[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäscheweichmachmittelkonzentrat.
[0002] Wäscheweichmachmittel werden zur Griffverbesserung und zur Erhöhung der Weichheit
von textilen Geweben der Waschflotte zugesetzt. Derartige Wäscheweichmachmittel können
vorallem kationische Tetraalkylammoniumverbindungen und Imidazolinderivate sein, deren
Wirksamkeit von der chemischen Beschaffenheit der Alkylgruppen abhängt.
[0003] Da die Wäscheweichmachmittel wegen dieser langen Alkylreste nicht wasserlöslich sind,
kommen sie in Form einer 5 - 8 %igen wässrigen Dispersion in den Handel. Die grosse
Verdünnung hat deutliche wirtschaftliche Nachteile. Es sind grosse, unhandliche und
teure Gebinde erforderlich und vor allem wird sehr viel Wasser transportiert. Ferner
würde eine denkbare automatische Dosierung in einer Haushaltswaschmaschine durch das
große Volumen der erforderlichen Tanks erschwert.
[0004] Es ist bekannt, Wäscheweichmachmittelkonzentrate die ebenfalls Dispersionen sind
und.einen Gehalt an Wäscheweichmachmittel von 15 bis 30 % aufweisen, zu verwenden.
[0005] Diese bekannten Wäscheweichmachmittelkonzentrate weisen jedoch mit zunehmender Konzentration
eine exponentiell steigende Viskosität auf. (Tenside Detergents 18 (1981) 5 S.243-246).
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ein Wäscheweichmachmittelkonzentrat, welches aus einer
Mischung von einem oder mehreren Wäscheweichmachmitteln, synthetischer Kieselsäure
und gegebenenfalls einem oder mehrerer Lösungsvermittler besteht.
[0007] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das Wäscheweichmachmittelkonzentrat
allein aus dem Wäscheweichmachmittel und bis zu 50 Gew.-% synthetischer Kieselsäure
bestehen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Wäscheweichmachmittelkonzentrat 30
bis 35 Gew.-% synthetischer Kieselsäure enthalten. Der Aktivsubstanzgehalt beträgt
dann bis zu 70 %.
[0009] Als synthetische Kieselsäuren können neben ofengetrockneten und vermahlenen gefällten
Kieselsäuren auch sprühgetrocknete gefällte Kieselsäuren, die sowohl vermahlen als
auch nicht vermahlen sind, eingesetzt werden. Weiterhin können hochtemperaturhydrolytisch
hergestellte (pyrogen hergestellte) Kieselsäuren eingesetzt werden.
[0010] Die in dem erfindungsgemäßen Wäscheweichmachmittelkonzentrat vorhandenen kationischen
Wäscheweichmachmittel sind handelsübliche bekannte Produkte. Es handelt sich vorzugsweise
um kationische stickstoffhaltige Verbindungen, wie quaternäre Ammoniumverbindungen
und Aminsalze, die ein oder zwei wenigstens 8 Kohlenstoffatome aufweisende gradkettige
organische Reste besitzen, von denen vorteilhaft wenigstens ein Rest 12 bis 22 Kohlenstoffatome
enthält. Bevorzugt sind in dem erfindungsgemäßen Mittel als Wäscheweichmacher quartäre
Ammoniumverbindungen der folgenden Formel vorhanden:

worin R
1 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder eine
Fettsäureestergruppe, R
2 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder einen
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Aryl-, Aryloxy-, Alkoxy- oder Aralkylrest
mit 6 bis 28 Kohlenstoffatomen oder eine Fettsäureestergruppe, R
3 und R
4 für Alkyl- oder Hydroxyalkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Hydroxypolyalkoxyalkylreste
mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen stehen und X ein ein wasserlösliches Salz bildendes
Anion, wie beispielsweise ein Halogenid (Chlorid, Bromid, Jodid), Sulfat, Methosulfat,
Acetat, Hydroxid-Anion oder eine ähnliche anorganische löslichmachende ein- oder zweibasische
Gruppe bedeutet. Es kann sich bei dem Stickstoff um einen Ringstickstoff handeln,
und die Reste R und R
3 können durch einen aus 4 bis 5 Kohlenstoffatomen gebildeten Ring ersetzt sein. Besonders
gute Ergebnisse erzielt man mit solchen Verbindungen der angegebenen Formel, in denen
die Reste
R1, R
2, R
3 und R
4 je gradkettige aliphatische Reste, wie beispielsweise Alkylreste, sind. Beispiele
für im erfindungsgemäßen Wäschweichmachmittel gut brauchbare quartäre Ammoniumverbindungen
als Wäscheweichmacher sind: hydriertes Di-tallöldimethylammoniumchlorid; ethoxyliertes
Distearyl-dimethylammoniumchlorid; Dimethyldistearylammoniumchlorid; Trimethylstearyl-ammoniumbromid;
Cetyltrimethyl-ammoniumchlorid; Di-cocodimethyl-ammoniumchlorid; Cetylpyridiniumchlorid;
Alkyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid mit höherer Alkylgruppe; Diisobutylphenoxyethyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid;
Laurylisochinoliniumbromid; Distearyldimethyl-ammoniumbromid; Distearyldimethyl-ammoniummethosulfat;
Dimethyl-diacachidyl-behenyl-ammoniumchlorid; Di(soja)-dimethylammoniumchlorid; Stearyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid.
[0011] Als Wäscheweichmacher sind auch Verbindungen der Formel:

brauchbar, worin R
5 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
6 für einen Alkylrest mit 1 bis'6 Kohlenstoffatomen, R
7 für einen Alkylamidoalkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyalkylrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen. Beispiele dafür sind 2-Heptadecyl-1-methyl-1-
[(2-stearyl- amido)-ethyl] -imidazolinmethylsulfat und 2-Heptadecyl-1-hydroxyethyl-imidazolinchlorid,
[0012] Beispiele für Amine, die in Form ihrer wasserlöslichen Salze im erfindungsgemäßen
Wäscheweichmachmittel verwendet werden können, sind primäres Tallölamin, primäres
Cocoamin, primäres hydriertes Tallölamin, Tallöl-1,3-propylendiamin, Olyl-1,3-propylendiamin
und Coco-1,3-propylendiamin. Die besonders gut brauchbaren wasserlöslichen Salze der
zuvor aufgeführten Amine sind beispielsweise das Sulfat, das Hydrogensulfat und das
Chlorid. Die Benennung "Coco" steht für Fettsäuregruppen, die in den Fettsäuren des
Kokosnußöls vorhanden sind. Solche Säuren enthalten 8 bis 18 Kohlenstoffatome je Molekül;
es überwiegen dabei die Säuren mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.
[0013] Die erfindungsgemäßen Wäscheweichmachmittelkonzentrate können bis zu insgesamt 35
Gew.-% eines Lösungsvermittlers und Wasser, bezogen auf die Menge an Wäscheweichmachmittel,
enthalten.
[0014] Als Lösungsvermittler können eingesetzt werden: Isopropanol, Ethanol, Glykol, Benzolsulfonate,
Toluolsulfonate, Xylolsulfonate oder Netzmittel, wie z.B. nichtionische Tenside, wie
Nonylphenolethoxylate, Fettalkoholethoxylate u.a.
[0015] Das erfindungsgemäße Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein leicht rieselfähiges
Pulver. Es ist lagerfähig und beansprucht auf Grund seiner pulverförmigen Beschaffenheit
nur einen geringen Verpackungsraum. Es läßt sich leicht dosieren und kann gegebenenfalls
mit Waschmittel kombiniert werden.
Beispiele
[0016]
1. Das Wäscheweichmachmittel REWOQUAT® CR 3099 (100 %) (=Di-fettsäureesterdimethylammoniummethosulfat) wird auf 60°C erhitzt und mit 31 Gew,.%
Sipernat 22 S vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein rieselfähiges
Pulver.
2. Die 75 %ige Wäscheweichmachmitteldispersion REWOQUAT® W 7500 (75 %) (=guarternäre Imidazoliniumdialkylverbindung 75 % mit 25 % Isopropanol)
wird mit 34 Gew.-% Sipernat 22 vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat
ist ein rieselfähiges Pulver.
3. Die 75 %ige Wäscheweichmachmitteldispersion REWOQUAT® W 7500 H wird zuerst aufgeschmolzen und dann mit 35 % Sipernat 50 vermischt. Das
erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein rieselfähiges Pulver.
4. Die 75 % Wäscheweichmachmitteldispersion Präpagen WK (=Diste aryldimethylammoniumchlorid) wird mit 32 % Sipernat 50 S vermischt. Das erhaltene
Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein riese] fähiges Puvler.
[0017] Die verwendete Kieselsäure Sipernat 22 ist eine gefällte und sprühgetrocknete Kieselsäure.
Sie weist die folgenden physikalich-chemischen Kenndaten auf:

Die verwendete Kieselsäure Sipernat 22 S ist eine sprühgetrocknete und vermahlene
Fällungskieselsäure mit den folgenden physikalisch-chemischen Kenndaten:

[0018] Die eingesetzten Kieselsäuren Sipernat 50 und 50 S sind sprühgetrocknete Fällungskieselsäure
mit den folgenden physikalisch-chemischen Daten:
