[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Anpassung der Stellung einer
Manschette relativ zu einer Schale eines Schischuhes, mit welcher die Lage der Manschette
relativ zur Längsmittelebene des Schuhes verstellbar ist, mit einem einen Zugbolzen
aufweisenden, die Manschette durchsetzenden Spannglied zum Verbinden der Schale mit
der Manschette, welches Spannglied in einem Langloch bzw. Schrägschlitz verschiebbar
und über ein eine Profilierung aufweisendes Zwischenstück in der gewählten Lage festlegbar
ist. Derartige Einrichtungen, mit welchen die seitliche Neigung eines Schaftoberteiles
relativ zum Schaftunterteil verstellt werden können, werden auch als Canting-Einstellvorrichtung
bezeichnet.
[0002] Aus der AT-PS 330 020 ist eine derartige Einrichtung bekannt geworden, bei welcher
der Schaftunterteil und der Schaftoberteil über eine sich im wesentlichen parallel
zur Seitenfläche des Schuhes erstreckende Schraubspindel miteinander verbunden ist.
Je nach Drehlage der Schraubspindel wird der Abstand zweier Lagerpunkte voneinander
verstellt, wodurch sich eine Neigung des Schaftoberteiles relativ zur Längsmittelebene
des Schuhes ergibt. Aus der US-PS 3 885 329 ist eine Einrichtung bekannt geworden,
bei welcher ein Bolzen die Schale und eine Manschette durchsetzt und einen Lagerpunkt
für die Verdrehung der Manschette in die Vor- oder Rücklage darstellt. Der Lagerpunkt
ist von einem Exzenter gebildet und wird durch Verdrehen des Bolzens relativ zur Schale
angehoben oder abgesenkt.
[0003] Die eingangs genannte Einrichtung geht von der durch die DE-OS 31 35 170 bekannt
gewordenen Ausbildung aus, bei welcher ein die Schale und die Manschette durchsetzender
Zugbolzen vorgesehen ist, welcher an einem Ende fest an der Schale sitzt und mit seinem
anderen Ende durch einen Schrägschlitz in der Manschette hindurchgeht. Bei dieser
Ausbildung ist ein gezahntes Zwischenstück vorgesehen, welches drehfest in der Manschette
gehalten ist und welches nach der Betätigung der Spanneinrichtung mit seinen Zähnen
gegen die Schale gepreßt ist. Nach einem Festlegen der Spanneinrichtung wird jedoch
bei dieser Ausbildung die freie Schwenkbarkeit der Manschette relativ zur Schale wesentlich
beeinträchtigt.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ausgehend von dieser bekannten Einrichtung eine
Ausbildung zu schaffen, welche in der gewählten Lage sicher festgelegt werden kann
und eine überbelastung der Lagerstellen bei gleichzeitiger Sicherstellung eines Verschwenkens
der Manschette in eine Vorlage-oder Rücklagestellung vermeidet. Zur Lösung dieser
Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß die insbesondere von einer
Zahnung gebildete Profilierung des Zwischenstückes an der Außenseite der Manschette
angreift und durch das Spannglied gegen die Manschette pressbar ist. Die Profilierung
kann hiebei in besonders einfacher Weise als Zahnung ausgebildet sein. Prinzipiell
ist jedoch auch eine Ausbildung mit pyramidenförmigen Vorsprüngen an der Zwischenplatte
gleichfalls ohne weiteres verwendbar. In bevorzugter Weise wird jedoch eine Zahnung
eingesetzt und die nachfolgenden Ausführungen betreffend die Zahnung gelten naturgemäß
auch für andere Formen der Profilierung. Dadurch, daß die Zähne des gezahnten Zwischenstückes
nunmehr an der Außenseite der Manschette angreifen, wird der Preßdruck sicher von
der Manschette aufgenommen und soweit gleichmäßig verteilt, daß die Verschwenkung
der Manschette relativ zur Schale kaum beeinträchtigt ist. Die gewählte Neigung der
Manschette aus der Längsmittelebene des Schuhes heraus wird durch den Spanndruck und
die Zahnung des Zwischenstückes fixiert und es läßt sich auf diese Weise die gewählte
Verstellung an der Außenseite der Manschette ohne weiteres ablesen, wofür beispielsweise
Markierungen an der Manschette vorgesehen sein können.
[0005] Zum Unterschied von der bekannten Ausführung, bei welcher nicht zuletzt die Verzahnung
des Zwischenstückes eine Schwenkbarkeit der Manschette deutlich verhinderte, kann
gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung die Ausbildung so getroffen sein,
daß an der Außenseite der Manschette mit dem Zwischenstück zusammenwirkende, insbesondere
von einer Zahnung gebildete, formschlüssige Gegenprofile, vorgesehen sind. Eine derartige
zusätzliche Gegenprofilierung, welche in Form einer Zahnung besonders einfach verwirklicht
werden kann, ermöglicht eine sichere Abstützung der jeweils gewählten Verstellage
der Manschette bei relativ geringer Flächenpressung.
[0006] In besonders einfacher Weise ist hiefür die Ausbildung so getroffen, daß die Manschette
eine Vertiefung aufweist, innerhalb welcher ein Langloch angeordnet ist, und daß die
lichte Weite der Vertiefung quer zur Längserstreckung des Langloches größer oder gleich
der Breite des gezahnten Zwischenstückes ist. Bei entsprechender Breite kann das Zwischenstück
drehsicher gehalten werden und somit die Zahnung in besonders günstiger Weise quer
zur Höhenrichtung bzw. zur Verstellbarkeit orientiert gehalten werden, ohne daß dies
einen Einfluß auf die Schwenkbarkeit der Manschette in die Vor- oder Rücklage hat.
Das Spannglied kann in einfacher Weise als Schraubenbolzen mit einer an der Außenseite
vorgesehenen Schraubenziehernut ausgebildet sein. Ebenso ist es aber denkbar, an dem
die Manschette durchsetzenden Ende des Spanngliedes einen exzentrisch gelagerten Knebel
vorzusehen, in dessen Schließstellung ein Zug auf das Spannglied ausgeübt wird. Zur
Festlegung des Spanngliedes ist die Ausbildung in einfacher Weise so getroffen, daß
die Schale einen mit dem Langloch der Manschette fluchtenden Ankerteil mit einem Innengewinde
für die Aufnahme des das Langloch der Manschette durchsetzenden Bolzengewindes des
Zugbolzens des Spanngliedes trägt. Ein derartiger Ankerteil kann mit der Schale vernietet
werden, wobei der zwischen Schale und Manschette liegende Ringbord die Zugkräfte abstützt
ohne die Verschwenkbarkeit wesentlich zu beeinträchtigen.
[0007] Zur Verbesserung der Schwenkbarkeit der Manschette in die Vorlage- oder Rücklagestellung
kann der Ankerteil für den Zugbolzen eine der Innenseite der Manschette zugewandte
Lagerscheibe tragen. Die Ausbildung ist jedoch in besonders bevorzugter Weise so getroffen,
daß die Lagerscheibe das Innengewinde für die Aufnahme des Zugbolzens trägt und im
Ankerteil gegen Herausziehen gesichert und frei drehbar gelagert ist. Auf diese Weise
ist ein exaktes Festlegen der Neigung der Manschette zur Längsmittelebene des Schuhes
bei gleichzeitig verbesserter freier Schwenkbarkeit der Manschette in die Vorlage-
oder Rücklagestellung möglich.
[0008] Um eine unbeabsichtigte Verdrehung des Zugbolzens relativ zum Zwischenstück und damit
eine Lockerung des Formschlusses des Zwischenstückes an der Außenseite der Manschette
zu vermeiden, kann in vorteilhafter Weise der Zugbolzen durch einen in das Zwischenstück
eingreifenden und herausnehmbaren Sperrbolzen gegen Verdrehung gesichert sein. Eine
besonders bevorzugte Ausbildung für einen derartigen Sperrbolzen, welcher federnd
in Ausnehmungen oder Durchbrechungen des Zwischenstückes einrasten kann, ist in der
AT-PS 369 243 beschrieben.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schuhes mit der
erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 1,
Fig. 3 einen analogen Schnitt wie Fig. 2 durch eine abgewandelte Ausführungsform,
Fig. 4 einen Schnitt analog der Fig. 2 durch eine Ausbildung mit Verdrehsicherung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Zwischenstück für die Verwendung im Zusammenhang mit
der Ausbildung nach Fig. 4 und Fig. 6 einen Schnitt durch das Zwischenstück nach der
Linie VI-VI der Fig. 5.
[0010] In
Fig. 1 ist die Schale eines Schischuhes 1 mit 2 bezeichnet. An dieser Schale 2 ist
um eine Achse 3 schwenkbar eine Manschette 4 festgelegt. Die Manschette kann um die
Schwenkachse 3 in Richtung des Doppelpfeiles 5 in die Vorlage oder Rücklage verschwenkt
werden und trägt eine im wesentlichen rechteckige Vertiefung 6, in welcher ein Zwischenstück
7 in Höhenrichtung geführt und in verschiedenen Lagen festlegbar ist. Auf diese Weise
kann die Schwenkachse 3 im Sinne des Doppelfpeiles 8 verschoben werden, wodurch sich
eine Neigung des Schaftes relativ zur Ebene der Darstellung der Fig. 1 ergibt. Das
Spannglied weist einen Kopf 9 mit einer Nut 10 für den Eingriff eines Schraubenziehers
auf und ermöglicht das Anpressen des Zwischenstückes 7 an die Seitenwand der Manschette
4.
[0011] In
Fig. 2 ist das Spannglied mit 11 bezeichnet. Das Zwischenstück 7 weist an seiner der
Vertiefung 6 zugewendeten Innenseite eine Zahnung 12 auf. Das Spannglied 11 durchsetzt
eine im wesentlichen kreisförmige Bohrung 13 des Zwischenstückes 7 und ist in einem
Langloch 14 der Manschette 4 in gelockertem Zustand in Höhenrichtung verschieblich.
[0012] Die Schale 2 weist einen vernieteten Ankerteil 15.auf, in welchem eine Lagerscheibe
16 drehbar und gegen Herausziehen gesichert gelagert ist. Die Lagerscheibe 16 weist
ein Innengewinde 17 auf, in welches das Spannglied 11 einschraubbar ist. Mit dem Festlegen
des Spanngleides 11 in der gewählten Lage innerhalb des Langloches 14 wird das Zwischenstück
7 gegen den Ringbord 18 der Lagerscheibe gepreßt und es ist nunmehr die Manschette
4 zusammen mit der Lagerscheibe 16 in der gewählten Höhenlage im Sinne des Doppelpfeiles
5 in Fig. 1 ungehindert in die Vorlage- oder Rücklagestellung schwenkbar.
[0013] Bei der Ausbildung nach Fig. 3 wurden die Bezugszeichen der Fig. 1 und 2 beibehalten.
Diese Ausbildung ist insofern gegenüber der Fig. 2 vereinfacht, als die Lagerscheibe
19 nunmehr als drehfest mit der Schale 2 vernieteter Teil ausgebildet ist. Da die
Spannkräfte des Spanngliedes 11 unter Zwischenschaltung des Zwischenstückes 7 über
einen relativ großen Bereich verteilt auf die Lagerscheibe zur Wirkung gelangen, ist
aber auch hier die Schwenkbarkeit der Manschette 4 relativ zur Schale 2 gewährleistet.
[0014] Die Zahnung des Zwischenstückes 7 kann von zu einer Kante parallelen Zähnen gebildet
sein. Ebenso ist es möglich, die Verzahnung in Form von pyramidenförmigen Spitzen
vorzusehen. Zur leichteren Kontrolle der Einstellung kann'das Zwischenstück eine Markierung
aufweisen und an einem Ende der Ausnehmung einer mit dieser Markierung fluchtenden
Skala angeordnet sein.
[0015] Eine der Stellung des Zwischenstückes entsprechende Zahnung kann an der Außenseite
der Manschette angeordnet sein, um den erforderlichen Anpreßdruck für einen sicheren
Halt zu verringern.
[0016] Bei der Ausbildung nach den Fig. 4 bis 6 sind die Bezugszeichen, soweit sie entsprechende
Bauteile betreffen, beibehalten worden. Das Spannglied 11 ist hohl ausgebildet und
in der gebildeten zentralen Bohrung ist ein Bügel 20 in Achsrichtung des Spanngliedes
verschiebbar geführt. Es ist weiters eine Feder 21 vorgesehen, welche den Bügel 20
in Richtung des Pfeiles 22 zieht und auf diese Weise im Eingriff mit einer entsprechenden
Ausnehmung oder Durchbrechung 23 des Zwischenstückes 7 hält. Der Bügel 20 kann entgegen
der Richtung des Pfeiles 22 und der Überwindung der Kraft der Feder 21 aus seiner
Raststellung herausgezogen werden und in einer um 180
0 versetzten Lage in einer Nut 24 des Kopfes 9 verrastet werden. In dieser Stellung
kann der Kopf 9 und damit das Spannglied 11 verdreht werden und in der jeweiligen
Drehlage in der Folge wiederum durch Verschwenken des Bügels 20 um 180
0 und Einrasten des einwärts ragenden Vorsprunges 25 des Bügels 20 in einer entsprechenden
Ausnehmung oder Durchbrechung 23 des Zwischenstückes gegen Verdrehen gesichert werden.
Der Ankerteil ist bei dieser Ausbildung mit 26 bezeichnet und weist axial gerichtete
Vorsprünge 27 auf, welche den Ankerteil 26 gegen Verdrehung in der Schale 2 sichern.
1. Einrichtung zur Anpassung der Stellung einer Manschette (4) relativ zu einer Schale
(2) eines Schischuhes (1), mit welcher die Lage der Manschette (4) relativ zur Längsmittelebene
des Schuhes (1) verstellbar ist, mit einem einen Zugbolzen aufweisenden, die Manschette
(4) durchsetzenden Spannglied (11) zum Verbinden der Schale (2) mit der Manschette
(4), welches Spannglied (11) in einem Langloch (14) bzw. Schrägschlitz verschiebbar
und über ein eine Profilierung aufweisendes Zwischenstück (7) in der gewählten Lage
festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die insbesondere von einer Zahnung (12)
gebildete Profilierung des Zwischenstückes (7) an der Außenseite der Manschette (4)
angreift und durch das Spannglied (11) gegen die Manschette (4) preßbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der
Manschette (4) mit dem Zwischenstück (7) zusammenwirkende, insbesondere von einer
Zahnung (12) gebildete, formschlüssige Gegenprofile vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette
(4) eine Vertiefung (6) aufweist, innerhalb welcher ein Langloch (14) angeordnet ist,
und daß die lichte Weite der Vertiefung (6) quer zur Längserstreckung des Langloches
(14) größer oder gleich der Breite des profilierten Zwischenstückes (7) ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (2)
einen mit dem Langloch (14) der Manschette fluchtenden Ankerteil (15) mit einem Innengewinde
für die Aufnahme des das Langloch (14) der Manschette (4) durchsetzenden Bolzengewindes
des Zugbolzens des Spanngliedes (11) trägt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerteil
(15) für den Zugbolzen eine der Innenseite der Manschette (4) zugewandte Lagerscheibe
(18) trägt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerscheibe
(18) das Innengewinde (17) für die Aufnahme des Zugbolzens trägt und im Ankerteil
(15) gegen Herausziehen gesichert und frei drehbar gelagert ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnete daß der Zugbolzen
(11) durch einen in das Zwischenstück (7) eingreifenden und herausnehmbaren Sperrbolzen
(25) gegen Verdrehung gesichert ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrbolzen (25) federnd
in Ausnehmungen oder Durchbrechungen des Zwischenstückes (7) einrastet.