[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrfachsteckdose der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art.
[0002] Zum Anschließen von elektrischen Geräten an das Netz sind nur solche Steckvorrichtungen
zugelassen, die die jeweiligen Sicherheitsvorschriften erfüllen. Die wohl häufigste
Art den Bedienenden vor gefährlichen Berührungsspannungen zu schützen, ist die Verwendung
einer dreipoligen Steckvorrichtung. Der als Schutzkontakt wirkende dritte Pol sorgt
dafür, daß bei Isolationsmängeln auftretende Fehlerströme gegen die Erde abgeleitet
werden. Der Aufbau einer derartigen Schutzkontakt-Steckvorrichtung ist in den verschiedenen
Ländern zum Teil recht unterschiedlich. In Deutschland ist die sogenannte Schuko-Steckvorrichtung
genormt.
[0003] Eine weitere, in der Häufigkeit ihrer Anwendung ständig zunehmende Schutzmöglichkeit
ist die Schutzisolierung. Durch die Isolierung wird von vornherein das Entstehen gefährlicher
Fehlerströme oder Fehlerspannungen im Berührungsbereich des Bedienenden verhindert.
Bei diesen Steckvorrichtungen kann dementsprechend, der als Schutzkontakt dienende
dritte Pol entfallen, so daß eine wesentlich kleinere und handlichere Zweipol-Steckvorrichtung
verwendet werden kann. Steckvörrichtungen dieser Art sind in Deutschland unter dem
Namen Euro-Steckvorrichtung bekannt. Ein hierzu gehöriger Zweipol-Stecker paßt zwar
in eine Schutzkontakt-Steckdose, ein Schutzkontakt-Stecker darf jedoch nicht in eine
Zweipol-Steckdose passen, da hier der Schutzkontakt _ fehlt. Zweipol-Steckdosen sind
deshalb im allgemeinen mit kleineren Stecköffnungen zur Aufnahme der Steckerstifte
versehen, durch die die dickeren Steckerstifte eines Schutzkontakt-Steckers nicht
hindurchpassen.
[0004] Der steigende Anteil der schutzisolierten Geräte hat dazu geführt, daß auch der Bedarf
an Zweipol-Steckdosen gestiegen ist. Diese sind im Vergleich zu Schutzkontakt-Steckdosen
nicht nur in ihrem Aufbau einfacherer und damit billiger sondern vor allem kleiner,
so daß auf der gleichen Fläche etwa die doppelte Anzahl montiert werden kann. Es werden
deshalb bereits Steckdosen-Anordnungen gebaut, insbesondere beweglicher Art, wie z.B.
Tischsteckdosen, bei denen neben Schutzkontakt-Steckdosen angeordnet sind. Um nun
zu verhindern, daß an einigen Stellen eines installierten Hauses nur Zweipol-Steckdosen
zur Verfügung stehen, sieht ein deutscher Normentwurf vor, daß bei der Montage von
maximal zwei Zweipol-Steckdosen mindestens eine Schutzkontakt-Steckdose anzubringen
ist.
[0005] Auch wenn der Normentwurf zunächst nur für einen territorial begrenzten Bereich gilt,
so besitzt doch die ihm zugrundeliegende Forderung Allgemeingültigkeit. Die Erfindung
geht nun von der Überlegung aus, daß der Installateur am sichersten dadurch zur Einhaltung
bestimmter Vorschriften oder sachgerechter Empfehlungen zu bewegen ist, wenn das zur
Verfügung stehende Installationsmaterial in optimaler Weise so vorbereitet ist, daß
die unerwünschten Kombinationen gar nicht realisierbar sind.
[0006] Es ist weiterhin zu berücksichtigen, daß sich die Zahl der Geräte mit Zweipol-Stecker
insbesondere in den letzen Jahren stark erhöht hat, so daß bereits erstellte Installationen
diesem Umstand kaum Rechnung tragen. Es wird deshalb relativ oft erforderlich sein,
bereits vorhandene Einrichtungen den neuen Gegebenheiten anzupassen, also z.B. bereits
installierte Unterputzdosen mit einer Mehrfachsteckdose zu versehen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mehrfachsteckdose zu schaffen, die nebeneinander
sowohl Schutzkontakt-Steckdosen wie auch Zweipol-Steckdosen umfaßt und die unter Verwendung
einer vorhanden Unterputzdose montierbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Weitere Ausgestaltungen
und Fortbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Durch die unveränderbare Ausbildung der Abdeckplatte sowohl mit einem Schutzkontakt-Stecktopf
wie auch mit einem Zweipol-Stecktopf ist sichergestellt, daß die Montage einer Schutzkontakt-Steckdose
nicht versäumt wird. Durch die Ausbildung eines besonderen Stecksockels, der Kontaktteile
besitzt, die nebeneinander das Kontaktieren sowohl eines Schutzkontakt-Steckers wie
auch mindestens eines Zweipol-Steckers ermöglichen, gelingt es die Mehrfachsteckdose
mit Hilfe einer Unterputzdose aufzubauen.
[0010] Die geringe Größe der Zweipol-Stecker erlaubt es, in der Abdeckplatte mehr als einen
Zweipol-Stecktopf auszubilden. Bei mehreren Zweipol-Stecktöpfen können diese, je nach
Ausbildung des Stecksockels, ein- oder mehrseitig zum Schutzkontakt-Stecktopf angeordnet
werden. Der Abstand von zwei gleichpoligen, nebeneinanderliegenden Steckbuchsen des
Zweipol-Steckers muß nur geringfügig größer sein als seine Breite.
[0011] Die noch zulässige Breite des Stecksockels ist in den Prüfungsanforderungen vorgeschrieben.
Wird so ein entsprechend breiter Stecksockel verwendet so ist es zweckmäßig, seine
Steckbuchsen in einer Ebene anzuordnen. Bei einem in der Unterputzdose montierten
Stecksokkel werden in diesem Fall die Steckbuchsen unterhalb der Oberflächenebene
der Einbauwand zu liegen kommen. Dementsprechend sind auch die in der Abdeckung ausgebildeten
Stecktöpfe gleich tief.
[0012] In den gleich tiefen Stecktöpfen haben die zwei nebeneinanderliegenden Zweipol-Stecker
eine zu geringe Griff-Fläche beim Ein- und Ausstecken in den ca. 17,5 mm tiefen Stecktopf,
deshalb ist es günstiger die Steckbuchsen der Zweipol-Steckdosen über die Oberfläche
der Einbauwand herausragen zu lassen.
[0013] Durch die in verschiednen Ebenen liegenden Kontakte verlagern sich auch die Auflageflächen
für die verschiedenen Steckerarten. So ist der Zweipol-Stecktopf durch eine zur Oberfläche
der Einbauwand parallel liegende Zwischenwand in seiner Höhe stark reduziert. Die
am Stecksockel befestigten Buchsen kommen bei montierter Steckdose in dem Raum unterhalb
der Zwischenwand zu liegen.
[0014] Um die Zahl der Teile zu reduzieren und die Montage zu erleichtern ist es zweckmäßig
gleichpolige Steckbuchsen des.Stecksockels einstückig und zwar für die Verwendung
in mehreren Ebenen liegend, also stufig versetzt oder in einer Ebene liegend auszubilden.
Vorteilhafterweise sind an den einstückig ausgebildeten Steckbuchsen auch Elemente
zum Leitungsanschluß und zur Eigenhalterung im Sockel angeformt.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind anhand von Ausführungsbeispielen
der Erfindung in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1: Eine Mehrfachsteckdose mit einem Stecksockel, bei dem gleichartige Kontaktteile
in einer Ebene angeordnet sind.
Figur 2: Eine Mehrfachsteckdose mit einem Stecksockel, bei dem gleichartige Kontaktteile
auf mehrere Ebenen stufig verteilt sind.
Figur 3: Ein einstückig hergestelltes Kontaktteil sowohl für Zweipol- wie auch für
Schutzkontakt-Stecker.
[0017] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Mehrfachsteckdose besteht aus eine Abdeckplatte
1, einem Stecksockel 4, einer Unterputzdose 6 und einem Tragring 13. In der Abdeckplatte
1 sind ein Schutzkontakt-Stecktopf 2 für einen Schutzkontakt-Stecker und ein Zweipol-Stecktopf
3 für zwei Zweipol-Stecker ausgebildet. Abdeckplatte 1 und Stecksockel 4 sind so aufeinander
abgestimmt, daß unterhalb der Stecköffnungen 9,1-0 jeweils die zugehörigen Steckbuchsen
angeordnet sind. Die am Stecksockel befestigten Steckbuchsen sind in den Figuren ebensowenig
dargestellt wie die zur Schutzkontakt-Steckdose gehörigen Schutzkontakte, da es sich
hierbei um bekannte Anordnungen handelt.
[0018] Durch Vergleich der Figuren 1 und 2 wird deutlich, daß sowohl die Gestaltung der
Abdeckplatte 1 wie auch des Stecksockels 4 von der Festlegung.der Tiefe der Stecktöpfe
abhängig ist. In einem Stecksockel mit maximal zulässiger Breite ist es möglich, alle
Steckbuchsen in einer gemeinsamen Ebene liegend unterzubringen. In eingebautem Zustand
der Mehrfachsteckdose liegen damit alle Steckbuchsen unterhalb der Oberflächenebene
der Wand 5. Dementsprechend sind auch der Schutzkontakt-Stecktopf 2 und der Zweipol-Stecktopf
3 gleich tief, d. h. die Anschlagebenen 11,12a für die Stecker liegen auf gleicher
Höhe.
[0019] Andere Verhältnisse ergeben sich bei der in Figur 2 dargestellten, erheblich verringerten
Tiefe des Stecktopfes für die Zweipol-Steckdosen mit abgestuftem Stecksockel 4b. Die
Lage der Buchsen muß sich deshalb auf verschiednene Ebenen verteilen, um die gleiche
Zahl von Steckern kontaktieren zu können. Während die Steckbuchsen für die Schutzkontakt-Steckdose
unterhalb der Oberflächenebene der Zimmerwand 5 angeordnet sein können, müssen alle
oder zumindest ein Teil der zu den Zweipol-Steckdosen gehörigen Steckbuchsen über
die Oberflächenebene hinausragen. Hierzu ist der Zweipol-Stecktopf 3b durch eine Zwischenwand
7 in seiner Höhe so reduziert, daß sich unterhalb der Zwischenwand 7 ein Raum 14 ausbildet,
in den die Steckbuchsen hineinragen können.
[0020] Wie Figur 3 erkennen läßt, sind gleichpolige Buchsen 8a,b,c , die zu der Schutzkontakt-Steckdose
und den beiden Zweipol-Steckdosen gehören, einstückig ausgeführt. Je nach ihrer Verwendung
in einem Stecksockel 4a nach Figur 1 oder in einem Stecksockel 4b nach Figur 2 liegen
die Steckbuchsen 8 in einer Ebene oder sind stufig versetzt auf mehrere Ebenen verteilt.
Den Steckbuchsen 8 können auch noch Elemente zum Leitungsanschluß und zur Eigenhalterung
im Sockel angeformt sein, was in den Zeichnung nicht dargestellt ist.
[0021] Durch die geringe Tiefe des Zweipol-Stecktopfes 3b ist es nicht möglich, schon auf
Grund seiner Form, ein Einstecken von Schutzkontakt-Steckern zu verhindern. Um trotzdem
unzulässige Steckungen zu vermeiden, sind die Stecköffnungen 9 mit so geringem Durchmesser
versehen, daß Steckerstifte von Schutzkontakt-Steckern nicht hindurchpassen.
[0022] Da die in Figur 2 dargestellte Abdeckplatte 1b ebenso wie die Abdeckplatte 1a einen
Schutzkontaktstecker und zwei Zweipol-Stecker aufnehmen muß, stimmt sie auch in ihren
Abmessungen mit dieser in etwa überein. Das beudeutet aber, daß die Stecktöpfe 2,3b
über den Rand der Unterputzdose 6b hinausragen.
1. Mehrfachsteckdose, die einen Stecksockel zur Kontaktierung sowohl von Schutzkontaktsteckern
(z.B. Schuko-Steckern) wie auch von Zweipol-Steckern (z.B. Euro-Steckern) besitzt
und die in eine handelsübliche Unterputzdose einbaubar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer gemeinsamen Abdeckplatte (1) der Steckdose nebeneinander ein Schutzkontakt-Stecktopf
(2) und mindestens ein Zweipol-Stecktopf (3) ausgebildet sind, und daß der Stecksockel
(4) mit Kontaktteilen versehen ist, die das Kontaktieren eines Schutzkontaktsteckers
und zusätzlich mindestens eines Zweipol-Steckers ermöglichen, und daß die Kontaktteile
des Stecksockels (4) mit entsprechenden Stecköffnungen (9,10) der Abdeckplatte (1)
korrespondieren.
2. Mehrfachsteckdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte
(1) und der Stecksockel (4) so ausgebildet sind, daß mindestens zwei Zweipol-Stecker
einsteckbar sind und bei Ausbildung mehrerer Zweipol-Stecktöpfe (3) diese ein- oder
mehrseitig zum Schutzkontakt-Stecktopf (2) angeordnet sind und der Abstand von zwei
gleichpoligen, nebeneinanderliegenden Steckbuchsen des Zweipol-Steckers etwa seiner
Breite entspricht.
3. Mehrfachsteckdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Steckbuchsen
(8a,b,c) des Stecksockels (4) in einer Ebene unterhalb der Oberflächenebene der Einbauwand
(5) in der Unterputzdose (6) liegen und die in der Abdeckung (1) ausgebildeten Stecktöpfe
(2,3) gleich tief sind.
4. Mehrfachsteckdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckbuchsen
(8b,c), die zur Aufnahme der Zweipol-Stecker dienen, zumindest teilweise über die
Oberflächenebene der Einbauwand (5) hinausragen und der Zweipol-Stecktopf (3b) weniger
tief als der Schutzkontakt-Stecktopf (2) ist.
5. Mehrfachsteckdose nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzkontakt-Stecktopf (2) und/oder der Zweipol-Stecktopf (3) in seiner Breite
über den Rand der Wanddose (6) hinausreicht.
6. Mehrfachsteckdose nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, aber nicht
Anspruch 3, dadurch gekennzeichent, daß der Zweipol-Stecktopf (3b) durch eine zur
Oberfläche der Einbauwand (5) parallel liegende Zwischenwand (7) in seiner Hohe verringert
ist und die am Stecksockel (4) befestigten Kontakte in dem Raum (14) unterhalb der
Zwischenwand (7) zu liegend kommen.
7. Mehrfachsteckdose nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die gleichpoligen Steckbuchsen (8) des Stecksockels (4) einstückig, in einer Ebene
liegend oder stufig versetzt, in mehreren Ebenen liegend ausgebildet sind.
8. Mehrfachsteckdose nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß den gleichpoligen, einstückig ausgebildeten Steckbuchsen für Zweipol- und Schutzkontakt-Stecker
auch Elemente zum Leitungsanschluß und zur Eigenhalterung im Stecksockel (4) angeformt
sind.
9. Mehrfachsteckdose nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckerlöcher (9) der Zweipol-Stecktöpfe (3) im Durchmesser um soviel kleiner
als die Steckerlöcher (10) der Schutzkontakt-Stecktöpfe (2) sind, daß Schutzkontakt-Stecker
nicht einsteckbar sind.