(19)
(11) EP 0 114 263 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1984  Patentblatt  1984/31

(21) Anmeldenummer: 83112087.8

(22) Anmeldetag:  01.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01C 5/00, E01C 5/06, E01C 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 18.12.1982 DE 8235649 U
20.06.1983 DE 3322090
26.07.1983 DE 3326846

(71) Anmelder: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co.
D-7964 Kisslegg (DE)

(72) Erfinder:
  • Rinninger, Hans Josef
    D-7964 Kisslegg (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Eisele, Otten & Roth 
Seestrasse 42
88214 Ravensburg
88214 Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pflasterstein


    (57) Es wird ein Pflasterstein, insbesondere Betonpflasterstein vorgeschlagen, der zur Pflasterung von Gartenanlagen, Wegen usw. dient. Damit der im Verbundsystem ausgelegte Pflasterstein ein höchst mögliches Maß an natürlichem Aussehen vermittelt, eine praktisches Handhabung gewährleistet und die Festigkeit uneingeschränkt vorhanden ist, werden die Seitenflächen (11) des Pflastersteins (10) als ebene Flächen, die Übergangsflächen (13) zwischen den Seitenflächen und oder oberen Fläche (12) jedoch abgerundet und derart ausgebildet, daß die in der Draufsicht erkennbare Begrenzungslinie (14) gekrümmt ausgebildet ist. Auch die seitliche Begrenzungslinie zwischen Übergangsfläche und ebener Seitenfläche ist als gekrümmte Linie ausgebildet, d.h. die Ecken sind heruntergezogen. Zur universellen Verwendung sind verschiedene, aufeinander angepaßte Baugrößen sowie spezielle Ecksteine bzw. Kurvensteine vorgesehen, die ein platzsparendes Verlegen im Verbund ermöglichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Pflasterstein, insbesondere Betonpflasterstein zur Pflasterung von Gartenanlagen, Wege oder der- . gleichen.

    [0002] Pflastersteine finden Verwendung für die Pflasterung von Flächen jeglicher Art, wie Straßen, Wege, Gartenanlagen usw. Insbesondere für den Gartenbereich und für Gehwege sind eine Vielzahl von Betonpflastersteinen mit den verschiedensten Formgebungen bekannt geworden. Bekannte Geometrien für Betonpflastersteine, die im Verbund verlegt werden (Verbundstein), sind rechteckig, quadratisch oder wabenförmige Muster. Um einen plastischen, räumlichen Effekt zu erzielen, kann die obere Fläche des Pflastersteins eine von der übrigen Form abgesetzte Geometrie aufweisen, z. B. eine kreisförmige Erhebung auf einem wabenförmigen Grundstein.

    [0003] Bekannte Steine haben jedoch den Nachteil, daß sie infolge der stets ebenen oberen Fläche in ausgelegter Form mehr oder weniger künstlich, d. h. nicht natürlich aussehen. Die ebene obere Fläche des Pflastersteins ist herstellungstechnisch sowie transporttechnisch bedingt und günstig.

    [0004] Bekannte Pflastersteine werden auf einem Sandbett "Knirsch" verlegt, d. h. in unmittelbarer gegenseitiger Berührung. Wenn nachfolgend der Belag mit einem Plattenrüttler angerüttelt wird, schwingen sich die einzelnen Pflastersteine in ihre endgültige Stellung ein. Dabei treten außerordentlich hohe Kantenpressungen auf, die häufig zum Bruch der Steinecken führen.

    [0005] In der Literatur sind sowohl rechteckige und dreieckige Steine bekannt geworden, die sich als Bausatz zusammenfügen lassen. Aus der Praxis bekannte keilförmige Steine haben grundsätzlich in Draufsicht die Form eines Trapezes. Legt man derartige Steine zusammen, so ergibt sich ein wabenförmiges Muster, welches sich strahlenförmig nach außen hin fortpflanzt. Mit einer trapezförmigen Grundfläche von keilförmigen Pflastersteinen ist eine Verlegung derselben in Verband, d. h. versetzt zueinander schlecht möglich, da zum Teil große Zwischenräume zwischen den Steinen entstehen.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pflasterstein zu schaffen, welcher im Verbundsystem ein höchst mögliches Maß an natürlichem Aussehen vermittelt. Dabei sollen die Steine eine derartige geometrische Formgebung aufweisen, daß typische Beschädigungen der Pflastersteine beim Verlegen vermieden werden. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, verschiedene Steinformen und -größen als Bausatz anzubieten. Dabei soll u. a. einem keilförmigen Stein eine derartige Grundrißform gegeben werden, daß eine äußerst flexible und vielgestaltige Verlegung der Pflastersteine möglich ist, ohne daß Zwischenräume entstehen.

    [0007] Diese Aufgaben werden duch die Merkmale der Ansprüche und insbesondere durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß ein natürliches Aussehen eines Pflastersteins dann erzielt wird, wenn die Oberfläche, d. h. die obere Fläche des im Verbund ausgelegten Pflastersteins als ballige Oberfläche, d. h. als gekrümmte Oberfläche erscheint. In Verbindung mit bestimmter Farbgebung wird ein granitartiges Aussehen der künstlich hergestellten Betonpflastersteine erzielt, d. h. es wird ein natürlich, rustikaler, nicht künstlicher Eindruck vermittelt. Der Eindruck einer balligen Oberfläche wird künstlich dadurch erzeugt, daß nicht nur die Kanten zwischen den Seitenflächen und der ebenen, oder nur leicht gewölbten Oberfläche abgerundet oder angefast sind, sondern eine spezielle, unterschiedlich gekrümmte Übergangsfläche zwischen den ebenen Seitenflächen und der oberen Fläche verwendet wird.

    [0009] Durch seine ebenen Seitenflächen hat der Pflasterstein nach wie vor eine quadratische oder rechteckförmige Grundform, d. h. gerade Außenkonturen. Dies hat den Vorteil, daß die Formherstellung (ebene Flächen) billiger, eine optimale Packetierfähigkeit möglich, die Richtungsstabilität beim Verlegen gegenüber Steinen mit gekrümmten Außenkonturen verbessert und eine bessere Form- bzw. Flächenausnutzung gewährleistet ist.

    [0010] In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe und insbesondere zur vorteilhaften Weiterbildung und Vorbonnorung don orfindungagomäßon Pflastersteins vorgesehen. Der erfindungsgemäße Effekt wird u. a. dadurch erzielt, daß die Begrenzungslinie zwischen der gekrümmten Übergangsfläche und der oberen ebenen Fläche des Pflastersteins gekrümmt ausgebildet ist, wobei die Krümmungslinie kreisförmig, elliptisch oder auch nach Art einer Hyperbel ausgebildet sein kann, mit einer konvexen Außenkontur. Insbesondere bei einem quadratischen Stein bietet sich als einfachste Formgebung die Ausgestaltung der Begrenzungslinie als Kreissegmente, d. h. mit kreisförmigen Radien an. Die Breite der Übergangsfläche zwischen den ebenen Seitenflächen und der oberen, vorzugsweise ebenen Fläche nimmt dabei von der Mitte der Seitenfläche zu den Ecken hin kontinuierlich zu.

    [0011] Die Begrenzungslinie der Übergangsfläche zu den Seitenflächen kann in einer Ebene liegen. Dementsprechend weicht die Übergangsfläche trotz ihrer Krümmung von der ebenen Oberfläche nur wenig ab, was zur Folge hat, daß die Betonmischung ziemlich gleichmäßig verdichtet wird und der Stein ein homogenes Gefüge aufweist. Um die beim Verlegen typischen Beschädigungen der pflastersteine zu vermeiden und diesem darüber hinaus ein noch gefälligeres Aussehen zu vermitteln, werden gemäß den Maßnahmen nach Unteranspruch 3 die Eckbereiche der Übergangsfläche heruntergezogen. Das hat eine stärkere Verdichtung und dementsprechend eine höhere Festigkeit dieser besonders stark beanspruchten Eckbereiche zur Folge, so daß Brüche nicht mehr auftreten. Ein anderer Vorteil dieser Steinform besteht darin, daß sich in den Zwickeln zwischen einzelnen Pflastersteinen im verlegten Zustand mit der Zeit Schmutzt absetzt, der die einzelnen Steine miteinander verbindet und besser im Boden verankert. Schließlich lassen die heruntergezogenen Ecken die natürlich wirkende Wölbung der Sichtflächen der Pflastersteine stärker in Erscheinung treten, was insgesamt den Eindruck einer gewölbten Oberfläche vermittelt.

    [0012] Als vorteilhafte Ausgestaltung ist weiterhin anzusehen, daß der Pflasterstein im Baukastensystem aufgebaut ist, d. h. verschiedene Größen aufweist, die sich beim Verlegen optimal ergänzen. Hierdurch können die verschiedensten Muster ausgelegt werden, wobei als Grundstein (Normalstein) ein in Draufsicht quadratischer Pflasterstein Verwendung findet, der ergänzt wird um einen um die halbe Länge des "Normalsteins" vergrößerten (1 1/2-Stein), sowie um einen, um den gleichen Betrag verkleinerten "1/2-Stein".

    [0013] In Ausweitung des Baukastensystems kann der Normalstein auch in an sich bekannter Weise keilförmig ausgebildet sein, um ein bogenförmiges oder kreisförmiges Verlegen der Verbundsteine zu gestatten. Hierbei wird zweckmäßiger Weise ein Winkel von 30° oder 45° verwendet, um jeweils auf 90, 180 bzw. 360° zu kommen. In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Steine als Kreisringstücke ausgebildet sind, die einen Kreisring oder Kreisringabschnitt bilden und daß mehrere Kreisringe oder Kreisringabschnitte konzentrisch zueinander angeordnet sind. Durch diese äußerst flexible und vielgestaltige Verlegungsmöglichkeit können die Kreisringe bzw. Kreisringabschnitte beliebig gegeneinander tangential verschoben werden. So können in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Pflastersteine im Verbund, d. h. versetzt zueinander angeordnet sein, oder aber auch strahlenförmig in radialer Richtung hintereinander. Hierbei ist es zweckmäßig, daß die keilförmigen Pflastersteine in verschiedenen Winkeln, insbesondere mit 30, 45 oder 60° ausgebildet sind. Weiterhin ist es möglich, daß radial hintereinander angeordnete Kreisringabschnitte eine Art Schlangenlinie bilden. Vorteilhaft ist dabei insbesondere ein spaltfreies Verlegen der Steine in vielen Variationen.

    [0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine Draufsicht eines quadratischen "Normalsteins",

    Fig. 2 eine Draufsicht des rechteckigen "1 1/2-Steins",

    Fig. 3 eine Draufsicht des rechteckigen "1/2-Steins",

    Fig. 4 einen keilförmigen "Dreieckstein",

    Fig. 5 und 6 die in Fig. 2 dargestellten Schnitte A-A, B-B.

    Fig. 7 eine Seitenansicht eines Pflastersteins mit heruntergezogenem Eck in den Maßen 12 x 18 cm,

    Fig. 8 die Stirnansicht des Pflastersteins nach Fig. 7, bzw. die Seitenansicht eines quadratischen Pflastersteins 12 x 12 cm,

    Fig. 9 die Stirnansicht eines Pflastersteins 6 x 12 cm,

    Fig. 10 die Draufsicht im Eckbereich des Pflastersteins nach Fig. 7,

    Fig. 11 einen Vertikalschnitt V-V gemäß Fig. 10, der einem entsprechenden 45°-Schnitt der anderen Pflastersteine im Eckbereich entspricht,

    Fig. 12a ein Ausführungsbeispiel mit einem Winkelstein von 45° mit Anschlußsteinen,

    Fig. 12b ein bekannter keilförmiger Stein in Trapezform.



    [0015] Der in Fig. 1 in Draufsicht dargestellte "Normalstein" 10 hat einen quadratischen Grundquerschnitt. Die Seitenflächen 11 des erfindungsgemäßen Pflastersteins sind als ebene, d. h. als nicht gekrümmte Seitenflächen ausgebildet. Dies gilt ebenso für die obere Fläche 12 des Pflastersteins, die ebenfalls als ebene Fläche ausgebildet ist. Ebene Flächen haben den Vorteil einer leichteren Herstellbarkeit durch einfachere Werkzeuge sowie eine bessere Handhabung der Gegenstände bei der Lagerung und im Gebrauch. Die obere Fläche 12 kann jedoch auch eine leichte Wölbung aufweisen.

    [0016] Die erfindungsgemäß ausgestaltete Übergangsfläche 13 zwischen der ebenen Seitenfläche 11 und der ebenen oberen Fläche 12 des Pflastersteins erstreckt sich ungleichmäßig von einem Eck zum anderen Eck des Pflastersteins. Der Übergang zwischen dieser Übergangsfläche 13 und der oberen ebenen Fläche 12 wird durch die Begrenzungslinie 14 gebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese Begrenzungslinie die Form eines Kreisausschnittes. Sie kann jedoch auch die Form einer Ellipse oder Hyperbel aufweisen.

    [0017] Durch diese kreisförmige Ausbildung der Begrenzungslinie 14 in Verbindung mit den ebenen Seitenflächen 11 wird die Übergangsfläche 13 zu den Ecken des Pflastersteins hin vergrößert. Dabei ändert sich, wie in Fig. 5 und 6 als Schnitt dargestellt, der Tangentenwinkel δ ständig. Bei einer normalen abgerundeten Kante (Schnitt A-A) wäre oG konstant = 45°. Beim erfindungsgemäßen Pflasterstein verkleinert sich dieser Winkel zum Eck hin ständig, da sich die Abrundung der Übergangsfläche 13 zur Ecke hin vergrößert (s. δ2 in Fig. 6). Dementsprechend beträgt der in Fig. 5 dargestellte Radius R5 der Übergangsfläche 13 z. B. 7,4 mm, der in Fig. 6 dargestellte Radius R6 = 22 mm.

    [0018] Der in Fig. 2 dargestellte "1 1/2-Stein" 15 ist um den halben Betrag des "Normalsteins" 10 verlängert. Der quadratische Normalstein 10 hat deshalb z. B. eine Seitenlänge von 11 = 12 cm, der rechteckförmige 1 1/2-Stein 15 ebenfalls die gleiche Breite, jedoch eine Länge von .12 = 18 cm. Der in Fig. 3 dargestellte "1/2-Stein" 16 entspricht in den Abmaßen der halben Größe des Normalsteins 10. Bei gleicher Seitenlänge 11 wie der Normalstein 10, weist der 1/2-Stein 16 eine Breite von 13 = 6 cm auf.

    [0019] Der Übergang zwischen den Seitenflächen 11 wird durch die abgerundeten Flächen 17 mit einem Radius von z. B. 15 mm gebildet.

    [0020] Die zuvor beschriebenen Abmessungen der Pflastersteine 10, 15, 16 dienen der Einpassung der Pflastersteine in ein Baukastensystem mit einer 6 cm-Rasterung, d. h. es können Flächen von 6 cm und einem Vielfachen davon ausgelegt werden.

    [0021] Bei diesen Maßen wird als Radius für die gekrümmte Begrenzungslinie in Fig. 1 R1 = 125 mm verwendet. Dies entspricht dem Radius der Begrenzungslinie auf der Breitseite der Fig. 2. Der Radius R2 der Begrenzungslinie 14 der Längsseite des 1 1/2-Steins 15 beträgt R2 = 346 mm. Die Begrenzungslinie 14 im Pflasterstein gemäß Fig. 3 weist ebenfalls den Radius R1 = 125 mm und einen Radius R3 von ca. 16 mm auf.

    [0022] In Fig. 4 ist ein keilförmiger Dreieckstein 18 dargestellt, der zur Verlegung von bogenförmigen oder kreisförmigen Mustern dient. Prinzipiell ist dieser Stein gleich aufgebaut wie der Normalstein gemäß Fig. 1. Der durch die Seitenfläche 11 eingeschlossene Winkel wird zweckmäßigerweise 30, 45 oder 60° betragen, um auf das Maß 90, 180 oder 360° zu kommen. Die gekrümmte Begrenzungslinie 14 ist bei diesem Stein ebenfalls als Kreislinie entsprechend dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ausgebildet.

    [0023] Die in Fig. 5 und 6 dargestellten Schnitte aus Fig. 2 zeigen insbesondere die Ausbildung der sich verändernden Krümmung der Übergangsfläche 13. Die Höhe l4 des Pflastersteins wird je nach Festigkeitsanforderungen verschieden ausgeführt. Sie kann insbesondere 14 = 6 cm betragen.

    [0024] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß der Darstellung in den Figuren 7 bis 11 zeigt einen Pflasterstein, dessen Eckbereiche der Übergangsflächen heruntergezogen sind. Die Pflastersteine nach den Figuren 7 bis 9 sind mit 19 bis 21 bezeichnet. Im übrigen sind die Bezugsziffern der Figuren 1 bis 3 verwendet, sofern sie den gleichen Gegenstand betreffen.

    [0025] Die im Beispiel ebene Oberfläche 12 geht an der Begrenzungslinie 14 in die gewölbte Übergangsfläche 13 über. Da dieser Übergang schleichend (asymptotisch) verläuft und die Sichtfläche 12, 13 insgesamt mittels einer Stempelplatte geformt wird, ist die Begrenzungslinie 14 in Wirklichkeit kaum sichtbar. Dieser Eindruck wird verstärkt, sofern die obere Fläche 12 ebenfalls leicht gewölbt ausgeführt ist.

    [0026] Hingegen ist eine deutliche Begrenzungslinie 22 zwischen der Übergangsfläche 13 und den Seitenflächen 11 bzw. den gewölbten Kantenbereichen 17 zu erkennen. Diese Begrenzungslinie erreicht inmitten der gewölbten Kantenbereiche 17 ihre niedrigste Punkte 23 und in der Mitte der Seitenflächen ihre höchste Punkte 24, wobei diese Punkte jeweils Berührungspunkte mit gedachten horizontalen Tangenten sind.

    [0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 12a, 12b ist die Weiterbildung der Erfindung als Kurvenstein dargestellt. In der in der Fig. 12a dargestellten Zeichnung sind die erfindungsgemäßen Pflastersteine 30, 31 als Kreisringstücke ausgebildet, die - je nach Durchmesser der Kreisringe - konzentrisch zueinander angeordnete Kreisringe 32, 33 bilden. Die eingeschlossenen Winkel δ3 bzw. δ4 betragen im Ausführungsbeispiel jeweils 45°. '

    [0028] Maßgeblich für die erfindungsgemäßen Pflastersteine sind die - in radialer Richtung gesehen - bogenförmige Begrenzungslinien 34 bis 37, die sich jeweils auf einem Kreis befinden. Hierdurch werden die erfindungsgemäßen Kreisringe gebildet. Die seitlichen Begrenzungsflächen 38, 39 der Kreisringstücke 30, 31 haben die gleichen Abmessungen. Insofern vergrößern sich die Kreisringstücke der konzentrisch zueinander angeordneten Kreisringe 32, 33, je weiter man radial nach außen verlegt. Dabei können jedoch die Kreisringstücke des jeweils übernächsten Kreisringes aus zwei Kreisringstücken des vorletzten Kreisringes zusammengesetzt werden. auch lassen sich selbstverständlich andere Winkelkombinationen, d. h. Kreisringstücke mit anderen Winkel, wie z. B. 30° oder 60° verwenden.

    [0029] Der erfindungsgemäße Pflasterstein hat den Vorteil, daß die Kreisringe 32, 33 in tangentialer Richtung stufenlos gegeneinander versetzt werden können, ohne daß sich irgendwelche Kanten oder Ecken im Wege stehen. Hierdurch unterscheidet sich diese Konzeption grundsätzlich gegenüber der in der Fig. 12b dargestellten bekannten Fassung. So ist gemäß der Darstellung in Fig. 12a eine Verlegung im Verband möglich, d. h. die äußeren Kreisringstücke 30 überlappen die inneren Kreisringstücke 31, was ein gefälliges Aussehen ergibt. Bei völlig symmetrischer Verlegart kann die Überlappung der äußeren Kreisringstücke 30 z. B. β = δ1/2 sein.

    [0030] Selbstverständlich können die verschiedenen Kreisringe auch strahlenförmig nach außen hin angeordnet sein, was jedoch einen Gesamteindruck vermittelt, wie er in Fig. 12b dargestellt ist. Durch die bogenförmige Ausgestaltung der Außenkonturen auf einem Kreis entstehen auch wenig Zwischenräume zwischen den einzelnen Pflastersteinen, insbesondere wenn man sie im Verband verlegt. Hierdurch wird die Unfallgefahr beim Begehen (z. B. durch Stöckelschuhe) sehr verringert.

    [0031] Die Kombination von verschiedenen Steinen mit verschiedenen Winkeln läßt die Vielfalt der Variationsmöglichkeit unbegrenzt ansteigen, wobei ein äußerst exaktes Verlegen trotzdem gewährleistet ist. Im übrigen reihen sich die Steine in ihrer äußeren Formgebung der in den Figuren 1 bis 11 dargestellten Erfindung ein. Dies ist in der Fig. 12a durch die Bezugszeichen 12 bis 14 wiedergegeben.

    [0032] Eine Fortbildung der Erfindung sieht vor, daß ein Übergang zwischen einer kurven- oder bogenförmigen Verlegung und einer normalen parallelen Verlegung der Pflastersteine geschaffen wird. Hierfür muß der Stein 41 an seiner einen Stirnseite 40 in einem bestimmten Winkel( längs einer Geraden oder aber konkav abgeschrägt sein. Je nach Anpassung an die Krümmung des Kreisringabschnitts 32 können Anschlußsteine mit verschiedenen Winkeln 8, 82 vorgesehen sein.

    [0033] Der erfindungsgemäße Pflasterstein läßt sich in seinen Variationen universell zur Auslegung der verschiedensten Verlegungsmuster verwenden, wobei im Verbund die erfindungsgemäße Ausgestaltung einen besonderen natürlichen granitartigen Effekt vermittelt.


    Ansprüche

    1. Pflasterstein, insbesondere Betonpflasterstein zur Pflasterung von Gartenanlagen, Wege o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (11) des Pflastersteins (10, 15, 16, 18 bis 21, 30, 31) als ebene Flächen ausgebildet sind und daß die Übergangsfläche (13) zwischen Seitenflächen (11) und oberer Fläche (12) des Pflastersteins abgerundet und derart ausgebildet ist, daß die Begrenzungslinie (14) der Übergangsfläche (13) zur oberen Fläche (12) in Draufsicht gekrümmt ausgebildet ist.
     
    2. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Fläche (12) des Pflastersteins in Draufsicht konvexe Außenkonturen aufweist, wobei die Begrenzungslinie (14) zwischen gekrümmter Übergangsfläche (13) und vorzugsweise ebener oberen Fläche (12) kreis,- ellipsen- oder hyperbelförmig ausgebildet ist und wobei die Breite der Übergangsfläche (13) zwischen Seitenflächen (11) und obere Fläche (12) von der Mitte der Seitenfläche zur Ecke hin kontinuierlich zunimmt.
     
    3. Pflasterstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungslinie (22) der Übergangsfläche (13) zu den Seitenflächen (11) und Kantenbereichen (17) derart gekrümmt ist, daß sie zwischen tiefsten Punkten (23) in der Mitte der Kantenbereiche (17) und höchsten Punkten (24) in der Mitte der Seitenflächenn (11) sanft hin und herschwingt.
     
    4. Pflasterstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenbereiche (17) zwischen den Seitenflächen (11) abgerundet oder abgeschrägt ausgebildet sind.
     
    5. Pflasterstein nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflastersteine im Baukastensystem aufgebaut sind, mit einem in Draufsicht quadratischen "Normalstein" (10), einem um die halbe Länge des Normalsteins vergrößerten, in Draufsicht rechteckigen "1 1/2-Stein", sowie einem in der Breite der halben Länge des Normalsteins entsprechenden "1/2-Stein".
     
    6. Pflasterstein nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenmaß der Pflastersteine in einem 6 cm-Raster aufgebaut ist und insbesondere 6, 12 und 18 cm beträgt.
     
    7. Pflasterstein nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflasterstein als keilförmiger Dreiecksstein (18, 30, 31), ausgebildet ist, insbesondere mit einem von den beiden Seitenflächen eingeschlossenen Winkel von 30, 45 oder 60°.
     
    8. Pflasterstein nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine als Kreisringstücke (30, 31) ausgebildet sind, die einen Kreisring (32, 33) oder Kreisringabschnitte bilden und daß mehrere aus Kreisringstücken gebildete Kreisringe oder Kreisringabschnitte (32, 33) konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei die in radialer Richtung angeordneten einander berührenden Seitenflächen (38, 39) zweier im Kreisring benachbarter Pflastersteine als ebene Flächen ausgebildet sind.
     
    9. Pflasterstein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die radial hintereinander angeordneten Kreisringstücke (30, 31) tangential zueinander versetzt und/oder strahlenförmig hintereinander angeordnet sind.
     
    10. Pflasterstein nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Übergangsstein oder Anschlußstein (41) zwischen als Kreisring bzw. Kreisringabschnitten und parallel, in Verband gelegten Pflastersteinen ein rechteckiger oder quadratischer Pflasterstein (41) wenigstens an einer seitlichen Stirnfläche (40) derart abgeschrägt ausgebildet ist, daß sich der Stein an die äußere Kreisringfläche (34) ohne Zwischenräume anpaßt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht