[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneepflug für den frontseitigen Anbau an ein Trägerfahrzeug,
an dessen'Tragplatte eine schneepflugseitige Geräteplatte befestigt ist, welche über
ein Rahmenteil mit der Pflugschar derart verbunden ist, daß diese mittels eines Hub-
und eines Schwenkantriebs gegenüber der Geräteplatte heb- und senkbar, sowie nach
beiden Seiten verschwenkbar ist.
[0002] Eine derartige Aufhängung eines Schneepflugs an einem Trägerfahrzeug ist beispielsweise
in der Deutschen Patentschrift 3 031 037 beschrieben. Dort ist das Rahmenteil allerdings
als Lenkerparallelogramm ausgebildet, wobei ein oberes und ein unteres Lenkerpaar
einerseits an der Geräteplatte, andererseits an der Pflugschar angelenkt ist. Die
Pflugschar wird gegenüber dem Fahrzeug bzw. der Geräteplatte gehalten oder bewegt
mittels eines hydraulischen Hubzylinders, der zwischen Geräteplatte und dem unteren
Lenkerpaar abgestützt ist sowie mittels zweier hydraulischer Schwenkzylinder, die
zwischen der Geräteplatte und der Rückseite der Pflugschar abgestützt sind. Bei der
bekannten Aufhängung der Pflugschar mittels eines Lenkerparallelogramms kommt es beim
Anheben der schräg gestellten Pflugschar wegen der sich überschneidenden Bewegungsbahnen
der Hydraulikzylinder zu einem gefährlichen Druckaufbau im Hydrauliksystem und zu
mechanischen Zwängungen und Verspannungen auf seiten der Hydraulikzylinder bzw. der
mechanischen Anlenkung der Pflugschar. Diese nachteiligen Erscheinungen treten verstärkt
auf, je mehr die Pflugschar angehoben wird.
[0003] Bei-der bekannten Vorrichtung wird die während des Hub- bzw. Senkvorgangs in den
Hydraulikzylindern und in den Anlenkorganen auftretende Verspannung durch ein Steuerventil
vermieden, welches abhängig vom Druckaufbau im Hubzylinder anspricht, und als Folge
davon die Schwenkzylinder kurzzeitig druckentlastet. Ein derartiger Entlastungsvorgang
kann sich während einer Hub-/Senkbewegung mehrfach wiederholen; er läuft automatisch
ab und erlaubt eine Anpassung der Schwenkzylinder an die jeweilige Hubhöhe, ohne daß
dabei die Schwenkzylinder drucklos gestellt werden.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das unerwünschte Sperren der
Hubbewegung durch die druckbeaufschlagten Schwenkzylinder und die damit verbundenen
hohen Belastungen der hydraulischen Antriebsverbindungen sowie der der mechanischen
Aufhängung der Pflugschar durch Schaffung eines einfachen Antriebs und Bewegungssystems
zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rahmenteil in einer an
der Geräteplatte vorgesehenen vertikalen Führungugeführt, der Hubantrieb zwischen
Rahmenteil und Geräteplatte, der Schwenkantrieb zwischen Rahmenteil und Pflugschar
abgestützt ist.
[0006] Die Erfindung macht sich mit diesem Lösungsvorschlag die Überlegung zunutze, daß
durch die Ausschaltung einer gegenseitigen Beeinflussung der Hub-/Senkbewegung einerseits
und der Schwenkbewegung andererseits jede Bewegungsart für sich uneingeschränkt verwirklicht
werden kann. Durch den in einer vertikalen Führung heb- und senkbaren Rahmenteil ist
jede erforderliche Hubhöhe möglich; dadurch daß der Schwenkantrieb auf dem Rahmenteil
sitzt, bedarf es auch keiner Abstimmung der Antriebe für die verschiedenen Bewegungsarten
aufeisnder. Dies gilt für jede Antriebsart, also auch für hydraulische Antriebe. Durch
die Trennung der beiden Bewegungsarten werden durch die bloße Bewegung bedingte Druckschwankungen
im Hydrauliksystem vermieden. Auf diese Weise sind auch die auf das Rahmenteil selbst
einwirkenden Belastungen berechenbar, mit der Folge, daß Verformungen durch Überbeanspruchungen
bei richtiger Auslegung der Konstruktion ausgeschlossen sind.
[0007] Eine wesentliche Ausgestaltung im Rahmen des Erfindungsvorschlags besteht darin,
daß das Rahmenteil auf beiden Seiten in einer vertikalen Ebene verlaufende Führungsleisten
aufweist, die in zugeordneten, an der Geräteplatte befestigten Führungsschienen geführt
sind. Dadurch ergibt sich eine ausreichende Führungslänge bei beherrschbaren Führungskräften.
[0008] Um eine begrenzte Verschwenkung-des Schneepflugs in Anpassung an Querneigungen der
Strassenoberfläche zu ermöglichen, ist weiterhin vorgesehen, daß die Führungsleisten
zur Seite hin ausbauchend ausgebildet sind. Dadurch kann sich der Rahmenteil um eine
horizontale, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse entsprechend der Balligkeit
der Führungsleisten begrenzt verdrehen.
[0009] Eine vorteilhafte Ausbildung des Rahmenteils ist in den Unteransprüchen 6 bis 8 gekennzeichnet.
Zur Entlastung des Schwenkantriebs ist es zweckmäßig, daß am Rahmenteil seitlich vorspringende
Anschläge zur Begrenzung der Rechts-Links-Schwenkstellung der Pflugschar vorgesehen
sind; die Anschläge können an ihren freien Enden mit Puffern aus gummiartigem Werkstoff
versehen sein.
[0010] Im Rahmen der Erfindung ist dem Konstrukteur die geeignete Antriebsart freigestellt.
Bewährt ist der Antrieb mittels hydraulischer Schwenkzylinder und einem hydraulischen
Hubzylinder, wobei, in Anpassung an den Erfindungsvorschlag, erstere zwischen Rahmenteil
und Pflugschar, letzterer zwischen Rahmenteil und Geräteplatte gelenkig abgestützt
ist. Möglich sind aber auch motorische Antriebe, beispielsweise elektrische Antriebe,
welche über Getriebeelemente den jeweiligen Bewegungsablauf steuern.
[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Schneepflug,
Fig. 2 einen Schnitt gem. II-II der Fig. 1. und
Fig. 3 einen Schnitt gem. III-III der Fig. 1.
[0012] Die Darstellung gem. Fig. 1 zeigt in der Draufsicht die Rückseite der Pflugschar
1, die in horizontaler Richtung aus mehreren Scharsegmenten zusammengesetzt ist, von
denen nur das mittlere Scharsegment 2 vollständig dargestellt ist. Die Pflugschar
1 ist über Lenkerverbindungen 3 und Zugfedern 4 beweglich an einem starren Pflugrahmen
5 aufgehängt. Der Pflugrahmen 5 wiederum ist um vertikale Zapfen 6 schwenkbar an der
vorderen Ecke eines starren Rahmenteils 7 befestigt. Das Rahmenteil 7 ist zusammengesetzt
aus einem oberen Dreieckrahmen 8, einem unteren Dreieckrah- . men 9 (Fig. 2) sowie
weiteren vertikalen und horizontalen Rahmenteilen. Gem. Fig. 2 sind die vorderen Ecken
der beiden Dreieckrahmen 8, 9 durch einen Vertikalsteg 10 miteinander verbunden, an
welchem eine vertikale Platte 11 befestigt ist. Die Platte 11 trägt mit vertikalem
Abstand Laschen.12 mit vertikalen, miteinander fluchtenden Bohrungen, in welchen jeweils
ein Zapfen 6 drehbar aufgeommen ist. Die Zapfen 6 sind an den Innenseiten eines oberen
und eines unteren Hohlprofils 13 befestigt, welche in Verbindung mit nicht gezeichneten
Vertikalstreben den Pflugrahmen 5 bilden.
[0013] Das fahrzeugseitige Ende der beiden Dreieckrahmen 8, 9 besteht-aus einem geschlossenen
Rechteckrahmen mit einer oberen Querstrebe 14, einer unteren Querstrebe 15 und vertikalen,
seitlichen Verstrebungen, welche eine gem. Fig. 31inke Führungsleiste 16 und eine
rechte Führungsleiste 17 bilden. Zwei weiter innen angeordnete vertikale Verstrebungen,
nämlich ein gem. Fig, Blinker Innensteg 18 und ein rechter Innensteg 19 sorgenfür
eine zusätzliche Aussteifung des Rechteckrahmens und dienen außerdem als Anlenkpunkte
für die fahrzeugseitigen Enden zweier Schwenkzylinder 20, 21. Darüberhinaus sind die
beiden Dreieckrahmen 8 bzw. 9 durch an deren Innenseiten angesetzte horizontale Stützen
22 bzs. 23 ausgesteift. Der genannten Rechtseckrahmen besitzt auf seiner Oberseite
eine Ver
- längerung, bestehend aus zwei schräg zur Mitte hin verlaufenden Stützbalken, nämlich
einem gem. Fig. 3 linken Stützbalken 24 und einem rechten Stützbalken 25, deren obere
Enden durch einen Querbalken 26 verbunden sind. Ein Hubzylinder 27 ist mit einer oberen
Gelenklasche, durch welche ein Schwenkbolzen 29 hindurchgesteckt ist, mit dem Querbalken
26 gelenkig verbunden; mit seiner unteren ... Gelenklasche 30 ist der Hubkolben 27
über einen Bolzen 31 mit einer Geräteplatte 34 verbunden, an welcher seitliche Führungsschienen
32, 33 mit
U-Profilquerschnitt befestigt sind. Die gem. Fig,3 linke Führungsschiene 32 dient der
Aufnahme der linken Führungsleiste 16 des Rahmenteils 7; die rechte Führungsschiene
33 ist aufgeschnitten dargestellt, w so daß man die ballige Ausführung der darin ge--
-führten rechten Führungsleiste 17 erkennen kann. Die linke Führungsleiste 16 ist
entsprechend ballig ausgebildet, so daß das gesamte Rahmenteil 7 innerhalb der Führungsschienen
32, 33 in beiden Drehrichtungen um eine zur Ebene des Zeichenblatts senkrechte Achse
begrenzt verschwenkbar ist.
[0014] Dadurch, daß die Führungsschienen 32, 33 an ihrem oberen Ende nach innen gebogene
Schenkel 35, 36 aufweisen kommt es zu einer entpsrechenden Begrenzung der vertikalen
Hubbewegung des Rahmenteils 7,wobei sich die Stützbalken 24, 25 die das Rahmenteil
7 nach oben hin verlängern, von innen gegen die nach innen gebogenen Schenkel 35,
36 der beiden Führungsschienen 32, 33 anlegen. Die Geräteplatte 34 besitzt an ihrer
der Frontpartie 37 des Fahrzeugs zugewandten Seite zwei hakenförmige Ansätze 38, welche
in entsprechende Taschen 39 auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite einer fahrzeugfesten
Tragplatte 40 von oben her zentrierend eingreifen, so daß die Geräteplatte 34 und
die .Trägplatte 40 flächig aneinander liegen.
[0015] Gem. Fig. 2 ist der Hubzylinder 27 etwa vertikal und mit Abstand von der Geräteplatte
34 angeordnet. Zur Überbrückung des Abstandes sind an der Unterseite der Geräteplatte
34 zwei Lagerbleche 41 vorgesehen; die obere Gelenklasche 28 des Kolbens 42 des Hubzylinders
27 ist zwischen entsprechenden Lagerblechen 43 angelenkt, welche am Querbalken 26
des Rahmensteils 7 befestigt sind. Demnach bewirkt eine Verlängerung des Hubzylinders
ein Anheben des Rahmenteils 7, eine Verkürzung des Hubzylinders hingegen eine Absenkbewegung
des Rahmenteils 7.
[0016] Die Schwenkzylinder 20, 21 sind mit ihren vorderen Enden an Gelenkblechen 44 (Fig
1) des Pflugrahmens angelenkt; mit ihren anderen, fahrzeugseitigen Enden sind die
Schwenkzylinder 20, 21 an weiteren Gelenkblechen 45 angelenkt, welche an den vertikalen
Innenstegen 18, 19 des Rahmenteils 7 befestigt sind.
[0017] Am Rahmenteil 7 sind ferner seitlich schräg nach vorne abstehende Anschläge 46 befestigt,
die an ihren freien Enden mit Puffern 47 aus gummiartigem Werkstoff versehen sind.
Gem. Fig. 1 befindet sich die Pflugschar 1 gerade in ihrer rechten Schwenklage, in
welcher der Pflugrahmen 5 am rechten Anschlag 46 anliegt.
1. Schneepflug für den frontseitigen Anbau an ein Trägerfahrzeug, an dessen Tragplatte
(40) eine schneepflugseitige Geräteplatte (34) befestigt ist, welche über ein Rahmenteil
(7) mit der Pflugschar (1) derart verbunden ist, daß diese mittels eines Hub- und
eines Schwenkantriebs gegenüber der Geräteplatte (34) heb- und senkbar, sowie nach
beiden Seiten verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rahmenteil (7) in einer an der Geräteplatte (34) vorgesehenen vertikalen Führung
geführt, der Hubantrieb zwischen Rahm enteil (7) und Geräteplatte (34) der Schwenkantrieb
zwischen Rahmenteil (7) und Pflugschar (1) abgestützt ist.
2. Schneepflug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schwenkantrieb für die Rechts-/Linksverschwenkung der Pflugschar (1) je ein
hydraulischer Schwenkzylinder (20, 21) einerseits am Rahmenteil (7), andererseits
an der Rückseite der Pflugschar (1) angelenkt ist.
3. Schneepflug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als HubantriebYdie Hebe-/Absenkbewegung der Pflugscher (1) ein hydraulischer Hubzylinder
(27) einerseits am Rahmenteil (7), andererseits an der Geräteplatte (34) angelenkt
ist.
4. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rahmenteil (7) auf beiden Seiten in einer vertikalen Ebene verlaufende Führungsleisten
(16, 17) aufweist, die in zugeordneten, an der Geräteplatte (34) befestigten Führungsschienen
(32, 33) geführt sind.
5. Schneepflug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsleisten (16, 17) zur Seite hin ausbauchend ausgebildet sind.
6. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rahmenteil (7) im wesentlichen aus zwei horizontalen, übereinander angeordneten
Dreieckrahmen (8, 9), die durch vertikale und horizontale Verstrebungen starr miteinander
verbunden sind, besteht, wobei die Dreieckrahmen (8, 9) mit einer Rahmenseite parallel
zur Geräteplatte (34) angeordnet sind.
7. Schneepflug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch zwei Ecken jedes Dreieckrahmens (8, 9) die Führungsleisten (16, 17) verlaufen.
8. Schneepflug nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an oder benachbart dem die vorderen Ecken der Dreieckrahmen (8, 9) verbindenden
Vertikalsteg (10) die Pflugschar (1) angelenkt ist.
9. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Rahmenteil (7) seitlich vorspringende Anschläge (46) zur Begrenzung der Rechts-/Links-Schwenkstellung
der Pflugschar (1) vorgesehen sind.
10. Schneepflug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,'
daß die Anschläge (46) an ihren freien Enden mit Puffern (47) aus gummiartigem Werkstoff
versehen sind.