(57) Zur Herstellung eines Dekors auf einem Glas oder Zifferblatt eines Messinstrumentes,
beispielsweise einer Armbanduhr, wird zum Gestalten der Form eine lichtempfindliche
Schicht verwendet, auf die die Gestalt des Dekors optisch übertragen wird.
Dadurch ist es möglich, Dekors mit einer sehr feinen Rasterung und scharfen Konturen
herzustellen, so dass beispielsweise auch Fotografien und Halbtöne aufgebracht werden
können.
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Dekors
an einem Glas, Gehäuse oder Zifferblatt, wobei insbesondere an Uhrengläser, Uhrengehäuse
und Zifferblätter von Armbanduhren gedacht ist.
[0002] Ein wichtiger Schritt bei der Herstellung von Dekors, beispielsweise an einem Zifferblatt
einer Digital-Armbanduhr ist die Herstellung der Konturen auf der Unterlage, nach
welchen das Dekor aus einer Schicht entweder herausgeätzt oder die Dekorschicht aufgalvanisiert
wird. Für die Herstellung einfacher Formen genügt eventuell das Siebdruckverfahren
oder das Farbdruckverfahren. Für das Herstellen von genaueren und komplizierteren
Formen hat sich das Umdruckverfahren eingebürgert. Dieses Umdruckverfahren ist jedoch
immer noch relativ grob und erlaubt daher keine Dekorschicht mit feiner Rasterung.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren anzugeben, mittels welchem es möglich ist, Dekorschichten mit grosser Feinheit
und feiner Rasterung herzustellen. Das Verfahren, das diese Aufgabe löst, wird in
den Ansprüchen beschrieben.
[0004] Die Erfindung wird nun im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Verwendung einer lichtempfindlichen
Schicht, eines sog. Photolacks und einer op
- tischen Uebertragung einer Vorlage auf diese lichtempfindliche Schicht, eine bis
dahin nicht gekannte Feinheit der Dekorschicht ermöglicht und somit neue Dekorationsmöglichkeiten
an Uhrengläsern und Zifferblätter eröffnet. Die Verwendung von lichtempfindlichen
Schichten zur Erzielung von sehr feinen Mustern ist insbesondere aus der Halbleiterindustrie
bekannt, d.h. zur Herstellung von integrierten Schaltungen, doch werden dort infolge
der noch grösseren Feinheit und notwendigen Genauigkeit und Komplexität der Schaltungen
sehr hohe Anforderungen an die Optik und an die Aetztechnik gestellt. Bei der Verwendung
einer lichtempfindlichen Schicht für Dekorationszwecke kann eine viel geringere Anforderung
an die Uebertragungsoptik gestellt werden, während die Gestaltungsmöglichkeiten im
Vergleich zu den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Dekorschichten wesentlich
vergrössert werden.
[0005] In einem ersten Ausführungsbeispiel wird zuerst die geschlossene Dekorschicht, beispielsweise
aus metallischen Materialien wie Gold, Nickel, Chrom, Schwarzchrom oder aus Metalloxyden
oder sonstigen organischen oder mineralischen Materialien oder aus einer Schicht mit
einem anderen Brechungsindex für das Licht als die Unterlage, dann wird die lichtempfindliche
Schicht aufgebracht und durch eine oder mehrere Masken mit Hilfe einer relativ einfachen
Optik belichtet, wonach durch Entwickeln die lichtempfindliche Schicht formgenau entfernt
wird. Daraufhin wird die nicht mehr mit Photolack geschützte Dekorschicht chemisch
oder mechanisch entfernt. Es kann aber auch so verfahren werden, dass zuerst die lichtempfindliche
Schicht aufgetragen, belichtet und entwickelt wird und anschliessend auf die nicht
mehr gedeckten Stellen die Dekorschicht aufgetragen wird. Die beiden genannten Verfahren
können mehrmals wiederholt und auch kombiniert werden, wobei die Dekorschichten aus
verschiedenen Materialien und Farben bestehen können.
[0006] Durch die Verwendung von lichtempfindlichen Schichten und einer Optik zur Gestaltung
der Form auf der lichtempfindlichen Schicht ist es möglich, Halbtöne und Schattierun
gen mittels Lochrasterungen und mindestens einer hellen und einer dunklen Farbe zu
erzeugen, wobei selbstverständlich auch mehrere Farben verwendet werden können. Es
ist aber auch möglich, eine Vorlage, beispielsweise eine Fotografie oder sonst ein
Bild auf die Fotoschicht und somit auf die Dekorschicht zu übertragen. Mit diesem
Verfahren ist es möglich, Dekors in Form von Zeichen, Ziffern, Zahlen oder Strichen
auf ein Uhrenglas aus Mineralglas, Saphir oder Kunststoff aufzubringen, wobei es selbstverständlich
auch möglich ist, die Dekors auf beiden Seiten des Glases anzubringen. Das gleiche
gilt auch für andere Messinstrumente oder Bordinstrumente von Fahrzeugen wie Automobile
und Flugzeuge. Es ist aber auch möglich, Dekors auf Zifferblätter anzubringen, die
auch aus Glas, Saphir oder Kunststoff angefertigt sind. Wie bereits weiter oben erwähnt,
ist es auch möglich, am Glas als Dekorschicht eine Schicht mit einem anderen Brechungsindex
als das Glas oder die umgebende Antireflexschicht anzubringen.
[0007] Es ist auch möglich, eine solche Dekorschicht auf ein Gehäuse anzubringen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Dekors an einem Glas, Gehäuse oder Zifferblatt,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Gestalten der Form des Dekors eine lichtempfindliche
Schicht und zur Projektion der Form auf die lichtempfindliche Schicht eine Lichtoptik
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine geschlossene
Dekorschicht und darauf eine geschlossene lichtempfindliche Schicht aufgebracht werden
und dann die lichtempfindliche Schicht durch eine oder mehrere Masken belichtet wird,
worauf durch Entwickeln diese lichtempfindliche Schicht formgenau entfernt wird und
die nicht mehr dadurch geschützte Dekorschicht chemisch oder mechanisch entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die lichtempfindliche
Schicht aufgetragen, belichtet und entwickelt wird und anschliessend auf die nicht
mehr gedeckten Stellen die Dekorschicht aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren
nach Anspruch 2 und/oder 3 mehrmals wiederholt und kombiniert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die
Dekorschicht metallische Materialien wie Gold, Nickel, Schwarzchrom; organische und
mineralische Materialien oder eine Schicht mit einem anderen Brechungsindex als die
Unterlage oder eine Kombination dieser Materialien verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Maske
Lochrasterungen zur Erzielung von Halbtönen und Schattierung, und mindestens eine
helle und eine dunkle Farbe verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Maske
ein Bild oder eine Fotografie eines Gegenstandes oder einer Oberfläche verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Vorlage
zur Herstellung der Maske ein Bild oder eine Fotografie eines Gegenstandes oder einer
Oberfläche verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor
auf beiden Seiten der Unterlage angebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Unterlage
ein Deckglas oder ein Zifferblatt aus Glas, Saphir oder Kunststoff verwendet wird.