(19)
(11) EP 0 111 677 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1984  Patentblatt  1984/26

(21) Anmeldenummer: 83110447.6

(22) Anmeldetag:  20.10.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/76, E04H 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE GB LI NL

(30) Priorität: 27.10.1982 DE 3239830

(71) Anmelder: Rheinhold & Mahla GmbH
D-8000 München 50 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kopfinger, Wilfried, Dipl.-ing.
    D-8061 Weichs (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen


    (57) Es handelt sich um eine Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen (1, 2), jeweils bestehend aus zwei äußeren Platten (3, 5; 3', 5') aus Beton, einer zwischen den Platten (3, 5; 3', 5') angeordneten Wärmedämmschicht (4, 4') und einer Dampfsperre (6, 6').
    Um eine dampfdichte, kältebrückenfreie in einfacher Weise herstellbare Verbindung zu erhalten, sind zwischen den Platten (3, 5 bzw.3', 5') im Bereich ihrer Stoßfuge (9) sich im wesentlichen über die Breite der Wärmedämmschichten (4, 4') erstreckende Ausnehmungen (10, 10') ausgebildet, ist in den Ausnehmungen (10, 10') ein diese im wesentlichen ausfüllender Wärme-Isolierkörper (11) aus elastisch komprimierbarem Material angeordnet, ist in der Stoßfuge (9) zwischen zwei benachbarten Platten (5, 5') eine die Dampfsperren (6, 6') verbindende Dichtung (12) aus elastisch komprimierbarem Material angeordnet und weisen der Isolierkörper (11) und die Dichtung (12) in entspanntem Zustand Übermaß gegen die Breite der Stoßfuge (9) bzw. der Höhe (hA) der Ausnehmungen (10, 10') auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Derartige übereinander anzuordnende Wandelemente werden in der Regel vertikal angeordnet, d. h. es gilt eine Verbindung zwischen den Wänden zweier übereinanderliegender Geschosse herzustellen. Derartige Verbindungen können aber auch hergestellt werden zwischen einem etwa horizontal anzuordnenden Element und einem vertikal anzuordnenden Wandelement. Dies gilt insbesondere bei der Herstellung der Verbindung zwischen einer Bodenplatte und der sich anschließenden vertikalen Wand. Insofern ist der Begriff "Wandelement" nicht auf vertikal anzuordnende Wandelemente beschränkt.

    [0003] Bei der Herstellung von Verbindungen der gattungsgemäßen Art liegt ein grundsätzliches Problem darin, daß das jeweils obere Wandelement aufgesetzt wird; der Bereich der horizontalen Fuge zwischen diesen beiden Wandelementen ist dann nicht mehr zugänglich. Insbesondere bei

    [0004] Kühlhäusern, Tiefkühlhäusern und CA-Lagerhäusern, d. h. Lagerhäusern mit geregelter Atmosphäre, muß aber auch im Bereich der horizontalen Stoßfuge eine Dampfsperre ausgebildet sein und weiterhin eine kältebrückenfreie Verbindung der einander benachbarten Wärmedämmschichten hergestellt sein. Insbesondere bei mehrgeschossigen Kühlhäusern, Tiefkühlhäusern bzw. CA-Lagerhäusern konnte eine solche Verbindung bisher nicht befriedigend hergestellt werden.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß eine dampfdichte, kältebrückenfreie Verbindung in einfacher Weise herstellbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, daß der Isolierkörper vor dem Aufsetzen des oberen Wandelementes in die Ausnehmung des unteren Wandelementes eingelegt wird. Nach dem Aufsetzen des oberen Wandelementes ist der Isolierkörper elastisch komprimiert und stellt entsprechend eine kältebrückenfreie Verbindung her. Die Montage ist also außerordentlich einfach. Insbesondere brauchen nach dem Aufsetzen des oberen Wandelementes keinerlei Manipulationen mehr im Bereich zwischen den jeweils äußeren Platten der Wandelemente vorgenommen zu werden. Um das Einführen des oberen Bereiches des Isolierkörpers in die entsprechende untere Ausnehmung des oberen Wandelementes zu erleichtern, sind die Maßnahmen nach Anspruch 2 vorgesehen. Die Werkstoffwahl für den Isolierkörper erfolgt zweckmäßigerweise nach Anspruch 3, wobei Anspruch 4 Angaben bezüglich des vorteilhaften Übermaßes des Isolierkörpers aufweist.

    [0007] Grundsätzlich können die Dampfsperren der beiden Wandelemente miteinander verklebt oder verschweißt werden; eine besonders vorteilhafte Art der Verbindung nach dem gleichen Prinzip wie die Herstellung der kältebrückenfreien Verbindung gibt Anspruch 5 wieder. Die Maßnahmen nach Anspruch 5 können selbstverständlich auch unabhängig von den Maßnahmen nach den Ansprüchen 1 bis 4 bei einer gattungsgemäßen Verbindung angewendet werden. Die Ansprüche 6 bis 9 geben vorteilhafte Ausgestaltungen an.

    [0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung, die eine Verbindung zwischen zwei übereinander angeordneten Wandelementen an der Trennstelle zwischen zwei Geschossen eines Tiefkühlhauses zeigt.

    [0009] Es sind ein unteres Wandelement 1 und ein oberes Wandelement 2 vorgesehen, die jeweils eine Platte 3 bzw. 3' aus Beton aufweisen, die jeweils als tragende Innenplatte dient. An diese Platte 3 bzw. 3' schließt sich eine Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' an, die auf der anderen Seite wiederum durch eine Platte 5 bzw. 5' aus Beton abgeschlossen wird, die als Fassadenplatte dient. Zwischen der jeweiligen Wärmedämmschicht 4, 4' und der Platte 5, 5' ist eine Dampfsperre 6, 6' angeordnet, die durch eine Folie aus Metall und/oder Kunststoff gebildet ist. Derartige Wandelemente in Sandwichbauweise sind allgemein bekannt und üblich.

    [0010] An der inneren Platte 3 des unteren Wandelements 1 ist ein Deckenauflager 7 ausgebildet, in das eine Deckenplatte 8 eingelegt ist.

    [0011] Die Wandelemente 1, 2 weisen im Bereich ihrer gemeinsamen horizontalen Stoßfuge 9 jeweils eine sich über die volle Breite der Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' erstreckende Ausnehmung 10, 10' auf, d. h. die Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' zwischen den Platten 3, 5 bzw. 3', 5' springt gegenüber der Stoßfuge 9 zurück. In die Ausnehmung 10 des unteren Wandelements 1 ist ein Isolierkörper 11 eingelegt, der - soweit er in die untere Ausnehmung 10 eingelegt ist - diese vollständig ausfüllt. Im unteren Bereich hat also dieser Isolierkörper 11 rechteckigen Querschnitt.

    [0012] In dem über das untere Wandelement 1 vorstehenden Bereich verjüngt-sich der Isolierkörper 11 nach oben, d. h. er hat etwa trapezförmigen Querschnitt, wie in der Zeichnung gestrichelt dargestellt ist. Beim Aufsetzen des oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement 1 wird der Isolierkörper 11 elastisch zusammengepreßt und verformt und füllt dann auch die Ausnehmung 10' im oberen Wandelement 2 vollständig aus, wobei er insbesondere großflächig zum einen gegen die untere Wärmedämmschicht 4 und zum anderen gegen die obere Wärmedämmschicht 4' anliegt. Die Verjüngung des Isolierkörpers 11 im oberen Bereich erleichert das Aufsetzen des oberen Wandelementes 2, ohne daß die Gefahr besteht, daß seitliche Bereiche des Isolierkörpers 11 von den benachbarten Bereichen der Platte 3' bzw. der Platte 5' abgeschert oder abgequetscht werden.

    [0013] Die Wärmedämmschichten 4 bzw. 4' bestehen aus einem relativ druckfesten geschäumten Kunststoff, beispielsweise geschäumten Polystyrol, während der Isolierkörper 11 aus einem weicher eingestellten geschäumten Kunststoff, beispielsweise ebenfalls geschäumten Polystyrol, besteht, so daß einerseits die Stirnseiten der Wärmedämmschichten 4, 4' nicht eingedrückt werden, der Isolierkörper 11 aber elastisch zusammengedrückt wird.

    [0014] Zwischen den beiden als Fassadenplatten dienenden Platten 5, 5' ist eine Dichtung 12 angeordnet, die im unteren Wandelement 1 und im oberen Wandelement 2 jeweils in einer der zugeordneten Dampfsperre 6 bzw. 6' benachbarten Hinterschneidung 13, 13' angeordnet ist. Die jeweilige Dampfsperre 6 bzw. 6' ist in die Hinterschneidung 13 bzw. 13' hineingezogen, so daß durch diese Dichtung 12 eine dampfdichte Verbindung hergestellt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Dichtung aus einem elastisch kompromierbaren Material besteht, das sich nur sehr langsam wieder entspannt. Eine solche Dichtung kann - gleichermaßen wie der Isolierkörper 11 - vordem Aufsetzen des oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement 1 in die Hinterschneidung 13' des unteren Wandelementes 1 eingelegt werden. Anschließend wird das obere Wandelement 2 aufgesetzt, bevor die Dichtung 12 sich nennenswert nach oben ausgedehnt hat. Sie verspannt sich dann zwischen den beiden Platten 5, 5'.

    [0015] Während die Gesamthöhe hI des Isolierkörpers 11 gegenüber der Gesamthöhe h der beiden Ausnehmungen 10, 10' von 10 - 20 % hat, beträgt das vergleichbare Übermaß der Dichtung 12 300 - 400 %.

    [0016] Anstelle der geschilderten Dichtung 12 kann auch eine als Hohlkammerprofil ausgebildete Dichtung eingesetzt werden, die gleichermaßen wie der Isolierkörper 11 beim Aufsetzen des oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement 1 komprimiert wird. In diesem Fall ist selbstverständlich das Übermaß der Dichtung sehr viel geringer, um seitliche Verformungen beim Komprimieren in Grenzen zu halten.

    [0017] Das obere Wandelement 2 wird beim Aufsetzen auf das untere Wandelement 1 mit seiner als tragende Innenplatte dienenden Platte 3' auf ein Mörtelbett 14 aufgesetzt, das zuvor in dem entsprechenden Bereich der Platte 3 bzw. der Deckenplatte 8 aufgebracht ist.

    [0018] Der nach außen noch offene Bereich der Stoßfuge 9 kann in üblicher Weise mit einer Hinterfüllung 15 und einem dauerelastichen Kitt 16 verfugt werden.


    Ansprüche

    1. Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen (1, 2), jeweils bestehend aus zwei äußeren Platten (3, 5; 3', 5') aus Beton, einer zwischen den Platten (3, 5; 3', 5') angeordneten Wärmedämmschicht (4, 4') und einer Dampfsperre (6, 6'),dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Platten (3, 5 bzw. 3', 5') im Bereich ihrer Stoßfuge (9) sich im wesentlichen über die Breite der Wärmedämmschichten (4, 4') erstreckende Ausnehmungen (10, 10') ausgebildet sind, daß in den Ausnehmungen (10, 10') ein diese im wesentlichen ausfüllender Wärme-Isolierkörper (11) aus elastisch komprimierbarem Material angeordnet ist und daß der Isolierkörper (11) in entspanntem Zustand Übermaß gegenüber der Höhe (hA) der Ausnehmungen (10, 10') aufweist.
     
    2. Verbindung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (11) in seinem oberen Bereich verjüngt ausgebildet ist.
     
    3. Verbindung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (11) aus geschäumtem Kunststoff besteht.
     
    4. Verbindung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (11) ein Übermaß von 10 bis 20 % aufweist.
     
    5. Verbindung insbesondere nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stoßfuge (9) zwischen zwei benachbarten Platten (5, 5') eine die Dampfsperren (6, 6') verbindende Dichtung (12) aus elastisch komprimierbarem Material angeordnet ist und daß die Dichtung (12) in entspanntem Zustand Übermaß gegenüber der Breite der Stoßfuge (9) aufweist.
     
    6. Verbindung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) aus einem vorkomprimierbaren Material besteht.
     
    7. Verbindung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) aus einem elastischen Hohlprofil besteht.
     
    8. Verbindung nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) in Hinterschneidungen (13, 13') der entsprechenden Platten (5, 5') angeordnet ist.
     
    9. Verbindung nach einem der Patentansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12) unter Druck gegen die Dampfsperren (6, 6') der Wandelemente (1, 2) anliegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht