[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Klapptritt für Schienenfahrzeuge nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen, insbesondere solchen mit tiefliegendem Fahrzeugboden und
stark eingezogener Wagenschürze steht für den Klapptritt einschließlich der Trittmuldenabdeckung
und des Antriebsgestänges nur eine sehr begrenzte Einbauhöhe und-tiefe zur Verfügung
und dennoch muß die Trittstufe in der Einstiegsposition zur überbrückung des relativ
großen Abstandes zwischen Fahrzeugwand und Bahnsteig weit über das Fahrzeugaußenprofil
hinausreichen,um einen bequemen und gefahrlosen Einstieg zu gewährleisten. Wird außerdem
die Trittmuldenabdeckung anstatt durch einen komplizierten Falt-und Schiebemechanismus.in
baulich einfacher Weise als Ganzes um eine im Bereich der Fußboden-Auftrittskante
angeordnete Drehachse nach unten in den Trittkasten geschwenkt, so ist man bei den
bekannten Klapptritten (DE-OS 2 423 467, 2 245 085) darauf angewiesen, einen großen
Teil des Trittkastenvolumens für die Schwenkbewegung der Trittmuldenabdeckung freizuhalten
und die bewegliche Trittstufe im eingefahrenen Zustand außerhalb des eigentlichen
Trittkastens entweder unterhalb desselben oder seitlich außen an der Wagenschürze
in einer zu dieser parallelen, durch einen Dreh-Schiebemechanismus hochgekippten Lage
anzuordnen, woraus sich neben aerodynamischen auch Probleme hinsichtlich der Verschmutzungs-und
vor allem Vereisungsgefahr ergeben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Klapptritt nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 so auszubilden, daß er in der eingefahrenen Lage ein äußerst geringes Einbauvolumen
benötigt und vollständig innerhalb eines räumlich beengten Trittkastens unterzubringen
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Klapptritt
gelöst, bei dem der Schwenkbereich der Trittmuldenabdeckung als Stauraum für die bewegliche
Trittstufe in der Weise ausgenutzt wird, daß diese im eingefahrenen Zustand unterhalb
der Trittmuldenabdeckung angeordnet ist und beim Ausfahren in die Einstiegsposition
zunehmend aus dem Schwenkbereich herausbewegt u n d- die Trittmuldenabdeckung gleichzeitig
mit Hilfe eines entsprechenden kinematischen Steuergestänges ungehindert aus ihrer
Schließ-in die die Trittmulde freigebende Schwenklage nach unten gedreht wird, was
eine äußerst einfache und kompakte Bauweise garantiert und den erfindungsgemäßen Klapptritt
insbesondere für moderne Reisezugwagen geeignet macht, die wegen des niedrigen Fußbodenniveaus
und der stark eingezogenen Wagenschürze nur sehr kleine Trittkastenabmessungen zulassen
und im allgemeinen einen weit über das Wagenprofil ausfahrbaren, einstufigen Klapptritt
benötigen.
[0005] Eine weiter verbesserte Raumausnutzung des Trittkastens wird gemäß Anspruch 2 dadurch
erreicht, daß die Trittstufe mit Hilfe eines Dreh-Schiebemechanismus aus der Einstiegsposition
in eine Schräglage innerhalb des Trittkastens zurückgekippt wird, so daß sowohl die
Höhe als auch die Tiefe des Trittkastens kleiner als die Auftrittsbreite der Trittstufe
gehalten werden kann.
[0006] Eine weitere bauliche Vereinfachung wird gemäß den Ansprüchen 3 und 4 zweckmäßigerweise
dadurch erreicht, daß die Trittmuldenabdeckung in der Einstiegsposition einen Abschlußsteg
für die bewegliche Trittstufe bildet und diese gleichzeitig gegen ein Überkippen unter
Last sichert. Gemäß Anspruch 5 schließlich erfolgt der Antrieb sowohl der Trittmuldenabdeckung
als auch der Trittstufe durch eine einzige, gelenkfrei am Trittkasten befestigte Kolbenzylindereinheit
und ein aus wenigen Einzelteilen bestehendes Steuergestänge, wodurch der Platzbedarf
und der Bauaufwand des erfindungsgemäßen Klapptritts weiter deutlich verringert werden.
[0007] Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine stark schematisierte Schnittdarstellung des Klapptritts im eingefahrenen
Zustand; und
Fig. 2 den Klapptritt in der Einstiegsposition.
[0008] Der einstufige Klapptritt 2 enthält eine auf der Oberseite mit dem Fußbodenbelag
4 beschichtete Trittmuldenabdeckung 6, die im hochgeklappten Zustand (Fig. 1) eine
an den Fahrzeugboden 8 bündig anschließende, begehbare Trittflächenverlängerung bildet
und die durch den Trittkasten 10 begrenzte Trittmulde 12 nach nach oben verschließt,
so daß die Lücke zwischen der Fußboden-Auftrittskante 14 und der geschlossenen Schwenk-Schiebetür
16 des Fahrzeugs im wesentlichen spaltfrei überbrückt wird. Über beidseitig angeordnete,
zur Fußboden-Auftrittskante 14 geringfügig versetzte Drehzapfen 18 ist die Trittmuldenabdeckung
6 um eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Drehachse über einen Schwenkbereich
A von etwa 90° in eine vertikale Einstiegsposition (Fig. 2) nach unten schwenkbar
gelagert, wobei der Antrieb durch eine z.B. pneumatische Kolben-Zylindereinheit 20
erfolgt, die starr an einer schmalen, in der Mitte zwischen den Seitenwangen 21 des
Trittkastens 10 angeordneten Trittkasten-Verlängerung 22 befestigt und deren Kolbenstange
24 über eine Gelenkachse 26 und mehrere, in Fahrzeuglängsrichtung verteilte Zwischenlenker
28 und entsprechende Drehzapfen 30 antriebsschlüssig mit der Trittmuldenabdeckung
6 verbunden ist.
[0009] Die bewegliche Trittstufe 32 ist im eingefahrenen Zustand (Fig. 1) in eine Schräglage
hochgekippt, in der sie unterhalb der Trittmuldenabdeckung 6 in deren Schwenkbereich
A angeordnet ist und den Trittkasten 10 im wesentlichen diagonal in Richtung seiner,
im Querschnitt gesehen, größten Längenabmessung durchsetzt, so daß die Trittstufe
32 sehr lang ausgebildet werden kann, um in der horizontalen Ein - stiegsposition
(Fig. 2), in der sie sich auf einem annähernd mittleren Höhenniveau zwischen der Fußbodenoberkante
und der Oberkante des Bahnsteigs B befindet, eine durchgehende, von der Trittmulde
12 unter Überbrückung des relativ großen Abstands zwischen stark eingezogener Wagenschürze
34 und Bahnsteigvorderkante über das Fahrzeugaußenprofil hinausreichende Trittfläche
zu bilden und dadurch einen gefahrlosen Einstieg zu gewährleisten.
[0010] Die Steuerung der beweglichen Trittstufe 32, die auf ihrer Oberseite mit einem trittfesten
Belag 36 versehen ist, zwischen ihrer vorgeschobenen, horizontalen Einstiegsposition
und der zurückgezogenen und hochgekippten Einfahrstellung bewirkt ein insgesamt mit
38 bezeichneter Dreh-Schiebemechanismus, der eine gebogene Steuerkulisse in Form von
an den Seitenwangen 21 des Trittkastens 10 befestigten U-Schienen 40, in denen die
Trittstufe 32 überRollen 42 geführt ist, sowie einen Doppelhebel 44 enthält, der um
eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Drehachse 46 amTrittkasten 10 schwenkbar gelagert
ist. Der eine, als Kniehebel ausgebildete Hebelarm 48 ist an der beweglichen Trittstufe
32 über einen Drehpunkt 50 angelenkt, der gegenüber den Führungsrollen 42 zum hinteren
Trittstufenende hin versetzt angeordnet ist, so daß die Trittstufe 32 bei Drehung
des Hebels 44 und unter Steuerung der Kulissenführung 40, 42 zwangsweise die erwähnte,
kombinierte Dreh-Schiebebewegung ausführt. Angetrieben wird der zu Hebel 44 ebenfalls
von der Kolben-Zylindereinheit 20, und diesem Zweck ist der zweite Hebelarm 52 des
Doppelhebels 44 an die kolbenstangenseitige Gelenkachse 26 angeschlossen und enthält
eine in Fig. 1 schematisch gezeigte, in Hebellängsrichtung wirkende Teleskopverbindung
54, die die zwischen den Drehpunkten 26 und 46 beim Kolbenstangenhub auftretenden
Abstandsänderungen ausgleicht.
[0011] Der Dreh-Schiebemechanismus 38 und insbesondere dessen Kulissenführung 40 sind so
ausgebildet, daß die Trittstufe 32 beim Ausfahren in der Anfangsphase eine verstärkte
Drehbewegung vollführt, so daß die Trittmuldenabdeckung 6 synchron zur Ausfahrbewegung
der Trittstufe 32 ungestört über den Schwenkbereich A nach unten in die Einstiegsposition
verschwenken kann, in der ihre Stirnkante dicht über dem hinteren Endabschnitt der
Trittstufe 32 liegt (Fig. 2), so daß sie einen vertikalen Trittstufen-Abschlußsteg
sowie eine zusätzliche Sicherung gegen ein Überkippen der Trittstufe 32 unter Last
bildet.
[0012] Die Trittmuldenabdeckung 6 und vor allem die Trittstufe 32 können durch nichtgezeigte
Federn in die Fahrtstellung (Fig.1) vorgespannt sein, um störende Vibrations-und Geräuscherscheinungen
während der Fahrt zu unterbinden, und werden in ihren Endpositionen durch ebenfalls
nicht gezeigte, trittkastenfeste Anschläge begrenzt. Eine dem Antriebszylinder 20
zugeordnete elektro-pneumatische Steuerung stellt, ausgelöst durch Endschalter
tsicher, daß der Klapptritt 2 erst bei voll geöffneter Tür 16 ausgefahren und vor dem
Schließen der Tür 16 wieder vollständig in die Fahrtstellung zurückgebracht wird.
1.Klapptritt für Schienenfahrzeuge, insbesondere Hochgeschwindigkeits-Reisezugwagen,
mit einer über das Fahrzeugprofil ausfahrbaren Trittstufe und einer bewegungsschlüssig
mit dieser verbundenen, um eine im Bereich der Fußboden-Auftrittskante angeordnete
Drehachse nach unten schwenkbaren Trittmuldenabdeckung, dadurch gekennzeichnet , daß
die Trittstufe (32) im eingefahrenen Zustand im Schwenkbereich (A) der Trittmuldenabdeckung
(6) innerhalb des Fahrzeugprofils angeordnet ist.
2.Klapptritt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittstufe (32) im eingefahrenen
Zustand in einer hochgekippten Schräglage unterhalb der Trittmuldenabdeckung (6) angeordnet
und durch einen Dreh-Schiebemechanismus (38) aus dem Schwenkbereich (A) der Trittmuldenabdeckung
in die über das Fahrzeugprofil hinausreichende Einstiegsposition ausfahrbar ist.
3.Klapptritt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Trittmuldenabdeckung
(6).in der Einstiegsposition einen an das hintere Ende der Trittstufe (32) angrenzenden
Trittstufenabschluß bildet.
4. Klapptritt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Trittmuldenabdeckung
(6) in der Einstiegsposition im wesentlichen vertikal und mit ihrer Stirnseite die
Trittstufe (32) in deren Endbereich auf der Oberseite übergreifend angeordnet ist.
5. Klapptritt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine die
Trittmuldenabdeckung (6) und die Trittstufe (32) gemeinsam antreibende, fest mit dem
Trittkasten (10) verbundene Kolben-Zylindereinheit (20), deren Kolbenstange (24) über
Zwischenlenker (28) an die Trittmuldenabdeckung und über eine quer zur Kolbenstangen-Hubrichtung
wirkende Teleskopverbindung (54). an einen um eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende
Achse (46) drehbaren Antriebshebel (44) für die Trittstufe angeschlossen ist.