[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseskibindung mit einer um eine lotrechte
Hochachse und um eine Querachse verschwenkbaren Sohlenplatte, die in der Fahrtstellung
durch eine federnde Halteeinrichtung am Ski festgehalten ist, welch' letztere in Abhängigkeit
von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte gegenü
- ber dem Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben als
auch nach der Seite das Öffnen eines Festhaltemechanismus bewirkt.
[0002] Derartige Auslöseskibindungen sind in der DE-PS 25 33 337 beschrieben. Bei diesen
bekannten Skibindungen wirkt die Feder der Halteeinrichtung über einen Kolben auf
ein etwa pilzförmiges Folgeglied, das im Gehäuse der Halteeinrichtung allseits verschwenkbar
gelagert ist. Dieses pilzförmige Folgeglied greift mit seinem Stiel in eine Ausnehmung
eines skifesten Beschlages ein. Bei diesen bekannten Skibindungen ist der Skischuh
an seiner Spitze mittels eines starren Bügels an der Sohlenplatte festgehalten. Dieser
Bügel hindert aber bei einem Drehsturz das Freikommen des Skischuhes in gewissem Maße.
[0003] Dieser Nachteil wird bei der Skibindung nach der DE-PS 23 24 078 zwar vermieden,
doch ist diese. Skibindung sehr kompliziert in ihrem Aufbau. Ausserdem erfolgt bei
dieser Skibindung die Einstellung des Auslösemomentes durch zwei Kontermuttern, die
im Inneren des Bindungsgehäuses untergebracht und daher nur nach Demontage des gehäuseartigen
Vorderbackens zugänglich sind. Die Einstellung ist daher mit Schwierigkeiten verbunden.
[0004] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die angeführten Nachteile der bekannten Ausführungen
zu beseitigen und eine Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche
einfach in ihrem Aufbau ist und welche sich von außen leicht auf das gewünschte Auslösemoment
einstellen läßt.
[0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß vor allem da - durch erreicht, daß die federnde
Halteeinrichtung von einem U-förmigen Federkörper gebildet ist, dessen im Bereich
der Rundung angeordnetes Lager gegenüber dem Festhaltemechanismus in Skilängsrichtung
verstellbar und feststellbar ist und zwischen dessen Schenkeln ein Gleitstein angeordnet
ist, der mit seinem oberen Ende in der Sohlenplatte verankert ist. Selbstverständlich
könnte die Verstellung des Lagers auch gegen die Wirkung einer Feder durch einen Keil
od. dgl. erfolgen, der z.B. durch eine Gewindespindel in Skiquerrichtung verstellbar
ist. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn zur Verstellung des
Federkörpers dieser auf dem seitlichen Zapfen einer Mutter gelagert ist, welche auf
einer sich in Skilängsrichtung erstreckenden Gewindespindel angeordnet ist. Dadurch
ist es möglich, das gewünschte Auslösemoment besonders feinfühlig einzustellen.
[0006] Ferner sieht die Erfindung vor, daß die Gewin- despindel an ihrem von der Mutter
entfernten Ende in der Schmalseitenwand eines Gehäuses verdrehbar, aber gegen axiales
Verschieben gesichert gelagert ist, welches unterhalb der Sohlenplatte am Ski befestigt
ist. Durch diese Maßnahme ist einerseits eine ge - schützte Unterbringung und eine
Zugänglichkeit der Gewindespindel von außen gewährleistet, anderseits ein unerwünschtes
Verdrehen derselben unter dem Einfluß von äußeren Kräften hintangehalten. In diese
Richtung zielen auch die weiteren Erfindungsmerkmale, daß zur Lagerung der Gewindespindel
in der Schmalseitenwand des Gehäuses die Gewindespindel mit einem Bund sowie mit einer
Hut versehen ist, wobei in die Nut ein Sprengring eingesetzt ist, bzw. daß die Gewindespindel
an ihrem aus dem Gehäuse herausragenden Ende mit einem zum Angriff eines Schraubenschlüssels
dienenden Vierkant od. dgl. versehen ist.
[0007] Um eine zuverlässige Lagerung des Federkörpers in allen Betriebslagen zu gewährleisten,
ist erfin - dungsgemäß vorgesehen, daß der Federkörper im Bereich der freien Enden
seiner Schenkel an einer Traverse abgestützt ist, bzw. daß der Federkörper in der
Fahrtstellung der Skibindung gegenüber der vertikalen Skilängsmittelebene durch einen
Anschlag zentriert ist, welcher am Gehäuse befestigt ist und zwischen die Enden der
beiden Schenkel ragt.
[0008] An sich wäre es durchaus möglich, den Kopf des Gleitsteines mit halbkugelförmigen
Vorsprüngen zu versehen, die in entsprechend geformte Vertiefungen in den Schenkeln
des Federkörpers einrasten. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen,
wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Kopf des Gleitsteines zwei
nach oben hin konvergie - rende Flächen aufweist, denen entsprechende Flächen an der
Unterseite der beiden Schenkel des Federkör - pers zugeordnet sind.
[0009] Um den Federkörper mit dem Festhaltemechanismus für den Skischuh zu koppeln, sind
zwischen der Unterseite der Sohlenplatte und der Oberseite des Gehäuses zwei als zweiarmige
Hebel ausgebildete, plattenförmige Steuerglieder angeordnet, welche um einen an der
Oberseite des Gehäuses befestigten Zapfen verschwenkbar sind und mit den beiden Schenkeln
des Federkör - pers gekoppelt sind. An sich wäre es möglich, diese Steuerglieder mit
nach unten ragenden Zapfen auszu - statten, welche Langlöcher in der Oberseite des
Gehäuses durchsetzen und in in Skiquerrichtung verlau-fende Langlöcher in den beiden
Schenkeln des Feder - körpers eingreifen. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch
erwiesen, wenn die Steuerglieder.im Bereich ihrer den Schenkeln des Federkörpers zugewendeten
Arme nach unten ragende Abbiegungen aufweisen, welche bogenförmige Ausnehmungen in
der Oberseite des Gehäuses durchsetzen und an den Außenseiten der beiden Schenkel
des Federkörpers anliegen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die beiden Steuerglieder
unter dem Ein - fluß einer Feder stehen, welche die Abbiegungen an die Schenkel des
Federkörpers anzudrücken sucht.
[0010] Um eine synchrone Bewegung in entgegengesetzten Richtungen der beiden Steuerglieder
auch bei Drehstürzen zu gewährleisten, sieht die Erfindung ferner vor, daß an den
die Abbiegungen tragenden Armen der Steuerglieder Gelenklaschen angelenkt sind, welche
durch einen Gelenkzapfen miteinander verbunden sind, der in einem Langloch der Oberseite
des Gehäuses und in einem Schlitz eines Ansatzes desselben geführt ist.
[0011] Um den Skischuh auf der Sohlenplatte festzuhalten, sind an dem der Skispitze zugewendeten
Ende der Sohlenplatte zwei Paare von Lagerböcken angeordnet, an welchen Schwenkachsen
befestigt sind, auf denen winkelförmige
bpannbacken mit ihren Langlöchern gelagert sind. Dabei ist gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal
zwischen jedem Paar von Lagerböcken eine Steuerplatte in vertikaler Richtung geführt,
welche etwa im Bereich ihrer unteren Hälfte eine zur vertikalen bkilängsmittelebene
hin offene, im Querschnitt etwa trapezförmige Nut aufweist, und an jedem Steuerglied
ist mindestens ein Vorsprung angeordnet, der in der Fahrtstellung der Skibindung in
diese Nut eingreift. Dieses Erfindungsmerkmal trägt dazu bei, daß die Spannbacken
in der Fahrtstellung zuverlässig verriegelt sind. In diese Richtung zielt auch ein
weiteres Erfindungsmerkmal, daß jeder Spannbacken an dem dem Spannarm gegenüberliegenden,
unteren Hebelarm zwei Ausnehmungen auf - weist, von denen die eine in der Fahrtstellung
der Skibindung zur Aufnahme eines Vorsprunges der Sohlenplatte und die andere zur
Aufnahme des oberen Endes der Steuerplatte dient. Dabei ist es von Vorteil, wenn jede
Steuerplatte unter dem Einfluß einer sie nach oben zu drücken suchenden Feder steht
bzw. wenn jeder Spannbacken eine etwa parallel zur Längsachse des Langloches verlaufende
Außenfläche besitzt, welche zur Anlage des oberen Endes der zugehörigen Steuerplatte
in der Einsteiglage der Skibindung dient.
[0012] · Selbstverständlich wäre es möglich, das öffnen der Skibindung durch eine Nockenscheibe
herbeizuführen, welche um eine auf die Skioberseite vertikale Achse verschwenkbar
ist und welche beim Verdrehen von Hand die beiden Steuerglieder auseinanderspreizt.
Es hat sich aber als zweckmäßig erwiesen, wenn erfin - dungsgemäß der Gelenkzapfen
in dem oberhalb der beiden Gelenklaschen befindlichen Bereich eine zylindri- sehe
oder quaderförmige Verdickung aufweist, welche von einem in Skiquerrichtung verlaufenden
Bolzen durchsetzt wird, und wenn im Ansatz in einem Lagerbock eine Achse angeordnet
ist, auf der ein zweiarmiger Auslösehebel gelagert ist, dessen unterer, U-färmig ausgebildeter
Arm an den aus der Verdickung vorstehenden Enden des Bolzens anliegt. Durch diese
Ausbildung wird ein öffnen der Skibindung mittels des Skistockes möglich, wobei sich
die zum Öffnen erforderliche Kraft innerhalb der üblichen Grenzen hält.
[0013] Schließlich ist es von Vorteil, wenn der Kopf des Gleitsteines an beiden Seiten eine
im Querschnitt keilförmige Nut aufweist, in der in der Fahrtstellung der entsprechend
geformte, im Querschnitt etwa trapezförmige Schenkel des Federkörpers einrastet..
Durch diese Maßnahme wird ein Öffnen der Skibindung .auch bei einem Sturz des Skifahrers
nach rückwärts ermöglicht.
[0014] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Auslöseskibindung
rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist ein Schnitt nach der Linie I - I in Fig.
2 bzw. Fig. 3 durch die erste Ausführungsform, Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie II
- II in Fig. 1 und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1. In Fig. 4
ist ein Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 1 in größerem Maßstab wiedergegeben,
wobei der Skischuh festgespannt ist. Fig. 5 zeigt denselben Schnitt, wobei sich jedoch
die Skibindung in der Auslösestellung befindet. In Fig. 6 ist ein Schnitt nach der
Linie VI - VI in Fig. 1 bei in Fahrtstellung befindlicher Skibindung in größerem Maßstab
wiedergegeben. Fig. 7 zeigt denselben Schnitt bei einem Frontalsturz des Skiläufers
und Fig. 8 wieder denselben Schnitt bei einem Drehsturz des Skiläufers. Schließlich
ist in Fig. 9 ein zweites Ausführungsbeispiel wiedergegeben, u.zw. im Schnitt nach
der Linie VI - VI in Fig. 1.
[0015] Auf einem Ski 1 ist ein nach unten offenes, quaderförmiges Gehäuse 2 mittels eines
Flansches 2a befestigt, z.B. angeschraubt. In einer Schmalseitenwand 2b des Gehäuses
2 ist eine Gewindespindel 3 drehbar, aber gegen axiale Verschiebung gesichert, gelagert.
Zu diesem Zwecke besitzt die Gewindespindel 3 einen Bund 3a sowie eine Ringnut 3b,
in welche ein Sprengring 4 eingesetzt ist. Zwischen Bund 3a und Sprengring 4 befindet
sich die Schmalseite 2b. Das aus dem Gehäuse 2 herausragende Ende der Gewindespindel
3 trägt einen Vierkant 3c, auf den ein nicht gezeichneter Schraubenschlüssel, beispielsweise
ein Steckschlüssel, aufgesetzt werden kann.
[0016] Auf der Gewindespindel 3 ist eine Mutter 5 angeordnet, welche einen nach oben ragenden
Zapfen 5a trägt. Auf diesen Zapfen 5a ist ein etwa U-förmiger Federkörper 6 aufgesetzt,
der sich parallel zur Gberseite des Skis 1 erstreckt und einerseits auf einer Traverse
7, die das Gehäuse 2 durchquert, gelagert und anderseits durch einen am Gehäuse 2
befestigten Anschlag 8 in seiner Mittellage gehalten ist. Durch Verdrehen der Gewindespindel
3 ist es möglich, den Federkörper 6 in Längsrichtung des Gehäuses 2 zu verstellen.
[0017] Die Oberseits 2c des Gehäuses 2 wird von einem Gleitstein 9 durchsetzt, dessen Kopf
9a sich unter bzw. zwischen den beiden Schenkeln 6a, 6b des Federkörpers 6 befindet.
Der Federkörper 6 ist aus einem reibungsarmen, gegebenenfalls mit Stahl armierten
Kunststoff hergestellt. Die Unterseiten der beiden Schenkeln 6a,6b sind nach oben
konvergierend abgeschrägt und dienen zur Anlage von Schrägflächen 9b des Kopfes 9a
des Gleitsteines 9. Das über die Oberseite 2c des Gehäuses 2 vorstehende Ende des
Gleitsteines 9 ist in einer Sohlenplatte 10 befestigt, beispielsweise eingeschraubt.
Zwischen der Sohlenplatte 10 und der Oberseite 2c des Gehäuses 2 befinden sich über-
bzw. nebeneinander zwei plattenförmige, als zweiarmige Hebel ausgebildete Steuerglieder
11a, 11b (s. Fig. 3), welche un einen an der Oberseite 2c des Gehäuses 2 befestigten
Zapfen 12 verschwenkbar sind. Der Zapfen 12 ist nach oben verlängert und trägt ein
sphärisches Lager 12a für die Sohlenplatte 10. Diese kann daher infolge des Lagers
12a sich nach oben und nach beiden Seiten bewegen. Auch kombinierte Bewegungen der
Sohlenplatte 10 sind möglich. Die beiden Steuerglieder 11a, 11b tragen im Bereich
ihrer dem Skiende zugewendeten Enden zwei nach unten ragende Abbiegungen 12a, 12b,
welche in bogenförmigen Ausnehmungen 2e, 2f der Oberseite 2c des Gehäuses geführt
und zur Anlage an den äußeren Seitenflächen der Schenkel 6a, 6b des Federkörpers 6
bestimmt sind. An den Enden selbst der Steuerglieder 11a, 11b sind Gelenklaschen 13a,
13b angelenkt, welche durch einen Gelenkzapfen 14 miteinander verbunden sind, der
in einem Langloch 2d der Oberseite 2c des Gehäuses 2 bzw. in einen Schlitz 15a eines
Ansatzes 15 desselben geführt ist. Dadurch wird gewährleistet, daß bei einer Auslenkung
nur eines der beiden Schenkeln 6a, 6b der andere Schenkel eine spiegelbildliche Bewegung
in der ande - ren Richtung ausführt.
[0018] Der Gelenkzapfen 14 weist in dem oberhalb der beiden Gelenklaschen 13a, 13b befindlichen
Bereich eine zylindrische oder quaderförmige Verdickung auf, welche von einem Bolzen
22 durchsetzt wird. Der Ansatz 15 des Gehäuses 2 trägt einen Lagerbock, in dem ein
zweiarmiger Auslösehebel 23 auf einer Achse 23a schwenkbar gelagert ist. Der obere
Arm des Auslösehebels 23 dient zum Angriff der Skistockspitze oder der Hand des Skiläufers.
Der untere Arm des Auslösehebels 23 ist gabelförmig ausgebildet, und die beiden Gabelzinken
liegen an den aus der zylindrischen oder quaderförmigen Verdickung seitlich vorstehenden
Enden des Bolzens 22 an.
[0019] An ihrem der Skispitze benachbarten Ende trägt die Sohlenplatte 10 auf beiden Seiten
ein Paar Lagerböcke 10a, 10b, welche zwischen sich eine Schwenkachse 16 aufnehmen.
Jede Schwenkachse durchsetzt ein Lang - loch 17a in einem winkelförmigen Spannbacken
17, der mit seinem oberen Hebelarm 17b in der Fahrtstellung an einer Auflagefläche
des Skischuhs 18 aufliegt. Der untere Hebelarm 17c besitzt zwei Ausnehmungen 17d und
17e, von denen die eine 17e einem Vorsprung der Sohlenplatte 10 zugeordnet ist. Zwischen
jedem Paar von Lagerböcken 10a bzw. 10b ist eine Steuerplatte 19 in vertikaler Richtung
geführt, welche.etwa im Bereich ihrer unteren Hälfte eine zur vertikalen Skilängsmittelebene
hin offene, im Querschnitt etwa trapezförmige Nut 19a auf - weist. In diese Nut 19a
greifen in der Fahrtstellung Vorsprünge 20 des zugehörigen Steuergliedes 11a bzw.
11b ein. Die Steuerplatten 19 stehen unter dem Ein - fluß von in der Zeichnung nicht
dargestellten Federn, welche die Steuerplatten nach oben zu drücken suchen.
[0020] Bevor die Skibindung in Betrieb genommen wird, muß zunächst das auslösende Moment
z.B. bei einem Frontalsturz eingestellt werden. Zu diesem Zwecke wird mittels der
Gewindespindel 3 die Mutter 5 in Skilängsrichtung verstellt. Dadurch wird aber auch
der Federkörper 6 verschoben, so daß der Gleitstein 9 nunmehr an einer anderen Stelle
der Schenkel 6a, 6b des Fe- derkörpers angreift. Der wirksame Hebelarm jedes der beiden
Schenkel 6a, 6b wird daher der Konstitution . und dem Fahrkönnen des Benützers entsprechend
eingestellt.
[0021] In der Einsteiglage der Skibindung befinden sich die beiden Spannbacken 17 in der
in Fig. 5 dargestellten Lage, in der sie dadurch festgehalten werden, daß die Steuerplatten
19 mit ihren oberen Enden gegen die Außenseite der winkelförmigen Spannbacken 17 durch
die nicht dargestellten Federn gedrückt werden. Wird nun der Skischuh 18 durch eine
Bewegung in vertikaler Richtung zwischen die Spannbacken 17 eingeführt, so werden
zunächst die beiden Steuerplatten 19 gegen die Kraft der Federn nach unten bewegt,
und rasten danach in den Ausnehmungen 1?d der Spannbacken 17 ein. Infolge der Langlöcher
17b gleiten die beiden Spannbacken 17 nach unten, wobei sie zwischen der Sohlenplatte
10, die in die Ausnehmungen 17e eingreift, und den Steuerplatten 19, welche in die
Ausnehmungen 1?d eingreifen, festgehalten sind. Gleichzeitig werden die beiden Steuerglieder
11a, 11b mit ihren Vorsprüngen 20 unter dem Einfluß einer Spreizfeder 21 in die Nuten
19a der Steuerplatten 19 eingedrückt. Der Skischuh 18 ist damit festgespannt, und
der Gleitstein 10 befindet sich in der in Fig. 6 dargestellten Lage.
[0022] Findet während der Fahrt ein Frontalsturz des Skiläufers statt, so gelangt der Gleitstein
10 in die in Fig. 7 dargestellte Lage, in der die beiden Schenkel 6a, 6b des Federkörpers
6 bereits nach außen gedrückt sind. Diese Schenkel 6a, 6b haben aber bei ihrer Auswärtsbewegung
über die Abbiegungen 12a, 12b die beiden Steuerglieder 11a und 11b verschwenkt, wodurch
die Vorsprünge 20 der Steuerglieder aus den Nuten 19a der Steuerplatten 19 gezogen
werden. Nµn können die Spannbacken 17 verschwenkt werden, und der Skischuh 18 kann
die Skibindung verlassen.
[0023] Verursacht jedoch der Skiläufer während der Fahrt einen Drehsturz, so tritt der in
Fig. 8 dargestellte Zustand auf. Der Gleitstein 9 wird dabei zur Seite hin bewegt
und nimmt mit seinem Kopf 9a den einen Schenkel 6a des Federkörpers 6 mit. Der andere
Schenkel 6b des Federkörpers 6 verbleibt in der Ruhelage, in der seine Innenseite
an dem Anschlag 8 an der Oberseite 2c des Gehäuses 2 anliegt. Anders hingegen verhalten
sich die beiden Steuerglieder 11a, 11b. Diese sind, wie bereits beschrieben worden
ist, über die Gelenklaschen 13a und 13b sowie über den Gelenkzapfen 14 miteinander
verbunden. Wird also ein Steu- erglied, z.B. das Steuerglied 11a verschwenkt, so hat
dies zwangsläufig eine analoge Verschwenkung des anderen Steuergliedes/in entgegengesetzter
Richtung zur Folge. Dadurch werden aber auch bei einem Drehsturz,bei dem nur einer
der beiden Schenkel 6a bzw. 6b des Federkörpers 6 verschwenkt wird, auf beiden Seiten
der Skilängsmittelebene die Vorsprünge 20 aus den Nuten 19a der Steuerplatten 19 herausgezogen,
was ein Öffnen der Spannbacken 17 zur Folge hat.
[0024] Selbstverständlich ist das auslösende Moment bei einem Drehsturz wesentlich geringer'als
bei einem Frontalsturz. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, daß bei einem Drehsturz
nur einer der beiden Schenkel 6a, 6b des Federkörpers 6 verschwenkt wird, und anderseits
darauf, daß bei einem Drehsturz die volle Kraft auf den Schenkel übertragen wird,
wogegen bei einem Frontalsturz nur die an den beiden Schrägflächen 9b des Kopfes 9a
des Gleitsteines 9 auftretenden horizontalen Komponenten der in der Normalebene auf
die Skioberseite wirkende Kraft zur Verschwenkung der beiden Schenkel 6a, 6b des Federkörpers
6 herangezogen werden.
[0025] Um die erfindungsgemäße Auslösebindung willkürlich zu öffnen, wird der Auslösehebel
23, z.B. mit der Skistockspitze im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird der Gelenkzapfen/in
dem Langloch 2d der Gehäuseoberseite 2c und in dem Schlitz 15a des Ansatzes 15 des
Gehäuses 2 in Richtung zur Skispitze hin verschoben. Dies hat ein Auseinanderschwenken
der Gelenklaschen 13a und 13b sowie der Steuerglieder 11a und 11b zur Folge. Damit
werden aber die Vorsprünge 20 der Steuerglieder 11a und 11b aus den Nuten 19a der
Steuerplatten 19 gezogen, die Spannbacken 17 können nach außen verschwenkt werden,
und der Skischuh 18 kann die Skibindung verlassen.
[0026] In Fig. 9 ist eine Ausführungsform dargestellt, welche auch bei einem Sturz nach
rückwärts geöffnet werden kann. Zu diesem Zwecke besitzt der Kopf 9'a des Gleitsteines
9' an beiden Seiten eine im Querschnitt keilförmige Nut 9'c, die auf einer Seite von
den Schrägflächen 9'b begrenzt wird und in der in der Fahrtstellung entsprechend geformte
Schenkel 6'a, 6'b eines Federkörpers 6' einrasten. An den Außenseiten dieser Schenkel
6'a und 6'b liegen wieder Abbiegungen 12a und 12b von Steuergliedern 11a, 11b an.
[0027] Die Arbeitsweise dieser Skibindung entspricht bei Frontal- und Drehstürzen der Arbeitsweise
der ersten Ausführungsform. Findet jedoch ein Sturz nach rückwärts statt, so tritt
der oberhalb der beiden keilförmigen Nuten befindliche Bereich des Kopfes 9'a des
Gleitsteines 9' in Funktion. Dieser Bereich des Kopfes 9'a schiebt die Enden der beiden
Schenkel 6'a, 6'b des Federkörpers 6' von der Skilängsmittelebene weg nach außen,
was ein Öffnen der Spannbacken 17 und damit eine Freigabe des Skischuhes 18 zur Folge
hat.
[0028] selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an die in der Zeichnung dargestellten
und im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene
Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise
könnte anstelle einer Druckfeder, welche die den Spannbacken benachbarten Arme der
Steuerglieder nach außen zu drücken sucht, auch eine Schenkelfeder vorgesehen sein,
welche dem gleichen Zweck dient. Weiters ist es nicht unbedingt erforderlich, die
Sohlenplatte in einem Kugelgelenk am skifesten Gehäuse zu lagern. Vielmehr sind auch
Ausführungsformen möglich, bei denen die vertikale und die horizontale Schwenkachse
in der Längsrichtung des skifesten Gehäuses gegeneinander versetzt sind, wie dies
bei anderen bekannten Konstruktionen der Fall ist.
1. Auslöseskibindung mit einer um eine lotrechte Hochachse und um eine Querachse verschwenkbaren
Sohlenplatte, die in der Fahrtstellung durch eine federnde Halteeinrichtung am Ski
festgehalten ist, welch' letztere in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte
gegenüber dem Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben
als auch nach der Seite das Öffnen eines Festhaltemechanismus bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß die federnde Halteeinrichtung von einem U-förmigen Federkörper (6) gebildet ist;
dessen im Bereich der Rundung angeordnetes Lager (5a) gegenüber dem Festhaltemechanismus
(17) in Skilängsrichtung verstellbar und feststellbar ist und zwischen dessen Schenkeln
(6a, 6b) ein Gleitstein (9) angeordnet ist, der mit seinem oberen Ende in der Sohlenplatte
.(10) verankert ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß zur Verstellung des dederkörpers (6) _ dieser auf dem seitlichen Zapfen (5a) einer Mutter (5) gelagert
ist, welche auf einer sich in Skilängsrichtung erstreckenden Gewindespindel (3) angeordnet
ist.
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (3)
an ihrem von der Mutter (5) entfernten Ende in der Schmalseitenwand (2b) eines Gehäuses
(2) verdrehbar, aber gegen axiales Verschieben gesichert gelagert ist, welches unterhalb
der Sohlenplatte (10) am Ski (1) befestigt ist.
4. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagerung der Gewindespindel
(3) in der Schmalseitenwand (2b) des Gehäuses (2) die Gewindespindel mit einem Bund
(3a) sowie mit einer Nut (3b) versehen ist, wobei in die Nut ein Sprengring (4) eingesetzt
ist.
5. Skibindung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel
(3) an ihrem aus dem Gehäuse (2) herausragenden Ende mit einem zum Angriff eines Schraubenschlüssels
dienenden Vierkant (3c) od. dgl. versehen ist.
-6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkörper
(6) im Bereich der freien Enden seiner Sch'enkel (6a, 6b) an einer Traverse (7) abgestützt
ist.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkörper
(6) in der Fahrtstellung der Skibindung gegenüber der vertikalen Skilängsmittelebene
durch einen Anschlag (8) zentriert ist, welcher am Gehäuse (2) befestigt ist und zwischen
die Enden der beiden Schenkel (6a, 6b) ragt.
8. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (9a,9'a) des Gleitsteines
(9, 9') zwei nach oben hin konvergierende Flächen (9b, 9'b) auf-weist, denen entsprechende
Flächen an der Unterseite. der beiden Schenkel (6a, 6b, 6'a, 6'b) des Federkör - pers
(6) zugeordnet sind (Fig. 8 und 9).
9. Skibindung nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Unterseite der Sohlenplatte (10) und der Oberseite (2c) des Gehäuses (2) zwei als
zweiarmige Hebel ausgebildete, plattenförmige Steuerglieder (11a, 11b) angeordnet
sind, welche um einen an der Oberseite (2c) des Gehäuses (2) befestigtten Zapfen (12)
verschwenkbar sind und mit den beiden Schenkeln (6a, 6b) des Federkörpers (6) gekoppelt
sind.
10. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerglieder (11a,
11b) im Bereich ihrer den Schenkeln (6a, 6b) des Federkörpers (6) zugewendeten Arme
nach unten ragende Abbiegungen (12a, 12b) aufweisen, welche bogenförmige Ausnehmungen
(2e, 2f) in der Oberseite (2c) des Gehäuses (2) durchsetzen und an den Außenseiten
der beiden Schenkel (6a,6b) des Federkörpers (6) anliegen.
11. Skibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuerglieder
(11a, 11b) unter dem Einfluß einer Feder (21) stehen, welche die Abbiegungen (12a,
12b) an die Schenkel (6a, 6b) des Federkörpers (6) anzudrücken sucht..
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 9 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den-die
Abbiegungen (12a, 12b) tragenden Armen der Steuerglieder (11a, 11b) Gelenklaschen
(13a, 13b) angelenkt sind, welche durch einen Gelenkzapfen (14) miteinander verbunden
sind, der in einem Langloch (2d) der Oberseite (2c) des Gehäuses (2) und in einem
Schlitz (15a) eines Ansatzes (15) desselben geführt ist.
13. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Skispitze zugewendeten
Ende der Sohlenplatte (10) zwei Paare von Lagerböcken (10a, 10b) angeordnet sind,
an welchen Schwenkachsen (16) befestigt sind, auf denen winkelförmige Spannbacken
(17) mit ihren Langlöchern (17a) gelagert sind.
14. Skibindung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Paar von
Lagerböcken (10a bzw. 10b) eine Steuerplatte (19) in vertikaler Richtung geführt ist,
welche etwa im Bereich ihrer unteren Hälfte eine zur vertikalen Skilängsmittelebene
hin offene, im Querschnitt etwa trapezförmige Nut (19a) aufweist, und daß an jedem
Steuerglied (11a bzw. 11b) mindestens ein Vorsprung (20) angeordnet ist, der in der
Fahrtstellung der Skibindung in diese Nut (19a) eingreift.
15. Skibindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannbacken (17)
an dem dem Spannarm (17b) gegenüberliegenden, unteren Hebelarm zwei Ausnehmungen (1?d,
1?e) aufweist, von denen die eine in der Fahrtstellung der Skibindung zur Aufnahme
eines Vorsprunges der Sohlenplatte (10) und die andere zur Aufnahme des oberen Endes
der Steuerplatte (19) dient.
16. Skibindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jede Steuerplatte (19)
unter dem Einfluß einer sie nach oben zu drücken suchenden Feder steht.
17. Skibindung nach den Ansprüchen 14 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannbacken
(17) eine etwa parallel zur Längsachse des Langloches (17a) verlaufende Außenfläche
besitzt, welche zur Anlage des oberen Endes der zugehörigen Steuerplatte (19) in der
Einsteiglage der Skibindung dient (Fig. 5).
18. Skibindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkzapfen (14)
in dem oberhalb der beiden Gelenklaschen (13a und 13b) befindlichen Bereich eine zylindrische
oder quaderförmige Verdickung aufweist, welche von einem in Skiquerrichtung verlaufenden
Bolzen.(22) durchsetzt wird, und daß im Ansatz (15) in einem Lagerbock eine Achse
(23a) angeordnet ist, auf der ein zweiarmiger Auslösehebel (23) gelagert ist, dessen
unterer, U-förmig ausgebildeter Arn an den aus der Verdickung vorstehenden Enden des
Bolzens (22) anliegt (Fig. 1).
19. Skibindung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (9'a)
des Gleitsteines (9') an beiden Seiten eine im Querschnitt keilförmige Nut (9'c) aufweist,
in der in der Fahrtstellung der entsprechend geformte, im Querschnitt etwa trapezförmige
Schenkel (6'a, 6'b) des Federkörpers einrastet (Fig. 9).