[0001] Die Erfindung betrifft eine Kolbenpresse zum Entwässern eines Wäschepostens, bestehend
aus einem mit einer flexiblen Auflage versehenen Preßstempel, welcher in einen den
Wäscheposten enthaltenden Druckbehälter einfahrbar ist.
[0002] Es sind bereits Versuche unternommen worden zum Entwässern von Wäscheposten mit einem
Preßstempel die in einem perforierten Rahmen befindliche Wäsche nach Art einer Kolbenpresse
zusammenzupressen. Der Preßstempel fährt hierzu in den auf einer ebenfalls perforierten
Unterlage aufsitzenden druckfesten Rahmen ein. Nach dem Entwässerungsvorgang wird
der Rahmen entfernt und der ausgepreßte Wäscheposten zur Trockenmaschine gefördert.
Wegen der'ungleichmäßigen Verteilung der Wäsche im Rahmen ist eine gleichmäßige Entwässerung
aller Wäscheteile bei derartigen Pressen nicht gewährleistet.
[0003] Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, den Preßvorgang mittels einer durch ein Druckmittel
beaufschlagbaren Membran durchzuführen (US-PS 1 985 485). Die sich ausdehnende Membran
gleicht die unterschiedliche Wäscheverteilung aus und erlaubt dadurch eine gleichmäßigere
Entwässerung. Nachteilig ist, daß die sich spannende Membran zerstört werden kann,
was zu Störzeiten und kostenspieligem Austausch der Membran führen kann. Die Presse
ist in einem solchen Fall unbrauchbar und es muß die Membran ausgtauscht werden. Einerseits
ist eine solche Membran relativ teuer und andererseits ist der Austausch mit erheblichem
Zeitaufwand verbunden, weil die Membranbefestigung wegen des hohen inneren Druckes
äußerst sorgfältig durchgeführt werden muß.
[0004] Ein auf dem Preßstempel aufgebrachter flexibler Belag, welcher ebenfalls schon vorgeschlagen
worden ist, bringt das Problem mit sich, daß mit zunehmender Preßkraft die Auflage
sich auch zunehmend an die Seitenwand des Druckbehälters preßt, was zu schnellen Verschleißerscheinungen
führt. Die mit hoher Kraft an der Seitenwand anliegende Auflage muß nämlich die Relativbewegung
zwischen Preßkolben und Behälterwand mitmachen. Die Anwendung eines zweiten Gegenpreß-Stempels
bringt nur eine teilweise Verbesserung. Bei den üblicherweise angewendeten Preßdrücken
von 20 bis 30 bar tritt das Problem der zu hohen Reibung und des damit verbundenen
Verschleißes zwischen Gummiauflage und Behälterwand weiterhin auf. Außerdem wird der
Wäscheposten unterschiedlich entwässert.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, anstelle der Membranpresse eine Auflage für den Preßkolben
einer Kolbenpresse zu finden, welcher einerseits so anpassungsfähig ist, daß der Wäscheposten
gleichmäßig ausgepreßt wird, aber andererseits keine zu hohe Reibung gegenüber der
Druckbehälterwand auftritt.
[0006] Mit den im Patentanspruch angegebenen kennzeichnenden Merkmalen wird diese Aufgabe
gelöst.
[0007] Durch die Wahl eines sowohl seitlich als auch an der Preßoberfläche konkav ausgebildeten
Kissens wird der Weg und die Reibung der seitlichen Kissenoberfläche während der Vorpreßstufe
entlang der Druckbehälterwand erheblich reduziert. Gleichzeitig ist aber das Kissen
in der Lage unterschiedlich dicke Lagen der Wäsche so auszugleichen, daß ein möglichst
gleichmäßiger Entwässerungseffekt eintritt. Die Dichtkante liegt auch bei sehr unterschiedlicher
Höhe des Wäschekuchen während des Preßvorgangs gut an der Wand des Behälters an. Optimale
Ergebnisse werden bei Anwendung der in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale erreicht.
[0008] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele und der prinzipielle Aufbau einer solchen
Presse dargestellt.
Fig.1 zeigt die Presse im Schnitt mit einem Kissen aus kompressiblem Werkstoff und
die
Fig. 2 das Prinzip einer Presse mit einem wassergefüllten Kissen.
[0009] Unterhalb des oberen Preßstempels 1 ist gemäß Fig. 1 der Preß-Tisch 2 angeordnet,
welcher den Boden des unter Federdruck in seiner Ausgangsstellung gehaltenen Druckbehälters
3 bildet. Die Preßfläche des Preßstempels 1 ist mit einem Kissen 4 versehen, welcher
sowohl seitlich als auch an der Preßoberfläche konkav ausgebildet ist. Ein Anschlag
6 am Vorpreß-Stempel 1 greift nach einer bestimmten Abwärtsbewegung an einem entsprechenden
Gegenstück 7 des Druckbehälters 3 an und nimmt dieses bei der weiteren Abwärtsbewegung
mit, bis der Druckbehälter 3 sich auf den unteren verbreiterten Teil des Preß-Tisches
2 aufsetzt. Bei dem dann angewandten Preßdruck von 20 bis 30 bar ist einerseits die
Wäsche fest zusammengepreßt worden, gleichzeitig hat sich das Volumen des Kissens
auf etwa die Hälfte seines Ausgangsvolumens unter diesem Druck verringert.
[0010] Nach Druckentlastung wird der Druckbehälter 3 über den feststehenden Preßstempel
1 nach oben geschoben, und der entwässerte Wäscheposten kann mittels des Auswerfers
5 aus der Presse entfernt werden. Als brauchbares Material für das Kissen ist versiegelter
Polyurethan-Schaum geeignet.
[0011] Ein wassergefülltes Kissen gemäß Fig. 2 mit ebenfalls einer seitlichen konkaven Form
und der konkaven Wölbung gegenüber der Wäsche hat beste Ergebnisse gebracht. Bisher
hat man es nicht für möglich gehalten, Wäsche ohne Gefahr der Zerstörung auf den gewünschten
Restfeuchtegehalt und die erforderliche Gleichmäßigkeit mit einer Kolbenpresse zu
erreichen. Bei der Ausführung nach Fig. 2 sitzt der Druckbehälter 3 auf einer ebenen,
mit Entwässerungsöffnungen 8 versehenen Preßplatte 9 fest auf,und der Preßstempel
1 mit dem Kissen 4, bestehend aus einer mit Wasser 10 gefüllten doppelkonkaven flexiblen
Hülle 11,preßt die Wäsche in dem Druckbehälter 3 wie bei einer üblichen Kolbenpresse
mit dem erforderlichen Druck zusammen. Anschließend fährt der Druckbehälter 3 nach
Druckentlastung hoch und der Wäscheposten kann mittels des Auswerfers 5 ausgestoßen
werden. Die durch die Doppel-konkave Form des Kissens gebildete Lippe 12, welche dichtend
an der Preßkammerinnenwand entlang fährt ist aus der Zeichnung gut zu erkennen.
[0012] Zur Verhinderung des Einfahrens des Preßstempels in den Druckbehälter 3 bei Anwesenheit
von Wäscheteilen auf dem Druckbehälter sind ein oder mehrere elektronische Preßgutfühler
im zu überwachenden Bereich des Druckbehälters installiert.
[0013] Die Preßgutfühler melden Anwesenheit von Festkörpern, Schüttgut oder Feuchtigkeit.
Die Meldung findet immer statt, wenn das Preßgut über die Fühler hinweg in den Druckbehälter
fließt oder läuft. Dauert die Meldung länger als eine bestimmte vorgewählte Zeit -
hat also ein Wäscheteil den überwachten Bereich innerhalb der gewählten Zeit den Druckbehälter
nicht verlassen - so wird der Betriebsablauf automatisch unterbrochen und ein Melder
eingeschaltet.
[0014] Die Funktionsfähigkeit des Fühlers wird dadurch geprüft, daß grundsätzlich vor jedem
Preßvorgang erst die Anwesenheit von Preßgut und danach die Abwesenheit von Preßgut
abgefragt wird. Erst wenn beide Bedingungen erfüllt sind, kann der Preßvorgang beginnen.
[0015] Im konkreten Fall ist jeder Preßgutfühler als Leitfähigkeitsfühler 13 ausgebildet.
Es wird der elektrische Widerstand oder der elektrische Leitwert zwischen der Elektrode
oder Meßsonde gegen das Grundmaterial des Preßkorbes festgestellt.
[0016] Jede Elektrode oder Meßsonde ist mittels Isolierhalter so in die Oberfläche des Preßkorbrandes
eingebettet, daß der Preßgutfluß nicht behindert wird.
1. Kolbenpresse zum Entwässern eines Wäschepostens, bestehend aus einem mit einer
flexiblen Auflage versehenen Preßstempel, welcher von oben in einen den Wäscheposten
enthaltenden Druckbehälter einfährt, gekennzeichnet durch ein Kissen (4) als flexible
Auflage,dessen dem Wäscheposten zugewandte Oberfläche konkav ausgebildet ist.
2. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Wandung des
Druckbehälters (3) gleitende Oberfläche des Kissens konkav ausgebildet ist.
3. Kolbenpresse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein mit Flüssigkeit gefülltes
Kissen (4).
4. Kolbenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen aus
einem kompressiblen Werkstoff besteht, welcher in der Endpreßstufe (20-30 bar) auf
etwa die Hälfte seines Ausgangsvolumens zusammengepreßt ist.
5. Kolbenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (4) mindestens
ein solches Ausgangsvolumen hat, welches dem Gesamtvolumen von Kissen.(4) und Wäscheposten
in der Endpreßstufe entspricht.
6. Kolbenpresse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der kompressible
Werkstoff des Kissens (4) eine progressive Kennlinie aufweist.
7. Kolbenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch das Einfahren
des Preßstempels überwachende, in der Oberfläche des Druckbehälterrandes angeordnete
Preßgutfühler (13).
8. Kolbenpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßgutfühler als
Leitfähigkeitsfühler ausgebildet sind.
9. Kolbenpresse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Preßvorgang
mittels der Preßgutfühler zunächst die Anwesenheit von Preßgut und danach die Abwesenheit
von Preßgut abgefragt wird.