[0001] Die Erfindung betrifft ein Schrämwalzen-Räumschild gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Die im Untertage-Bergbau zu gewinnende Steinkohle wird derzeit vornehmlich schneident
mittels Schrämmaschinen abgebaut.Die hierfür verwendeten Schrämmaschinen, die mit
einer oder zwei Schrämwalzen ausgerüstet sind, werden über oder stoßseitig - neben
dem Strebförderer an den Stoß- und altseitigen Förderanbauten gleitend oder rollend
verfahren. Die Schrämwalzengrundkörper sind mit drei bis sechs, je nach dem Schrämwalzen-0
mehr oder weniger hohen, gewindeähnlichen Gängen versehen, deren Oberflächen mit Schrämmeißeln
bestückt sind. Die Kohle wird durch diese Schrämmeißel losgebrochen und durch die
vorher beschriebene Bauform der Schrämwalze in Richtung Strebförderer ausgetragen.
Das kreisbogenförmige Räumschild ist, in einem bestimmten Abstand zu den Meißelspitzen
der Schrämwalzen, an einen Räumschildhalter angeschraubt. Dieser Räumschildhalter
ist geteilt und umgreift ringförmig das Planetenträgergehäuse so, daß es in einer
Führung mitsamt dem Räumschild um die Schrämwalze verschwenkt werden kann. Beim Schrämen
muß das Räumschild immer, in Schrämrichtung, hinter der Schrämwalze stehen. Wird die
Schrämrichtung geändert, muß das Räumschild mit dem Räumschildhalter um die Schrämwalze
in die richtige Stellung geschwenkt werden. Bedingt durch die Anordnung des Räumschildes
wird, erstens die Transportwirkung der Schrämwalze erhöht, zweitens durch das Räumschild
das Wegschleudern des durch die Schrämwalze gelösten Schrämgutes verhindert gleichzeitig
der Staubanfall im Arbeitsbereich vermindert, und drittens säubert das, beim Sohlschnitt
infolge seines Eigengewichts über die Sohle schrappende Räumschild diese so, daß der
Rückvorgang des Strebförderers mit den nachzuziehenden Strebausbaueinheiten erheblich
erleichtert wird.
[0003] Das Verschwenken eines Räumschildes kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen:
1. mittels einer am Walzentragarm angeordneten hydraulischen Schwenkvorrichtung, die
am Räumschildhalter angreift und das Räumschild nach oben, um die Schrämwalzenachse
in den freien Raum verschwenkt, oder
2. beim Hochschwenken des Walzentragarms um ein Gelenk am Walzenkopfgetriebe, was
über innere oder äußere Schwenkzylinder erfolgen kann, fällt das Räumschild durch.sein
Eigengewicht nach unten in den Freiraum unter der Schrämwalze und setzt sich dort
auf die Sohle auf. Durch Verfahren der Schrämmaschine in eine neue Richtung und gleichzeitiges
langsames Herunterschwenken der Schrämwalze dreht sich der Räumschildhalter in seiner
Führung so, daß die Schrämwalze, nach einigen Metern Fahrt, mit ihren unteren Meißelspitzen
auf der Sohle und das Räumschild in seiner richtigen Stellung hinter der Schrämwalze
steht.
[0004] Durch die winkelförmige Anordnung von Räumschild und Räumschildhalter, der bei entsprechendem
Schrämwalzen-Durchmesser einen großen Hebelarm bilden kann, wird der Räumschildhalter
durch sehr hohe Biegekräfte beansprucht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn
der unter 2. beschriebene Schwenkvorgang durchgeführt wird. Es kann dabei auch vorkommen,
daß sich das unter der Schrämwalze liegende Räumschild nur im Schrämtiefsten auf einem
Bergebrocken oder nachgefallenen Schrämgut aufsetzt. Noch ungünstiger wirkt es sich
aus, wenn,ohne das Räumschild zu schwenken, die Schrämrichtung kurzfristig geändert
wird, um z.B. einen Nachfall vermeintlich besser bewältigen zu können. Bei den vorgenannten
Fällen ergeben sich in dem Räumschildhalter so hohe Biegekräfte, daß es zu dessen
Verformung kommt. Diese können so erheblich sein, daß insbesondere der im Schrämtiefsten
befindliche, äußerste Teil des Räumschildes mit den äußersten Schrämmeißeln der Schrämwalze
in Berührung kommt. Dadurch ergeben sich zwangsläufig Beschädigungen des Räumschildes,
weil die Schrämmeißel tiefe Rillen in die Blechbeplankung dieses Räumschildteils fräsen.
Diese Beschädigungen des Räumschildes zwangen bisher nicht nur zu einem ziemlich aufwendigen
Auswechseln desselben und auch gegebenenfalls zum Wechseln des Räumschildhalters,
sondern es waren damit, besonders im Untertagebetrieb, auch gefährliche Sicherheitsrisiken
verbunden. Durch die Reibung von Stahl auf Stahl kam es nämlich zu starken Erhitzungen
und sogar zu Funkenbildungen, die beide eine Schlagwetterexplosion auslösen könnten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, alle Schäden, die durch eine ungewollte
Berührung des Räumschildes mit der Schrämwalze bzw. deren Schrämmeißel auftreten können
und sogar auch diese Berührungen selbst zu verhindern und einmal erfolgte Beschädigungen
des Räumschildes schnell und kostengünstig zu beseitigen.
[0006] Diese Aufgabe wurde gelöst durch die Ausbildung und Ausstattung des Räumschildes
gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Räumschildes sind in den Patentansprüchen
2 bis
4 erläutert.
[0008] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Ausbildung des Räumschildes und seiner Zusatzeinrichtungen eine Beschädigung durch
die Schrämmeißel vermieden oder unwesentlich wird, eine anfallende Reparatur mit geringem
Aufwand in kurzer Zeit durchgeführt werden kann und vor allem, daß reibungsbedingte
örtliche Überhitzungen und Funkenbildungen, die eine Schlagwetterexplosion auslösen
könnten, sicher vermieden werden.
[0009] Die Zeichnung erläutert den Erfindungsgegenstand an Ausführungsbeispielen.
[0010] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Walzenarmes mit der Schrämwalze, den Räumschildhalter
und das Räumschild in der Seitenansicht.
Fig. 2 dieselbe Anornung in der Draufsicht,
Fig. 3 ein Räumschild in der Seitenansicht,
Fig. 4 ein Schnittbild des Räumschildes mit eingebautem Annäherungsschalter.
[0011] Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Schrämmaschine 1 ist auf den stoßseitigen
2 und altseitigen 3 Anbauten des Strebförderers 4 verfahrbar. Die hier ebenfalls schematisch,
ohne Schrämmeißel, dargestellte Schrämwalze 5 ist über das Planetenträgergehäuse 6
des Walzentragarms 7 am nicht sichtbaren Walzenanschlußflansch befestigt. Das kreisbogenförmig
oder ähnlich ausgebildete Räumschild 8, das in Arbeitsstellung immer in Schrämrichtung
hinter der Schrämwalze 5 stehen muß, ist am Räumschildhalter 9 lösbar befestigt. Der
Räumschildhalter 9, der geteilt, ringförmig die nicht sichtbare Führung auf dem Planetenträgergehäuse
6 des Walzentragarms 7 umgreift, schwenkt das Räumschild 8, wie oben beschrieben,
um die Schrämwalze 5. Wird nun dieser Räumschildhalter 9 durch die Einwirkung übergroßer
Biegekräfte verbogen, so schwenkt das Räumschild 8, wie in Fig. 2 gestrichelt dargestellt,
gegen die Schrämwalze 5. Dadurch kommt es zu erheblichen Beschädigungen des Räumschildes,
wobei sich die Schrämmeißel tief in dessen Beplankung hineinarbeiten. Um die dann
notwendigen Reparaturarbeiten zu erleichtern und den dazu notwendigen Aufwand sowie
den eventl. anfallenden Förderausfall zu verringern, wurde das Räumschild 8 erfindungsgemäß
etwa in zwei Drittel seiner Tiefe durch eine schnell lösbare Verbindung aufgeteilt.
Dadurch braucht man in Zukunft nur den äußeren Teil des Räumschildes 8 und den verbogenen
Teil des ebenfalls aufgeteilten Räumschildhalters 9 auszutauschen. Zur Sicherung des
Räumschildes 8 gegen eine Annäherung an die Schrämmeißel der Schrämwalze 5 ist es
an einer geeigneten Stelle mit einem Annäherungsschalter 12 ausgerüstet, der bei einer
Kollisionsgefahr ein optisches oder akustisches Signal 11 auslöst und/oder der Antrieb
der Schrämwalze 5 abschaltet. Dieser Annäherungsschalter 12 ist in einer entsprechenden
Aussparung des Räumschildes angeordnet und auf der der Schrämwalze 5 zugewandten Seite
durch eine strahlendurchlässige Kappe oder dgl. kaschiert.
[0012] Um bei einer Berührung der Schrämmeißel mit dem Räumschild örtliche Überhitzungen
und/oder Funkenbildungen auszuschalten, ist das Räumschild auf seiner Innenseite ganz
oder teilweise mit einem nicht funkenbildenden Material, wie NE-Metall, Kunststoff
oder dgl. verkleidet oder ganz aus diesem Material gefertigt.
1. Schrämwalzen-Räumschild, das vornehmlich kreisbogenförmig ausgebildet und lösbar
an einem um die Achse der Schrämwalze (5) schwenkbaren Räumschildhalter (9) gehalten
ist, dadurch gekennzeichnet, daß es ganz oder teilweise aus einem nicht funkenbildenden
Material, wie NE-Metall, Kunststoff o. dgl. besteht oder innenseitig mit ihm beplankt
ist, daß ein der Schrämmaschine (1) abgewandtes Teil an dem übrigen Teil auswechselbar
befestigt ist, und daß es mit einem ein Signal auslösenden und/oder den Antrieb der
Schrämwalze (5) abschaltenden Annäherungsschalter (12) ausgerüstet ist.
2. Schrämwalzen-Räumschild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Annäherungsschalter (12) in Aussparungen des Räumschildes (8), gegen Beschädigungen
geschützt, eingebaut und zur Schrämwalze (5) hin durch Kappen aus strahlendurchlässiges
Material kaschiert sind.
3. Schrämwalzen-Räumschild nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung des Annäherungsschalters induktiv oder kapazitiv erfogt
4. Schrämwalzen-Räumschild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromversorgung des Annäherungsschalters (12) und/oder die Weiterleitung des
Signalstromes drahtlos erfolgt.