[0001] Auflaufrollgang vor Kühlbetten zum Überleiten von nacheinander auflaufenden Walzgutteillängen.
[0002] Die Erfindung betrifft einen Auflaufrollgang vor Kühlbetten zum überleiten von nacheinander
auflaufenden Walzgutteillängen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0003] Es ist aus der betrieblichen Praxis bereits bekannt, Auflaufrollgänge vor Kühlbetten
zum Überleiten von in dichter Folge nacheinander auflaufenden Walzgutteillängen mit
einer in horizontaler Ebene schwenkbeweglichen Weiche zu versehen. Mittels der Weiche
werden die in dem Auflaufrollgang nacheinander auflaufenden, von einem Walzgutstrang
abgetrennten Teillängen jeweils mit ihrem Kopfende in den festen Rinnenlängsabschnitt
eines sich an der Auslaufseite der Weiche anschließenden Förderrollgangs mit zwei
parallelen Rinnenlängsabschnitten, deren einer zur Kühlbettseite hin als heb-und senkbarer
Bremsschieberabschnitt und deren anderer als fester Rinnenabschnitt ausgebildet ist,
übergeleitet. Beide Längsabschnitte sind durch einen Längsabschnitt mit heb-und senkbaren
Trennleisten voneinander getrennt.
[0004] Beim Einlaufen des Kopfendes einer Walzgutteillänge in den schwenkbeweglichen Weichenabschnitt
ist in dem folgenden Rinnenabschnitt die Trennleiste angehoben, so daß der feste Rinnenlängsabschnitt
von dem heb- und senkbaren Bremsschieberabschnitt getrennt ist und die Walzgutteillänge
erst, nachdem diese in dem festen Rinnenabschnitt weit genug aufgelaufen ist, auf
der zum Kühlbett hin quer zur Förderrichtung geneigten Förderebene nach Absenken der
Trennleisten in den Bremsschieberlängsabschnitt übergleiten kann. Da die Trennleisten
vor dem Auslaufen des Schwanzendes aus der Weiche bereits wieder angehoben sein müssen,
um das Kopfende der nachfolgenden Teillänge wieder in dem festen Rinnenabschnitt führen
zu können, zieht sich das Schwanzende der vorlaufenden Teillänge über die angehobene
Trennleiste noch in den Bremsschieberlängsabschnitt ein, wobei, bedingt durch die
Oberkante der Trennleiste, eine Beeinträchtigung der Oberfläche des Schwanzendes unvermeidbar
ist. Weiter besteht bei höheren Auflaufgeschwindigkeiten der Walzgutteillänge die
Gefahr des Peitschens des Schwanzendes beim überlaufen der angehobenen Trennleiste
bzw. des Verschlingens des Schwanzendes an der vordersten Trennleiste.
[0005] Das Trennen des vorlaufenden Schwanzendes vom nachlaufenden Kopfende eines durch
eine Teilschere in der Bewegung unterteilten Walzgutstranges mit Rundquerschnitt ist
normalerweise nicht problematisch, solange diese Walzgutlängen mit Rundquerschnitt
beispielsweise in geschlossenen Rohrführungen geführt und auf Haspel zu Ringen aufgewickelt
werden. Die Trennweiche kann, bevor das Kopfende der folgenden Walzgutteillänge ausläuft,
bereits auf die neue Walzgutführung umgestellt werden, so daß sich das Schwanzende
der vorlaufenden Walzgutteillänge S-förmig in die Rohrführung noch einzieht und nicht
zum Peitschen oder Herausspringen kommen kann.
[0006] Schwieriger wird es, wenn vor Kühlbetten von Feinstahl-Walzstraßen der Walzgutstrang
in Teillängen unterteilt werden muß. Hierbei sind die Walzgutführungen U-förmig nach
oben offen und zur Kühlbettseite hin geneigt ausgebildet. Außerdem laufen, dem Walzprogramm
entsprechend Rund-, Flach-, Winkel- und U-Profilstäbe unterschiedlicher Querschnittsabmessungen
auf, so daß die Walzgutführungen verhältnismäßig breit ausgelegt sein müssen. Bis
zu ca. 14 m/sek Äuflaufgeschwindigkeit ist es möglich, die aufeinanderfolgenden Walzgutenden
von den folgenden Stabspitzen durch Ablenken der Stabspitze lückenlos zu trennen,
indem diese durch kurz vor der ankommenden Stabspitze zu hebende Schwerter oder keilförmige,
heb- und senkbare, den Bremsschiebern vorgeordnete Platten abgelenkt wurden. Dabei
wird das Ende der vorlaufenden Walzgutlänge zwangsläufig mit angehoben, was bei höheren
Geschwindigkeiten zu Störungen führt.
[0007] Waagerechtes Ablenken des vorlaufenden Endes bessert die Verhältnisse beim Trennen
etwas und ist bis etwa 16 m/sek möglich. Für noch hähere Geschwindigkeiten wird durch
Voreilung der Fördergeschwindigkeit des Auflaufrollgangs gegenüber der Austrittsgeschwindigkeit
des Walzgutstranges aus der Walzstraße hinter der Teilschere eine Lücke zwischen dem
Ende der abgeteilten Walzgutteillänge und dem Kopfende der fölgenden Teillänge gebildet,
um, ohne Berührung des Stabes die Weiche während der Stablücke umstellen zu können.
Das läßt sich betriebssicher durchführen, sofern eine Lücke von 3 bis 4 m bei einer
Laufgeschwindigkeit von 20 m/sek gezogen werden kann. Ein solches Vorgehen hat jedoch
auch Nachteile. So benötigt man beispielsweise bei einer Voreilung von 10% des Auflaufrollgangs
gegenüber der Walzgeschwindigkeit eine Strecke von 40 m, um eine Lücke von 4 m zu
erhalten. Das bedingt mehr Hallenlänge und zusätzliche Investitionskosten.
Da aus der Voreilgeschwindigkeit abgebremst werden muß, ergibt sich außerdem ein verlängerter
Bremsweg. Ein weiterer Nachteil bei voreilend angetriebenen Rollgangsrollen ist, daß,
solange sich die Walzgutlänge noch in der Walzstraße befindet, die voreilend angetriebenen
Rollen unter der Walzgutlänge durchdrehen und damit ein höherer Rollenverschleiß sowie
eine Beeinträchtigung der Materialoberfläche die Folge sind. Bei kleineren Restlängen
kann sich eine Lücke garnicht bilden, da diese viel früher der vorlaufenden
Teillän- ge folgen. Dementsprechend ist ein Trennen bei sehr kurzen Restlängen nicht
mehr möglich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, den der Weiche folgenden Teil des
Auflaufrollgangs dahingehend weiterzubilden, daß bei dichter, praktisch lückenloser
Stabfolge sowie höheren Auflaufgeschwindigkeiten der Walzgutteillängen ein betriebssicheres
Trennen und Überleiten insbesondere der Schwanzenden der Walzgutteillängen aus der
Weiche in den Bremsschieberlängsabschnitt bei ruhigem, oberflächenschonendem Lauf
gewährleistet ist und um darüberhinaus bei höheren Umlaufgeschwindigkeiten kürzere
Auflaufrollgänge zu erhalten.
[0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, zwischen dem auslaufseitigen
Ende der Weiche und dem Kopfende des in drei Längsabschnitte unterteilten Förcerrollgangs
einen in horizontaler Ebene quer zur Förderlinie um eine auslaufseitige vertikale
Schwenkachse beweglichen, in einen Längsabschnitt mit festen Bodenplatten und einen
Längsabschnitt mit unabhängig heb- und senkbaren Bodenplatten unterteilten, im Querschnitt
zur Kühlbettseite hin geneigten kürzeren getrennten Rinnenabschnitt anzuordnen, wobei
das auslaufseitige Ende der Weiche und das einlaufseitige Ende des Rinnenabschnittes
gemeinsam gleichgerichtet seitlich auslenkbar sind, die Führungswandungen der Weiche
einzeln auslaufseitig unabhängig voneinander in horizontaler Ebene um einlaufseitige
vertikale Schwenkachsen verschiebebeweglich ausgebildet sind und der Hub der heb-
und senkbaren Bodenplatten des Längsabschnittes des kürzeren Rinnenabschnittes aus
der Tieflage unterhalb der Förderebene bis oberhalb der Förderebene des seitlich benachbarten
Längsabschnittes sich erstreckt.
[0010] Vorteil einersolchen Vorrichtung ist, daß damit ein betriebssicheres Trennen auch
bei praktisch lückenlos mit höherer Geschwindigkeit nacheinander auflaufenden Walzgutteillängen
möglich ist. Das wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß durch das Zusammenwirken
von Weiche und nachgeordnetem kürzeren Rinnenabschnitt das aus der Weiche auslaufende
Kopfende einer Walzgutteillänge zunächst in einer zur seitlichen äußeren Führungswand
hin gerichteten bogenförmigen Bahn auf dem festen Rinnenlängsabschnitt die zum heb-
und senkbaren Schieber des kürzeren Rinnenabschnittes hin bestehende Lücke überwindet.
Die Walzgutteillänge läuft dann bei angehobenem heb- und senkbaren Schieber weiter
und gleitet nach Absenken des heb- und senkbaren Schiebers und des Längsabschnittes
mit heb- und senkbaren Trennmitteln quer zur Förderrichtung in den dem kürzeren Rinnenabschnitt
folgenden Auflaufrollgang in den Längsabschnitt mit heb- und senkbaren Bremsschiebern
und den Schieberabschnitt über. Dabei bildet der abgesenkte Schieber eine U-förmige
tiefer liegende Mulde, in welche sich das Schwanzende der Walzgutteillänge ohne Peitschen
und oberflächenschonend betriebssicher einziehen kann, auch wenn die Weiche vor Auslaufen
des Kopfendes der folgenden Teillänge bereits in den festen Rinnenlängsabschnitt umgesteuert
wird.
[0011] Abgesehen von der Einsparung an Investitionskosten hinsichtlich der Baulänge der
Anlage und der Länge der Werkshallen kann die Oberflächenqualität der Fertigerzeugnisse
sowie die Betriebssicherheit der Anlage bei höheren Walzgeschwindigkeiten erheblich
verbessert werden.
[0012] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Weiche auf einem um eine vertikale Schwenkachse
quer zur Förderrichtung beweglichen Verschiebetisch angeordnet. Auch der kürzere Rinnenabschnitt
hinter der Weiche ist auf einem um eine vertikale Schwenkachse quer zur Förderrichtung
beweglichen Verschiebetisch angeordnet. Die Verschiebetische der Weiche und des kürzeren
Rinnenabschnittes sind an den einander zugewandten Enden gemeinsam an ein Verstellmittel
angelenkt.
[0013] An den seitlich vertikalen Längswänden des festen Rinnenlängsabschnittes sind gegen
den festen und/oder gegen den Rinnenboden des heb- und senkbaren Schiebers des Rinnenlängsabschnittes
gerichtete Druckluftdüsen zum Beschleunigen der Ubergleitbewegung der Teillänge bzw.
zur positiven Beeinflussung der Laufruhe des Schwanzendes der Teillänge in der Mulde
angeordnet. Der Längsabschnitt mit festen Bodenplatten des Förderrollgangs ist einlaufseitig
aus Gründen der besseren Führung des einlaufenden Kopfendes trichterförmig erweitert.
[0014] Der Auflaufrollgang ist in seinem Längsabschnitt mit heb-und senkbaren Bremsmitteln
einlaufseitig bezüglich der Ausbildung der Förderebene von der unteren Tieflage des
eine Mulde bildenden Längsabschnittes mit heb- und senkbaren Schiebern des kürzeren
Rinnenabschnittes zu der Förderebene des Längsabschnittes mit heb- und senkbaren Bremsmitteln
schräg ansteigend ausgebildet. Die Betätigung der Verschiebemittel der Verschiebetische
der Weiche und des kürzeren Rinnenabschnittes sowie der Führungswandungen der Weiche
- erfolgt beispielsweise abhängig von dem Schnittkommando der Teilschere über einen
rechnergesteuerten oder zeitab- hängig gesteuerten Signalgeber.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigen:
Fig. 1 den Auflaufrollgang zwischen Walzstraße und Kühlbett im Prinzip ausschnittweise
in der Draufsicht,
Fig. 2 die Weiche im Querschnitt nach der Schnittlinie II-II,
Fig. 3 den getrennten Rinnenabschnitt im Querschnitt nach der Schnittlinie III-III,
Fig. 4 den Auflaufrollgang im Querschnitt nach der Schnittlinie IV-IV,
Fig. 5 Weiche, Rinnenabschnitt und Auflaufrollgang ausschnittweise in der Draufsicht
im Prinzip bei einlaufendem Kopfende der Walzgutteillänge,
Fig. 5a den getrennten Rinnenabschnitt im Querschnitt nach der Schnittlinie V-V nach
Fig. 5,
Fig. 6 Weiche, Rinnenabschnitt und Auflaufrollgang ausschnittweise in der Draufsicht
im Prinzip bei einlaufendem Mittelteil der Walzgutteillänge,
Fig. 6a den getrennten Rinnenabschnitt im Querschnitt nach der Schnittlinie VI-VI
nach Fig. 6,
Fig. 7 Weiche, Rinnenabschnitt und Auflaufrollgang ausschnittweise in der Draufsicht
im Prinzip bei einlaufendem Schwanzende der Walzgutteillänge,
Fig. 7a den Auflaufrollgang im Querschnitt nach der Schnittlinie VII-VII nach Fig.
7,
Fig. 8 den Auflaufrollgang im Prinzip im Längsschnitt nach der Schnittlinie VIII-VIII
und
Fig. 9 die Anordnung von Luftdüsen im Rinnenabschnitt hinter der Weiche.
[0016] In den Fig. 1, 2, 3 und 4 ist der Auflaufrollgang zwischen einem letzten Walzgerüst
G einer Feinstahl- oder Mittelstahlwalzstraße und einem nachgeordneten Kühlbett K
in der Draufsicht und im Querschnitt im Prinzip dargestellt.
[0017] Mit W ist ein aus dem letzten Walzgerüst G einer Walzstraße auslaufender Walzgutstrang
bezeichnet. Der Walzgutstrang W läuft in der Förderrichtung R auf einem Auflaufrollgang
2 mit fester Auflaufrinne 2a und in der Förderebene F mit ihrer Längsachse senkrecht
zur Förderrichtung R in horizontaler Ebene angeordneten Förderrollen 2b dem Kühlbett
K zu. In einer Teilschere S wird der Walzgutstrang W in kühlbettgerechte Walzgutteillängen,
im folgenden Teillängen T genannt, unterteilt. Die in dichter Folge, d.h. ohne Lücken
zwischen den aufeinanderfolgenden Teillängen T, nach dem Unterteilen des Walzgutstranges
W in der Teilschere S dem Kühlbett K zulaufenden Teillängen T werden mittels einer
in horizontaler Ebene schwenkbeweglichen oder verschiebebeweglichen Weiche 5 auf einen
weiteren kürzeren getrennten Rinnenabschnitt 8 übergeführt, der eine Länge von ca.
3 bis 6 m und mehr aufweisen kann.
[0018] Die Weiche 5 ist nach Fig. 2 beispielsweise auf einem Verschiebetisch 6a befestigt,
welcher quer zur Förderrichtung R um eine einlaufseitig angeordnete senkrechte Schwenkachse
C verschiebebeweglich ist. Der Verschiebetisch 6a stützt sich auf in Stützlagern 32a
drehbeweglich gelagerten Rollen 3
2 ab.
[0019] Die seitlichen Führungswände 5a, 5b der Weiche 5 sind beispielsweise ebenfalls um
einlaufseitig angeordnete senkrechte Achsen a, b in horizontaler Ebene schwenkbeweglich.
Dazu sind an dem auslaufseitigen Ende der Führungswände 5a, 5b beispielsweise hydraulische
Kraftmittel 7a, 7b als Verschiebeantrieb über Kolbenstangen 7c, 7d angelenkt. Der
sich an die Weiche 5 in der Förderrichtung R anschließende kürzere getrennte Rinnenabschnitt
8 nach Fig. 3 ist in zwei parallele Längsabschnitte 8a und 8b unterteilt. Der Längsabschnitt
8a ist als feste, zum benachbarten Längsabschnitt 8b geneigte Rinnenführung und der
Längsabschnitt 8b ist als in gleicher Weise quer zur Förderrichtung R geneigter heb-
und senkbarer Rinnenabschnitt nach den Fig. 3 und 5 ausgebildet. In der abgesenkten
Position des Längsabschnittes 8b nach Fig.5a, 7a bildet dessen Boden eine tiefer liegende
Mulde seitlich unterhalb der Förderebene F des festen Längsabschnittes 8a; - in der
angehobenen Position nach Fig. 6a bildet die dem Längsabschnitt 8a zugewandte seitliche
senkrechte Begrenzungswand des Längsabschnittes 8b eine Führung für den Längsabschnitt
8a. Der Verschiebetisch 6a des Rinnenabschnittes 8 ist gemeinsam mit dem Verschiebetisch
6b der Weiche 5 über Gestänge 6d, 6e an die Kolbenstange 6c eines hydraulischen Kraftmittels
6 angelenkt und von diesem in horizontaler Ebene quer zur Förderrichtung R um eine
auslaufseitige bzw. einlaufseitige senkrechte Achse c bzw. d verschiebebeweglich.
Dazu ist der Rinnenabschnitt 8 auf einem Verschiebetisch 6b gelagert, der sich auf
in Stützlagern 33a drehbeweglich gelagerten Rollen 33 abstützt. Der Verschiebetisch
6b ist um eine senkrechte Achse d in horizontaler Ebene quer zur Förderrichtung R
verschiebebeweglich. Die heb- und senkbare Rinnenführung 8b ist nach Fig. 3 beispielsweise
mittels eines hydraulischen Kraftmittels 12 heb- und senkbar, indem die Kolbenstange
an einen Schwenkhebel 12a angelenkt ist, der auf einer Achse 13 drehfest aufsitzt.
Die heb- und senkbare Rinnenführung des Längsabschnittes 8b ist mit ihren Stützen
an die freien Enden von Hebeln 14 angelenkt, welche auf der Achse 13 drehfest aufsitzen.
Der feste Längsabschnitt 8a ist beispielsweise von Rollgangsrollen 19 axial quer zur
Förderrichtung R durchsetzt.
[0020] An den Rinnenabschnitt 8 schließt sich in der Förderrichtung
R ein bis vor das Kühlbett K führender Auflaufrollgang 9 an, welcher nach den Fig.
1 und 4 in drei parallele Längsabschnitte 9a, 9b, 9c unterteilt ist. An der dem Kühlbett
K abgewandten Seite ist ein einlaufseitig trichterförmig sich verjüngender Längsabschnitt
9a mit quer zur Förderrichtung R ge-; neigt verlaufenden festen Bodenplatten angeordnet.
Daneben befindet sich ein Längsabschnitt 9b mit heb- und senkbaren, als Trennleisten
ausgebildeten Trennmitteln. Neben diesem liegt ein weiterer Längsabschnitt 9c, der
aus ebenfalls quer zur Förderrichtung R geneigt verlaufenden heb- und senkbaren Bodenplatten,
den sogenannten Bremsschiebern, gebildet wird. Quer zur Förderrichtung R sind die
drei parallelen Längsabschnitte 9a, 9b, 9c von Rollgangsrollen 20.in bekannter Weise
durchsetzt. Die Fig. 4 stellt den Auflaufrollgang 9 im Querschnitt dar. Die Trennleisten
des Längsabschnittes 9b sowie die Bremsschieber des Längsabschnittes 9c sind in bekannter
Weise unabhängig voneinander heb- und senkbar,.indem die Trennleisten sowie die Bremsschieber
über-um Achsen 16 schwenkbewegliche Winkelhebel 17, 18 einerseits über Laschen 17a,
18a an die Trennleisten und Bremsschieber und andererseits an nicht weiter dargestellte
Zuggestänge angelenkt sind.
[0021] In den Fig. 5, 5a, 6, 6a, 7, 7a ist die Stellung der einzelnen Rinnenabschnitte zueinander
in der Draufsicht und im Querschnitt schematisch dargestellt. Die Fig. 5 zeigt den
Einlauf des Kopfendes, die Fig. 6 den Durchlauf des mittleren Teils und die Fig. 7
den Durchlauf des Schwanzendes einer Teillänge T.
[0022] Die Betriebsweise der Anlage wird anhand der Fig. 5, 5a bis 7, 7a wie folgt beschrieben:
Die in der Teilschere S von dem Walzgutstrang W jeweils abgeteilte Teillänge T läuft
mit ihrem Kopfende von dem Auflaufrollgang 2 durch die Weiche 5 in den festen Längsabschnitt
8a des kürzeren, getrennten Rinnenabschnittes 8 ein, nachdem vorher mittels des hydraulischen
Kraftmittels 6 die Weiche 5 sowie der Rinnenabschnitt 8 gemeinsam derart in der horizontalen
Ebene seitlich zur Förderrichtung R um die vertikalen Schwenkachsen c und d ausgeschwenkt
worden sind, daß das Kopfende der Teillänge T, wie in der Fig. 5 dargestellt, eine
geringfügige Neigung in Richtung der äußeren seitlichen Rinnenwand des festen Längsabschnittes
8a erhält; um die zu diesem Zeitpunkt noch bestehende Lücke in der seitlichen senkrechten
Führungswand zu dem benachbarten Längsabschnitt 8b betriebssicher auf einer bogenförmigen
Bewegungsbahn passieren zu können und, wie in den Fig. 5, 5a dargestellt, über die
trichterförmige Erweiterung auf dem festen Längsabschnitt 9a des Auflaufrollgangs
9 auf den Rollgangsrollen 20 weitergefördert zu werden. Der Längsabschnitt 9b mit
den heb- und senkrechten Trennmitteln ist bereits in seine obere Stellung angehoben,
was in bekannter Weise von einem nicht weiter dargestellten Hubantrieb über Zuggestänge
18a erfolgt, an welche die einzelnen, als Trennleistenabschnitt 9b ausgebildeten Trennmittel
mittels um Achsen 16 schwenkbewegliche Winkelhebel 18 und Laschen 18b angelenkt sind.
[0023] Sobald das Kopfende der Teillänge T in den'festen Längsabschnitt 9a eingelaufen ist,
werden die Weiche 5 und der kürzere, getrennte Rinnenabschnitt 8 mittels des hydraulischen
Kraftmittels 6 wieder in eine auslenkungsfreie geradlinig fluchtende Förderlinie zurückgeschwenkt
und gleichzeitig, wie in der Fig. 6a schematisch dargestellt, der heb-und senkbare
Längsabschnitt 8b um den Hub h in seine obere Position angehoben, so daß die Teillänge
T entlang der Seitenwand des Längsabschnittes 8b in dem Längsabschnitt 8a und weiter
in dem Längsabschnitt 9a entlang der angehobenen Trennmittel 9b geführt wird.
[0024] Ist die Teillänge T weit genug in dem Längsabschnitt 9a des Auflaufrollgangs 9 aufgelaufen,
werden die Trennleisten des Längsabschnittes 9b sowie der heb- und senkbare Längsabschnitt
8b abgesenkt und die seitlichen Führungswandungen 5a, 5b der Weiche 5,-wie in der
Fig. 7 dargestellt, derart um ihre senkrechten Achsen a, b mittels der Kraftmittel
7a, 7b geschwenkt, daß die Auslauföffnung der Weiche 5 in den abgesenkten Längsabschnitt
8b gerichtet ist. Die Teillänge T läuft nun aus den Längsabschnitten 8a und 9a infolge
der seitlich geneigten Förderebene unter einer quer zur Förderrichtung R verlaufenden
Gleitbewegung in den muldehartig ausgebildeten, mit seinem Rinnenboden tiefer liegenden
Längsabschnitt 8b, wie in Fig. 7a dargestellt, und den sich daran anschließenden Längsabschnitt
9b ein, wobei sich das Schwanzende der Teillänge T infolge des Einlegens in den abgesenkten,
tieferen muldenartig ausgebildeten Längsabschnitt 8b einzieht, während die Führungswandungen
5a, 5b der Weiche 5 bereits wieder in die geradlinige Position zurückgeschwenkt worden
sind und vor dem Auslaufen des Schwanzendes der vorlaufenden Teillänge T zum Einführen
des Kopfendes der praktisch lückenlos folgenden Teillänge T die Weiche 5 sowie der
Rinnenabschnitt 8 wieder in die in den Fig. 5, 5a dargestellte Lage mit den Längsabschnitten
8a und 9a zueinander fluchtend bewegt worden ist.
[0025] Um die quer zur Förderrichtung R verlaufende Überlaufbewegung aus dem Bereich der
festen Längsabschnitte 8a und 9a in den Bereich der Längsabschnitte 8b und 9c, insbesondere
in dem Bereich des Längsabschnittes 8a zu unterstützen,sind, wie in den Fig. 3 und
9 dargestellt, längs der senkrechten Rinnenwand des Längsabschnittes 8a quer zur Förderrichtung
R auf den Rinnenboden gerichtete Druckluftdüsen 10 angeordnet, mittels derer auf die
Teillänge T während des Ubergleitens Druckluft aufgeblasen wird. Weitere Druckluftdüsen
10a können auch noch an der dem Längsabschnitt 8b zugewandten seitlichen senkrechten
Rinnenwand längs des festen Längsabschnittes 8a angeordnet sein, welche mit ihrer
Blasrichtung auf den Boden des Längsabschnittes 8b gerichtet sind.
[0026] Wie aus dem schematischen Längsschnitt der Fig. 8 zu ersehen ist, liegt der heb-
und senkbare Längsabschnitt 8b bei abgesenkter unterer Tieflage mit seinem Rinnenboden
in der Förderebene F
1 unterhalb der Förderebene F und bildet somit eine Mulde, in welche sich das Schwanzende
ohne zu peitschen einziehen kann. Damit die Walzgutteillänge T aus dem abgesenkten
Längsabschnitt 8b auf das Niveau der Förderebene F in dem Längsabschnitt 9c mit heb-
und senkbaren Bremsmitteln stoßfrei überlaufen kann, ist einlaufseitig in dem Längsabschnitt
9c eine schräg ansteigende, mit den anderen Bremsmitteln um den Hub h
1 heb- und senkbare Führung vorgesehen. Der Längsabschnitt 8b ist um den Hub h aus
seiner unteren Tieflage in seine obere Position anhebbar, damit dessen dem Längsabschnitt
9a zugewandte seitliche Führungswandung die Lücke zum Längsabschnitt 9a schließt.
[0027] Die Betätigung der Verschiebemittel 6, 7a, 7b, der Verschiebetische 6a, 6b, der Weiche
5 und des kürzeren Rinnenabschnittes 8 sowie der Führungswandungen 5a, 5b der Weiche
5 sowie der heb- und senkbaren Längsabschnitte 8b, 9b, 9c kann beispielsweise abhängig
von dem Schnittkommando der Teilschere 5 über einen rechnergesteuerten Geber und zeit-oder
laufgeschwindigkeitsabhängig gesteuerte Signalgeber erfolgen.
[0028] Im Bereich der Weiche 5 sind breitere Rollgangsrollen 21 längs der Walzgutführung
derart auf dem Verschiebetisch 6a angeordnet, daß beim Verschwenken der Führungswandungen
5a, 5b, wie beispielsweise in der Fig. 7 dargestellt, diese noch innerhalb der Rollenbreite
der Rollgangsrollen 21 liegen und somit die Teillänge T von den Rollgangsrollen 21
vorgefördert wird.
[0029] Auch ist der Längsabschnitt 8a mit festen Bodenplatten vorteilhafterweise von Rollgangsrollen
19 durchsetzt.
[0030] In der Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung der Druckluftdüsen 10
und 10a längs der äußeren und inneren senkrechten Seitenwand 24 und 25 des Längsabschnittes
8a mit festen Bodenplatten dargestellt. Die Druckluftdüsen 10 sind vorzugsweise in
dem unteren Bereich der senkrechten Seitenwand 24 angeordnet und durch eine Ausnehmung
22 quer zur Förderrichtung auf den Rinnenboden des Längsabschnittes 8a gerichtet,
während die Druckluftdüsen 10a beispielsweise an einer Stützwand 26 befestigt sind
und über-einen trichterförmigen Luftkanal 27 und eine Ausnehmung 28 in der unteren
Seitenwand 25 des Längsabschnittes 8a auf den in seiner unteren Tieflage befindlichen
Rinnenboden des Längsabschnittes mit heb- und senkbaren Bodenplatten 8b gerichtet.
Die Druckluftdüsen 10, 10a sind über Ventile V
1, V
2 schaltbar und über Schlauchleitungen 23, 23
1mit einer Druckluftversorgung 29 verbunden.
[0031] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, deren bauliche
Bestandteile im Rahmen der äquivalenten Mittel unter Beibehaltung der wesentlichen
Funktion der Einrichtung austauschbar sind.
[0032] So ist beispielsweise der Verschiebeweg der Verschiebetische 6a, 6b für die gemeinsame
horizontale seitliche Auslenkbewegung der Weiche 5 und des Rinnenabschnittes 8 abhängig
von der Biegesteifigkeit des jeweiligen Profilquerschnittes in seiner Größe einstellbar.
[0033] Weiter ist es möglich, insbesondere für biegesteife Profilquerschnitte, wie Flach-
und U-Profile auch durch einen seitlichen Versatz der Fluchtlinie der Führungswand
5b zur Führungswand 5a hin gegenüber der Fluchtlinie des Längsabschnittes der Trennmittel
9b das Trennen der aufeinanderfolgenden Teillängen T zu erreichen. Dabei kann bedarfsweise
auf den.Längsabschnitt 8b an der dem Längsabschnitt 8a zugewandten Längsseite eine
in Länge und Lage veränderbare senkrechte Führungsleiste von relativ geringer Höhe
aufgesteckt werden.
1. Auflaufrollgang vor Kühlbetten zum Überleiten von nacheinander auflaufenden Walzgutteillängen,
bestehend aus einem einlaufseitigen Rollgangsabschnitt mit fester Führungsrinne und
einer nachgeordneten, in horizontaler Ebene um eine einlaufseitige vertikale Schwenkachse
quer zur Walzlinie schwenkbeweglicher Weiche und einem sich anschließenden, in drei
parallele Längsabschnitte unterteilten Förderrollgang, bestehend aus einem Abschnitt
mit einer festen Führungsrinne und einem Abschnitt mit heb- und senkbaren Bremsmitteln
und einem dazwischen-liegenden Längsabschnitt mit heb- und senkbaren Trennmitteln,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem auslaufseitigen Ende der Weiche (5) und dem Kopfende des in Längsabschnitte
(9a, 9b, 9c) unterteilten Förderrollgangs (9) ein in horizontaler Ebene quer zur Förderlinie
R um eine auslaufseitige, vertikale Schwenkachse (d) beweglicher, in einen Längsabschnitt
mit festen Bodenplatten (8a) und einen Längsabschnitt mit unabhängig heb- und senkbaren
Bodenplatten (8b) unterteilter, im Querschnitt zur Kühlbettseite (K) hin geneigter,
getrennter, kürzerer Rinnenabschnitt (8) angeordnet ist, das auslaufseitige Ende der
Weiche (5) und das einlaufseitige Ende des Rinnenabschnittes (8) gemeinsam gleichgerichtet
seitlich auslenkbar sind, die Führungswandungen (5a, 5b) der Weiche (5) einzeln auslaufseitig
unabhängig voneinander in horizontaler Ebene um einlaufseitige vertikale Schwenkachsen
(a, b) verschiebebeweglich ausgebildet sind und der Hub (h) der heb- und senkbaren
Bodenplatten des Längsabschnittes (8b) des getrennten kürzeren Rinnenabschnittes (8)
aus der Tieflage unterhalb der Förderebene (F) bis oberhalb der Förderebene des Längsabschnittes
(8a) sich erstreckt.
2. Auflaufrollgang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Weiche (5) auf einem um eine vertikale Schwenkachse (c) quer zur Förderrichtung
(R) beweglichen Verschiebetisch (6a) angeordnet ist.
3. Auflaufrollgang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kürzere Rinnenabschnitt (8) auf einem um eine vertikale Schwenkachse (d) quer
zur Förderrichtung (R) beweglichen Verschiebetisch (6b) angeordnet ist.
4. Auflaufrollgang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebetische (6a, 6b) der Weiche (5) und des kürzeren Rinnenabschnittes
(8) an den einander zugewandten Enden gemeinsam an ein Verstellmittel (6) angelenkt
sind.
5. Auflaufrollgang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den seitlich senkrechten Seitenwänden des festen Rinnenlängsabschnittes (8a)
gegen den festen Rinnenboden und/oder gegen den Rinnenboden der heb- und senkrechten
Bodenplatten des Rinnenlängsabschnittes (8b) gerichtete Druckluftdüsen (10, 10a) angeordnet
sind.
6. Auflaufrollgang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Längsabschnitt mit festen Bodenplatten (9a) des Förderrollgangs (9) einlaufseitig
trichterförmig erweitert ist.
7. Auflaufrollgang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflaufrollgang (9) in seinem Längsabschnitt (9c) mit heb- und senkbaren Bodenplatten
einlaufseitig bezüglich der Förderebene (F1) von der unteren Tieflage des Längsabschnittes (8b) zu der Förderebene (F) des Längsabschnittes
(9c) schräg ansteigend ausgebildet ist.
8. Auflaufrollgang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung der Verschiebemittel (6, 7a, 7b) der Verschiebetische (6a, 6b)
der Weiche (5) und des kürzeren Rinnenabschnittes (8) sowie der Führungswandungen
(5a, 5b) der Weiche (5) abhängig von dem Schnittkommando der Teilschere (S) über einen
rechnergesteuerten oder zeitabhängig gesteuerten Signalgeber erfolgt.