[0001] Die Erfindung betrifft ein Etui für Schreibgeräte, Feuerzeuge, Uhren und dergleichen,
bestehend aus einem Unterteil und einem Deckel.
[0002] Normalerweise werden derartige Etuis aus festen Spritzgußteilen oder Blech gefertigt.
Der Deckel ist entweder ein Stülpdeckel oder durch Scharnier mit dem Unterteil verbunden.
In die Gehäuseteile ist eine kissenförmige Einlage eingesetzt, die oft aus Tiefziehfolie
mit veredelter, z.B. velourartiger Oberfläche besteht.
[0003] Insbesondere infolge der hohen Werkzeugkosten für Spritzgußteile, aber auch wegen
der vergleichsweise hohen Kosten des Spritzguß-Fertigungsverfahrens sind die bekannten
Etuis verhältnismäßig teuer. Die Herstellung ihrer Gehäuseteile im Tiefziehverfahren
schied jedenfalls bei Etuis mit Scharnier zwischen Deckel und Gehäuseunterteil deshalb
aus, weil ein tiefgezogenes Gehäuseteil aus der hier infrage kommenden dünnen Tiefziehfolie
von z.B. nur 4/10 mm Stärke einem Scharnier keinen Halt bieten kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Etui mit ansprechendem äußeren
Eindruck zu schaffen, welches sich trotz Scharnier wesentlich einfacher, schneller
und billiger fertigen läßt als die bekannten Ausführungen.
[0005] Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Unterteil aus tiefgezogener
Folie besteht, welche zu im wesentlichen senkrechten Seitenwänden mit tragender Funktion
und einer mittleren muldenartigen Vertiefung geformt ist, auf seiner Unterseite durch
ein steifes Bodenteil verschlossen und gefaßt ist und auf der Oberseite am Rand der
muldenartigen Vertiefung an einer Innenwandseite einen stufenförmigen Absatz aufweist,
neben welchem sich in den beiden angrenzenden Innenwandseiten Einbuchtungen befinden,
in die an einem klappbaren Deckel ausgebildete Scharnierzapfen einrastbar sind, wobei
der abgerundete Deckelrand zwischen den Scharnierzapfen auf dem stufenförmigen Absatz
wenigstens teilweise aufliegt.
[0006] Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß die vorgeschlagene Ausbildung des
Scharniers an einem stufenförmigen Absatz des Gehäuseunterteils die Scharnierteile
so entlastet, daß das Gehäuseunterteil samt Einbuchtungen für das Scharnier im Tiefziehverfahren
aus einer dünnen Folie geformt werden kann. Für die Versteifung im unteren Bereich
sorgt das Bodenteil, welches ein sehr einfaches Spritzgußteil sein kann. Auch der
Deckel mit den angeformten Scharnierzapfen kann im Spritzgußverfahren hergestellt
werden. Er sollte jedenfalls in sich steif sein.
[0007] Wird auf den Deckel ein Druck in Richtung zum Unterteil hin ausgeübt, stützt er sich
mit seiner Hinterkante auf dem stufenförmigen Absatz zwischen den die Scharnierzapfen
des Dekkels aufnehmenden Einbuchtungen in den seitlichen Innenwänden des Unterteils
ab.
[0008] Gegebenenfalls kann es genügen, wenn der Deckel nur mit einem Teil seiner Hinterkante
auf dem genannten stufenförmigen Absatz des Gehäuseunterteils aufliegt, vorzugsweise
wird jedoch die gesamte Innenbreite des Gehäuseunterteils für die Abstützung ausgenutzt.
Der stufenförmige Absatz bildet somit in seiner Funktion als Stützfläche für den an
der Hinterkante abgerundeten Deckel einen Teil des Scharniers.
[0009] In bevorzugter praktischer Ausführung der Erfindung ist der Deckel im geschlossenen
Zustand ringsum am Unterteil abgestützt. Wenn dann bei geschlossenem Deckel ein Druck
auf das Etui ausgeübt wird, verteilt sich dieser auf die vier Seitenwände des Gehäuseunterteils,
und zwar im wesentlichen ohne Belastung des Scharniers.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in auseinandergezogener perspektivischer Darstellung diejenigen Teile, aus denen das
Etui zusammengesetzt ist. Im einzelnen handelt es sich dabei um ein Bodenteil 10,
ein Unterteil 12 und einen Deckel 14.
[0011] Das Bodenteil 10 hat die in der Zeichnung gezeigte einfache rechteckige Form und
besteht aus einer geschlossenen Bodenfläche und kurzen Seitenwänden. Vorzugsweise
wird das Bodenteil im Spritzgußverfahren hergestellt, es kommen jedoch auch andere
Fertigungsverfahren und Formen in Frage. Wichtig ist allein, daß das Bodenteil 10,
in welches das Unterteil 12 eingesetzt wird, eine für den jeweiligen Verwendungszweck
ausreichende Steifigkeit und Festigkeit besitzt, um die vier senkrechten Seitenwände
des Unterteils 12 abzustützen und gegen Verformung unter Belastung zu halten. Mittels
nicht gezeigter, zueinander passender Vorsprünge und Ausnehmungen kann das Unterteil.12
in das Bodenteil 10 eingerastet werden.
[0012] Das Unterteil 12 hat vier äußere, im wesentlichen senkrechte Seitenwände, von denen
die Vorderwand in der Zeichnung weggelassen ist, um den Querschnitt zeigen zu können.
Im mittleren Bereich ist das Unterteil 12 mit einer Mulde 16 geformt, welche den im
Etui zu verpackenden Gegenstand aufnimmt. An dem in der Zeichnung hinteren Ende der
muldenartigen Vertiefung 16 befinden sich nahe dem oberen Rand in den inneren Seitenwänden
gegenüberliegend zwei kleine Einbuchtungen 18, von denen nur die linke in der Zeichnung
sichtbar ist. Zwischen den Einbuchtungen 18 erstreckt sich längs der hinteren Innenwand
ein stufenförmiger Absatz 20, an den sich auf gleicher Ebene längs der seitlichen
Innenwände ebensol-
- che stufenförmige Absätze 22 anschließen. Die nicht gezeigte Vorderwand reicht von
unten nur bis zur Höhe der stufenförmigen Absätze 22 und besitzt weiter unten noch
einmal einen äußeren stufenförmigen Absatz, auf dem sich im geschlossenen Zustand
des Deckels 14 dessen nach unten abgewinkeltes vorderes Ende 24 abstützt.
[0013] Das Unterteil 12 besteht vorzugsweise aus einer Tiefziehfolie mit veredelter Oberfläche
mit z.B. velourartigem oder narbigen Charakter. Um den in der muldenförmigen Vertiefung
16 aufgenommenen Gegenstand sicher zu halten, können auch noch in der Zeichnung nicht
gezeigte Vorsprünge angeformt sein, zwischen welchen der Gegenstand beim Einlegen
einrastet.
[0014] Der Deckel 14 hat an seiner Hinterkante nach beiden Seiten vorstehende Scharnierzapfen
26. Im Beispielsfall ist die Hinterkante des Deckels 14 konzentrisch zu der durch
die Scharnierzapfen 26 bestimmten Scharnierachse abgerundet ausgebildet. Bei der Montage
des steifen, z.B. im Spritzgußverfahren hergestellten Deckels 14 werden die kurzen
Scharnierzapfen 26 in die Einbuchtungen 18 eingerastet, wobei sich die Hinterkante
des Deckels 14 leicht auf den stufenförmigen Absatz 20 auflegt. Im geschlossenen Zustand
des Deckels 14 liegen dessen Seitenkanten außerdem auf den stufenförmigen Absätzen
22 auf, und das abgewinkelte Vorderteil 24 des Deckels stützt sich auf dem genannten
niedrigeren äußeren Absatz an der Vorderseite des Unterteils 12 ab.
[0015] Es versteht sich , daß sich die Form und Größe der muldenförmigen Vertiefung und
des Etuis insgesamt nach den aufzunehmenden Gegenständen richtet. Der Ersatz des bisher
gespritzten Gehäuseunterteils mitsamt einer tiefgezogenen kissenförmigen Einlage durch
das infolge der vorgeschlagenen Ausbildung des Scharniers nunmehr mögliche Unterteil
aus Tiefziehfolie ist wegen der Produktion derartiger Etuis in großen Serien mit beträchtlichen
Kosteneinsparungen verbunden.
1. Etui für Schreibgeräte, Feuerzeuge, Uhren und dergleichen, bestehend aus einem
Unterteil und einem Deckel, dadurch gekennzeichnet , daß das Unterteil (12) aus tiefgezogener
Folie besteht, welche zu im wesentlichen senkrechten Seitenwänden mit tragender Funktion
und einer mittleren muldenartigen Vertiefung (16) geformt ist, auf seiner Unterseite
durch ein steifes Bodenteil (10) verschlossen und gefaßt ist und auf der Oberseite
am Rand der muldenartigen Vertiefung (16) an einer Innenwandseite einen stufenförmigen
Absatz (20) aufweist, neben welchem sich in den beiden angrenzenden Innenwandseiten
Einbuchtungen (18) befinden, in die am klappbaren Deckel (14) ausgebildete Scharnierzapfen
(26) einrastbar sind, wobei der abgerundete Deckelrand zwischen den Scharnierzapfen
(26) auf dem stufenförmigen Absatz (20) wenigstens teilweise aufliegt.
2. Etui nach Anspruch 1, padurch gekennzeichnet , daß der Deckel (14) im geschlossenen
Zustand ringsum am Unterteil (12) abgestützt ist.