[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseskibindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Derartige Auslöseskibindungen sind in der DE-PS 25 33 337 beschrieben. Bei diesen
bekannten Skibindungen wirkt die Feder der Halteeinrichtung über einen Kolben auf
ein etwa pilzförmiges Folge - glied, das im Gehäuse der Halteeinrichtung allseits
verschwenkbar gelagert ist. Dieses pilzförmige Folgeglied greift mit seinem Stiel
in eine Ausnehmung eines skifesten Beschlages ein. Bei diesen bekannten Skibindungen
ist der Skischuh an seiner Spitze mittels eines starren Bügels an der Sohlenplatte
festgehalten. Im Falle eines Sturzes des Skifahrers nach hinten wird daher der Skischuh
nur sehr schwer freigegeben.
[0003] Dieser Nachteil wird bei der Skibindung nach der DE-PS 23 24 078 zwar vermieden,
doch ist diese Bindung sehr kompliziert in ihrem Aufbau, wobei der Auslösemechanismus
im Zwischenraum zwischen der Grundplatte und der Sohlenplatte untergebracht ist. Dies
macht aber besondere Abdichtungsmaßnahmen gegen das Eindringen von Schnee und Schmutz
erforderlich. wei-ter ist die Montage umständlich und aufwendig.
[0004] Eine andere Art einer Auslöseskibindung ist in der DE-OS 29 48 275 beschrieben. Bei
dieser Bindung liegen die Hochachse und die Querachse in einer einzigen Ebene, welche
durch eine Blattfeder gebildet wird, die ein Verschwenken der Sohlenplatte um beide
Achsen zuläßt. Weiters besitzt diese Bindung einen U-förmigen, zur Aufnahme einer
Druckfeder bestimmten Käfig, wobei die Feder sich einerseits an einem an einer Querstange
angebrachten Widerlager und anderseits an einem verschiebbaren Widerlager abstützt,
welches über eine Rolle an dem stangenförmigen Auslöser eines Meßfühlersystems anliegt.
Die Rolle wird durch Zapfen in Langlöchern des Käfigs geführt. Diese Konstruktion
ist daher sehr kompliziert in ihrem Aufbau.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Ausführungen zu
beseitigen und eine Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche
einfach in ihrem Aufbau und preisgünstig in ihrer Herstellung ist und welche sich
auch bei Stürzen des Skifahrers nach hinten öffnet.
[0006] Ausgehend von einer Auslöseskibindung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale dieses Anspruches
gelöst.
[0007] Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Auslöseskibindung ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 - 13.
[0008] In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Auslöseskibindungen
rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Auslösebindung und Fig. 2 ein dazugehöriger, teilweise geschnittener Grundriß.
In den Fig. 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform einer Halteeinrichtung im vertikalen
Längsschnitt bzw., bei verschwenkter Sohlenplatte, im Schnitt nach der Linie IV -
IV in Fig. 3 dargestellt. Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführung der Halteeinrichtung
im vertikalen Längsschnitt. Fig. 5a ist eine teilweise geschnittene Draufsicht auf
ein Detail dieser Halteeinrichtung in verschwenkter Lage der Sohlenplatte. In den
Fig. 6 und 7 ist ein anderes Ausführungsbeispiel im vertikalen Längsschnitt bzw. bei
verschwenkter Sohlenplatte im Schnitt nach der Linie VII - VII in Fig. 6 wiedergegeben.
Die Fig. 8 und 9 zeigen eine zusätzliche Ausführung im Schnitt nach der Linie VIII
- VIII in Fig. 9 bzw. im Schnitt nach der Linie IX - IX in Fig. 8, wobei die Sohlenplatte
jedoch nicht ausgelenkt ist. Schließlich ist in den Fig. 10 - 12 ein letztes Ausführungsbeispiel
dargestellt. Dabei ist Fig. 10 ein Schnitt nach der Linie X - X in Fig. 11, Fig. 11
ein Schnitt nach der Linie XI - XI in Fig. 10 und Fig. 12 ein Schnitt nach der Linie
XII - XII in Fig. 10.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Auslöseskibindung besitzt eine Sohlenplatte
1, welche auf einem Ski 2 um eine vertikale Achse 3 sowie um eine horizontale Achse
4 in an sich bekannter, nicht näher dargestellter Weise schwenkbar gelagert ist. Die
Schwenkachsen 3 und 4 haben einen Abstand voneinander. An den beiden Seitenflächen
der Sohlenplatte 1 sind zwei Platten 5 aund 5b angelenkt, welche als zweiarmige Hebel
ausgebildet und um im wesentlichen horizontale Achsen 5c verschwenkbar sind. Die oberen
Arme tragen Backen 6, welche den nicht dargestellten Skischuh festhalten. Die unteren
Arme hingegen sind durch einen Kniegelenkmechanismus 7 verbunden, dessen Kniegelenk
7a an einer Druckstange 8 befestigt ist. Gegenüber dem Ende der Druckstange 8 befindet
sich ein Anschlag 9, welcher verhindert, daß sich die beiden Kniehebel des Kniehebelmechanismus
7 über ihre gestreckte Lage hinaus bewegen.
[0010] Am anderen Ende der Druckstange 8 befindet sich ein Kolben 10, der in einem Federgehäuse
11 verschiebbar geführt und von einer Druckfeder 12 belastet ist. Das Federgehäuse
11 ist in einem Ansatz 1a der Sohlenplatte 1 verschiebbar gelagert. Das Federgehäuse
11 hat an der der Druckstange 8 gegenüberliegenden Seite einen Ansatz 11a. Im Ansatz
1a der Sohlenplatte 1 befindet sich eine Halteeinrichtung 13, deren Betätigungsglied
13a in der Fahrtstellung an dem Ansatz 11a des Federgehäuses 11 anliegt. Unterhalb
des Betätigungsgliedes 13a befindet sich ein skifester Beschlag 14, in dem ein Folgeglied
19 der Halteeinrichtung 13 gelagert ist. Der Mechanismus zum Einsteigen in die Bindung
und der zum willkürlichen Auslösen der Bakken 6 sind der Übersicht halber in der Zeichnung
nicht dargestellt.
[0011] Die Arbeitsweise dieser Auslöseskibindung ist wie folgt: Im sogenannten elastischen
Bereich der Skibindung kann sich die Sohlenplatte 1 sowohl um die vertikale Achse
3 als auch um die horizontale Achse 4 verscbwenken. Der Skischuh ist dabei durch die
Hacken 6 festgehalten. Wird jedoch der elastische Bereich in einer Richtung oder aber
in zwei Richtungen überschritten, so erfährt das Folgeglied 19 eine so starke Auslenkung,
daß das Betätigungsglied 13a vom Ansatz 11a des Federgehäuses 11 herabgleitet, was
ein'Entspannen der Druckfeder 12 und ein Verschieben des Federgehäuses 11 zur Folge
hat und ein Öffnen des Kniegelenkmechanismus ermöglicht. Der Skischuh kann nunmehr
die Backen 6 in die geöffnete Stellung drücken und sodann die Skibindung verlassen.
[0012] Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Halteeinrichtung 13' ist das Betätigungsglied
als von einer Schenkelfeder 18 belasteter um eine Achse 34 verschwenkbarer Winkelhebel
13'a ausge - bildet, dessen einer Arm an dem Ansatz 11a des Federgehäuses anliegt
und durch einen Anschlag 13'b in dieser Stellung gehalten wird. Der Ansatz 11a ist
zum Herabsetzen der Reibung mit einer Rolle 11b versehen. Der andere gabelförmige
Arm des Winkelhebels 13'a liegt an einem Bolzen 15 an, der Langlöcher 13'd in der
Halteeinrichtung 13' und einen von einer Druckfeder 16 beaufschlagten Kolben 17 durchsetzt,
welcher in einer Längsbohrung 13'c der Halteeinrichtung 13' geführt ist. Die Spannung
der Druckfeder 16 läßt sich durch eine Stellschraube 22 einstellen.
[0013] In der Bohrung 13'c-der Halteeinrichtung 13' ist ferner ein Folgeglied 19' mit seinem
Kopf 19'a schwenkbar gelagert, welches etwa pilzförmig ausgebildet ist und dessen
Stiel 19'b, der zwei kugelförmige Verdickungen 19'c und 19'd aufweist, eine nach außen
divergierende konische Bohrung im Boden der als Sackbohrung ausgebildeten Bohrung
13'c in der Halteeinrichtung 13' durchsetzt. Ein skifester Beschlag 14' besitzt zwei
Führungsbahnen, nämlich eine horizontale 20a und eine vertikale 20b, von denen die
eine 20a der Verdickung 19'c, die andere 20b hingegen der Verdickung 19'd zugeordnet
ist.
[0014] Wird beim Skifahren der elastische Bereich in horizontaler oder vertikaler Richtung
der Skibindung überschritten, so verschwenkt sich das Folgeglied 19' in der entsprechenden
Richtung so stark, daß der Bolzen 15 den Winkelhebel 13'a von der Rolle 11b des Ansatzes
11a des Federgehäuses wegdrückt. Dadurch kann sich die im Federgehäuse untergebrachte
Feder entspannen, und die Backen können geöffnet werden.
[0015] Bei der Halteeinrichtung 13" gemäß Fig. 5 ist wieder ein unter dem Einfluß einer
Schenkelfeder 18 stehender WInkelhebel 13"a als Betätigungsglied vorgesehen, dessen
einer Arm an dem Ansatz 11a des Federgehäuses 11 anliegt und durch einen Anschlag
13"b in Form eines Bolzens in dieser Lage gehalten wird. Im Gegensatz zum vorhergehenden
Ausführungsbeispiel sind bei der Halteeinrichtung 13" zwei Federn 16' und 16" vorgesehen,
welche koaxial in einem noch zu beschreibenden Federgehäuse 23 einer Schwinge 21 gelagert
sind und von denen die eine Feder 16' für die Auslösung in horizontaler Richtung und
die andere Feder 16" für die Auslösung in vertikaler Richtung dient. Die Größe der
Vorspannung der beiden Federn 16' und 16" läßt sich durch Verschwenken der Schwinge
21 beeinflussen. Zu diesem Zwecke ist in die Halteeinrichtung 13" eine Stellschraube
22' eingeschraubt, welche sich an einem Ansatz der Schwinge 21 abstützt.
[0016] Die innere Feder 16' ist in einem teleskopartig ausgebildeten geschlossenen mittleren
Teil 23b des Federgehäuses 23 untergebracht. Im Teil 23b ist ein mit einer Aufnahmebohrung
für die Feder 16' versehener Kolben 23a geführt, der eine Rolle 23d trägt. Der mittlere
Teil 23b des Federgehäuses 23 besitzt einen ringförmigen Flansch 23e, der zur Anlage
der äußeren Feder 16" dient und der in einer Bohrung des äußeren Teiles 23c des Federgehäuses
23 gleitet. Außerdem sind an den Flansch 23e zwei bogenförmige Kurvenstükke 24 angesetzt.
[0017] Auf der der Stellschraube 22' gegenüberliegenden oberen Seite der Halteeinrichtung
13" ist eine Querachse 25 befestigt, auf der ein mittlerer einarmiger Hebel 26 und
zwei seitliche Hebel 27 gelagert sind. In einer Längsbohrung der Halteeinrichtung
13" sind zwei koaxiale, relativ zueinander bewegbare Kolben 28a und 28b verschiebbar
gelagert, von denen der mittig angeordnete Kolben 28a eine horizontal verlaufende
Steuerleiste 28a1.und der äußere Kolben 28b zwei Steuervorsprünge 28b1, 28b2 trägt,
deren Mittellinien in einer Vertikalebene liegen, die durch die Achse der Kolben hindurchgeht.
Die Enden der Steuervorsprünge 28b1., 28b2 und der Steuerleiste 28a1 liegen in der
Normalstellung der Halteeinrichtung 13" in einer auf die Bohrungsachse des Ansatzes
1a der hier nicht sichtbaren Sohlenplatte normalen Ebene. Beide Kolben 28a und 28b
werden durch die Federn 16' und 16" über die Hebel 26 und 27 beaufschlagt.
[0018] Am Ende der Längsbohrung des Ansatzes 1a ist ein etwa pilzförmiges Folgeglied 19"
gelagert, dessen Kopf 19"a zur Anlage der Steuerleiste 28a1 und der Steuervorsprünge
28b1, 28b2 dient und dessen Stiel 19'b ein kugelförmiges Ende 19"d besitzt. Dieses
Ende 19"d ist in einer Bohrung des skifesten Beschlages 14" gelagert. Der vom Ansatz
11a entfernte Arm des Winkelhebels 13"a ist wieder gabelförmig ausgebildet (siehe
Fig. 5a), wobei sich jede Zinke 13"a1 , 13"a2 der Gabel sowohl an die Rückseite der
Steuerleiste 28a1 des inneren Kolbens 28a als auch den an/Rand je eines Fensters des
äußeren Kolbens 28b anlegt.
[0019] Wird die Sohlenplatte in der vertikalen und/oder horizontalen Ebene verschwenkt,
so wird auch das Folgeglied 19" verschwenkt, was eine axiale Bewegung eines oder beider
Kolben 28a, 28b, die über die Hebel 26 und 27 federbeaufschlagt sind, auslöst.
[0020] Wird das eingestellte vertikale und/oder horizontale Auslösemoment der Sohlenplatte
überschritten, so wird der Winkelhebel 13"a derart stark verschwenkt, daß er sich
gegen die Wirkung der Schenkelfeder 18 vom Anschlag 13"b abhebt. Dadurch verläßt der
Winkelhebel 13"a die Rolle 11b am Ansatz 11a des Federgehäuses. Dies hat aber zur
Folge, daß der Skischuh in der bereits beschriebenen Weise aus der Bindung freikommen
kann.
[0021] Die beiden Federn 16' und 16" sind in ihrer Wirkung insofern miteinander gekoppelt,
als beim Zu - sammendrücken der inneren Feder 16' der mittlere Teil 23b des Federgehäuses
23 zwangsläufig etwas zurückgeschoben und bei einem Zusammendrücken der äußeren Feder
16" die innere Feder 16' etwas entspannt wird. Bei einem kombinierten Sturz, bei welchem
beide Fe - dern 16' und 16" zusammengedrückt werden, ist daher jedes der beiden auslösenden
Momente kleiner als die Summe der einzeln auftretenden Momente.
[0022] Die Halteeinrichtung 13"' gemäß den Fig. 6 und 7 ist insofern verhältnismäßig einfach
aufgebaut, als bei ihr der skifeste Beschlag 14"' eine kegelige Bohrung 30, deren
Umfang eine Ellipse ist, aufweist, deren große Achse parallel zur Skioberseite verläuft.
Diese Bohrung 30 dient zur Aufnahme einer Kugel 31, welche in einem Kolben 17 gelagert
ist. Der Kolben 17 steht unter dem Einfluß einer Druckfeder 16, deren Vorspannung
durch eine Stellschraube 22 eingestellt werden kann. Im Kolben 17 ist ein Querbolzen
15 befestigt, der Langlöcher 13"'d in der Halteeinrichtung 13"' durchsetzt und der
zur Anlage des gabelförmigen Endes eines Winkelhebels 13"'a dient, welcher unter dem
Einfluß einer Schenkelfeder 18 an einem Anschlag 13"'b anliegt und dessen anderer
Arm sich an der Rolle 11b am Ansatz 11a des Federgehäuses abstützt.
[0023] Dadurch, daß die kegelige Bohrung 30 den Umfang einer Ellipse besitzt, kann mit einer
einzigen Feder 16 das Verhältnis der Drehmomente, bei denen ein öffnen der Bindung
bei einem Frontalsturz und/oder bei einem Drehsturz eintritt, durch entsprechende
Wahl des Öffnungswinkels im Vertikalschnitt sowie des Öffnungswinkels im Horizontalschnitt
durch den skifesten Beschlag 14"' festgelegt werden. Die tatsächliche Grösse der Drehmomente
wird durch Verändern der Vorspannung der Feder 16 mittels der Stellschraube 22 dem
Fahrkönnen und dem Körperbau des Skifahrers entsprechend eingestellt.
[0024] Die Wirkungsweise dieser Skibindung ist wie folgt: Liegt die auf die Skibindung wirkende
Belastung im sogenannten elastischen Bereich der Skibindung,so wird der Winkelhebel
13"'a nur soweit verschwenkt, daß er nicht von der Rolle 11b abgleitet. Wird jedoch
eine unwillkürliche Auslösung der Skibindung eingelei - tet, so gleitet der Winkelhebel
13"'a von der Rolle 11b ab, was ein Verschieben des Federgehäuses und damit ein Öffnen
der den Skischuh haltenden Backen zur Folge hat. Das willkürliche Öffnen der Skibindung
erfolgt durch einen nicht dargestellten Hebel, der bei seinem Verschwenken den Winkelhebel
13"'a gegen die Kraft der Schenkelfeder 18 von der Rolle 11b drückt.
[0025] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 8 und 9 sind in einer Halteeinrichtung 13
IV für die vertikale und die horizontale Auslösung der Skibindung zwei Systeme horizontal
nebeneinander vorgesehen. Zu diesem Zwecke weist der skifeste Beschlag 14
IV eine horizontale, im Querschnitt V-förmige Nut 37 sowie eine gleiche vertikale Nut
38 in horizontalem Abstand nebeneinander auf. In diesen Nuten 37, 38 sind Kugeln 39
gelagert, welche durch Kolben 17a, 17b, deren Stirn - seiten ebenfalls mit V-förmigen
Nuten versehen sind, in die Nuten 37 und 38 des Beschlages 14
IV gedrückt werden. Die beiden Kolben 17a und 17b stehen unter dem Einfluß von Druckfedern
16a, 16b, deren Vorspannung durch Stellschrauben 22a und 22b einstellbar ist.
[0026] Jeder Kolben 17a bzw. 17b besitzt eine im Querschnitt rechteckige, sich in Querrichtung
erstreckende, durchgehende Ausnehmung 46, welche zur Aufnahme einer Gelenklasche 47
mit reichlichem Spiel bestimmt ist. Im einen Kolben 17a ist die Gelenklasche 47 durch
einen Bolzen 48 befestigt. Im anderen Kolben 17b durchsetzt ein Bolzen 49 ein Langloch
47a in der Ge - lenklasche 47. Auf diese weise kann sich jeder der beiden Kolben 17a
und 17b unabhängig vom anderen Kolben in seiner Längsrichtung bewegen. Zwischen den
beiden Kolben 17a und 17b befindet sich ein Winkelhebel 13
IVa, der unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 18 in der Ruhelage an einem Anschlag
13
IVb anliegt. Dieser Winkelhebel 13
IVa legt sich mit einem Arm beim Auslösevorgang an die Gelenklasche 47 an, während der
andere Arm entgegen der Kraft der Schenkelfeder von der Rolle 11b abgleitet, welche
im Ansatz 11a des Federgehäuses drehbar gelagert ist. Im Falle eines kombinierten
Sturzes werden beide Kolben 17a, 17b ver - schoben, sodaß für die Auslösung der Bindung
ein geringerer Weg der beiden Kolben erforderlich ist als bei der Verschiebung eines
einzigen Kolbens bei einem Drehsturz oder bei einem Frontalsturz.
[0027] Auch die Halteeinrichtung 13V gemäß den Fig. 10 - 12 besitzt für die horizontale
und die vertikale Auslösung der Skibindung zwei getrennte systeme, welche in einer
Horizontalebene nebeneinander angeordnet sind. Bei dieser Ausführung weist der skifeste
Beschlag 14v zwei im Querschnitt rechteckige Führungsnuten 50, 51 auf, von denen die
eine 50 vertikal, die andere 51 hingegen horizontal verläuft. In den beiden Führungsnuten
50 und 51 sind die mit Rollen 52a, 53a versehenen Kurbeln 52 und 53 geführt. Diese
sind an Prismenstücken 54, 55 befestigt, welche einen etwa trapezförmigen Querschnitt
besitzen, in entsprechende Nuten in Kolben 17a und 17b eingreifen und um je eine Achse
58, 59 verschwenkbar sind. Die Achsen 58, 59 ragen bis in den Ansatz 1a der Sohlenplatte,
wobei zwischen den Prismenstücken 54, 55 und dem Ansatz 1a Beilagscheiben 54a, 55a
auf den Achsen angeordnet sind. Beide Kolben 17a, 17b stehen unter dem Einfluß von
Druckfedern 16a, 16b, deren Vorspannung durch eine einzige Stellschraube 22" eingestellt
werden kann. Zu diesem Zwecke sind die Enden der beiden Druckfedern 16a, 16b in einem
mit einer mittigen Nut versehenen Querteil 61 gelagert, dessen Rückseite an einem
Absatz der Stellschraube 22" anliegt.
[0028] Selbstverständlich sind auch hier die beiden Kolben 17a, 17b mit einer querverlaufenden,
im Querschnitt rechteckigen, durchgehenden Aussparung versehen, in der eine Gelenklasche
47 mit Spiel untergebracht ist, welche von Bolzen 47 und 49 in den einzelnen Kolben
17a, 17b festgehalten wird. Dabei durchsetzt der Bolzen 49 ein Langloch 47a in der
Gelenklasche 47. An der Gelenklasche 47 liegt ein Winkeihebel 13
Va an, der unter dem Einfluß einer shenkelfeder 18 in der Ruhestellung an einem Anschlag
13
Vb anliegt. Die Stirnseite des einen Armes des Winkelhebels 13
Va stützt sich an der Rolle 11b eines Ansatzes 11a des Federgehäuses ab.
[0029] Wird die Sohlenplatte nach oben und/oder nach der Seite über das vorgegebene Ausmaß
d.h. den elastischen Bereich hinaus verschwenkt, so verdrehen sich die Prismenstücke
54, 55 bzw. eines derselben, wobei sich ihre-Rückseite über die Beilagscheibe 54a
bzw.55a an der Sohlenplatte abstützt. Dadurch werden aber die Kolben 17a, 17b vom
Skischuh weggeschoben, was ein Verschwenken des Winkelhebels 13
Va zur Folge hat, das die Freigabe des Skischuhs in der bereits beschriebenen Weise
einleitet. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Weg, den die beiden Kolben
17a, 17b bei einem kombinierten Sturz bei der Auslösung zurücklegen, kleiner als bei
der Verschiebung eines einzigen Kolbens bei einem Drehsturz oder bei einem Frontalsturz.
[0030] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die in der Zeichnung dargestellten
und im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene
Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise
können anstelle von Schraubendruckfedern in die Halteeinrichtungen Tellerfederpakete
eingesetzt werden. Weiters könnte anstelle der Rolle am Ansatz des Federgehäuses der
Ansatz auch eine Abrundung mit einem Gleitbelag aufweisen.
1. Auslöseskibindung mit einer in ihrem Mittelbereich um eine etwa lotrechte Hochachse
(3) ver - schwenkbaren sowie um eine - von der Skispitze her gesehen - vor der Hochachse
angeordnete Querachse (4) hochklappbaren Sohlenplatte (1), die in der Fahrtstellung
durch eine federnde Halteeinrichtung (13 - 13V) am Ski (2) festgehalten ist, welch' letztere in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung
der Sohlenplatte (1) gegenüber dem Ski (2) bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels
- sowohl nach oben als auch nach der Seite das Öffnen eines Festhaltemechanismus bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Halteeinrichtung (13' - 13V) ein Winkelhebel (13'a - 13Va) auf einer Querachse (34) verschwenkbar gelagert und in einer Endstellung gesichert
ist, dessen einer Arm sich mit seiner Stirnseite an einer Rolle (11b) abstützt, welche
an einem Federgehäuse (11), z.B. an einem Fortsatz (11a) desselben, drehbar gelagert
ist, wobei die im Federgehäuse angeordnete Feder das an der Sohlenplatte angeordnete
Verriegelungsglied (8) für den Skischuh haltende Backen (6) in die Klemmlage zu drücken
sucht.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelhebel (13'a-
13Va) in der Fahrtstellung unter dem Einfluß einer Schenkelfeder (18) an einem Anschlag
(13'b - 13Vb) der Halteeinrichtung (13' - 13V) anliegt.
3. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Arm des
Winkelhebels (13'a - 13"'a) gabelförmig ausgebildet ist.
4. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Feder der Halteeinrichtung über
einen Kolben auf ein etwa pilzförmiges Folgeglied einwirkt, das im Gehäuse der Halteeinrichtung
allseits verschwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiel (19'b)
des Folgegliedes (19') im axialen Abstand zwei kugelförmige Verdickungen (19'c, 19'd)
aufweist, von denen die eine (19'c) in einer horizontalen (20a) und die andere (19'd)
in einer vertikalen Nut (20b) eines skifesten Beschlages (14') geführt ist, und daß
der Winkelhebel (13'a) an einem Querbolzen (15) des Kolbens (17) anliegt (Fig. 3 und
4).
5. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 - 3, bei der die Feder der Halteeinrichtung
über mindestens einen Kolben auf ein etwa pilzförmiges Folgeglied einwirkt, das im
Gehäuse der Halteeinrichtung allseits verschwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stiel (19"b) des Folgegliedes (19") ein kugelförmiges Ende (19"d) aufweist,
das in einer Bohrung eines skifesten Beschlages (14") geführt ist, und daß an der
Rückseite des Folgegliedes (19") zwei in- bzw. aneinander geführte Kolben (28a, 28b)
anliegen, von denen der eine Kolben (28a) von einer Druckfeder (16') für eine Auslösung
in horizontaler und der andere Kolben (28b) von einer Druckfeder (16") für eine Auslösung
in vertikaler Richtung belastet ist (Fig. 5).
6. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Federn (16',
16") in einer um eine Querachse (35) in der Halteeinrichtung (13") schwenkbar gelagerten
Schwinge (21) untergebracht sind, deren Winkellage durch eine Stellschraube (22')
veränderbar ist.
7. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Federn (16',
16") und den Kolben (28a, 28b) Hebel (26, 27) in der Haltevorrichtung (13") schwenkbar
gelagert sind, welche an der Rückseite der koaxial angeordneten Kolben anliegen.
8. Skibindung nach einem der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der innere
Kolben (28a) an seiner Stirnseite eine horizontale Steuerleiste (28a1) trägt, wogegen der äußere Kolben (28b) zwei Steuervorsprünge (28b1 und 28b2) besitzt, deren Mittellinien in einer Vertikalebene liegen, welche durch die Achsen
der beiden Kolben hindurchgeht, wobei die Enden der Steuervorsprünge und der Steuerleiste
in der Normalstellung der Halteeinrichtung (13") in einer auf die Bohrungsachse:normalen
Ebene liegen.
9. Skibindung nach einem der Ansprüche 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gabelzinke
(13"a1, 13"a2) an beiden Kolben (28a, 28b) gleichzeitig anliegt (Fig. 5a).
10. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein skifester Beschlag
(14"') eine konische, von einer Ellipse begrenzte Bohrung (30) aufweist, deren Öffnungswinkel
- im vertikalen Längsschnitt gesehen - kleiner als im horizontalen Längsschnitt ist,
daß an der dem Skischuh zugewendeten Seite des von der Feder (16) belasteten Kolbens
(17) eine Kugel (31) in einer Kugelpfanne gelagert ist, welche Kugel in die konische
Bohrung (30) eingreift, und daß an einem Querbolzen (15) des Kolbens (17) der Winkelhebel
(13" 'a) anliegt (Fig. 6 und 7).
11. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die horizontale
und die vertikale Auslösung zwei getrennte Federsysteme (16a, 16b) in der Halteeinrichtung
(13IV bzw. 13V) nebeneinander angeordnet sind, deren Kolben (17a, 17b) durch eine Gelenklasche (47)
miteinander verbunden sind, an der der Winkelhebel (13IVa bzw. 13Va) angreift (Fig. 8 - 12).
12. Skibindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein skifester Beschlag
(14IV) eine horizontale und eine vertikale V-förmige Nut (37 bzw. 38) aufweist, welche
Nuten in horizontalem Abstand nebeneinander ausgebildet sind und in welchen Kugeln
(39) gelagert sind, deren andere Seiten in symme - trisch angeordneten V-förmigen
Nuten an der Stirnseite der beiden federbelasteten Kolben (17a, 17b) abgestützt sind (Fig. 8 und 9).
13. Skibindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein skifester Beschlag
(14V) eine horizontale und eine vertikale, im Querschnitt rechteckige Nut (50 bzw. 51)
aufweist, und daß in diesen Nuten zwei an im Querschnitt trapezförmige Prismenstücke
(54, 55) angesetzte Kurbeln (52, 53) geführt sind, wobei die Prismenstücke (54, 55)
in der Ruhelage in trapezförmige Nuten an der Stirnseite der beiden Kolben (17a, 17b)
eingreifen und auf Achsen (58, 59) der Kolben verdrehbar gelagert sind (Fig. 10-12).