(19)
(11) EP 0 112 405 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1984  Patentblatt  1984/27

(21) Anmeldenummer: 82111993.0

(22) Anmeldetag:  24.12.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B24D 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL

(71) Anmelder: Fabritius, Hans J.
D-4400 Münster (DE)

(72) Erfinder:
  • Fabritius, Hans J.
    D-4400 Münster (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schulze Horn und Hoffmeister 
Goldstrasse 36
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Für Schleif- und Polierarbeiten einsetzbares Vorsatzteil bei Werkmaschinen


    (57) @ Insbesondere für Schleif- und Polierarbeiten einsetzbares Vorsatzteil bei Werkmaschinen, mit einer Antriebsscheibe (1), die auf einer Seite eine Klettschicht (4) und auf der anderen Seite eine auf einen starren Lauf umrüstbare biegsame Welle (2) aufweist, und einer Arbeitsscheibe (3), die werkstückseitig mit einer Bearbeitungsscheibe (6) und antriebsseitig mit einem mit der Klettschicht (4) der Antriebsscheibe (1) unter Bildung eines Klettverschlusses verbindbaren Gewebe versehen ist, wobei die Arbeitsscheibe (3) zweiteilig aufgebaut ist und aus einer gewebehinterlegten Bearbeitungsscheibe (6) und einer Schaumstoffscheibe (7), deren Scheibenflächen jeweils mit einer Klett- und einer Gewebeschicht (15, 5) versehen sind, besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein insbesondere für Schleif-und Polierarbeiten einsetzbares Vorsatzteil bei Werkmaschinen, mit einer Antriebsscheibe, die auf einer Seite eine Klettschicht und auf der anderen Seite eine auf einen starren Lauf umrüstbare biegsame Welle aufweist, und einer Arbeitsscheibe, die werkstückseitig mit einer Bearbeitungsscheibe und antriebsseitig mit einem mit der Klettschicht der Antriebsscheibe unter Bildung eines Klettverschlusses verbindbaren Gewebe versehen ist.

    [0002] Vorsatzteile mit Antriebsscheiben, die durch Werkmaschinen, z.B. Bohrmaschinen, in schnell umlaufende Bewegung versetzt werden und die werkstückseitig eine Arbeitsscheibe tragen, sind bekannt.

    [0003] Es ist weiterhin bekannt, die Verbindung zwischen Antriebsscheibe und Arbeitsscheibe durch einen Klettverschluß herzustellen, so daß z.B. bei Abnutzung oder Wechsel der Arbeitsscheibe ein Austausch schnell erfolgen kann.

    [0004] Je nachdem welche Arbeiten durchgeführt werden, wird man die Achse der Vorsatzteile durch Einsatz einer biegsamen Welle flexibel halten oder nicht. Besonders für Schleifarbeiten sind Vorsatzteile derart gestaltet, daß sie neben der flexiblen Welle auf der Unterseite der Antriebsscheiben eine Schaumstoffschicht besitzen, wodurch die Schleifleistung verbessert wird. Nachteilig eignen sich diese Vorsatzteile nicht für Arbeiten, die mit starrer Welle und hoher Umdrehungszahl ausgeführt werden, während mit Vorsatzteilen ohne Schaumstoffschicht bei Schleif- und Polierarbeiten keine optimalen Ergebnisse erzielbar sind.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vorsatzteil, der obengenannten Art so zu gestalten, daß es für sämtliche Schleif- und Polierarbeiten einsetzbar ist und auf schnelle und einfache Weise auf das jeweilige Einsatzgebiet umrüstbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem Vorsatzteil die Arbeitsscheibe zweiteilig aufgebaut ist und aus einer gewebehinterlegten Bearbeitungsscheibe und einer Schaumstoffscheibe, deren Scheibenflächen jeweils mit einer Klett- und einer Gewebeschicht versehen sind, besteht.

    [0007] Bei dem erfindungsgemäßen Vorsatzteil wird einessichere und leicht lösbare Verbindung zwischen Antriebsscheibe, Schaumstoffschicht und Bearbeitungsscheibe jeweils durch Klettverschluß hergestellt. Das Vorsatzteil läßt sich für Arbeiten, die eine Schaumstoffzwischenschicht nicht erfordern, durch einfaches Entfernen dieser Schicht umrüsten, wodurch die bekannte Form des Vorsatzteils mit Antriebsscheibe und verbundener Arbeitsscheibe hergestellt wird.

    [0008] Den unterschiedlichen Einsatzgebieten entsprechend gestaltet man die Arbeitsscheibe einmal als Poliertuch oder Poliervlies. Für Schleifarbeiten.sind Arbeitsscheiben vorgesehen, bei denen die Schleifkörner kunstharzgebunden sind. Mit diesen Schleifscheiben lassen sich wesentlich längere Standzeiten erzielen als mit Scheiben nach dem Stand der Technik, bei denen die Schleifkörnung auf einen mit der Unterlage verklebten Papierträger aufgebracht ist.

    [0009] Zur Verlängerung der Standzeit des Vorsatzteiles ist weiterhin vorgesehen, die Klettschicht an der Antriebsscheibe einstückig anzuformen. Hierdurch wird vermieden, daß sich wie bei einer Antriebsscheibe nach dem Stand der Technik der Verbindungskleber zwischen Klettschicht und Antriebsscheibe durch Erwärmen bei hoher Belastung lösen kann.

    [0010] Bei dem Vorsatzteil ist eine Welle vorgesehen, bei der zumindestens ein Teilstück biegsam ist und die einen Anschlag am antriebsseitigen Ende des biegsamen Teilstückes besitzt, mit einem Aufnahmeteil der Antriebsscheibe derart verbindbar, daß ihr biegsames Teilstück außerhalb des Aufnahmeteils liegt. Zur Umrüstung auf einen starren Lauf kann das biegsame Teilstück der Welle durch eine aufgesteckte Hülse, die zwischen Aufnahmeteil und Anschlag verklemmbar ist, festgesetzt werden.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0012] Es zeigen:

    Figur 1 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Vorsatzteils,

    Figur 2 eine auseinandergezogene Darstellung des Vorsatzteils der Figur 1.



    [0013] Das in Figur 1 gezeigte Vorsatzteil weist eine Antriebsscheibe 1 mit einer Welle 2 und eine mit der Antriebsscheibe 1 haftend verbundene Arbeitsscheibe 3 auf.

    [0014] Auf der Unterseite der Antriebsscheibe 1 ist einstückig eine Klettschicht 4 angeformt, deren Elemente hakenförmig, pilzkopfartig oder auch T-förmig ausgebildet sein können. Mit der Klettschicht 4 ist die Arbeitsscheibe 3 über eine Gewebeschicht 5, die zum Beispiel aus Velours bestehen kann, unter Bildung eines Klettverschlusses ver-. bunden. Das in den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiel des Vorsatzteils ist für Schleifarbeiten geeignet. Dazu ist die Arbeitsscheibe 3 zweiteilig aufgebaut und weist eine Bearbeitungsscheibe 6 und eine Schaumstoffscheibe 7 auf. Die Verbindung zwischen Bearbeitungsscheibe 6 und Schaumstoffscheibe 7 erfolgt wiederum durch einen Klettverschluß. Die Bearbeitungsscheibe 6 ist dazu mit einer Gewebeschicht 8 hinterlegt, während auf die Schaumstoffscheibe 7, die aus Hochdruck-PU-Schaum oder vergleichbaren Materialien besteht, auf der zur Bearbeitungsscheibe gerichteten Scheibenfläche eine Klettschicht 15 aufgebracht ist. Die Schichten 5 und 15 auf den Scheibenflächen der Schaumstoffscheibe können aufgeklebt sein, da bei den zum Planschleifen oder Polieren erforderlichen, relativ niedrigen Drehzahlen die Festigkeit des Klebers durch Erhitzung nicht beeinträchtigt wird. Im Gegensatz dazu ist bei der Bearbeitungsscheibe 6, die aus einem Kunstharzbett besteht, in das Schleifkörner eingesetzt sind, die Gewebeschicht 8 ohne Kleber mit dem Kunstharzbett verbunden.

    [0015] Antriebsseitig weist die Antriebsscheibe 1 ein Aufnahmeteil 9 auf, in das die Welle 2 mit einem ein Schraubgewinde 10 aufweisenden Ende eingeschraubt ist. Zwischen Schraubgewinde 10 und einem Anschlag 11, dessen Querschnittsfläche zur Erleichterung der Montage der Welle 2 als Sechskant ausgebildet ist, besitzt die Welle 2 ein biegsames Teilstück 12. Der Anschlag 11 geht zur Antriebsseite in einen Schaftteil 13 über, das zum Beispiel in ein Bohrmaschinenfutter einsetzbar ist.

    [0016] Bei eingeschraubter Welle 2 liegt das biegsame Teilstück 12 außerhalb des Aufnahmeteils 9. Das biegsame Teilstück 12 kann für einen starren Lauf der Welle durch eine Zylinderhülse 14 festgesetzt werden, die das biegsame Teilstück 12 übergreift und zwischen Aufnahmeteil 9 und Anschlag 11 festgeklemmt ist. Die Lage der Zylinderhülse 14 ist in Figur 1 gestrichelt angedeutet. Bei Bedarf kann die Zylinderhülse 14 durch Abschrauben der Welle 2 entfernt werden.

    [0017] Das Vorsatzteil ermöglicht in der in Figur 1 gezeigten Ausbildung mit biegsamer Welle und Schaumstoffzwischenschicht exaktes Schleifen auf ebenen Flächen. Für Feinschleifarbeiten kann die Bearbeitungsscheibe 6 des Vorsatzteils bei Entfernung der Schaumstoffscheibe 7 direkt vor die Arbeitsscheibe 1 gesetzt werden, wobei die beiden Scheiben durch Klettverschluß aneinander haften. Aufgrund der biegsamen Welle ist ein präzises Schleifen möglich. Die Bearbeitungsscheibe 6 kann auch aus einem Poliertuch oder Poliervlies bestehen, so daß mit dem Vorsatzteil sämtliche Polierarbeiten durchführbar sind.

    [0018] Durch Arretierung der Welle 2 über die Zylinderhülse 14 können ferner Schleifarbeiten durchgeführt werden, die einen Gleichlauf der Antriebsscheibe erfordern. Die Verbindung über den Klettverschluß zwischen Antriebsscheibe und Bearbeitungsscheibe ist so stabil, daß auch gewebehinterlegte Schleifscheiben als Bearbeitungsscheiben eingesetzt werden können. Antriebsscheibe mit Schleifscheibe sind dann in Werkmaschinen, z.B. Winkelschleifer mit passendem Anschlußgewinde, einsetzbar. Ersichtlicherweise ist das erfindungsgemäße Vorsatzteil für vielfältige Schleif- und Polierarbeiten geeignet und stellt daher eine ideale Lösung der anstehenden Probleme dar.


    Ansprüche

    1. Insbesondere für Schleif- und-Polierarbeiten einsetzbares Vorsatzteil bei Werkmaschinen, mit einer Antriebsscheibe, die auf einer Seite eine Klettschicht und auf der anderen Seite eine auf einen starren Lauf umrüstbare biegsame Welle aufweist, und einer Arbeitsscheibe, die werkstückseitig mit einer Bearbeitungsscheibe und antriebsseitig mit einem mit der Klettschicht der Antriebsscheibe unter Bildung eines Klettverschlusses verbindbaren Gewebe versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsscheibe (3) zweiteilig aufgebaut ist und aus einer gewebehinterlegten Bearbeitungsscheibe (6) und einer Schaumstoffscheibe (7), deren Scheibenflächen jeweils mit einer Klett- und einer Gewebeschicht (15, 5) versehen sind, besteht.
     
    2. Insbesondere für Schleif- und Polierarbeiten einsetzbares Vorsatzteil bei Werkmaschinen, mit. einer Antriebsscheibe, die auf einer Seite eine Klettschicht und auf der anderen Seite eine auf einen starren Lauf umrüstbare biegsame Welle aufweist, und einer Arbeitsscheibe, die werkstückseitig mit einer Bearbeitungsscheibe und antriebsseitig mit einem mit der Klettschicht der Antriebsscheibe unter Bildung eines Klettverschlusses verbindbaren Gewebe versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Arbeiten mit starrer Welle die Arbeitsscheibe aus der gewebehinterlegten Bearbeitungsscheibe (6) besteht.
     
    3. Vorsatzteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsscheibe (6) aus kunstharzgebundenen Schleifkörnern aufgebaut ist.
     
    4. Vorsatzteil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsscheibe (6) aus einem Poliertuch oder Poliervlies besteht.
     
    5. Vorsatzteil nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet, durch eine an die Antriebsscheibe (1) einstückig angeformte Klettschicht (4).
     
    6. Vorsatzteil mit einer Welle, bei der zumindest ein Teilstück biegsam ist, und einem Anschlag am antriebsseitigen Ende des biegsamen Teilstückes, nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsscheibe (1) ein Aufnahmeteil (9) aufweist, mit dem die Welle (2) derart verbindbar ist, daß ihr biegsames Teilstück (12) außerhalb des Aufnahmeteils (9) liegt.
     
    7. Vorsatzteil nach den Ansprüchen 1, 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das biegsame Teilstück (12) der Welle durch eine aufgesteckte Hülse,(14), die zwischen Aufnahmeteil (9) und Anschlag (11) verklemmbar ist, festsetzbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht