(19)
(11) EP 0 110 868 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1984  Patentblatt  1984/24

(21) Anmeldenummer: 83890203.9

(22) Anmeldetag:  09.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E02B 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 29.11.1982 AT 4326/82

(71) Anmelder: Schrotta, Siegfried, Dipl.-Ing.
A-8010 Graz (AT)

(72) Erfinder:
  • Schrotta, Siegfried, Dipl.-Ing.
    A-8010 Graz (AT)

(74) Vertreter: Beer, Otto, Dipl.-Ing. et al
Lindengasse 8
1071 Wien
1071 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwimmkörper


    (57) ® Beschrieben wird ein Schwimmkörper bestehend aus aneinandergereihten luftdichten Faltkammern (4), die im zusammengefalteten Zustand eine geringe Lagerlänge bzw. ein geringes Lagervolumen einnehmen, im auseinandergezogenen Zustand aber teilweise mit Wasser gefüllt einen über den Wasserspiegel herausragenden tragfähigen Schwimmkörper grossen Rauminhalts ergeben. Die Faltkammern (4) sind unten ganz oder teilweise offen (5, 6) ausgebildet und besitzen an ihrer Innenseite gegebenenfalls abstandhaltende Versteifungen (7), so dass im zusammengefalteten Zustand ein mit Luft gefüllter Hohlraum (8) und bei auseinandergezogenen Faltkammern ein Luftpolster (9) gebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper zur Bildung einer beweglichen Stauwand, eines Stauteppichs, eines schwimmenden Steges od. dgl., bestehend aus aneinandergereihten luftdichten Faltkammern, die im zusammengefalteten Zustand eine geringe Lagerlänge bzw. ein geringes Lagervolumen einnehmen, im auseinandergezogenen Zustand aber teilweise mit Wasser gefüllt einen über den Wasserspiegel herausragenden tragfähigen Schwimmkörper großen Rauminhaltes ergeben.

    [0002] Derartige Schwimmkörper in Form einer Schwimmwand sind aus der AT-PS 367 128 bekannt, wobei jede Faltkammer mit Luftansaugöffnungen versehen ist, von denen in den Faltkammern unten angeordnete Öffnungen als Flutlöcher ausgebildet sind und Öffnungen auf einer von der aufgestauten, auf dem Wasser schwimmenden Flüssigkeit nicht berührten Seite als Entlüftungsöffnungen ausgebildet sind, die in einer die Absinktiefe der Schwimmwand begrenzenden Höhe angeordnet sind. Die Schwimmwand nach der AT-PS 367 128 ergibt den Vorteil einer Lagerung auf engstem Raum, ohne daß Teile der Schwimmwand zerlegt werden müssen, wobei im ausgezogenen Zustand große Bereiche abgegrenzt werden können, ohne daß mechanische Spreizelemente notwendig sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die bekannte Schwimmwand keine Ventile benötigt und auch ein Aufpumpen zur Herstellung der Bereitschaftslage nicht erforderlich ist.

    [0003] Die Erfindung strebt an, einen Schwimmkörper weiter auszubilden und die Herstellung zu vereinfachen sowie den Schwimmkörper rascher und vielseitiger einsatzfähig zu machen, dabei ein kräftiges Ansaugen auf der Wasseroberfläche zu erreichen, um Stabilisationsgewichte überflüssig zu machen, damit das Gewicht des Schwimmkörpers zu verringern und ihn auch besser manövrierbar zu machen.

    [0004] Dieser Aufgabe wird die Erfindung dadurch gerecht, daß die Faltkammern unten ganz oder teilweise offen ausgebildet sind und an ihrer Innenseite gegebenenfalls abstandhaltende Versteifungen zwecks Bildung eines mit Luft gefüllten Hohlraumes im zusammengefalteten Zustand und im Einsatzfall auseinandergezogen eines Luftpolsters aufweisen.

    [0005] Die Ausbildung der Luftkammern mit Öffnungen an deren Unterseite und Anordnung von Versteifungen an deren Innenseite ergibt die Bildung eines Hohlraumes, in dem im zusammengefalteten Zustand eine bestimmte Luftmenge enthalten ist. Diese Luftmenge kann so bemessen werden, daß im Einsatzfall nach dem Auseinanderziehen der Faltkammern ein Luftpolster gebildet wird. Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Prinzips sind, daß ohne jeden Pumpaufwand große Luftinhalte als tragende Luftpolster und große Wasserinhalte als stabilisierende Sauggewichte wirksam werden. Es wird damit überflüssig, Luft in die Luftkammern durch Öffnungen anzusaugen, wie dies bei der bekannten Schwimmwand erforderlich ist. Dies ergibt, daß der erfindungsgemäße Schwimmkörper rascher einsatzfähig ist und sich auch kräftiger auf der Wasseroberfläche ansaugt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Luftpolster nicht entweichen kann, weil die Faltkammer gemäß der Erfindung außer den Öffnungen auf deren Unterseite luftdicht verschlossen ist.

    [0006] Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Faltkammern mit waagerechten, z.B. als Seile oder Ketten ausgebildeten Zugorganen, um die Bildung der auseinandergezogenen Einsatzlage zu unterstützen, versehen. Dabei können die Zugorgane, z.B. die Seile oder Ketten, als Gewichte ausgebildet sein und/oder die Faltkammern mit Gewichten verbunden werden, um die aufrechte Schwimmlage im Einsatzfall zusätzlich sicherzustellen.

    [0007] Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, daß die Faltkammerm im auseinandergezogenen Zustand eine prismatische Form mit lotrechten, waagerechten und schräg verlaufenden Faltkanten aufweisen und an einigen von diesen im Einsatzfall zu langgestreckten und/oder flächenförmigen Schwimmkörpern (Stauwand, Stauteppich, Steg u. dgl.) entweder an Flächen oder gelenkig an Kanten untereinander verbunden sind. Durch die gelenkige Verbindung der Faltkammern untereinander kann sich der erfindungsgemäße Schwimmkörper besser Wellenbewegungen anpassen und es ist damit die Gefahr beseitigt, daß z.B. ein Ölteppich, der auf der Wasseroberfläche schwimmt, über den Schwimmkörper hinweg oder unter diesem nach außen gelangt. Die langgestreckten oder flächenförmigen Schwimmkörper können damit als eine Stauwand, ein Stauteppich, ein Steg oder eine Brücke ausgebildet werden, wobei diese Schwimmkörper eigenstabil sind. Auch ergibt diese erfindungsgemäße Ausbildung einen großen Verlängerungsfaktor des Schwimmkörpers im Einsatzfall. Ferner nimmt ein so ausgebildeter Schwimmkörper wenig Energie aus dem Wellengang auf und ist damit gering beansprucht, so daß eine leichte Bauweise aus einem weichwandigen Material gewählt werden kann und damit der Schwimmkörper ein geringes Gewicht aufweist.

    [0008] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß zur Verbindung der Faltkammern untereinander gegebenenfalls elastisch verwindbare Zwischenwände vorgesehen sind. Die Erfindung ermöglicht dadurch ein Austauschen von Faltkammern, falls diese durch außergewöhnliche Beanspruchung beschädigt sein sollten, entlang der Zwischenwände.

    [0009] Zur Bildung von Schwerkonstruktionen sieht die Erfindung vor, daß mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern gebildete Schwimmkörper mittels quer liegender Gelenkrahmen beweglich untereinander verbunden sind. Auf diese Weise wird ein höher belastbarer Schwimmkörper geschaffen, wobei die mindestens zwei Reihen von Schwimmkörpern relativ gegeneinander beweglich sind, um damit eine Anpassung an den Wellengang zu erleichtern. Dabei bleiben die Kanten der Faltkammern in lotrechter Lage gehalten. Die Verbindung der mindestens zwei Reihen von Schwimmkörpern kann auch durch elastisch biegsame Querwände erfolgen.

    [0010] Eine weitere Ausgestaltung dieser Verbindung besteht darin, daß an jeder Reihe der Faltkammern angeordnete Querwände elastisch miteinander verbunden sind, wobei ein Zugorgan gegebenenfalls durch diese hindurch geführt ist. Auch diese Ausführungsform des Schwimmkörpers ergibt eine gute Anpassung an den Wellengang, wobei der Schwimmkörper eine stabile Lage beibehält.

    [0011] Zur Bildung eines Stauteppichs, eines Steges, einer Brücke, einer Plattform od. dgl. sieht die Erfindung vor, daß mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern gebildete Schwimmkörper im auseinandergezogenen Zustand mittels einer begeh- bzw. befahrbaren, vorzugsweise elastisch biegsamen Decke untereinander verbunden sind. Durch diese Ausbildung werden besonders hoch belastbare Schwimmkörper geschaffen, die z.B. als Steg oder Brücke auch befahrbar sind. Zur Bildung einer Brücke für strömende Gewässer sind dabei gemäß der Erfindung die Faltkammern in Strömungsrichtung parallel nebeneinanderliegend angeordnet.

    [0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur Bildung eines eigenstabilen Schwimmkörpers sieht vor, daß im Einsatzfall prismatische Faltkammern unter Zwischenfügung von Versteifungen an ihren Seitenwänden untereinander verbunden sind, wobei zwischen seitlich vorspringenden Fortsätzen der Versteifungen, z.B. an den durch diese hindurchgeführten Zugorganen, federnde Abstandhalter, z.B. Abstandshülsen, angeordnet sind. Dabei können mehrere Reihen von Faltkammern an ihren Stirn- bzw. Rückwänden zu einem flächenförmigen Schwimmkörper untereinander verbunden werden. Schließlich können zur Erhöhung der Stabilität an den Fortsätzen der Versteifungen Spreizstangen hindurchgeführt bzw. abgestützt sein.

    [0013] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Faltkammern so zugeschnitten, daß sie im auseinandergezogenen Zustand einen eigenstabilen, begehbaren Schwimmkörper in Form eines geschlossenen Ringes, Vieleckes oder Rechteckes bilden, wodurch der eingeschlossene Wasserbereich schützend vom umgebenden Wasser getrennt ist.

    [0014] Die Erfindung sieht weiters vor, den geschützten Wasserbereich im Inneren des Ringes durch eine eingehängte oder entlang des Innenrandes befestigte Wandung gegen das umgebende Wasser abzutrennen. Diese Wandung kann als Gitter oder Netz ausgeführt sein, um den eingeschlossenen Wasserbereich vor treibendem Unrat, Quallen und Haien zu schützen, sie kann aber auch aus wasserdichtem Material bestehen, um in verschmutzten Gewässern ein schwimmendes Frischwasserbecken zu bilden, das in natürlicher Umgebung dem Wellengang folgt. Bei verwendung von wärmeisolierenden Mehrschichtgeweben kann ein Warmwasserbecken die Badesaison verlängern.

    [0015] In einer ergänzenden Ausführungsform der Erfindung sind auf dem ringförmigen Schwimmkörper leichte Bauteile als Sicht-, Wind-, Sonnen- und Wetterschutz aufgebaut. Eine über das schwimmende Becken ("Tragwasserbecken") gespannte Traglufthalle erlaubt eine weitere Verlängerung der Badesaison.

    [0016] Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, die einige beispielsweise Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schwimmkörpers schematisch veranschaulichen. Es zeigt

    Figur 1 ein Teilstück einer Stauwand in zusammengefaltetem Zustand im Längsschnitt,

    Figur 2 das Teilstück gemäß Figur 1 im auseinandergezogenen Einsatzfall,

    Figur 2a eine Ausführungsform einer Faltkammer in einem lotrechten Schnitt,

    Figur 3 eine Ausführungsform einer Faltkammer im Schrägriß,

    Figur 4 eine weitere Ausführungsform einer Faltkammer im Schrägriß,

    Figur 5 im Schrägriß ein Teilstück einer Stauwand bzw. eines Stauteppichs teilweise auseinandergezogen,

    Figur 6 das Teilstück ganz auseinandergezogen,

    Figur 7 einen Stauteppich in Schrägansicht zur Abgrenzung eines Badeplatzes,

    Figur 8 in Schrägansicht eine schwimmende Plattform mit einem schwimmenden Steg,

    Figur 9 in Schrägansicht eine Verbindung von Faltkammern durch Zwischenwände,

    Figur 10 eine Ausführungsform von durch Zwischenwände verbundenen Faltkammern in Draufsicht,

    Figur 11 zwei Reihen von Faltkammern, die durch Gelenkrahmen untereinander verbunden sind, im Wasser bereitliegend in Draufsicht,

    Figur 12 eine Draufsicht der Faltkammern gemäß Figur 11 auseinandergezogen,

    Figur 13 eine Stirnansicht zu den Figuren 11 und 12,

    Figur 14 im Lagerzustand,

    Figur 15 in Bereitschaftslage und

    Figur 16 im Einsatzfall zwei nebeneinander angeordnete Reihen von Faltkammern, die durch Querwände untereinander verbunden sind, je in Draufsicht,

    Figur 17 vier nebeneinanderliegende, untereinander verbundene Reihen von Faltkammern im Einsatzfall, in Draufsicht,

    Figur 18 eine elastische Verbindung nebeneinanderliegender Reihen von Faltkammern,

    Figur 19 ein Teilstück einer Brücke mit Faltkammern,

    Figur 20 die Bildung eines flächenförmigen Schwimmkörpers aus im Einsatzfall prismatischen Faltkammern in Schrägansicht in Bereitschaftsstellung und in

    Figur 21 im Einsatzfall,

    Figur 22 einen aus Faltkammern gebildeten ringförmigen Schwimmkörper in Schrägansicht,

    Figur 23 ein aus Faltkammern gebildetes schwimmendes Wasserbecken in Schrägansicht, entlang dessen innerem Beckenrand eine Beckenwandung eingehängt ist und

    Figur 24 einen Querschnitt durch ein schwimmendes Wasserbecken, das von einer Traglufthalle überdacht ist und an einem schwimmenden Steg liegt.



    [0017] In den Figuren 1 und 2 ist die Bildung eines Schwimmkörpers aus Faltkammern 4 veranschaulicht, wobei die Faltkammern 4 an ihren Unterseiten Öffnungen 5 aufweisen, im übrigen aber luftdicht verschlossen sind. An der Innenseite der Faltkammer sind beispielsweise Abstand haltende Versteifungen 7 angeordnet. Dadurch bildet sich in der in Figur 1 dargestellten, zusammengefalteten Lage ein Hohlraum 8, der mit Luft gefüllt ist. Beim Auseinanderziehen der Faltkammern 4 in die in Figur 2 dargestellte Lage, z.B. durch Zugorgane 10 und/ oder durch Ausdehnung beim Absinken im Wasser infolge des Eigengewichtes wird aus der in den Hohlräumen 8 vorhandenen Luft ein Luftpolster 9 gebildet, der hinreicht, um den Schwimmkörper in einer aufrechten Lage schwimmend auf der Wasseroberfläche zu halten. Auf diese Weise kann aus dem Schwimmkörper eine Stauwand gebildet werden, die in sich biegsam ist und damit dem Wellengang folgen kann, ohne daß sie vom Wellengang unterspült wird. Es ist dadurch möglich, auf der Wasseroberfläche schwimmendes Öl einzugrenzen und dieses in üblicher Weise abzusaugen. Auch kann mittels der Stauwand z.B. eine Bohrinsel oder schutzwürdige Strände eingegrenzt werden.

    [0018] In Figur 2 ist ferner veranschaulicht, daß die Zugorgane auch als Seile oder Ketten 11 ausgebildet oder die einzelnen Faltkammern durch Gewichte 12 belastet werden können, um damit in bestimmten Einsatzfällen die aufrechte Lage des Schwimmkörpers zusätzlich zu sichern. Die Figur 2a zeigt die Ausbildung einer Faltkammer, die rundum geschlossen ist, an ihrer Unterseite jedoch Schlitze 6 aufweist, um das Einströmen von Wasser im Einsatzfall zu ermöglichen.

    [0019] Die Figuren 3 und 4 veranschaulichen beispielsweise Ausführungsformen der Faltkammern 4 in Form von Taschen, wobei lotrechte Faltkanten 13 und waagerechte Faltkanten 14 beim Auseinanderziehen entstehen. Auch trapez- oder keilförmig geschnittene Taschen und faltbare Schachtelformen entsprechen dem Erfindungsprinzip.

    [0020] Die Figuren 5 bis 8 veranschaulichen die Ausbildung eines Stauteppichs 2, eines Steges 3 oder einer Plattform 3" aus Faltkammern, die im auseinandergezogenen Zustand, wie dies aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, eine prismatische Form mit lotrechten Faltkanten 13 und waagerechten Faltkanten 14 besitzen und an diesen zu langgestreckten oder flächenförmigen Schwimmkörpern untereinander verbunden sind. Dabei können die Faltkammern gemäß Figur 6 an ihren Seitenwänden bzw. Vorder- und Rückwänden untereinander verbunden sein. Ein Stauteppich 2 oder eine Plattform 3" können dabei durch Ankertaue 15 verankert werden und durch Anbringung einer Decke 20 zu begeh- bzw. befahrbaren Schwimmkörpern ausgebildet werden.

    [0021] Figur 9 veranschaulicht eine Ummantelung und Verbindung von Faltkammern 4 durch elastisch verwindbare Zwischenwände 16. Dadurch wird für leichtere Einsatzfälle ein einfacherer und damit billigerer Schwimmkörper geschaffen. Die Zwischenwände 16 können dabei mit den Faltkammern 4 durch lösbare Verbindungen 16' verbunden sein, so daß ein Auswechseln von beschädigten Faltkammern möglich ist.

    [0022] Der in Figur 10 dargestellte Schwimmkörper besitzt eine größere Stabilität, indem die einzelnen Faltkammern 4 an ihren lotrechten Kanten 13 gelenkig miteinander verbunden sind, wobei zu beiden Seiten von Zwischenwänden 16 abwechselnd Faltkammern 4 vorgesehen sind. Die Faltkammern selbst weisen dabei etwa die in Figur 4 dargestellte Form auf, sind also im Grundriß sechseckig.

    [0023] Die Figuren 11 bis 13 veranschaulichen eine gelenkige Verbindung von zwei Reihen von Faltkammern durch Gelenkrahmen 17, wobei jede Reihe durch Verbindung der Faltkammern 4 an deren lotrechten Kanten 13 gebildet wird. Die Verwendung von Gelenkrahmen 17 zur Verbindung von Reihen von Faltkammern ergibt den Vorteil, daß die lotrechte Lage der Kanten 13, wie dies Fig. 13 veranschaulicht, auch im Wellengang aufrechterhalten bleiben kann. Damit wird einem Unterspülen der Doppelstauwand in zweifacher Weise entgegengewirkt, weil die Stauwand sich nicht mehr schrägstellen kann. Auch ist es möglich, gegebenenfalls durch die erste Stauwand austretende Reste von Öl an der zweiten Stauwand abzufangen. Ein Zugorgan 10 zum Abfangen der Zugkräfte kann lose zwischen den lotrechten Teilen der Gelenkrahmen 17 aufgehängt werden.

    [0024] An Stelle von Gelenkrahmen kann eine Verbindung von zwei oder mehreren Reihen von Faltkammern auch durch elastisch biegsame Querwände 18 erfolgen, wie dies in den Figuren 14 bis 17 veranschaulicht ist. Dabei sind die Faltkammern 4 jeder Reihe wieder an ihren lotrechten Kanten 13 untereinander verbunden und auch die Querwände 18 sind an diesen lotrechten Kanten befestigt. Ein Zugorgan 10 kann dabei durch diese Querwände hindurchgeführt werden. Fig. 17 veranschaulicht dabei einen Schwimmkörper, der aus vier Reihen von Faltkammern 4 gebildet ist, wobei die Faltkammern und Querwände entlang ganzer Flächen verbunden sind.

    [0025] Figur 18 veranschaulicht die Verbindung von Faltkammern 4 durch Querwände 18, die elastisch miteinander verbunden sind, wodurch die Beweglichkeit der einzelnen Faltkammern 4 gegeneinander erhöht wird. Zugorgane 10 können dabei durch die elastischen Verbindungsflächen hindurchgeführt werden.

    [0026] In Figur 19 ist die Bildung einer begehbaren bzw. befahrbaren Brücke 3' aus Luftkammern 4 veranschaulicht, die dabei in Strömungsrichtung parallel nebeneinanderliegend angeordnet sind. Diese Faltkammern sind in sich geschlossen ausgebildet und weisen an ihren Unterseiten Schlitze 6 auf, durch die Wasser in der bereits beschriebenen Weise beim öffnen und Einbringen der Faltkammern in ein fließendes Gewässer eindringen kann. Die Faltkammern 4 dienen dabei als Träger einer Decke 20, wobei die Brücke durch Aneinanderfügen von Einzelteilen der Decke 20 beliebig verbreitert werden kann. Die Brücke selbst ist durch Ankertaue 15 in dem strömenden Gewässer festgehalten. Die Decke 20 kann dabei elastisch biegsam sein, so daß sich die Brücke Wellenbewegungen des strömenden Gewässers anpassen kann.

    [0027] Die Figuren 20 und 21 veranschaulichen die Bildung eines stabilen Stegkörpers aus Faltkammern 4, die unter Zwischenschaltung von wandartigen Versteifungen 21 untereinander verbunden sind. Diese Versteifungen 21 weisen Fortsätze 22 auf, durch die ein Zugorgan 10 hindurchgeführt ist. Auf diesem Zugorgan sind Abstandhalter 23 z.B. aus aus federelastischem Material bestehenden Hülsen angeordnet, die den Rauminhalt der Faltkammern 4 vor dem Einsatz fixieren. Die Fortsätze 22 weisen Schlitze 25 und Bohrungen 26 auf, wobei in den Schlitzen Spreizstangen 24 geführt und in den Bohrungen 26 festgehalten werden können.

    [0028] Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Faltkammern ist in Figur 22 veranschaulicht. Die Fältkammern 4 sind in diesem Beispiel als prismatische, nach unten geöffnete Schachteln ausgeführt, die im auseinandergezogenen Zustand einen ringförmig geschlossenen Schwimmkörper 28 bilden. Dieser Schwimmkörper kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen, deren Enden durch Flansche 27 miteinander verbunden sind. Eine besondere Festigkeit ringförmiger Schwimmkörper kann durch Versteifungen in den tragenden Flächen, durch Rahmen, Spreizstangen od. dgl. erzielt werden. Der eingeschlossene Wasserbereich 31 ist von der umgebenden Flüssigkeit 32 getrennt.

    [0029] Figur 23 zeigt das Beispiel eines aus verschieden geformten Faltkammern 4 und 4' ringförmig geschlossenen Schwimmkörpers 28, der als Beckenrand 28' ausgebildet ist. Entlang der Innenseite des Beckenrandes 28' ist eine Wandung 29 eingehängt oder befestigt, die über die Wasseroberfläche herausragt, während sie unter Wasser als beckenähnliche Trennwand zwischen dem eingeschlossenen Wasser 31 und der sie umgebenden tragenden Flüssigkeit 32 liegt und so in Verbindung mit dem Schwimmkörper ein schwimmendes Wasserbecken ergibt, das dem Wellengang folgt.

    [0030] In Figur 24 wird in einem schematischen Querschnitt ein schwimmendes Wasserbecken 30 gezeigt, das an einem schwimmenden Steg 3 liegt und von einer Traglufthalle 33 überdacht ist.

    [0031] Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen dienen nur zur Erläuterung des Wesens der Erfindung, ohne diese auf Einzelheiten zu beschränken.


    Ansprüche

    1. Schwimmkörper zur Bildung einer beweglichen Stauwand, eines Stauteppichs, eines schwimmenden Steges od. dgl., bestehend aus aneinandergereihten luftdichten Faltkammern (4), die im zusammengefalteten Zustand eine geringe Lagerlänge bzw. ein geringes Lagervolumen einnehmen, im auseinandergezogenen Zustand aber teilweise mit Wasser gefüllt einen über den Wasserspiegel herausragenden tragfähigen Schwimmkörper großen Rauminhaltes ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern (4) unten ganz oder teilweise offen (5, 6) ausgebildet sind und an ihrer Innenseite gegebenenfalls abstandhaltende Versteifungen (7) zwecks Bildung eines mit Luft gefüllten Hohlraumes (8) im zusammengefalteten Zustand und im Einsatzfall auseinandergezogen eines Luftpolsters (9) aufweisen (Fig. 1 bis 4).
     
    2. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern (4) mit waagerechten, z.B. als Seile oder Ketten (11) ausgebildeten Zugorganen (10), um die Bildung der auseinandergezogenen Einsatzlage zu unterstützen, versehen sind (Fig. 2).
     
    3. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugorgane (10), z.B. die Seile oder Ketten (11),als Gewichte ausgebildet und/oder die Faltkammern (4) mit Gewichten (12) verbunden sind, die deren aufrechte Schwimmlage im Einsatzfall sicherstellen (Fig. 2).
     
    4. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern (4) im auseinandergezogenen Zustand eine prismatische Form mit lotrechten, waagerechten und/oder schräg verlaufenden Faltkanten (13, 14) aufweisen und an diesen im Einsatzfall zu langgestreckten und/oder flächenförmigen Schwimmkörpern (Stauwand 1, Stauteppich 2, Steg 3 od. dgl.) entweder an Flächen oder gelenkig an Kanten miteinander verbunden sind (Fig. 5 bis 8).
     
    5. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung der Faltkammern (4) untereinander gegebenenfalls elastisch verwindbare Zwischenwände (16) vorgesehen sind (Fig. 9, 10).
     
    6. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern (4) gebildete Schwimmkörper mittels quer liegender Gelenkrahmen (17) beweglich untereinander verbunden sind (Fig. 11 bis 13).
     
    7. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinander angeordnete Reihen von Faltkammern (4) durch vorzugsweise elastisch biegsame Querwände (18) untereinander verbunden sind (Fig. 14 bis 17).
     
    8. Schwimmkörper nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einer lotrechten Stirnkante jeder Faltkammer (4) angeordnete elastische Querwände (18) miteinander verbunden sind, wobei Zugorgane (10) gegebenenfalls durch diese hindurch geführt sind (Fig. 18).
     
    9. Schwimmkörper nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, aus aneinandergereihten Faltkammern (4) gebildete Schwimmkörper im auseinandergezogenen Zustand mittels einer begeh- bzw. befahrbaren, vorzugsweise elastisch biegsamen Decke (20) zu einem Stauteppich (2), einem Steg (3), einer Brücke (3.'), einer Plattform (3") od. dgl. untereinander verbunden sind (Fig. 7, 8 und 19 bis 24).
     
    10. Schwimmkörper nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Faltkammern (4) zur Bildung einer Brücke (3') für strömende Gewässer in Strömungsrichtung parallel nebeneinanderliegend angeordnet sind (Fig. 19).
     
    11. Schwimmkörper nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß prismatische Faltkammern (4) unter Zwischenfügung von Versteifungen (21) an ihren Seitenwänden untereinander verbunden sind, wobei zwischen seitlich vorspringenden Fortsätzen (22) der Versteifungen (21), z.B. an den durch diese hindurchgeführten Zugorganen (10), federnde Abstandhalter (23), z.B. Abstandshülsen, angeordnet sind (Fig. 20, 21).
     
    12. Schwimmkörper nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reihen von Faltkammern (4) an ihren Stirn- bzw. Rückwänden zu einem flächenförmigen Schwimmkörper untereinander verbunden sind (Fig. 20, 21).
     
    13. Schwimmkörper nach Patentanspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den Fortsätzen (22) der Versteifungen (21) Spreizstangen (24) hindurchgeführt bzw. abgestützt sind (Fig. 20, 21).
     
    14. Schwimmkörper nach den Patentansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltkammern (4) auf Grund ihrer Formgebung im auseinandergezogenen Zustand einen ringförmig geschlossenen Schwimmkörper (23) bilden, der aus ein oder mehreren Teilen besteht, deren Enden durch Flansche (27) miteinander verbunden sind, wodurch ein Wasserbereich (31) eingeschlossen ist, der von der umgebenden Flüssigkeit (32) getrennt ist (Fig. 22).
     
    15. Schwimmkörper nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß begehbare Faltkammern als Beckenrand (28') ausgebildet sind, entlang dessen Innenseite eine Wandung (29) eingehängt oder befestigt ist und über die Wasseroberfläche herausragt, während sie unter Wasser tragend oder hängend, durchbrochen oder wasserdicht als beckenähnliche Trennwand zwischen dem eingeschlossenen Wasser (31) und der sie von außen umgebenden tragenden Flüssigkeit (32) liegt (Fig. 23).
     
    16. Schwimmkörper nach den Patentansprüchen 14 oder 15 z.B. als schwimmendes Hallenbad, dadurch gekennzeichnet, daß er von leichten Bauteilen, vorzugsweise von einer Traglufthalle (33) überdacht ist (Fig. 24).
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht