[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck,
welcher Netzmittel, pH-regulierende Substanzen, Feuchthaltemittel, ggf. Filmbildner,
Enthärtungsmittel, Konservierungsmittel und Lösungsmittel enthält.
[0002] Beim Offsetdruck werden dem Feuchtwasser verschiedene Zusätze zugegeben, um das Drucken
zu erleichtern und die Qualität der Druckerzeugnisse zu erhöhen. Diese Zusätze werden
bisher entweder vom Drucker selbst beigemischt oder in Form von Konzentraten in den
Handel gebracht. Diese Konzentrate enthalten meist schwache Säuren oder einen Puffer,
Feuchthaltemittel wie Glyzerin oder Glykole, Filmbildner wie Gummiarabicum, Konservierungsmittel,
zum Teil auch Enthärtungsmittel und Netzmittel sowie ggf. Alkohole wie Ethanol oder
Isopropanol. Sämtliche Feuchtwasser-Konzentrate enthalten erhebliche Mengen Wasser.
[0003] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen verbesserten Feuchtwasser-Zusatz
für den Offsetdruck zu liefern, welcher zu niedrigerer Wasserführung und daraus resultierenden
drucktechnischen Vorteilen führt, eine schnelle Einstellung der Emulgationsverhältnisse
gewährleistet, die Auswaschbarkeit der Feuchtwalzen erleichtert, ein schnelles Freilaufen
der Druckplatte ermöglicht und dadurch zu einer Verminderung der Makulatur führt,
die Farbablagerungen auf dem Gummituch im bildfreien Bereich vermindert und dabei
nicht schäumt. Weiterhin hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Feuchtwasser-Zusatz
zu entwickeln, der kein Wasser oder nur geringe Mengen Wasser enthält, so daß er in
Pasten-, Pulver- oder Tablettenform hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch einen Feuchtwasser-Zusatz, welcher
Netzmittel, pH-regulierende Substanzen, Feuchthaltemittel, ggf. Filmbildner, Enthärtungsmittel,
Konservierungsmittel und ggf. Lösungsmittel enthält und dadurch gekennzeichnet ist,
daß er als Netzmittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe A bestehend aus
a) Polypropylenglykol (400 - 2000)
b) 3,5 Dimethyl-l-hexin-3-ol
c) 3,6 Dimethyl-4-octin-3,6-diol
d) 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol
e) Ethoxylierungsprodukte von b, c und/oder d
f) Kombinationen von a, b, c, d und/oder e mit weiteren üblichen Netzmitteln
enthält.
[0005] Die Netzmittel der Gruppe A haben die folgenden Formeln:
e) in den Ethoxylierungsprodukten von b, c und d sind die Hydroxyl-Gruppen teilweise
oder vollständig ersetzt durch die Gruppe -[0 - CH2-CH2]m-OH
(m = 1 - 40)
[0006] Ggf. können diese Netzmittel zusätzlich gewisse Mengen weiterer üblicher Netzmittel
enthalten, insbesondere solche, die auch in fester Form erhältlich sind oder in feste
Form überführt werden können.
[0007] Als pH-regulierende Substanz wird erfindungsgemäß ein fester saurer Puffer verwendet.
Ein Gemisch aus Trinatriumcitrat und Citronensäure hat sich besonders bewährt.
[0008] Als Feuchthaltemittel werden erfindungsgemäß Polyalkohole mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen
verwendet. Besonders bewährt hat sich Hexit.
[0009] Der erfindungsgemäße Feuchtwasser-Zusatz enthält als Enthärtungsmittel vorzugsweise
Ethylendiamintetraessigsäure als Natriumsalz. Als Konservierungsmittel hat sich insbesondere
Kaliumsorbat bewährt.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck,
enthaltend Netzmittel, pH-regulierende Substanzen, Feuchthaltemittel, ggf. Filmbildner,
Enthärtungsmittel, Konservierungsmittel und ggf. Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Netzmittel eine oder mehrere Substanzen der Gruppe A bestehend aus
a) Polypropylenglykol (400 - 2000)
b) 3,5 Dimethyl-l-hexin-3-ol
c) 3,6 Dimethyl-4-octin-3,6-diol
d) 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol
e) Ethoxylierungsprodukte von b, c und/oder d
f) Kombinationen von a, b, c, d und/oder e mit weiteren üblichen Netzmitteln
enthält.
[0011] Ein besonderer Vorteil dieses Zusatzes ist, daß er in Pasten-, Pulver- oder Tablettenform
hergestellt werden kann..Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die
Verwendung von einer oder mehrerer Substanzen der Gruppe A bestehend aus
a) Polypropylenglykol (400 - 2000)
b) 3,5 Dimethyl-1-hexin-3-ol
c) 3,6 Dimethyl-4-octin-3,6-diol
d) 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol
e) Ethoxylierungsprodukte von b, c und/oder d
f) Kombinationen von'a, b, c, d und/oder e mit weiteren üblichen Netzmitteln
als Feuchtwasser-Zusatz beim Offsetdruck und insbesondere deren Verwendung in Feuchtwasser-Konzentraten
in Pasten-, Pulver- oder Tablettenform.
[0012] Die Mengen der einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Feuchtwasser-Zusatzes
sind nicht kritisch. So kann ein flüssiges Feuchtwasser-Konzentrat 0,1 bis 50 Teile
Netzmittel der Gruppe A enthalten. Die Konzentration hängt allein von dem Lösungsmittel
ab. Im reinen Wasser sind nicht alle Netzmittel der Gruppe A in höheren Konzentrationen
klar löslich, während Lösungsmittel wie Ethanol oder Isopropanol in der Lage sind,
die Netzmittel der Gruppe A im Verhältnis 1:1 klar zu lösen. Ein Lösungsmittelgemisch
Ethanol oder Isopropanol zu Wasser im Verhältnis 30:70 ist in der Lage ausreichende
Mengen Netzmittel der Gruppe A klar zu lösen. Die Netzmittel der Gruppe A in reiner
Form sind in gebrauchsfertigem Feuchtwasser auch ohne Zusatz von Alkoholen in ausreichender
Konzentration wasserlöslich.
[0013] Ein flüssiges Konzentrat kann erfindungsgemäß zwischen 0,01 und 2 Teile Netzmittel
der Gruppe A enthalten, wobei als Lösungsmittel 10 - 90 Teile Wasser und gewünschtenfalls
0 bis 30 Teile Alkohol zur Anwendung kommen können.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Feuchtwasser-Zusatz in Pulverform kann 0,05 - 5 Teile Netzmittel
der Gruppe A enthalten neben 2 - 90 Teilen Puffersalz, 0 - 60 Teilen Enthärtungsmittel,
0 - 80 Teilen Feuchthaltemittel, 0 - 80 Teilen Filmbildner und 0,2 - 5 Teilen Konservierungsmittel.
Ein solches Pulver kann ohne weiteres zu Tabletten verpreßt werden. Diese Tabletten
lösen sich rasch und leicht in Wasser auf und gestatten somit eine leichte und einfache
Dosierung und Zubereitung des Feuchtwassers für den ^ Offsetdruck. Dieses Pulver kann
aber auch ohne Schwierigkeiten direkt in Wasser gelöst werden oder in Form einer Paste
nur mit geringem Wassergehalt angeboten werden. Der Vorteil der Pulver- und Tablettenform,
aber auch der Pastenform, ist das geringe Lagervolumen, die kleinere Packung, die
Verminderung der Frachtkosten und die Stabilität.
[0015] Zur Herstellung eines Feuchtwassers benötigt man je nach Gehalt an Netzmitteln der
Gruppe A 0,1 - 10 g des erfindungsgemäßen Zusatzes. Ein Gehalt von 0,001 - 0,1 g Netzmittel
pro Liter Feuchtwasser führt zu den erfindungsgemäß erzielbaren Vorteilen des Feuchtwassers
gegenüber herkömmlichen Rezepturen, nämlich der Verbesserung des Farb-, Wasser-und
Emulgationsverhaltens, der Ermöglichung einer extremen geringen Wasserführung und
der daraus resultierenden drucktechnischen Vorteile. Erfindungsgemäß ist es möglich,
auf den Zusatz von Alkohol zum Feuchtwasser ganz zu verzichten, was aus arbeitstechnischen
und umweltstechnischen Gründen erwünscht sein kann. Weiterhin lassen sich die Feuchtwalzen
schneller und gründlicher reinigen, und es wird die Wiederverschmutzung bezogener
Feuchtwalzen reduziert.
[0016] Die Druckplatten laufen extrem schnell frei und vermindern dadurch den Anfall an
Makulatur. Insbesondere werden auch Farbablagerungen auf dem Gummituch im bildfreien
Bereich wesentlich vermindert.
[0017] Die erfindungsgemäßen Feuchtwasser-Zusätze sind in den folgenden Beispielen näher
erläutert.
Beispiel 1
[0018] Rezepturen für flüssige Konzentrate:
0,01 bis 2 Teile Netzmittel der Gruppe A werden mit 2 bis 20 Teilen Puffersalz (Trinatriumcitrat/Citronensäure
im Gewichtsverhältnis 5:1 bis 2:1), 0,1 bis 5 Teilen Konservierungsmittel (Kaliumsorbat
oder Promitent, Dr. Bode GmbH) und 10 bis 90 Teilen Wasser gelöst. Es werden 0 bis
50 Teile, vorzugsweise 3 bis 10 Teile Feuchthaltemittel, beispielsweise Sorbit, 0
bis 20 Teile, vorzugsweise 2 bis 10 Teile Enthärtungsmittel, wie Ethylendiamintetraessigsäure-Natriumsalz,
0 bis 50 Teile, vorzugsweise 2 bis 5 Teile-Filmbildner, wie Gummiarabicum, und falls
erforderlich bis zu 30 Teilen Alkohol (Ethanol oder Isopropanol) als Hilfslösungsmittel
zugegeben und innig vermischt. Diese Konzentrate können unmittelbar abgefüllt und
verwendet werden. Dem Feuchtwasser werden 1 bis 100 g, vorzugsweise ca. 10 g pro Liter
des Konzentrates zugesetzt.
Beispiel 2
[0019] 0,05 bis 5 Teile Netzmittel der Gruppe A, vorzugsweise 0,5 bis 2 Teile werden mit
2 bis 90 Teilen Puffersalz (Trinatriumcitrat/Citronensäure im Verhältnis 5:1 bis 2:1),
0,2 bis 5 Teilen, vorzugsweise 1 bis 3 Teilen Kaliumsorbat, 0 bis 80 Teilen, vorzugsweise
20 bis 40 Teilen Sorbit als Feuchthaltemittel, 0 bis 60 Teilen, vorzugsweise 2 bis
20 Teilen Ethylendiamintetraessigsäure-Natriumsalz als Enthärtungsmittel und 0 bis
80 Teilen, vorzugsweise 0 bis 5 Teilen Gummiarabicum als Filmbildner in einem Pulvermischer
bis zur Homogenität gemischt. Das Pulver kann auf Wunsch instantisiert oder zu Tabletten
verpreßt werden. Das Pulver wird in Mengen von 1 bis 10 g, vorzugsweise 3 bis 5 g
pro Liter Feuchtwasser zugesetzt.
1. Feuchtwasser-Zusatz für den Offsetdruck, enthaltend Netzmittel, pH-regulierende
Substanzen, Feuchthaltemittel, ggf. Filmbildner, Enthärtungsmittel, Konservierungsmittel
und ggf. Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß er als Netzmittel eine oder mehrere
Substanzen der Gruppe A bestehend aus
a) Polypropylenglykol (400 - 2000)
b) 3,5 Dimethyl-1-hexin-3-ol
c) 3,6 Dimethyl-4-octin-3,6-diol
d) 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol
e) Ethoxylierungsprodukte von b, c und/oder d
f) Kombinationen von a, b, c, d und/oder e mit weiteren üblichen Netzmitteln
enthält.
2. Feuchtwasser-Zusatz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er in Pasten-,
Pulver- oder Tablettenform vorliegt.
3. Feuchtwasser-Zusatz gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er als
pH-regulierende Substanz Natriumcitrat und Citronensäure enthält..
4. Feuchtwasser-Zusatz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Feuchthaltemittel einen Polyalkohol mit 5 bis 6 Kohlenstoffato- .men enthält.
5. Feuchtwasser-Zusatz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Enthärtungsmittel Ethylendiaminintetraessigsäure-Natriumsalz enthält.
6. Feuchtwasser-Zusatz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Konservierungsmittel Kaliumsorbat enthält.
7. Verwendung von einer oder mehrerer Substanzen der Gruppe A bestehend aus
a) Polypropylenglykol (400 - 2000)
b) 3,5 Dimethyl-1-hexin-3-ol
c) 3,6 Dimethyl-4-octin-3,6-diol
d) 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol
e) Ethoxylierungsprodukte von b, c und/oder d
f) Kombinationen von a, b, c, d und/oder e mit weiteren üblichen Netzmitteln
als Feuchtwasser-Zusatz beim Offsetdruck.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7 in Pasten-, Pulver- oder Tablettenform.