[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen und Schützen von Mauerwerk
vor erneuter Befeuchtung durch kapillares Wasserziehen aus dem Bodengrund.
[0002] Es sind Verfahren zum Trocknen von Mauerwerk durch Blektroosmose oder Tränken des
Mauerwerks mit verschiedenen, durch Gravitation oder unter Druck einzuführenden chemischen
Mitteln bekannt.Die in das Mauerwerk durch Gravitation oder unter Druck eingeführten
chemischen Mittel dringen nicht ausreichend in die wassergefüllten Poren und Kapillaren
hinein.
[0003] Es ist aus PL-PS Nr. 103 633.ein Verfahren bekannt, welches das Erreichen dieses
Zieles ermöglicht. Bei diesem Verfahren erfolgt der Wassertransport nach unten und
der Transport des hydrophoben Mittels nach oben. Die Änderung der Transportrichtung
des flüssigen Mediums erfolgt durch Veränderung der Polarität der Spannung, welche
an die Elektroden gelegt wird, gegenüber der Polarität, die beim Trocknen einem abwärtsgerichteten
Wassertransport sichert. Die Einführung des hydrophoben:Mittels in das Mauerwerk erfolgt
nach dem Prinzip des Aufwärtsziehens des Wassers, was durch elektroosmotischen Unterdruck
hervorgerufen wird, der nach oben gerichtet ist, wobei diese Richtung sich aus der
Änderung der Polarität der Spannung ergibt.
[0004] Dieses Verfahren weist jedoch eine geringe Vergrößerung des Eindringungsbereiches
des hydrophoben Mittels gegenüber dem Gravitationstränken auf. Dies ergibt sich aus
folgenden Erscheinungen. Die dem Hydrophobisierungsprozeß vorangehende Wasserentfernung
aus dem betroffenen Bereich ist mit dem Eindringen von Luft in die vom Wasser befreiten
Kapillaren verbunden. Auf diese Weise werden wegen der großen Expansionsfähigkeit
der Luft die die Entstehung des Unterdruckes bedingenden Faktoren verschlechtert,
die ein effektives Tränken des Mauerwerks mit dem hydrophoben Mittel ermöglichen.
In den Kapillaren, aus denen das Wasser vollkommen entfernt ist oder nur auf den Wänden
der Kapillaren eintritt, verschwindet der Unterdruck fast gänzlich. In dieser Lage
erfolgt die Einführung des hydrophoben Mittels und dessen Verteilung in dem Mauerwerk
vorwiegend nach dem Gravitationsprinzip. Zusätzlich entsteht in den Kapillaren mit
kleinsten Durchmessern der Lufteinbrucheffekt, d.h.
Luftpfropfen,welche das Eindringen des hydrophoben Mittels erschweren oder sogar verhindern.
Das Ergebnis dieser Erscheinungen ist ein ungleichmäßig hydrophobisierter Mauerwerkbereich,
der nicht immer ausreichend ist, um das wiederholte Wasserziehen aus dem Boden vollständig
zu verhindern. Falls dabei die Richtung der an die Elektroden gelegten Spannung geändert
wird, wird erneut Wasser aufwärts gezogen, welches vorher nach unten gebracht wurde,
was durch den Effekt des elektroosmotischen Transportes verstärkt wird. Im Ergebnis
wird, gerechnet vom Niveau der negativen Elektrode, das Niveau des Auftretens der
erhöhten Befeuchtung erhöht, welche das Eindringen des hydrophoben Mittels durch Gravitation
verhindert. Gleichzeitig wird wegen des Lufteinbruches in die Kapillaren der Eindringungsbereich
des hydrophoben Mittels aufwärts nicht wesentlich über das durch kapillares Unterziehen
dieses Mittels bestimmte Niveau erhöht. Die Änderung der an die Elektroden der elektroosmotischen
Anlage gelegten Spannung, welche während der Hydrophobisierung erfolgt, welcher das
Trocknen vorangeht, erhöht also den Eindringungsbereich des hydrophoben Mittels. nur
unwesentlich und sichert nicht die Erreichung der möglichen Größen der vollkommen
hydrophobisierten Bereiche.
[0005] Vom Standpunkt des Zieles des Verfahrens hingegen, welches in der Erreichung eines
möglichst hohen Sättigungsgrades mit dem hydrophoben Mittel im Bereich vom Eingießniveau
nach unten besteht, zieht die Umkehr der an die Elektroden der elektroosmotischen
Anlage gelegten Spannung eine Verminderung des hydrophobisierten Bereiches gegenüber
dem Bereich nach sich, der durch Gravitation in dem vorher elektroosmotisch getrockneten
Mauerwerk durch das hydrophobe Mittel durchgedrungen wird. Außerdem erlaubt es dieses
Verfahren nicht, die unter der Erdoberfläche befindlichen Mauerwerkbereiche abzusichern.
Dies ergibt sich daraus, daß nach der Umkehr der Richtung der an die Anlage gelegten
Spannung in diesem Bereich das kapillare Unterziehen, verstärkt durch den elektroosmotischen
Transport, schneller abläuft als der Prozeß der Gravitations-Durchdringung des hydrophoben
Mittels, der durch den elektroosmotischen Transport geschwächt wird, welcher entgegengesetzt
zu der Richtung der Gravitations-Durchdringung gerichtet ist. In der Praxis hat sich
erwiesen, daß dieses Verfahren durch rasche Abnahme der Trocknungseffektivität während
der ersten Tage nach der Betätigung der Anlage gekennzeichnet ist.
[0006] In der restlichen Trocknungszeit bleiben die elektroosmotischen Durchflüsse auf einem
viel niedrigeren Niveau als während der Anfangsperiode. Die Ursache besteht in der
raschen Abnahme des im Mauerwerk in dieser Zeit fließenden Stromes. Diese Abnahme
ergibt sich aus den rasch auftretenden
Polarisationsprozessen.
[0007] Das Verfahren schützt auch nicht vor den nach Meinung von Spezialisten im Bereich
der Pflege von Baukunstdenkmälern ungünstigen Effekten, welche durch die Veränderung
der Salzkonzentration in der Mauer hervorgerufen werden können. Diese Veränderungen
sind mit dem Ionenstrom während des Stromflusses durch das Mauerwerk, der Ionenleitfähigkeit,
sowie mit der Elektrolyse des Wassers verbunden. In Bezug auf die langsame Salzanreicherung
mit Salzlösungen, die aus dem Böden aufgenommen werden, was manchmal einige zehn oder
sogar hundert Jahre dauert, sind diese Veränderungen sprunghaft und bewirken durch
den Zufluß der wandernden Ione und durch elektrolytische Wasserzersetzung zu Wasserstoff
und Sauerstoff einen Anstieg des Salzanteiles in dem Bereich des Mauerwerks, in dem
der Strom fließt. Das fortschreitende Auskristallisieren der Salze ist die Ursache
der häufigen Entstehung schwer entfernbarer Flecken und Fressen auf den Oberflächen
elektroosmotisch getrockneten Mauerwerks, in unmittelbarer Nähe der Elektroden.
[0008] Mit der Frage des wachsenden Salzanteiles ist eine noch gefährlichere Erscheinung
als das Fressen verbunden. Es hat sich erwiesen, daß die Salze einen destruktiven
Einfluß auf den hydrophoben Film ausüben, der die Wände der Kapillaren überzieht,
wodurch er vom Untergrund gelöst und seine Struktur vernichtet wird. Es wird angenommen,
daß nach einigen zehn Jahren der Hydrophobisierungsprozeß wiederholt werden muß. Man
kann folgern, daß mit der Zunahme des Salzanteiles im Mauerwerk die Beständigkeit
der hydrophoben Sperre abnimmt.
[0009] Bei Anordnung der Plus-Elektroden über den Löchern zur Hydrophobisierung nach der
Tränkung des Mauerwerks mit einem hydrophoben Mittel werden der Stromfluß durch den
hydrophobisierten Bereich und der Trocknungsprozeß praktisch unterbrochen.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Eindringungsbereich des hydrophoben
Mittels in das Mauerwerk zu vergrößern, die Gleichmäßigkeit seiner Verteilung in der
Hydrophobisierungszone zu erhöhen, die Beständigkeit des hydrophoben Filmes auf den
Wänden der Poren und Kapillaren zu erhöhen und die Zeitdauer der mit dem Trocknen
und Absperren der Feuchtigkeit verbundenen technologischen Prozesse zu verkürzen.
[0011] Erfindungsgemäß wird die obere Reihe der Plus-Elektroden im Mauerwerk in einer Entfernung
vom bis 1 m von den Minus-Elektroden, vorzugsweise in der Nähe der Bodenfläche eingesetzt.
Zur Erzielung einer gleichmäßigen Trocknung werden die Abstände zwischen den Elektroden
innerhalb einer Reihe je nach der Größe des befeuchteten Bereiches festgelegt und
in Sektionen geteilt, welche von separaten Quellen gespeist werden. Die Löcher für
das hydrophobe Mittel werden außerhalb des Einflußbereiches des elektrischen Feldes
der oberen Elektrodenreihe gebohrt. In diese Löcher wird während des Stromflusses
kontinuierlich das hydrophobe Mittel eingeführt, welches entsprechend dem Effekt der
Kontinuität des Stromes sowie der kapillaren und Gravitationsförderung und -übertragung
in die Kapillaren und Poren eindringt und sich dort verbreitet, wo das elektrokinetisch
abwärts transpor-tierte Wasser entfernt wurde, wodurch eine Sperre für die Feuchtigkeit
gebildet wird.
[0012] Der auf diese Weise realisierte Transport der Flüssigkeiten (des Wassers und des
hydrophoben Mittels) in dem Mauerwerk wird durch elektrokinetische Drücke hervorgerufen,
deren genügend große Werte in diesem Falle durch Erzwingung der Stromwerte auf folgende
Weise gesichert werden:
a) Erniedrigung des Wertes der Polarisationsspannung des Systems Elektrode-Mauerwerk
von den in der Praxis vorkommenden Werten von 6 bis 10 V auf unter 4 V,
b) Erniedrigung des Anfangswertes der Resistenz des Bereiches des Mauerwerks zwischen
den Elektroden um etwa 50 %.
[0013] Dies wird durch Erniedrigung der Ausdehung des an dem Prozeß des elektrokinetischen
Transportes beteiligten Systems erreicht, sowie dank der vorzüglichen Anordnung der
zum Eingießen der hydrophoben Flüssigkeit vorgesehenen Löcher.
[0014] Der Ausgleich der anfangs beträchtlichen Inhomogenität der Stromdichte in dem Mauerwerk
erfolgt in einem ausreichenden Ausmaß bereits in den ersten Arbeitsstunden der Anlage
(dank den Polarisationseffekten, welche am schnellsten an den Linien der größten Werte
der Stromdichte auftreten).
[0015] Das Verfahren gewährleistet die Erhöhung der Effektivität der Trocknung dadurch,
daß im Moment des Einschaltens der erzwingenden Gleichspannung in dem Kreis der Strom
erscheint und, der Trocknungsprozeß beginnt, dessen Effektivität mit dem Stromwert
zunimmti
[0016] Bei der gegebenen Erzwingung, ist der größte Wert dieses Stromes sein Anfangswert,
der beim Einschalten der Speiseeinrichtungen auftritt. Während des Stromflusses in
einer Richtung erfolgen in dem Mauerwerk elektrochemische Polarisationserscheinungen,
deren Effekt die Entstehung einer durch externe Erzwingung geladenen Zelle in dem
Mauerwerk ist, deren Spannungsrichtung der der äußeren Speisequellen entgegengesetzt
ist. Die Polarisationsspannung wächst stets mit dem Stromfluß durch das Mauerwerk.
Anfangs wächst sie sehr rasch; sie_nähert sich dann asymptotisch dem festgelegten
Wert, der bei typischen elektroosmotischen Anlagen ca. 6 V beträgt, häufig aber bis
10 V reicht.
[0017] Dementsprechend bewirkt die elektrochmische Reaktion des Mauerwerks auf den dadurch
fließenden Strom die in der elektrischen Aufladung des Mauerwerks besteht, entsprechen
dem Prinzip "Aktion-Reaktion", eine Verminderung des durch dieses Mauerwerk fließenden
Stromes, was insbesondere in der Anfangsperiode der Trocknung sichtbar ist.
[0018] Weil bisher kein wirksames Verfahren zu Depolarisation des durch die Wirkung einer
elektroosmotischen Anlage umfaßten Mauerwerks bekannt ist, wird nach einer höchstmöglichen
Beschränkung des festgelegten Wertes der Polarisationsspannung gestrebt. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird dies durch Verminderung der Ausdehnung der Polarisationsquelle erreicht.
Im Ergebnis erfolgt hier eine vorzügliche Änderung des Verhältnisses des festgelegten
Wertes der Polarisationsspannung zu dem Spannungsabfall am Mauerwiderstand; dies hat
einen Anstieg der Stromdichte im Mauerwerk um einige zehn Prozent (bei unveränderter
Erzwingung) zur Folge, was wiederum zur Erhöhung der Effektivität der Trocknung beiträgt.
[0019] Die Verminderung der Polarisationsspannung und die Absenkung des Wertes der Resistenz
der Bereiches des Mauerwerks zwischen den Plus- und den Minus-Elektroden, verbunden
mit der Verminderung des Abstandes zwischen diesen, bewirkt eine Erhöhung der Stromwerte
im Wirkungsbereich des elektrischen Feldes, und dadurch eine Erhöhung der elektroosmotischen
Durchflüsse, ermöglicht die Erreichung der Voraussetzungen, die zum "Ansaugen" der
hydrophoben Flüssigkeit sogar bei feuchtem Mauerwerk ausreichen und ermöglicht dadurch
die Durchführung der Hydrophobisationsarbeiten parallel zum Trocknen, was es erlaubt,
die Gesamtdauer der Durchführung der Maßnahme am Mauerwerk zu verkürzen.
[0020] Der Durchdringungsbereich des hydrophoben Mittels wird erweitert, im Verhältnis zu
dem Bereich, der durch Gravitation in vorher getrocknetem Mauerwerk erreicht wird,
und umsomehr im Verhältnis zum Hydrophobisationsverfahren nach der PL-PS 103 633.
[0021] Dies ist mit der Beseitigung des schädlichen, erneuten, durch Elektroosmose verstärkten
Wasserziehens aus dem Boden verbunden, was während der Hydrophobisierung stattfindet,
wenn die Polarität der die elektroosmotische Anlage einspeisenden Spannung umgekehrt
ist.
[0022] Falls die Hydrophobisierung parallel zum Trocknen geführt wird, besteht ein zusätzlicher
Vorteil in der wesentlichen Verminderung des "Lufteinbruches" in die Kapillaren, was
das Ansaugen der hydrophoben Flüssigkeit schwächt.
[0023] Die Verminderung des zwischen den oberen und den unteren Elektroden befindlichen
Bereiches des Mauerwerks ermöglicht die. Verminderung und Erniedrigung des Bereiches,
wo Versalzungen auf der Oberfläche der zu trocknenden Wände auftreten. Hingegen ist
der hydrophobisierte Bereich ausgedehnter, beständiger und werksamer, weil die Einführung
der hydrophoben Mittel außerhalb des Stromflußbereiches erfolgt, also an der Stelle,
wo keine zusätzlichen,mit der Wasserelektrolyse verbundenen Versalzungen auftreten.
Die Endversalzung ist sogar kleiner als die Anfangsversalzung, da ein Teil des Salzes
mit dem Wasser beseitigt wird.
[0024] Der Einsatz der Einteilung der Elektroden zu Sektionen, welche die Mauerabschnitte
umfassen, auf welchen die Feuchtigkeitsverteilung möglichst annähernd konstant ist,sowie
die Einspeisung dieser Sektionen aus separaten Quellen erlaubt es, die Voraussetzungen
dafür zu schaffen, daß der elektrokinetische Transport mit maximaler Effiktivität
gleichzeitig in dem ganzen Mauerwerkbereich auftritt, auf welchem die Trocknungs-
und Schutzarbeiten geführt werden.
[0025] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1
[0026] Das befeuchtete Mauerwerk wird, je nach dessen Feuchtigkeitsanfall und Leistungsfähigkeit
der Speiseeinrichtungen in Abschnitte aufgeteilt, längs welcher die Plus-Elektroden
aufgesetzt werden, welche selbständige Sektionen bilden, die an voneinander unabhängige
Speiseeinrichtungen ansgeschlossen sind.
[0027] In einem nicht unterkellerten Gebäude, das durch kapillares Wasserziehen aus dem
Boden befeuchtet war, wurden auf dem Mauerwerk in einer Höhe von 30 cm über der Bodenfläche
Plus-Elektroden mit einem Abstand von 40 cm verteilt. Die Elektroden wurden in zwei
Sektionen geteilt, von welchen jede an einem Plus-Pol einer separaten Speiseeinrichtung
mit einer Spannung bis 24 V und einem Strom von bis 1 A angeschlossen wurde. An die
Minus-Pole der Speiseeinrichtungen wurde eine gemeinsame Minus-Elektrode angeschlossen.
Die Minus-Elektrode wurde im Boden um das Gebäude in einer Tiefe von 50 cm unterhalb
der Erdoberfläche angeordnet. Die Elektrode hatte die Gestalt eines verzinkten Flacheisens,
das im Boden in einem Abstand von 60 cm von den Außenwänden lag.
[0028] In einem Abstand von 20 cm über den Plus-Elektroden wurden Löcher mit einem Durchmesser
von 20 mm zur Einführung des hydrophoben Mittels angebohrt. Diese Löcher wurden alle
20 cm unter einem Winkel von 30° zur Horizontalen und mit einer Tiefe von 30 cm bei
einer Mauerstärke von 51 cm gebohrt.
[0029] Während des Stromflusses wurde in diese Bohrungen eine hydrophobe Flüssigkeit eingegossen,
die auf der Basis von Silikonharzen zubereitet war. Nach einem Monat seit Beendigung
der Arbeiten hatte sich die Anfangsfeuchtigkeit von 12 bis 18 % auf 7 bis 10 % und
nach drei Monaten auf weniger als 5 % erniedrigt.
Beispiel 2
[0030] In einem Gebäude,'in welchem der Feuchtigkeitsanfall in den Wänden durchschnittlich
14 % betrug und verhältnismäßig gleichmäßig verteilt war, wurden Plus-Elektroden-mit
60 cm Abständen eingesetzt und in vier Sektionen mit je 50 m Länge geteilt, die aus
vier gleichen Speiseeinrichtungen mit max. Leistung von 18 V Spannung und einem Strom
von 0,7 A gespeist wurden. Es wurden Minus-Elektroden aus verzinkten Stahlrohren mit
25 mm Durchmesser und 1,5 m Länge eingesetzt, die alle 10 m rund um das Gebäude in
den Boden eingeschlagen waren und miteinander durch eine Leitung verbunden waren,
wodurch eine gemeinsame Minus-Elektrode für das ganze Gebäude gebildet wurde.
[0031] Die einzelnen Sektionen der Plus-Elektroden wurden an die Plus-Pole der separaten
Speiseeinrichtungen und die gemeinsame Minus-Elektrode an die Minus-Pole der Speiseeinrichtungen
angeschlossen.
[0032] In einem Abstand von 20 cm über den Plus-Elektroden wurden Löcher mit 24 mm Durchmesser
zur Einführung des hydrophoben Mittels gebohrt. Die Löcher wurden unter einem Winkel
von 40° zur Horizontalen in einem Abstand von 20 cm und mit einer Tiefe von 45 cm
bei einer Mauerstärke von 65 cm ge-. bohrt. Während des Betriebes der Anlage wurde
in die Bohrungen das hydrophobe Mittel eingeführt, das auf der Basis von Silikonharzen
zubereitet wurde. Nach einem Monat seit der Beendigung der Arbeiten hatte sich der
Feuchtigkeitsanfall in den Wänden vom Anfangswert auf 8 bis 10 % erniedrigt und betrug
nach vier Monaten weniger als 5 %.
[0033] Die
:erreichten Resultate weisen auf wesentliche Verkürzung der Trocknungszeit des Mauerwerks
des Gebäudes hin. Außerdem erfolgte die Aussalzung der chemischen Verbindungen intensiv
unterhalb der Plus-Elektroden, und zwar außerhalb der Zone der hydrophoben Sperre.
Auf diese Weise wird nicht nur eine Beschleunigung des Trocknungsprozeßes und Vergrößerung
der Stärke der hydrophobisierten Zone in dem Mauerwerk, sondern auch eine wesentliche
Erhöhung der Beständigkeit der hydrophoben Sperre erzielt.