(19)
(11) EP 0 111 074 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1984  Patentblatt  1984/25

(21) Anmeldenummer: 83109466.9

(22) Anmeldetag:  23.09.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 3/00, C11D 3/12, C11D 3/08, C11D 1/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.11.1982 DE 3243983

(71) Anmelder: Degussa Aktiengesellschaft
D-60311 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Karl-Hans, Dr.
    D-6454 Bruchköbel (DE)
  • Diehl, Manfred, Dr.
    D-6000 Frankfurt am Main 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wäscheweichmachmittelkonzentrat


    (57) Das Wäscheweichmachmittelkonzentrat besteht aus einem oder mehreren Wäscheweichmachmittein, synthetischer Kieselsäure und gegebenenfalls einem oder mehrerer Lösungsvermittler.
    Das Wäscheweichmachmittelkonzentrat stellt ein rieselfähiges Pulver dar.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Wäscheweichmachmittelkonzentrat.

    [0002] Wäscheweichmachmittel werden zur Griffverbesserung und zur Erhöhung der Weichheit von textilen Geweben der Waschflotte zugesetzt. Derartige Wäscheweichmachmittel können vorallem kationische Tetraalkylammoniumverbindungen und Imidazolinderivate sein, deren Wirksamkeit von der chemischen Beschaffenheit der Alkylgruppen abhängt.

    [0003] Da die Wäscheweichmachmittel wegen dieser langen Alkylreste nicht wasserlöslich sind, kommen sie in Form einer 5 - 8 %igen wässrigen Dispersion in den Handel. Die grosse Verdünnung hat deutliche wirtschaftliche Nachteile. Es sind grosse, unhandliche und teure Gebinde erforderlich und vor allem wird sehr viel Wasser transportiert. Ferner würde eine denkbare automatische Dosierung in einer Haushaltswaschmaschine durch das große Volumen der erforderlichen Tanks erschwert.

    [0004] Es ist bekannt, Wäscheweichmachmittelkonzentrate die ebenfalls Dispersionen sind und.einen Gehalt an Wäscheweichmachmittel von 15 bis 30 % aufweisen, zu verwenden.

    [0005] Diese bekannten Wäscheweichmachmittelkonzentrate weisen jedoch mit zunehmender Konzentration eine exponentiell steigende Viskosität auf. (Tenside Detergents 18 (1981) 5 S.243-246).

    [0006] Gegenstand der Erfindung ist ein Wäscheweichmachmittelkonzentrat, welches aus einer Mischung von einem oder mehreren Wäscheweichmachmitteln, synthetischer Kieselsäure und gegebenenfalls einem oder mehrerer Lösungsvermittler besteht.

    [0007] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das Wäscheweichmachmittelkonzentrat allein aus dem Wäscheweichmachmittel und bis zu 50 Gew.-% synthetischer Kieselsäure bestehen.

    [0008] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Wäscheweichmachmittelkonzentrat 30 bis 35 Gew.-% synthetischer Kieselsäure enthalten. Der Aktivsubstanzgehalt beträgt dann bis zu 70 %.

    [0009] Als synthetische Kieselsäuren können neben ofengetrockneten und vermahlenen gefällten Kieselsäuren auch sprühgetrocknete gefällte Kieselsäuren, die sowohl vermahlen als auch nicht vermahlen sind, eingesetzt werden. Weiterhin können hochtemperaturhydrolytisch hergestellte (pyrogen hergestellte) Kieselsäuren eingesetzt werden.

    [0010] Die in dem erfindungsgemäßen Wäscheweichmachmittelkonzentrat vorhandenen kationischen Wäscheweichmachmittel sind handelsübliche bekannte Produkte. Es handelt sich vorzugsweise um kationische stickstoffhaltige Verbindungen, wie quaternäre Ammoniumverbindungen und Aminsalze, die ein oder zwei wenigstens 8 Kohlenstoffatome aufweisende gradkettige organische Reste besitzen, von denen vorteilhaft wenigstens ein Rest 12 bis 22 Kohlenstoffatome enthält. Bevorzugt sind in dem erfindungsgemäßen Mittel als Wäscheweichmacher quartäre Ammoniumverbindungen der folgenden Formel vorhanden:

    worin R1 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder eine Fettsäureestergruppe, R2 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Aryl-, Aryloxy-, Alkoxy- oder Aralkylrest mit 6 bis 28 Kohlenstoffatomen oder eine Fettsäureestergruppe, R3 und R4 für Alkyl- oder Hydroxyalkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Hydroxypolyalkoxyalkylreste mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen stehen und X ein ein wasserlösliches Salz bildendes Anion, wie beispielsweise ein Halogenid (Chlorid, Bromid, Jodid), Sulfat, Methosulfat, Acetat, Hydroxid-Anion oder eine ähnliche anorganische löslichmachende ein- oder zweibasische Gruppe bedeutet. Es kann sich bei dem Stickstoff um einen Ringstickstoff handeln, und die Reste R und R3 können durch einen aus 4 bis 5 Kohlenstoffatomen gebildeten Ring ersetzt sein. Besonders gute Ergebnisse erzielt man mit solchen Verbindungen der angegebenen Formel, in denen die Reste R1, R2, R3 und R4 je gradkettige aliphatische Reste, wie beispielsweise Alkylreste, sind. Beispiele für im erfindungsgemäßen Wäschweichmachmittel gut brauchbare quartäre Ammoniumverbindungen als Wäscheweichmacher sind: hydriertes Di-tallöldimethylammoniumchlorid; ethoxyliertes Distearyl-dimethylammoniumchlorid; Dimethyldistearylammoniumchlorid; Trimethylstearyl-ammoniumbromid; Cetyltrimethyl-ammoniumchlorid; Di-cocodimethyl-ammoniumchlorid; Cetylpyridiniumchlorid; Alkyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid mit höherer Alkylgruppe; Diisobutylphenoxyethyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid; Laurylisochinoliniumbromid; Distearyldimethyl-ammoniumbromid; Distearyldimethyl-ammoniummethosulfat; Dimethyl-diacachidyl-behenyl-ammoniumchlorid; Di(soja)-dimethylammoniumchlorid; Stearyldimethylbenzyl-ammoniumchlorid.

    [0011] Als Wäscheweichmacher sind auch Verbindungen der Formel:

    brauchbar, worin R5 für einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, R6 für einen Alkylrest mit 1 bis'6 Kohlenstoffatomen, R7 für einen Alkylamidoalkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen. Beispiele dafür sind 2-Heptadecyl-1-methyl-1- [(2-stearyl- amido)-ethyl] -imidazolinmethylsulfat und 2-Heptadecyl-1-hydroxyethyl-imidazolinchlorid,

    [0012] Beispiele für Amine, die in Form ihrer wasserlöslichen Salze im erfindungsgemäßen Wäscheweichmachmittel verwendet werden können, sind primäres Tallölamin, primäres Cocoamin, primäres hydriertes Tallölamin, Tallöl-1,3-propylendiamin, Olyl-1,3-propylendiamin und Coco-1,3-propylendiamin. Die besonders gut brauchbaren wasserlöslichen Salze der zuvor aufgeführten Amine sind beispielsweise das Sulfat, das Hydrogensulfat und das Chlorid. Die Benennung "Coco" steht für Fettsäuregruppen, die in den Fettsäuren des Kokosnußöls vorhanden sind. Solche Säuren enthalten 8 bis 18 Kohlenstoffatome je Molekül; es überwiegen dabei die Säuren mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.

    [0013] Die erfindungsgemäßen Wäscheweichmachmittelkonzentrate können bis zu insgesamt 35 Gew.-% eines Lösungsvermittlers und Wasser, bezogen auf die Menge an Wäscheweichmachmittel, enthalten.

    [0014] Als Lösungsvermittler können eingesetzt werden: Isopropanol, Ethanol, Glykol, Benzolsulfonate, Toluolsulfonate, Xylolsulfonate oder Netzmittel, wie z.B. nichtionische Tenside, wie Nonylphenolethoxylate, Fettalkoholethoxylate u.a.

    [0015] Das erfindungsgemäße Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein leicht rieselfähiges Pulver. Es ist lagerfähig und beansprucht auf Grund seiner pulverförmigen Beschaffenheit nur einen geringen Verpackungsraum. Es läßt sich leicht dosieren und kann gegebenenfalls mit Waschmittel kombiniert werden.

    Beispiele



    [0016] 

    1. Das Wäscheweichmachmittel REWOQUAT® CR 3099 (100 %) (=Di-fettsäureesterdimethylammoniummethosulfat) wird auf 60°C erhitzt und mit 31 Gew,.% Sipernat 22 S vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein rieselfähiges Pulver.

    2. Die 75 %ige Wäscheweichmachmitteldispersion REWOQUAT® W 7500 (75 %) (=guarternäre Imidazoliniumdialkylverbindung 75 % mit 25 % Isopropanol) wird mit 34 Gew.-% Sipernat 22 vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein rieselfähiges Pulver.

    3. Die 75 %ige Wäscheweichmachmitteldispersion REWOQUAT® W 7500 H wird zuerst aufgeschmolzen und dann mit 35 % Sipernat 50 vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein rieselfähiges Pulver.

    4. Die 75 % Wäscheweichmachmitteldispersion Präpagen WK (=Diste aryldimethylammoniumchlorid) wird mit 32 % Sipernat 50 S vermischt. Das erhaltene Wäscheweichmachmittelkonzentrat ist ein riese] fähiges Puvler.



    [0017] Die verwendete Kieselsäure Sipernat 22 ist eine gefällte und sprühgetrocknete Kieselsäure. Sie weist die folgenden physikalich-chemischen Kenndaten auf:

    Die verwendete Kieselsäure Sipernat 22 S ist eine sprühgetrocknete und vermahlene Fällungskieselsäure mit den folgenden physikalisch-chemischen Kenndaten:





    [0018] Die eingesetzten Kieselsäuren Sipernat 50 und 50 S sind sprühgetrocknete Fällungskieselsäure mit den folgenden physikalisch-chemischen Daten:






    Ansprüche

    1. Wäscheweichmachmittelkonzentrat, bestehend aus einer Mischung von einem oder mehreren Wäscheweichmachmitteln, synthetischer Kieselsäure und gegebenenfalls einem oder mehrerer Lösungsvermittler.
     
    2. Wäscheweichmachmittelkonzentrat nach Anspruch 1, bestehend aus einem oder mehrerer Wäscheweichmachmittel und bis zu 50 Gew.-% synthetischer Kieselsäure.