[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Zuführung einzelner Blätter von einem
Blattstapel in den einer Schreibwalze zugeordneten Führungskanal mittels antreibbarer
Transportrollen, einem gegen die Transportrollen bewegbaren Stapelboden und Anschlägen
für den Blattstapel sowie die Einzelblätter separierenden Sperrfingern.
[0002] Derlei Vorrichtungen für die Separierung einzelner Blätter von einem Blattstapel
werden beispielsweis in Schreibautomaten, Druckern, insbesondere in Matrixdruckern,
verwendet.
[0003] Es ist bekannt (DE-Patentschrift 29 28 353), aus Transportwalzen einen Klemmspalt
für das geförderte Blatt zu bilden, wobei die Transportwalzen über eine Rutschkupplung
mit dem Antrieb der Schreibwalzen verbunden sind. Hierbei ist der Sperrfinger dem
Klemmspalt zugeordnet und die Betätigungselemente für den Sperrfinger bestehen aus
einer mit der Schreibwalze schlupffrei gekuppelten Nockenscheibe und aus einem die
Nockenscheibe abtastenden, mit dem Sperrfinger verbundenen Abtasthebel, wobei die
Transportwalzen vom Transportorgan einerseits und von der Schreibwalze andererseits
in einem solchen Abstand angeordnet sind, daß das geförderte Blatt jeweils gleichzeitig
mit einer separierenden Transportrolle und den den Klemmspalt bildenden Transportrollen
bzw. mit der Schreibwalze in Kontakt steht.
[0004] Die bekannte Lösung bedient sich außerdem eines bewegbaren Stapelbodens, der mittels
Federkraft andauernd gegen die die Einzelblätter separierenden Rollen gedrückt wird.
Hierbei ist jedoch nicht auszuschließen, daß der mittels Federkraft bewegbare Stapelboden
mehr als nur ein Blatt nach oben drückt, so daß die Vereinzelungsrolle auch zwei Blätter
transportiert, die gegen den Sperrfinger geschoben werden. Im bekannten Fall dient
außerdem der Sperrfinger lediglich als Anschlag und nicht zur eigentlichen Separierung
von einzelnen Blättern im Bereich des Stapelbodens. Die vorliegende Erfindung unterstellt
daher, daß dem Stapelboden sowohl seitliche Anschläge für den Blattstapel als auch
die Einzelblätter separierende Sperrfinger auf Höhe des Stapelbodens zugeordnet sind.
[0005] Bei einer derartigen Bauweise, bei der der Blattstapel mittels der Sperrfinger nach
oben zusammengehalten wird, besteht die besondere Schwierigkeit, ein Einzelblatt aus
dem Eingriff der Sperrfinger, die meist paarweise in den Randbereichen des Blattstapels
vorgesehen sind, herauszubringen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Vorrichtung
im Hinblick auf ein verbessertes Außereingriffbringen eines Einzelblattes aus dem
Bereich der seitlich angeordneten Sperrfinger weiterzubilden.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stapelboden aus
einer oder mehreren zur Einzelblatt-Mitte symmetrisch angeordneten Führungsleisten
gebildet ist, denen jeweils eine antreibbare Vereinzelungsrolle gegenüberliegend im
Bereich eines vorderen Anschlags zugeordnet ist, ferner, daß die Sperrfinger den Vereinzelungsrollen
in den seitlichen Randbereichen des Blattstapels zugeordnet sind, daß die Vereinzelungsrollen
höher als die Sperrfinger angeordnet sind und daß die Vereinzelungsrollen zu Beginn
des Vereinzelungsvorgangs zumindest um den Weg der Oberdeckung durch die Sperrfinger
entgegen der Vorschubrichtung eines Einzelblattes drehantreibbar sind. Diese Lösung
weist gleich mehrere Vorteile auf: Die Ausbildung des Stapelbodens aus einzelnen Führungsleisten
in Verbindung mit der gegenüberliegenden Anordnung von Vereinzelungsrollen gestattet
ein Aufwölben des Blattes quer zur Vorschubrichtung. Aufgrund dessen, daß die' Sperrfinger
den Vereinzelungsrollen in den seitlichen Randbereichen des Blattstapels zugeordnet
sind, wird diese Queraufwölbung des Einzelblattes noch gefördert. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß das Zurückziehen des Einzelblattes in queraufgewölbter Fonn ein
sicheres Entziehen des Einzelblattes aus dem Bereich der Sperrfinger erlaubt, wonach
die Bewegung in Vorschubrichtung ein sicheres Gleiten eines Einzelblattes über die
Sperrfinger hinweg bewirkt.
[0008] Das Separieren eines Einzelblattes wird nunmehr auch noch dadurch unterstützt, daß
die Führungsleisten des Stapelbodens unter einem stumpfen Winkel aneinander anschließende
Auflageflächen bilden. Hierdurch entsteht'nämlich ein Aufwölben in Längsrichtung des
Einzelblattes, wodurch ebenfalls das Außereingriffbringen aus der Wirkung der Sperrfinger
unterstützt wird.
[0009] Nach der weiteren Erfindung ist vorgesehen, daß die Führungsleisten, seitlich parallel
verlaufende Führungswände und Distanzstangen zu einer Wippe vereinigt sind, die mittels
einer Drehachse schwenkbar in den Seitenteilen des Geräterahmens gelagert ist. Die
Ausbildung zur Wippe sowie die schwenkbare Lagerung ermöglichen ein Schwenken des
gesamten Stapels in Richtung auf die Vereinzelungsrollen.
[0010] Hierbei ist außerdem vorteilhaft, daß der Wippe eine Steuerbrücke zugeordnet ist,
die aus einem oder mehreren unter Federkraft stehenden, schwenkbar mittels einer Achse
in den Seitenteilen des Geräterahmens gelagerten Hebeln besteht. Unabhängig von der
Höhe des Blattstapels wird daher die Wippe stets in Richtung gegen die Vereinzelungsrollen
geschwenkt, wobei die Anpreßkraft nahezu konstant gehalten wird.
[0011] Ein weiteres Merkmal der.Erfindung besteht darin, daß die Wippe als Führung für eine
auf Papierbreite einstellbare Führungswand dient.
[0012] Die Antriebsübertragung für die Vereinzelungsrollen wird nach weiteren Erfindungsmerkmalen
dahingehend vorgenommen, daß die Vereinzelungsrollen auf einer durch die Schreibwalze
antreibbaren Achse angeordnet sind und daß die Antriebsbewegung mittels einer elektromagnetischen
Kupplung bzw. mittels eines Antriebszuges in die zwei Drehrichtungen übertragbar ist.
[0013] Vorteilhafterweise ist ferner vorgesehen, daß ein vorderer Anschlag und die Sperrfinger
auf übereinanderliegenden Achsen angeordnet sind.
[0014] Um eine Rückwärtsbewegung der einzelnen Blätter zu begrenzen und gleichzeitig das
Aufwölben in Längsrichtung der Einzelblätter zu unterstützen ist außerdem noch vorgeschlagen,
daß ein hinterer Anschlag für jeweils ein Einzelblatt vorgesehen ist.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die gesamte Vorrichtung in ihrer Anwendung auf einen Matrixdrucker
und
Fig. 2 einen Schnitt A - B entsprechend der Schnittangabe in Fig. 1.
[0016] In einem Geräterahmen, wie solche bei Matrixdruckern verwendet werden, sind in den
Seitenteilen 1 und 2 die Achsen 3, 4, 5 drehbar gelagert.
[0017] Auf der Achse 3 befindet sich eine Wippe 31, die aus den Führungswänden 6 und 7'und
den darin fest eingepreßten oder lose eingelegten Distanzstangen 8 besteht. Eine weitere
Führungswand 9 kann auf der Achse 3 bzw. der Distanzstange 8 der gewünschten Papierbreite
entsprechend seitlich verschoben und mittels eines nicht näher beschriebenen Feststellhebels
auf der Achse 3 verriegelt werden. An den Führungswänden 6 und 9 sind in rückwärtiger
Position Anschlagwinkel 10 und 11 vorgesehen, die in Raststellungen oder stufenlos
verschiebbar sind und nach der jeweiligen Länge des Einzelblattes bzw. eines einzelnen
Formulars eingestellt werden.
[0018] Auf der Achse 4 befinden sich die Vereinzelungsrollen 17 sowie weitere noch zu beschreibende
Antriebsteile.
[0019] Unter Einbeziehung der Achse 5 ist eine Steuerbrücke 32 gebildet, die aus den äußeren
Hebeln 12, die mit der Achse 5 fest verbunden sind, und einer Achse 13 gebildet ist.
Die Achse 13 steht über die Langlöcher 6a mit den Führungswänden 6, 7 und 9 der Wippe
31 in Eingriff. Von zwei Zugfedern 14 wird die Steuerbrücke 32 im Uhrzeigersinn verschwenkt
und nimmt durch die Achse 13 die darauf gelagerte Wippe 31 mit. Hierbei kommt der
auf den Führungsleisten 15 gelagerte Formularstapel 16 zur Anlage an die auf der Achse
4 befindlichen Vereinzelungsrollen 17. Die Anpreßkraft bleibt hierbei immer konstant,
auch wenn sich die Höhe des Formularstapels 16 ändert.
[0020] Die eine Begrenzung für den Formularstapel 16 bilden zwei vordere Anschläge 18, die
auf der Achse 19 gelagert sind.
[0021] Die Vorrichtung wird u. a. von dem Kupplungsrad 20 angetrieben, das über einen Getriebezug
21 mit einem fest mit der Schreibwalze 22 verbundenen Zahnrad 23 in Eingriff steht.
Das Kupplungsrad 20 ist Teil der elektromagnetischen Kupplung 24, die bei Bestromung
die von der Schreibwalze 22 ausgehende Drehbewegung in gleicher Drehrichtung aüf die
Achse 4 überträgt.
[0022] Nachfolgend wird die Wirkungsweise der Vorrichtung beschrieben:
Wenn ein Einzelblatt bzw. ein Einzelformular zugeführt werden sollen, werden anfangs
gleichzeitig die elektromagnetische Kupplung 24 bestromt und die Schreibwalze 22 der
Büromaschine um eine festprogrammierte Wegstrecke im Gegenuhrzeigersinn gedreht (Figur
2). Hierbei ist die Achse 4 über die elektromagnetische Kupplung 24 eingeschaltet,
so daß die Bewegung in Gegenrichtung über den Getriebezug 21 von der Schreibwalze
22 übertragen werden kann. Ober das mit der Schreibwalze 22 verbundene Zahnrad 23
und dem beschriebenen Getriebezug 21 wird das Kupplungszahnrad 20 mitgenommen, das
wiederum die Achse 4 antreibt. Somit werden auch die auf der Achse 4 befindlichen
Vereinzelungsrollen 17 im Gegenuhrzeigersinn bewegt.
[0023] Das jeweils obere Blatt vom Formularstapel 16, das durch die federschlüssige Bewegung
der Achse 13 an den Vereinzelungsrollen 17 anliegt, wird infolge dieser Drehbewegung
in der ersten Phase nach hinten geschoben bis zur Anlage an die hinteren Anschläge
10 und 11. In der zweiten Phase wird das jeweils obere Blatt aus dem Oberdeckungsbereich
der Sperrfinger 25 als Papierniederhaltung herausgenommen und durch die Oberflächenkrümmung
der Führungsleisten 15 zu einer noch größeren Bauchausbildung in Längsrichtung gezwungen.
Beim Austritt des jeweils oberen Blattes aus den Sperrfingern 25 können sich gleichzeitig
die nach unten gehaltenen seitlichen Blattecken zurückbiegen, nachdem sie vorher durch
den Höhenversatz von den Vereinzelungsrollen zu den Sperrfingern 25 quergekrümmt waren.
[0024] Bei der Umkehrbewegung der Schreibwalze 22 werden über die beschriebenen Antriebselemente
auch die Achse 4 mit den Vereinzelungsrollen 17 im Uhrzeigersinn, d. h. in Vorschubrichtung
für die Linzelblatter gedreht.. Die Vereinzelungsrollen 17 schieben das Blatt bis
in den Wirkungsbereich der Schreibwalze 22, danach schaltet die elektromagnetische
Kupplung 24 ab. Hierbei wird das sich an den Ecken zurückbiegende jeweils obere Formular
über die Sperrfinger 25 hinwegtransportiert und durch ein Leitblech 26 den Friktionsrollen
27 zugeführt.
[0025] Im Bereich des oberen Leitbleches 28 ist ein Sensor 29 angeordnet, der die Vorderkante
des Einzelblattes abfühlt und damit eine vorprogrammierte Reversierbewegung einleitet,
die das Einzelblatt in die gewünschte Druckposition befördert.
[0026] Der Auswurf des bedruckten Einzelblattes bzw. Formulars erfolgt in ein wegklappbares
Ablagefach 30, dessen Vorteil darin liegt, daß man beim Einlegen des Formularstapels
16 volle Einsicht auf den Formularstapel hat.
[0027] Nach dieser beschriebenen Einzelblattzuführung lassen sich ebenfalls mehrlagige Formularsätze
zuführen.
[0028] Es ist auch möglich, bei der beschriebenen Vorrichtung über ein zweites Papierreservoir
einen zusätzlichen Formular- oder Kuvertstapel zu bevorraten, der entsprechend einer
Programmierung abrufbar ist.
1. Vorrichtung für die Zuführung einzelner Blätter von einem Blattstapel in den einer
Schreibwalze zugeordneten Führungskanal mittels antreibbarer Transportrollen, einem
gegen die Transportrollen bewegbaren Stapelboden und Anschlägen für den Blattstapel
sowie die Einzelblätter separierenden.Sperrfingern, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stapelboden aus einer oder mehreren zur Einzelblatt-Mitte symmetrisch angeordneten
Führungsleisten (15) gebildet ist, denen jeweils eine antreibbare Vereinzelungsrolle
(17) gegenüberliegend im Bereich eines vorderen Anschlags (18) zugeordnet ist, ferner,
daß die Sperrfinger (25) den Vereinzelungsrollen (17) in den seitlichen Randbereichen
des Blattstapels (16) zugeordnet sind, daß die Vereinzelungsrollen (17) höher als
die Sperrfinger (25) angeordnet sind und daß die Vereinzelungsrollen (17) zu Beginn
des Vereinzelungsvorgangs zumindest um den Weg der Oberdeckung durch die Sperrfinger
(25) entgegen der Vorschubrichtung eines Einzelblattes drehantreibbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet.
daß die Führungsleisten (15) des Stapelbodens unter einem stumpfen Winkel aneinander
anschließende Auflageflächen bilden.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsleisten (15), seitlich parallel verlaufende Führungswände (6 und 7)
und Distanzstangen (8) zu einer Wippe (31) vereinigt sind, die mittels einer.Drehachse
(3) schwenkbar in den Seitenteilen (1,2) des Geräterahmens gelagert ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wippe (31) eine.Steuerbrücke (32) zugeordnet ist, die aus cinem oder mebreren
unter Federkraft stehenden, schwenkbar mittels einer Achse (5) in den Seitenteilen
(1 und 2) des Geräterahmens gelagerten Hebeln (12) besteht.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wippe (31) als Führung für eine auf Papierbreite einstellbare Führungswand
(9) dient.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vereinzelungsrollen (17) auf einer durch die Schreibwalze (22) antreibbaren
Achse (4) angeordnet sind und daß die Antriebsbewegung mittels einer elektromagnetischen
Kupplung (24) bzw. mittels eines Antriebszuges (21) in die zwei Drehrichtungen übertragbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorderer Anschlag (18) und die Sperrfinger (25) auf übereinanderliegenden
Achsen angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein hinterer Anschlag (10,11) vorgesehen ist.