(19)
(11) EP 0 114 565 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1984  Patentblatt  1984/31

(21) Anmeldenummer: 83810032.9

(22) Anmeldetag:  25.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G04B 45/00, G04B 19/10, G04B 39/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE LI

(71) Anmelder: W. BLOESCH AG
CH-2540 Grenchen (CH)

(72) Erfinder:
  • Flury, Ernst
    CH-2540 Grenchen (CH)

(74) Vertreter: Seehof, Michel et al
c/o AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen eines Dekors an einem Glas, Gehäuse oder Zifferblatt eines Messinstrumentes


    (57) Zur Herstellung eines Dekors auf einem Glas oder Zifferblatt eines Messinstrumentes, beispielsweise einer Armbanduhr, wird zum Gestalten der Form eine lichtempfindliche Schicht verwendet, auf die die Gestalt des Dekors optisch übertragen wird.
    Dadurch ist es möglich, Dekors mit einer sehr feinen Rasterung und scharfen Konturen herzustellen, so dass beispielsweise auch Fotografien und Halbtöne aufgebracht werden können.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Dekors an einem Glas, Gehäuse oder Zifferblatt, wobei insbesondere an Uhrengläser, Uhrengehäuse und Zifferblätter von Armbanduhren gedacht ist.

    [0002] Ein wichtiger Schritt bei der Herstellung von Dekors, beispielsweise an einem Zifferblatt einer Digital-Armbanduhr ist die Herstellung der Konturen auf der Unterlage, nach welchen das Dekor aus einer Schicht entweder herausgeätzt oder die Dekorschicht aufgalvanisiert wird. Für die Herstellung einfacher Formen genügt eventuell das Siebdruckverfahren oder das Farbdruckverfahren. Für das Herstellen von genaueren und komplizierteren Formen hat sich das Umdruckverfahren eingebürgert. Dieses Umdruckverfahren ist jedoch immer noch relativ grob und erlaubt daher keine Dekorschicht mit feiner Rasterung.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren anzugeben, mittels welchem es möglich ist, Dekorschichten mit grosser Feinheit und feiner Rasterung herzustellen. Das Verfahren, das diese Aufgabe löst, wird in den Ansprüchen beschrieben.

    [0004] Die Erfindung wird nun im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Verwendung einer lichtempfindlichen Schicht, eines sog. Photolacks und einer op- tischen Uebertragung einer Vorlage auf diese lichtempfindliche Schicht, eine bis dahin nicht gekannte Feinheit der Dekorschicht ermöglicht und somit neue Dekorationsmöglichkeiten an Uhrengläsern und Zifferblätter eröffnet. Die Verwendung von lichtempfindlichen Schichten zur Erzielung von sehr feinen Mustern ist insbesondere aus der Halbleiterindustrie bekannt, d.h. zur Herstellung von integrierten Schaltungen, doch werden dort infolge der noch grösseren Feinheit und notwendigen Genauigkeit und Komplexität der Schaltungen sehr hohe Anforderungen an die Optik und an die Aetztechnik gestellt. Bei der Verwendung einer lichtempfindlichen Schicht für Dekorationszwecke kann eine viel geringere Anforderung an die Uebertragungsoptik gestellt werden, während die Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zu den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Dekorschichten wesentlich vergrössert werden.

    [0005] In einem ersten Ausführungsbeispiel wird zuerst die geschlossene Dekorschicht, beispielsweise aus metallischen Materialien wie Gold, Nickel, Chrom, Schwarzchrom oder aus Metalloxyden oder sonstigen organischen oder mineralischen Materialien oder aus einer Schicht mit einem anderen Brechungsindex für das Licht als die Unterlage, dann wird die lichtempfindliche Schicht aufgebracht und durch eine oder mehrere Masken mit Hilfe einer relativ einfachen Optik belichtet, wonach durch Entwickeln die lichtempfindliche Schicht formgenau entfernt wird. Daraufhin wird die nicht mehr mit Photolack geschützte Dekorschicht chemisch oder mechanisch entfernt. Es kann aber auch so verfahren werden, dass zuerst die lichtempfindliche Schicht aufgetragen, belichtet und entwickelt wird und anschliessend auf die nicht mehr gedeckten Stellen die Dekorschicht aufgetragen wird. Die beiden genannten Verfahren können mehrmals wiederholt und auch kombiniert werden, wobei die Dekorschichten aus verschiedenen Materialien und Farben bestehen können.

    [0006] Durch die Verwendung von lichtempfindlichen Schichten und einer Optik zur Gestaltung der Form auf der lichtempfindlichen Schicht ist es möglich, Halbtöne und Schattierungen mittels Lochrasterungen und mindestens einer hellen und einer dunklen Farbe zu erzeugen, wobei selbstverständlich auch mehrere Farben verwendet werden können. Es ist aber auch möglich, eine Vorlage, beispielsweise eine Fotografie oder sonst ein Bild auf die Fotoschicht und somit auf die Dekorschicht zu übertragen. Mit diesem Verfahren ist es möglich, Dekors in Form von Zeichen, Ziffern, Zahlen oder Strichen auf ein Uhrenglas aus Mineralglas, Saphir oder Kunststoff aufzubringen, wobei es selbstverständlich auch möglich ist, die Dekors auf beiden Seiten des Glases anzubringen. Das gleiche gilt auch für andere Messinstrumente oder Bordinstrumente von Fahrzeugen wie Automobile und Flugzeuge. Es ist aber auch möglich, Dekors auf Zifferblätter anzubringen, die auch aus Glas, Saphir oder Kunststoff angefertigt sind. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es auch möglich, am Glas als Dekorschicht eine Schicht mit einem anderen Brechungsindex als das Glas oder die umgebende Antireflexschicht anzubringen.

    [0007] Es ist auch möglich, eine solche Dekorschicht auf ein Gehäuse anzubringen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Dekors an einem Glas, Gehäuse oder Zifferblatt, dadurch gekennzeichnet, dass zum Gestalten der Form des Dekors eine lichtempfindliche Schicht und zur Projektion der Form auf die lichtempfindliche Schicht eine Lichtoptik verwendet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine geschlossene Dekorschicht und darauf eine geschlossene lichtempfindliche Schicht aufgebracht werden und dann die lichtempfindliche Schicht durch eine oder mehrere Masken belichtet wird, worauf durch Entwickeln diese lichtempfindliche Schicht formgenau entfernt wird und die nicht mehr dadurch geschützte Dekorschicht chemisch oder mechanisch entfernt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die lichtempfindliche Schicht aufgetragen, belichtet und entwickelt wird und anschliessend auf die nicht mehr gedeckten Stellen die Dekorschicht aufgebracht wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Anspruch 2 und/oder 3 mehrmals wiederholt und kombiniert wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Dekorschicht metallische Materialien wie Gold, Nickel, Schwarzchrom; organische und mineralische Materialien oder eine Schicht mit einem anderen Brechungsindex als die Unterlage oder eine Kombination dieser Materialien verwendet wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Maske Lochrasterungen zur Erzielung von Halbtönen und Schattierung, und mindestens eine helle und eine dunkle Farbe verwendet wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Maske ein Bild oder eine Fotografie eines Gegenstandes oder einer Oberfläche verwendet wird.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Vorlage zur Herstellung der Maske ein Bild oder eine Fotografie eines Gegenstandes oder einer Oberfläche verwendet wird.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor auf beiden Seiten der Unterlage angebracht wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Unterlage ein Deckglas oder ein Zifferblatt aus Glas, Saphir oder Kunststoff verwendet wird.
     





    Recherchenbericht