[0001] Die Neuerung betrifft eine Stegdoppelplatte bestehend aus zwei Platten, welche mittels
durchgehenden Stegen fest miteinander verbunden sind.
[0002] Bekannt sind Hohlkammerplatten (HKP) mit gleicher Plattendicke aus Kunststoff, die
beispielsweise anstelle von Glas in Gewächshäusern eingesetzt werden.
[0003] Der Nachteil dieser HKP besteht im wesentlichen darin, daß Kunststoffe im AuBeneinsatz
der Bewitterung ausgesetzt sind, die zu einer Schädigung, insbesondere der unmittelbar
bewitterten Oberflächenschicht führen kann. Bei diesen aus wirtschaftlichen Gründen
dünnwandigen Bauteilen nimmt die Festigkeit stark ab, so daß bei harter Beanspruchung,
wie sie beispielsweise durch Punktbelastungen beim Aufprall von scharfkantigen Hagelkörner
entstehen, Deformationen und Brüche auftreten können.
[0004] Der Neuerung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine HKP zu finden, die trotz Verwitterung
über einen normalen Benutzungszeitraum den Beanspruchungen durch Wetter und äußeren
Kräften standhält, ohne daß die Verbesserung durch höhere Plattengewichte erkauft
werden muß.
[0005] Die Aufgabe wurde neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der Platten
nach statischen Gesichtspunkten variierte Dicken aufweist.
[0006] Durch die unterschiedliche Verteilung der Kunststoffmasse ist es möglich, an Stellen
hoher statische-Beanspruchung die Trägheitsmomente durch entsprechend größere Dicken
zu erhöhen, so daß die auftretenden Kräfte und damit zulässigen Spannungen verringert
werden. örtliche Löcher und Risse werden dadurch vermieden. Gleichzeitig wird die
Durchbiegung herabgesetzt, was insbesondere bei boenartigem Wind zu einer Geräuschminderung
beiträgt.
[0007] In einer besonderen Ausführungsform nimmt die Platte in Richtung der Stege zu.
[0008] Da bei vielen Stegen eine Durchlaufwirkung eintritt, kann das-dort auftretende Stützmoment
reduziert werden, so daß an den Kunststoff nicht so hohe Festigkeitsanforderungen
gestellt werden müssen. Gleichzeitig wird hierdurch die Kerbwirkung der Stege verringert.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform nimmt die Dicke der Platte im Mittelbereich des
Feldes zu.
[0010] Bei dieser Verstärkung der Platte zwischen zwei Stegen wird die Durchbiegung in Feldmitte
herabgesetzt.
[0011] In einer anderen Ausführungsform ist mindestens teilweise die örtliche Dicke der
HKP entsprechend einer gleichbleibenden Biegebeanspruchung ausgelegt.
[0012] Mit dieser Lösung wird eine Platte gleicher Biegebeanspruchung angestrebt, die wegen
Ausnutzung der Festigkeit über den gesamten Bereich den geringsten Materialeinsatz
erfordert. Durch diese konstruktiven Maßnahmen können Spannungsreduzierungen von 50
bis 70 % gegenüber einer Platte mit planparallelen Oberflächen bei gleichem Materialgewicht
erzielt werden.
[0013] In einer Ausführungsform bestehen die Platten aus Polycarbonat.
[0014] Dieser Werkstoff zeichnet sich durch hervorragende Isolationseigenschaften, gute
Festigkeitseigenschaften und ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit aus.
[0015] In Fig. 1 ist eine Hälfte einer Hohlkammerplatte 1 gezeigt, bei der die Platte 2
mit profilierter Außenfläche 3 jeweils vom Steg 4 zur Feldmitte 5 hin abnimmt, wobei
die verbleibende mittlere Dicke aus konstruktiven Bewitterungsgründen nicht unterschritten
werden darf.
[0016] In Fig. 2 ist eine HKP 6 dargestellt, bei der die Platte 7 eine ebene Außenfläche
8 besitzt. Die innere Begrenzung dieser Platte beginnt am Steg 9 mit einem Radius
10 von r = 2 mm, der übergeht in eine Kurve, die beispielsweise entsprechend dem Feld-Momentenverlauf
in der Dicke 11 zu- bzw. abnimmt.
[0017] In Fig. 3 ist eine HKP 12 gezeichnet, bei der zwischen benachbarten Stegen 13 die
Dicke der Platte 14 entsprechend dem Momentenverlauf eines eingespannten Durchlaufträgers
einschließlich eines Sicherheitszuschlages für Verwitterung und Konstruktion verläuft.
[0018] Geeignet sind besonders thermoplastische Kunststoffe, die evtl. durch zusätzliche
Oberflächengestaltung optisch verbessert werden können. Selbstverständlich können
eine oder beide Platten in der Dicke variiert werden.
1. Stegdoppelplatte bestehend aus zwei Platten, welche mittels Stegen fest untereinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Platten (2, 7, 14)
nach statischen Gesichtspunkten variierte Dicken aufweist.
2. Stegdoppelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte
(2) in Richtung der Stege (3) zunimmt.
3. Stegdoppelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platten
(7) in Richtung Feldmitte (11) zunimmt.
4. Stegdoppelplatte nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
teilweise die örtliche Dicke der HKP (12) entsprechend einer gleichbleibenden Biegebeanspruchung
ausgelegt ist.
5. Stegdoppelplatte nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die HKP (1,
6, 12) aus Polycarbonat bestehen.