[0001] Die Erfindung betrifft eine Gießerei-Formanlage mit einer Formmaschine, in der abwechselnd
Ober- und Unterkasten einer Kastenform hergestellt werden, einer die Formmaschine
einbeziehenden Rechteckbahn, die eine Wendestation für den abgeformten Unterkasten,
eine Kerneinlegestrecke , eine Zulegestation für den abgeformten Ober- und Unterkasten,
eine Ausdrückstation für die komplette Form und eine Trennstation, von der der leere
Unter- und Oberkasten aufeinander folgend der Formmaschine zugeführt werden, aufweist
und mit einer Gieß- und Kühlstrecke.
[0002] Formanlagen dieses Aufbaus für den Kastenguß sind in vielen Ausführungsformen bekannt.
Ihre spezielle Ausbildung und die Anordnung der diversen Arbeitsstationen richtet
sich jeweils nach den räumlichen Gegebenheiten und in Einzelfällen auch nach den speziellen
gußtechnischen Anforderungen, die an diese Formanlage gestellt werden. Bei Kastenguß
ist man insbesondere bestrebt, die Anzahl der in der Anlage umlaufenden Formkasten
so gering wie irgend vertretbar zu halten um damit einerseits die Kosten der Anlage,
andererseits den Transportaufwand für die leeren Formkasten zu senken. Bei der bekannten
Anlage (DE-AS 1 962 131) ist eine langgestreckte Rechteckbahn vorgesehen, an deren
einen Langseite hintereinander die Trennstation, die Formmaschine, die Kerneintegestrecke
und die Zulegestation angeordnet sind. Von der Zulegestation gelangen die kompletten
Kastenformen über einen Querförderer auf die andere Langseite der Rechteckbahn, die
über den Querförderer hinaus verlängert ist. Diese Langseite der Rechteckbahn schließt
die Gieß- und Kühlstrecke ein, wobei zwei Plattenbandförderer übereinander angeordnet
sind. Jeder Plattenbandförderer weist zwei nebeneinander liegende Plätze auf. Der
Bauaufwand an Fördereinrichtungen und der Platzbedarf dieser Formanlage ist beträchtlich.
[0003] Bei kastenlosen Formen kann der Bauaufwand für die Fördereinrichtungen erheblich
gesenkt werden, da der Rücktransport der leeren Formkasten entfällt. Die gleichwohl
für die Herstellung der Form erforderlichen Formrahmen können in einem kurzen Kreislauf
um die Formmaschine herum geführt und die Form unmittelbar von diesem kurzen Kreislauf
auf die Gieß- und Kühlstrecke abgegeben werden. Eine solche Anlage läßt sich also
relativ kompakt bauen. Kastenloser Guß jedoch ist nicht in allen Fällen möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gießerei-Formanlage für den Kastenguß
mit dem eingangs geschilderten Aufbau so auszubilden, daß eine platzsparende kompakte
Bauweise mit der Möglichkeit einer Anpassung an jeden Anwendungsfall möglich ist und
die Herstellungskosten einer solchen Anlage beträchtlich gesenkt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Grundgedanken der Erfindung dadurch gelöst,
daß an einer Kopfseite der Formanlage, die von einer Schmalseite der Rechteckbahn
gebildet ist, die Formmaschine und die Wendestation angeordnet sind, ein in Förderrichtung
anschließender längerer Abschnitt der Rechteckbahn die Kerneintegestrecke, die Zulegestation
und die Gießstrecke aufweist, während der dazu parallele, andere längere Abschnitt
der Rechteckbahn als Kühlstrecke ausgebildet und bis nahe der Formmaschine zu der
Ausdrückstation zurückgeführt ist, von der die Formen auf eine direkt neben dieser
Kühlstrecke liegende weitere Kühlstrecke mit entgegengesetzter Förderrichtung gelangen,
während die leeren Formkasten mit wiederum hierzu entgegengesetzter Richtung über
die Trennstation zur Formmaschine gelangen.
[0006] Die Gießstrecke und der erste Teil der Kühlstrecke, auf der sich die Formen noch
im Formkasten befinden, lassen sich relativ nahe nebeneinander und parallel anordnen,
so daß eine schmale Rechteckbahn gegeben ist. Die an der Kopfseite der Anlage angeordnete
Schmalseite der Rechteckbahn wird in der Regel etwas breiter sein. In Längsrichtung
wird dieser zusätzliche Platzbedarf dadurch sinnvoll genutzt, daß der zweite Teil
der Kühlstrecke unmittelbar neben deren erstem Teil angeordnet ist und die Förderrichtung
auf diesen beiden Teilen der Kühlstrecke, die über die Ausdrückstation miteinander
in Verbindung stehen, einander entgegengesetzt ist, so daß auch die Gesamtlänge der
Anlage auf das notwendige Maß beschränkt wird. Andererseits läßt sich die Länge der
Kerneinlege-und Gießstrecke , wie auch die Länge der Kühlstrecke ohne Schwierigkeit
an stark unterschiedliche Bedarfsfälle anpassen, indem die einzelnen Förderabschnitte
entsprechend verkürzt oder verlängert werden. Stets ergibt sich aber eine Formanlage
mit geringst möglichem Platzbedarf in Längs- und Querrichtung.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist an der Kopfseite der Formanlage auf der
Schmalseite der Rechteckbahn unmittelbar vor der Formmaschine die Trennstation für
den leeren Formkasten und unmittelbar hinter der Formmaschine und vor der Wendestation
eine Sandabstreif-und Trichterbohrstation angeordnet.
[0008] Durch diese Ausbildung werden - mit Ausnahme der Ausdrückstation - alle Arbeitsstationen,
an denen in größeren Mengen Überschuß- bzw. Abfallsend entsteht, auf die Schmalseite
der Rechteckbahn konzentriert, so daß auch nur dort - und an der Ausdrückstation -
entsprechende Einrichtungen wie Gruben, und Förderer zur Aufnahme des Abfallsandes
notwendig sind.
[0009] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schmalseite der
Rechteckbahn an der Kopfseite der Formanlage auf einem solch hohen Niveau angeordnet
ist, daß die Formmaschine auf Bodenniveau aufgestellt werden kann, und daß die Trennstation
auf dieser Schmalseite an der einen Ecke der Rechteckbahn angeordnet und mit einem
Trenngerät ausgestattet ist, das anläßlich des Trennens der leeren Formkasten die
Differenz zwischen dem Normalniveau der Rechteckbahn und dem erhöhten Niveau an der
Schmalseite der Rechteckbahn überwindet, während an der gegenüberliegenden Ecke eine
Absenkstation für die abgeformten Ober- und Unterkasten angeordnet ist.
[0010] Auf diese Weise kann die Formmaschine auf normalem Bodenniveau aufgestellt werden,
so daß die sonst notwendigen umfänglichen Baumaßnahmen für eine Fundamentgrube entfallen
können. Es ist, wie bereits gesagt, lediglich die Grube für den Abfallsand erforderlich,
an die jedoch keine besonderen statischen Anforderungen gestellt werden. Die Überwindung
des Niveauunterschiedes bedarf aufgrund der Anordnung und Ausbildung des Trenngerätes
keiner besonderen Hubeinrichtungen, da lediglich der Hub des Trenngerätes entsprechend
zu verlängern ist.
[0011] Bei dieser Ausführungsform ist ferner mit Vorteil vorgesehen, daß auch der zweite
Teil der Kühlstrecke, auf die die ausgedrückten Formen abgegeben werden, auf etwa
dem gleichen Niveau angoerdnet ist, wie der an der Kopfseite der Anlage befindliche
Abschnitt der Rechteckbahn. Auch hier wird der Niveauunterschied in einfacher Weise
durch die Hubbewegung des an der Ausdrückstation angeordneten Gerätes überwunden.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Formanlage gibt die Möglichkeit, daß der Abschnitt
der Rechteckbahn zwischen der Ausdrückstation über die Trennstation,die Formmaschine,
die Absenkstation bis zur Zulegestation als die Kasten unmittelbar aufnehmende Bordrollenbahn
und der die Gießstrecke und der die abgegossenen Kastenformen aufnehmende Abschnitt
der Kühlstrecke bis zur Ausdrückstation als Palettenbahn ausgebildet sind, wobei die
Ausdrückstation an der einen Langseite der Rechteckbahn und die Zulegestation an der
anderen Langseite einander gegenüberliegen und durch ein Paletten-Übersetzgerät verbunden
sind.
[0013] Auf diese Weise sind nur in der unmittelbaren Umgebung der Formmaschine die relativ
teuren Bordrollenbahnen notwendig, die aber wiederum den Vorteil haben, daß sie jederzeit
um kürzere Abschnitte ergänzt werden können, während auf den weitaus längeren Abschnitten
der Rechteckbahn eine billige Schienenbahn für die Palettenwagen vorgesehen sein kann,
[0014] Bei dieser Ausführungsform sind zweckmäßigerweise auch das Ende der Gießstrecke und
der gegenüber i egende Anfang der Kühl strecke durch ei n Paletten-Übersetzgerät verbunden.
Sowohl dieses als auch das Übersetzgerät zwischen der Ausdrückstation und der Zulegestation
können in einfacher Weise durch einen schienengebundenen Wagen verwirklicht sein,
der seinerseits auf seiner Oberseite Schienenabschnitte für die Rollen der Paletten
aufweist.
[0015] Wie bekannt, kann der an die Ausdrückstation anschließende Teil der Kühlstrecke mindestens
je zwei Formen nebeneinander aufweisen. Diese bekannte Formanlage wird erfindungsgemäß
dadurch weiterentwickelt, daß dieser Teil der Kühlstrecke aus wenigstens zwei nebeneinander
angeordneten, endlosen Gummibandförderern besteht, vor deren Kopfseite die Ausdrückstation
angeordnet ist, an der wiederum ein nach oben wirkender Ausdrückzylinder angeordnet
ist, der zwischen zwei Positionen jeweils an der Kopfseite jedes der beiden Gummibandförderer
verfahrbar ist. Dabei ist ein die Form vom Ausdrückzylinder auf den Gummibandförderer
übergebender Schieber vorgesehen.
[0016] Bisher werden im Bereich der Kühlstrecke meist Plattenbandförderer verwendet, die
in der Regel zwei, gegebenenfalls auch mehr Plätze nebeneinander aufweisen. Diese
Plattenbandförderer haben den Vorteil, daß die Formen von der Seite her aufgeschoben
werden können. Nachteilig ist jedoch ihr hoher Kostenantei an der Gesamtanlage, eine
gewisse Störempfindlichkeit und eine nicht geringe Geräuschentwicklung. Gummibandförderer
sind wesentlich preisgünstiger, jedoch können die Formen nicht nebeneinander von der
Seite her aufgeschoben werden, weshalb bei deren Verwendung bisher stets nur ein einzelnes
Band eingesetzt wurde. Erfindungsgemäß sind mindestens zwei solcher Gummibandförderer
nebeneinander angeordnet und befindet sich die Ausdrück- und Übergabestation direkt
an der Kopfseite dieser Gummibandförderer, so daß die Formen wechselweise auf den
einen oder anderen Förderer übergeben werden können. Damit wird ein gleichmäßger Arbeitstakt
innerhalb der gesamten Formanlage erreicht.
[0017] Wie bereits oben angedeutet, ist unter der Ausdrückstation eine Grube angeordnet,
in der sich eine Einrichtung zum Wegführen des Abfallsandes befindet. Diese Einrichtung
ist im allgemeinen als Bandförderer ausgebildet. Die erfindungsgemäße Ausbildung an
der Ausdrückstation mit einem zwischen den beiden Kopfenden der Gummibandförderer
verfahrbaren Ausdrückzylinder eröffnet die Möglichkeit, daß die den Abfallsand wegführende
Einrichtung aus einem an dem verfahrbaren Ausdrückzylinder angeordneten, bis zum Boden
der Grube reichenden Schieber besteht, der bei jeder Fahrbewegung des Ausdrückzylinders
in der einen Richtung den Formsand aus der Grube herausschiebt. Es entfällt also ein
gesonderter Förderer für den Abfallsand. Die Förderbewegung wird durch die Fahrbewegung
des Ausdrückzylinders erzeugt, wobei als einfaches Fördermittel der Schieber nach
Art eines Schneepflugs od.dgl. dient.
[0018] Um das Hineinfallen von Abfallsand in dem Bereich hinter dem Schieber zu vermeiden,
kann an dem verfahrbaren Ausdrückzylinder eine dem Schieber bei dessen Schiebebewegung
nachlaufende Abdeckung für die Grube angeordnet sein.
[0019] Mit Vorteil sitzt der Ausdrückzylinder auf einem schienengebundenen Wagen, an dem
der Schieber und die Abdeckung angeordnet sind.
[0020] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform befindet sich der Ausdrückzylinder
weitgehend innerhalb der Grube vor dem Schieber. Dies bringt den Vorteil, daß der
Ausdrückzylinder nicht als kostenaufwendiger Teleskopzylinder ausgebildet sein muß.
[0021] Zur Beseitigung des Abfallsandes ist gemäß einem weiteren Merkmal der Er findung
vorgesehen, daß unterhalb der Schmalseite der Rechteckbahn an der Kopfseite der Formanlage
und entlang der einen Langseite der Rechteckbahn bis in den Bereich der Ausdrückstation
eine Grube mit einem Förderer zum Wegtransportieren des Abfallsandes angeordnet ist
und daß der Boden der Grube an der Ausdrückstation bis oberhalb des Abfallsand-Förderers
an der Langseite der Rechteckbahn reicht.
[0022] Damit sind die beiden einzigen notwendigen Abfallsand-Gruben über eine relativ kurze
Grube an der einen Langseite verbunden. Der an der Ausdrückstation anfallende Formsand
wird durch den Schieber direkt an den in der Grube an der Langseite laufenden Förderer
übergeben.
[0023] Die vorgenannte Ausführungsform wird dadurch in bevorzugter Weise weitergebildet,
daß der Abfallsand-Förderer unmittelbar nach der Ausdrückstation aus der Grube heraus
bis oberhalb des Niveaus der Formen auf dem Gummibandförderer der Kühlstrecke geführt
und unterhalb seines Abgabeendes ein Querförderer angeordnet ist, der den Abfallsand
auf die Formen abwirft.
[0024] I m Gegensatz zu den bekannten Formanlagen, bei denen der Abfallsand - meist in Gruben
- bis zur Sandaufbereitung transportiert wird, gelangt hier der innerhalb der Formanlage
anfallende Abfallsand auf die Formen und mit diesen an die Auspackstation, wo ohnehin
die größte Menge an aufzubereitendem Formsand anfällt.
[0025] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben,
das in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf die Formanlage;
Figur 2 einen Schnitt A-A gemäß Figur 1;
Figur 3 einen Schnitt B-B gemäß Figur 1
Figur 4 einen Schnitt C-C gemäß Figur 1 und
Figur 5 einen Schnitt D-D gemäß Figur 1.
[0026] Wie die Draufsicht gemäß Fig. 1 zeigt, wird der Umriß der Gießerei-Formanlage im
wesentlichen durch eine längliche Rechteckbahn bestimmt, die sich aus mehreren Abschnitten
unterschiedlicher Funktion zusammensetzt. Kernstück jeder Formanlage ist die hier
mit 1 bezeichnete Formmaschine, die an der Kopfseite der Rechteckbahn innerhalb derselben
angeordnet ist. Sie arbeitet mit einem eine Schmalseite der Rechteckbahn bildenden
Abschnitt 2 zusammen und besitzt zwei Stationen, von denen sich die Station 3 vor
der Formmaschine innerhalb des Abschnittes 2 der Rechteckbahn befindet, während die
zweite Station innerhalb der Formmaschine angeordnet ist. Oberhalb der Station 3 befindet
sich stationär ein Formsand-Füllgefäß 4, das aus einem neben der Formanlage stehenden
Formsandbunker 5 über einen Förderer 6 beschickt wird. An der Station 3 und unterhalb
des Förderbahnabschnittes 2 befindet sich ein Anpreßaggregat 7, das zwischen den beiden
Stationen verfahrbar ist, unmittelbar oberhalb des Anpreßaggregates 7 befindet sich
ein Modellplattenträger 8 mit Modell. Dieses kann mittels einer Modellwechseleinrichtung
9 durch ein anderes Modell ersetzt werden. Beispielsweise sind nebeneinander das Modell
für den Oberkasten und den Unterkasten einer Form angeordnet. Ein Arbeitstakt läuft
so ab, daß das Anpreßaggregat 7 in der Station 3 nach oben gegen den Modellplattenträger
fährt, diesen auf seinem weiteren Hubweg nach oben mitnimmt und gegen den in der Station
3 auf der Förderbahn befindlichen Kastenteil, z.B. einen Unterkasten 10 fährt, auch
diesen mitnimmt und gegen den Öffnungsrand des Füllgefäßes 4 anpreßt. Gegebenenfalls
kann auch noch zusätzlich ein Füllrahmen vorgesehen sein. Nach Abschluß des Füllvorgangs
wird das Anpreßaggregat 7 mit dem Unterkasten 10 etwas abgesenkt und in die Formmaschine
hineingefahren, um dort den Unterkasten 10 wieder anzuheben und gegen das Verdichtungsaggregat
anzupressen. Die Verdichtung des Formsandes kann pneumatisch, mechanisch oder in kombinierter
Weise erfolgen. Der abgeformte Unterkasten wird nach Absenken vom Verdichtungsaggregat
wieder in die Station 3 eingefahren, um dann auf dem Abschnitt 2 in Richtung des Pfeils
12 (Figur 1) weiter transportiert zu werden, wobei er beispielsweise einem Oberkasten
11 (Figur 4) folgt. Die Kastenteile 10, 11 erreichen nacheinander eine Abstreifeinrichtung
13 nach Art eines Pfluges, der am Formrücken überstehenden Formsand abstreift. Unmittelbar
hinter der Abstreifeinrichtung 13 ist ein Trichterbohrgerät 14 angeordnet, das in
mehrere Positionen mit Bezug auf die Form gebracht werden kann.
[0027] Es folgt eine Wendestation 15, in der der Unterkasten gewendet wird, so daß die Form
von oben zugänglich ist, während der Oberkasten sich bereits in entsprechender Position
befindet.
[0028] Der Abschnitt 2 der Rechteckbahn ist, wie insbesondere Figur 4 zeigt, erheblich über
Bodenniveau angeordnet derart, daß die gesamte Formmaschine 1 auf Bodenniveau aufgestellt
werden kann. Am Ende des Abschnittes 2 und im Bereich einer Ecke der Rechteckbahn
ist deshalb ein Absenkgerät 16 angeordnet, das die Formkastenhälften auf Arbeitsniveau
absenkt, wie dies bei dem rechts unten gezeigten Oberkasten 11 der Fall ist. Die Rechteckbahn
wird in diesem Bereich wie auch im Abschnitt 2 von Bordrollenbahnen gebildet. Von
dem Absenkgerät 11 gelangen die Formkastenhälften auf eine Kerneinlegestrecke 17 an
einer Langseite der Rechteckbahn (Figur 1). Die Kerneinlegestrecke 17 weist mehrere
Stationen 18 zum Einlegen von Kernen, insbesondere in den Unterkasten, auf. Der Kerneinlegestrecke
17 folgt ein Zulegegerät 19, mittels dessen der Oberkasten 11 angehoben, und nach
Unterfahren des Unterkastens auf diesen abgesenkt wird. An dem Zulegegerät 19 wird
der komplette Formkasten von einem Palettenwagen 20 übernommen, der seinerseits mittels
eines auf Schienen 21 verfahrbaren Transportwagens herangefahren wird (Figur 1 und
2). Der Palettenwagen mit dem kompletten Formkasten 22 gelangt dann auf eine Schienenbahn
23, die den größten Tei der einen Langseite der Rechteckbahn ausmacht und als Gießstrecke
24 dient. Am Ende der Gießstrecke ist ein Bremszylinder 25 und ein Übersetzgerät 26
wiederum in Form eines schienengebundenen Wagens 26 angeordnet, der seinerseits auf
der Oberseite Schienen 27 für den Palettenwagen aufweist. Der Palettenwagen mit dem
Formkasten gelangt mittels dieses Übersetzgerätes auf die andere Langseite der Rechteckbahn,
wo wiederum Schienen angeordnet sind, auf denen die Palettenwagen mit einem Stoßzylinder
28 taktweise vorwärtsbewegt werden. Dieser Abschnitt 29 der Rechteckbahn bildet einen
ersten Teil einer Kühlstrecke, auf der sich die Form noch innerhalb des Formkastens
befindet. Die in Richtung des Pfeils 30 transportierten Formkasten gelangen im Bereich
der Formmaschine 1 in ein weiteres Übersetzgerät 31, das im wesentlichen aus einem
horizontal verfahrbaren sowie heb- und senkbaren Greifer 32 (Figur 5) besteht. Mittels
des Greifers 32 wird der Formkasten vom Palettenwagen 20 abgehoben. Der Palettenwagen
20 gelangt über die bereits beschriebene Schienenbahn 21 wieder an das Zulegegerät
19. Auf diese Weise ist der Palettenumlauf geschlossen.
[0029] Der im Greifer hängende Formkasten 32 wird in eine der beiden Positionen 33 oder
34 gefahren, die unmittelbar nebeneinander und am Aufgabeende je eines Gummiförderbandes
35, 36 angeordnet sind.
[0030] Unterhalb dieser beiden Positionen 33, 34 befindet sich ein Ausdrückzylinder 37 mit
Ausdrückplatte 38, der mittels eines Wagens 39 zwischen den beiden Positionen verfahrbar
ist (Figur 5). Beim Hochfahren drückt die Ausdrückplatte 38 die Form aus dem in der
entsprechenden Position befindlichen Formkasten 22 und bringt die Form 40 auf das
Niveau des einen Gummibandförderers 36, auf den die Form dann übergeben wird. Beim
nächsten Arbeitstakt fährt der Wagen 39 den Ausdrückzylinder 37 mit Ausdrückplatte
38 in die in Figur 5 strichpunktiert wiedergegebene andere Position 33. Auf diese
Weise können wahlweise nur ein Gummibandförderer oder wechselweise beide Gummibandförderer
beschickt werden. Die Gummibandförderer 35, 36 laufen in Richtung des Pfeils 41, also
entgegen der Förderrichtung auf dem ersten Teil der Kühlstrecke 29 um und bilden den
größeren zweiten Teil der Kühlstrecke, die unmittelbar neben dem ersten Teil 29 angeordnet
ist. Die Formen 40 gelangen mittels der Gummibandförderer 35, 36 an eine Abgabestation
42, von der sie an eine Auspackstation, z. B. einen Rüttelrost 43 übergeben werden,
um das Gußstück vom Formsand zu trennen.
[0031] An die Ausdrückstation, und zwar an deren Position 34, schließt ein Abschnitt 44
der Rechteckbahn an, der die leeren Formkasten in ein Trenngerät 45 überführt, wo
Oberkasten und Unterkasten voneinander getrennt und nacheinander der Station 3 vor
der Formmaschine 1 zugeführt werden. Dabei werden die Formkstenhälften, wie Figur
4 zeigt, wieder vom Normalniveau auf das erhöhte Niveau angehoben, indem das Trenngerät
einen entsprechend größeren Hub aufweist.
[0032] Im Bereich des Abschnittes 2 an der Schmalseite der Rechteckbahn ist eine Grube 46
angeordnet, in der unter sämtlichen Arbeitspositionen auf diesem Abschnitt ein Bandförderer
47 umläuft, der den an diesen Arbeitspositionen anfallenden Abfallsand aufnimmt und
auf einen senkrecht dazu laufenden Bandförderer 53 übergibt. Dieser läuft in einer
kurzen Grube 48 an der Langseite der Rechteckbahn von der Höhe des Trenngeräte 45
bis in Höhe der Ausdrückstation. Unterhalb der Ausdrückstation mit den Positionen
33, 34 ist gleichfalls eine Grube 49 angeordnet, in die der beim Ausdrücken anfallende
Abfallsand gelangt. Um diesen aus der Grube 49 herauszufördern, ist an dem Wagen 39
mit dem Ausdrückzylinder 37 und der Ausdrückplatte 38 ein Schieber 50 angeordnet,
der bis auf den Boden der Grube 49 reicht. Ferner ist am Wagen 39 eine Abdeckung 51
angeordnet, die das Einfallen vom Formsand in den Raum hinter den Schieber 50 verhindert.
Bei einer Fahrbewegung des Wagens 39 aus der strichpunktierten Position in die durchgezogene
Position nimmt der Schieber 50 den in der Grube befindlichen Formsand mit. Die Grube
49 endet mit einer Öffnung 52 unmittelbar oberhalb des in der Grube 48 laufenden Bandförderers
53.Der Bandförderer 53 ist unmittelbar hinter der Ausdrückstation nach oben geführt
(Figur 3) und gibt den Abfallsand auf eine querfördernde Einrichtung, z. B. eine Rutsche
54, die oberhalb der auf dem Gummiband 36 umlaufenden Formen 40 endet und den Abfallsand
auf diese Formen abwirft.
[0033] In Abwandlung der zuvor beschriebenen Anlage kann der erste Tei 29 der Kühl strecke
auch als zusätzliche Gießstrecke verwendet werden, wenn beispielsweise die Schmelze
zügig und vollständig gegossen werden muß, z.B. bei Sphäroguß. Dies geschieht dann
bei Stillstand der Anlage.
1. Gießerei-Formanlage mit einer Formmaschine, in der abwechselnd Ober- und Unterkasten
einer Kastenform hergestellt werden, einer die Formmaschine einbeziehenden Rechteckbahn,
die eine Wendestation für den abgeformten Unterkasten, eine Kerneinlegestrecke, eine
Zulegestation für den abgeformten Ober- und Unterkasten, eine Ausdrückstation für
die komplette Form und eine Trennstation, von der der leere Unter- und Oberkasten
aufeinanderfolgend der Formmaschine zugeführt werden, aufweist, und mit einer Gieß-
und Kühlstrecke, dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Kopfseite der Formanlage, die von einer Schmalseite (2) der Rechteckbahn
gebildet ist, die Formmaschine (1) und die Wendestation (15) angeordnet sind, ein
in Förderrichtung (12) senkrecht anschließender längerer Abschnitt der Rechteckbahn
die Kemeinlegestrecke (17), die Zulegestation (19) und die Gießstrecke (24) aufweist,
während der dazu parallele andere längere Abschnitt der Rechteckbahn als Kühlstrecke
(29) ausgebildet und bis nahe der Formmaschine (1) zu der Ausdrückstation (33, 34)
zurückgeführt ist, von der die Formen (40) auf eine direkt neben dieser Kühlstrecke
liegende weitere Kühlstrecke (35, 36) mit entgegengesetzter Förderrichtung (41) gelangen,
während die leeren Formkasten (44) mit wiederum entgegengesetzter Förderrichtung über
die Trennstation (45) zur Formmaschine (1) gelangen.
2. Formanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kopfseite der Formanlage
auf der Schmalseite (2) der Rechteckbahn unmittelbar vor der Formmaschine (1) die
Trennstation (45) und unmittelbar hinter der Formmaschine und vor der Wendestation
(15) eine Sandabstreif- und Trichterbohrstation (13, 14) angeordnet ist.
3. Formanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseite (2) der
Rechteckbahn an der Kopfseite der Formanlage auf einem solch hohen Niveau angeordnet
ist, daß die Formmaschine (1) auf Bodenniveau aufgestellt werden kann, und daß die
Trennstation (45) auf dieser Schmalseite an der einen Ecke der Rechteckbahn angeordnet
und mit einem Trenngerät ausgestattet ist, das anläßlich des Trennens der leeren Formkasten
die Differenz zwischen dem Normalniveau der Rechteckbahn und dem erhöhten Niveau an
deren Schmalseite überwindet, während an der gegenüberliegenden Ecke eine Absenkstation
(19) für die abgeformten Ober- und Unterkasten (10, 11) angeordnet ist.
4. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Teil der Kühlstrecke, auf die die ausgedrückten Formen (40) abgegeben werden, auf
etwa dem gleichen Niveau angeordnet ist, wie der an der Kopfseite der Anlage befindliche
Abschnitt (2) der Rechteckbahn.
5. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt
der Rechteckbahn zwischen der Ausdrückstation (33, 34) über die Trennstation (45),
die Formmaschine (1) , die Absenkstation (16) bis zur Zulegestation (19) als die Kasten
(10, 11) unmittelbar aufnehmende Bordrollenbahn und der die Gießstrecke (24) und der
die abgegossenen Kastenformen aufnehmende Abschnitt (29) der Kühlstrecke bis zur Ausdrückstation
(33, 34) als Palettenbahn ausgebildet sind und daß die Ausdrückstation an der einen
Langseite der Rechteckbahn und die Zulegestation (19) an der anderen Langseite einander
gegenüberliegen und durch ein Paletten-Übersetzgerät (21, 26) verbunden sind.
6. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende
der Gießstrecke (24) und der gegenüberliegende Anfang der Kühlstrecke (29) durch ein
Paletten-Übersetzgerät (26, 27) verbunden sind.
7. Formanlage, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der an die Ausdrückstation
anschließende Teil der Kühlstrecke mindestens je zwei Formen nebeneinander aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser Teil der Kühlstrecke aus wenigstens zwei nebeneinander
angeordneten, endlosen Gummibandförderen (35, 36) besteht, vor deren Kopfseite die
Ausdrückstation (33, 34) angeordnet ist, an der wiederum ein nach oben wirkender Ausdrückzyl
inder (37) angeordnet ist, der zwischen zwei Positionen (33, 34) jeweils an der Kopfseite
jedes Gummibandförderers (35, 36) verfahrbar ist.
8. Formanlage, insbesondere nach Anspruch 7, mit einer unter der Ausdrückstation angeordneten
Grube und einer darin angeordneten Einrichtung zum Wegführen des Abfallsandes, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung aus einem an dem verfahrbaren Ausdrückzylinder
(37) angeordneten, bis zum Boden der Grube (49) reichenden Schieber (50) besteht,
der bei jeder Fahrbewegung des Ausdrückzylinders (37) in der einen Richtung (33',
34) den Formsand aus der Grube (49) herausschiebt.
9. Formanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem verfahrbaren Ausdrückzylinder
(37) eine dem Schieber (50) bei dessen Schiebebewegung nachlaufende Abdeckung (51)
für die Grube (49) angeordnet ist.
10. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausdrückzylinder
(37) auf einem schienengebundenen Wagen (39) sitzt, an dem der Schieber (50) und die
Abdeckung (51) angeordnet sind.
11. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausdrückzylinder (37) sich weitgehend innerhalb der Grube (49) vor dem Schieber (50)
befindet.
12. Formanlage, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Schmalseite (2) der Rechteckbahn an der Kopfseite der Formanlage
und entlang der einen Langseite der Rechteckbahn bis in den Bereich der Ausdrückstation
(33, 34) eine Grube (46, 48) mit einem Förderer (47, 53) zum Wegtransportieren des
Abfallsandes angeordnet ist und daß der Boden der Grube (49) an der Ausdrückstation
(33, 34) bis oberhalb des Abfallsand-Förderers (53) an der Langseite der Rechteckbahn
reicht.
13. Formanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abfallsand-Förderer (53) unmittelbar nach der Ausdrückstation (33, 34) aus der Grube
(48) heraus bis oberhalb des Niveaus der Formen (40) auf dem Gummibandförderer (35,
36) der Kühlstrecke geführt und unterhalb seines Abgabeendes ein Querförderer (54)
angeordnet ist, der den Abfallsand auf die Formen (40) abwirft.