[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum endlagerfähigen Konditionieren von radioaktiven
Abfällen unter Verwendung eines Mehrkomponenten-Bindemittels, mit einem Durchlaufmischer,
einer Abfüllstation für die Endlagergebinde, einem Vorlagebehälter für flüssige Abfallstoffe,
einem Silo für eine Komponente des Bindemittels und mit mehreren Fördereinrichtungen.
[0002] Üblicherweise werden die Mehrkomponenten-Bindemittel, insbesondere wasserhärtende
Zemente, in den Endlagergebinden, zum Beispiel in den sogenannten Normfässern mit
200
.1 Inhalt, mit den Abfällen gemischt. Dabei werden zumeist verlorene Rührer eingesetzt,
wie zum Beispiel in der DE-AS 3 009 005 angegeben ist.
[0003] Aus der Zeitschrift "Power", Okt. 1979, Seiten 81 bis 87 ist es auch bekannt, daß
man flüssige Abfälle aus einem Mischtank über eine Speisepumpe in eine Mischpumpe
gibt, die aus einem Zementsilo mit Zement beschickt wird. Die Mischpumpe fördert in
eine Abfüllstation, in der über eine weitere Förderpumpe Natriumsilicat zugegeben
wird. Alles zusammen gelangt dann in Fässer, die zum Endlager abtransportiert werden.
[0004] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, mit einer Einrichtung eine endlagerfähige
Konditionierung von unterschiedlichen radioaktiven Abfällen zu ermöglichen, bei der
ein möglichst geringes Abfallvolumen entsteht. Die aus der Zeitschrift "Power" bekannte
Anlage ist dafür deswegen nicht geeignet, weil sie nur flüssige Abfälle verarbeiten
kann. Außerdem ist zu befürchten, daß schon unterschiedliche flüssige Abfälle zu unterschiedlichen
Konsistenzen des Endproduktes führen, so daß der sichere Einschluß der Aktivitätsträger
nicht gewährleistet ist. Andererseits ist bei der Anlage nach der eingangs genannten
DE-AS 3 009 005 der apparative Aufwand unerwünscht groß. Hier sei nur an die jedem
Faß zugeordneten verlorenen Rührer erinnert.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ein Vormischer für die eine Bindemittelkomponente
und für rieselfähige Abfallstoffe vorgesehen ist, daß der Vormischer über Durchsatz-Meßeinrichtungen
mit dem Silo und einem Behälter für rieselfähige Abfälle verbunden ist, daß der Vormischer
über eine dosierende Fördereinrichtung mit dem einen Ende des Durchlaufmischers verbunden
ist, daß dahinter der Anschluß des Vorlagebehälters vorgesehen ist, und daß am anderen
Ende des Durchlaufmischers eine Austrags-Fördereinrichtung angebracht ist, die die
Endlagergebinde speist.
[0006] Der Vormischer dient zur Behandlung trockener Abfallstoffe. Hierfür kommen insbesondere
getrocknete Kugel-oder auch Pulverharze, Aktivkohle zum Beispiel in körniger Form,
aber auch Aschen in Frage, die aus der Verbrennung aktivitätsbeladener Textilien,
Papiere usw. stammen. Die Abfallstoffe können in dem Vormischer homogenisiert und
mit der einen Bindemittelkomponente vermischt werden. Gegebenenfalls können dort auch
Zusatzstoffe eingetragen werden, die für das Abbinden des Bindemittels wesentlich
sind, zum Beispiel das nach der Zeitschrift "Power" in die Abfüllstation eingespeiste
Natriumsilicat. Der Vormischer ist auch für die Eingabe von Zuschlagstoffen geeignet,
die in Form von Sand, Kies oder dergleichen die Festigkeit oder Rißfreiheit des Endproduktes
sicherstellen.
[0007] An den Vormischer schließt sich der Durchlaufmischer an, in dem flüssige Abfälle
vorzugsweise mit einem wasserhärtenden Bindemittel kontinuierlich und gesteuert gemischt
werden. Für den Fall, daß nur trockene Abfälle endlagerfähig zu konditionieren sind,
kann in diesen Durchlaufmischer auch nur die andere Komponente des Bindemittels, bei
Zement also Wasser, beigegeben werden. Darüber hinaus kann auch in einem Arbeitsgang
ein Mischen trockener Abfälle mit flüssigen Abfällen erfolgen, die das Anmachwasser
für die mit den festen Abfällen vorgemischte andere Bindemittelkomponente ergeben.
[0008] Die neue Einrichtung ermöglicht mit ihrer Austrags-Fördereinrichtung nicht nur das
Einfüllen in tiefer gelegene Endlagergebinde sondern auch einen steigenden Guß. Deshalb
kann mit der erfindungsgemäßen Einrichtung auch ein Vergießen von Abfallstoffen erfolgen,
die in Form von Filterkerzen oder dergleichen anfallen und mit dem Bindemittel eingeschlossen
werden sollen.
[0009] Der Durchlaufmischer weist vorzugsweise eine vertikale Durchsatzrichtung auf, wobei
der Vormischer am oberen Ende angeschlossen ist. Der Vormischer seinerseits kann dagegen
eine horizontale Durchsatzrichtung haben. Der Anschluß des Vorlagebehälters ist darunter
so vorgesehen, daß sich eine genügend lange Mischstrecke ergibt.
[0010] An der Eingangsseite der Austrags-Fördereinrichtung kann. vorteilhaft noch ein Anschluß
zur Eingabe von Schmierstoffen angeordnet sein. Solche Schmierstoffe können zum Beispiel
Schmieröle von Hauptkühlmittelpumpen sein, die in großen Mengen anfallen. Hierbei
ist wesentlich, daß die Komponenten des Bindemittels, insbesondere also Wasser und
Zement, bereits vermischt sind, bevor die Schmierstoffe zugegeben werden, die sonst
die Mischung der Bindemittelkomponenten beeinträchtigen könnten.
[0011] Die Austrags-Fördereinrichtung ist vorzugsweise für stetigen Durchsatz und veränderlichem
Druck ausgelegt. Damit wird eine geringe Energie benötigt, wenn Fässer von oben gefüllt
werden. Andererseits ist aber, wie schon erwähnt, auch ein steigender Guß möglich-,
bei dem ein Gegendruck durch die steigenden Füllhöhen-entsteht.
[0012] Der Auslaß des Durchlaufmischers ist vorteilhaft über eine absperrbare Rückspülleitung
mit dem Anschluß des Vorlagebehälters verbunden. Damit kann mit geringem Spülmittelaufwand
eine intensive Reinigung des für die Naßmischung vorgesehenen Teils der Einrichtung
erhalten werden. Vor allem aber ist so eine Rückspülung dann vorteilhaft, wenn als
Bindemittel Kunststoffe verwendet werden. Hierbei kann nämlich nach dem eine Aushärtung
bewirkenden Vermischen der Komponenten schnell eine Spülung mit der einen Komponente,
zum Beispiel den Monomeren der mit einem Härter polymerisierenden Kunststoffe vorgenommen
werden, bevor durch das Aushärten der . Kunststoffe ein Verkleben des Durchlaufmischers
eintritt. Die Reinigungsmischung kann dann gegebenenfalls aufgefangen und zum Abbinden
einer nächsten Charge verwendet werden.
[0013] Bei einer bewährten Ausführungsform der Erfindung sind die beweglichen Verschleißteile
des Durchlaufmischers kleiner als 700 mm lang und 500 mm breit..Diese Ausbildung führt
dazu, daß die Verschleißteile ohne weitere Bearbeitung in normalen Endlagergebinden,
den sogenannten Normfässern von 200 1 Inhalt, untergebracht werden können. In gleicher
Weise können auch andere Verschleißteile, zum Beispiel die des Vormischers, vorteilhaft
ausgestaltet sein.
[0014] Das Produktvolumen des Durchlaufmischers beträgt zweckmäßig weniger als 5 1. Dies
bedeutet, daß der Aktivitätsinhalt begrenzt ist. Dennoch kann die neue Einrichtung
große Durchsatzmengen erreichen, zum Beispiel 1 m3/h oder mehr. Dabei empfiehlt sich
eine "schlanke" Bauweise des Durchlaufmischers, damit der Durchmesser kleiner als
200 mm ist, weil dies für die Strahlenbelastung der Umgebung wesentlich ist.
[0015] Die konstruktive Gestaltung der Einrichtung kann in Form einer festinstallierten
Anlage ausgeführt sein, aber auch fahrbar mit Hilfe eines Fahrgestells. In jedem Fall
ist eine Auffangwanne empfehlenswert, mit der Vormischer, Durchlaufmischer und Fördereinrichtungen
sowie Silos und Behälter versehen sind, um Tropen oder Spritzer aktivitätsführender
Abfälle sicher aufzufangen. Mindestens für den Vormischer sollte durch Be- und Entlüftungsstutzen
eine Kontrolle der Pendelluft gegeben sein, die einem Lüftungssystem zugeführt werden
kann.
[0016] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anschließend ein Ausführungsbeispiel beschrieben,
das in den Fig. 1 und 2 vereinfacht dargestellt ist.
[0017] Die neue Einrichtung umfaßt einen Vorlagebehälter 1 für flüssige Abfälle. Der Vorlagebehälter
hat ein Volumen von zum Beispiel 1 m3. Er kann in Form eines Stahltanks mit austenitischer
Auskleidung hergestellt sein und wird entsprechend dem Pfeil 2 mit verschiedenen Flüssigkeiten
beschickt. Dazu zählen
a) Wasser, das aktiv oder inaktiv sein kann,
b) Flüssigkonzentrat aus Verdampfern oder dergleichen,
c) Suspensionen von aktiven Schwebstoffen in Wasser,
d) Altharz aus Ionentauscherfiltern mit der zum Ausschwemmen erforderlichen Flüssigkeit,
e) andere wäßrige Abfälle.
[0018] Die genannten Flüssigkeiten werden in dem Behälter 1 mit einem Rührer 3 in Bewegung
gesetzt, der von einem Antriebsmotor 4 betätigt wird. Jedenfalls soll in dem Vorratsbehälter
1 eine Durchmischung erreicht-werden, die . die für die Endlagerung und das Zusammenwirken
mit dem Bindemittel geeigneten chemischen und physikalischen Werte ergibt. Hierzu
gehört der pH-Wert, der möglichst neutral sein sollte, ein begrenzter Feststoffgehalt
von etwa 20%, die maximale Aktivität, die durch die Verarbeitung und die Endlagerbestimmungen
vorgegeben ist.
[0019] Die Einhaltung der gewünschten Konsistenz wird zusätzlich durch einen Homogenisierungskreislauf
6 unterstützt. Er umfaßt eine Saugleitung 7, die an der Unterseite des Vorlagebehälters
1 zu einer Pumpe 8 führt. Die Druckleitung der Pumpe endet an der Oberseite des Vorlagebehälters
1.
[0020] Von dem Homogenisierungskreislauf 6 führt eine Stichleitung 10 mit einer Dosierpumpe
11 zum Anschluß 12 eines Durchlaufmischers 13. Der Durchlaufmischer 13 ist ähnlich
wie die aus dem Bauwesen bekannten kontinuierlich arbeitenden Zementmischmaschinen
ausgebildet. Allerdings weist er bei der Erfindung mehrere unterschiedliche Einspeisungsmöglichkeiten
für unterschiedliche Abfälle auf. Als Bindemittel wird im folgenden ebenfalls Zement
angenommen.
[0021] Mit der von der Dosierpumpe 11 kommenden Leitung 12 wird das für das Abbinden erforderliche
Wasser eingegeben. Ferner ist ein Silo 14 von 250 1 Inhalt für den Zement, insbesondere
Portlandzement, als wasserhärtendes Bindemittel vorgesehen, das über eine Leitung
15 in den Durchlaufmischer 13 gelangt.
[0022] Mit 16 ist ein ähnlicher Vorratsbehälter bezeichnet, der rieselfähige Trockenstoffe
zur Verarbeitung in der Mischanlage 13 bereitstellt. Hierzu zählen Pulver und Granulate
mit radioaktiver Verseuchung, zum Beispiel Aktivkohlefilter aus Abgasanlagen, getrocknete
Pulverharze von Ionenaustauschern oder dergleichen, aber auch Aschen von verbrannten
radioaktiven Abfällen. Sie werden über eine Leitung 17 in den Durchlaufmischer 13
eingegeben.
[0023] Mit 18 ist ein Behälter für Altöl bezeichnet, der zum Beispiel ein Volumen von 500
1 haben kann. Der Begriff Altöl soll Schmierstoffe aller Art umfassen, soweit ihre
Konsistenz für die Förderung mit einer Dosierpumpe 19 geeignet ist, die über eine
Leitung 20 aus dem Behälter 18 ansaugt und in den Anschluß 21 des Durchlaufmischers
13 drückt.
[0024] Der Ausgang 24 des Durchlaufmischers 13 führt zu einem Abfallfaß 25, das auf einem
Rütteltisch 26 angeordnet ist. Einrichtungen für die Bereitstellung leerer Fässer
und den Abtransport gefülllter Fässer sind nicht dargestellt.
[0025] Aus Figur 2, die weitere Einzelheiten der Erfindung zeigt, wird ersichtlich, daß
meben dem Silo 14 mit einem Inhalt von zum Beispiel 250 1 inaktivem Zement ein Behälter
27 für inaktive Zusatzstoffe zum Zement vorgesehen ist, die das Abbinaden verbessern.
Gegenüber dem Behälter 16 mit einer Sil
Lokapazität von ebenfalls 250 1 ist durch eine Wand 28 eine Trennung angedeutet, damit
die aktiven Abfälle des; Behälters 16 in Form von Abfallpulver, Kohle, Aschae oder
dergleichen von dem inaktiven Bindemittel abgeschirmt bleiben.
[0026] Das Silo 14 und die Behälter 16 und 27 sind über Dosiereinrichtungen 29, 30, 31 in
Form von Zellradschleusen mit einem Vormischer 33 verbunnden, der zur Homogenisierung
der Trockenbestandteille der endlagerfähigen Mischung dient. Dabei wird mirt Hilfe
der Zellradschleusen 29, 30, 31, die von Elektromotoren 34, 35, 36 angetrieben werden,
der gewünscthte Anteil der Komponenten der Mischung gesteuert.
[0027] Die Ausgangsleitungen 15, 17 und 37 führen in das eine Ende des Vormischers 33, desssen
Schnecke 38 dort mit einem über die Leitung 39 durrchsatzabhängig gesteuerten Antriebsmotor
40 betätigtt wird. Damit erhält man bei horizontaler Durchsatzricchtung eine Trockenmischung.
Das vorgemischte Trockengut wwird dann über eine Fördereinrichtung 41 in den eigentllichen
Durchlaufmischer 13 eingegeben.
[0028] Der Durchlaufmischer 13 umfaEßt, wie Fig. 2 zeigt, eine Rühreinrichtung 42, die von
eeinem Elektromotor 43 angetrieben wird, in einem zylinddrischen Gehäuse 76 mit vertikaler
Achse und einem Durchmesser von 150 mm. Der untere Teil 75 der Rühreinrichtung wirkt
als Förderschnecke, mit der das Mischgut bei stetigem Durchsatz von zum Beispiel 1,5
m
3/h und einem durch den Widerstand in der Leitung 24 gegebenen Druck kontinuierlich
ausgetragen wird. Der Durchlaufmischer 13 ist der sogenannte Naßmischer. Er hat von
seinem eingangsseitigen oberen Ende 44, an dem die Fördereinrichtung 41 vorgesehen
ist, bis zum ausgangsseitigen Ende ein Produktvolumen von weniger als 5 1, so daß
das Aktivitätsinventar begrenzt ist. Dies führt zusammen mit der schlanken Form zu
einer geringen Strahlung.
[0029] Der Anschluß 12 von der Dosierpumpe 11 liegt im oberen Drittel des Rührers 42. Die
Leitung 10 von dem in Fig. 2 nicht weiter dargestellten Vorlagebehälter 1 ist über
ein Absperrventil 45 mit einer Druckmeßleitung verbunden, deren Druckmeßgerät 46 auch
bei 47 an einem Steuerpult 48 abgelesen werden kann. Außerdem ist im Verlauf der Leitung
10 vor der Dosierpumpe 11 ein Ventil 50 angeordnet, das vom Steuerpult 48 aus betätigt
werden kann, wie durch einen Handgriff 51 angedeutet ist. Die Druckmessung ist wichtig,
um die Flüssigkeitsmenge genau einstellen und einhalten zu können. Gegebenenfalls
kann ein Druckminderer zur Begrenzung des Wasserdrucks auf 2 bar vorgesehen werden.
[0030] In Förderrichtung unter dem Einlaß 12 ist an dem Durchlaufmischer 13 noch der Anschluß
21 für die Zuführung von Altöl vorgesehen, das über die Dosierpumpe 19 eingegeben
wird. Der Anschluß 21 liegt unmittelbar über der Förderschnecke 75, so daß das Altöl
in das "fertige" Gemisch eingegeben wird. Die Leitung 20 zu dem nicht weiter dargestellten
Behälter 18 (Fig. 1) ist mit einem Ventil 54 versehen und ebenfalls mit einer Druckmeßeinrichtung
sowie mit einem Ventil 55 versehen, das von dem Steuerpult 48 aus betätigt werden
kann.
[0031] Das Steuerpult 48 weist eine Anzeige 56 von einer Mengenmeßeinrichtung auf, die der
Zellradschleuse 29 zugeordnet ist, so daß die Zementzufuhr kontinuierlich gesteuert
werden kann. Eine weitere Anzeige 57 gehört zu der Zellradschleuse 31, so daß auch
die Menge des dem Vormischer 33 zugeführten Trockenabfalls (Feststoffabfall) angezeigt
wird. Eine weitere Anzeige 58 läßt erkennen, in welchen Mengen wäßrige Abfälle, bzw.
Altöl, in den Durchlaufmischer 13 gelangen, so daß die Konsistenz der Abfallmischung
gleichbleibend eingestellt werden kann.
[0032] Die Auslaßleitung 24 des Durchlaufmischers 13 führt über eine flexible Leitung 60
zu einer Haube 61, die auf den als Endlagergebinde dienenden Abschirmbehälter 62 aufgesetzt
werden kann. Die Bindemittel-Abfall-Mischung wird bis zu einem Spiegel 63 eingefüllt,
dessen Höhe über einen Anschluß 64 mit einer Füllstandsmeßeinrichtung überwacht wird.
Die Anzeige 65 am Steuerpult 48 läßt den momentanen Füllstand erkennen. Sie kann mit
einer Automatik zum Stillsetzen des Durchlaufmischers 13 verbunden sein.
[0033] Die kegelförmige Haube 61 besitzt an ihrem höchsten Punkt eine Entlüftungsleitung
67 mit einer flexiblen Leitung 68 zum Anschluß an eine Absaugleitung 69. Eine entsprechende
Entlüftung kann auch für den Vormischer 33 zweckmäßig sein, damit dieser mit einem
geschlossenen Gehäuse versehen werden kann, dessen unterschiedliche Füllung zur Vermeidung
von Luftdruckschwankungen ausgeglichen werden muß.
[0034] Zum Reinigen des Durchlaufmischers 13 wird inaktives Wasser verwendet, das über die
Leitung 10 mit der Dosierpumpe 11 zugeführt werden kann. Dabei ist zur Intensivierung
der Reinigungswirkung ein Spülkreislauf mit einer Leitung 70 vorgesehen, die mit einem
Ventil 71 an der Leitung 24 beginnt und in die Leitung 12 zurückführt, wie mit dem
Pfeil 72 angedeutet ist. Die Spülung kann mit einem erhöhten Flüssigkeitsstand betrieben
werden. Zu dessen Überwachung ist eine Füllstandsmessung vorgesehen, die bei 73 an
der Durchlaufmischanlage angeschlossen ist. Die Anzeige ist bei 74 am Steuerpult 48
vorgesehen.
[0035] In Fig. 2 ist strichpunktiert eine Wanne 81 angedeutet, die zum Auffangen radioaktiver
Tropfen und Spritzer dient. Die Wanne 81 kann als Konstruktionsplattform für die ganze
Einrichtung dienen. Sie kann auch mit Rädern versehen sein, so daß sich eine mobile
Einrichtung ergibt.
[0036] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Förderschnecke 75 mit der Rühreinrichtung
42 baulich vereinigt. Es kann sich aber auch um eine getrennte Dickstoffpumpe handeln.
Dies gilt besonders für den Fall, daß mit der Einrichtung größere Feststoff-Abfälle
steigend umgossen werden sollen. Zu solchen Abfällen zählen auch die Verschleißteile
des Durchlaufmischers 13. So kann die Rühreinrichtung 42 mit ihrer Länge von 600 mm
und die Förderschnecke 75 mit ihrer Länge von 400 mm angesichts des geringen Durchmessers
von 120 mm ohne weiteres in ein Normfaß abgelegt und mit Zementbrei oder einer Zement-Abfallmischung
steigend, d.h. aus einem zum Boden des Behälters 62 führenden Rohr 82 umgossen werden.
1. Einrichtung zum endlagerfähigen Konditionieren von radioaktiven Abfällen unter
Verwendung eines Mehrkomponenten-Bindemittels, mit einem Durchlaufmischer, einer Abfüllstation
für die Endlagergebinde, einem Vorlagebehälter für flüssige Abfallstoffe, einem Silo
für eine Komponente des Bindemittels und mit mehreren Fördereinrichtungen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Vormischer (33) für die eine Bindemittelkomponente und für
rieselfähige Abfallstoffe vorgesehen ist, daß der Vormischer (33) über Durchsatz-Meßeinrichtungen
(32, 36) mit dem Silo (14) und einem Behälter (16) für rieselfähige Abfälle verbunden
ist, daß der Vormischer (33) über eine dosierende Fördereinrichtung (41) mit dem einen
Ende des Durchlaufmischers (13) verbunden ist, daß dahinter der Anschluß (12) des
Vorlagebehälters (1) vorgesehen ist, und daß am anderen Ende des Durchlaufmischers
(13) eine Austrags-Fördereinrichtung (75) angebracht ist, die die Endlagergebinde
(25) speist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufmischer (13)
eine vertikale Durchsatzrichtung aufweist und der Vormischer am oberen Ende angeschlossen
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Eingangsseite
der Austrags-Fördereinrichtung (75) ein Anschluß (21) zur Eingabe von Schmierstoffen
angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, .dadurch gekennzeichnet, daß der Vormischer
(33) eine horizontale Durchsatzrichtung hat.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Behälter für Bindemittel-Zusatzstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (80) dem Vormischer (33) zugeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrags-Fördereinrichtung
(75) für stetigen Durchsatz und veränderlichem Druck ausgelegt ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß
(24) des Durchlaufmischers (13) über eine absperrbare Rückspülleitung (70, 72) mit
dem Anschluß (12). des Vorlagebehälters (1) verbunden ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß
(12) des Vorlagebehälters (1) eine Dosiereinrichtung (11) umfaßt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen
Verschleißteile (42, 75) des Durchlaufmischers (13) kleiner als 700 mm lang und 500
mm breit sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Produktvolumen des Durchlaufmischers (13) weniger als 5 1 beträgt.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser des Durchlaufmischers (13) kleiner als 200 mm ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Vormischer
(33), Durchlaufmischer (13) und Fördereinrichtungen (11, 19, 32, 36, 41) sowie Silos
(14) und Behälter (1, 16, 18, 80) mit einer Auffangwanne (81) versehen sind.
13. Verfahren zum endlagerfähigen Konditionieren unter Verwendung einer Einrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Abfälle
in dem Vorlagebehälter gerührt und mit Hilfe eines an den Vorlagebehälter angeschlossenen
Pumpenkreises homogenisiert werden, bevor sie in den Durchlaufmischer eingegeben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Abfälle
in dem Vorlagebehälter chemisch eingestellt und an das Bindemittel angepaßt werden.