(19)
(11) EP 0 111 806 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1984  Patentblatt  1984/26

(21) Anmeldenummer: 83112193.4

(22) Anmeldetag:  05.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04C 2/34, E04C 2/54, B32B 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 16.12.1982 DE 8235298 U

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Brinkschröder, Franz-Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-5000 Koeln 80 (DE)
  • Bangert, Hartmut, Dr.
    D-5653 Leichlingen 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stegdoppelplatte


    (57) Die Stegdoppelplatte (6) besitzt mindestens auf einer Seite eine Platte (7), deren Dicke örtliche entsprechend dem statisch erforderlichen Trägheitsmoment zur optimalen Nutzung des Werkstoffes ausgelegt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Stegdoppelplatte bestehend aus zwei Platten, welche mittels durchgehenden Stegen fest miteinander verbunden sind.

    [0002] Bekannt sind Hohlkammerplatten (HKP) mit gleicher Plattendicke aus Kunststoff, die beispielsweise anstelle von Glas in Gewächshäusern eingesetzt werden.

    [0003] Der Nachteil dieser HKP besteht im wesentlichen darin, daß Kunststoffe im AuBeneinsatz der Bewitterung ausgesetzt sind, die zu einer Schädigung, insbesondere der unmittelbar bewitterten Oberflächenschicht führen kann. Bei diesen aus wirtschaftlichen Gründen dünnwandigen Bauteilen nimmt die Festigkeit stark ab, so daß bei harter Beanspruchung, wie sie beispielsweise durch Punktbelastungen beim Aufprall von scharfkantigen Hagelkörner entstehen, Deformationen und Brüche auftreten können.

    [0004] Der Neuerung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine HKP zu finden, die trotz Verwitterung über einen normalen Benutzungszeitraum den Beanspruchungen durch Wetter und äußeren Kräften standhält, ohne daß die Verbesserung durch höhere Plattengewichte erkauft werden muß.

    [0005] Die Aufgabe wurde neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der Platten nach statischen Gesichtspunkten variierte Dicken aufweist.

    [0006] Durch die unterschiedliche Verteilung der Kunststoffmasse ist es möglich, an Stellen hoher statische-Beanspruchung die Trägheitsmomente durch entsprechend größere Dicken zu erhöhen, so daß die auftretenden Kräfte und damit zulässigen Spannungen verringert werden. örtliche Löcher und Risse werden dadurch vermieden. Gleichzeitig wird die Durchbiegung herabgesetzt, was insbesondere bei boenartigem Wind zu einer Geräuschminderung beiträgt.

    [0007] In einer besonderen Ausführungsform nimmt die Platte in Richtung der Stege zu.

    [0008] Da bei vielen Stegen eine Durchlaufwirkung eintritt, kann das-dort auftretende Stützmoment reduziert werden, so daß an den Kunststoff nicht so hohe Festigkeitsanforderungen gestellt werden müssen. Gleichzeitig wird hierdurch die Kerbwirkung der Stege verringert.

    [0009] In einer weiteren Ausführungsform nimmt die Dicke der Platte im Mittelbereich des Feldes zu.

    [0010] Bei dieser Verstärkung der Platte zwischen zwei Stegen wird die Durchbiegung in Feldmitte herabgesetzt.

    [0011] In einer anderen Ausführungsform ist mindestens teilweise die örtliche Dicke der HKP entsprechend einer gleichbleibenden Biegebeanspruchung ausgelegt.

    [0012] Mit dieser Lösung wird eine Platte gleicher Biegebeanspruchung angestrebt, die wegen Ausnutzung der Festigkeit über den gesamten Bereich den geringsten Materialeinsatz erfordert. Durch diese konstruktiven Maßnahmen können Spannungsreduzierungen von 50 bis 70 % gegenüber einer Platte mit planparallelen Oberflächen bei gleichem Materialgewicht erzielt werden.

    [0013] In einer Ausführungsform bestehen die Platten aus Polycarbonat.

    [0014] Dieser Werkstoff zeichnet sich durch hervorragende Isolationseigenschaften, gute Festigkeitseigenschaften und ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit aus.

    [0015] In Fig. 1 ist eine Hälfte einer Hohlkammerplatte 1 gezeigt, bei der die Platte 2 mit profilierter Außenfläche 3 jeweils vom Steg 4 zur Feldmitte 5 hin abnimmt, wobei die verbleibende mittlere Dicke aus konstruktiven Bewitterungsgründen nicht unterschritten werden darf.

    [0016] In Fig. 2 ist eine HKP 6 dargestellt, bei der die Platte 7 eine ebene Außenfläche 8 besitzt. Die innere Begrenzung dieser Platte beginnt am Steg 9 mit einem Radius 10 von r = 2 mm, der übergeht in eine Kurve, die beispielsweise entsprechend dem Feld-Momentenverlauf in der Dicke 11 zu- bzw. abnimmt.

    [0017] In Fig. 3 ist eine HKP 12 gezeichnet, bei der zwischen benachbarten Stegen 13 die Dicke der Platte 14 entsprechend dem Momentenverlauf eines eingespannten Durchlaufträgers einschließlich eines Sicherheitszuschlages für Verwitterung und Konstruktion verläuft.

    [0018] Geeignet sind besonders thermoplastische Kunststoffe, die evtl. durch zusätzliche Oberflächengestaltung optisch verbessert werden können. Selbstverständlich können eine oder beide Platten in der Dicke variiert werden.


    Ansprüche

    1. Stegdoppelplatte bestehend aus zwei Platten, welche mittels Stegen fest untereinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Platten (2, 7, 14) nach statischen Gesichtspunkten variierte Dicken aufweist.
     
    2. Stegdoppelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte (2) in Richtung der Stege (3) zunimmt.
     
    3. Stegdoppelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platten (7) in Richtung Feldmitte (11) zunimmt.
     
    4. Stegdoppelplatte nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens teilweise die örtliche Dicke der HKP (12) entsprechend einer gleichbleibenden Biegebeanspruchung ausgelegt ist.
     
    5. Stegdoppelplatte nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die HKP (1, 6, 12) aus Polycarbonat bestehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht