(19)
(11) EP 0 114 662 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1984  Patentblatt  1984/31

(21) Anmeldenummer: 84100525.9

(22) Anmeldetag:  19.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63C 9/085
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 21.01.1983 AT 190/83

(71) Anmelder: TMC CORPORATION
CH-6340 Baar/Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Nowak, Gerhard
    A-2352 Biedermannsdorf (AT)
  • Morbitzer, Hans Peter
    A-1210 Wien (AT)
  • Taucher, Robert, Dipl.-Ing.
    A-7141 Podersdorf (AT)
  • Winter, Alfred
    A-1140 Wien (AT)
  • Kruschik, Klaus
    A-2352 Gumpoldskirchen (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auslöseskibindung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Auslöseskibindung mit einer Sohlenplatte (2), welche um ein Hochachse (1 b) verschwenkbar und um eine Querachse (1a) hocklappbar ist. Die Sohlenplatte (2) ist durch eine von einer Auslösefeder (18) beaufschlagten Halteeinrichtung (4) in der Fahrtstellung gehalten, wobei die Halteeinrichtung (4) einen Festhaltemechanismus (3,6,8,9-13) steuert.
    Erfindungsgemäß weist der Festhaltemechanismus (3,6,8,9-13) zwei, als zweiarmige Hebel ausgebildete Spannbacken (3) auf, welche an der Sohlenplatte (2) um sich in Skilängsrichtung erstreckende Achsen (3a) verschwenkbar sind. Die beiden Spannbacken (3) sind mittels Spannkeilen (10), welche von je einer Druckfeder (10a) beaufschlagt sind, in ihre Spannstellung verschwenkbar.
    Der Fersenhalter (8) des Festhaltemechanismus (3,6,8,9-13) ist um eine Querachse (8b) hochschwenkbar gelagert, wobei die Querachse (8b) in Skilängsrichtung verschiebbar und mittels einer Druckfeder (7) beaufschlagt ist. Das andere Ende der Druckfeder (7) ist an einem Kolben (6) abgestützt, welcher mittels einer Kolbenstange (6a) an einem von der als Auslösefeder ausgebildeten Druckfeder (18) beaufschlagten Betätigungsglied (15) der Halteeinrichtung (4) abgestützt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseskibindung mit einer in ihrem Mittelbereich um eine etwa lotrechte Hochachse verschwenkbaren sowie um eine - von der Skispitze gesehen - vor der Hochachse angeordnete Querachse hochklappbaren Sohlenplatte, die in der Fahrtstellung durch eine federnde Halteeinrichtung am Ski festgehalten ist, welch' letztere in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte gegenüber dem Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben als auch nach der Seite das Öffnen eines den Schuh an der Sohlenplatte festlegenden Festhaltemechanismus bewirkt, der aus mindestens einem Fersenhalter, der um eine Querachse verschwenkbar ist, besteht.

    [0002] Derartige Auslöseskibindungen sind in der DE-PS 25 33 337 beschrieben. Bei diesen bekannten Skibindungen wirkt die Feder der Halteeinrichtung über einen Kolben auf ein etwa pilzförmiges Folgeglied, das im Gehäuse der Halteeinrichtung allseits verschwenkbar gelagert ist. Dieses pilzförmige Folgeglied greift mit seinem Stiel in eine Ausnehmung eines skifesten Beschlages ein. Bei diesen bekannten Skibindungen ist der Skischuh an seiner Spitze mittels eines starren Bügels an der Sohlenplatte festgehalten. Im Falle eines Sturzes des Skifahrers nach hinten wird daher der Skischuh nur sehr schwer freigegeben.

    [0003] Dieser Nachteil wird bei der Skibindung nach der DE-PS 23 24 078 zwar vermieden, doch ist diese Bindung sehr kompliziert in ihrem Aufbau, wobei der Auslösemechanismus im Zwischenraum zwischen der Grundplatte und der Sohlenplatte untergebracht ist. Dies macht aber besondere Abdichtungssmaßnahmen gegen das Eindringen von Schnee und Schmutz erforderlich. Weiter ist die Montage umständlich und aufwendig.

    [0004] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die angeführten Nachteile der bekannten Ausführungen zu beseitigen und eine Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfach in ihrem Aufbau ist und bei der der Skischuh während der Fahrt zwar zuverlässig festgehalten wird, im Falle eines Sturzes jedoch sofort freigegeben wird.

    [0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß vor allem dadurch erreicht, daß der Festhaltemechanismus außerdem zwei am Skischuh seitlich angreifende, als zweiarmige Hebel ausgebildete Spannbacken, welche an der Sohlenplatte um sich in Skilängsrichtung erstreckende Achsen verschwenkbar sind, aufweist, und daß die Querachse des Fersenhalters in Skilängsrichtung verschiebbar ist und unter dem Einfluß einer sie gegen die Skispitze hin zu schieben trachtenden Druckfeder steht.

    [0006] An sich ist der Gedanke, einarmige Spannbacken, welche am Skischuh seitlich angreifen, an einer Sohlenplatte zu lagern und durch eine Schieberplatte mit Hilfe von keilförmigen Ansätzen in die Klemmstellung zu bringen, bereits bekannt, wei die DE-OSen 29 43 209 und 30 26 918 zeigen. Allerdings wirkt bei diesen Ausführungen die Rastfeder unmittelbar auf die Spannbacken, deren Belastung zur unwillkürlichen Auslösung der Skibindung herangezogen wird, was gewisse Ungenauigkeiten mit sich bringt, gegenüber den Skibindungen der eingangs genannten Art, bei denen der Schwenkwinkel der Sohlenplatte für das Öffnen des Festhaltemechanismus maßgebend ist.

    [0007] Selbstverständlich bieten sich verschiedene Lösungen an, um die Spannbacken in die Spannstellung zu verschwenken. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn die beiden Spannbacken mittels Spannkeilen in die Spannstellung verschiebbar sind, welche an der Sohlenplatte verschiebbar gelagert sind und unter dem Einfluß von Federn, insbesondere von je einer Druckfeder, stehen. Auf diese Weise kann mit relativ geringen Federkräften eine starke Anpressung der oberen Arme der Spannbacken an den Skischuh herbeigeführt werden.

    [0008] Weiters sieht die Erfindung vor, daß die beiden Spannkeile durch einen Querstab verbunden sind, an den eine sich in Richtung zum Skiende erstreckende Zugstange angelenkt ist, welche durch die Druckfeder in Richtung zum Skiende hin beaufschlagt ist. Diese Maßnahme trägt dazu bei, daß das Lösen der beiden Keile gleichmäßig erfolgt.

    [0009] Ferner ist gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung der Querstab über einen Bolzen, der in ein Langloch in der Zugstange eingreift, mit dieser verbunden. Durch diese Maßnahme wird es möglich, daß die Zugstange, welche nicht nur das Öffnen der beiden Spannbacken bewerkstelligt, sondern auch, wie später dargelegt wird, den Fersenhalter eintriegeln muß, diese beiden Vorgänge in vorgegebenem zeitlichem Abstand nacheinander ausführt.

    [0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Querachse für den Fersenhalter an einem Kolben gelagert, der in einer sich in der Längsrichtung der Sohlenplatte erstreckenden Bohrung in der Sohlenplatte bzw. in einem Ansatz derselben geführt ist, und in dieser Bohrung ist noch ein zweiter Kolben verschiebbar gelagert, der über einen Querbolzen mit dem gabelförmig ausgebildeten Ende der Zugstange verbunden, wobei zwischen beiden Kolben die Druckfeder angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung wird die Druckfeder nicht nur zum Anpressen des Fersenhalters an den Skischuh während der Fahrt, sondern gleichzeitig zum Lösen der beiden Spannbacken z.B. im Falle eines Sturzes herangezogen. In diese Richtung zielt auch das folgende Merkmal, daß der zweite Kolben eine aus der Bohrung vorragende Kolbenstange trägt, welche einem Betätigungsglied der Halteeinrichtung zugeordnet ist.

    [0011] Um den Fersenhalter zuverlässig in der Fahrtstellung zu halten, können verschiedene Rasteinrichtungen eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn erfindungsgemäß an dem Fersenhalter mindestens ein hakenförmiges Rastglied angelenkt ist, das unter dem Einfluß einer Schenkelfeder steht und in der Fahrtstellung der Skibindung mit seinem Haken einen Vorsprung der Sohlenplatte untergreift. Dabei ist es zweckmäßig, wenn dem bzw. jedem Rastglied ein Anschlag an der Zugstange zugeordnet ist. Dieser Anschlag ermöglicht ein Lösen des Fersenhalters, bevor sich noch die beiden bpann - backen geöffnet haben, so daß zuerst der Absatz und danach die Kappe des Skischuhes freigegeben wird.

    [0012] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal steht der Fersenhalter unter dem Einfluß einer als Schraubenfe- der ausgebildeten Aufstellfeder, welche einerseits an einer in der Sohlenplatte gelagerten Querachse und anderseits an einer Querachse im Fersenhalter abgestützt ist. Diese Art der Lagerung der Aufstellfeder macht -es möglich, daß der Fersenhalter immer unter dem Druck der Aufstellfeder steht, unabhängig davon, ob er sich in der durch die Druckfeder bedingten, gegen die Skispitze hin vorgeschobenen Stellung (Einsteigstellung) oder in der durch das Niedertreten des Skischuhes bedingten zurückgeschobenen Stellung (Fahrtstellung) befindet.

    [0013] Schließlich sieht die Erfindung vor, daß der Fersenhalter in einem vertikalen Führungsschlitz des An- .satzes geführt ist. Dadurch wird die Achse für den Fersenhalter weitgehend geschont, da unabhängig davon, ob der Skischuh parallel zur vertikalen Skilängsmittelebene oder gegenüber dieser geneigt in die Skibindung eingesetzt wird, auf die Achse immer nur eine zu ihr normale Kraft ausgeübt wird. Außerdem wird auch bei rauher Beanspruchung der Skibindung ein Verbiegen des Fersenhalters hintangehalten.

    [0014] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Skibindung rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Skibindung in der Fahrtstellung, zum Teil im Schnitt nach der Linie I - I in Fig. 2 und Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Skibindung. In den Fig. 3 und 4 ist eine Einzelheit der Skibindung im Längsschnitt bzw. im Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 3 bei seitlich ausgelenkter Skibindung wiedergegeben.

    [0015] Auf einem Ski 1 sind drei Halteelemente befe - stigt, nämlich eine Querachse 1a, eine im wesentlichen vertikale Hochachse 1b und ein Lagerbock 1c. Über dem Ski befindet sich eine Sohlenplatte 2. Diese kann im vertikaler Richtung um die Querachse 1a verschwenkt und etwa in einer Parallelebene zur Skioberseite um die Hochachse 1b verdreht werden. An den Seitenflächen der Sohlenplatte 2 sind zwei Spannbacken 3 auf Achsen 3a schwenkbar gelagert. Die Spannbacken 3 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet und stehen unter dem Einfluß von nicht dargestellten schwachen Schenkelfedern, welche bestrebt sind, die Spannbacken an den Skischuh anzudrücken.

    [0016] Der dem Skiende zugewendete Bereich der Sohlenplatte 2 trägt einen Ansatz 2a, an dem eine Halteeinrichtung 4 befestigt ist und in dem eine Bohrung 2b ausgespart ist. In der Bohrung 2b sind zwei Kolben 5 und 6 verschiebbar gelagert. Zwischen den beiden Kolben 5, 6 ist eine Druckfeder 7 angeordnet. Der der Skispitze zugewendete Kolben 5 trägt einen Lagerbock 5a, in dem auf einer Achse 8b ein gabelförmig ausgebildeter Fersenhalter 8 schwenkbar gelagert ist, welcher unter dem Einfluß einer Aufstellfeder 8a steht und in einem vertikalen Führungsschlitz 2e im Ansatz 2a geführt ist. Der Fersenhalter 8 greift in der Fahrtstellung mit den Enden der Gabelzinken in Ausnehmungen des Absatzes des Skischuhs ein. Dadurch hält der Fersenhalter 8 zusammen mit den beiden Spannbacken 3 den Skischuh während der Fahrt zuverlässig am Ski 1 fest. Ferner ist am Fersenhalter 8 minde - stens ein hakenförmiges Rastglied 9 angelenkt, welches unter der Wirkung eiher Schenkelfeder 9a steht und in der Fahrtstellung mit seinem Haken einen Vorsprung 2c der Sohlenplatte 2 untergreift.

    [0017] Im Bereich der beiden Spannbacken 6 besitzt die Sohlenplatte 2 zwei etwa trapezförmige Ausnehmungen 2d, in denen Spannkeile 10 gelagert sind. Die Spannkeile 10 stehen unter dem Einfluß von Druckfedern 10a. An ihrer Oberseite tragen die Spannkeile 10 Bolzen 10b, welche in Langlöcher 11a eines Querstabes 11 eingreifen. In seiner Mitte trägt auch der Querstab 11 einen Bolzen 11b, der in das Langloch 12a einer Zugstange 12 eingreift. Diese Zugstange 12 erstreckt sich zum Ansatz 2a der Sohlenplatte 2 und ist an ihrem von den Spannbacken 3 entfernten Ende gegabelt. Die Enden der beiden Gabelzinken sind mittels eines Bolzens 13 an dem Kolben 6 angelenkt. Selbstverständlich ist der Bolzen 13 zu beiden Seiten des Kolbens 6 in Führungsschlitzen des Ansatzes 2a geführt. Weiters trägt die Zugstange 12 mindestens einen Anschlag 12b, der zum Lösen des Rastgliedes 9 bestimmt ist. An den Kolben 6 ist eine Kolbenstange 6a angesetzt, die beispielsweise als Lager für eine Rolle 14 ausgebildet sein kann, welche als Auflager für ein Betätigungsglied 15 der Halteeinrichtung 4 dient.

    [0018] Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Halteeinrichtung 4 ist das Betätigungsglied 15 als von einer Schenkelfeder 16 belasteter, um eine Achse 15a verschwenkbarer Winkelhebel ausgebildet, dessen einer Arm an der Rolle 14 anliegt und durch einen Anschlag 15b in dieser Stellung gehalten wird. Der andere, gabelförmig ausgebildete Arm des winkelhebels 15 liegt an einem Bolzen 17 an, der Langlöcher 4a in der Ilalteeinrichtung 4 und einen von einer Druckfeder 18 beaufschlagten Kolben 19 durchsetzt, welcher in einer Längsbohrung 4b der Halteeinrichtung 4 geführt ist. Die Vorspannung der Druckfeder 18 läßt sich durch eine Stellschraube 20 einstellen.

    [0019] In der Bohrung 4b der Halteeinrichtung 4 ist ferner ein Folgeglied 21 mit einem Kopf 21a schwenkbar gelagert, welches etwa pilzförmig ausgebildet ist und dessen Stiel 21b, der zwei kugelförmige Verdickungen 21c und 21d aufweist, eine nach außen divergierende konische Bohrung im Boden der als Sackbohrung ausgebildeten Bohrung 4b in der Halteeinrichtung 4 durchsetzt. Der am Ski 1 befestigte Lagerbock 1c für das Folgeglied 21 besitzt zwei Führungsbahnen, nämlich eine horizontale 22a und eine vertikale 22b, von denen die eine 22a der Verdickung 21c und die andere 22b der Verdickung 21d zugeordnet ist.

    [0020] In der Einsteiglage der Skibindung befindet sich der Fersenhalter 8 unter dem Einfluß der Aufstellfeder 8a in der hochgeschwenkten Lage. Der Kolben 5 ist unter dem Einfluß der Druckfeder 7 gegen die Skispitze hin in der Bohrung 2b verschoben. Die Spannbacken 3 werden durch die Keile 10 über die Druckfedern 10a in vertikaler Stellung gehalten. Nun wird der Skischuh mit leicht gesenkter Spitze zunächst zwischen die Spannbacken 3 eingeschoben, und danach wird der Absatz des Skischuhs niedergetreten. Dabei wird der Fersenhalter 8 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt und gleichzeitig mit seiner Anlenkachse gegen das Skiende hin etwas verschoben. Fersenhalter 8 und Schuhsohle bilden beim Niedertreten eine Art Kniegelenk . Durch das Verschieben der Anlenkachse 8b des Fersenhalters 8 wird aber die Druckfeder 7 gepspannt. Durch diese Druckfeder 7 wird daher über den Fersenhalter 8 der Skischuh zwischen die Spannbacken 3 geschoben. In der unteren Endlage wird der Fersenhalter 8 durch das Rastglied 9 gegenüber der Sohlenplatte 2 verriegelt. Der Skischuh ist somit in der zur Fahrt bestimmten Lage.

    [0021] Wird während der Fahrt die Sohlenplatte 2 in der vertikalen und/oder horizontalen Ebene verschwenkt, so wird auch das Folgeglied 21 verschwenkt, was eine Bewegung des Kolbens 19 in Richtung zum Skiende hin zur Folge hat. Wird dabei der sogenannte elastische Bereich der Skibindung in horizontaler oder in vertikaler Richtung überschritten, so wird der winkelhebel 15 durch den Kolben 19 so stark im Uhrzeigersinn verschwenkt, daß sein der Rolle 14 zugewendetes Ende sich von der Rolle entfernt. Dadurch kann sich die in der Bohrung 2b untergebrachte Druckfeder 7 entspannen. Dies hat zur Folge, daß die Spannkeile 10 von der Zugstange 12 zurückgezogen werden, und daß auch der Fersenhalter 8 vom Druck der Druckfeder 7, welche ihn gegen den Skischuh zu bewegen sucht, entlastet wird. Durch die Bewegung der Zugstange 12 wurde auch das Rastglied 9 durch den Anschlag 12b vom Vorsprung 2c der Sohlenplatte 2 entfernt. Der Fersenhalter 8 kann sich daher unter dem Einfluß der Aufstellfeder 8a im Uhrzeigersinn nach oben verschwenken und den Skischuh freigeben.

    [0022] Die willkürliche Auslösung der Skibindung erfolgt mittels eines in der Halteeinrichtung 4 gelagerten, in der Zeichnung jedoch nicht dargestellten Auslösehebels, durch den der Winkelhebel 15 gegen die Kraft der Schenkelfeder 16 von der Rolle 14 entfernt wird. Der übrige Vorgang entspricht dem bei der unwillkürlichen Auslösung der Skibindung.

    [0023] Sobald der Skischuh die Skibindung verlassen hat, kehrt die Zugstange 12 mit dem Kolben 6 unter dem Einfluß der die Spannkeile 10 beaufschlagenden Druckfedern 10a in die in Fig. 2 dargestellte Lage zurück, in der der Winkelhebel 15 unter dem Einfluß der Schenkelfeder 16 sich an die Rolle 14 anlegt. Der Fersenhalter 8 befindet sich nach wie vor in der hochgeschwenkten Lage, in der der Skischuh die Bindung verlassen hat. Die Skibindung ist daher zum neuerlichen Einsteigen mit dem Skischuh bereit.

    [0024] Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an das in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausfiihrungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Bei - spielsweise könnte anstelle eines Querstabes und ei - ner Zugstange auch eine Schieberplatte verwendet werden, welche mit dem dem Skiende benachbarten Kolben in der Bohrung der Sohlenplatte gelenkig verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Auslöseskibindung mit einer in ihrem Mittelbereich um eine etwa lotrechte Hochachse verschwenkbaren sowie um eine - von der Skispitze gesehen - vor der Hochachse angeordnete Querachse hochklappbaren Sohlenplatte, die inder Fahrtstellung durch eine federnde Halteeinrichtung am Ski festgehalten ist, welch' letztere in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte gegenüber dem Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben als auch nach der Seite das Öffnen eines den Schuh an der Sohlenplatte festlegenden Festhaltemechahismus bewirkt, der aus mindestens einem Fersenhalter, der um eine Querachse verschwenkbar ist, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Festhaltemechanismus außerdem zwei am Skischuh seitlich angreifende, als zweiarmige Hebel ausgebildete Spannbacken (3), welche an der Sohlenplatte (2) um sich in Skilängsrichtung erstreckende Achsen (3a) verschwenkbar sind, aufweist, und daß die Querachse (8b) des Fersenhalters (8) in Skilängsrichtung verschiebbar ist und unter dem Einfluß einer sie gegen die Skispitze hin zu schieben trachtenden Druckfeder (7) steht.
     
    2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannbacken (3) mittels Spannkeilen (10) in die Spannstellung verschwenkbar sind, welche an der Sohlenplatte (2) verschiebbar gelagert sind und unter dem Einfluß von Federn, insbesondere von je einer Druckfeder (10a) stehen.
     
    3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannkeile (10) durch einen Querstab (11) verbunden sind, an den eine sich in Richtung zum Skiende erstreckende Zugstange (12)angelenkt ist, welche durch die Druckfeder (7) in Richtung zum Skiende hin beaufschlagt ist.
     
    4. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querstab (11) über einen Bolzen (11b), der in ein Langloch (12a) in der Zugstange (12) eingreift, mit dieser verbunden ist.
     
    5. Skibindung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse (8b) für den Fersenhalter (8) an einem Kolben (5) gelagert ist, der in einer sich in der Längsrichtung der Sohlenplatte (2) erstreckenden Bohrung (2b) in der Sohlenplatte (2) bzw. in einem Ansatz (2a) derselben geführt ist, und daß in dieser Bohrung (2b) noch ein zweiter Kolben (6) verschiebbar gelagert ist, der über einen Querbolzen (13) mit dem gabelförmig ausgebildeten Ende der Zug - stange (12) verbunden ist, wobei zwischen beiden Kolben (5, 6) die Druckfeder (7) angeordnet ist.
     
    6. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (6) eine aus der Bohrung (2c) vorragende Kolbenstange (6a) trägt, welche einem Betätigungsglied (15) der Halteeinrichtung (4) zugeordnet ist.
     
    7. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Fersenhalter (8) mindestens ein hakenförmiges Rastglied (9) angelenkt ist, das unter dem Einfluß einer Schenkelfeder (9a) steht und in der Fahrtstellung der Skibindung mit seinem Haken einen Vorsprung (2c) der Sohlenplatte (2) untergreift.
     
    8. Skibindung nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem bzw. jedem Rastglied (9) ein Anschlag (12b) an der Zugstange (12) zugeordnet ist.
     
    9. Skibindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenhalter (8) unter dem Einfluß einer als Schraubenfeder ausgebildeten Aufstellfeder (8a) steht, welche einerseits an einer in der Sohlenplatte (2) gelagerten Querachse und anderseits an einer Querachse im Fersenhalter (8) abgestützt ist.
     
    10. Skibindung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenhalter (8) in einem vertikalen Führungsschlitz (2e) des Ansatzes (2a) geführt ist.
     




    Zeichnung