[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige übereinander anzuordnende Wandelemente werden in der Regel vertikal angeordnet,
d. h. es gilt eine Verbindung zwischen den Wänden zweier übereinanderliegender Geschosse
herzustellen. Derartige Verbindungen können aber auch hergestellt werden zwischen
einem etwa horizontal anzuordnenden Element und einem vertikal anzuordnenden Wandelement.
Dies gilt insbesondere bei der Herstellung der Verbindung zwischen einer Bodenplatte
und der sich anschließenden vertikalen Wand. Insofern ist der Begriff "Wandelement"
nicht auf vertikal anzuordnende Wandelemente beschränkt.
[0003] Bei der Herstellung von Verbindungen der gattungsgemäßen Art liegt ein grundsätzliches
Problem darin, daß das jeweils obere Wandelement aufgesetzt wird; der Bereich der
horizontalen Fuge zwischen diesen beiden Wandelementen ist dann nicht mehr zugänglich.
Insbesondere bei
[0004] Kühlhäusern, Tiefkühlhäusern und CA-Lagerhäusern, d. h. Lagerhäusern mit geregelter
Atmosphäre, muß aber auch im Bereich der horizontalen Stoßfuge eine Dampfsperre ausgebildet
sein und weiterhin eine kältebrückenfreie Verbindung der einander benachbarten Wärmedämmschichten
hergestellt sein. Insbesondere bei mehrgeschossigen Kühlhäusern, Tiefkühlhäusern bzw.
CA-Lagerhäusern konnte eine solche Verbindung bisher nicht befriedigend hergestellt
werden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung der gattungsgemäßen
Art so auszugestalten, daß eine dampfdichte, kältebrückenfreie Verbindung in einfacher
Weise herstellbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, daß der Isolierkörper vor dem Aufsetzen
des oberen Wandelementes in die Ausnehmung des unteren Wandelementes eingelegt wird.
Nach dem Aufsetzen des oberen Wandelementes ist der Isolierkörper elastisch komprimiert
und stellt entsprechend eine kältebrückenfreie Verbindung her. Die Montage ist also
außerordentlich einfach. Insbesondere brauchen nach dem Aufsetzen des oberen Wandelementes
keinerlei Manipulationen mehr im Bereich zwischen den jeweils äußeren Platten der
Wandelemente vorgenommen zu werden. Um das Einführen des oberen Bereiches des Isolierkörpers
in die entsprechende untere Ausnehmung des oberen Wandelementes zu erleichtern, sind
die Maßnahmen nach Anspruch 2 vorgesehen. Die Werkstoffwahl für den Isolierkörper
erfolgt zweckmäßigerweise nach Anspruch 3, wobei Anspruch 4 Angaben bezüglich des
vorteilhaften Übermaßes des Isolierkörpers aufweist.
[0007] Grundsätzlich können die Dampfsperren der beiden Wandelemente miteinander verklebt
oder verschweißt werden; eine besonders vorteilhafte Art der Verbindung nach dem gleichen
Prinzip wie die Herstellung der kältebrückenfreien Verbindung gibt Anspruch 5 wieder.
Die Maßnahmen nach Anspruch 5 können selbstverständlich auch unabhängig von den Maßnahmen
nach den Ansprüchen 1 bis 4 bei einer gattungsgemäßen Verbindung angewendet werden.
Die Ansprüche 6 bis 9 geben vorteilhafte Ausgestaltungen an.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung, die eine Verbindung zwischen zwei übereinander
angeordneten Wandelementen an der Trennstelle zwischen zwei Geschossen eines Tiefkühlhauses
zeigt.
[0009] Es sind ein unteres Wandelement 1 und ein oberes Wandelement 2 vorgesehen, die jeweils
eine Platte 3 bzw. 3' aus Beton aufweisen, die jeweils als tragende Innenplatte dient.
An diese Platte 3 bzw. 3' schließt sich eine Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' an, die auf
der anderen Seite wiederum durch eine Platte 5 bzw. 5' aus Beton abgeschlossen wird,
die als Fassadenplatte dient. Zwischen der jeweiligen Wärmedämmschicht 4, 4' und der
Platte 5, 5' ist eine Dampfsperre 6, 6' angeordnet, die durch eine Folie aus Metall
und/oder Kunststoff gebildet ist. Derartige Wandelemente in Sandwichbauweise sind
allgemein bekannt und üblich.
[0010] An der inneren Platte 3 des unteren Wandelements 1 ist ein Deckenauflager 7 ausgebildet,
in das eine Deckenplatte 8 eingelegt ist.
[0011] Die Wandelemente 1, 2 weisen im Bereich ihrer gemeinsamen horizontalen Stoßfuge 9
jeweils eine sich über die volle Breite der Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' erstreckende
Ausnehmung 10, 10' auf, d. h. die Wärmedämmschicht 4 bzw. 4' zwischen den Platten
3, 5 bzw. 3', 5' springt gegenüber der Stoßfuge 9 zurück. In die Ausnehmung 10 des
unteren Wandelements 1 ist ein Isolierkörper 11 eingelegt, der - soweit er in die
untere Ausnehmung 10 eingelegt ist - diese vollständig ausfüllt. Im unteren Bereich
hat also dieser Isolierkörper 11 rechteckigen Querschnitt.
[0012] In dem über das untere Wandelement 1 vorstehenden Bereich verjüngt-sich der Isolierkörper
11 nach oben, d. h. er hat etwa trapezförmigen Querschnitt, wie in der Zeichnung gestrichelt
dargestellt ist. Beim Aufsetzen des oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement
1 wird der Isolierkörper 11 elastisch zusammengepreßt und verformt und füllt dann
auch die Ausnehmung 10' im oberen Wandelement 2 vollständig aus, wobei er insbesondere
großflächig zum einen gegen die untere Wärmedämmschicht 4 und zum anderen gegen die
obere Wärmedämmschicht 4' anliegt. Die Verjüngung des Isolierkörpers 11 im oberen
Bereich erleichert das Aufsetzen des oberen Wandelementes 2, ohne daß die Gefahr besteht,
daß seitliche Bereiche des Isolierkörpers 11 von den benachbarten Bereichen der Platte
3' bzw. der Platte 5' abgeschert oder abgequetscht werden.
[0013] Die Wärmedämmschichten 4 bzw. 4' bestehen aus einem relativ druckfesten geschäumten
Kunststoff, beispielsweise geschäumten Polystyrol, während der Isolierkörper 11 aus
einem weicher eingestellten geschäumten Kunststoff, beispielsweise ebenfalls geschäumten
Polystyrol, besteht, so daß einerseits die Stirnseiten der Wärmedämmschichten 4, 4'
nicht eingedrückt werden, der Isolierkörper 11 aber elastisch zusammengedrückt wird.
[0014] Zwischen den beiden als Fassadenplatten dienenden Platten 5, 5' ist eine Dichtung
12 angeordnet, die im unteren Wandelement 1 und im oberen Wandelement 2 jeweils in
einer der zugeordneten Dampfsperre 6 bzw. 6' benachbarten Hinterschneidung 13, 13'
angeordnet ist. Die jeweilige Dampfsperre 6 bzw. 6' ist in die Hinterschneidung 13
bzw. 13' hineingezogen, so daß durch diese Dichtung 12 eine dampfdichte Verbindung
hergestellt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Dichtung aus einem elastisch
kompromierbaren Material besteht, das sich nur sehr langsam wieder entspannt. Eine
solche Dichtung kann - gleichermaßen wie der Isolierkörper 11 - vordem Aufsetzen des
oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement 1 in die Hinterschneidung 13' des
unteren Wandelementes 1 eingelegt werden. Anschließend wird das obere Wandelement
2 aufgesetzt, bevor die Dichtung 12 sich nennenswert nach oben ausgedehnt hat. Sie
verspannt sich dann zwischen den beiden Platten 5, 5'.
[0015] Während die Gesamthöhe h
I des Isolierkörpers 11 gegenüber der Gesamthöhe h der beiden Ausnehmungen 10, 10'
von 10 - 20 % hat, beträgt das vergleichbare Übermaß der Dichtung 12 300 - 400 %.
[0016] Anstelle der geschilderten Dichtung 12 kann auch eine als Hohlkammerprofil ausgebildete
Dichtung eingesetzt werden, die gleichermaßen wie der Isolierkörper 11 beim Aufsetzen
des oberen Wandelementes 2 auf das untere Wandelement 1 komprimiert wird. In diesem
Fall ist selbstverständlich das Übermaß der Dichtung sehr viel geringer, um seitliche
Verformungen beim Komprimieren in Grenzen zu halten.
[0017] Das obere Wandelement 2 wird beim Aufsetzen auf das untere Wandelement 1 mit seiner
als tragende Innenplatte dienenden Platte 3' auf ein Mörtelbett 14 aufgesetzt, das
zuvor in dem entsprechenden Bereich der Platte 3 bzw. der Deckenplatte 8 aufgebracht
ist.
[0018] Der nach außen noch offene Bereich der Stoßfuge 9 kann in üblicher Weise mit einer
Hinterfüllung 15 und einem dauerelastichen Kitt 16 verfugt werden.
1. Verbindung von zwei übereinander anzuordnenden Wandelementen (1, 2), jeweils bestehend
aus zwei äußeren Platten (3, 5; 3', 5') aus Beton, einer zwischen den Platten (3,
5; 3', 5') angeordneten Wärmedämmschicht (4, 4') und einer Dampfsperre (6, 6'),dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Platten (3, 5 bzw. 3', 5') im Bereich ihrer Stoßfuge
(9) sich im wesentlichen über die Breite der Wärmedämmschichten (4, 4') erstreckende
Ausnehmungen (10, 10') ausgebildet sind, daß in den Ausnehmungen (10, 10') ein diese
im wesentlichen ausfüllender Wärme-Isolierkörper (11) aus elastisch komprimierbarem
Material angeordnet ist und daß der Isolierkörper (11) in entspanntem Zustand Übermaß
gegenüber der Höhe (hA) der Ausnehmungen (10, 10') aufweist.
2. Verbindung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper
(11) in seinem oberen Bereich verjüngt ausgebildet ist.
3. Verbindung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper
(11) aus geschäumtem Kunststoff besteht.
4. Verbindung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Isolierkörper (11) ein Übermaß von 10 bis 20 % aufweist.
5. Verbindung insbesondere nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stoßfuge (9) zwischen zwei benachbarten Platten (5, 5') eine die Dampfsperren
(6, 6') verbindende Dichtung (12) aus elastisch komprimierbarem Material angeordnet
ist und daß die Dichtung (12) in entspanntem Zustand Übermaß gegenüber der Breite
der Stoßfuge (9) aufweist.
6. Verbindung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12)
aus einem vorkomprimierbaren Material besteht.
7. Verbindung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12)
aus einem elastischen Hohlprofil besteht.
8. Verbindung nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtung (12) in Hinterschneidungen (13, 13') der entsprechenden Platten (5, 5')
angeordnet ist.
9. Verbindung nach einem der Patentansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtung (12) unter Druck gegen die Dampfsperren (6, 6') der Wandelemente (1,
2) anliegt.