[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abnehmen und Wenden der jeweils obersten
Lage eines Stapels rechteckiger Kunststoffolienstücke, bei dem die jeweils oberste
Lage im Bereich einer Längskante durch Ansaugen angehoben und um einen Winkelbereich
verschwenkt wird, und bei dem der verschwenkte Längskantenabschnitt ergriffen, parallel
zur Stapelebene in Richtung der gegenüberliegenden Längskante und darüber hinaus abgezogen
und neben dem Stapel mit der Oberseite nach unten abgelegt wird.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren vorgenannter Art (DE-AS 23 28 007) wird das jeweils
oberste Folienstück eines Stapels im Bereich einer Längskante durch einen Sauggreifer
erfaßt, angehoben und in Richtung quer zu der erfaßten Längskante von dem Stapel so
weit abgezogen, bis er mit seinem Randbereich auf einen als Saugelement ausgebildeten
Greifer zu liegen kommt, welcher den Bogen mit dem erfaßten Rand um etwa 180° verschwenkt
und dabei um einen etwa mittig oberhalb des Stapels vorgesehenen Stützkörper herumlegt.
Der Greifer legt den erfaßten Randbereich des Bogens an der gegenüberliegenden Längskante
des Stapels ab, von wo der Bogen mittels eines weiteren Sauggreifers ergriffen und
vollständig von dem Stapel in der nunmehr gewendeten Stellung abgezogen und neben
dem Stapel abgelegt wird.
[0003] Bei diesem bekannten Verfahren ist es unvermeidbar, daß die auf dem Stapel befindlichen
Folienstücke sowie auch das jeweils abgezogene Folienstück elektrostatisch aufgeladen
werden. Das Vereinzeln des jeweils obersten Folienstückes und dessen Entnahme vom
Stapel wird hierdurch außerordentlich erschwert. Beim Ablegen der elektrostatisch
aufgeladenen Folienstücke ergeben sich weitere Schwierigkeiten, weil durch die elektrostatische
Aufladung Haftkräfte erzeugt werden, welche die abzulegende Folie fest auf die jeweilige
Unterlage pressen.
[0004] Bei einem anderen bekannten Verfahren (DE-AS 24 52 049) wird der jeweils oberste
Sack eines Stapels von einer heb- und senkbaren Ansaugeinrichtung an einer Längskante
erfaßt und in Richtung senkrecht zum Stapel angehoben, wobei der auf dem Stapel verbleibende
Teil des Sackes unter erheblicher Reibungswirkung auf dem Stapel verschoben wird.
Unter das angehobene Ende des Sackes greifen umlaufende Rollenförderer, die den jeweils
entnommenen Sack einem Weiterförderer zuleiten.
[0005] Auch bei dieser Vereinzelung der Säcke ergeben sich durch die Reibung des jeweils
obersten Sackes auf dem darunterliegenden Sack des Stapels die bereits genannten elektrostatischen
Aufladungen mit den hierdurch bedingten Nachteilen. Es kommt daher häufig vor, daß
beim Entnehmen nicht nur ein einzelner Sack, sondern gleichzeitig mehrere Säcke erfaßt
werden, die zu einer Behinderung oder notwendigen Unterbrechung des nachgeschalteten
Arbeitsvorganges führen.
[0006] Es ist weiterhin bekanntgeworden (DE-AS 26 31 599), gestapelte in einem Magazin befindliche
Schlauchstücke für die Sack- oder Beutelherstellung zu vereinzeln, indem jedoch abweichend
von vorliegender Erfindung jeweils das im Stapel unterste Schlauchstück erfaßt und
einem Weiterförderer zugeleitet wird. Zur Entnahme des im Stapel untersten Schlauchstückes
dienen sowohl um ihre Längsachse als auch mit ihren Längsachsen entlang einer Kreisbahn
bewegte Trommeln. Diese weisen in einer Ausnehmung der Umfangsfläche in Reihe angeordnete
Sauger auf, welche den jeweils untersten Schlauchabschnitt entlang einer Längskante
erfassen und bei der Weiterbewegung der Trommeln festhalten, so daß der erfaßte Schlauchabschnitt
auf den Umfang der jeweiligen Trommel aufgewickelt und einem Weiterförderer übergeben
wird. Bei dieser Entnahme der Schlauchabschnitte erfolgt zwar kein seitliches Abziehen
des zu entnehmenden Schlauchabschnittes, so daß elektrostatische Aufladungen weitgehend
vermieden werden, jedoch bedingt dieses Entnahmeverfahren eine sehr aufwendige Vorrichtung
und erfordert außerordentlich große Saugkräfte. Der unterste Schlauchabschnitt des
Stapels wird nämlich von dem darüberbefindlichen Stapel fest gegen die von dem Stapelschacht
gebildeten und notwendigen Auflageflächen für die Ränder des Stapels gedrückt, so
daß entsprechende Saugkräfte auf den Kantenbereich ausgeübt werden müssen, um den
zu erfassenden Schlauchabschnitt mit seinem aufliegenden Kantenbereich von dem Stapel
abziehen zu können.
[0007] Abweichend von der letztbeschriebenen Entnahme des in einem Stapel befindlichen untersten
Folienabschnittes liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art, bei dem jeweils das oberste Folienstück entnommen und gewendet
wird, so auszubilden, daß eine elektrostatische Aufladung vermieden und darüber hinaus
auch eine sichere Trennung der Ränder der übereinanderliegenden Folienstücke erreicht
wird, wenn die Ränder der Folienstücke durch mechanische Verbindungen oder durch Aneinanderkleben
oder aber durch den vorherigen Schweiß-oder Trennvorgang bedingte Haftkräfte miteinander
verbunden sind.
[0008] Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das einleitend genannte Verfahren
erfindungsgemäß dadurch, daß die Längskante der als Säcke oder Schlauchabschnitte
ausgebildeten Kunststoffolienstücke nur in einem Eckbereich durch Ansaugen angehoben
und um einen Winkelbereich von etwa 90° verschwenkt wird und das anschließende Abziehen
der obersten Lage nach Art einer Schälbewegung unter Vermeidung jeglicher Reibung
mit der darunterliegenden Lage erfolgt.
[0009] Das Anheben des obersten Sackes oder Schlauchabschnittes im Eckbereich des Stapels
ist vorteilhaft, weil hier die Haftkräfte zwischen den aufeinanderliegenden Säcken
oder Schlauchabschnitten am gerillten sind. Der jeweilige Eckabschnitt kann nach seiner
Verschwenkung um etwa 90° erfaßt und parallel zur Stapeloberfläche bewegt werden,
um die beschriebene Schälbewegung zu erreichen, wobei das Abschälen etwa entlang einer
diagonalen Trennlinie erfolgt und hierdurch eine sichere Trennung der sich an die
angehobene Ecke anschließenden Randbereiche des zu vereinzelnden Sackes oder Schlauchabschnittes
begünstigt wird. Gegebenenfalls bestehende Randverbindungen zwischen dem obersten
und dem darunterliegenden Sack oder Schlauchabschnitt werden bei dieser Art des Abziehens
aufgetrennt und damit eine sichere Vereinzelung der Säcke oder Schlauchabschnitte
erreicht.
[0010] Beim Abnehmen und Wenden eines einseitig offenen Sackes ist es vorteilhaft, wenn
dieser im Bodenbereich der Längskante angehoben und verschwenkt wird. Infolge der
Bodennaht weisen die gestapelten Säcke im Bereich der bodenseitigen Längskante einen
größeren Abstand zueinander auf, so daß die von der Bodenkante und der Längskante
gebildeten Ecken von der Ansaugeinrichtung leichter erfaßt werden können als die Ecken
im Bereich der Sacköffnung. Da die Säcke nach Herstellung der Bodennaht übereinandergestapelt
werden, ist es nicht auszuschließen, daß die noch warmen Schweißnähte insbesondere
im Bodenbereich zu einer mechanischen Verbindung zwischen benachbarten Säcken führen.
Durch das beschriebene Anheben im Eckbereich des Bodens des Sackes und die nachfolgende
Abziehbewegung wird ein besonders günstiger Abrißwinkel zwischen den im Bereich der
Bodenkante gegebenenfalls zusammenhaftenden Säcke erzielt.
[0011] Zur Durchführung des Verfahrens geht die Erfindung von einer Vorrichtung aus, welche
eine heb- und senkbare Ansaugeinrichtung mit wenigstens einem Saugkopf und eine mit
diesem Saugkopf zusammenwirkende Greifereinrichtung aufweist. Diese Vorrichtung kennzeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch, daß der Saugkopf über einen Schwenkarm mit einer etwa
horizontal sowie zu den Kanten des Stapels geneigt verlaufenden Achse verbunden und
um eine weitere quer hierzu verlaufende Achse in der Ebene der Auflagefläche des Saugkopfes
verschwenkbar gehalten ist, daß zum Erfassen des vom Saugkopf abgehobenen Längskantenabschnittes
und zum Ablegen des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes eine horizontal bewegbare
Greifereinrichtung vorgesehen ist, deren vertikaler Abstand zum Stapel geringer ist
als die Länge des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes in Bewegungsrichtung der Greifereinrichtung,
und daß der Stapel auf seiner dem abgelegten Sack oder Schlauchfolienabschnitt zugekehrten
Stirnseite an einem Anschlag anliegt.
[0012] Da die etwa horizontal verlaufende Schwenkachse des Saugkopfes gegenüber den Kanten
des Stapels geneigt ist, verläuft die Trennlinie beim Abheben des Sackes wenigstens
bis zur Übernahme des Längskantenabschnittes durch die Greifereinrichtung parallel
zur Schwenkachse über eine Ecke des Stapels. Sobald die Ecke des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes
durch die Ansaugeinrichtung aufgerichtet ist, kann die Greifereinrichtung einen der
Ecke benachbarten Längsabschnitt erfassen, um anschließend den Sack oder Schlauchfolienabschnitt
vom Stapel abzuziehen. Der am Rande des Stapels angeordnete Anschlag sorgt dafür,
daß während der Bewegung der Greifereinrichtung beim Abnehmen des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes
dieser nicht relativ zum Stapel verschoben wird, so daß elektrostatische Aufladungserscheinungen
vermieden werden. Da der vertikale Abstand der Greifereinrichtung zum Stapel geringer
ist als die Länge des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes in Abziehrichtung, wird
die Oberseite des Sackes beim Abziehen nach unten gewendet, wodurch sich ein seitenverkehrtes
Ablegen des Sackes ergibt.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung mit einem verschwenkbaren Niederhalter ausgerüstet,
welcher nach dem Anheben des Eckabschnittes des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes
im Bereich des abgehobenen Eckabschnittes auf den Stapel aufdrückbar ist. Der Niederhalter
kann somit nach dem Anheben des ersten Eckbereiches des obersten Sackes oder Schlauchfolienabschnittes,
also bereits nach Trennung von sehr kurzen Längskantenabschnitten, auf den Stapel
drücken und begünstigt somit das Abziehen des Sackes oder Schlauchfolienabschnittes
auch bei außerhalb des Eckabschnittes mechanisch verbundenen Kanten der aufeinanderliegenden
Säcke oder Schlauchfolienabschnitte. Weiterhin empfiehlt es sich, den Saugkopf um
die etwa horizontale Achse längs eines Kreisbogenabschnittes über einen Winkelbereich
von etwa 90° verschwenkbar anzuordnen. Der Schwenkwinkel von etwa 90° führt zum senkrechten
Aufrichten des Eckabschnittes, so daß die Greifereinrichtung diesen Eckabschnitt auf
einfache Weise erfassen kann.
[0014] Eine besonders einfache Lösung ergibt sich, wenn die Greifereinrichtung seitlich
neben dem Stapel angeordnet und mit einem Greiferkopf oberhalb des Stapels in einer
etwa horizontalen Ebene längs eines Kreisbogenabschnittes verschwenkbar gehalten ist.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Verschwenkeinrichtung im wesentlichen aus einem
um eine vertikale Achse verschwenkbaren, mit dem Greiferkopf verbundenen Gestänge
besteht, wobei der Antrieb beispielsweise über eine Kolbenzylinderanordnung möglich
ist.
[0015] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Greifereinrichtung mit gegeneinander verschwenkbaren
Klemmbacken ausgerüstet ist. Hierbei wird der von der Ansaugeinrichtung aufgerichtete
Eckabschnitt in einer Klemmstellung zwischen den Backen bis zum Ablegen des Sackes
gehalten. Zum Ablegen des Sackes müssen die Klemmbacken öffnen, wobei der öffnungszeitpunkt
im wesentlichen vom vertikalen Abstand zwischen den Klemmbacken und der horizontalen
Ebene des Stapels abhängt.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linie A-A gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Greifers gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Stapels mit einem vom Saugkopf angehobenen Eckabschnitt
eines Sackes,
Fig. 5 eine Seitenansicht gemäß Fig. 4 nach Erfassen des Eckabschnittes durch eine
Greifereinrichtung und
Fig. 6 eine weitere Seitenansicht gemäß Fig. 4 und 5, wobei das Abziehen eines Sackes
in verschiedenen Arbeitsstellungen der Greifereinrichtung dargestellt ist.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zum Abnehmen eines einseitig offenen
Sackes 1 von einem insgesamt mit 2 bezeichneten Stapel derartiger Säcke. Zum Abnehmen
des jeweils obersten Sackes des Stapels 2 dient in einem ersten Arbeitsschritt eine
Ansaugeinrichtung 3 mit einem Saugkopf 4, welcher über ein Gestänge 5 mit einer Schwenkachse
6 verbunden ist. Mittels einer Kolbenzylindereinrichtung 7 kann der Saugkopf 4 um
einen Winkelbereich von etwa 90° in eine gegenüber den Seitenkanten des Stapels geneigte
vertikale Ebene verschwenkt werden. In der um 90° verschwenkten Stellung sind der
Saugkopf und das Gestänge gestrichelt dargestellt und mit 4a bzw. 5a gekennzeichnet.
Weiterhin kann der Saugkopf 4 mit seinem Gestänge 5 mittels einer weiteren Kolbenzylinderanordnung
8 um eine Achse 8a verschwenkt werden, wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht. Somit
kann der Saugkopf 4 nach dem Anheben des Eckabschnittes des Sackes 1 zur Seite geschwenkt
werden und nach erneuter Rückbewegung den Eckabschnitt des nächsten Sackes ansaugen.
[0019] In Fig. 1 ist weiterhin eine Greifereinrichtung 9 dargestellt, deren Greiferkopf
10 mit gegeneinander verschwenkbaren Klemmbacken 11 und 12 ausgerüstet ist. Der Greiferkopf
10 ist über Stangen 13 und 14 mit einem ortsfesten Gestell 15 verbunden. Der Greiferkopf
10 mit seinen Klemmbacken 11 und 12 ist um eine gestellfeste vertikale Achse 16 längs
eines Bogenabschnittes in Richtung der Doppelpfeile 17 und 18 verschwenkbar. Als Schwenkantrieb
dient eine Kolbenzylinderanordnung 19, welche einerseits mit dem Gestell 15 und andererseits
mit der Stange 13 verbunden ist.
[0020] Die geöffnete Stellung der Klemmbacken 11, 12 ist in Fig.1 mit 11a bzw. 12a bezeichnet.
Auch Fig. 3 zeigt den Schwenkkopf 10 in seinen zwei Arbeitsstellungen, wobei die Klemmstellung
der Klemmbacken 11,12 mit durchgezogenen Linien und die Offenstellung mit gestrichelten
Linien dargestellt und mit lla bzw. 12a bezeichnet ist. Die Betätigung der Klemmbacken
11 und 12 erfolgt zweckmäßigerweise über eine Kolbenzylinderanordnung unter Zwischenschaltung
eines Schwenkhebels.
[0021] Zum Festhalten des Stapels 2 nach dem Abheben und Aufrichten des Eckabschnittes des
Sackes 1 ist ein verschwenkbarer Niederhalter 20 vorgesehen, welcher über eine Kolbenzylinderanordnung
21 betätigbar ist.
[0022] Die Funktion der Vorrichtung gemäß Fig. 1 bis 3 wird anhand der Fig. 4 bis 6 nachstehend
erläutert.
[0023] Zum Abheben des obersten Sackes 1 von dem Stapel 2 wird der Sack 1 an seinem Eckabschnitt
la von dem Saugkopf 4 erfaßt. In dieser Arbeitsstellung ist der Saugkopf 4 gestrichelt
dargestellt. Durch Verschwenken des Saugkopfes 4 in Richtung des Pfeiles 22 gelangt
der Saugkopf in die mit 4a bezeichnete Position. In dieser Stellung steht der Eckabschnitt
1a und der sich anschließende Längskantenabschnitt etwa senkrecht zum Stapel 2, so
daß der Sack 1 an einem dem Eckabschnitt 1a benachbarten Längskantenabschnitt vom
Greiferkopf 10 erfaßt werden kann. Hierzu klappen die Klemmbacken des Greiferkopfes
10 aus ihrer mit 11a und 12a bezeichneten öffnungsstellung in ihre mit 11 und 12 bezeichnete
Klemmstellung, wie dies aus Fig. 5 hervorgeht.
[0024] Nach dem Erfassen des Sackes 1 durch die Klemmbacken 11 und 12 wird der in zwei Ebenen
verschwenkbare Saugkopf 4 in seine Ausgangslage seitlich neben den Stapel zurückbewegt,
wie dies in Fig. 2 gestrichelt dargestellt ist. Während der Rückbewegung des Saugkopfes
4 wird der Sack 1 von dem Greiferkopf 10 nach Art einer Schälbewegung in Richtung
der Pfeile 23 und 24 vom Stapel 2 abgezogen. Am Rande des Stapels 2 ist ein Anschlag
26 vorgesehen, damit der während des Abziehens auf dem Stapel 2 noch aufliegende Abschnitt
des Sackes 1 nicht horizontal verschoben wird. Da außerdem der Abstand zwischen dem
Greiferkopf 10 und dem Stapel 2 geringer als die Länge des Sackes 1 gewählt ist, wird
der Sack 1 beim Abnehmen vom Stapel 2 umgelegt, so daß er mit seiner ursprünglichen
Oberseite nach unten zu liegen kommt. Nach dem vollständigen Abnehmen des Sackes 1
vom Stapel 2 wird der Sack 1 durch die Weiterbewegung des Greiferkopfes 10 in Richtung
des Pfeiles 25 neben dem Stapel 2 abgelegt. In dieser Stufe des Verfahrens öffnen
die Klemmbacken 11 und 12, so daß auch der eingeklemmte Abschnitt des Sackes 1 auf
eine Ablagefläche 27 fällt.
[0025] Die Ablagefläche 27 kann eine Fördereinrichtung sein, welche den Sack 1 zu einer
Abfülleinrichtung zum Befüllen des Sackes transportiert. Die Position des Greiferkopfes
10 in der Abwurfstellung 10a ist auch in Fig. 1 dargestellt. Nach dem Abwurf des Sackes
1, also nach dem öffnen der Klemmbacken 11 und 12, wird der Greiferkopf 10 in der
Darstellung gemäß Fig. 6 nach links in seine Ausgangsposition zurückgeschwenkt. Dieser
Schwenkbereich ist auch in Fig. 1 durch die mit den Doppelpfeilen 17 und 18 gekennzeichneten
Linien dargestellt.
[0026] Bei dem vorstehend beschriebenen Abziehvorgang werden alle Bereiche des Sackes 1
etwa vertikal zu den darunterliegenden Säcken abgehoben, und eine horizontale Verschiebung
des Sackes 1 auf dem Stapel 2 wird vermieden. Auf diese Weise kommt es nicht mehr
zu elektrostatischen Aufladungen, welche das Abnehmen einzelner Säcke erschweren oder
unmöglich machen. Durch das Ergreifen des Sackes mit dem Saugkopf 4 an seinem Eckabschnitt
können ggf. vorhandene mechanische Verbindungen in den Randbereichen benachbarter
aufeinanderliegender Säcke des Stapels 2 während des Abziehvorganges leicht aufgerissen
werden, so daß auch hierdurch eine sichere Vereinzelung der Säcke ermöglicht wird.
1. Verfahren zum Abnehmen und Wenden der jeweils obersten Lage eines Stapels rechteckiger
Kunststoffolienstücke, bei dem die jeweils oberste Lage im Bereich einer Längskante
durch Ansaugen angehoben und um einen Winkelbereich verschwenkt wird, und bei dem
der verschwenkte Längskantenabschnitt ergriffen, parallel zur Stapelebene in Richtung
der gegenüberliegenden Längskante und darüber hinaus abgezogen und neben dem Stapel
mit seiner Oberseite nach unten abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskante
der als Säcke oder Schlauchabschnitte ausgebildeten Kunststoffolienstücke nur in einem
Eckbereich durch Ansaugen angehoben und um einen Winkelbereich von etwa 90° verschwenkt
wird und.das anschließende Abziehen der obersten Lage nach Art einer Schälbewegung
unter Vermeidung jeglicher Reibung mit der darunterliegenden Lage erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abnehmen und Wenden
einseitig . offener Säcke diese im Bodenbereich der Längskante angehoben und verschwenkt
werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
welche eine heb- und senkbare Ansaugeinrichtung mit wenigstens einem Saugkopf und
eine mit diesem Saugkopf zusammenwirkende Greifereinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkopf (4) über einen Schwenkarm (5) mit einer etwa horizontal sowie zu
den Kanten des Stapels (2) geneigt verlaufenden Achse (6) verbunden und um eine weitere
quer hierzu verlaufende Achse (8a) in der Ebene der Auflagefläche des Saugkopfes verschwenkbar
gehalten ist, daß zum Erfassen des vom Saugkopf (4) abgehobenen Längskantenabschnittes
und zum Ablegen des Sackes (1) oder Schlauchfolienabschnittes eine horizontal bewegbare
Greifereinrichtung (9) vorgesehen ist, deren vertikaler Abstand zum Stapel (2) geringer
ist als die Länge des Sackes (1) oder Schlauchfolienabschnittes in Bewegungsrichtung
der Greifereinrichtung, und daß der Stapel auf seiner dem abgelegten Sack (1) oder
Schlauchfolienabschnitt zugekehrten Stirnseite an einem Anschlag (26) anliegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen verschwenkbaren Niederhalter
(20), welcher nach dem Anheben des Eckabschnittes (1a) des Sackes (1) oder Schlauchfolienabschnittes
im Bereich des abgehobenen Eckabschnittes auf den Stapel (2) aufdrückbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, b gekennzeichnet, daß der
Saugkopf (4) um die Achse (6) längs eines Kreisbogenabschnittes über einen Winkelbereich
(22) von etwa 90° verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifereinrichtung (9) seitlich neben dem Stapel (2) angeordnet und mit einem
Greiferkopf (10) oberhalb des Stapels (2) in einer etwa horizontalen Ebene längs eines
Kreisbogenabschnittes verschwenkbar gehalten ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifereinrichtung (9) mit gegeneinander verschwenkbaren Klemmbacken (11,12) ausgerüstet
ist.