[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseskibindung mit einer in ihrem Mittelbereich
um eine etwa lotrechte Hochachse verschwenkbaren sowie um eine-von der Skispitze gesehen-vor
der Hochachse angeordnete Querachse hochklappbaren Sohlenplatte, die in der Fahrtstellung
durch eine von einer Auslöse- feder be aufschlagten Halteeinrichtung am Ski gehalten
ist, welch' letztere in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte gegenüber
dem Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben als auch
nach der Seite das Öffnen eines Festhaltemechanismus bewirkt.
[0002] Derartige Auslöseskibindungen sind in der DE-PS 25 33 337 beschrieben. Bei diesen
bekannten Skibindungen wirkt die Feder der Halteeinrichtung über einen Kolben auf
ein etwa pilzförmiges Folgeglied, das im Gehäuse der Halteeinrichtung allseits verschwenkbar
gelagert ist. Dieses pilzförmige Folgeglied greift mit seinem Stiel in eine Ausnehmung
eines skifesten Beschlages ein. Bei diesen bekannten Skibindungen ist der Skischuh
an seiner Spitze mittels eines starren Bügels an der Sohlenplatte festgehalten. Im
Falle eines Sturzes des Skifahrers nach hinten wird daher der Skischuh nur sehr schwer
freigegeben.
[0003] Dieser Nachteil wird bei der Skibindung nach der DE-PS 23 24 078 zwar vermieden,.
doch ist diese Bindung sehr kompliziert in ihrem Aufbau, wobei der Auslösemechanismus
im Zwischenraum zwischen der Grund - platte und der Sohlenplatte untergebracht ist.
Dies macht aber besondere Abdichtungsmaßnahmen gegen das Eindringen von Schnee und
Schmutz erforderlich. Weiter ist. die Montage umständlich und aufwendig.
[0004] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die angeführten Nachteile der bekannten Ausführungen
zu beseitigen und eine Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche
einfach in ihrem Aufbau/und eine sehr genaue Einstellung der gewünschten Auslösemomente
bei einem Frontalsturz und bei einem Drehsturz ermöglicht.
[0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß vor allem da - durch erreicht, daß der Festhaltemechanismus
zwei am Skischuh seitlich angreifende Spannbackenpaare auf - weist, welche als zweiarmige
Hebel ausgebildet sind, an der Sohlenplatte gelagert und durch eine an der Sohlenplatte
geführte, mit keilförmigen Ansätzen versehene Schieberplatte in die Klemmlage bringbar
sind, wobei die Schieberplatte mittels eines Steuerhebels mit einem an der Sohlenplatte
gelagerten Trittbügel gekoppelt ist.
[0006] An sich ist der Gedanke, einarmige Spannbacken, welche am Skischuh seitlich angreifen,
an einer Sohlenplatte zu lagern und durch eine Schieberplatte mit Hilfe von keilförmigen
Ansätzen in die Klemmstellung zu bringen, bereits bekannt, wie die DE-OSen 29 43 209
und--30 26 918 zeigen. Allerdings wirkt bei diesen Ausführungen die Rastfeder unmittelbar
auf die Spannbak- ken, deren Belastung zur unwillkürlichen Auslösung der Skibindung
herangezogen wird, was gewisse Ungenauigkeiten mit sich bringt, gegenüber den Skibindungen
der eingangs genannten Art, bei denen der Schwenkwinkel der Sohlenplatte für das Öffnen
des Festhaltemechanismus maßgebend ist.
[0007] Weiter ist es nicht mehr neu, bei Skibindungen Trittbügel zu verwenden, (vgl. die
US-PS 4 312 517). Doch wird bei der bekannten-Skibindung der Trittbügel lediglich
dazu verwendet, beim Einsteigen des Ski - schuhes die beiden Bremsdorne aus ihrer
Bremslage nach oben über die Ebene der Skioberseite zu verschwenken und gleichzeitig
den Skischuh sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung des Skis auszurichten.
Eine Betätigung der Halteelemente für den Skischuh durch den Trittbügel findet bei
dieser Ausfüh - rung nicht statt.
[0008] Weiters sieht die Erfindung vor, daß die Achse für den Trittbügel im Bereich des
der Skispitze zugewendeten Endes der Sohlenplatte angeordnet ist. Durch diese Maßnahme
wird das Einsteigen des Skischuhs in die Skibindung insofern vereinfacht, als die
Relativbewegung zwischen der Skischuhspitze und dem Ski ge - .genüber der umgekehrten
Anordnung (Anordnung der Trittbügelachse an dem dem Skiende zugewendeten Ende der
Sohlenplatte) wesentlich herabgesetzt wird.
[0009] Ferner ist erfindungsgemäß der Steuerhebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der
in der Sohlenplatte gelagert ist und.dessen oberes Ende mittels einer Rolle in Führungen,
die sich an der Unterseite des Trittbügels befinden, geführt ist. Auf diese Weise
kann eine große Hebelübersetzung herbeigeführt und damit die für die Verstellung der
Schieberplatte, notwendige Kraft stark reduziert werden.
[0010] Gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal ist der der Rolle gegenüberliegende Hebelarm
des Steuerhebels gabelförmig ausgebildet und mit zwei inneren Zinken sowie mit zwei
äußeren Zinken versehen. Durch diese Ausbildung wird die vom Steuerhebel auszuübende
Funktion auf zwei Paare von Elementen aufgeteilt, wobei das eine Paar nur die Verschiebung
der Schieberplatte zum Skiende hin, das andere Paar hingegen zunächst eine Verstellung
der Schieberplatte zur Skispitze hin und in Anschluß daran eine schlagartige Verschiebung
der Schieberplatte in die Spannstellung herbeiführen soll.
[0011] Um das Öffnen der Skibindung zu erleichternisind erfindungsgemäß an der Oberseite
der Schieberplatte zwei Lagerböcke befestigt, in denen ein Bolzen in Skilängsrichtung
verschiebbar geführt ist, der unter dem Einfluß einer ihn zum Skiende hin zu schieben
trachtenden Feder steht. In diese Richtung zielt auch ein weiteres Erfindungsmerkmal,
daß der Steuerhebel an seinem die Rolle tragenden Ende mit einer Nase versehen ist,
welche zur Anlage des Bolzens in der Fahrtstellung der Skibindung dient.
[0012] Selbstverständlich könnte die Schieberplatte mit Ansätzen zum Angriff der beiden
Zinkenpaare versehen sein. Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, wenn die Schieberplatte
zwischen den Lagerböcken mit einer in Draufsicht vorzugsweise etwa T-förmigen Ausnehmung
versehen ist, in welche in der Einsteiglage der Ski - bindung die vier Zinken des
Steuerhebels eingreifen.
[0013] . Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schieberplatte über mindestens einen
einarmigen Rasthebel mit der federnden Halteeinrichtung lösbar verbunden ist, welche,
wie an sich bekannt, in einem Ansatz der Sohlenplatte untergebracht ist. Nach diesem
Merkmal wird zur Beaufschlagung der Schieberplatte die Haltefeder herangezogen, die
sohin zwei Funktionen gleichzeitig zu erfüllen hat. Dies bringt eine gewisse Vereinfachung
der.Konstruktion mit sich. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Schieberplatte an ihrem
der Halteeinrichtung benachbarten Ende gabelförmig ausgebildet ist und an jeder Gabelzinke
eine Rolle trägt, welche in der Fahrtstellung der Skibindung an einem quer zur Skilängsachse
verlaufenden Absatz des zugehörigen Rasthebels anliegt. Durch die beiden Rollen wird
die Genauigkeit, mit der die Skibindung beim eingestellten Auslösemoment sich öffnet,
wesentlich erhöht, da die Reibung zwischen der Schieberplatte und den beiden Rasthebeln
durch die Rollen stark herabgesetzt wird.
[0014] Bei einer Skibindung, bei der die Halteeinrichtung ein pilzförmiges Folgeglied aufweist,
das mit seinem Kopf in einer Bohrung eines Ansatzes der Sohlen - platte nach allen
Seiten verschwenkbar gelagert ist, unter dem Einfluß eines von der Auslöse-feder belasteten
Kolbens in der Normallage gehalten wird und mit seinem Stiel in einen skifesten Beschlag
eingreift, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Kolben von einem Bolzen durchsetzt
ist, der in Langlöchern im Ansatz geführt ist und an dessen über die Langlöcher seitlich
vorstehenden Enden die Schenkel eines im Ansatz der Sohlenplatte gelagerten etwa U-förmigen
Zwischenhebels unter dem Einfluß einer Schenkelfeder anliegen, welcher Zwischenhebel
mit dem bzw. jedem Rasthebel gekoppelt ist. Auf diese Weise wird eine zuverlässige
Koppelung von Kolben und Rasthebel herbeigeführt. Dieser Effekt wird auch von einem
weiteren Erfindungsmerkmal angestrebt, daß nämlich zur Koppelung des Zwischenhe -
bels mit dem bzw. jedem Rasthebel ersterer eine Achse trägt, welche in einem in der
Längsrichtung des Rasthebels verlaufenden Langloch in diesem geführt ist.
[0015] Um eine händische Auslösung der Skibindung auf einfache Weise herbeizuführen, sieht
die Erfindung vor, daß auf der Achse mindestens eine Gelenklasche mit einem Ende angeordnet
ist, deren anderes Ende an einem im Ansatz der Sohlenplatte gelagerten, als zweiarmiger
Hebel ausgebildeten Auslösehebel angelenkt ist.
[0016] Prinzipiell wäre auch eine unmittelbare Beaufschlagung des dem Folgeglied zugeordneten
Kolbens durch die Feder der Halteeinrichtung denkbar. Um je - doch eine sehr feinfühlige
Einstellung der Federvorspannung zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß auf der Achse
für den Zwischenhebel ein einarmiger Hebel gelagert, der mit einem Nocken am Kolben
in der Bohrung der Sohlenplatte anliegt und auf der gegenüberliegenden Seite von der
Feder der Halteeinrichtung beauf- schlagt ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Auslösefeder
in einem Federgehäuse untergebracht ist, welches um die Achse für den bzw. die Rasthebel
verschwenkbar ist, wobei die Achse in mindestens einem Langloch im Ansatz etwa in
Skilängsrichtung verschiebbar ist. Ferner ist vorgesehen, daß im mittleren Bereich
des Federgehäuses an dieses Lagerzapfen angesetzt sind, auf denen zweiarmige Hebel
gelagert sind, deren untere Enden durch einardrehbar gelagerten Bolzen verbunden und
deren obere Enden an einer zumindest angenähert parallel zur Skioberseite verlaufende
Stützwand im An- .satz abgestützt sind, und daß der Bolzen eine quer zur Bolzenachse
verlaufende Gewindebohrung besitzt, in welche eine Stellschraube eingeschraubt ist,
deren Ende sich an der Innenseite des Federgehäuses z.B. mittels eines Bundes abstützt.
Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, das Verhältnis der Vorspannung der Rastfeder
am Beginn des elastischen Bereiches und im' Auslösepunkt auch dann konstant zu halten,
wenn mittels der Stellschraube die am Beginn des elastischen Bereiches wirksame Vorspannung
der Rastfeder verändert wird.
[0017] Um auch im Bereich des Federgehäuses eine Übertragung der Federkraft ohne größere
Reibungsverluste zu ermöglichen, ist im Federgehäuse ein von der Auslösefeder beaufschlagter
Kolben geführt, der an seiner von der Auslösefeder abgewendeten Seite eine Rolle trägt,
welche zur Anlage an dem Hebel bestimmt ist.
[0018] Schließlich hat es sich für die Fertigung der Skibindung als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn die . Schieberplatte aus mindestens zwei plattenförmigen Teilen besteht,
welche zwischen sich die keilförmigen Ansätze aufnehmen und durch Nieten od. dgl.
miteinander verbunden sind.
[0019] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Aus - führungsform einer erfindungsgemäßen
Skibindung rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist ein Schnitt nach der Linie I -
I in Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Skibindung bei niedergetretenem Trittbügel,
Fig.3 ein Schnitt durch die Halteeinrichtung nach der Linie III - III in Fig. 5, Fig.
4 ein Schnitt durch die Halteeinrichtung nach der Linie IV - IV in Fig. 5, Fig. 5
eine Draufsicht auf die Halteeinrichtung bei abgenommenem Gehäusedeckel und Fig. 6
ein Schnitt nach der Linie VI - VI in Fig. 2. In den Fig. 7 und 8 ist eine Einzelheit
der Skibindung im Längsschnitt bzw. im Schnitt nach der Linie VIII - VIII in Fig.
7 in größerem Maßstab wiedergegeben.
[0020] Auf einem Ski 1 sind drei Halteelemente befestigt, nämlich ein Niederhalter 1a, ein
zentraler Lagerzapfen 1b und ein Lagerbock 1c für ein Folgeglied 2. Über dem Ski 1
befindet sich eine Sohlenplatte 3. Diese besitzt an ihrem vorderen Ende eine quer
verlaufende obere Stützleiste 3a, im Abstand von dieser eine zur ersten Stützleiste
parallele untere Stützleiste 3b, ferner. eine Aufnahmebohrung 3c für den Lagerzapfen
1b sowie einen Ansatz 3d, in dem eine Halteeinrichtung 4 untergebracht ist. An den
Seitenflächen der Sohlenplatte 3 sind zwei Paare von Spannbacken 5 um Längsachsen
5a verschwenkbar gelagert (s. Fig. 6). Jede Spannbacke 5 ist als zweiarmiger Hebel
ausgebildet.
[0021] In der Sohlenplatte 3 ist ein Trittbügel 6 auf einer Achse 6a schwenkbar gelagert.
Der Trittbügel 6 steht unter dem Einfluß einer als Schenkelfeder ausgebildeten Aufstellfeder
6b. Weiters besitzt der Trittbügel 6 an seiner Unterseite eine sich in seiner Längsrichtung
erstreckende Führung 6c, in der eine Rolle ?a geführt ist, welche am Ende eines Steuerhebels
7 gelagert ist. Dieses Ende trägt eine Nase 7e. Der Steuerhebel 7 ist als zweiarmiger
Hebel äusgebildet und kann um eine in der Sohlenplatte 3 gelagerte Achse 7b verschwenkt
werden. Der der Rolle 7a gegenüberliegende Hebelarm ist gabelförmig ausgebildet, indem
er zwei längere innere Zinken 7c und zwei kürzere äußere Zinken 7d trägt (s. Fig.
8), deren Zweck später erläutert wird.
[0022] An der Sohlenplatte 3 ist eine Schieberplatte 8 verschiebbar geführt. Diese trägt
in Draufsicht keil - förmige Ansätze 8a, welche auf die unteren Arme der Spannbacken
5 in der Spannstellung der Skibindung einwirken. Gemäß Fig. 6 besteht die Schieberplatte
8 aus zwei Teilen, welche zwischen sich die Ansätze 8a aufnehmen und durch nicht dargestellte
Nieten verbunden sind. Auf der Schieberplatte 8. sind zwei Lagerböcke 8b und 8c befestigt,
in denen ein Bolzen 9 in Skilängs - richtung verschiebbar geführt ist. Der Bolzen
9 trägt einen Bund 9a und steht unter dem Einfluß einer Druckfeder 9b, welche mit
einem Ende am Bund 9a und mit dem anderen Ende am Lagerbock 8b anliegt. Die Feder
9b trachtet daher, den Bolzen 9 gegen das Skiende hin zu verschieben. In der Schieberplatte
8 befindet sich eine in Draufsicht etwa T-förmige Ausnehmung 8d, in welche in der
Einsteiglage der Skibindung die inneren ?c und die äußeren Zinken 7d eingreifen. wird
der Trittbügel 6 vom Fuß des Benützers niedergetreten, so stützen sich die äußeren
Zinken 7d an den beiden im mittleren Längsbereich der Ausnehmung 8d befindlichen Absätzen
der etwa T-förmigen Ausnehmung ab, wogegen die inneren Zinken 7c sich ungehindert
in der Ausnehmung 8d verschwenken können. Diese Zinken 7c sind lediglich zur Anlage
an der in Fig. 8 rechten Begrenzung der Ausnehmung 8d bestimmt.
[0023] An ihrem von den Spannbacken 5 entfernten, in der Halteeinrichtung 4 befindlichen
Ende ist die Schieberplatte 8 gabelförmig ausgebildet. Jede Gabelzinke 8e bzw. 8f
trägt eine Rolle 8g, welche in der Fahrtstellung der Skibindung an einem Absatz 10a
eines einarmigen Rasthebels 10 aufliegt. Dieser Rasthebel 10 erstreckt sich im.wesentlichen
in Skilängsrichtung und ist um einen Bolzen 10b verschwenkbar, welcher in Ansätzen
11a eines Federgehäuses 11 befestigt ist und in Langlöchern 3e geführt ist, die in
zwei im Ansatz 3d befindlichen, plattenartigen Vorsprüngen 3f, 3g der Sohlenplatte
3 ausgespart sind. In dem Federgehäuse 11 ist eine als Druckfeder ausgebildete Auslösefeder
12 untergebracht, welche einen Kol- ben 13 beaufschlagt, an dessen der Ausbsefeder
12 abgewendeter Seite eine Rolle 14 gelagert ist. Diese Rolle 14 wird von der Auslösefeder
12 gegen einen einarmigen, in dem Ansatz 3d der Sohlenplätte 3 auf einer Achse 15b
gelagerten Hebel 15 gedrückt, der auf der der Rolle 14 gegenüberliegenden Seite einen
Nocken 15a trägt. Dieser liegt an einem Kolben 16 an, der in einer Bohrung 3k des
Ansatzes 3d geführt ist. Die vom Nocken 15a entfernte Stirnseite des Kolbens 16 steht
mit dem Kopf des pilzförmigen Folgegliedes 2 in Berührung. Ausserdem wird der Kolben
16 von einem in Querrichtung verlaufenden Bolzen 16a durchsetzt, der in Langlöchern
3m im Ansatz 3d geführt ist und über diesen seitlich vorragt.
[0024] Etwa im mittleren Bereich der Länge des Federgehäuses 11 sind an dieses quer verlaufende
seitliche Lagerzapfen 11b angesetzt, auf denen zwei zweiarmige Hebel 17 gelagert sind.
Die unteren Enden dieser Hebel 17 sind durch einen drehbar gelagerten Bolzen 17a verbunden,
der eine quer zur Bolzenachse verlaufende Gewindebohrung besitzt. In diese ist eine
Stellschraube 18 eingeschraubt, welche sich mit ihrem Bund an der Innenseite des Federgehäuses
11 abstützt. Dem anderen Ende der beiden Hebel 17 ist eine zumindest angenähert parallel
zur Skioberseite verlaufende Stützwand 3n im Ansatz 3d der Sohlenplatte 3 zugeordnet.
[0025] Auf der Achse 15b ist ferner ein - in Skilängsrichtung gesehen - etwa U-förmiger
Zwischenhebel 19 gelagert, der unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 19a im Uhrzeigersinn
verschwenkt wird. Dieser Zwischenhebel 19 liegt mit einem Arm an dem'Bolzen 16a des
Kolbens 16 an. Ein weiterer Arm des Zwischenhebels 19 trägt eine Achse 19b, welehe
einerseits ein etwa in Längsrichtung des Rasthebels 10 verlaufendes Langloch 10c desselben
durchsetzt und anderseits als Lagerzapfen für eine Gelenklasche 20 dient. Das andere
Ende der Gelenklasche 20 ist an einem Auslösehebel 21 angelenkt, welcher als zweiarmiger
Hebel ausgebildet und um eine im Ansatz 3d der Sohlenplatte 3 bzw. in den plattenartigen
Vorsprüngen 3f, 3g derselben angeordnete Achse 21a verschwenkbar ist.
[0026] Das pilzförmige Folgeglied 2, das sich unter dem Druck des Kolbens 16 mit seinem
Kopf an einen eingezogenen Rand der Bohrung 3k im Ansatz 3d der Sohlenplatte 3 abstützt,
besitzt an seinem Stiel zwei etwa kugelförmige Verdickungen 2a und 2b, von denen die
eine 2a in einer horizontalen und die andere 2b in einer vertikalen Führung des Lagerbockes
1c untergebracht ist. Durch diese Maßnahme ist in Abstimmung mit den entsprechenden
Momentarmen der Sohlenplatte das Verhältnis des für die Auslösung bei einem Frontalsturz
erforderlichen Auslösemomentes zu dem eines Drehsturzes bestimmt.
[0027] Soll die Skibindung dem Fahrkönnen und der körperlichen Konstitution des Skifahrers
angepaßt werden, so wird zunächst die Stellschraube 18 verdreht, z.B. tiefer in die
Gewindebohrung.des Bolzens 1?a eingeschraubt. Dadurch wird der Hebel 17 entgegen dem
Uhr- zeigersinn und das Federgehäuse 11 durch die Auslösefeder 12 um die Achse 10b
gegenüber der Sohlenplatte 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei sich die Feder etwas
entspannt. Gleichzeitig bewegt sich aber die Rolle 14, welche von der Auslösefeder
12 über den Kolben 13 be - aufschlagt wird, entlang der Seitenfläche des Hebels 15
in Richtung zur Achse 15b desselben. Dadurch wird aber der wirksame Hebelarm des Hebels
15 verkleinert und zusätzlich durch die etwas entspannte Auslösefeder 12 der auf den
Kolben ausgeübte Druck reduziert.
[0028] Beim Einsteigen wird der Skischuh 22 (dieser ist lediglich in Fig. 6 angedeutet),
mit der Querfläche seines Absatzes an den Trittbügel 6 angesetzt und danach gegen
die Sohlenplatte 3 hin niedergetreten. Dabei werden die Spannbacken 5 dadurch geöffnet,
daß die Schieberplatte 8 vom Steuerhebel 7, der über die Rolle 7a mit dem Trittbügel
6 gekoppelt ist, zunächst gegen die Kraft der Auslösefeder 12 etwas nach links in
Fig. 1 verschoben wird. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß die äußeren Zinken 7d
des Steuerhebels 7 sich an den beiden Absätzen der etwa T-förnigen Ausnehmung 8d abstützen
und die Schieberplatte 8 gegen die Skispitze hin verschieben. Gleichzeitig ver - schiebt
sich der Bolzen 10b, welcher die Schwenkachse für den Rasthebel 10 bildet, in den
Langlöchern 3e in den plattenartigen Vorsprüngen 3f und 3g der Sohlenplatte 3. Haben
jedoch die äußeren Zinken 7d des Steuerhebels 7 die obere Begrenzungsfläche der Schieberplatte
8 passiert, so. schnellt diese unter dem Einfluß der Auslösefeder 12 schlagartig nach
rechts, wobei die keilförmigen Ansätze 8a der Schieberplatte 8 an den entspre - chenden
Schrägflächen an den unteren Armen der Spannbacken 5 zur Anlage kommen. Dadurch ist
der Skischuh 22 in der Skibindung festgespannt. In dieser Stellung stützt sich der
Bolzen 9 an der Nase 7e des Steuerhebels ? ab.
[0029] Findet während der Fahrt ein Sturz statt, so wird, unabhängig davon, ob dieser Sturz
ein Frontal-, ein.Drehsturz oder ein kombinierter Sturz ist, das Folgeglied 2 gegenüber
dem Ansatz 3d der Sohlenplatte 3 verschwenkt, wodurch der Kolben 16 in der Bohrung
3k gegen die Kraft der im Federgehäuse 11 untergebrachten Auslösefeder 12 zurückgeschoben
wird. Dabei verschwenkt der Kolben 16 über den Bolzen 16a den Zwischenhebel 19, welcher
über die Achse 19b den Rasthebel 10 anhebt und letzteren dadurch von den in der Schieberplatte
8 gelagerten Rollen 8g entfernt. Die Schieberplatte 8 wird nun von der Druckfeder
9b, welche sich unter Vorspannung am Bund 9a des Bolzens 9 bzw. über diesen an der
Nase 9e des Steuerhebels 7 abstützt, in Fig. 1 nach links verschoben. Dadurch werden
aber die keilförmi- gen Ansätze 8a der Schieberplatte 8 von den entsprechenden Flächen
an den unteren Armen der Spannbacken 5 entfernt, und der Skischuh 22 kann die Skibindung
verlassen.
[0030] Soll die Skibindung willkürlich geöffnet werden, so wird mit der Skistockspitze auf
den Auslöse- hebel 21 ein Druck ausgeübt, der den Hebel im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Dadurch werden aber über die Gelenklaschen 20 die Rasthebel 10 angehoben, wodurch
die Rollen 8g von den Absätzen 10a der Rasthebel 10 ab - rollen. Der übrige Vorgang
entspricht den bei einer unwillkürlichen Auslösung der Skibindung.
[0031] Bevor der Skischuh 22 die Skibindung verlassen hat, wurde, wie bereits dargelegt
wurde, die Schieberplatte 8 von der Druckfeder 9b nach links geschoben. Dadurch konnten
die beiden äußeren Zinken 7d des Steuerhebels 7 wieder in die Ausnehmung 8d der Schieber
- platte 8 eintreten. Der Trittbügel 6, welcher unter dem Einfluß der Aufstellfeder
6b steht und über die Rolle ?a mit dem Steuerhebel 7 gekoppelt ist, gelangt sohin
in die in Fig. 1 dargestellte Lage. Dabei wird die Schieberplatte 8 von den inneren
Zinken 7c des Steuerhebels 7, welche an der rechten Begrenzung der Ausnehmung 8d zur
Anlage kommen, nach rechts verschoben, bis ihre Rollen 8g auf den Absätzen 10a der
Rasthebel 10 zu liegen kommen. Die Einsteiglage der Skibindung ist auf diese Weise
wieder hergestellt.
[0032] Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an das in der Zeichnung dargestellte
und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene
Abänderungen desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise
könnte die Skibindung auch mit einem anders ausgebildeten Folgeglied oder aber mit
zwei parallel angeordneten Folgegliedern - eines für Frontalstürze, das andere für
Drehstürze - ausgestattet werden.
1. Auslöseskibindung mit einer in ihrem Mittelbereich um eine etwa lotrechte Hochachse
verschwenkba- ren sowie um eine - von der Skispitze gesehen - vor der Hochachse angeordnete
Querachse hochklappbaren Sohlenplatte, die in der Fahrtstellung durch eine von einer
Auslösefeder beaufschlagten Halteeinrichtung am Ski gehalten wird, welch letztere
in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Sohlenplatte gegenüber dem Ski bei Erreichen
eines vorbestimmten Schwenkwinkels sowohl nach oben als auch nach der Seite das Öffnen
eines Festhaltemechanismus bewirkt, dadurch gekennzeichnet , daß der Festhaltemechanismus
zwei, am Skischuh (22) seitlich angreifende Spannbackenpaare (5) aufweist, welche
als zweiarmige Hebel ausgebildet sind, an der Sohlenplatte (3) gelagert und durch
eine an der Sohlenplatte geführte, mit keilförmigen Ansätzen (8a) versehene Schieberplatte
(8) in die Klenmlage bringbar sind, wobei die Schieberplatte (8) mittels eines Steuerhe-
bels (7) mit einem an der Sohlenplatte (3) gelagerten Trittbügel (6) gekoppelt ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn - zeichnet, daß die Achse (6a) für den
Trittbügel (6) im Bereich des der Skispitze zugewendeten Endes der Sohlenplatte (3)
angeordnet ist.
3. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel
(7) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, der in der Sohlenplatte (3) gelagert ist
und dessen oberes Ende mittels einer hol- le (7a) in Führungen (6c), die sich an der Unterseite des Trittbügels (6) befinden,
geführt ist.
4. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekenn - zeichnet, daß der der Rolle (7a) gegenüberliegende
Hebelarm des Steuerhebels (7) gabelförmig ausgebildet und mit zwei inneren Zinken
(7c) sowie mit zwei äußeren Zinken (7d) versehen ist (Fig. 7 und 8).
5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekenn - zeichnet, daß an der Oberseite der
Schieberplatte (8) zwei Lagerböcke (8b und 8c) befestigt sind, in denen ein Bolzen
(9) in Skilängsrichtung verschiebbar ge - führt ist, der unter dem Einfluß einer ihn
zum Skiende hin zu schieben trachtenden Feder (9b) steht (Fig. 7).
6. Skibindung nach den Ansprüchen 3 und 5,da - durch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel
(7) an seinem die Rolle (7a) tragenden Ende mit einer Nase (7e) versehen ist, welche
zur Anlage des Bolzens (9) in der Fahrtstellung der Skibindung dient.
7. Skibindung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberplatte
(8) zwischen den Lagerböcken (8b, 8c) mit einer in Draufsicht vorzugsweise etwa T-förmigen
Ausnehmung (8d) versehen ist, in welche in der Einsteiglage der Skibindung die vier
Zinken (7c, 7d) des Steuerhebels (7) eingreifen (Fig. 8).
8. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bchieberplatte (8)
über mindestens einen einarmigen Rasthebel (10) mit der federnden Halteeinrichtung
(4) lösbar verbunden ist, welche, wie an sich bekannt, in einem Ansatz (3d) der Sohlenplatte
(3) untergebracht ist (Fig. 4).
9. Skibindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberplatte (8)
an ihrem der Halteeinrichtung (4) benachbarten Ende gabelförmig ausgebildet ist und
an jeder Gabelzinke (8e bzw. 8f) eine Rolle (8g) trägt, welche in der Fahrtstellung
der Skibindung an einem quer zur Skilängsachse verlaufenden Absatz (10a) des zugehörigen
Rasthebels (10)an - liegt (Fig. 4 und 5).
10. Skibindung nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Halteeinrichtung ein pilzförmiges
Folgeglied aufweist, das mit seinem Kopf in einer Bohrung eines Ansatzes der Sohlenplatte
nach allen Seiten verschwenk- bar gelagert ist, unter dem Einfluß eines von der Auslosefeder
belasteten Kolbens in der Normallage gehalten wird und mit seinem Stiel in einen skifesten
Beschlag eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) von einem Bolzen (16a)
durchsetzt ist, der in Langlöchern (3m) im Ansatz (3d) geführt ist und an dessen über
die Langlöcher seitlich vorstehenden Enden die Schenkel eines im Ansatz (3d) der Sohlenplatte
(3) gelagerten etwa U-förmigen Zwischenhebels (19) unter dem Einfluß einer Schenkelfeder
(19a) anliegen, welcher Zwischenhebel mit dem bzw. jedem Rasthebel (10) gekoppelt
ist (Fig. 3 - 5).
'11. Skibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Koppelung des Zwischenhebels
(19) mit dem bzw. jedem Rasthebel (10) ersterer eine Achse (19b) trägt, welche in
einem in der Längsrichtung des Rast - hebels (10) verlaufenden Langloch (10c) in diesem
geführt ist (Fig. 4).
12. Skibindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse (19b) mindestens
eine Gelenklasche (20) mit einem Ende angeordnet ist, deren anderes Ende an einem
im Ansatz (3d) der Sohlenplatte (3) gelagerten, als zweiarmiger Hebel ausgebildeten
Auslösehebel (21) angelenkt ist (Fig. 4).
13. Skibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse (15b) für
den Zwischenhebel (19) ein einarmiger Hebel (15) gelagert ist, der mit einem Nocken
(15a) am Kolben (16) in der Bohrung (3k) der Sohlenplatte (3) anliegt und auf der
gegen - überliegenden Seite von der Auslösefeder (12) der Halteein - richtung (4)
beaufschlagt ist (Fig. 3).
14. Skibindung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die feder (12) in einem
Federgehäuse (11) untergebracht ist, welches um die Achse (10b) für den bzw. die Rasthebel
(10) verschwenkbar ist, wobei die Achse (10b) in mindestens einem Langloch im Ansatz
(3d) etwa in Skilängsrichtung verschiebbar ist (Fig. 3).
15. Skibindung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß im.mittlerep
Bereich des Federgehäuses (11) an dieses Lagerzapfen (11b) angesetzt sind, auf denen
zweiarmige Hebel (17) gelagert sind, deren untere . Enden durch einen drehbar gelagerten
Bolzen (17a) verbunden und deren obere Enden an einer zumindest angenähert parallel
zur Skioberseite verlau - fenden Stützwand (3n) im Ansatz (3d) abgestützt sind (Fig. 3).
16. Skibindung nach Anspruch 15, dadurch, gekennzeichnet, daß der Bolzen (17a) eine
quer zur Bolzenachse verlaufende Gewindebohrung besitzt, in welche eine Stellschraube
(18) eingeschraubt ist, deren Ende sich an der Innenseite des Federgehäuses (11) z.B.
mittels eines Bundes abstützt (Fig. 3).
17. Skibindung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Federgehäuse
(11) ein von der Auslösefeder (12) beaufschlagter Kolben (13) geführt ist, der an
seiner von der Auslösefeder (12) abgewendeten Seite eine Rolle (14) trägt, welche
zur Anlage an dem Hebel (15) bestimmt ist (Fig. 3).
18. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberplatte (8)
aus mindestens zwei plattenförmigen Teilen besteht, welche zwischen sich die keilförmigen
Ansätze (8a) aufnehmen und . durch Nieten od. dgl. miteinander verbunden sind (Fig.
6).