[0001] Die Erfindung betrifft einen variablen Falzapparat mit einem Sammelzylinder, dem
ein Falzklappenzylinder zugeordnet ist, dessen vor dem Falzklappenzylinder liegender
Umfangsabschnitt von Bandführungsbändern umschlungen ist und der mit gesteuerten Halteorganen
für die Vorderkanten von ihm bei jeder Umdrehung mittels der Bandführungsbänder zugeführten,
in aufeinander liegendem Zustand an den Falzklappenzylinder zu übergebenden Strangabschnitten
versehen ist.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art wird der Sammelzylinder durch eine ihn umschlingende
Bandführung, der ein Querschneider zur Aufteilung eines ihm zugeführten, normalerweise
mehrschichtigen Materialstrangs in bogenförmige Strangabschnitte vorgeordnet ist,
mit Strangabschnitten beaufschlagte Sofern ein Heftapparat zum Zusammenheften der
aufeinander liegenden Strangabschnitte vorgesehen ist, wirft der Falzapparat komplett
fertiggestellte Produkte, sogenannte Komplettprodukte aus. Viele Zeitschriften bestehen
nun aus einem Innenteil und einem Umschlag aus vom Innenteil verschiedenem, vorzugsweise
stärkerem Material. Derartige Produkte sind bisher auf Falzapparaten eingangs erwähnter
Art nicht in zufriedenstellender Weise herstellbar. Der Grund dafür ist darin zu sehen,
daß bei jedem Sammelvorgang jeweils zwei oder mehrere Strangabschnitte aufeinander
gelegt werden. Die Abschnitte der dem Umschlag zugeordneten Schicht des mehrschichtigen
Materialstrangs befinden sich demnach nicht nur an der Stelle des Umschlags, sondern
auch im Bereich des Innenteils des hergestellten Produkts. Sofern die dem Umschlag
zugeordnete Schicht des mehrschichtigen, dem Querschneider zugeführten Materialstrangs
aus dickerem Material besteht als die übrigen Schichten, ergibt sich nicht nur ein
dickerer Umschlagbogen, sondern auch ein dickerer Innenbogen, was unerwünscht ist.
Aus diesem Grund ist bisher die komplette Herstellung derartiger Produkte im Falzapparat
nicht möglich. Vielmehr ist es erforderlich, in einer Buchbinderei die Umschlagbogen
und den Innenteil zusammenzutragen, was einen hohen Personal-, Transport-und Lageraufwand
erfordert.
[0003] Es sind zwar auch schon Versuche mit festformatigen Falzapparaten zur Herstellung
von Komplettprodukten oben umrissener Art angestellt worden. Hierbei wurden dem Falzapparat
zwei dem Innenteil bzw. dem Umschlag zugeordnete Materialstränge zugeführt. Dem Querschneider
zur Herstellung der Umschlagbogen war eine Beschleunigungsstrecke nachgeordnet. Hiervon
wurde jedoch nicht der Sammelzylinder direkt beaufschlagt, sondern ein dem Sammelzylinder
vorgeordneter Übergabezylinder, dem auch die den Innenteil bildenden Strangabschnitte
zugeführt wurden. Die Verwendung eines derartigen Übergabezylinders erfordert jedoch
einen hohen Aufwand. Außerdem wird hierdurch die Zugänglichkeit zum Sammelzylinder
außerordentlich verschlechtert. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß sich
infolge der Verwendung eines zusätzlichen Übergabezylinders die Anzahl der Übergabevorgänge,
die stets mit der Gefahr einer gewissen Ungenauigkeit behaftet sind, erhöht.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen variablen
Falzapparat eingangs erwähnter Art zu schaffen, mit dem die Herstellung von Komplettprodukten
mit einem Innenteil und einem aus vom Innenteil verschiedenem Material bestehenden
Umschlag im Falzapparat möglich ist und der dennoch einfach aufgebaut ist sowie eine
hohe Betriebssicherheit und Herstellungsgenauigkeit gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sammelzylinder mit zwei
in Drehrichtung hintereinander liegende Umfangsabschnitte schlupffrei umschlingenden
Bandführungen zusammenwirkt und von der den in Drehrichtung hinteren Umfangsabschnitt
umschlingenden Bandführung mit im Verlauf aufeinanderfolgender Umdrehungen auf ihm
zu sammelnden, den Innenteil eines herzustellenden Hefts bildenden Strangabschnitten
und von der den in Drehrichtung vorderen Umfangsabschnitt umschlingenden Bandführung
unter Einhaltung von dem Sammelvorgang entsprechenden Lücken zumindest mit einen Umschlag
des jeweils herzustellenden Hefts bildenden Strangabschnitten beaufschlagbar ist,
und daß die den Bogenvorderkanten zugeordneten Halteorgane bei jeder Umdrehung des
Sammelzylinders im Bereich des von der den Umschlägen zugeordneten Bandführung umschlungenen
Umfangsabschnitts aktivierbar und bei jeder Übergabe der aufeinander liegenden Strangabschnitte
an den Falzklappenzylinder im Umfangsbereich hinter dem Falzklappenzylinder passivierbar
sind.
[0006] Diese Maßnahmen ergeben eine direkte Beaufschlagung des Sammelzylinders sowohl mit
Innenteilbogen als auch mit Umschlagbogen. Dies ergibt nicht nur einen einfachen,
platzsparenden und kompakten Aufbau des Falzapparats und eine gute Zugänglichkeit
des Sammelzylinders, was sich höchst wartungs- und bedienungsfreundlich auswirkt,
sondern gewährleistet gleichzeitig auch eine hohe Herstellungsgenauigkeit7 da hierbei
die den Umschlägen zugeordneten Strangabschnitte mit einer der Umfangsgeschwindigkeit
des Sammelzylinders entsprechenden Geschwindigkeit direkt auf den auf dem Sammelzylinder
gesammelten, den Innenteil bildenden Strangabschnitten abgelegt werden, womit sich
die Anzahl von Übergabestellen reduziert. Dadurch, daß die Umschlagbogen im Bereich
der zugeordneten Bandführung auf dem Sammelvorgang entsprechende Lücke gebracht werden,
ist sichergestellt, daß der Innenteil insgesamt aus einem anderen Material bestehen
kann als der zugeordnete Umschlagbogen. Die Halteorgane des Sammelzylinders, die als
flache Einfachgreifer ausgebildet sein können, die bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders
nachgreifen, führen diesen Nachgreifvorgang in vorteilhafter Weise durch, wenn sämtliche
Strangabschnitte des kompletten Hefts aufeinander liegen, was eine zuverlässige Übergabe
an den Falzklappenzylinder bewerkstelligte Die trotz gesonderter Zuführung der Umschlagbogen
hier mögliche Sammelproduktion zum Zusammentragen des Innenteil.s stellt sicher, daß
mit Hilfe einer bedruckten Papierbahn, die in vorteilhafter Weise auf einer Druckmaschine
bearbeitet werden kann, eine hohe Gesamtseitenzahl des Innenteils erreichbar ist.
Die gesondert zugeführten Umschläge können von einer vorgefertigten Rolle abgenommen
werden, was sich nicht nur positiv auf den Betriebsablauf auswirken kann, sondern
gleichzeitig in vorteilhafter Weise sicherstellt, daß die Farbe im Bereich der Umschlagbogen
bereits einen hohen Trockengrad erreicht hat, so daß eine hohe Beschleunigung im Bereich
der Bandführung zur Herstellung von dem Sammelvorgang im Bereich des Innenteils entsprechenden
Lücken unschädlich ist. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind demnach insbesondere
in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit zu sehen.
[0007] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Bandführungsbänder
der beiden mit dem Sammelzylinder zusammenwirkenden Bandführungen zumindest um die
Bandbreite seitlich gegeneinander versetzt sein. Hierdurch ist ein gegenseitiger,
verzinkungsartiger Eingriff der beiden Bandführungen möglich, so daß sich in vorteilhafter
Weise nur ein sehr kleiner Abstand zwischen den von den beiden Bandführungen umschlungenen
Umfangsabschnitten des Sammelzylinders ergibt, was eine hohe Betriebssicherheit und
Zuverlässigkeit erwarten läßt. Der kleine Zwickel zwischen den beiden Bandführungen
kann dabei einfach durch vorzugsweise als stationäre Führungszungen ausgebildete Bogenführungen
überbrückt sein.
[0008] Zur Erzielung einer besonders hohen Kompaktheit können die Bandführungsbänder der
einander zugewandten Seiten der beiden Bandführungen sammelzylinderseitig über nebeneinander
angeordnete, vorzugsweise auf einer gemeinsamen Achse angeordnete Umlenkrollen geführt
sein, die zweckmäßig unterschiedlichen Durchmesser besitzen.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann darin bestehen,
daß die Strangebene des einen der in Drehrichtung hinteren Bandführung vorgeordneten,
vorzugsweise oberhalb des Sammelzylinders angeordneten Querschneider durchlaufenden
Materialstrangs den Sammelzylinder sekantenartig schneidet. Gegenüber den bisherigen
Anordnungen, bei denen diese Strangebene den Sammelzylinder tangential berührt, ergibt
sich hierbei in vorteilhafter Weise eine Vergrößerung der möglichen Sammelzylinderumschlingung
nach oben.
[0010] Dadurch, daß die Halteorgane des Sammelzylinders als vorzugsweise flache Einfachgreifer
ausgebildet sind, ist sichergestellt, daß keine Kollisionen der im Bereich der den
vorderen Umfangsabschnitt umschlingenden, den Umschlagbogen zugeordneten Bandführung
aktivierbaren Greifer mit den Bandführungsbändern zu befürchten sind.
[0011] Bei Verwendung eines dem Sammelzylinder zugeordneten Heftapparats kann dieser vorteilhaft
im Bereich des von der den Umschlägen zugeordneten Bandführung umschlungenen Umfangsabschnitts
angeordnet sein. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Heftung erst erfolgt, wenn
sämtliche Lagen eines Hefts aufeinanderliegen. Andererseits ergibt sich hierdurch
eine sehr kompakte Anordnung, bei der zwischen dem Ende der genannten umschlagseitigen
Bandführung und dem Falzklappenzylinder kein nennenswerter Platzbedarf erforderlich
ist.
[0012] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann im Bereich der den Umschlägen
zugeordneten Bandführung eine vorzugsweise optisch wirkende, die Lage der Umschläge
abtastende Abtasteinrichtung vorgesehen sein, mittels welcher ein der den Umschlägen
zugeordneten Bandführung vorgeordneter Querschneider und/oder der den Um schlägen
zugeordnete Materialstrang und/ oder die den Umschlägen zugeordnete Bandführung zur
Vor- bzw. Zurückstellung ansteuerbar ist, was eine Erhöhung der Herstellungsgenauigkeit
erwarten läßt.
[0013] Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausbildung kann die den Umschlägen zugeordnete
Bandführung zumindest aus zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten bestehen, von denen
jeweils der in Transportrichtung vordere Abschnitt schneller als der jeweils vorgeordnete
Abschnitt antreibbar ist. Hierbei erfolgt die Beschleunigung der umschlagseitigen
Strangabschnitte zur Erzielung der erforderlichen Lücken mehrstufig, was eine hohe
Schonung erwarten läßt. Zweckmäßig können dabei die aufeinanderfolgenden Abschnitte
jeweils zumindest um die Bandbreite seitlich gegeneinander versetzte Bandführungsbänder
aufweisen und mit ihren einander zugewandten Endbereichen verzinkungsartig ineinander
ei_ngr_eifen. Infolge dieser gegenseitigen Überschneidung der beiden, mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit angetriebenen Abschnitte, werden die hiervon zu transportierenden
Strangabschnitte in vorteilhafter Weise unter Beibehaltung ihrer Zwangsführung und
Ausrichtung vom langsameren auf den schnelleren Abschnitt übergeben, ohne daß verschleißanfällige
Leitelemente zwischen den beiden Abschnitten erforderlich wären.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die hintere obere Bandwalze
des jeweils vorderen, schnelleren Abschnitts der mehrteiligen Bandführung höhenmäßig
einstellbar ist. Diese Maßnahmen ermöglichen eine Feineinstellung der Beschleunigung
im Übergangsbereich.
[0015] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß im Bereich des vorderen,
schnelleren Bandführungsabschnitts ein periodisch in die Transportebene eingreifender
Anlaufanschlag vorgesehen ist, dessen Geschwindigkeit gegenüber der Bandgeschwindigkeit
vorzugsweise leicht reduziert ist. Diese Maßnahme ermöglicht eine hochgenaue Taktung
der Umschlagbogen.
[0016] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines variablen Falzapparats zur Herstellung
von Komplettprodukten mit einer zweistufigen Beschleunigung der gesondert zuführbaren
Umschlagbogen und
Figo 2 eine perspektivische Ansicht eines Hefts mit ei nem aus dickem Material bestehenden
Umschlag und einem aus dünnerem Material bestehenden Innenteil.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Falzapparat besteht aus einem Sammelzylinder 1, der mit
die Vorderkanten der jewei ls zugeführten Strangabschnitte erfassenden, verstellbaren
Halteorganen 2 in Form von Greifern und mit zwischen diesen Greifern angeordneten
Falzmessern 3 versehen ist. An den Sammelzylinder 1 ist ein Falzklappenzylinder 4
angestellt, dessen Falzklappen 5 die von den Falzmessern 3 übergebenen Bogenpakete
unter Bildung eines Querfalzes übernehmen. Die quergefalzten Produkte werden in an
sich bekannter Weise mittels einer mit dem Falzklappenzylinder 4 zusammenwirkenden,
hier nicht mehr näher dargestellten Bandführung und eines Schaufelrads ausgelegt.
[0019] Zur kompletten Herstellung von Heften der in Fig. 2 dargestellten, als Ganzes mit
6 bezeichneten Art als Komplettprodukte, die einen aus dickem Material bestehenden
Umschlag 7 und ein aus mehreren dünneren Seiten bestehenden Innenteil 8 aufweisen,
sind dem Sammelzylinder 1 zwei Bandführungen 9 bzw. 10 zugeordnet, die zwei dem Falzklappenzylinder
4 vorgeordnete, hintereinander liegende Umfangsabschnitte 11 bzw. 12 des Sammelzylinders
1 umschlingen. Den Bandführungen 9 bzw. 10 sind jeweils Querschneideinrichtungen 13
bzw. 14 vorgeordnet, die einen jeweils zugeführten Materialstrang 15 bzw. 16 in bogenförmige
Abschnitte unterteilen, welche über die Bandführungen 9 bzwo 10 auf die Umfangsgeschwindigkeit
des Sammelzylinders 1 beschleunigt und an diesen übergeben werden. Die Bandführungen
9 bzw. 10 sind so angetrieben, daß sie schlupffrei mit dem Sammelzylinder 1 zusammenarbeiten.
Mit der den in Drehrichtung des Sammelzylinders 1 hinteren Umfangsabschnitt 1 umschlingenden
Bandführung 9 wird der Sammelzylinder 1 mit zum Innenteil 8 zusammenzutragenden Strangabschnitten
des Strangs 15 beaufschlagte Die den in Drehrichtung vorderen Umfangsabschnitt 12
des Sammelzylinders 1 umschlingende Bandführung 10 führt dem Sammelzylinders 1 die
Umschläge 7 bildende Strangabschnitte des Strangs 16 zu.
[0020] Die Umschläge 7 werden von einer vorgefertigten schmalen Papierbahn heruntergeschnitten.
Der den Innenteil 8 enthaltende Strang 15 besteht aus mehreren Schichten, die durch
Streifen gebildet werden, in welche eine breite bedruckte Papierbahn aufgeteilt wird.
Zur Erzielung einer hohen Seitenzahl des herzustellenden Hefts 6 ist die den Strang
15 abgebende Papierbahn so bedruckt, daß zwei oder mehrere Strangabschnitte des Strangs
15 mit Hi lfe des Sammelzylinders 1 in an sich bekannter Weise gesammelt, d.h. aufeinandergelegt
werden können. Hierzu sind die Falzmesser 3 in an sich bekannter Weise so gesteuert,
daß nicht jedes übernommene Bogenpaket sofort wieder abgegeben wird, sondern während
zwei oder mehrerer Umdrehungen auf dem Sammelzylinder 1 bleibt, so daß mehrere Bogenpakete
aufeinander abgelegt werden. Die Umschläge 7 werden so zugeführt, daß nur auf jedes
durch Sammeln gebildete Innenteilpaket ein Umschlagbogen aufgelegt wird. Die Geschwindigkeit
des Strangs 16 und der Querschneideinrichtung 14 ist daher gegenüber der Geschwindigkeit
des Strangs 15 und der Querschneideinrichtung 13 entsprechend reduziert. Mit Hilfe
der Bandführung 10 erfolgt eine Beschleunigung der die Umschläge 7 bildenden Abschnitte
des Strangs 16 auf die Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 1, wobei zwischen
jeweils zwei aufeinanderfolgenden Strangabschnitten Lücken entsteheno Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sollen jeweils zwei Abschnitte des Strangs 15 zur Bildung eines
Innenteils 8 aufeinandergesammelt werden. Der Sammelzylinder 1 ist hierzu mit einer
Fünferteilung versehene Die Falzmesser 3 sind so gesteuert, daß jedes zweite Falzmesser
beim Vorbeigang am Falzklappenzylinder 4 aktiviert wird. Die Geschwindigkeit des Strangs
16 und des Querschneiders 14 beträgt 50 % der Geschwindigkeit des Strangs 15 und des
diesem zugeordneten Querschneiders 13. Die erforderlichen Lücken zwischen jeweils
zwei aufeinanderfolgenden, einen Umschlag 7 bildenden Abschnitten des Strangs 16 entsprechen
dabei jeweils einer Abschnittlänge. Die erforderliche Beschleunigung bleibt daher
in vorteilhafter Weise in Grenzen. Sofern ein einfacher Sammelvorgang zur Erzielung
der gewünschten Seitenzahl des herzustellenden Hefts 6 nicht ausreichen sollte, kann
mehrfach gesammelt werdeno
[0021] Die die Halteorgane 2 bildenden Greifer sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
als flache Einfachgreifer ausgebildet. Diese erfassen zunächst den ersten, durch die
Bandführung 9 an den Sammelzylinder 1 übergebenen Strangabschnitt und greifen beim
nachfolgenden Sammelvorgang nach. Das Nachgreifen erfolgt im Bereich des von der Bandführung
10 umschlungenen, vorderen Umfangsabschnitts 12, wobei sämtliche Lagen des Innenteils
8 und der den Umschlag 7 bildende Bogen aufeinander liegen und erfaßt werden. Die
flachen Einfachgreifer können ohne Beschädigungsgefahr nachgreifen, d.h. unter den
durch die Bandführung 10 angedrückten Bogenpaketen herausgezogen werdeno Nach dem
auf die Beendigung eines Sammelvorgangs folgenden Vorbeigang der Greifer am Klappenzylinder
4 werden die Greifer geöffnet, sobald das nachgeordnete Falzmesser 3 aktiviert wird
und zum Eingriff mit der jeweils gegenüberliegenden Falzklappe 5 kommt. Vor der Übergabe
an den Falzklappenzylinder 4 werden die aufeinanderliegenden Bogen zusammengehefteto
Hierzu ist ein dem Falzklappenzylinder 1 zugeordneter Heftapparat 17 vorgesehen, der
zur Bewerkstelligung einer hohen Kompaktheit und platzsparenden Anordnung im Bereich
des von der Bandführung 10 umschlungenen, vorderen Umfangsbereichs 12 vorgesehen ist.
Die Heftklammern werden dabei jeweils im Bereich zwischen zwei Bandführungsbändern
angebracht.
[0022] Der dem den Innenteil. 8 abgebenden Strang 15 zugeordnete Querschneider 13 ist oberhalb
des Sammelzylinders 1 angeordnet. Der dem umschlagseitigen Strang 16 zugeordnete Querschneider
14 ist parallel hiergegen versetzte Die den hinteren Umfangsabschnitt 11 umschlingende
Bandführung 9 ist demnach von oben an den Sammelzylinder 1 herangeführt. Zur Bewerkstelligung
einer möglichst weitgehenden Umschlingung ist der Arbeitsspalt des Querschneiders
13 etwas innerhalb einer zur Ebene des ihn durchlaufenden Strangs 15 parallelen Tangente
an den Sammelzylinder 1 angeordnet, d
oh. die Ebene des den Querschneider 13 durchlaufenden Strangs 15 schneidet den Sammelzylinder
1 sekantenartig. Die den vorderen Umfangsabschnitt 12 umschlingende Bandführung 10
ist von der Seite an den Sammelzylinder 1 herangeführt und weist daher eine 90°-Umlenkung
auf.
[0023] Die Bandführungen 9 bzw. 10 bestehen jeweils aus zwei aufeinanderlaufenden, aus nebeneinander
angeordneten Bandführungsbändern gebildeten Bändersätzen unterschiedlicher Länge.
Der jeweils längere, äußere Bändersatz umschlingt den zugeordneten Umfangsabschnitt
des Sammelzylinders 1. Der kürzere, innere Bändersatz endet in dem der Umschlingung
vorgeordneten Umfangsbereich. Im Grenzbereich zwischen dem hinteren und dem vorderen
Umfangsabschnitt 11 bzw. 12 greifen der äußere Bändersatz 18 der dem hinteren Umfangsabschnitt
11 zugeordneten Bandführung 9 und der innere Bändersatz 19 der im vorderen Umfangsabschnitt
12 zugeordneten Bandführung 10 ineinander ein. Die Bandführungsbänder der Bandführungen
9 bzw. 10 sind daher sammelzylinderseitig um etwa die Bandbreite gegeneinander versetzt
und werden über nebeneinander angeordnete Umlenkrollen 20 umgelenkt, die auf einer
gemeinsamen, über die ganze Maschinenbreite sich erstreckenden Achse angeordnet sein
können. Der Durchmesser der den Bandführungsbändern des inneren Bändersatzes 19 der
Bandführung 10 zugeordneten Rollen 20 ist dabei etwas kleiner als der Durchmesser
der den Bandführungsbändern des äußeren Bändersatzes 18 der Bandführung 9 zugeordneten
Rollen, wodurch Kollisionen des Bändersatzes 19 mit dem hierauf sich nicht abwickelnden
Sammelzylinder 1 zuverlässig ausgeschaltet sind. Im Zwickel zwischen den Umlenkrollen
20 und dem Auflauf des äußeren Bändersatzes 18 der dem vorderen Umfangsabschnitt 12
zugeordneten Bandführung 10 auf den Sammelzylinder 1 sind hier durch stationäre Leitzungen
gebildete Bogenführungen 21 vorgesehen. Es wäre auch denkbar, die Bogenpakete im Zwi
ckelbereich mittels eines Luftstroms oder dergleichen an den Sammelzylinderumfang
anzudrücken.
[0024] Die Bandführung 10, durch welche die Umschlagbogen zur Erzielung von entsprechend
der Sammelproduktion benötigten Lücken zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden
Bogen beschleunigt werden, kann ebenso wie die Bandführung 9 zur Zuführung der den
Innenteil 8 abgebenden Strangabschnitte ei nteilig ausgebildet sein. Da die Umschläge
7 von einer vorgefertigten Rolle heruntergeschnitten werden können, besteht auch bei
hohen Beschleunigungen im Bereich der Bandführung 10 keine Abschmiergefahr. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht die Bandführung 10 aus zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten
10a, 10b, deren Geschwindigkeit so gegeneinander abgestuft ist, daß der in Transportrichtung
vordere, sammelzylinderseitige Abschnitt 10b schneller läuft als der hintere, querschneiderseitige
Abschnitt 10a. Hierdurch ist eine besonders starke Schonung der zu beschleunigenden
Strangabschnitte zu erwarten. Die Abschnitte 10a und 10b der Bandführung 10 können
einfach mit geringem Abstand hintereinander angeordnet sein, wo-bei der Abstand durch
stationäre Leitzungen oder dergleichen überbrückt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
greifen die hintereinander angeordneten Bandführungsabschnitte 10a und 10b mit ihren
einander zugewandten Endbereichen verzinkungsartig ineinander ein, was eine direkte
Übergabe der transportierten Strangabschnitte unter Beibehaltung ihrer Zwangsführung
und damit ihrer Ausrichtung gestatteto Die Bandführungsbänder der hinterei nander
angeordneten Bandführungsabschnitte 10a und 10b sind dementsprechend um etwa ihre
Breite gegeneinander versetzt. Die Länge des verzinkungsartigen Eingriffs, d.h. des
Überlappungsbereichs der hintereinander angeordneten Bandführungsabschnitte 10a und
10b ist entsprechend der Produktlänge veränderbar. Die Transportebenen der hintereinander
angeordneten Bandführungsabschnitte verlaufen im Überlappungsbereich einander deckend,
was einen störungsfreien Übergang ergibt. Zur Bildung eines keilförmigen Einlaufspalts
des in Transportrichtung vorderen, schneller laufenden Bandführungsabschnitts 10 ist
die hintere, dem inneren Bändersatz 19 zugeordnete Bandwalze 22 höhenmäßig einstellbar.
Dies ergibt eine besonders schonende Handhabung der zu transportierenden Strangabschnitte
unter Beibehaltung ihrer Zwangsführung im Übergangsbereich zwischen den Abschnitten
10a und 10b.
[0025] Zur Bewerkstelligung einer genauen Taktung der jeweils einen Umschlag 7 bildenden
Abschnitte des Strangs 16 vor der Abgabe an den Sammelzylinder 1 ist im Bereich des
vorderen Bandführungsabschnitts 10b außerhalb des Überlappungsbereichs mit dem hinteren
Bandführungsabschnitt 10a ein periodisch in die Transportebene der Bandführung eingreifender
Anschlag 23 vorgesehen, der mit gegenüber der Bandgeschwindigkeit etwas reduzierter
Geschwindigkeit läuft und auf den die Vorderkanten der von der Bandführung 10 transportierten
Strangabschnitte auflaufen und dabei eine exakte Ausrichtung und genaue Taktung erfahren.
Zur Bildung des Anschlags 23 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine umlaufende
Welle 24 vorgesehen, auf der gegenüber den zugeordneten Bandführu ngsbändern auf Lücke
gesetzte scheibenförmige Platten 25 aufgesetzt sind, die radial zwischen jeweils zwei
Bändern hindurchgreifen und den Anschlag 23 bildende, radial auskragende Finger aufweisen.
Die Welle 24 kann dabei vorteilhaft kontinuierlich angetrieben sein.
[0026] Die Lage der jeweils einen Umschlag 7 bildenden Strangabschnitte wird durch eine
optische Abtasteinrichtung 26 im Bereich des vorderen Abschnitts 10b der den in Drehrichtung
des Sammelzylinders 1 vorderen Umfangsabschnitt 12 umschlingenden Bandführung 10 abgetastet,
wodurch eine genaue Übereinanderlage des jeweils ein Innenteil 8 abgebenden Bogenpakets
und des zugeordneten Umschlagbogens sichergestellt wird. Bei Lageabweichungen von
einem vorgegebenen Sollwert wird der Querschneider 14 über die Abtasteinrichtung 26
vor- oder zurückgestellt. Dementsprechend muß auch der Strang 16 vor- oder zurückgestellt
werden, was durch entsprechende Ansteuerung der Strangzuführorgane 27 erfolgen kann.
Bei zweiteiliger Ausführung der Bandführung 10 könnte anstelle dessen auch einfach
der hintere Bandführungsabschnitt 10a entsprechend vor- oder zurückgestellt werden.
1. Variabler Falzapparat mit einem Sammelzylinder (1), dem ein Falzklappenzylinder
(4) zugeordnet ist, dessen vor dem Falzklappenzylinder (4) liegender Umfangsabschnitt
von Bandführungsbändern umschlungen ist und der mit gesteuerten Halteorganen (2) für
die Vorderkanten von ihm bei jeder Umdrehung mittels der Bandführungsbänder zugeführten,
in aufeinanderliegendem Zustand an den Falzklappenzylinder (4) zu übergebenden Strangabschnitten
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelzylinder (1) mit zwei in Drehrichtung
hintereinander liegende Umfangsabschnitte (1 bzw. 12) schlupffrei umschlingenden Bandführungen
(9 bzw. 10) zusammenwirkt und von der den in Drehrichtung hinteren Umfangsabschnitt
(11) umschlingenden Bandführung (9) mit im Verlauf aufeinan-derfolgender Umdrehungen
auf ihm zu sammelnden, den Innenteil (8) eines herzustellenden Hefts (6) bildenden
Strangabschnitten und von der den in Drehrichtung vorderen Umfangsabschnitt (12) umschlingenden
Bandführung (10) unter Einhaltung von dem Sammelvorgang entsprechenden lücken mit
zumindest einen Umschlag (7) des jeweils herzustellenden Hefts (6) bildenden Strangabschnitten
beaufschlagbar ist, und daß die den Bogenvorderkanten zugeordneten, als flache Einfachgreifer
ausgebildeten, Halteorgane (2) bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders (1) im Bereich
des von der den Umschlägen (7) zugeordneten Bandführung (10) umschlungenen Umfangsabschnitts
(12) aktivierbar und bei jeder Übergabe der auf-einanderliegenden Strangabschnitte
der den beiden Bandführungen (9 bzw. 10) zugeordneten Stränge (15 bzw. 16) an den
Falzklappenzylinder (4) im Umfangsbereich hinter dem Falzklappenzylinder (4) passivierbar
sind.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungsbänder
der beiden Bandführungen (9 bzw. 10) sammelzylinderseitig zumindest um die Bandbreite
seitlich gegeneinander versetzt sind.
3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungsbänder
der einander zugewandten Bändersätze (18 bzw. 19) der bei den Bandführungen (9 bzw.
10) sammelzylinderseitig über nebeneinander angeordnete, vorzugsweise auf einer gemeinsamen
Achse frei drehbar gelagerte Umlenkrollen (20) geführt sind.
4. Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils nebeneinander
angeordneten Umlenkrollen (20) unterschiedlichen Durchmesser aufweisen.
5. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im sammelzylinderseitigen Zwickelbereich zwischen den einander nachgeordneten Bandführungen
(9 bzw. 10) vorzugsweise durch stationäre Führungszungen (21) gebildete Bogenführungen
vorgesehen sind.
6. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strangebene des einen der in Drehrichtung des Sammelzylinders (1) hinteren Bandführung
(9) vorgeordneten, vorzugsweise oberhalb des Sammelzylinders (1) angeordneten Querschneider
(13) durchlaufenden Materialstrangs (15) den Sammelzylinder (1) sekantenartig schneidet.
7. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem dem Sammelzylinder
(1) zugeordneten Heftapparat (17), dadurch gekennzeichnet, daß der Heftapparat (17)
im Bereich des von der den Umschlägen (7) zugeordneten Bandführung (10) umschlungenen
Umfangsabschnitts (12) angeordnet ist.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der den Umschlägen (7) zugeordneten Bandführung (10) eine vorzugsweise
optisch wirkende, die Lage der Umschläge abtastende Abtasteinrichtung (26) vorgesehen
ist, mittels welcher ein der den Umschlägen (7) zugeordneten Bandführung (10) vorgeordneter
Querschneider (14) und/oder der in diesen einlaufende Materialstrang (16) und/bder
ein hinterer Abschnitt (10a) der mehrteiligen Bandführung (10) zur Vor- bzw. Zurückstellung
ansteuerbar sind.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Umschlägen (7) zugeordnete Bandführung (10) zumindest aus zwei aufeinanderfolgenden
Abschnitten (10a, 10b) besteht, von denen jeweils der in Transportrichtung vordere
Abschnitt (10b) schneller als der jeweils vorgeordnete Abschnitt (10a) antreibbar
ist, daß die aufeinanderfolgenden Abschnitte (10a, 10b) der Bandführung (10) jeweils
zumindest um die Bandbreite seitlich gegeneinander versetzte Bandführungsbänder aufweisen
und mit ihren einander zugewandten Endbereichen verzinkungsartig ineinander eingreifen,
daß die einander zugeordneten Abschnitte (10a, 10b) der Bandführung (10) im gegenseitigen
Überlappungsbereich einander in etwa deckende Transportebenen aufweisen, daß der gegenseitige
Überlappungsbereich der Bandführungsabschnitte (10a, 10b) entsprechend der Formatgröße
veränderbar ist, wobei die hintere Bandwalze (22) des inneren Bändersatzes (19) des
jeweils vorderen Bandführungsabschnitts (10b) höhenmäßig einstellbar ist.
10. Falzapparat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des vorderen
Bandführungsabschnitts (10b) ein periodisch in die Transportebene eingreifender Anschlag
(23) vorgesehen ist, wobei zur Bildung des Anschlags (23) eine außerhalb des Überlappungsbereichs
der aufeinanderfolgenden Bandführungsabschnitte (10a, 10b) angeordnete, durchgehende
Welle (24) vorgesehen ist, auf der voneinander distanzierte, zwischen jeweils zwei
Bändern hindurchgreifende Nocken aufgenommen sind, die als radial vorstehende Finger
von auf der Welle (23) angeordneten, gegenüber den Bändenn auf Lücke gesetzten Scheiben
(25) ausgebildet sind, und daß der Eingriffszeitpunkt des Anschlags (23) einstellbar
ist.