(19)
(11) EP 0 114 355 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1984  Patentblatt  1984/31

(21) Anmeldenummer: 83112881.4

(22) Anmeldetag:  21.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F41C 19/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.01.1983 DE 3302140

(71) Anmelder: Horst Blaser Jagdwaffenfabrik
D-88316 Isny (DE)

(72) Erfinder:
  • Blaser, Horst
    D-7972 Isny (DE)

(74) Vertreter: Liebau, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro Liebau & Liebau Postfach 22 02 29
D-86182 Augsburg
D-86182 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schloss für Repetierwaffen


    (57) Am hinteren Ende der das Schloß umfassenden verschiebbaren Einheit (1) ist ein hahnartiger, von außen betätigbarer Spannhebel (2) angeordnet, der auf die Spannfeder (3) einwirkt und in der Spannstellung durch einen Riegel (7) arretierbar ist, der mit dem Spannstück (9) zusammenwirkt. Hierdurch kann das Schloß in der Schußstellung gespannt und zu Sicherungszwecken entspannt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß für Repetierwaffen, wobei die Verriegelung mit dem Schlagbolzen und der Schlagfeder als Einheit in Richtung der Laufachse verschiebbar ist.

    [0002] Ein Schloß für Repetierwaffen ist in der Regel derart ausgebildet, daß ein Verriegelungskopf, der auch den Schlagbolzen und die Schlagfeder umfaßt, mittels eines Kammergriffes nach rückwärts bewegt werden kann. Bei dieser Bewegung erfolgt das Auswerfen der abgeschossenen Patrone und das Nachgleiten einer neuen Patrone aus dem Magazin. Beim Vorschieben des Verriegelungskopfes und beim Wiederverriegeln wird gleichzeitig auch das Schloß, d. h. die Schlagfeder gespannt. Die übliche Bauweise eines solchen Schosses führt dazu, daß das Spannen des Schlosses nur im Zusammenhang mit dem Repetiervorgang möglich ist und daß somit eine Sicherung nur bei gespanntem Schloß durch ein zusätzliches Element möglich ist. Dies wird häufig als nachteilig empfunden, weil eine Sicherung durch Entspannung des Schlosses weniger Fehlerquellen, sei es durch Verschleiß oder sei es durch falsche Bedienung, insich schließt.

    [0003] Ein Verriegeln des Schlosses im ungespannten Zustand, beispielsweise durch Betätigung des Abzuges beim Verriegeln empfiehlt sich nicht, weil dann vor dem Schuß zunächst der Repetiervorgang durchgeführt werden muß.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloß der eingangs beschriebenen Gattung dahingehend weiterzuentwickeln, daß der Spannvorgang bei einem solchen Schloß wirkungsmäßig getrennt ist vom Repetiervorgang.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß am hinteren Ende der verschiebbaren Einheit ein hahnartiges, von außen betätigbares Spannelement angeordnet ist, das auf die Spannfeder einwirkt und in der Spannstellung arretierbar ist.

    [0006] Der erfindungsgemäße Vorschlag hat den erheblichen Vorteil, daß es leicht möglich ist, die Waffe in der Schußstellung zu spannen, in der der Schütze die Waffe am Pistolengriff hält. Die Waffe kann beispielsweise mit dem Daumen gespannt werden, wodurch ausreichende Kräfte aufgebracht werden können. Eine Spannung in der Schußhaltung hat den Vorteil, daß bei der Jagd der Schütze nur wenig Bewegungen ausführen muß, um die Waffe zu spannen.

    [0007] Insbesondere schlägt die Erfindung vor, daß das Spannelement durch Druck in Richtung auf die Laufmündung spannbar ist. Es ist gefunden worden, daß es bei einer solchen Bewegung leichter möglich ist, die erforderlichen Druckkräfte aufzubringen.

    [0008] Das Spannelement kann beispielsweise als Schiebeelement gestaltet sein. Besser ist es jedoch, wenn das Spannelement als Hebel ausgebildet ist mit einem Schwenkzapfen unterhalb der Betätigungsfläche am Hebel. Bei einer solchen Bauweise können günstige Außenformen gewonnen werden, die eine Betätigung auch unter ungünstigen Umständen erleichtern.

    [0009] Die Erfindung bevorzugt eine Bauweise, bei der die verschiebbare Einheit als oberer Teil des Verschlußgehäuses ausgebildet ist und auch das Spannhebellager umfaßt. Dadurch können alle wesentlichen Elemente des Schlosses in der verschiebbaren Einheit zusammengefaßt werden, die leicht ausbaubar ist, sei es für die Montage oder sei es für die Wartung.

    [0010] Die Arretierung für das Spannelement besteht vorzugsweise aus einem rechtwinklig zur Laufachse verschiebbaren, unter Federwirkung stehenden Riegel, der hinter, eine Abstufung an einem vom Spannelement betätigten Spannstück greift. Der Riegel wird dabei von einer Riegelfeder in die Arretierungsstellung gedrückt. Auf diese Weise wird es leicht möglich, das gespannte Schloß wieder zu entspannen und zwar dadurch, daß der Riegel insbesondere unter Entlastung durch Druck auf das Spannelement zurückbewegt wird.

    [0011] Es ist günstig, wenn das Betätigungsende des Riegels seitlich aus dem verschiebbaren Teil des Verschlußgehäuses vorsteht. Dies erleichtert die Bedienung.

    [0012] Die Erfindung schlägt ferner bei einem mit einem Kammergriff zur Verdrehung der Verriegelung versehenen Schloß vor, daß seitlich ein betätigbarer Sicherungshebel zur Arretierung des Kammergriffes in der Verriegelungsstellung vorgesehen ist. Eine solche Vorrichtung verhindert, daß beim Tragen der Waffe beispielsweise auf der Jagd der Kammergriff durch ein Hindernis aufgezogen und der Verschluß unbeabsichtigt geöffnet wird.

    [0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch ein Schloß gemäß der Erfindung im geschlossenen, ungespannten Zustand und

    Fig. 2 das Schloß gemäß Fig. 1 im gespannten Zustand.



    [0014] Die verschiebbare Einheit 1 beim Schloß gemäß der Erfindung umfaßt im wesentlichen den oberen Teil 11 des Verschlußgehäuses, in dem die Verriegelung 12 gelagert ist, die mit den Warzen 13 im hinteren Laufende 14 hinter die Vorsprünge 15 greift. Beim Verriegelungsvorgang wird die Verriegelung 12, wie an sich bekannt, am Kammergriff 10 verdreht. Im Teil 11 des Verschlußgehäuses ist ferner der Schlagbolzen 16 gelagert. Die Spannfeder ist mit 3 bezeichnet.

    [0015] Die Spannfeder 3 stützt sich mit ihrem vorderen Ende an dem Bund 17 des Schlagbolzens ab und mit ihrem hinteren Ende am Wiederlager 18, das auf dem Schlagbolzen 16 verschiebbar ist. Der Schlagbolzen 16 ist in das Gleitstück 19 eingeschraubt, das mittels des Bolzens 20 gegen eine Verdrehung im Teil 11 gesichert ist. Der Bolzen 20 stellt auch die Verbindung mit dem stabartigen Halteglied 21 her, dessen Ende eine Abstufung 22 besitzt, die vom Zwischenhebel 23 gehalten ist. Der Zwischenhebel 23 ist um das Gelenk 24 verschwenkbar und steht ferner unter der Wirkung des Steuerstiftes 25, der vom Abzug betätigbar ist.

    [0016] Im Teil 11 ist ebenfalls das Spannstück 9 gelagert. Dieses Spannstück greift in die Gabel 26 ein, deren Teile das Gleitstück 19 umfassen und die einstückig mit dem Wiederlager 18 ausgebildet sind.

    [0017] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie die Erfindung bevorzugt, das Spannelement 2 als Hebel gestaltet, der um den Zapfen 4 verdrehbar ist. Der Zapfen 4 ist in der Einheit 1, also im oberen Teil 11 des Verschlußgehäuses in dem Lager 6 gehalten. Zwischen dem Hebel 2 und dem hinteren Ende des Spannstückes -9 besteht eine Verbindung mittels des Gelenkbolzens 27 und es ist klar, daß bei einer Schwenkbewegung des Spannhebels 2 entgegen dem Uhrzeigersinn und zwar durch Druck auf die Betätigungsfläche 5 der Spannhebel aus der Stellung der Fig. 1 in diejenige nach der Fig. 2 gebracht werden kann. Dadurch wird das Wiederlager 18 nach vorne geschoben und die Spannfeder 3 gespannt.

    [0018] Mittels des Riegels 7, der ebenfalls in der Einheit 1 gelagert ist und rechtwinklig zur Laufachse verschiebbar ist, wird die Spannstellung gemäß der Fig. 2 gesichert. Der Riegel 7 legt sich dabei unter der Wirkung einer nicht näher dargestellten Feder hinter die Abstufung 8 des Spannstückes 9. Hierfür besitzt das Spannstück 9 zwei Abflachungen 28 und 29, die dem Riegel die entsprechende Führung geben.

    [0019] Da das Spannstück 9 eine geradlinige Bewegung ausführt, das Spannelement dagegen eine Schwenkbewegung, empfiehlt es sich, für den Gelenkbolzen 27 teilweise eine Langlochführung vorzusehen.

    [0020] Für das Auslösen des Schusses wird der Steuerstift 25 freigegeben, so daß der Zwischenhebel 23 das Halteglied 21 freigeben kann. Unter der Wirkung der Spannfeder 3 wird der Schlagbolzen 16 nach vorne getrieben. Beim Repetiervorgang, bei dem eine neue Patrone aus dem Magazin 31 nach oben geschoben wird, wird der Zwischenhebel 23 an der Abstufung 22 wirksam. Der Schlagbolzen 16 wird zwar zurückgezogen, die Spannung der Waffe erfolgt jedoch in der oben beschriebenen Weise.

    [0021] Soll die gespannte Waffe entspannt werden, kann dies durch sinngemäße Verschiebung des Riegels 7 erfolgen, dessen nicht dargestelltes Betätigungsende aus dem Teil 11 seitlich vorsteht.

    [0022] Der ebenfalls seitlich angeordnete Sicherungshebel, der eine unbeabsichtigte Verdrehung des Kammergriffes 10 im verriegelten Zustand verhindern soll, ist nur schematisch angedeutet. Eine solche Sicherung kann beispielsweise , aus einem Stift 30 oder auch einer Kugel bestehen, und unter Federwirkung die gewünschte Stellung sichern. Ein Zurückgleiten des Stiftes oder der Kugel läßt sich durch einen verdrehbaren Hebel verhindern.


    Ansprüche

    1. Schloß für Repetierwaffen, wobei die Verriegelung mit dem Schlagbolzen und der Schlagfeder als Einheit in Richtung der Laufachse verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende der verschiebbaren Einheit (1) ein hahnartiges, von außen betätigbares Spannelement (2) angeordnet ist, das auf die Spannfeder (3) einwirkt und in der Spannstellung arretierbar ist.
     
    2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (2) durch Druck in Richtung auf die Laufmündung spannbar ist.
     
    3. Schloß nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (2) als Hebel ausgebildet ist mit einem Schwenkzapfen (4) unterhalb der Betätigungsfläche (5) am Hebel.
     
    4. Schloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Einheit (1) als oberer Teil des Verschlußgehäuses ausgebildet ist und auch das Spannhebellager (6) umfaßt.
     
    5. Schloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung für das Spannelement aus einem rechtwinklig zur Laufachse verschiebbaren, unter Federdruck stehenden Riegel (7) besteht, der hinter eine Abstufung (8) an einem vom Spannelement (2) betätigten Spannstück (9) greift.
     
    6. Schloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsende des Riegels (7) seitlich aus dem verschiebbaren Teil des Verschlußgehäuses vorsteht.
     
    7. Schloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit einem Kammergriff zur Verdrehung der Verriegelung, gekennzeichnet durch einen betätigbaren, seitlichen Sicherungshebel zur Arretierung des Kammergriffs (10) in der Verriegelungsstellung.
     




    Zeichnung