[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinder für Tiefdruckmaschinen mit einer Einrichtung
zum Spannen von Wickelplatten, die ein um die Zylinderachse schwenkbares Spannstück
mit einer der Zylinderaußenkontur entsprechenden Außenkontur aufweist.
[0002] Bei den bekannten Plattenspannvorrichtungen dieser Art wird ein vergleichsweise großer
Schwenkwinkel des lediglich um die Zylinderachse schwenkbaren Spannstücks benötigt,
um die abgewinkelten oder mit Profilleisten versehenen Plattenenden ohne Beschädigung
der jeweiligen Platte in und außer Eingriff mit der in Spannrichtung vorderen Kante
des Spannstücks bringen zu können. Dies wirkt sich ungünstig auf die Tragfähigkeit
im Bereich der Stoßfuge am hinteren Ende des Spannstücks aus. Dieser Nachteil tritt
besonders stark zutage, wenn die Platten an ihren Enden mit sehr langen und unter
einem spitzen Winkel abgekanteten Einhängklauen versehen sind.
[0003] Es sind auch schon Tiefdruckzylinder mit einer Plattenspanneinrichtung bekannt,deren
Spannstück lediglich um eine gegenüber der Zylinderachse exzentrische Achse schwenkbar
ist, so daß die in Spannrichtung vordere Kante des Spannstücks in radialer Richtung
ein- und ausschwenkbar ist. Hierdurch wird zwar das Einhängen einer plattenseitigen
Einhängklaue erleichtert. Andererseits erfordert diese Art der Spanneinrichtung jedoch
eine hohe Genauigkeit bei der Plattenherstellung. Der Grund hierfür ist darin zu sehen,
daß es bei diesen bekannten Anordnungen lediglich eine ganz bestimmte Stellung des
Spannstücks gibt, in welcher die durch eine Rundung mit Zylinderradius gebildete Außenkontur
des Spannstücks und die übrige Außenkontur des Zylinders eine exakte Kreisform ergeben.
Sofern sich das Spannstück außerhalb dieser Stellung befindet, ist seine Außenkontur
gegenüber der Kreiskontur gekippt. Sofern nun die aufzuspannende Wickelplatte aufgrund
bei der Herstellung zugelassener Toleranzen zur Erzielung der exakten.Stellung des
Spannstücks zu lang oder zu kurz ist, ergeben sich im Bereich der vorderen und hinteren
Kanten des Spannstücks Stufen, die zu stoßartigen Belastungen führen können, durch
welche nicht nur die Zylinderlagerung stark beansprucht wird, sondern auch der Presseur
und die Rakel zu Schwingungen angeregt werden. Die Folge davon können Farbspritzer
oder Farbstreifen auf der zu bedruckenden Papierbahn sowie eine starke Papierbeanspruchung
mit großer Rißgefahr sein.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Zylinder
eingangs erwähnter Art zu schaffen, bei dem trotz grober Toleranzen hinsichtlich der
Plattenlänge eine exakte zylindrische Kontur der aufzuspannenden Wickelplatte auf
dem gesamten Zylinderumfang erreicht wird und bei der der Spannvorgang in Form einer
Schwenkbewegung des Spannstücks um die Zylinderachse auch beim Spannen von Platten
mit sehr langen und unter einem spitzen Winkel abgekanteten Einhängklauen dennoch
nur einen sehr kleinen Weg erfordert.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das um die Zylinderachse schwenkbare
Spannstück eine um eine zur Zylinderachse parallel versetzte Achse schwenkbare, mit
einem Klemmorgan zusammenwirkende Schnabelkante zur Aufnahme einer zugeordneten Einhängklaue
der Wickelplatte aufweist.
[0006] Hierbei ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, daß die Schnabelkante des Spannstücks
zum Einhängen der zugeordneten Einhängklaue um eine zur Zylinderachse parallel versetzte
Achse aus dem Zylinderumfang ausschwenkbar ist und zum anschließenden Spannen der
Wickelplatte um die Zylinderachse verschwenkt werden kann. Die Ausschwenkbarkeit der
Schnabelkante aus dem Zylinderumfang erleichtert das Einlegen von unter einem spitzen
Winkel nach innen abgekanteten Einhängklauen und läßt daher nicht nur eine einfache
Plattenherstellung zu, sondern gewährleistet gleichzeitig auch eine hohe Bedienungsfreundlichkeit.
Dies gilt in vorteilhafter Weise auch für sehr lange und unter einem sehr spitzen
Winkel abgekantete Einhängklauen, was' sich positiv auf die Vermeidung eines Aufbiegens
der Einhängklauen auswirken und damit das diesen zugeordnete Klemmorgan vereinfachen
kann. Mit Hilfe des Klemmorgans ist eine exakte Fixierung der Platte vor dem eigentlichen
Spannvorgang möglich, so daß ein Verrutschen der Plattenenden nicht zu befürchten
ist, was den Einlegevorgang sehr erleichtern kann und sich daher ebenfalls vorteilhaft
auf die Bedienungsfreundlichkeit auswirkt. Da die Schnabelkante zum Einlegen der zugeordneten
Einhängklaue radial ausgestellt werden kann, ist hierbei gleichzeitig sichergestellt,
daß der eigentliche Spannvorgang in Form einer Schwenkbewegung um die Zylinderachse
nur einen verhältnismäßig kleinen Weg erfordert, wodurch die Stoßfuge im Bereich der
der Schnabelkante gegenüberliegenden Kante des Spannstücks so klein bleibt, daß hierdurch
keine negativen Einflüsse auf das Tragvermögen zu befürchten sind.
[0007] Gemäß einer ersten Ausführung kann das Spannstück als einteiliges, auf einem um die
Zylinderachse schwenkbaren Bock schwenkbar aufgenommenes und hiergen verriegelbares
Segment ausgebildet sein. Eine derartige Ausführung kann sich als besonders einfach
erweisen.
[0008] Eine weitere ganz besonders zu bevorzugende Ausführung kann darin bestehen, daß das
Spannstück ein um die Zylinderachse schwenkbares Segment aufweist, auf dem eine Randleiste
mit der Zylinderaußenkontur entsprechender Außenkontur um eine zur Zylinderachse parallel
versetzte Achse schwenkbar angeordnet ist. Hierbei ist es möglich, die randleistenseitige
Schnabelkante zum Einhängen der zugeordneten Einhängklaue sehr weit auszustellen,
was den Einhängvorgang auch bei stark abgebogener Einhängklaue erleichtert, ohne daß
hierbei Schwenkraum im Bereich der der Schnabelkante gegenüberliegenden Segmentbegrenzung
benötigt würde.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung kann dabei dieses Segment mit einem von der Umfangskontur
ausgehenden, im Querschnitt schalenförmigen, konzentrisch zur Drehachse der Randleiste
ausgebildeten Sitz versehen sein, in den eine entsprechende Wölbung der Randleiste
eingreift. Hierdurch ist sichergestellt, daß sich in der Betriebsstellung im Bereich
der Stoßfuge zwischen Randleiste und Segment praktisch kein Spalt ergibt.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Maßnahmen kann darin bestehen, daß die Betriebsstellung
der Randleiste bezüglich des zugeordneten Segments mittels eines Anschlags gesichert
werden kann. Der Anschlag ergibt automatisch die gewünschte Betriebsstellung, in welcher
eine exakt kreisförmige Umfangskontur gewährleistet ist, was sich positiv auf die
Bedienungsfreundlichkeit auswirkt.
[0011] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann das spannstückseitige Segment
etwa eine Hälfte des Zylinderumfangs umfassen. Hierdurch ist sichergestellt, daß evtl.
Abdruckstellen, die im Bereich der Stoßfugen zwischen dem spannstückseitigen Segment
und dem hier gegenüber stationären Umfangsabschnitt entstehen können, im Bereich des
Schnitts oder des Falzes der von der zu bedruckenden Papierbahn heruntergeschnittenen
Druckprodukte liegen.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß das spannstückseitige
Segment mittels einer Exzenterwelle im Bereich der den Schnabelkanten gegenüberliegenden
Stoßfuge am jeweils benachbarten Zylinderabschnitt abstützbar ist. Diese Maßnahmen
ergeben eine einfach aufgebaute und einfach zu bedienende Spanneinrichtung. Es wäre
aber auch denkbar, einen mit einem Druckmittel beaufschlagbaren, geschlossenen Schlauch
als Spannorgan zu verwenden.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann das spannstückseitige
Segment im Bereich der den Schnabelkanten gegenüberliegenden Stoßfuge mit dem jeweils
benachbarten Zylinderabschnitt verzinkt sein. Hierdurch wird eine durchgehende Stoßfuge
vermieden, was ein ausgezeichnetes Tragvermögen erwarten läßt, so daß die Gefahr eines
Abdrucks praktisch nicht besteht. Zweckmäßig kann diese Stoßfuge schräg zu einer achsparallelen
Mantellinie verlaufen, was die Tragfähigkeit noch erhöht.
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen können den beiden
Schnabelkanten einander gegenüberliegende Klemmleisten zugeordnet sein, die im Bereich
der einander zugewandten Flächen jeweils eine durchgehende Nut zur Aufnahme eines
durchgehenden Dichtstreifens aufweisen. Die Klemmleisten ermöglichen eine exakte Fixierung
der Plattenenden vor dem eigentlichen Spannvorgang, so daß ein Verrutschen der Plattenenden
nicht zu befürchten ist, was den Einlegvorgang sehr erleichtern kann und sich daher
vorteilhaft auf die Bedienungsfreundlichkeit auswirkt. Der von den Klemmleisten gleichzeitig
gehaltene Dichtstreifen ergibt nicht nur eine einfache Abdichtung des im Bereich der
Plattenenden vorhandenen Schlitzes, sondern erhöht bei einsetzender Spannbewegung
gleichzeitig die von den Klemmleisten aufgebrachte Klemmkraft. Zweckmäßig kann der
genannte Dichtstreifen als mit einem Druckmittel beaufschlagbarer Schlauch ausgebildet
sein, der einfach in den zugeordneten Kanal einlegbar und durch anschließende Druckbeaufschlagung
in saubere Anlage an den Kanalwandungen bringbar ist.
[0015] Um das Eindringen von Farbe in den radial außerhalb des Dichtstreifens sich ergebenden
Schlitz zu verhindern, kann dieser zweckmäßig mit einer aus aushärtendem Material
bestehenden Füllung ausgespritzt werden. Hierzu können die Klemmleisten vorteilhaft
mit einem zum auszufüllenden Schlitz hin offenen, an eine Einspritzdüse anschließbaren
Einspritzkanal versehen sein, so daß sich eine gute Verteilung des Füllmaterials ergibt.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Wickelplatte im Bereich
ihrer Einhängklauen stufenförmig abgesetzt ist. Hierdurch ergeben sich im Umfangsbereich
saubere, seitliche Begrenzungen des auszufüllenden Schlitzes und damit saubere Anlageflächen
für das Füllmaterial. Dieses ist hier im Umfangsbereich durch die stufenförmigen Absätze
der Platte seitlich begrenzt und läuft trotz der Rundung der Schnabelkanten nicht
in Form eines unendlich sich verjüngenden Keils seitlich aus, was sich ebenfalls positiv
auf die Erzielung einer exakten Zylinderkontur auswirken kann.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zu bevorzugende Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Tiefdruckzylinder mit einem
zweiteiligen Spannstück,
Figur 2 eine Draufsicht auf den Zylinder gemäß Figur 1 von der den Schnabelkanten
gegenüberliegenden Seite her gesehen,
Figur 3 einen Ausschnitt aus der Darstellung nach Figur 1 mit dem Bereich des Platteneingriffs
in vergrößerter Darstellung und
Figur 4 einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem einteiligen
Spannstück.
[0019] Der in Figur 1 dargestellte, zur Aufnahme einer nicht näher dargestellten Wickelplatte
geeignete Tiefdruckzylinder besteht aus einem über radial nach innen vorspringende
Stege 1 starr mit einer zentralen Achse 2 verbundenen Umfangsabschnitt 3 und einem
über von der Achse 2 durchsetzte Stege 4 schwenkbar auf der Achse 2 gelagerten, eine
der Umfangskontur des Zylinders entsprechende Umfangskontur aufweisenden Spannstück
5, das zum Spannen der Wickelplatte gemäß Pfeil 6 in Umfangsrichtung um die Achse
2 verstellbar ist. Der starr mit der Achse 2 verbundene Umfangsabschnitt 3 und das
Spannstück 5 erstrecken sich im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils über eine
Hälfte des Zylinderumfangs und sind einerseits mit Schnabelkanten 7 bzw. 8 zum Einhängen
der nach innen abgekröpften Einhängklauen der nicht dargestellten Wickelplatte versehen
und weisen, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, andererseits zur Bewerkstelligung
eines tragfähigen Übergangs zinkenartig ineinander eingreifende Zahnleisten 9 auf.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Zahnleisten 9 parallel zu einer achsparallelen
Mantellinie des Zylinderumfangs angeordnet. Sofern es die Tragfähigkeit erfordern
sollte, könnten die Zahnleisten 9 gegenüber einer derartigen Mantellinie leicht schräg
gestellt werden. Im Bereich der Zylinderstirnseiten sind ununterbrochen umlaufende
Stützringe 10 vorgesehen, welche einen seitlichen Zylinderabschluß bilden und durch
die eine im Betrieb mit dem Zylinderumfang zusammenwirkende Rakel über die Stoßstelle
im Bereich der Schnabelkanten 7, 8 hinweggeführt wird. Die Stützringe 10 überragen
den übrigen Zylinderumfang um ein der Stärke der in Figur 2 bei 11 angedeuteten Wickelplatte
entsprechendes Maß, so daß sich bei aufgezogener Wickelplatte ein stufenloser Übergang
ergibt. Die Stützringe könnten auch einfach als angedrehte Bunde ausgebildet sein.
Zur Erleichterung des Einhängens der zugeordneten Einhängklaue der Wickelplatte ist
die spannstückseitige Schnabelkante 8 in radialer Richtung ausschwenkbar, wie in Figur
1 durch strichpunktierte Linien angedeutet ist und durch den Pfeil 12 verdeutlicht
wird. Hierzu ist das Spannstück 5 im dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgebildet und umfaßt ein schwenkbar auf der Zylinderachse 2 angeordnetes Segment
13 mit einer die zugeordnete Schnabelkante 8 aufweisenden Randleiste 14, die ihrerseits
nochmals um eine zur Zylinderachse 2 parallel versetzte Achse 15 schwenkbar gelagert
ist. Die durch einen Stift oder dergleichen gebildete Achse 15 kann mit ihren Enden
auf den seitlichen Stützringen 10 aufgenommen sein, die dann zusammen mit dem Spannstück
5 um die Zylinderachse 2 bewegbar sein müssen. Es wäre aber auch denkbar, die Randleiste
14 mittels einer Scharnierverbindung oder dergleichen direkt auf dem Segment 13 des
Spannstücks 5 oder stirnseitig hieran angebrachte Lagerlaschen zu lagern. Das Spannstück
14 ist umfangsseitig ebenso wie das Segment 13 mit einem dem Zylinderradius entsprechenden
Radius gekrümmt, so daß sich in der der Figur 1 zugrunde liegenden Stellung ein exakter
Kreisquerschnitt ergibt.
[0020] Das spannstückseitige Segment 13 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel randleistenseitig
mit einem im Querschnitt schalenförmigen Sitz 16 versehen, in den eine entsprechende
Auskröpfung 17 der Randleiste 14 eingreift. Der Sitz 16 und die Auskröpfung 17 sind
mit konzentrisch zur Achse 15 gewölbten Anlageflächen versehen, die sich bis zum äußeren
Zylinderumfang erstrecken, was einen großen Schwenkwinkel beim Ausschwenken der Schnabelkante
8 ermöglicht und einen tragfähigen Übergang zwischen Segment 13 und Randleiste 14
ergibt. Nach dem Einhängen der zugeordneten Einhängklaue wird die Randleiste 14 von
der in Figur 1 mit strichpunktierten Linien angedeuteten Stellung um die Achse 15
soweit nach innen geschwenkt, daß seine Umfangskrümmung sich mit der durch den Zylinderumfang
vorgegebenen kreisförmigen Umfangslinie deckt. Anschließend kann die Spannung der
Platte durch Schwenken des gesamten Spannstücks 5 um die Zylinderachse 2 erfolgen.
Die Betriebsstellung der Randleiste 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel durch
eine Anschlagleiste 18 de- finiert, die hier an der Randleiste 14 befestigt ist und
in der Betriebsstellung an einer zugeordneten Anschlagfläche des Segments 13 anliegt.
Die Schwenkbewegung der Randleiste 14 um die zugeordnete Achse 15 kann mittels eines-hier
nicht näher dargestellten Kniehebelantriebs oder vorzugsweise mittels einer Exzenterwelle
erfolgen. Dasselbe gilt für die Schwenkbewegung des Segments 13 und damit des ganzen
Spannstücks 5 um die Zylinderachse 2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist als
Spannorgan zum Bewegen des Spannstücks 5 eine in einem im Bereich der durch die Zahnleisten
9 gebildeten Stoßfuge zwischen dem spannstückseitigen Segment 13 und einem zum bezüglich
der Zylinderachse 2 stationären Umfangsabschnitt 3 gehörenden Segment 19 vorgesehenen
Kanal 20 angeordnete, von der Seite bedienbare Exzenterwelle 21 vorgesehen, die die
Stoßfuge überbrückt und einerseits am Segment 13 und andererseits am Segment 19 abgestützt
ist. Anstelle dessen könnte als Spannorgan auch ein Schlauch vorgesehen sein, der
über ein hier nicht näher dargestelltes, seitliches Ventil, das durch einen seitlichen
Spannring 10 hindurchgeführt sein könnte, mit einem Druckmittel, etwa mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagbar sein könnte. Bei entsprechender Druckbeaufschlagung des Schlauchs 21
dehnte sich dieser aus und verschöbe dabei das Spannstück 5 in Richtung des Pfeils
6.
[0021] Zur verrutschsicheren Festlegung der Einhängklauen an den Schnabelkanten 7 bzw. 8
sind diesen hieran befestigte Klemmorgane, hier in Form durchgehender,schwenkbar gelagerter
Klemmleisten 22 zugeordnet. Die Klemmleisten 22 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
mittels jeweils einer zugeordneten Exzenterwelle 23 verstellbar. Beim Herrichten eines
Zylinders wird die Wickelplatte zunächst mit einer Einhängklaue an der Schnabelkante
7 des stationären Umfangsabschnitts festgelegt, dann um den Zylinderumfang herumgelegt
und dann an der ausgestellten Schnabelkante 8 des Spannstücks 5 mittels der zugeordneten
Klemmleiste 22 fest geklemmt. Diese Klemmung der Plattenenden sichert eine verrutschfreie
Lage, so daß die Platte während des Aufspannvorgangs nicht zusätzlich gesichert werden
muß. Anschließend wird die die Schnabelkante 8 aufweisende Randkleiste 14 bis zum
Auflaufen der Anschlagleiste 18 auf der zugeordneten Anlagefläche zurückgeschwenkt.
Danach erfolgt der eigentliche Spannvorgang durch Schwenken des gesamten Spannstücks
5 um die Zylinderachse 2, wobei unabhängig vom erforderlichen Spannwinkel bis zum
Erreichen der Spannstellung eine exakte Kreiskontur erhalten bleibt.
[0022] Der nach erfolgter Spannung der Platte im Bereich der Plattenenden verbleibende Schlitz
24 wird abgedichtet und mit einer aus aushärtendem Material bestehenden Füllung ausgespritzt.
Hierzu sind die Klemmleisten 22, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, mit über
ihrer ganzen Länge durchlaufenden Nuten 25 versehen, die einen Kanal bilden, in welchen
ein Dichtstreifen 26 einlegbar ist. Der Dichtstreifen 26 kann vor Durchführung des
Spannvorgangs lose eingelegt werden. Durch den Spannvorgang verengt sich der dem Dichtstreifen
26 zugeordnete Kanal, wodurch der Dichtstreifen 26 an die Kanalwandungen angepreßt
wird. Der Dichtstreifen 26 kann durch eine Dichtschnur aus elastischem Material bzw.
durch eine sog. Reißleiste, die mit einer durch einen Draht oder dergleichen gebildeten
Reißeinlage versehen ist, gebildet werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll
der Dichtstreifen 26 als geschlossener Schlauch ausgebildet sein, der über ein seitliches,
im Bereich eines seitlichen Stützrings 10 zugängliches Ventil mit einem Druckmittel
beaufschlagbar ist. Durch derartige Druckbeaufschlagung und durch die beim Spannvorgang
zusätzlich sich ergebende Druckerhöhung wird die von den Klemmleisten 22 ausgeübte
Klemmkraft verstärkt.
[0023] Zur gleichmäßigen Verteilung der in den Schlitz 24 einzuspritzenden Füllung 27 sind
die Klemmleisten 22 radial außerhalb der Nuten 25 mit weiteren Nuten 28 versehen,
die einen durchgehenden Verteilkanal bilden, der über eine seitliche Einspritzdüse
mit Füllmaterial beaufschlagbar ist. Die Einspritzung des Füllmaterials kann so erfolgen,
daß die radial äußere Begrenzung der Füllung 27 durch eine Hohlkehle gebildet wird,
deren Tiefe so gewählt ist, daß die hierin sich sammelnde Farbe nicht an das hierüber
hinweggehende Papier heranreicht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Schlitz
24 vollständig ausgefüllt. Hierzu findet ein mit einer Auflagefläche, deren Krümmung
der Krümmung des mit derPlatte belegten Zylinders entspricht, versehener Formbalken
29 Verwendung, der im Bereich des Schlitzes 24 auf den belegten Zylinder aufgelegt
wird. Der Schlitz 24 ist somit durch den Formbalken 29, den Dichtstreifen 26, die
seitlichen Stützringe 10 und die Schnabelkanten 7 bzw. 8 abgeschlossen, so daß die
Füllung 27 mit hohem Druck eingepreßt werden kann. Zur Bewerkstelligung einer einfachen
seitlichen Begrenzung der Füllung 27 im Bereich des äußeren Umfangs der Wikkelplatte
ist diese im Bereich der Einhängklauen 30 stufenförmig abgesetzt. Die Wickelplatte
besteht hierzu einfach aus einem durchgehenden Tragblech 31 und einer Gravur enthaltenden
Beschichtung 32, die im Bereich der Einhängklauen endet.
[0024] Anstelle eines mit einer schwenkbaren Randleiste versehenen, zweiteiligen Spannstücks
könnte auch, wie Figur 4 zeigt, ein einteiliges Spannstück vorgesehen sein. Der grundsätzliche
Aufbau der Anordnung gemäß Figur 4 entspricht der Anordnung gemäß Figur 1. Für gleiche
Teile finden daher gleiche Bezugszeichen Verwendung. Das einteilige Spannstück 5 wird
hierbei durch ein sich über eine Zylinderhälfte sich erstreckendes Segment 33 gebildet,
an welches die zugeordnete Schnabelkante 8 angeformt ist und das um eine zur Zylinderachse
2 parallel versetzte Achse 34 schwenkbar auf einem um die Zylinderachse 2 schwenkbaren
Bock 35 aufgenommen ist. Das Segment 33 ist dabei in der Betriebsstellung gegenüber
dem Bock 35 verriegelbar. Zum Einhängen der zugeordneten Einhängklaue wird das ganze
Segment 33 entsprechend Pfeil 12 um die exzentrische Achse 34 geschwenkt, wodurch
die Schnabelkante 8 aus dem Zylinderumfang heraustritt. Zum Spannen der Platte wird
das ganze Segment 33 gemäß Pfeil 6 um die Zylinderachse 2 verschwenkt. Der weitere
Aufbau des Zylinders gemäß Figur 4 kann der Anordnung gemäß Figur 1 entsprechen, so
daß zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf Bezug genommen werden kann.
1. Zylinder für Tiefdruckmaschinen mit einer Einrichtung zum Spannen von Wickelplatten
(11), die ein um die Zylinderachse schwenkbares Spannstück (5) mit einer der Zylinderaußenkontur
entsprechenden Außenkontur pufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das um die Zylinderachse
schwenkbare Spannstück (5) eine um eine zur Zylinderachse parallel versetzte Achse
(15 bzw. 34) schwenkbare, mit einem Klemmorgan (22) zusammenwirkende Schnabelkante
(8) zur Aufnahme einer zugeordneten Einhängklaue (30) der Wickelplatte (11) aufweist.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannstück (5) als einteiliges,
auf einem um die Zylinderachse (2) schwenkbaren Bock (35) schwenkbar aufgenommenes,
hiergegen verriegelbares Segment (33) ausgebildet ist, an das die zugeordnete Schnabelkante
(8) angeformt ist.
3. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannstück (5) ein um
die Zylinderachse schwenkbares Segment (13) aufweist, auf dem eine die zugeordnete
Schnabelkante (8) aufweisende Randleiste (14) mit der Zylinderaußenkontur entsprechender
Außenkontur um eine zur Zylinderachse (2) parallel versetzte Achse (15) schwenkbar
angeordnet, ist, wobei das Segment (13) mit einem von der Umfangskontur ausgehenden,
im Querschnitt schalenförmigen, konzentrisch zur Achse (15) der Randleiste (14) ausgebildeten
Sitz (16) versehen ist, in den eine entsprechend gewölbte Kröpfung (17) der Randleiste
(14) eingreift, deren Betriebsstellung bezüglich des zugeordneten Segments (13) mittels
eines Anschlags (18) gesichert ist.
4. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch eine zentrale
Zylinderachse (2) mit einem starr hiermit verbundenen, jeweils eine Zylinderhälfte
umfassenden, eine Schnabelkante (7) bezüglich der Zylinderachse (2) stationäre aufweisenden
Segment (19) und einem schwenkbar hierauf angeordneten, jeweils eine Zylinderhälfte
umfassenden Segment (13 bzw. 33), und durch im Bereich der Zylinderstirnseiten vorgesehene,
ununterbrochene Stützringe (10).
5. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorzugsweise eine Zylinderhälfte umfassende Spannstück (5) mittels einer Exzenterwelle
(21) im Bereich der den Schnabelkanten (7 bzw. 8) gegenüberliegenden Stoßfuge am jeweils
benachbarten, bezüglich der Zylinderachse (2) stationären Zylinderabschnitt (3) abstützbar
ist.
6. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche., dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannstück (5) im Bereich der den Schnabelkanten (7 bzw. 8) gegenüberliegenden,
vorzugsweise schräg zu einer achsparallelen Mantellinie verlaufenden Stoßfuge mit
dem jeweils benachbarten, bezüglich der Zylinderachse (2) stationären Zylinderabschnitt
(3) verzinkt ist.
7. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beiden
Schnabelkanten (7 bzw. 8) einander gegenüberliegende Klemmorgane vorzugsweise in Form
von durchgehenden Klemmleisten (22) zugeorndet sind, die im Bereich der einander zugewandten
Flächen jeweils eine durchgehende Nut (25) zur Bildung eines einem vorzugsweise als
mit einem Druckmittel beaufschlagbarer Schlauch ausgebildeten Dichtstreifen (26) zugeordneten
Kanals aufweisen.
8. Zylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der radial außerhalb des
Dichtstreifens (26) sich ergebende Schlitz (24) mit einer aus aushärtendem'Material
bestehenden Füllung (27) ausfüllbar ist, die vorzugsweise aus einem in den mittels
eines Formöalkens (29) zur Zylinderoberfläche hin abdeckbaren Schlitz (24) einspritzbaren
Material besteht, und daß die Klemmleiste bzw. Klemmleisten (22) mit durchgehenden
Nuten (28) zur Bildung eines zum auszufüllenden Schlitz (24) hin offenen, vorzugsweise
durchgehenden, an eine Einspritzdüse anschließbaren Einspritzkanals versehen sind.
9. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wickelplatte (11) im Bereich der seitlichen Begrenzung der Füllung (27) stufenförmig
abgesetzt ist.
10. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine im
Bereich des radial äußeren Umfangs eine Hohlkehle aufweisende Füllung
(27) des Schlitzes (24).