[0001] Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigte Stellmotoranordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es ist eine solche Stellmotoranordnung in Verbindung mit einem Ventil bekannt, das
in einer Arbeitsstellung von dem Arretierglied festgehalten wird. Das Arretierglied
wird von einer Druckfeder dauernd belastet. Dadurch wird es möglich, das Ventil in
der Arbeitsstellung zu halten, ohne am Kolben des Stellmotors eine Druckdifferenz
aufrechtzuerhalten, so dass ein dauernder Mediumabfluss entlang der Kolbengleitfläche
vermieden wird. Diese Anordnung hat den Nachteil, dass zum Lösen des beweglichen Systems
- etwa beim Uebergang von der Arbeitsstellung in eine Sicherheitsstellung - eine axiale
Belastung des beweglichen Systems nötig ist, z.B. durch Aufbringen einer Druckdifferenz
am Kolben des Stellmotors. Sobald höhere Sicherheitsanforderungen gestellt werden,
ist eine solche Arbeitsweise nicht mehr zulässig, da die Stellmotoranordnung imstande
sein muss, auch dann in die Sicherheitsstellung zu fahren, wenn z.D. kein Druckmittel
zum Antrieb des Stellmotors vorhanden ist oder das Druckmittel drucklos ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stellmotoranordnung der eingangs genannten
Art so zu verbessern, dass ein Uebergang von einer Arbeitsstellung in eine Sicherheitsstellung
des Stellmotors ohne äussere Energiezufuhr gewährleistet ist, wobei der konstruktive
und der schaltungsmässige Aufwand möglichst klein bleiben sollen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die-Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs
1 gelöst, wodurch das Arretierglied steuerbar wird. Unter "Stirnfläche" ist eine freie
Fläche zu verstehen, die zwei Ausdehnungen in Richtung quer zur Bewegungsrichtung
des Arretiergliedes aufweist.
[0005] Durch die erfindungsgemässe Lösung steht das Arretierglied einem Uebergang des beweglichen
Systems aus einer Arbeitsstellung in eine Sicherheitsstellung nicht mehr im Wege.
Denn in dem Fall, in dem der Druckraum mit der Druckmittelquelle verbunden ist, damit
das Arretierglied das bewegliche System festhält, wird der Druck auf die Stirnfläche
abgebaut, sei es durch Verbinden des Druckraumes mit der Druckmittelsenke oder sei
es bei Verlust von Druckmittel oder sogar Zerstörung des Druckmittelsystems. In dem
Fall, in dem der Druckraum mit der Druckmittelsenke verbunden ist, damit das Arretierglied
das bewegliche System festhält, wird der Druck im Druckraum vergrössert, und zwar
durch Verbinden des Druckraumes mit der Druckmittelquelle, um das Arretierglied aus
der Festhaltestellung zu lösen. Die Steuerung des Arretiergliedes mittels des Abschlussorgans
ist sehr einfach. Sie kann beliebig, z.B. durch Parallelschaltung, mit der übrigen
Steuerung des Stellmotors kombiniert werden. Da das Arretierglied kostengünstig und
wenig störungsanfäl-lig ausgeführt werden kann, ist der gleichzeitige Einsatz von
mehreren Arretiergliedern möglich, was wiederum die Sicherheit des Stellmotors erhöht.
Darüber hinaus erlaubt die Steuerbarkeit des Arretiergliedes, dieses während des Uebergangs
von einer Stellung des beweglichen Systems in eine andere Stellung zu entlasten, was
sowohl den Energiebedarf als auch den Verschleiss gegenüber der bekannten Anordnung
des Arretiergliedes reduziert. Schliesslich lässt sich die Erfindung in einer grossen
Anzahl von Ausführungsformen verwirklichen, was eine zweckmässige Anpassung an die
jeweiligen Bedürfnisse der Stellmotoranordnung erlaubt.
[0006] Durch die Ausbildung und Bemessung des Arretiergliedes nach Anspruch 2 wird vermieden,
dass ein notwendiges Verschieben des beweglichen Systems in eine Sicherheitsstellung
durch das Arretierglied verhindert wird.
[0007] Eine besonders einfache Ausführungsform des Arretiergliedes ist im Anspruch 3 enthalten,
durch die vermieden wird, dass das Arretierglied an einer Fläche gleitet.
[0008] Die Ausbildung des Arretiergliedes gemäss Anspruch 4 erlaubt, das bewegliche System
durch nur geringe axiale Belastung des Arretiergliedes festzuhalten, da die Haltekraft
zum grössten Teil von der Führung des Kölbchens aufgenommen wird.
[0009] Durch die Anordnung eines Wellrohres nach Anspruch 5 wird eine Leckage längs des
Kölbchens vermieden.
[0010] Durch die Ausführung gemäss Anspruch 6 wird auf kostengünstige Art eine Leckage längs
des Kölbchens in dessen Endstellungen vermieden.
[0011] Eine Erhöhung der Haltekraft des Arretiergliedes bringt die Anordnung eines Zwischengliedes
nach Anspruch 7, da durch die Umlenkung an der Stützfläche die axiale Kraft des beweglichen
Systems nur noch geschwächt auf das Kölbchen wirkt. Konstruktiv besonders einfach
wird diese Ausführungsform der Erfindung, wenn das Zwischenglied gemäss Anspruch 8
als Rollkörper ausgebildet ist.
[0012] Anspruch 9 betrifft eine besonders vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemässen
Stellmotoranordnung, wodurch die Verwirklichung strengster Sicherheitsanforderungen
ermöglicht wird.
[0013] Mit der Ausbildung nach Anspruch 10 kann meistens auf eine besondere Druckmittelquelle
verzichtet werden, wobei die Notwendigkeit einer externen Druckmittelzufuhrleitung
entfällt, was darüber hinaus sicherheitstechnische Vorteile bietet.
[0014] Eine Erhöhung der Zuverlässigkeit der Steuerung des Arretiergliedes bringt die Weiterbildung
der Erfindung nach Anspruch 11, da durch die Anordnung des Rückschlagventils - auch
nach vollständigem Ausfall der Druckmittelquelle - die Wirkung des Arretiergliedes,
mindestens während einer gewissen Zeit, noch bestehen bleibt.
[0015] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch vereinfacht einen Axialschnitt durch eine Stellmotoranordnung und
ein von ihr betätigbares Ventil,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch ein als Membran ausgebildetes Arretierglied,
Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine gegenüber Fig. 2 abgewandelte Membran,
Fig. 4 einen-Axialschnitt durch ein als Kölbchen ausgebildetes Arretierglied,
Fig. 5 einen Axialschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform des Kölbchens,
Fig. 6 einen Axialschnitt durch ein als kugelförmiges Kölbchen ausgebildetes Arretierglied
und
Fig. 7 einen Axialschnitt durch ein Arretierglied mit Kölbchen und Zwischengliedern.
[0016] Gemäss Fig. l weist eine Stellmotoranordnung 1 ein bewegliches System 2 auf, das
einen in einem Zylinder 3 axial verschiebbaren Kolben 4 umfasst. Am Kolben 4 ist an
seiner in Fig. 1 oberen Seite ein zylindrischer Fortsatz 5 vorgesehen, der mit einem
Arretierglied 10 zusammenwirkt, das in einem Deckel 35 des Zylinders 3 untergebracht
ist. Das Arretierglied 10 weist eine Stirnfläche 11 auf, die einen Druckraum 12 begrenzt,
der über eine Bohrung 13 und eine Druckmittelleitung 14 mit einem als erste Druckmittelquelle
wirkenden Dampferzeuger 16 verbunden ist. In der Bohrung 13 sind zwei in Serie geschaltete
Rückschlagventile 15 angeordnet, die bei Druckmittelströmung zum Druckraum 12 hin
eine starke Drosselwirkung aufweisen und eine Druckmittelströmung zum Dampferzeuger
16 hin sperren. Von der Bohrung 13 zweigt zwischen dem Druckraum 12 einerseits und
den Rückschlagventilen 15 andererseits eine Bohrung 17 ab, die zwei in Serie geschaltete
Rückschlagventile 18 enthält und in einen als zweite Druckmittelquelle wirkenden Kolbenraum
6 der Stellmotoranordnung mündet. Die Bohrung 17 ist über eine gekröpft verlaufende
Bohrung 19, die zwischen den Rückschlagventilen 15 und 18 abzweigt, mit der als Druckmittelsenke
wirkenden Atmosphäre verbunden. Der Deckel 35 ist mittels nichtgezeichneter Schrauben
auf einer oberen Stirnfläche 34 des Zylinders 3 gasdicht befestigt.
[0017] Die Bohrung 19 ist von aussen, einen Ventilsitz 19' bildend, angebohrt, und diese
Anbohrung ist von einem Gewindesackloch umgeben. In dieses Sackloch ist ein Anschlussstutzen
21 eines Magnetventils 20 eingeschraubt, das ein Abschlussorgan bildet, das hier in
der Verbindung zwischen dem Druckraum 12 und der Druckmittelsenke (Atmosphäre) liegt.
Das Magnetventil 20 enthält eine Gleichstromspule 22 und einen axial verschiebbaren
Teil 23
1 der aus einer Spindel 24, einem Bund 25 und einem Anker 26 besteht. Auf dem Grunde
des Gewindesackloches stützt sich eine Druckfeder 28 ab, die auf den Bund 25 einwirkt.
Die Gleichstromspule 22 ist an eine Steuersignalleitung 29 angeschlossen.
[0018] Die Stellmotoranordnung 1 umfasst ein in Normalstellung offenes Ventil 30, dessen
eine Ventilkammer 33 umschliessendes Gehäuse zusammen mit seinem Eintrittstutzen 31
und seinem Austrittstutzen 32 sowie mit dem Zylinder 3 ein Stück bildet. Der Kolben
4 weist auf seiner in Fig. 1 unteren Seite eine Kolbenstange 7 auf, die sich durch
den Kolbenraum 6 und eine diesen Raum von der Ventilkammer 33 trennende Wand 8 erstreckt.
An ihrem Ende trägt die Kolbenstange 7 einen Verschlussteil 40, der eine periphere
Dichtfläche 42 aufweist, die mit einem Ventilsitz 44 in der Ventilkammer 33 zusammenwirkt.
[0019] Der Kolben 4 ist auf seiner der Kolbenstange 7 abgewendeten Seite nahe dem Umfang
mit einer Rücksitzdichtung 36 versehen, die mit einer Gegenfläche am Deckel 35 dichtend
zusammenwirkt, so dass in der obersten Lage des Kolbens 4, die der Normalbetriebsstellung
entspricht, ein Kolbenraum 9 gegenüber dem Kolbenraum 6 dicht abgeschlossen wird.
[0020] Der Kolbenraum 6 und die Ventilkammer 33 sind über eine U-förmige Bohrung 37 mit
einer einstellbaren Drossel 38 in Form einer Schraube verbunden. Die in Fig. 1 in
derselben Zeichenebene dargestellten Abschnitte der Bohrung 37 verlaufen in Wirklichkeit
räumlich, sodass die Drossel 38 von aussen einstellbar ist.
[0021] Der Kolbenraum 9 ist mit der Atmosphäre über eine Bohrung 48 und eine als Hohlschraube
ausgebildete, einstellbare Drossel 49 verbunden.
[0022] Die Bohrung 37 ist über eine U-förmige Bohrung 50, die zwischen der Ventilkammer
33 und der Drossel 38 abzweigt, mit einer Kammer 51 in der Wand des Zylinders 3 verbunden.
Mit dieser Kammer 51 ist auch die Bohrung 48 über eine gekröpft verlaufende Bohrung
50' und 50" verbunden. Die Kammer 51 enthält einen kleinen Kolben 52, der über ein
konisches Uebergangsstück und einen zylindrischen Hals einen Stützkolben 57 trägt.
Der Kolben 52 ist in einem an die Kammer 51 anschliessenden Zylinderraum 53 verschiebbar,
der über eine Bohrung 54 mit dem von der Drossel 38 zur Kolbenkammer 6 führenden Abschnitt
der Bohrung 37 verbunden ist, so dass eine ständige, ungedrosselte Verbindung des
Zylinderraumes 53 mit dem Kolbenraum 6 besteht. Der Stützkolben 57 ist in einem in
Fig. 1 nach oben verlängerten Abschnitt der Bohrung 50" geführt, die einen erheblich
kleineren Durchmesser als der Zylinderraum 53 aufweist und über eine Bohrung 56 mit
der Atmosphäre verbunden ist. Das konische Uebergangsstück am Kolben 52 wirkt als
Verschlusskörper gegen einen Sitz, der an der Kante zwischen der Bohrung 50" und der
Kammer 51 gebildet ist.
[0023] Die Stellmotoranordnung nach Fig. 1 arbeitet wie folgt: Im Normalbetrieb liegt die
Gleichstromspule 22 über die Steuersignalleitung 29 an Spannung. Der Anker 26 wird
daher angezogen, wodurch die Ventilspindel 24 gegen den Ventilsitz 19' gepresst wird
und die Bohrung 19 absperrt.
[0024] Der Verschlussteil 40 des Ventils 30 ist in seiner Normalstellung, d.h. das Ventil
ist geöffnet, und es strömt ein Druckmedium über den Eintrittstutzen 31 und die Ventilkammer
33 in den Austrittstutzen 32; die Ventilkammer 33 steht also unter Druck. Im Kolbenraum
6 herrscht der selbe Druck wie in der Ventilkammer 33, da diese über die Bohrung 37
und die Drossel 38 mit dem Kolbenraum 6 kommuniziert. Ueber die Bohrung 54 wirkt der
Druck im Kolbenraum 6 auch im Zylinderraum 53 und damit auf den Kolben 52. Der gleiche
Druck ist auch über die Bohrung 50 in der Kammer 51 wirksam und belastet einen Teil
des konischen Uebergangsstückes des Kolbens 52. Resultierend wirkt also am Kolben
52 auf einer fiktiven Kreisfläche mit dem Durchmesser der Bohrung 50" einerseits der
Mediumdruck nach oben und andererseits der Atmosphärendruck nach unten.
[0025] Durch diese Druckdifferenz wird das konische Uebergangsstück des Kolbens 52 dichtend
an seinen Sitz gepresst und ein Druckmediumfluss über die Bohrungen 50 und 50' gesperrt.
Somit steht der Kolbenraum 9 über die Bohrung 48 und die Drossel 49 unter Atmosphärendruck
und ist wegen der Rücksitzdichtung 36 gegen den Kolbenraum 6 abgedichtet.
[0026] Bei geschlossenem Magnetventil 20 herrscht wegen der Rückschlagventile 15 und 18
in der Bohrung 13 und im Druckraum 12 jeweils der höhere der in den beiden Druckmittelquellen,
nämlich Kolbenraum 6 und Dampferzeuger 16,' auftretenden Drücke. Dadurch wird das
Arretierglied 10 gegen den Fortsatz 5 gepresst und das bewegliche System 2 in der
gezeichneten Normalstellung festgehalten, und zwar solange, wie mindestens eine der
beiden Druckmittelquellen unter genügend hohem Druck steht. Selbst wenn der Druck
beider Druckmittelquellen absinken sollte, so sorgen die Rückschlagventile 15 und
18 noch während einer beschränkten Zeit für die Erhaltung des Druckes und für die
Wirksamkeit des Arretiergliedes 10, sofern das Magnetventil 20 geschlossen bleibt.
[0027] Wird die Spannung an der Spule 22 des Magnetventils 20 abgeschaltet, so schiebt die
Druckfeder 28 den verschiebbaren Teil 23 in Fig. 1 nach links, so dass die Absperrung
der Bohrung 19 aufgehoben wird, und es strömt Druckmedium aus dem Kolbenraum 6 sowie
aus dem Druckraum 12 in die Atmosphäre. Da wegen der Drossel 38 nicht genügend Druckmedium
aus der Ventilkammer 33 in den Kolbenraum 6 nachströmen kann, sinkt im Kolbenraum
6 sowie im Zylinderraum 53 der Druck. Da in der Kammer 51 jedoch noch der volle Druck
des das Ventil 30 durchfliessenden Druckmediums ansteht, verschiebt'sich der Kolben
52 in Fig. 1 nach unten, wobei dessen konisches Uebergangsstück seinen Ventilqüerschnitt
freigibt, so dass Druckmedium aus der Ventilkammer 33 über die Bohrung 50, die Kammer
51 und die Bohrungen 50", 50' und 48 in den Kolbenraum 9 strömt. Hierdurch baut sich
im Kolbenraum 9 nahezu der in der Ventilkammer 33 herrschende Druck auf, da über die
Drossel 49 weniger Druckmedium abfliessen kann als über die Bohrung 50' zuströmt.
Durch die sich nun am Kolben 4 ausbildende Druckdifferenz wird dieser nach unten verschoben,
bis der Verschlussteil 40 auf dem Ventilsitz 44 sitzt und das Ventil 30 geschlossen
ist.
[0028] Der Weg vom Druckraum 12 zur Atmosphäre, über die Bohrungen 13, 17 und 19 ist so
ausgelegt, dass er kürzer ist und weniger Drosselwiderstand aufweist als der Weg vom
Kolbenraum 6 zur Atmosphäre über die Bohrung 17, die Rückschlagventile 18 und die
Bohrung 19. Ausserdem ist das Volumen des Druckraumes 12 viel kleiner als dasjenige
des Kolbenraumes 6. Wie oben schon erwähnt, weisen die Rückschlagventile 15 eine starke
Drosselwirkung auf. Damit wird erreicht, dass beim Oeffnen des Magnetventils 20 das
Arretierglied 10 noch vor dem Kolbenraum 6 entlastet wird und das bewegliche System
2 freigibt, wodurch nicht nur die Wirksamkeit der gesamten, aus Stellmotor 1 und Ventil
30 bestehenden Anordnung gewährleistet wird, sondern auch ein Verschleiss.der Arretierflächen
vermieden wird.
[0029] Zum Wiederöffnen des Ventils 30 wird die Spule 22 an Spannung gelegt, wodurch das
Magnetventil 20 schliesst; es findet dann der umgekehrte Vorgang gegenüber dem oben
beschriebenen statt. Wichtig ist dabei, dass die Druckzunahme im Kolbenraum 6 sehr
langsam stattfindet, weil während der Aufwärtsbewegung des Kolbens 4 das Volumen des
Kolbenraumes 6 kontinuierlich zunimmt, sodass der Druckaufbau in diesen Raum mit Hilfe
der Druckmittelzufuhr aus der Ventilkammer 33 über die Bohrung 37, bis zum Anschlag
der Rücksitzdichtung 36 an der Gegenfläche, verlangsamt wird. Aus dem Kolbenraum 9
muss dagegen Druckmittel über die Drossel 49 in die Atmosphäre ausgestossen werden,
sodass während der Kolbenbewegung bis zum Anschlag der Druck im Raum 9 nur wenig abnimmt.
Es folgt also, dass die Druckzunahme im Druckraum 12 - vom Kolbenraum 6 aus über die
Bohrung 17, die Rückschlagventile 18 und die Bohrung 13 - nur sehr langsam erfolgt,
währenddem der Gegendruck auf das Arretierglied 10 - vom Kolbenraum 9 aus-- im Verlauf
der Aufwärtsbewegung des Kolbens 4 nur unwesentlich abnimmt. Entsprechend diesem Verhalten
ist die Anordnung so ausgelegt, dass das Eingreifen des Arretiergliedes 10 erst bei
stillstehendem Kolben 4 zustandekommt, wodurch hier ebenfalls die Wirksamkeit gefördert
und der Verschleiss vermieden werden.
[0030] Die besonderen Vorteile der Erfindung treten in der beschriebenen Ausführungsform
besonders deutlich in Erscheinung, wenn das Ventil 30 bei sehr kleinem Druck des Druckmediums,
eventuell kleiner als 1 bar, offen gehalten werden muss, was z.B. im Betrieb von Dampfturbinen
üblich ist. In solch einem Fall sinkt der Druck im Gehäuse des Ventils 30. Ueber die
Bohrungen 37, 50 und 54 sinkt auch der Druck im Kolbenraum 6, im Zylinderraum 53 und
in der Kammer 51. Vom Eigengewicht getrieben, verschiebt sich der Kolben 52, sobald
der Druck im Zylinderraum 53 ihn nicht mehr tragen kann, und verbindet'die Bohrung
50 mit der Bohrung 50" und 50' sowie 48. Durch diese Verbindung sinkt auch im Kolbenraum
9 der Druck. Es herrscht also überall der gleiche, tiefe Druck, und es wirken weder
auf den Kolben 4 noch auf den Verschlussteil 40, irgendwelche Druckdifferenzen, sodass
das bewegliche System 2 das Bestreben hat, durch sein Eigengewicht in Schliessstellung
zu gehen. Dies muss aber - entsprechend der Aufgabenstellung - verhindert werden,
was von dem Arretier--10 glied folgendermassen bewerkstelligt wird.
[0031] Die Spule 22 liegt über die Steuersignalleitung 29 an Spannung. Das Magnetventil
20 bleibt infolgedessen geschlossen. Die Rückschlagventile 18 verhindern ein Abfällen
des Druckes in den Bohrungen 17, 19 und 13 zwischen dem Druckraum 12 und dem Magnetventil
20 auf das Druckniveau im Kolbenraum 6, sodass in dem genannten Bereich der vom Dampferzeuger
16 bestimmte Druck herrscht. Infolgedessen bleibt das Arretierglied 10 wunschgemäss
so lange in Arretierstellung, wie das Magnetventil 20 unter Spannung steht. Dadurch
wird das Schliessen des Ventils 30 verhindert. Wie schon oben erwähnt, bleibt die
Haltewirkung des Arretiergliedes 10 auch bei einem Ausfall des Dampferzeugers 16 dank
der Wirkung der Rückschlagventile 15 und 18 noch eine gewisse Zeit bestehen.
[0032] Wird - abweichend vom beschriebenen Beispiel nach Fig. 1 - das Arretierglied 10 im
Druckbereich des Kolbenraumes 6 angeordnet, so ist es möglich, das Arretierglied 10
in Abhängigkeit der vorhandenen Drücke so zu bemessen, dass es erst bei niedrigem
Druck im Kolbenraum 6 zum Eingriff kommt, wodurch der Verschleiss vermindert wird.
[0033] Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist es möglich, das Arre-10 tierglied derart einzubauen,
dass die Sicherheit der Stellmotoranordnung weitgehend von äusseren Einwirkungen frei
bleibt. Diese können darin bestehen, dass die externe Steuersignalleitung 29 oder
das Magnetventil 20 zerstört wird oder dass sogar im Zusammenhang mit einer Zerstörung
des Magnetventils 20 die Ventilspindel 24 weggerissen wird. In jedem Fall fährt der
Stellmotor und damit auch das Ventil 30 in die Sicherheitsstellung.
[0034] Im Beispiel nach Fig. 1 sind zwei Druckmittelquellen gezeigt. Es ist jedoch möglich,
mehr als zwei Druckmittelquellen und/oder mehrere Druckmittelsenken an die Stellmotoranordnung
anzuschliessen, wobei Auswahlschaltungen so vorgesehen sein können, dass jeweils die
Druckmittelquelle mit dem höchsten Druck und die Druckmittelsenke mit dem tiefsten
Druck zur Wirkung kommen.
[0035] In Fig. 2 ist das Arretierglied 10 nach Fig. 1 in Form einer Membran in vergrössertem
Massstab gezeigt. Die Membran 410 weist auf der in Fig. 2 rechten Seite die Stirnfläche
11 auf, die dem Druckmedium im Druckraum 12 ausgesetzt ist. Die andere Seite der Membran
410 verläuft parallel zu einer Bremsfläche 101 am Fortsatz 5 des beweglichen Systems
2, wobei ein schmaler Spalt diese beiden Flächen voneinander trennt, wenn die Membran
nicht in Arretierstellung ist. Die Membran 410 besteht aus einem flexiblen Material,
z.B. einem Federstahlblech, und ist an einem feststehenden Teil der Stellmotoranordnung
1 dicht angeschweisst, aber so, dass ihre Flexibilität und die damit zusammenhängende
Beweglichkeit noch genügend erhalten bleiben. Die Bremsfläche 101 ist auf einem Einsatz
102 vorhanden, der am beweglichen System 2 der Stellmotoranordnung befestigt ist und
z.B. aus einem versilberten oder vernickelten Austenitstahlblech besteht, das gegenüber
der Membran-410 einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Wie im Beispiel nach Fig.
l, gelangt hier das Druckmittel über die Bohrung 13 in den Druckraum 12.
[0036] Im Betrieb wird die Membran 410 vom Druckmittel im Druckraum 12 beaufschlagt und
verformt sich dabei, so dass sie gegen die Bremsfläche 101 gedrückt wird und durch
Reibung das bewegliche System 2 festhält. Wird nun, z.B. durch Umstellen eines nicht
gezeigten Dreiwegventils, die Verbindung zur Druckmittelquelle unterbrochen und auf
eine Druckmittelsenke umgeschaltet, sinkt der Druck im Druckraum 12 und die Membran
410 wird entspannt. Durch ihre eigene Elastizität nimmt sie nun wieder ihre ursprüngliche
Form parallel zur Bremsfläche 101 ein, sodass das bewegliche System 2 freigegeben
wird.
[0037] Es können sowohl eine einzige Membran als auch mehrere Membranen 410 um den Fortsatz
5 herum angeordnet sein. Es ist auch möglich, eine einzige, den Fortsatz 5 umschliessende
zylindrische Membran zu verwenden, die in der Arretierstellung den Fortsatz 5 am ganzen
Umfang gleichmässig belastet.
[0038] Das Beispiel gemäss Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach Fig. 2 dadurch, dass die
Membran 410 eine Wölbung 103 aufweist, die in der Arretierstellung in eine entsprechende
Vertiefung 104 im Fortsatz 5 einrastet. Durch das Anliegen der Wölbung 103 in der
Vertiefung 104 entstehen Kräfte, die zusätzlich zur Reibung wirken, sodass ein kleinerer
Druck als im Beispiel nach Fig. 2 erforderlich ist, um bei gleichen Abmessungen des
Arretiergliedes das bewegliche System 2 zu arretieren.
[0039] Gemäss Fig. 4 ist das Arretierglied als Kölbchen 110 ausgebildet. Das Kölbchen ist
auf seiner Stirnfläche 11 an einem Wellrohr 111 dicht angeschlossen, so dass es koaxial
mit dem Wellrohr 111 in einer Bohrung im feststehenden 67 Teil der Stellmotoranordnung
1 verschiebbar geführt ist. Um ein Festsitzen des Kölbchens 110 zu vermeiden, erleichtert
eine Lagerbüchse 112 das Gleiten, und mehrere Ringnuten 113 im Kölbchen sorgen für
den peripheren Druckausgleich. Ein Bund 114 des Kölbchens 110 begrenzt den Hub des
Kölbchens durch Anschlagen an einen Ringsitz 115 am feststehenden Teil.
[0040] Das bewegliche System 2 weist eine Vertiefung 104 auf, die mit ihrem in Fig. 4 oberen
Abschnitt eine Schulter 105 bildet, an der das Kölbchen 110 in seiner Arretierlage
mit einer Auflagefläche 116 anliegt. Ein Deckel 117 ist durch Schrauben 118 am feststehenden
67 Teil befestigt, wobei ein O-Ring 119 diese Verbindung dichtet. Das Wellrohr 111
ist mit dem Deckel 117 dicht verbunden und umschliesst den Druckraum 12. Dieser Raum
ist über die-Bohrung 13 im Deckel 117 und ein das Abschlussorgan bildendes Dreiwegventil
61 mit einer nicht dargestellten Druckmittelquelle (Stutzen 60) und einer ebenfalls
nicht dargestellten Druckmittelsenke (Stutzen 62) verbunden.
[0041] In Fig. 4 ist das Kölbchen 110 in der Haltelage gezeigt, wobei das Dreiwegventil
61 die gezeichnete Stellung einnimmt, in der der Druckraum 12 mit der Druckmittelquelle
in Verbindung steht. Dabei wird der Bund 114 auf den Ringsitz 115 gepresst. Dreht
man nun das Dreiwegventil 61 um 90
0 gegen den Uhrzeigersinn, so wird die Verbindung mit der Druckmittelquelle unterbrochen
und über den Stutzen 62 diejenige mit der Druckmittelsenke hergestellt. Dadurch fällt
der Druck im Druckraum 12 ab; und es verringert sich die auf das Kölbchen 110 wirkende
Kraft, die dem Produkt aus dem Druck im Druckraum 12 mal der Grösse der Stirnfläche
11 entspricht. Es überwiegt jetzt die Kraft, die das Kölbchen 110 von der Vertiefung
104 wegschieben will, so dass das Kölbchen 110 in Richtung zum Druckraum12 gleitet
und dabei das Wellrohr 111 zusammendrückt und das bewegliche System 2 freigibt.
[0042] Bei der Bemessung des Kölbchens 110 müssen die Druckdifferenzen, die Reibung an den
Gleitflächen und die vom beweglichen System 2 auf die Auflagefläche 116 ausgeübte
Kraft berücksichtigt werden. Die auf die Auflagefläche 116 wirkende Kraftkomponente,
die das Verschieben des Kölbchens 110 beeinflusst, hängt vom Winkel α zwischen der
Bewegungsrichtung des Systems 2 und der Auflagefläche 116 ab.
[0043] Bei dem Arretierglied in Form eines Kölbchens 110 gemäss Fig. 5 sind anstelle des
Wellrohrs 111 zwei Dichtflächen 106 und 107 am Bund 114 vorgesehen, die mit entsprechenden
Sitzen 46 bzw. 46' zusammenwirken. In der Arretierstellung des Kölbchens 110 wird
die Dichtfläche 106 auf den Sitz 46 gepresst, was verhindert, dass Druckmedium den
Spalt zwischen dem Kölbchen 110 und der Lagerbüchse 112 durchfliesst, wodurch Schäden
verursacht werden könnten. Ist dagegen das Kölbchen 110 in der Stellung, in der das
bewegliche System 2 frei ist, und wirkt dabei eine Druckdifferenz auf das Kölbchen
in Richtung zum Druckraum 12, so wird die Dichtfläche 107 auf den Sitz 46' gepresst
und es kann kein fremdes Medium in die Bohrung 13 eindringen. Eine entsprechende Dimensionierung
der wirksamen Flächen am Kölbchen 110 in Abhängigkeit der vorhandenen Drücke ist dabei
vorzunehmen.
[0044] Im Uebrigen wirkt das Kölbchen nach Fig. 5 gleich wie dasjenige nach Fig. 4, und
in der Ausführung unterscheiden sich die beiden Beispiele nur noch durch zwei Details.
Die Schulter 105 in Fig. 5 ist nicht Teil einer Vertiefung, sondern erstreckt sich
als Ringschulter um das bewegliche System, und die Dichtung zwischen dem Deckel 117
und dem feststehenden Teil besteht aus einer gefangenen Dichtung 120.
[0045] Gemäss Fig. 6 hat das Arretierglied 210 Kugelform, die zum Teil den Druckraum 12
begrenzt und zum Teil - bei Arretierstellung - in der Vertiefung 104 des beweglichen
Systems 2 liegt. Diese Ausführungsform ist besonders einfach und preisgünstig.
[0046] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind zwischen dem Kölbchen 310 und dem beweglichen
System 2 kugelförmige Zwischenglieder 70 angeordnet. Das einen Teil eines Arretiergliedes
bildende Kölbchen 310 ist hier parallel zur Verschieberichtung des beweglichen Systems
2 verschiebbar und weist als Hubbegrenzung zwei Dichtsitze 72 und 73 auf, die mit
entsprechenden Gegenflächen am fest-67 stehenden Teil zusammenwirken. Der Dichtsitz
72 befindet sich an der Stirnfläche 11 des Kölbchens 310, während der Dichtsitz 73
auf der anderen Stirnseite des
Kölbchens liegt. In der zylindrischen Führungsfläche des Kölbchens 310 sind Kolbenringe
74 untergebracht, die auf bekannte Art dichten. Zwischen der in Fig. 7 unteren Stirnseite
des Kölbchens 310 und dem beweglichen System 2 sind als Zwischenglieder mehrere Kugeln
70 kranzförmig angeordnet, die sich auf einer geneigten Stützfläche 68 des feststehenden
Teils 67 quer zur Verschieberichtung des beweglichen Systems 2 bewegen können. Die
Kugeln 70 greifen bei Arretierstellung in eine Ringnut 108 am beweglichen System 2
ein. Die Stützfläche 68, die dem Kölbchen 310 gegenübersteht, weist eine Neigung β
gegenüber der Verschieberichtung des Systems-2 auf. Die Grösse der Neigung hängt vom
Druck des Druckmittels und von der Lage der Angriffsstelle 75 ab, mit der sich das
bewegliche System 2 auf den Kugeln 70 bei vollem Eingriff abstützt.
[0047] Die Stützfläche 68 weist einen das bewegliche System 2 umgebenden Rand 69 auf, der
verhindert, dass die Kugeln 7.0 bei ausgefahrenem System 2 herausfallen. Aehnlich
wie in Fig. 4 gezeigt, gehören zur Ausführungsform nach Fig.7 ein Abschlussorgan,
eine Druckmittelquelle und eine Druckmittelsenke, die alle -in der Fig. 7 nicht gezeigt
sind. Ebenso gehört dazu ein nicht gezeigtes Dichtungselement zwischen dem Deckel
66 und dem feststehenden Teil 67. Das Druckmittel gelangt durch die Bohrung 13 im
Deckel 66 in den Druckraum 12.
[0048] Das bewegliche System 2 belastet die Kugeln 70 mittels der Schulter 105 in der Ringnut
108, und zwar in Richtung vom Druckraum 12 auf die Kugeln 70 zu. Die Kugeln 70 nehmen
die Belastung auf der Angriffsstelle 75 auf und übertragen einen Teil davon auf die
Stützfläche 68. Diese Fläche zerlegt die auf sie ausgeübte Kraft in zwei Komponenten:
Eine zur Stützfläche 68 senkrechte Kraftkomponente, die als Ursache einer Reibungskraft
wirksam ist, und eine zur Stützfläche 68 parallele Kraftkomponente, die - der Reibungskraft
entgegen - die Kugeln 70 vom beweglichen System 2 zu entfernen versucht. Während der
Arretierphase, wird eine Bewegung der Kugeln 70 durch das Kölbchen 310 verhindert,
wobei dieses vom Druckmittel festgehalten wird, das im Druckraum 12 auf die Stirnfläche
11 wirkt. In dieser Lage liegt das Kölbchen 310 mittels dem Dichtsitz 73 dichtend
auf der zugehörigen. Gegenfläche, wobei ein Entweichen von Druckmittel vermieden wird.
Wie im Fall entsprechend Fig. 4, wird die Arretierung dadurch gelöst, dass-durch Verstellen
des nicht gezeichneten Abschlussorgans der Druckraum 12 mit -der Druckmittelsenke
verbunden wird, wodurch das Kölbchen vom Druck entlastet und durch die Kugeln 70 aufwärts
bewegt wird. Falls der Druck in der Umgebung der Kugeln 70 denjenigen im Druckraum
12 übersteigt, verhindern der Dichtsitz 72 und seine Gegenfläche einen Druckmittelabfluss
über den Druckraum 12 in die Bohrung 13.
[0049] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 werden Kugeln 70 als Zwischenglieder gezeigt.
Es können jedoch anders geformte Teile dazu verwendet werden, die durch Kraftanwendung
an einer bestimmten Stelle in eine voraussehbare Richtung ausgleiten, wie das z.B.
bei Klemmgesperren der Fall ist. Es ist auch die Verwendung von Winkelhebeln denkbar.
Bei den Ausführungsformen mit Kölbchen als Arretierglied' kann der Kontakt zwischen
dem Kölbchen und der Schulter punkt-, linien- oder flächenförmig ausgebildet sein,
je nach Gestaltung der Kontaktflächen. Dies erlaubt die Grösse der Flächenpressung
an dieser Stelle innerhalb weiter Grenzen zu variieren, entsprechend den vorhandenen
Drücken, Materialien und Reibungskoeffizienten.
[0050] In allen Ausführungsformen mit einem Kölbchen wird die Rückstellkraft, die das Kölbchen
aus der Eingriffsstellung zurückschiebt, durch das bewegliche System 2 selbst hervorgebracht,
das über die Schulter 105 auf die schräge Auflagefläche 116 bzw. die Stützfläche 68
wirkt. Es ist aber möglich, das Kölbchen mittels mindestens einer Feder, z.B. aus
Stahl, zurückzuverschieben.
[0051] Es ist auch denkbar, das Kölbchen, wenn es zweckmässig erscheint, nicht senkrecht,
sondern schräg zur Verschieberichtung des beweglichen Systems 2 verschiebbar anzuordnen.
[0052] Die Kompaktheit der verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung und die Einfachheit
ihrer Betätigungssysteme erlauben den Einbau von mehreren Arretiergliedern, die gleichzeitig
oder unabhängig voneinander eingreifen können. Im ersten Fall erreicht man eine zusätzliche
Sicherheit durch Redundanz, eine bessere Verteilung der Kräfte und eine Verminderung
der Flächenpressung. Im zweiten Fall wird die Durchführung von Reparaturen oder Revisionen
ohne Beeinträchtigung der Sicherheit der Anordnung ermöglicht, da ein Teil der Arretierglieder
stets in Betrieb bleiben kann.
[0053] Es ist ebenfalls möglich, das bewegliche System 2 - ausser in den Endstellungen -
auch in mindestens einer Zwischenstellung zu arretieren. Dies kann sowohl durch eine
Schulterebene und mehrere, gegenüber verschiedenen Hubstellungen des beweglichen Systems
2 angeordneten Arretiergliedern 10 als auch durch mehrere Schulterebenen gegenüber
einer einzigen Ebene des feststehenden Teils der Anordnung, in der mindestens ein
Arretierglied angebracht ist, erreicht werden.
[0054] Aus den vorhergehenden Ausführungen, speziell in bezug auf das Beispiel nach Fig.
l, geht hervor, dass der Einsatz der erfindungsgemässen Arretierglieder die Steuerbarkeit
und damit die Betriebssicherheit von druckmittelbetätigten Stellmotoranordnungen auf
Druckbereiche ausdehnt, die weit ausserhalb des Arbeitsbereiches der bisherigen Stellmotoranordnungen
liegen.
1. Druckmittelbetätigte Stellmotoranordnung mit einem beweglichen System, das einen
in einem Zylinder verschiebbaren Kolben umfasst, wobei mindestens ein quer zur Verschieberichtung
des Systems bewegliches Arretierglied zum Festhalten des beweglichen Systems vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierglied mit mindestens einer einen Druckraun
begrenzenden Stirnfläche in Wirkungsverbindung steht, dass der Druckraum mit mindestens
einer Druckmittelquelle und mindestens einer Druckmittelsenke in Verbindung steht
und dass in mindestens einer der Verbindungen mindestens ein Abschlussorgan vorgesehen
ist.
2. Stellmotoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierglied
so ausgebildet und, bemessen ist, dass selbst dann, wenn die Stirnfläche vom höchstmöglichen
Druck der Druckquelle beaufschlagt ist, das bewegliche System - wenn eine vorbestimmte
axiale, auf dieses System wirkende Grenzbelastung überschritten wird - die Festhaltekraft
des Arretiergliedes überwindet.
3. Stellmotoranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierglied
als Membran ausgebildet ist, deren eine Seite die den Druckraum begrenzende Stirnfläche
bildet und deren andere Seite als Bremskörper an einer Bremsfläche anliegt, wobei
sich entweder die Membran an einem festen Teil der Stellmotoranordnung und die Bremsfläche
am beweglichen System oder die Membran am beweglichen System und die Bremsfläche an
einem festen Teil der Stellmotoranordnung befinden.
4. Stellmotoranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierglied
ein Kölbchen umfasst, dessen eine Stirnseite die den Druckraum begrenzende Stirnfläche
bildet.
5. Stellmotoranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kölbchen
über ein Wellrohr mit der Stellmotoranordnung dicht verbunden ist.
6. Stellmotoranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kölbchen
mindestens in einer seiner Endstellungen mit der Stellmotoranordnung einen Dichtsitz
bildet.
7. Stellmotoranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wirkungsverbindung zwischen dem Kölbchen und dem beweglichen System durch mindestens
ein Zwischenglied gebildet ist, das sich auf einer Stützfläche der Stellmotoranordnung
beweglich abstützt.
8. Stellmotoranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenglied
aus einem Rollkörper besteht und dass die Stützfläche gegenüber der Verschieberichtung
des beweglichen Systems einen von 0° verschiedenen Winkel aufweist.
9. Stellmotoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Zylinder der Stellmotoranordnung
mit einem Ventilgehäuse verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben des
beweglichen Systems über eine Stange mit einem im Ventilgehäuse angeordneten Verschlussteil
verbunden ist.
10. Stellmotoranordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuströmseite
des Ventilgehäuses die Druckmittelquelle bildet.
11. Stellmotoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Druckraum und der Druckmittelquelle mindestens ein Rückschlagventil
angeordnet ist, das einen Druckabfall im Druckraum verhindert, wenn das Abschlussorgan
sich in einer Stellung befindet, in der das bewegliche System vom Arretierglied festgehalten
wird.