(19)
(11) EP 0 113 440 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.07.1984  Patentblatt  1984/29

(21) Anmeldenummer: 83112209.8

(22) Anmeldetag:  05.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 50/54, H01H 50/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 07.12.1982 DE 8234360 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Erwin, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisches Relais


    (57) Das Relais besitzt eine Brückenkontaktanordnung, wobei die Gegenkontaktelemente (16, 17) in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind und eines der Gegenkontaktelemente (16) winkelförmig mit einem Querschenkel (16a) das freie Ende (17a) des anderen, kürzeren Gegenkontaktelementes (17) überkragt. Dadurch ergibt sich ein einfacher Aufbau, eine einfache Fertigung und gleichzeitig ein gleichmäßiger Kontaktdruck an beiden Kontaktstellen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einem als Träger dienenden Spulenkörper, einem winkelförmigen Joch, dessen erster Schenkel mit einem ersten Polende eines Spulenkerns gekoppelt ist und dessen zweiter Schenkel eine Lagerkante für einen flachen Anker bildet, welcher mit dem zweiten Polende des Spulenkerns einen Arbeitsluftspalt bildet, wobei eine mit dem Anker verbundene Kontaktfeder über dessen freies Ende hinaus in eine am Spulenkörper angeformte Kontakttasche hineingreift und dort als Kontaktbrücke zumindest in einer Schaltstellung miteinander fluchtend angeordnete Gegenkontaktstücke verbindet, wobei die Lagerachse des Ankers bzw. der Kontaktfeder senkrecht zur Grundebene des Relais steht.

    [0002] Derartig einfach aufgebaute Relais sind für viele Anwendungen bereits üblich, wobei durch die Verwendung von Brückenkontakten das Schaltvermögen für hohe Ströme verbessert wird. Bisherige Vorschläge für derartige Brückenkontaktanordnungen hatten jedoch den Nachteil, daß entweder die Anschlußstifte der Kontaktelemente zu nah aneinander angeordnet waren, so daß die nötigen Isolierstrekken fehlten, oder daß eines der Kontaktelemente in komplizierter Weise gebogen werden mußte. Dabei besteht die Gefahr, daß die vorher aufgebrachten Kontaktniete oder Kontaktoberflächen durch den Biegevorgang beschädigt werden.und somit ein einwandfreies Schalten nicht mehr gewährleistet ist. Es bestünde zwar auch die Möglichkeit, die mit der Brückenkontaktfeder zu verbindenden Kontaktelement in Längsrichtung der Kontaktfeder hintereinander anzuordnen, wobei der Abstand auch größer gewählt werden könnte, doch wäre in diesem Fall der Kontaktdruck auf den' beiden Gegenkontaktelementen unterschiedlich.

    [0003] Aufgabe der Erfindungist es deshalb, ein Relais der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine Brückenkontaktanordnung mit möglichst wenigen und einfachen Teilen gebildet wird, bei dem der Kontaktdruck an allen Kontaktstellen gleich ist und welches ohne konstruktive Änderung durch entsprechendes Einsetzen von Kontaktelementen als Brückenschließer, als Brückenöffner und als Brückenumschalter ausgestaltet sein kann.

    [0004] srfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden die Gegenkontaktstücke tragenden Gegenkontaktelemente als ebene, in einer gemeinsamen Ebene im Träger verankerte Platten ausgebildet sind, wobei das erste Ge-- genkontaktelement an seinem freien Ende einen in der gemeinsamen Ebene liegenden, das freie Ende des zweiten Gegenkontaktelementes überkragenden Querschenkel aufweist.

    [0005] Durch die winkelförmige oder hakenförmige Form des im übrigen als ebenes Schnitteil ausgebildeten ersten Gegenkontaktelementes ist es möglich, die beiden von der Brükkenkontaktfeder gemeinsam zu kontaktierenden Gegenkontäktelemente in Längsrichtung der Brückenkontak tfeder hintereinander mit dem notwendig großen Abstand anzuordnen und trotzdem die Kontaktstellen der beiden Gegenkontaktelemente übereinanderliegend vorzusehen, so daß beide den gleichen Abstand von der Schwenkachse der Brückenkontaktfeder besitzen und damit den gleichen Kontaktdruck erhalten.

    [0006] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den.Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Relais in einer Vorderansicht auf die Brückenkontaktfeder,

    Fig. 2 das Relais von Fig. 1 in Aufsicht und

    Fig. 3 das Relais von Fig. 1 in einem Querschnitt.



    [0008] Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Relais besitzt einen Spulenkörper 1 mit einer Wicklung 2, die zwischen den Flanschen 3 und 4 aufgebracht ist. Längs der Spulenachse ist im Spulenkörper 1 ein Eisenkern 3 angeordnet, der mit dem einen Ende 5a mit dem ersten Schenkel 6a eines winkelförmigen Joches 6 verbunden ist. Das andere Ende 5b des Kerns dient als Polfläche und bildet einen Arbeitsluftspalt mit einem Anker 7, der mit einem Fortsatz 7a in einer Ausnehmung 6c des zweiten Jochschenkels 6b liegt und an einer Lagerschneide 6d gelagert ist. Mittels einer Rückstellfeder in Gestalt einer Schraubenfeder 8 wird der Anker in seine Ruhestellung gezogen, während er beim Ansprechen des Relais entgegen der Kraft der Feder 8 an das Kernende 5b angezogen wird und dabei die auf ihm befe- stigte Brückenkontaktfeder 9 schaltet. Insoweit entspricht das Relais einem bekannten Aufbau.

    [0009] Die Kontaktanordnung ist in einer Kontakttasche 10 angeordnet, wobei diese Kontakttasche durch einen Ansatz 11 am Spulenkörperflansch 4 in einem Stück mit dem Spulenkörper geformt ist. In der Kontakttasche sind vier Aufnahmeschlitze 12, 13, 14 und 15 zur Aufnahme von Gegenkontaktelementen vorgesehen. im dargestellten Ausführungsbeispiel sind lediglich die Aufnahmeschlitze 12 und 13 mit Gegenkontaktelementen 16 und 17 bestückt, während die gegenüberliegenden Aufnahmeschlitze 14 und 15 freibleiben. Damit ist das dargestellte Relais als Brückenschließer ausgebildet, da die Ruheseite der Brückenkontaktfeder 9 nicht bestückt ist. Die nicht in allen Ausführungsformen benutzten Aufnahmeschlitze 14 und 15 sind zweckmäßigerweise durch dünne Formtrennwände verschlossen, welche nur bedarfsweise bei Bestückung dieser Aufnahmeschlitze durch die eingesteckten Anschlußstachel der Gegenkontaktelemente durchstoßen werden.

    [0010] Das kurze Gegenkontaktelemente 17 trägt an seinem freien Ende 17a einen Kontaktniet 17b, während das längere Gegenkontaktelement 16 an seinem freien Ende einen Querschenkel 16a aufweist, welcher das freie Ende 17a des anderen Kontaktelementes überkragt und in dem Bereich oberhalb des zweiten Gegenkontaktelementes 17 einen Kontaktniet 16b trägt. Die beiden Gegenkontaktelemente 16 und 17 liegen somit gänzlich in einer Ebene, wobei ihre beiden Kontaktniete 16b und 17b den gleichen Abstand zur Schwenkachse der Brückenkontaktfeder 9 besitzen, so daß beim Anziehen des Ankers 7 beide Kontaktniete 16b und 17b gleichzeitig mit den Kontaktnieten 9a und 9b des Brückenkontaktstückes 9c in Berührung kommen und durch die torsionsfähige Kontaktfeder 9 mit dem gleichen Kontaktdruck beaufschlagt werden.

    [0011] Die Anschlußstachel 16c bzw. 17c der Gegenkontaktelemente 16 und 17 sind so ausgebildet, daß sie einen möglichst großen Abstand zueinander aufweisen. Zur Erhöhung der Isolationsfestigkeit zwischen den Gegenkontaktelementen und zur Verbesserung der Steifigkeit des Trägers ist in der Kontakttasche eine Trennwand 18 vorgesehen. Wie bereits erwähnt, könnten auch die Aufnahmeschlitze 14 und 15 mit Gegenkontaktelementen 16 und 17 versehen werden, welche mit der Kontaktfeder 9 einen Ruhekontakt bilden würden, so daß -das Relais insgesamt als Brückenumschalter ausgebildet wäre.

    [0012] Die Brückenkontaktfeder 9 braucht lediglich mit ihrem Brückenkontaktstück 9c am freien Ende den Schaltstrom zu führen, so daß sie gegebenenfalls auch isoliert am Anker 7 befestigt sein kann. Sie weist im Bereich zwischen dem Brückenkontaktstück 9c und ihrem Befestigungsende 9d einen durch Einschnitte im Querschnitt verminderten Steg 9e auf, dessen Breite geringer ist als der Abstand der Kontaktniete 9a und 9b. Dieser schmale Steg wirkt damit als Torsionssteg, über den unterschiedliche Kontaktöffnungen des oberen und unteren Kontaktes ausgeglichen werden können, um gleiche Kontaktkräfte zu erhalten. Im Bereich zwischen dem Befestigungsende 9d und dem Steg 9e besitzt die Kontaktfeder einen trapezförmigen Abschnitt, wodurch die elastische Durchbiegung verbessert wird. In diesem trapezförmigen Abschnitt ist außerdem ein Vorspannknick 9f vorgesehen, der die Kontaktkräfte erhöht und die Abbrandsicherheit verbessert.

    [0013] Zur Verhinderung von Überschlägen bei hohen Schaltspannungen ist die,Kontaktfeder 9 im Bereich ihres Brückenkontaktstückes 9c an ihren Außenkanten gerundet..Außerdem besitzt sie an ihrem freien Ende noch einen vorstehenden Lappen 9g, welcher in der dargestellten Ausführungsform an einer Anschlagnase 19 anschlägt und dadurch die Ruhelage des Ankers festlegt. Bei einer Bestückung der Aufnahmeschlitze 14 und 15 mit Gegenkontaktelementen, also bei einer Öffner- oder Wechslerausführung des Relais, kann der Lappen 9g abgeschnitten werden.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisches Relais mit einem als Träger dienenden Spulenkörper, einem winkelförmigen Joch, dessen erster Schenkel mit einem ersten Polende eines Spulen-' kerns gekoppelt ist und dessen zweiter Schenkel eine Lagerkante für einen flachen Anker bildet, welcher mit dem zweiten Polende des Spulenkerns einen Arbeitsluftspalt bildet, wobei eine mit dem Anker verbundene Kontaktfeder über dessen freies Ende hinaus in eine am Spulenkörper angeformte Kontakttasche hineingreift und dort als Kontaktbrücke zumindest in einer Schaltstellung miteinander fluchtend angeordnete Gegenkontaktstücke verbindet und wobei die Lagerachse des Ankers bzw. der Kontaktfeder senkrecht zur Grundebene des Relais steht, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden die Gegenkontaktstücke (16b, 17b) tragenden Gegenkontaktelemente (16, 17) als ebene, in einer gemeinsamen Ebene im Träger (1) verankerte Platten ausgebildet sind, wobei das erste Gegenkontaktelement (16) an seinem freien Ende einen in der gemeinsamen Ebene liegenden, das freie Ende (17a) des zweiten Gegenkontaktelementes (17) überkrägenden Querschenkel (16a) aufweist.
     
    2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in der Kontakttasche (10, 11) Aufnahmeöffnungen (12, 13, 14, 15) für zwei einander gegenüberstehende Paare von Gegenkontaktelementen (16, 17) vorgesehen sind, zwischen denen die Kontaktfeder (9) bewegbar ist.
     
    3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen den jeweils paarweise in einer Ebene liegenden Gegenkontaktelementen (16, 17) eine Trennwand (18) im Träger (1) angeformt ist.
     
    4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktfeder (9) an ihrem freien Ende einen vorstehenden Lappen (9g) aufweist., der im Ruhezustand an einer im Träger (1) angeformten Anschlagnase (19) anliegt.
     
    5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfeder (9) einen trapezförmig geschnittenen Bereich aufweist.
     
    6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktfeder (9) in Bereich zwischen ihrem Befestigungsende (9d) und ihrem als Kontaktbrücke (9c) dienenden freien Ende einen durch Einschnitte gebildeten Torsionssteg (9e) aufweist, dessen Breite geringer ist als der Abstand zwischen den Kontaktstellen (16b, 17b) der beiden zusammengehörigen Gegenkontaktelemente (16, 17).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht