[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur thermischen Überwachung von Transformatoren
und Drosselspulen mit erzwungener Umlaufkühlung, insbesondere Ölumlaufkühlung und
erzwungener Strömung des Kühlmediums durch die Transformatoren- bzw. Drosselspulenwicklung,
die mit Kühlmedium gefülltes und einen Thermofühler umgebende Wicklung aufweisendes
Gefäß umfaßt, wobei diese Wicklung über einen Stromwandler mit einem dem Strom der
Transformatorenwicklung proportionalen Strom gespeist ist.
[0002] Transformatoren mit erzwungener Ölkühlung weisen neben den bekannten Vorzügen den
Kachteil auf, daß bei Ausfall der Ölpumpen und damit der forcierten Ölströmung in
den Wicklungen die Wicklungskühlung stark beeinträchtigt wird. In einem solchen Störungsfall
sind entsprechend den Notbetriebsvorschriften Maßnahmen wie Leistungsreduktion oder
Abschaltung zu treffen, die die thermische oder elektrische Zerstörung des Transformators,
letztere infolge von Gasentwicklung, verhindern. Sind Trafostationen unbemannt, müssen
Schutzgeräte diese Aufgabe übernehmen.
[0003] Zur Überwachung des thermischen Zustandes von Großtransformatoren wird derzeit noch
vorzugsweise das sogenannte "Thermische Abbild" verwendet. Einem Temperaturfühler
im heißesten Öl wird mittels einer Heizwicklung der rechnerische hot-spot-Temperatursprung
Wicklung-Öl überlagert. Je nach Gerätetyp kann der Temperaturfühler ein Widerstandsdraht
(Fernanzeige) oder eine flüssigkeitsgefüllte Kammer (direkte Anzeige mit Steuerkontakten)
sein. Die Heizwicklung wird mit einem dem Wicklungsstrom proportionalen Strom (Thermokopiewandler)
gespeist und soll in ihrem thermischen Verhalten demjenigen der zu überwachenden Wicklung
angepaßt sein. Letztere Forderung wird meist nur angenähert erfüllt, da es praktisch
nicht möglich ist, die Vielzahl der Parameter mit einer einfachen Heizwicklung zu
berücksichtigen. Schließlich wird der hot-spot-Temperatursprung auf einen gerechneten
oder gemessenen Betriebszustand hin mittels des veränderbaren Heizwicklungsstromes
(Parallelwiderstand) eingestellt. Diese Art der Einstellung ändert den thermischen
Widerstand der Heizwicklung nicht. Daraus leitet sich ab, daß die Thermokopie ohne
spezielle Anpassung auf den thermischen Widerstand der zu überwachenden Wicklung nur
den Endwert des Temperatursprunges richtig anzeigen kann, nicht jedoch den tatsächlichen
Temperaturverlauf bei Laständerung im Bereich von zwei bis drei Wicklungs-Zeitkonstanten.
[0004] Wie voran erwähnt, zeigt die Thermokopie für den Kormalbetrieb von derart gekühlten
Transformatoren gut an. Bei Ausfall aller Ölförderpumpen verändern sich die thermischen
Parameter der Wicklungen drastisch. Einerseits steigt der Wärmeübergangswiderstand
auf ein mehrfaches der mit forcierter Ölströmung erzielbaren Wertes an und zum anderen
stellt sich zur Aufrechterhaltung einer auch nur geringen natürlichen Ölströmung über
die relativ großen hydraulischen Widerstände von Kühler und Wicklung eine große Temperaturspreizung
entlang der zu kühlenden Wicklung ein. Diese letztlich gravierende Erhöhung der hot-spot-Temperatur
wird von der normalen Thermokopie nicht angezeigt, da sie auf den thermischen Widerstand
der Wicklung im Normalbetrieb eingestellt ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Einrichtung zu schaffen, die die oben angeführten
Nachteile vermeidet und die eine ausreichende thermische Überwachung für Transformatoren
und Drosselspulen mit erzwungener Umlaufkühlung und mit erzwungener Strömung des Kühlmediums
durch die Wicklung des Transformators bzw. der Drosselspule.
[0006] Die erfindungsgemäße Einrichtung der eingangs erwähnten Art, ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß von einem Teil des aus dem Drosselspulen- bzw. Transformatorenkessel
über_eine Umwälz-Pumpe und einem Kühler geführtes Kühlmedium gespeist ist, wobei die
Abzweigung für dieses Kühlmedium vor bzw. nach der Umwälz-Pumpe und vor dem Kühler
vorgesehen ist.
[0007] Mit dieser Erfindung ist es erstmals möglich die tatsächlichen thermischen, hydraulischen
Verhältnisse der Transformatorenwicklung mit einer Einrichtung nachzuvollziehen. Dadurch
ist auch eine optimale thermische Überwachung des Transformators bei einem Kotbetieb
z.B. Ausfall der Umwälz-Pumpen gegeben.
[0008] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist das Gefäß innerhalb des Transformatorenkessels
angeordnet. Dadurch ist die Öltemperatur im Transformatorenkessel maßgebend für das
Temperaturniveau der Thermokopieeinrichtung.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Gefäß außerhalb des Transformatorenkessels
angeordnet. In diesem Fall kann dieses Gefäß in einem Schaltschrank untergebracht
werden, nämlich wenn die Thermokopieeinrichtung nur für die Transformatorenwicklung
Verwendung findet.
[0010] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, daß in der Leitung
die das Öl zur Wicklung führt, ein hydraulischer Ersatzwiderstand für die Transformatorenwicklung
vorgesehen ist. Bei einem Ausfall der forcierten Ölströmung wird dadurch der hydraulische
Widerstand der Transformatorenwicklung für die Thermosyphonkühlung wirksam.
[0011] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß in der Leitung ein hydraulischer Ersatzwiderstand
für den Öl-Kühler vorgesehen ist. Bei einem Ausfall der forcierten Ölströmung wird
dadurch der hydraulische Widerstand der Öl-Kühler für die Thermosyphonwirkung wirksam.
[0012] Kach einem Merkmal der Erfindung ist als Ersatzwiderstand ein Rückschlagventil od.
ein hydraulisches Absperrorgan vorgesehen. Diese Ausgestaltung ist eine einfache Ausführung
für den Ersatzwiderstand. Diese Lösung ist wirtschaftlich sicherlich die optimalste.
[0013] An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze, Fig. 2 ein Detail daraus Fig. 3
einen Schnitt A - A der Fig. 2.
[0014] Gemäß der Fig. 1 ist im Transformatorenkessel 1 die Transformatorenwicklung 2 angeordnet.
Außerhalb des Transformatorenkessels 1 sind die für die erzwungene Ölumlaufkühlung
notwendigen Ölumwälz-Pumpen 3 und die Öl-Kühler 4 vorgesehen. Wie ja allgemein bekannt
beruht die forcierte Kühlung der Wicklung 2 darauf, daß das aus dem Transformatorenkessel
1 . kommende Öl durch die Umwälz-Pumpen 3 über die Öl-Kühler 4 wieder in den Transformatorenkessel
1 und direkt in die Wicklungen 2 gepumpt wird.
[0015] Die Einrichtung zur thermischen Überwachung besteht aus einem Gefäß 5 -- in diesem
Fall außerhalb des Transformatorenkessels 1 angeordnet -- , einem Thermofühler 6 und
einer den Thermofühler 6 umgebenden Wicklung 7. Die Wicklung 7 wird über einen nicht
dargestellten Stromwandler mit einem dem Strom der Transformatorenwicklung 2 proportionalen
Strom gespeist. Ferner wird dem Gefäß 5 über eine bzw. mehrere Leitungen 8 Öl aus
dem Transformatorenkessel 1 zugeführt. Dieses Öl wird aus den Hauptleitungen 9 nach
der Ölumwälz-Pumpe 3 und vor den Öl-Kühlern 4 abgezweigt. Nach dem Umfließen der Wicklung
7 fließt das öl wieder in den Transformatorenkessel 1. Vor dem Gefäß 5 ist in die
Leitung 8 ein hydraulischer Ersatzwiderstand 10 für die Transformatorenwicklung 2
und vor diesen Ersatzwiderstand 10 ein weiterer hydraulischer Ersatzwiderstand 11
für die Öl-Kühler 4 angeordnet.
[0016] Die Ersatzwiderstände 10, 11 können aus einzelnen Platten 12 bestehen, die Bohrungen
13 aufweisen. Durch genaue definierte Anordnung dieser Platten 12, die über einen
Distanzierungsbolzen zusammengehalten werden, wird der benötigte hydraulische Widerstand
erreicht.
[0017] Zu bemerken wäre noch, daß anstelle des hydraulischen Ersatzwiderstandes 10 für die
Transformatorenwicklung 2, die Wicklung 7 entsprechend ausgebildet werden könnte.
Ebenso könnten mehrere Einrichtungen für diese thermische Überwachung mehrerer Wicklungen
parallel geschaltet werden.
[0018] Abschließend sei noch bemerkt, daß diese Einrichtung vor allem den Umstand berücksichtigt,
daß bei einem Notbetrieb mit einer oder keiner Ölumwälz-Pumpen 3 der erheblich erhöhte
Temperatursprung Wicklung - Öl sofort registriert wird.
1. Einrichtung zur thermischen Überwachung von Transformatoren und Drosselspulen mit
erzwungener Umlaufkühlung, insbesondere Ölumlaufkühlung und erzwungener Strömung des
Kühlmediums durch die Transformatoren- bzw. Drosselspulenwicklung, die ein mit Kühlmedium
gefülltes und eine einen Thermofühler umgebende Wicklung aufweisendes Gefäß umfaßt,
wobei diese Wicklung über einen Stromwandler mit einem dem Strom der Transformatorenwicklung
proportionalen Strom gespeist ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (5) von einem
Teil des aus dem Drosselspulen- bzw. Transformatorenkessel (1) über eine Umwälz-Pumpe
(3) und einem Kühler (4) geführten Kühlmedium gespeist ist, wobei die Abzweigung für
dieses Kühlmedium vor bzw. nach der Umwälz- Pumpe (3) und vor dem Kühler (4) vorgesehen
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (5) im Transformatorenkessel
(1) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (5) außerhalb
des Transformatorenkessels (1) angeordnet ist.
4. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (8) die das Öl zur Wicklung (7) führt, ein hydraulischer Ersatzwiderstand
(10) für die Transformatorenwicklung (2) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (8) ein hydraulischer Ersatzwiderstand (11) für den Öl-Kühler (4)
vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ersatzwiderstand
(10 bzw. 11) ein Rückschlagventil od. ein hydraulisches Absperrorgan vorgesehen ist.