[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbund-Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsteil
einer Papiermaschine mit mindestens zwei durch Bindefäden aneinandergebundene Gewebelagen.
[0002] Bespannungen für den Blattbildungsteil einer Papiermaschine, sogenannte Blattbildungssiebe
oder Papiermaschinensiebe, sollen einerseits eine möglichst glatte Oberseite (Papierseite)
besitzen, damit im Papier keine Markierungen entstehen. Andererseits soll die Unterseite
(Laufseite) so ausgebildet sein, dass das Blattbildungssieb eine möglichst lange Laufzeit
besitzt: Durch den Einsatz billigerer und abrasiverer Füllstoffe und die Erhöhung
der Arbeitsgeschwindigkeit ist die Laufseite einem hohen Abrieb ausgesetzt.
[0003] Bereits bei einlagigen Papiermaschinensieben sind bei den meisten Gewebebindungen
die beiden Seiten des Gewebes unterschiedlich; eine glattere Papierseite, in der vorwiegend
Kett- und Schussdrähte monoplan miteinander verflochten sind und eine rauhe Laufseite,
welche aus quergerichteten Schussdrahtabkröpfungen besteht (Schussläufersiebe).
[0004] Bei doppellagigen Papiermaschinensieben ist die Trennung in der Gestaltung beider
Seiten des Gewebes noch deutlicher. Gemeinsam sind beiden Seiten nur die
[0005] Kettdrähte. Da die Schussdrähte in zwei getrennte Schusslagen aufgeteilt sind, können
sie sowohl im Material als auch im Drahtdurchmesser den Anforderungen der entsprechenden
Siebseite angepasst werden. Ausserdem kann jeder Seite eine beliebige Oberflächenstruktur
gegeben werden, die von der der anderen Seite unabhängig ist.
[0006] Eine völlige Trennung beider Siebseiten wird jedoch erst bei den sogenannten zweilagigen
Sieben erreicht. Es handelt sich um zwei vollkommen unabhängige Gewebelagen, welche
durch einen zusätzlichen Bindedraht miteinander verbunden sind.
[0007] Ein solches Gewebe als Blattbildungssieb ist aus den DE-OSen 24,-55 184 und 24 55
185 bekannt. Es handelt sich hierbei um rundgewobene Siebe mit Bindekette. Dies bedeutet,
dass im fertigen Sieb beide Lagen durch querverlaufende Bindedrähte miteinander verbunden
sind.
[0008] Das Abbinden beider Gewebelagen durch eine Bindekette hat den Nachteil, dass die
Kette bereits beim Weben unter Spannung steht (Webspannung) und daher die Struktur
der Papierseite beeinflusst.
[0009] Wird ein zweilagiges Gewebe mit Bindekette offen gewebt und mittels einer Webnaht
endlos gemacht, so verläuft die Bindekette im fertigen Sieb in Längsrichtung. Da beim
Thermofixieren das Gewebe in der Heizzone gelängt wird, stehen die Kettdrähte erneut
unter einer hohen Arbeitsspannung. Da die Schussdrähte der unteren Lage wesentlich
dicker und steifer sind, wirkt sich der Zug der Bindekette fast ausschliesslich auf
die feinere Oberlage aus. Die Bindekette zieht die feinen Schussdrähte der oberen
Lage an den Abbindestellen tief herunter, wodurch Störungsstellen in der Gleichmässigkeit
der Oberfläche auftreten.
[0010] Eine gewisse Abhilfe bringt diesbezüglich das Verbinden beider Lagen mit einem Bindeschuss,
wie es aus der
DE-OS 29 17 694 bekannt ist. Zwar sind im fertigen Zustand beide Gewebearten identisch
- bei beiden sind die zwei Lagen durch den zusätzlichen Querdraht miteinander verbunden
- doch ist die Herstellung etwas erleichtert, da z.B. bei einem offen gewobenen und
genahteten Sieb die Verbindung der beiden Lagen sowohl während des Webens wie während
des Fixierens durch einen Querdraht (Schussdraht) erfolgt. Eine gleichmässige Oberflächenstruktur
der oberen Lage wird jedoch auch dadurch nicht erreicht. An den Abbindestellen zieht
nämlich der zusätzlich eingebundene Bindeschuss die obere Kette stark nach unten und
verursacht im Gewebe an den Abbindestellen unerwünschte Vertiefungen.
[0011] Die Zugspannung im Bindeschussdraht entsteht bereits beim Weben, wenn der durch den
Schützen zunächst gestreckt eingelegte Bindedraht beim Wechsel der Geschirr--rahmenlage
abgekröpft wird. Der ursprünglich gerade verlaufende Bindeschuss wird nun abgekröpft
und verläuft zickzackförmig in dauerndem Wechsel zwischen den zwei relativ weit voneinander
entfernten oberen und unteren Lagen des Verbund-Gewebes. Durch diese Vergrösserung
seines Weges wird der Bindedraht bereits beim Weben gestreckt. Da die untere Lage
aus relativ dicken, un- 'nachgiebigen Kett- und Schussdrähten besteht, über-trägt
sich die gesamte Spannung des Bindeschussdrahtes auch hier auf die Abbindestelle der
oberen Lage. Nur die feinere obere Lage kann nämlich in ihrer Struktur nachgeben.
Somit entsteht eine Veränderung der Struktur der oberen Lage an jeder Abbindesstelle
bereits beim Weben.
[0012] Während des Fixierens tritt zwischen den Kett- und den Schussdrähten beider Lagen
ferner ein Kröpfungswechsel auf. Die Kette der unteren Lage wird gestreckt und verliert
an Abkröpfungshöhe. Der Abstand der unteren Abbindung zur oberen Gewebe-Lage wird
grösser. Da die untere Kette steif und unnachgiebig ist, wird die obere Lage an der
Abbindestelle noch tiefer heruntergezogen.
[0013] Durch die Einwirkung der Temperatur beim Fixieren werden im Bindeschussdraht eigene
Schrumpfkräfte frei. Sie wirken als zusätzliche Zugkraft auf die dünne, obere Kette
an der Bindestelle und tragen zur Verschlechterung der Gleichmässigkeit der Oberflächenstruktun
bei.
[0014] Während bei der Herstellung mancher Papiersorten die Unebenheiten der Oberfläche
an den Bindungsstellen des Obersiebes nicht störend sind, kommt es dennoch bei bestimmten,
auf Siebmarkierung höchstempfindlichen Papiersorten - wie z.B. Tiefdruckpapieren,
Offset- und Naturkunstdruckpapieren bei solchen Stellen zu Fehlern im Druck, die sich
dann entsprechend dem Webrapport in gegebener Gesetzmässigkeit über die gesamte Fläche
der Papierbahn wiederholen.
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbund-Gewebe als Bespannung für den
Blattbildungsteil einer Papiermaschine zu schaffen, das aus mindestens zwei durch
Bindefäden aneinandergebundene Gewebelagen besteht und bei dem die Gleichmässigkeit
der Oberflächenstruktur der Papierseite verbessert ist.
[0016] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die
Bindefäden eine elastische Zwischenlage bilden und jeder Bindefaden höchstens in eine
der mindestens zwei Gewebelagen eingebunden ist.
[0017] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Die Bindefäden des Zwischengewebes verlaufen teils in Kettrichtung und teils in Schussrichtung
und werden demgemäss als "Bindekette" bzw. "Bindeschuss" bezeichnet. In einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist die Bindekette mit der einen Gewebelage, zum Beispiel
der oberen Gewebelage, in bestimmten Abständen verwoben, und ist der Bindeschuss mit
der anderen Gewebelage, hier der unteren Gewebelage, verwoben.
[0019] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist nur die Bindekette oder nur der
Bindeschuss teils in die obere und teils in die untere Gewebelage eingebunden, während
die anderen Bindefäden, d.h. der Bindeschuss bzw. die Bindekette, nur noch als Kett-
bzw. Schussfäden des
Zwischengewebes fungieren, und nicht in eine der beiden Gewebelagen eingebunden sind.
[0020] Der Grundgedanke besteht jeweils.darin, dass ein und derselbe Bindefaden nicht in
beide Gewebelagen eingebunden ist, wodurch die von den Bindefäden gebildete Zwischenlage
die Gewebelagen elastisch miteinander verbindet.
[0021] Die einzelnen Lagen des Verbund-Gewebes bestehen in der üblichen Weise aus Kunststoff-Monofil,
insbesondere aus Polyester-Draht. Die Bindefäden sind ebenfalls monofile oder multifile
Kunststoffäden. Insbesondere sind die in die obere Lage eingebundenen Bindefäden noch
dünner als die strukturellen Kett- und die Schussdrähte der oberen Lage. Die Struktur
der Bindefäden kann die von der Laufseite, d.h. von der unteren Lage ausgehenden Spannungen
absorbieren und diese weitgehend von der oberen Lage abhalten. Die Gleichmässigkeit
der Oberflächenstruktur der Papierseite wird daher weder beim Weben noch beim Fixieren
durch Spannungen, die von der unteren Lage ausgehen, beeinträchtigt.
[0022] Das aus den Bindefäden gebildete Zwischengewebe dient damit nicht nur der Verbindung
der oberen Gewebelage und der unteren Gewebelage, sondern absorbiert gleichzeitig
die während der Herstellung des Verbund-Gewebes auftretenden Spannungen.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 ein Verbund-Gewebe, bei dem die Lagen durch Bindefäden miteinander verbunden
sind;
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich der von Figur 2, wobei der Bindeschuss über eine Strecke
von drei Kettfäden in die obere Lage eingewoben ist;
Fig. 4 bis 6 ein Verbund-Gewebe,' bei dem die Bindekette ausschliesslich in die obere
Lage und der Bindeschuss ausschliesslich in die untere Lage eingebunden ist;
Fig. 7 bis 10 ein Verbund-Gewebe, bei dem ein Teil der Schussfäden der Zwischenlage
weder in die untere noch in die obere Lage eingebunden ist, und
Fig. 11 und 12 ein Verbund-Gewebe, bei dem die Kettfäden der Zwischenlage.weder in die obere Lage noch in die untere Lage eingebunden sind.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Schnitt in Kettrichtung durch ein Verbund-Gewebe, das aus einer
oberen Lage 1 und einer unteren Lage 2 besteht. Die obere Lage besitzt Leinwandbindung
und ist aus relativ feinen Kunststoff-Monofilen hergestellt. Die untere Lage 2 besteht
aus wesentlich gröberen Kunststoff-Monofilen und weist eine vierschäftige Bindung
auf. Die Anzahl der Schussdrähte und der Kettdrähte pro Längeneinheit ist nur halb
so hoch wie in der oberen Lage 1. Figur 2 zeigt das gleiche Gewebe in einem Schnitt
parallel zur Schussrichtung.
:
[0025] Die obere Lage 1 und die untere Lage 2 sind durch Bindedrähte verbunden, nämlich
durch eine Bindekette 4 und einen Bindeschuss 5. Die Bindekette 4 ist mit jedem achten
Schussdraht der unteren Lage 2 abgebunden, d.h. verläuft unter diesem Schussdraht
hindurch. Der Bindeschuss 5 ist von unten über jeden achten Kettdraht der oberen Lage
1 geführt. Bindekette 4 und Bindeschuss 5 sind nicht miteinander verwoben und bilden
eine Zwischenlage 3, die sich in dem Raum zwischen der oberen Lage 1 und der unteren
Lage 2 befindet. Dadurch, dass die Bindekette 4 zwischen den Abbindestellen mit der
unteren Lage 2 über dem Bindeschuss 5 verläuft, ergibt sich jedoch ein Zusammenhalt
ähnlich wie in einem Gewebe. Die Zwischenlage 3 ist sehr weitmaschig und besitzt dadurch
nur einen sehr losen Zusammenhalt. Ihre Dichte ist nur ein Viertel derjenigen der
unteren Lage 2 bzw. ein Achtel derjenigen der oberen Lage 1. Aufgrund dieser Weitmaschigkeit
der Zwischenlage 3 werden Spannungen und Verzerrungen der unteren Lage 2 nicht oder
nur in sehr abgeschwächter Form auf die obere Lage 1 übertragen. Spannungen und Verzerrungen
der unteren Lage 2 können von der Zwischenlage 3 dadurch weitgehend aufgenommen werden,
dass sich die Bindekette 4 gegenüber dem Bindeschuss 5 innerhalb des lockeren Verbandes
der Zwischenlage 3 verschiebt. Die Zwischenlage 3 besitzt daher eine grosse Elastizität.
[0026] Wie in Figur 1 erkennbar, ist die Bindekette 4 nur nur nach jedem zweiten Bindeschuss
5 in die untere Lage 2 eingebunden.
[0027] Figur 3 zeigt einen Schnitt ähnlich dem von Figur 2, wobei jedoch der Bindeschuss
5 fester in die obere Lage 1 eingebunden ist. Der Bindeschuss 5 ist jeweils über eine
Strecke von drei Kettfäden der oberen Lage 1 eingebunden, indem er über einen Kettfaden,
unter dem darauffolgenden und wieder über den nächsten Kettfaden geführt ist. Eine
von dem Bindeschuss 5 auf die obere Lage 1 ausgeübte Kraft verteilt sich dadurch auf
einen grösseren Bereich und stört die Gleichmässigkeit der Oberflächenstruktur der
oberen Lage 1 dadurch weniger.
[0028] Die Figuren 4 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Bindekette 4 mit
der oberen Lage 1 und der Bindeschuss 5 mit der unteren Lage 2 verbunden ist. Die
Dichte der Zwischenlage 3 ist doppelt so hoch wie bei dem obigen Ausführungsbeispiel
der Figur 3.
[0029] In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 4 bis 6 bilden die Bindekette 4 und der Bindeschuss
5 ein Gewebe, da die Bindekette 4 abwechselnd über und unter einem Bindeschuss 5 verläuft
und entsprechend der Bindeschuss 5 abwechselnd über und unter einer Bindekette 4 verläuft,
wobei die Bindekette 4 an den Stellen, an denen sie über einem Bindeschuss 5 verläuft
in die obere Lage 1 eingebunden ist und entsprechend der Bindeschuss 5 an den Stellen,
an denen er unter einer Bindekette 4 verläuft, in die untere Lage 2 eingebunden ist.
[0030] Die Figuren 4 und 5 zeigen den Verlauf zweier aufeinanderfolgender Bindeketten 4,
während Figur 6 den Verlauf eines Bindeschusses 5 zeigt.
[0031] Bei dem in den Figuren 7 bis 10 gezeigten Ausführungsbeispiel ist nur jeder zweite
Bindeschuss 5 in die obere Lage 1 eingebunden, während der dazwischen liegende
Bindeschuss 5 in keine der beiden Lagen 1, 2 eingebunden ist und nur an der Bildung
der Zwischenlage 3 beteiligt ist, s. Figur 8. Die Figuren 7, 8 und 9 zeigen dabei
einen Schnitt parallel zur Schussrichtung, während Figur 10 einen Schnitt parallel
zur Kettrichtung und demgemäss den Verlauf der Bindekette 4 zeigt. Dadurch, dass nur
jeder zweite Bindeschuss 5 tatsächlich auch in die obere Lage 1 eingebunden ist, erhält
man eine sehr lockere, elastische Verbindung der beiden Lagen 1-, 2.
[0032] Die Figuren 11 und 1.2 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Bindeschuss 5
abwechselnd in die obere Lage 1 (Figur 11) und in die untere Lage 2 (Figur 12) eingebunden
ist, während die Bindekette 4 in keine der beiden Lagen 1, 2 eingebunden ist und nur
an der Bildung der Zwischenlage 3 beteiligt ist. Durch diese Art der Verbindung der
Lagen werden insbesondere Spannungen und Verzerrungen in Kettrichtung von der unteren
Lage 2 nicht auf die obere Lage 1 übertragen.
[0033] Die Figuren 11 und 12 zeigen jeweils einen Schnitt parallel zu den Schussdrähten.
[0034] Beispiel:
Die obere Gewebelage 1 eines Verbund-Gewebes aus zwei Gewebelagen wird mit 32 Längsfäden
(Kette) pro Zentimeter und 36 Querfäden (Schuss) pro Zentimeter offen in Leinwandbindung
gewebt.
[0035] Die Längsfäden 6 haben einen Durchmesser von 0,17 mm und bestehen aus einem Polyester-Monofil
mittlerer bis geringerer Längsstabilität und mittlerem Elastizitätsmodul (Trevira
930).
[0036] Die Querfäden 7 haben ebenfalls einen Durchmesser von 0,17 mm und bestehen aus einem
Polyester-Monofil mit sehr niedrigem Elastizitätsmodul und geringem Thermoschrumpf
(Trevira 900).
[0037] Die untere Gewebelage 2 ist ein vierschäftiges, Vierköpergewebe der Bindung Nr. 0401
mit langen Flottierungen der Querfäden auf der Laufseite und kurzen Flottierungen
auf der Oberseite. Die untere Gewebelage 2 ist mit 16 Längsfäden pro Zentimeter und
18 Querfäden pro Zentimeter gleichzeitig mit der Oberlage 1 offengewebt. Die Längsfäden
8 haben einen Durchmesser von 0,32 mm und bestehen aus Polyester-Monofil mit hohem
Elastizitätsmodul. Die Querfäden 9 der unteren Gewebelage 2 sind aus besonders abriebfestem
Material und bestehen abwechselnd aus Polyester-Monofil und Polyamid-Monofil mit einem
Durchmesser von 0,35 mm.
[0038] Die aktiven, äusseren Gewebelagen 1 und 2 sind durch eine elastische, spannungsausgleichende
Zwischenlage 3 verbunden.
[0039] Nur die Schussdrähte der Zwischenlage 3 sind in die obere Gewebelage 1 eingebunden
(Figur 7 und 9), wobei dann diese Bindeschussdrähte drei aufeinander folgende Kettdrähte
6 der oberen Gewebelage 1 einbinden. Zusätzliche Bindeschussdrähte 5 der Zwischenlage
3 binden die obere Gewebelage 1 nicht ab, sondern verlaufen lediglich innerhalb der
Zwischenlage 3.
[0040] Bindeschussdrähte 5, welche in die obere Gewebelage 1 einbinden (Figur 7 und 9), können
monofile oder multifile Kunststoffäden aus Polyester oder Polyamid sein. Im vorliegenden
Beispiel wurde ein Polyester-Monofil mit einem Durchmesser von 0,15 mm mit niedrigem
Elastizitätsmodul verwendet.
[0041] Bindeschussdrähte 5, welche nur in der Zwischenlage 3 einbinden (Figur 8), sind zweckmässig
Monofile mit mittlerem bis höherem Elastizitätsmodul, und haben ebenfalls einen Durchmesser
von 0,15 mm.
[0042] Als Bindekettdrähte 4 der Zwischenlage 3 können monofile oder multifile Polyester-
oder Polyamidfäden verwendet werden. Im vorliegenden Beispiel wurden monofile Polyesterfäden
mit 0,18 mm Durchmesser verwendet. Die Bindekettdrähte 4 binden lediglich in die untere
Gewebelage 2 ein.
1. Verbund-Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsteil einer Papiermaschine aus
mindestens zwei durch Bindefäden aneinandergebundene Gewebelagen, dadurch gekennzeichnet
, dass die Bindefäden (4, 5) teils in Kettrichtung und teils in Schussrichtung verlaufen
und eine elastische Zwischenlage (3) bilden und dass jeder Bindefaden (4, 5) höchstens
in eine der mindestens zwei Gewebelagen (1, 2) eingebunden ist.
2. Verbund-Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die in Kettrichtung
verlaufenden Bindefäden (Bindekette 4) in die eine Gewebelage (L oder 2) eingebunden
sind und die in Schussrichtung verlaufenden Bindefäden (Bindeschuss 5) in die andere
Gewebelage (2 bzw. 1) eingebunden sind.
3. Verbund-Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass die in die
obere Lage (1) eingebundenen Bindefäden (4 oder 5) unter allen in die untere Lage
(2) eingebundenen Bindefäden (5 bzw. 4) hindurchgeführt sind.
4. Verbund-Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass die Bindekette
(4) und der Bindeschuss (5) miteinander verwoben sind.
5. Verbund-Gewebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , dass die Bindekette (4)
oder der Bindeschuss (5) teils in die obere Lage (1) und teils in die untere Lage
(2) eingebunden sind, während der Bindeschuss (5) bzw. die Bindekette (4) nur an der Bildung der Zwischenlage (3) beteiligt ist.
6. Verbund-Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , dass
die Bindefäden (4, 5) in der Weise in eine der beiden Gewebelagen (1, 2) eingebunden
sind, dass sie mit mehreren Kett- bzw. Schussfäden dieser Gewebelagen (1 bzw. 2) verwoben
sind.