(19)
(11) EP 0 111 882 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1984  Patentblatt  1984/26

(21) Anmeldenummer: 83112550.5

(22) Anmeldetag:  13.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01H 5/06, E02F 3/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 13.12.1982 DE 3246117

(71) Anmelder: ING. ALFRED SCHMIDT GMBH
D-79837 St Blasien (DE)

(72) Erfinder:
  • Permanseder, Otto
    D-8045 Ismaning (DE)

(74) Vertreter: Grättinger, Günter 
Grättinger & Partner Postfach 16 55
82306 Starnberg
82306 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneepflug


    (57) Bei einem Schneepflug für den frontseitigen Anbau an ein Trägerfahrzeug, an dessen Tragplatte (40) eine schneepflugseitige Geräteplatte befestigt ist, ist die Pflugschar über ein Schwenkteil derart mit der Geräteplatte verbunden, daß diese mittels eines Hub- und eines Schwenkantriebs gegenüber der Geräteplatte heb- und senkbar sowie nach beiden Seiten verschwenkbar ist.
    Um ein unerwünschtes Sperren der Hubbewegung durch die druckbeaufschlagten Schwenkzylinder (20, 21) zu vermeiden, ist vorgesehen, daß das Rahmenteil in einer an der Geräteplatte (34) vorgesehenen vertikalen Führung geführt, der Hubantrieb zwischen Rahmenteil und Geräteplatte, der Schwenkantrieb zwischen Rahmenteil und Pflugschar abgestützt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schneepflug für den frontseitigen Anbau an ein Trägerfahrzeug, an dessen'Tragplatte eine schneepflugseitige Geräteplatte befestigt ist, welche über ein Rahmenteil mit der Pflugschar derart verbunden ist, daß diese mittels eines Hub- und eines Schwenkantriebs gegenüber der Geräteplatte heb- und senkbar, sowie nach beiden Seiten verschwenkbar ist.

    [0002] Eine derartige Aufhängung eines Schneepflugs an einem Trägerfahrzeug ist beispielsweise in der Deutschen Patentschrift 3 031 037 beschrieben. Dort ist das Rahmenteil allerdings als Lenkerparallelogramm ausgebildet, wobei ein oberes und ein unteres Lenkerpaar einerseits an der Geräteplatte, andererseits an der Pflugschar angelenkt ist. Die Pflugschar wird gegenüber dem Fahrzeug bzw. der Geräteplatte gehalten oder bewegt mittels eines hydraulischen Hubzylinders, der zwischen Geräteplatte und dem unteren Lenkerpaar abgestützt ist sowie mittels zweier hydraulischer Schwenkzylinder, die zwischen der Geräteplatte und der Rückseite der Pflugschar abgestützt sind. Bei der bekannten Aufhängung der Pflugschar mittels eines Lenkerparallelogramms kommt es beim Anheben der schräg gestellten Pflugschar wegen der sich überschneidenden Bewegungsbahnen der Hydraulikzylinder zu einem gefährlichen Druckaufbau im Hydrauliksystem und zu mechanischen Zwängungen und Verspannungen auf seiten der Hydraulikzylinder bzw. der mechanischen Anlenkung der Pflugschar. Diese nachteiligen Erscheinungen treten verstärkt auf, je mehr die Pflugschar angehoben wird.

    [0003] Bei-der bekannten Vorrichtung wird die während des Hub- bzw. Senkvorgangs in den Hydraulikzylindern und in den Anlenkorganen auftretende Verspannung durch ein Steuerventil vermieden, welches abhängig vom Druckaufbau im Hubzylinder anspricht, und als Folge davon die Schwenkzylinder kurzzeitig druckentlastet. Ein derartiger Entlastungsvorgang kann sich während einer Hub-/Senkbewegung mehrfach wiederholen; er läuft automatisch ab und erlaubt eine Anpassung der Schwenkzylinder an die jeweilige Hubhöhe, ohne daß dabei die Schwenkzylinder drucklos gestellt werden.

    [0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das unerwünschte Sperren der Hubbewegung durch die druckbeaufschlagten Schwenkzylinder und die damit verbundenen hohen Belastungen der hydraulischen Antriebsverbindungen sowie der der mechanischen Aufhängung der Pflugschar durch Schaffung eines einfachen Antriebs und Bewegungssystems zu vermeiden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rahmenteil in einer an der Geräteplatte vorgesehenen vertikalen Führungugeführt, der Hubantrieb zwischen Rahmenteil und Geräteplatte, der Schwenkantrieb zwischen Rahmenteil und Pflugschar abgestützt ist.

    [0006] Die Erfindung macht sich mit diesem Lösungsvorschlag die Überlegung zunutze, daß durch die Ausschaltung einer gegenseitigen Beeinflussung der Hub-/Senkbewegung einerseits und der Schwenkbewegung andererseits jede Bewegungsart für sich uneingeschränkt verwirklicht werden kann. Durch den in einer vertikalen Führung heb- und senkbaren Rahmenteil ist jede erforderliche Hubhöhe möglich; dadurch daß der Schwenkantrieb auf dem Rahmenteil sitzt, bedarf es auch keiner Abstimmung der Antriebe für die verschiedenen Bewegungsarten aufeisnder. Dies gilt für jede Antriebsart, also auch für hydraulische Antriebe. Durch die Trennung der beiden Bewegungsarten werden durch die bloße Bewegung bedingte Druckschwankungen im Hydrauliksystem vermieden. Auf diese Weise sind auch die auf das Rahmenteil selbst einwirkenden Belastungen berechenbar, mit der Folge, daß Verformungen durch Überbeanspruchungen bei richtiger Auslegung der Konstruktion ausgeschlossen sind.

    [0007] Eine wesentliche Ausgestaltung im Rahmen des Erfindungsvorschlags besteht darin, daß das Rahmenteil auf beiden Seiten in einer vertikalen Ebene verlaufende Führungsleisten aufweist, die in zugeordneten, an der Geräteplatte befestigten Führungsschienen geführt sind. Dadurch ergibt sich eine ausreichende Führungslänge bei beherrschbaren Führungskräften.

    [0008] Um eine begrenzte Verschwenkung-des Schneepflugs in Anpassung an Querneigungen der Strassenoberfläche zu ermöglichen, ist weiterhin vorgesehen, daß die Führungsleisten zur Seite hin ausbauchend ausgebildet sind. Dadurch kann sich der Rahmenteil um eine horizontale, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse entsprechend der Balligkeit der Führungsleisten begrenzt verdrehen.

    [0009] Eine vorteilhafte Ausbildung des Rahmenteils ist in den Unteransprüchen 6 bis 8 gekennzeichnet. Zur Entlastung des Schwenkantriebs ist es zweckmäßig, daß am Rahmenteil seitlich vorspringende Anschläge zur Begrenzung der Rechts-Links-Schwenkstellung der Pflugschar vorgesehen sind; die Anschläge können an ihren freien Enden mit Puffern aus gummiartigem Werkstoff versehen sein.

    [0010] Im Rahmen der Erfindung ist dem Konstrukteur die geeignete Antriebsart freigestellt. Bewährt ist der Antrieb mittels hydraulischer Schwenkzylinder und einem hydraulischen Hubzylinder, wobei, in Anpassung an den Erfindungsvorschlag, erstere zwischen Rahmenteil und Pflugschar, letzterer zwischen Rahmenteil und Geräteplatte gelenkig abgestützt ist. Möglich sind aber auch motorische Antriebe, beispielsweise elektrische Antriebe, welche über Getriebeelemente den jeweiligen Bewegungsablauf steuern.

    [0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
    Es zeigt

    Fig. 1 eine Draufsicht auf den Schneepflug,

    Fig. 2 einen Schnitt gem. II-II der Fig. 1. und

    Fig. 3 einen Schnitt gem. III-III der Fig. 1.



    [0012] Die Darstellung gem. Fig. 1 zeigt in der Draufsicht die Rückseite der Pflugschar 1, die in horizontaler Richtung aus mehreren Scharsegmenten zusammengesetzt ist, von denen nur das mittlere Scharsegment 2 vollständig dargestellt ist. Die Pflugschar 1 ist über Lenkerverbindungen 3 und Zugfedern 4 beweglich an einem starren Pflugrahmen 5 aufgehängt. Der Pflugrahmen 5 wiederum ist um vertikale Zapfen 6 schwenkbar an der vorderen Ecke eines starren Rahmenteils 7 befestigt. Das Rahmenteil 7 ist zusammengesetzt aus einem oberen Dreieckrahmen 8, einem unteren Dreieckrah- . men 9 (Fig. 2) sowie weiteren vertikalen und horizontalen Rahmenteilen. Gem. Fig. 2 sind die vorderen Ecken der beiden Dreieckrahmen 8, 9 durch einen Vertikalsteg 10 miteinander verbunden, an welchem eine vertikale Platte 11 befestigt ist. Die Platte 11 trägt mit vertikalem Abstand Laschen.12 mit vertikalen, miteinander fluchtenden Bohrungen, in welchen jeweils ein Zapfen 6 drehbar aufgeommen ist. Die Zapfen 6 sind an den Innenseiten eines oberen und eines unteren Hohlprofils 13 befestigt, welche in Verbindung mit nicht gezeichneten Vertikalstreben den Pflugrahmen 5 bilden.

    [0013] Das fahrzeugseitige Ende der beiden Dreieckrahmen 8, 9 besteht-aus einem geschlossenen Rechteckrahmen mit einer oberen Querstrebe 14, einer unteren Querstrebe 15 und vertikalen, seitlichen Verstrebungen, welche eine gem. Fig. 31inke Führungsleiste 16 und eine rechte Führungsleiste 17 bilden. Zwei weiter innen angeordnete vertikale Verstrebungen, nämlich ein gem. Fig, Blinker Innensteg 18 und ein rechter Innensteg 19 sorgenfür eine zusätzliche Aussteifung des Rechteckrahmens und dienen außerdem als Anlenkpunkte für die fahrzeugseitigen Enden zweier Schwenkzylinder 20, 21. Darüberhinaus sind die beiden Dreieckrahmen 8 bzw. 9 durch an deren Innenseiten angesetzte horizontale Stützen 22 bzs. 23 ausgesteift. Der genannten Rechtseckrahmen besitzt auf seiner Oberseite eine Ver- längerung, bestehend aus zwei schräg zur Mitte hin verlaufenden Stützbalken, nämlich einem gem. Fig. 3 linken Stützbalken 24 und einem rechten Stützbalken 25, deren obere Enden durch einen Querbalken 26 verbunden sind. Ein Hubzylinder 27 ist mit einer oberen Gelenklasche, durch welche ein Schwenkbolzen 29 hindurchgesteckt ist, mit dem Querbalken 26 gelenkig verbunden; mit seiner unteren ... Gelenklasche 30 ist der Hubkolben 27 über einen Bolzen 31 mit einer Geräteplatte 34 verbunden, an welcher seitliche Führungsschienen 32, 33 mit U-Profilquerschnitt befestigt sind. Die gem. Fig,3 linke Führungsschiene 32 dient der Aufnahme der linken Führungsleiste 16 des Rahmenteils 7; die rechte Führungsschiene 33 ist aufgeschnitten dargestellt, w so daß man die ballige Ausführung der darin ge-- -führten rechten Führungsleiste 17 erkennen kann. Die linke Führungsleiste 16 ist entsprechend ballig ausgebildet, so daß das gesamte Rahmenteil 7 innerhalb der Führungsschienen 32, 33 in beiden Drehrichtungen um eine zur Ebene des Zeichenblatts senkrechte Achse begrenzt verschwenkbar ist.

    [0014] Dadurch, daß die Führungsschienen 32, 33 an ihrem oberen Ende nach innen gebogene Schenkel 35, 36 aufweisen kommt es zu einer entpsrechenden Begrenzung der vertikalen Hubbewegung des Rahmenteils 7,wobei sich die Stützbalken 24, 25 die das Rahmenteil 7 nach oben hin verlängern, von innen gegen die nach innen gebogenen Schenkel 35, 36 der beiden Führungsschienen 32, 33 anlegen. Die Geräteplatte 34 besitzt an ihrer der Frontpartie 37 des Fahrzeugs zugewandten Seite zwei hakenförmige Ansätze 38, welche in entsprechende Taschen 39 auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite einer fahrzeugfesten Tragplatte 40 von oben her zentrierend eingreifen, so daß die Geräteplatte 34 und die .Trägplatte 40 flächig aneinander liegen.

    [0015] Gem. Fig. 2 ist der Hubzylinder 27 etwa vertikal und mit Abstand von der Geräteplatte 34 angeordnet. Zur Überbrückung des Abstandes sind an der Unterseite der Geräteplatte 34 zwei Lagerbleche 41 vorgesehen; die obere Gelenklasche 28 des Kolbens 42 des Hubzylinders 27 ist zwischen entsprechenden Lagerblechen 43 angelenkt, welche am Querbalken 26 des Rahmensteils 7 befestigt sind. Demnach bewirkt eine Verlängerung des Hubzylinders ein Anheben des Rahmenteils 7, eine Verkürzung des Hubzylinders hingegen eine Absenkbewegung des Rahmenteils 7.

    [0016] Die Schwenkzylinder 20, 21 sind mit ihren vorderen Enden an Gelenkblechen 44 (Fig 1) des Pflugrahmens angelenkt; mit ihren anderen, fahrzeugseitigen Enden sind die Schwenkzylinder 20, 21 an weiteren Gelenkblechen 45 angelenkt, welche an den vertikalen Innenstegen 18, 19 des Rahmenteils 7 befestigt sind.

    [0017] Am Rahmenteil 7 sind ferner seitlich schräg nach vorne abstehende Anschläge 46 befestigt, die an ihren freien Enden mit Puffern 47 aus gummiartigem Werkstoff versehen sind. Gem. Fig. 1 befindet sich die Pflugschar 1 gerade in ihrer rechten Schwenklage, in welcher der Pflugrahmen 5 am rechten Anschlag 46 anliegt.


    Ansprüche

    1. Schneepflug für den frontseitigen Anbau an ein Trägerfahrzeug, an dessen Tragplatte (40) eine schneepflugseitige Geräteplatte (34) befestigt ist, welche über ein Rahmenteil (7) mit der Pflugschar (1) derart verbunden ist, daß diese mittels eines Hub- und eines Schwenkantriebs gegenüber der Geräteplatte (34) heb- und senkbar, sowie nach beiden Seiten verschwenkbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Rahmenteil (7) in einer an der Geräteplatte (34) vorgesehenen vertikalen Führung geführt, der Hubantrieb zwischen Rahm enteil (7) und Geräteplatte (34) der Schwenkantrieb zwischen Rahmenteil (7) und Pflugschar (1) abgestützt ist.
     
    2. Schneepflug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Schwenkantrieb für die Rechts-/Linksverschwenkung der Pflugschar (1) je ein hydraulischer Schwenkzylinder (20, 21) einerseits am Rahmenteil (7), andererseits an der Rückseite der Pflugschar (1) angelenkt ist.
     
    3. Schneepflug nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als HubantriebYdie Hebe-/Absenkbewegung der Pflugscher (1) ein hydraulischer Hubzylinder (27) einerseits am Rahmenteil (7), andererseits an der Geräteplatte (34) angelenkt ist.
     
    4. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Rahmenteil (7) auf beiden Seiten in einer vertikalen Ebene verlaufende Führungsleisten (16, 17) aufweist, die in zugeordneten, an der Geräteplatte (34) befestigten Führungsschienen (32, 33) geführt sind.
     
    5. Schneepflug nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsleisten (16, 17) zur Seite hin ausbauchend ausgebildet sind.
     
    6. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Rahmenteil (7) im wesentlichen aus zwei horizontalen, übereinander angeordneten Dreieckrahmen (8, 9), die durch vertikale und horizontale Verstrebungen starr miteinander verbunden sind, besteht, wobei die Dreieckrahmen (8, 9) mit einer Rahmenseite parallel zur Geräteplatte (34) angeordnet sind.
     
    7. Schneepflug nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß durch zwei Ecken jedes Dreieckrahmens (8, 9) die Führungsleisten (16, 17) verlaufen.
     
    8. Schneepflug nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an oder benachbart dem die vorderen Ecken der Dreieckrahmen (8, 9) verbindenden Vertikalsteg (10) die Pflugschar (1) angelenkt ist.
     
    9. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Rahmenteil (7) seitlich vorspringende Anschläge (46) zur Begrenzung der Rechts-/Links-Schwenkstellung der Pflugschar (1) vorgesehen sind.
     
    10. Schneepflug nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,'
    daß die Anschläge (46) an ihren freien Enden mit Puffern (47) aus gummiartigem Werkstoff versehen sind.
     




    Zeichnung