[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper zur Bildung einer beweglichen Stauwand,
eines Stauteppichs, eines schwimmenden Steges od. dgl., bestehend aus aneinandergereihten
luftdichten Faltkammern, die im zusammengefalteten Zustand eine geringe Lagerlänge
bzw. ein geringes Lagervolumen einnehmen, im auseinandergezogenen Zustand aber teilweise
mit Wasser gefüllt einen über den Wasserspiegel herausragenden tragfähigen Schwimmkörper
großen Rauminhaltes ergeben.
[0002] Derartige Schwimmkörper in Form einer Schwimmwand sind aus der AT-PS 367 128 bekannt,
wobei jede Faltkammer mit Luftansaugöffnungen versehen ist, von denen in den Faltkammern
unten angeordnete Öffnungen als Flutlöcher ausgebildet sind und Öffnungen auf einer
von der aufgestauten, auf dem Wasser schwimmenden Flüssigkeit nicht berührten Seite
als Entlüftungsöffnungen ausgebildet sind, die in einer die Absinktiefe der Schwimmwand
begrenzenden Höhe angeordnet sind. Die Schwimmwand nach der AT-PS 367 128 ergibt den
Vorteil einer Lagerung auf engstem Raum, ohne daß Teile der Schwimmwand zerlegt werden
müssen, wobei im ausgezogenen Zustand große Bereiche abgegrenzt werden können, ohne
daß mechanische Spreizelemente notwendig sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die bekannte Schwimmwand keine Ventile benötigt und auch ein Aufpumpen zur Herstellung
der Bereitschaftslage nicht erforderlich ist.
[0003] Die Erfindung strebt an, einen Schwimmkörper weiter auszubilden und die Herstellung
zu vereinfachen sowie den Schwimmkörper rascher und vielseitiger einsatzfähig zu machen,
dabei ein kräftiges Ansaugen auf der Wasseroberfläche zu erreichen, um Stabilisationsgewichte
überflüssig zu machen, damit das Gewicht des Schwimmkörpers zu verringern und ihn
auch besser manövrierbar zu machen.
[0004] Dieser Aufgabe wird die Erfindung dadurch gerecht, daß die Faltkammern unten ganz
oder teilweise offen ausgebildet sind und an ihrer Innenseite gegebenenfalls abstandhaltende
Versteifungen zwecks Bildung eines mit Luft gefüllten Hohlraumes im zusammengefalteten
Zustand und im Einsatzfall auseinandergezogen eines Luftpolsters aufweisen.
[0005] Die Ausbildung der Luftkammern mit Öffnungen an deren Unterseite und Anordnung von
Versteifungen an deren Innenseite ergibt die Bildung eines Hohlraumes, in dem im zusammengefalteten
Zustand eine bestimmte Luftmenge enthalten ist. Diese Luftmenge kann so bemessen werden,
daß im Einsatzfall nach dem Auseinanderziehen der Faltkammern ein Luftpolster gebildet
wird. Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Prinzips sind, daß ohne jeden Pumpaufwand
große Luftinhalte als tragende Luftpolster und große Wasserinhalte als stabilisierende
Sauggewichte wirksam werden. Es wird damit überflüssig, Luft in die Luftkammern durch
Öffnungen anzusaugen, wie dies bei der bekannten Schwimmwand erforderlich ist. Dies
ergibt, daß der erfindungsgemäße Schwimmkörper rascher einsatzfähig ist und sich auch
kräftiger auf der Wasseroberfläche ansaugt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
der Luftpolster nicht entweichen kann, weil die Faltkammer gemäß der Erfindung außer
den Öffnungen auf deren Unterseite luftdicht verschlossen ist.
[0006] Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Faltkammern mit waagerechten, z.B.
als Seile oder Ketten ausgebildeten Zugorganen, um die Bildung der auseinandergezogenen
Einsatzlage zu unterstützen, versehen. Dabei können die Zugorgane, z.B. die Seile
oder Ketten, als Gewichte ausgebildet sein und/oder die Faltkammern mit Gewichten
verbunden werden, um die aufrechte Schwimmlage im Einsatzfall zusätzlich sicherzustellen.
[0007] Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, daß die Faltkammerm im auseinandergezogenen
Zustand eine prismatische Form mit lotrechten, waagerechten und schräg verlaufenden
Faltkanten aufweisen und an einigen von diesen im Einsatzfall zu langgestreckten und/oder
flächenförmigen Schwimmkörpern (Stauwand, Stauteppich, Steg u. dgl.) entweder an Flächen
oder gelenkig an Kanten untereinander verbunden sind. Durch die gelenkige Verbindung
der Faltkammern untereinander kann sich der erfindungsgemäße Schwimmkörper besser
Wellenbewegungen anpassen und es ist damit die Gefahr beseitigt, daß z.B. ein Ölteppich,
der auf der Wasseroberfläche schwimmt, über den Schwimmkörper hinweg oder unter diesem
nach außen gelangt. Die langgestreckten oder flächenförmigen Schwimmkörper können
damit als eine Stauwand, ein Stauteppich, ein Steg oder eine Brücke ausgebildet werden,
wobei diese Schwimmkörper eigenstabil sind. Auch ergibt diese erfindungsgemäße Ausbildung
einen großen Verlängerungsfaktor des Schwimmkörpers im Einsatzfall. Ferner nimmt ein
so ausgebildeter Schwimmkörper wenig Energie aus dem Wellengang auf und ist damit
gering beansprucht, so daß eine leichte Bauweise aus einem weichwandigen Material
gewählt werden kann und damit der Schwimmkörper ein geringes Gewicht aufweist.
[0008] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß zur Verbindung der Faltkammern untereinander
gegebenenfalls elastisch verwindbare Zwischenwände vorgesehen sind. Die Erfindung
ermöglicht dadurch ein Austauschen von Faltkammern, falls diese durch außergewöhnliche
Beanspruchung beschädigt sein sollten, entlang der Zwischenwände.
[0009] Zur Bildung von Schwerkonstruktionen sieht die Erfindung vor, daß mindestens zwei,
aus aneinandergereihten Faltkammern gebildete Schwimmkörper mittels quer liegender
Gelenkrahmen beweglich untereinander verbunden sind. Auf diese Weise wird ein höher
belastbarer Schwimmkörper geschaffen, wobei die mindestens zwei Reihen von Schwimmkörpern
relativ gegeneinander beweglich sind, um damit eine Anpassung an den Wellengang zu
erleichtern. Dabei bleiben die Kanten der Faltkammern in lotrechter Lage gehalten.
Die Verbindung der mindestens zwei Reihen von Schwimmkörpern kann auch durch elastisch
biegsame Querwände erfolgen.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung dieser Verbindung besteht darin, daß an jeder Reihe der
Faltkammern angeordnete Querwände elastisch miteinander verbunden sind, wobei ein
Zugorgan gegebenenfalls durch diese hindurch geführt ist. Auch diese Ausführungsform
des Schwimmkörpers ergibt eine gute Anpassung an den Wellengang, wobei der Schwimmkörper
eine stabile Lage beibehält.
[0011] Zur Bildung eines Stauteppichs, eines Steges, einer Brücke, einer Plattform od. dgl.
sieht die Erfindung vor, daß mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern
gebildete Schwimmkörper im auseinandergezogenen Zustand mittels einer begeh- bzw.
befahrbaren, vorzugsweise elastisch biegsamen Decke untereinander verbunden sind.
Durch diese Ausbildung werden besonders hoch belastbare Schwimmkörper geschaffen,
die z.B. als Steg oder Brücke auch befahrbar sind. Zur Bildung einer Brücke für strömende
Gewässer sind dabei gemäß der Erfindung die Faltkammern in Strömungsrichtung parallel
nebeneinanderliegend angeordnet.
[0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur Bildung eines eigenstabilen Schwimmkörpers
sieht vor, daß im Einsatzfall prismatische Faltkammern unter Zwischenfügung von Versteifungen
an ihren Seitenwänden untereinander verbunden sind, wobei zwischen seitlich vorspringenden
Fortsätzen der Versteifungen, z.B. an den durch diese hindurchgeführten Zugorganen,
federnde Abstandhalter, z.B. Abstandshülsen, angeordnet sind. Dabei können mehrere
Reihen von Faltkammern an ihren Stirn- bzw. Rückwänden zu einem flächenförmigen Schwimmkörper
untereinander verbunden werden. Schließlich können zur Erhöhung der Stabilität an
den Fortsätzen der Versteifungen Spreizstangen hindurchgeführt bzw. abgestützt sein.
[0013] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Faltkammern so zugeschnitten,
daß sie im auseinandergezogenen Zustand einen eigenstabilen, begehbaren Schwimmkörper
in Form eines geschlossenen Ringes, Vieleckes oder Rechteckes bilden, wodurch der
eingeschlossene Wasserbereich schützend vom umgebenden Wasser getrennt ist.
[0014] Die Erfindung sieht weiters vor, den geschützten Wasserbereich im Inneren des Ringes
durch eine eingehängte oder entlang des Innenrandes befestigte Wandung gegen das umgebende
Wasser abzutrennen. Diese Wandung kann als Gitter oder Netz ausgeführt sein, um den
eingeschlossenen Wasserbereich vor treibendem Unrat, Quallen und Haien zu schützen,
sie kann aber auch aus wasserdichtem Material bestehen, um in verschmutzten Gewässern
ein schwimmendes Frischwasserbecken zu bilden, das in natürlicher Umgebung dem Wellengang
folgt. Bei verwendung von wärmeisolierenden Mehrschichtgeweben kann ein Warmwasserbecken
die Badesaison verlängern.
[0015] In einer ergänzenden Ausführungsform der Erfindung sind auf dem ringförmigen Schwimmkörper
leichte Bauteile als Sicht-, Wind-, Sonnen- und Wetterschutz aufgebaut. Eine über
das schwimmende Becken ("Tra
gwasserbecken") gespannte Traglufthalle erlaubt eine weitere Verlängerung der Badesaison.
[0016] Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, die einige
beispielsweise Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schwimmkörpers schematisch
veranschaulichen. Es zeigt
Figur 1 ein Teilstück einer Stauwand in zusammengefaltetem Zustand im Längsschnitt,
Figur 2 das Teilstück gemäß Figur 1 im auseinandergezogenen Einsatzfall,
Figur 2a eine Ausführungsform einer Faltkammer in einem lotrechten Schnitt,
Figur 3 eine Ausführungsform einer Faltkammer im Schrägriß,
Figur 4 eine weitere Ausführungsform einer Faltkammer im Schrägriß,
Figur 5 im Schrägriß ein Teilstück einer Stauwand bzw. eines Stauteppichs teilweise
auseinandergezogen,
Figur 6 das Teilstück ganz auseinandergezogen,
Figur 7 einen Stauteppich in Schrägansicht zur Abgrenzung eines Badeplatzes,
Figur 8 in Schrägansicht eine schwimmende Plattform mit einem schwimmenden Steg,
Figur 9 in Schrägansicht eine Verbindung von Faltkammern durch Zwischenwände,
Figur 10 eine Ausführungsform von durch Zwischenwände verbundenen Faltkammern in Draufsicht,
Figur 11 zwei Reihen von Faltkammern, die durch Gelenkrahmen untereinander verbunden
sind, im Wasser bereitliegend in Draufsicht,
Figur 12 eine Draufsicht der Faltkammern gemäß Figur 11 auseinandergezogen,
Figur 13 eine Stirnansicht zu den Figuren 11 und 12,
Figur 14 im Lagerzustand,
Figur 15 in Bereitschaftslage und
Figur 16 im Einsatzfall zwei nebeneinander angeordnete Reihen von Faltkammern, die
durch Querwände untereinander verbunden sind, je in Draufsicht,
Figur 17 vier nebeneinanderliegende, untereinander verbundene Reihen von Faltkammern
im Einsatzfall, in Draufsicht,
Figur 18 eine elastische Verbindung nebeneinanderliegender Reihen von Faltkammern,
Figur 19 ein Teilstück einer Brücke mit Faltkammern,
Figur 20 die Bildung eines flächenförmigen Schwimmkörpers aus im Einsatzfall prismatischen
Faltkammern in Schrägansicht in Bereitschaftsstellung und in
Figur 21 im Einsatzfall,
Figur 22 einen aus Faltkammern gebildeten ringförmigen Schwimmkörper in Schrägansicht,
Figur 23 ein aus Faltkammern gebildetes schwimmendes Wasserbecken in Schrägansicht,
entlang dessen innerem Beckenrand eine Beckenwandung eingehängt ist und
Figur 24 einen Querschnitt durch ein schwimmendes Wasserbecken, das von einer Traglufthalle
überdacht ist und an einem schwimmenden Steg liegt.
[0017] In den Figuren 1 und 2 ist die Bildung eines Schwimmkörpers aus Faltkammern 4 veranschaulicht,
wobei die Faltkammern 4 an ihren Unterseiten Öffnungen 5 aufweisen, im übrigen aber
luftdicht verschlossen sind. An der Innenseite der Faltkammer sind beispielsweise
Abstand haltende Versteifungen 7 angeordnet. Dadurch bildet sich in der in Figur 1
dargestellten, zusammengefalteten Lage ein Hohlraum 8, der mit Luft gefüllt ist. Beim
Auseinanderziehen der Faltkammern 4 in die in Figur 2 dargestellte Lage, z.B. durch
Zugorgane 10 und/ oder durch Ausdehnung beim Absinken im Wasser infolge des Eigengewichtes
wird aus der in den Hohlräumen 8 vorhandenen Luft ein Luftpolster 9 gebildet, der
hinreicht, um den Schwimmkörper in einer aufrechten Lage schwimmend auf der Wasseroberfläche
zu halten. Auf diese Weise kann aus dem Schwimmkörper eine Stauwand gebildet werden,
die in sich biegsam ist und damit dem Wellengang folgen kann, ohne daß sie vom Wellengang
unterspült wird. Es ist dadurch möglich, auf der Wasseroberfläche schwimmendes Öl
einzugrenzen und dieses in üblicher Weise abzusaugen. Auch kann mittels der Stauwand
z.B. eine Bohrinsel oder schutzwürdige Strände eingegrenzt werden.
[0018] In Figur 2 ist ferner veranschaulicht, daß die Zugorgane auch als Seile oder Ketten
11 ausgebildet oder die einzelnen Faltkammern durch Gewichte 12 belastet werden können,
um damit in bestimmten Einsatzfällen die aufrechte Lage des Schwimmkörpers zusätzlich
zu sichern. Die Figur 2a zeigt die Ausbildung einer Faltkammer, die rundum geschlossen
ist, an ihrer Unterseite jedoch Schlitze 6 aufweist, um das Einströmen von Wasser
im Einsatzfall zu ermöglichen.
[0019] Die Figuren 3 und 4 veranschaulichen beispielsweise Ausführungsformen der Faltkammern
4 in Form von Taschen, wobei lotrechte Faltkanten 13 und waagerechte Faltkanten 14
beim Auseinanderziehen entstehen. Auch trapez- oder keilförmig geschnittene Taschen
und faltbare Schachtelformen entsprechen dem Erfindungsprinzip.
[0020] Die Figuren 5 bis 8 veranschaulichen die Ausbildung eines Stauteppichs 2, eines Steges
3 oder einer Plattform 3" aus Faltkammern, die im auseinandergezogenen Zustand, wie
dies aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, eine prismatische Form mit lotrechten Faltkanten
13 und waagerechten Faltkanten 14 besitzen und an diesen zu langgestreckten oder flächenförmigen
Schwimmkörpern untereinander verbunden sind. Dabei können die Faltkammern gemäß Figur
6 an ihren Seitenwänden bzw. Vorder- und Rückwänden untereinander verbunden sein.
Ein Stauteppich 2 oder eine Plattform 3" können dabei durch Ankertaue 15 verankert
werden und durch Anbringung einer Decke 20 zu begeh- bzw. befahrbaren Schwimmkörpern
ausgebildet werden.
[0021] Figur 9 veranschaulicht eine Ummantelung und Verbindung von Faltkammern 4 durch elastisch
verwindbare Zwischenwände 16. Dadurch wird für leichtere Einsatzfälle ein einfacherer
und damit billigerer Schwimmkörper geschaffen. Die Zwischenwände 16 können dabei mit
den
Faltkammern 4 durch lösbare Verbindungen 16' verbunden sein, so daß ein Auswechseln
von beschädigten Faltkammern möglich ist.
[0022] Der in Figur 10 dargestellte Schwimmkörper besitzt eine größere Stabilität, indem
die einzelnen Faltkammern 4 an ihren lotrechten Kanten 13 gelenkig miteinander verbunden
sind, wobei zu beiden Seiten von Zwischenwänden 16 abwechselnd Faltkammern 4 vorgesehen
sind. Die Faltkammern selbst weisen dabei etwa die in Figur 4 dargestellte Form auf,
sind also im Grundriß sechseckig.
[0023] Die Figuren 11 bis 13 veranschaulichen eine gelenkige Verbindung von zwei Reihen
von Faltkammern durch Gelenkrahmen 17, wobei jede Reihe durch Verbindung der Faltkammern
4 an deren lotrechten Kanten 13 gebildet wird. Die Verwendung von Gelenkrahmen 17
zur Verbindung von Reihen von Faltkammern ergibt den Vorteil, daß die lotrechte Lage
der Kanten 13, wie dies Fig. 13 veranschaulicht, auch im Wellengang aufrechterhalten
bleiben kann. Damit wird einem Unterspülen der Doppelstauwand in zweifacher Weise
entgegengewirkt, weil die Stauwand sich nicht mehr schrägstellen kann. Auch ist es
möglich, gegebenenfalls durch die erste Stauwand austretende Reste von Öl an der zweiten
Stauwand abzufangen. Ein Zugorgan 10 zum Abfangen der Zugkräfte kann lose zwischen
den lotrechten Teilen der Gelenkrahmen 17 aufgehängt werden.
[0024] An Stelle von Gelenkrahmen kann eine Verbindung von zwei oder mehreren Reihen von
Faltkammern auch durch elastisch biegsame Querwände 18 erfolgen, wie dies in den Figuren
14 bis 17 veranschaulicht ist. Dabei sind die Faltkammern 4 jeder Reihe wieder an
ihren lotrechten Kanten 13 untereinander verbunden und auch die Querwände 18 sind
an diesen lotrechten Kanten befestigt. Ein Zugorgan 10 kann dabei durch diese Querwände
hindurchgeführt werden. Fig. 17 veranschaulicht dabei einen Schwimmkörper, der aus
vier Reihen von Faltkammern 4 gebildet ist, wobei die Faltkammern und Querwände entlang
ganzer Flächen verbunden sind.
[0025] Figur 18 veranschaulicht die Verbindung von Faltkammern 4 durch Querwände 18, die
elastisch miteinander verbunden sind, wodurch die Beweglichkeit der einzelnen Faltkammern
4 gegeneinander erhöht wird. Zugorgane 10 können dabei durch die elastischen Verbindungsflächen
hindurchgeführt werden.
[0026] In Figur 19 ist die Bildung einer begehbaren bzw. befahrbaren Brücke 3' aus Luftkammern
4 veranschaulicht, die dabei in Strömungsrichtung parallel nebeneinanderliegend angeordnet
sind. Diese Faltkammern sind in sich geschlossen ausgebildet und weisen an ihren Unterseiten
Schlitze 6 auf, durch die Wasser in der bereits beschriebenen Weise beim öffnen und
Einbringen der Faltkammern in ein fließendes Gewässer eindringen kann. Die Faltkammern
4 dienen dabei als Träger einer Decke 20, wobei die Brücke durch Aneinanderfügen von
Einzelteilen der Decke 20 beliebig verbreitert werden kann. Die Brücke selbst ist
durch Ankertaue 15 in dem strömenden Gewässer festgehalten. Die Decke 20 kann dabei
elastisch biegsam sein, so daß sich die Brücke Wellenbewegungen des strömenden Gewässers
anpassen kann.
[0027] Die Figuren 20 und 21 veranschaulichen die Bildung eines stabilen Stegkörpers aus
Faltkammern 4, die unter Zwischenschaltung von wandartigen Versteifungen 21 untereinander
verbunden sind. Diese Versteifungen 21 weisen Fortsätze 22 auf, durch die ein Zugorgan
10 hindurchgeführt ist. Auf diesem Zugorgan sind Abstandhalter 23 z.B. aus aus federelastischem
Material bestehenden Hülsen angeordnet, die den Rauminhalt der Faltkammern 4 vor dem
Einsatz fixieren. Die Fortsätze 22 weisen Schlitze 25 und Bohrungen 26 auf, wobei
in den Schlitzen Spreizstangen 24 geführt und in den Bohrungen 26 festgehalten werden
können.
[0028] Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Faltkammern ist in Figur 22 veranschaulicht.
Die Fältkammern 4 sind in diesem Beispiel als prismatische, nach unten geöffnete Schachteln
ausgeführt, die im auseinandergezogenen Zustand einen ringförmig geschlossenen Schwimmkörper
28 bilden. Dieser Schwimmkörper kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen, deren
Enden durch Flansche 27 miteinander verbunden sind. Eine besondere Festigkeit ringförmiger
Schwimmkörper kann durch Versteifungen in den tragenden Flächen, durch Rahmen, Spreizstangen
od. dgl. erzielt werden. Der eingeschlossene Wasserbereich 31 ist von der umgebenden
Flüssigkeit 32 getrennt.
[0029] Figur 23 zeigt das Beispiel eines aus verschieden geformten Faltkammern 4 und 4'
ringförmig geschlossenen Schwimmkörpers 28, der als Beckenrand 28' ausgebildet ist.
Entlang der Innenseite des Beckenrandes 28' ist eine Wandung 29 eingehängt oder befestigt,
die über die Wasseroberfläche herausragt, während sie unter Wasser als beckenähnliche
Trennwand zwischen dem eingeschlossenen Wasser 31 und der sie umgebenden tragenden
Flüssigkeit 32 liegt und so in Verbindung mit dem Schwimmkörper ein schwimmendes Wasserbecken
ergibt, das dem Wellengang folgt.
[0030] In Figur 24 wird in einem schematischen Querschnitt ein schwimmendes Wasserbecken
30 gezeigt, das an einem schwimmenden Steg 3 liegt und von einer Traglufthalle 33
überdacht ist.
[0031] Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen dienen nur zur Erläuterung
des Wesens der Erfindung, ohne diese auf Einzelheiten zu beschränken.
1. Schwimmkörper zur Bildung einer beweglichen Stauwand, eines Stauteppichs, eines
schwimmenden Steges od. dgl., bestehend aus aneinandergereihten luftdichten Faltkammern
(4), die im zusammengefalteten Zustand eine geringe Lagerlänge bzw. ein geringes Lagervolumen
einnehmen, im auseinandergezogenen Zustand aber teilweise mit Wasser gefüllt einen
über den Wasserspiegel herausragenden tragfähigen Schwimmkörper großen Rauminhaltes
ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern (4) unten ganz oder teilweise
offen (5, 6) ausgebildet sind und an ihrer Innenseite gegebenenfalls abstandhaltende
Versteifungen (7) zwecks Bildung eines mit Luft gefüllten Hohlraumes (8) im zusammengefalteten
Zustand und im Einsatzfall auseinandergezogen eines Luftpolsters (9) aufweisen (Fig.
1 bis 4).
2. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern
(4) mit waagerechten, z.B. als Seile oder Ketten (11) ausgebildeten Zugorganen (10),
um die Bildung der auseinandergezogenen Einsatzlage zu unterstützen, versehen sind
(Fig. 2).
3. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugorgane
(10), z.B. die Seile oder Ketten (11),als Gewichte ausgebildet und/oder die Faltkammern
(4) mit Gewichten (12) verbunden sind, die deren aufrechte Schwimmlage im Einsatzfall
sicherstellen (Fig. 2).
4. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faltkammern (4) im auseinandergezogenen Zustand eine prismatische Form mit lotrechten,
waagerechten und/oder schräg verlaufenden Faltkanten (13, 14) aufweisen und an diesen
im Einsatzfall zu langgestreckten und/oder flächenförmigen Schwimmkörpern (Stauwand
1, Stauteppich 2, Steg 3 od. dgl.) entweder an Flächen oder gelenkig an Kanten miteinander
verbunden sind (Fig. 5 bis 8).
5. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verbindung der Faltkammern (4) untereinander gegebenenfalls elastisch verwindbare
Zwischenwände (16) vorgesehen sind (Fig. 9, 10).
6. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern (4) gebildete Schwimmkörper mittels
quer liegender Gelenkrahmen (17) beweglich untereinander verbunden sind (Fig. 11 bis
13).
7. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
nebeneinander angeordnete Reihen von Faltkammern (4) durch vorzugsweise elastisch
biegsame Querwände (18) untereinander verbunden sind (Fig. 14 bis 17).
8. Schwimmkörper nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einer lotrechten
Stirnkante jeder Faltkammer (4) angeordnete elastische Querwände (18) miteinander
verbunden sind, wobei Zugorgane (10) gegebenenfalls durch diese hindurch geführt sind
(Fig. 18).
9. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern (4) gebildete Schwimmkörper im
auseinandergezogenen Zustand mittels einer begeh- bzw. befahrbaren, vorzugsweise elastisch
biegsamen Decke (20) zu einem Stauteppich (2), einem Steg (3), einer Brücke (3.'),
einer Plattform (3") od. dgl. untereinander verbunden sind (Fig. 7, 8 und 19 bis 24).
10. Schwimmkörper nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Faltkammern
(4) zur Bildung einer Brücke (3') für strömende Gewässer in Strömungsrichtung parallel
nebeneinanderliegend angeordnet sind (Fig. 19).
11. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß prismatische
Faltkammern (4) unter Zwischenfügung von Versteifungen (21) an ihren Seitenwänden
untereinander verbunden sind, wobei zwischen seitlich vorspringenden Fortsätzen (22)
der Versteifungen (21), z.B. an den durch diese hindurchgeführten Zugorganen (10),
federnde Abstandhalter (23), z.B. Abstandshülsen, angeordnet sind (Fig. 20, 21).
12. Schwimmkörper nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reihen
von Faltkammern (4) an ihren Stirn- bzw. Rückwänden zu einem flächenförmigen Schwimmkörper
untereinander verbunden sind (Fig. 20, 21).
13. Schwimmkörper nach Patentanspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Fortsätzen (22) der Versteifungen (21) Spreizstangen (24) hindurchgeführt bzw. abgestützt
sind (Fig. 20, 21).
14. Schwimmkörper nach den Patentansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faltkammern (4) auf Grund ihrer Formgebung im auseinandergezogenen Zustand einen ringförmig
geschlossenen Schwimmkörper (23) bilden, der aus ein oder mehreren Teilen besteht,
deren Enden durch Flansche (27) miteinander verbunden sind, wodurch ein Wasserbereich
(31) eingeschlossen ist, der von der umgebenden Flüssigkeit (32) getrennt ist (Fig.
22).
15. Schwimmkörper nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß begehbare Faltkammern
als Beckenrand (28') ausgebildet sind, entlang dessen Innenseite eine Wandung (29)
eingehängt oder befestigt ist und über die Wasseroberfläche herausragt, während sie
unter Wasser tragend oder hängend, durchbrochen oder wasserdicht als beckenähnliche
Trennwand zwischen dem eingeschlossenen Wasser (31) und der sie von außen umgebenden
tragenden Flüssigkeit (32) liegt (Fig. 23).
16. Schwimmkörper nach den Patentansprüchen 14 oder 15 z.B. als schwimmendes Hallenbad,
dadurch gekennzeichnet, daß er von leichten Bauteilen, vorzugsweise von einer Traglufthalle
(33) überdacht ist (Fig. 24).