[0001] Poröse Festkörper gewinnen als Adsorbentien und Katalysatoren zunehmend an Bedeutung.
Sie unterscheiden sich von anderen Festkörpern dadurch, daß sie eine Hohlraumstruktur
besitzen. Diese Hohlraumstruktur wird durch ein System von Poren gebildet. Die Form
und öffnungsweite der Poren reichen dabei von makroskopischen Vertiefungen und Rissen
mit einigen pm Durchmesser bis zu Hohlräumen mit Öffnungsweiten, die in der Größenordnung
von Moleküldurchmessern liegen. Die Mehrzahl der synthetisch hergestellten Adsorbentien
besitzen Poren, die unterschiedliche Größenbereiche umfassen, wobei ihre Verteilung
in den wenigsten Fällen homogen ist.
[0002] Poröse Festkörper finden sich in zahlreichen Stoffklassen der Chemie. Zu ihnen zählen
anorganische Verbindungen wie Siliziumderivate, Metalloxide, Aktivkohlen usw. aber
auch poröse Metalle und Legierungen sowie teilweise vernetzte Polymere, insbesondere
Ionenaustauscher.
[0003] Poröse Festkörper besitzen um Größenordnungen höhere spezifische Oberflächen als
Metalle. Infolgedessen sind die Effekte bei Oberflächenreaktionen an solchen Festkörpern
größer. Interessant ist deshalb ein Verfahren, mit dem man die chemische Beschaffenheit
der Oberfläche bzw. der Matrix durch Abscheiden einer dünnen, diffusen Metallauflage
gezielt ändern kann.
[0004] Einer der wichtigsten Vorteile der Kombination des Metalls mit der Hohlraumgeometrie
des Trägermaterials ist beispielsweise einfacheres Ableiten von Reaktionswärme, bedingt
durch die hohe Wärmeleitfähigkeit des Metalls; Steuern von Schichtdichten und Zwischenkornvolumina
sowie das Vermeiden der dadurch verbundenen Druckverluste durch Anlegen von äußeren
Magnetfeldern, bei Anwendung im Wirbel- oder Schwebebett.
[0005] Die Herstellung metallisierter poröser Festkörper ist an sich bekannt. Dabei geht
man im allgemeinen so vor, daß man die porösen Substrate mit Ionen der Übergangsmetalle,
vorzugsweise Ru, Pd, Pt, Ag und Ni, belädt und anschließend mit einem Reduktionsmittel,
vorzugsweise Wasserstoff (vgl. DE 16 43 044, DE 25 53 762, US 35 38 019, US 30 13
987 und DDR 40 953) oder Hydrazin, Dithionit, Borhydrid usw. (vgl. DE 28 49 026, DE
20 03 522, DE 18 00 380, FR 22 70 238, US 40 76 622 Chem. Abstr. 67, 36671 s (1967))
behandelt oder auf die Substrate aufgebrachte Metallverbindungen thermisch zersetzt
(vgl. US 30 13 987 und 39 54 883).
[0006] Diese Verfahren weisen jedoch diverse Nachteile auf. Vor allem ist zu bemängeln,
daß sie nicht universell anwendbar sind. Verfahren, die beispielsweise bei Verwendung
von sehr edlen Metallen, wie Pd und Pt, zufriedenstellend verlaufen, versagen oft
völlig, wenn man weniger edle Metalle, wie Ni und Co, einsetzt.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß man praktisch alle übergangsmetalle einwandfrei, d.h.
ohne wesentliche Beeinträchtigung der Porenstruktur, auf den genannten Substraten
aufbringen kann, wenn man diese vor oder nach der Beladung mit übergangsmetallionen
mit den Metallionen der Elemente der 1. oder 8. Nebengruppe des Periodensystems bzw.
deren Verbindungen aktiviert und die Aktivierungsionen, sofern solche noch vorhanden
sind, mit z.B. einer snC1
2-Lösung sensibilisiert.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen folgendermaßen durchgeführt:
Zunächst werden poröse Festkörper mit den zu reduzierenden Metallionen beladen. Das
Beladen kann nach üblichen Verfahren erfolgen. Die Metallionenbeladung ist sowohl
in wäßrigen als auch in organischen Medien möglich. Als in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbare Metallionen kommen vor allem Cu, Ag, Au, Ni, Fe, Co, Pd und Pt bzw. deren
Gemische untereinander in Betracht. Bevorzugt sind Co und insbesondere Ni. Die beladenen
Festkörper werden gewaschen und gegebenenfalls von Lösungsmitteln bzw. überschüssigen
Metallionen befreit.
[0009] Die Aktivierung ist sowohl mit ionogenen und/oder kolloidalen als auch mit organischen
Addukten der Elemente der 1. und 8. Nebengruppe des Periodensystems möglich, wobei
die Elemente Au, Ag, Pd, Pt und Cu besonders bevorzugt eingesetzt werden. Ihre Menge
pro Liter Lösungsmittel soll 0,1 - 15 g betragen, wobei die Mengen von 0,3 - 1,5 g/1
besonders bevorzugt eingesetzt werden.
[0010] Als Aktivierungsmetall ist Palladium als Sol oder insbesondere in Form einer metallorganischen
Verbindung bevorzugt.
[0011] Die für die Metallbindung erforderlichen Gruppen des organischen Teiles der metallorganischen
Verbindungen sind an sich bekannt (vgl. DE 30 25 307), Es handelt sich zum Beispiel
um C-C- oder -C-N-Doppel- und Dreifachbindungen und um Gruppen, die einen Chelat-Komplex
ausbilden können, z.B. OH-, SH-, CO- oder COOH-Gruppen. Die Verwendung der metallorganischen
Verbindungen, die außer den zur Metallbindung erforderlichen Gruppen hinaus wenigstens
eine weitere funktionelle Gruppe aufweisen, hat den Vorteil, daß eine bessere Fixierung
der Aktivierungskeime an der Substratoberfläche erzielt wird.
[0012] Besonders geeignet für eine Fixierung des Aktivators an der Substratoberfläche sind
funktionelle Gruppen wie Carbonsäuregruppen, Carbonsäurehalogenidgruppen, Carbonsäurehydridgruppen,
Carbonestergruppen, Carbonamid-und Carbonimidgruppen, Aldehyd- und Ketongruppen, Ethergruppen,
Sulfonsäurehalogenidgruppen, Sulfonsäureestergruppen, halogenhaltige heterocyclische
Reste, wie Chlortriazinyl-, -pyrazinyl-, -pyrimidinyl- oder -chinoxalinylgruppen,
aktivierte Doppelbindungen, wie bei Vinylsulfonsäure- oder Acrylsäurederivaten, Aminogruppen,
Hydroxylgruppen, Isocyanatgruppen, Olefingruppen und Acetylengruppen sowie Mercaptogruppen
und Epoxidgruppen, ferner höherkettige Alkyl- oder Alkenylreste ab C
-f insbesondere Olein-, Linolein-, Stearin- oder Palmitingruppen.
[0013] Die organometallischen Aktivatoren werden als Lösung, Dispersion, Emulsion oder Suspension
in einem organischen Lösungsmittel oder als Mischung mit einem organischen Lösungsmittel
eingesetzt. Auch Lösungsmittelmischungen können Verwendung finden. Dagegen empfiehlt
es sich nicht, in diese Lösungsmittel Polymere, Präpolymere oder andere lackbildende
Systeme einzuarbeiten.
[0014] Als Lösungsmittel sind besonders polare, protische und aprotische Lösungsmittel wie
Wasser, Methylenchlorid, Chloroform, Trichlorethylen, Perchlorethylen, Aceton, Ethylenglykol
und Tetrahydrofuran geeignet, die mit anderen Lösungsmitteln wie Benzin, Ligroin,
Toluol usw. verschnitten werden können.
[0015] Mit diesen Lösungen werden die Matrices der zu metallisierenden Substrate benetzt,
wobei die Einwirkungsdauer vorzugsweise 1 Sekunde bis 20 Minuten beträgt. Besonders
geeignet sind dazu Verfahren wie das Eintauchen der Partikeln in die Lösungen oder
das Besprühen mit den Aktivierungslösungen.
[0016] Nach der Benetzung wird das Lösungsmittel entfernt. Dabei werden niedrig siedende
Lösungsmittel bevorzugt durch Verdampfen, z.B. im Vakuum, entfernt. Bei höher siedenden
Lösungsmitteln sind andere Verfahren, wie Extraktion mit einem Lösungsmittel, in dem
die organischen Verbindungen unlöslich sind, angebracht.
[0017] Die Aktivierung kann auch vor dem Beladen mit Metallionen durchgeführt werden. Die
so vorbehandelten Oberflächen müssen gegebenenfalls sensibilisiert werden.
[0018] Die so aktivierten Festkörper können direkt zur stromlosen Metallisierung eingesetzt
werden. Es kann aber auch erforderlich sein, die Oberfläche durch Spülen von Sensibilisierungsmittelresten
zu befreien.
[0019] Bevorzugt wird die Metallisierung in wäßriger Lösung durchgeführt. Es sich auch andere
Lösungsmittel wie Alkohole, Ether, Kohlenwasserstoffe einsetzbar. Darüber hinaus können
auch Suspensionen oder Aufschlämmungen der Reduktionsmittel verwendet werden. Als
Reduktionsmittel kommen bevorzugt Alkaliborane, Dimethyl-, Diethyl-Aminoborane, Alkalihypophosphit
oder Formalin bzw. ihre Gemische in Betracht. Ihre Mengen sollen bevorzugt bei 10-200
g/1 liegen, wobei sie in besonderen Fällen darüber oder darunter liegen können. Die
Reduktion kann bei Temperaturen von -15 bis zum jeweiligen Siedepunkt des Lösungsmittels
durchgeführt werden, wobei die Raumtemperatur besonders bevorzugt wird. Die Reduktionsbäder
können in besonderen Fällen mit Komplexbildnern wie Zitrat-Ionen (Natriumzitrat, Ammoniumzitrat,
Zitronensäure) und Ammonium-Kationen (NH
4OH, NH
4Cl) oder Ammoniak versetzt werden.
[0020] Zur Durchführung des neuen Verfahrens sind grundsätzlich alle bekannten porösen Festkörper
mit einer Oberfläche von 1 - 2000 m
2/g geeignet. In diesem Zusammenhang seien solche auf der Basis von SiO
2, Aktivkohle, Metalloxide und organischen Polymeren wie Polystyrol, Divinylbenzol,
Polyurethan, Polyisopren, Polybutadien, Polyvinylchlorid, Polyvinylpyridin, Phenolharze
und Epoxidharze erwähnt.
[0022] In diesem Zusammenhang seien die handelsüblichen zwitterionischen Ionenaustauscher
sowie saure, neutrale oder basische Ionenaustauscher, "Snake in Cage"-Harze, Mosaikharze,
"interpenetrating network" oder Kombinationen der vorgenannten Systeme erwähnt.
[0023] Der Metallanteil der verfahrensgemäß beladenen Festkörper soll 5-95 Gew.-% betragen.
Beispiel 1
[0024] 5 g makroporöse Festkörper auf der Basis von Styrol/DVB (Divinylbenzol) mit effektiver
Korngröße von ca. 0,5 mm und chelatbildenden Imindiacetat-Ankergruppen werden unter
Einwirkung von schwach saurer 10 %iger NiS0
4-Lösung (p
H ~ 4) mit Ni
2+ -Ionen beladen, mit destilliertem Wasser gewaschen, im Trockenschrank bei 40°C über
Nacht getrocknet, in einem Aktivierungsbad aus 0,7 g 4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäureanhydridpalladiumdichlorid
und 500 ml Methylenchlorid im Verlaufe von 5 Minuten aktiviert, bei RT (Raumtemperatur)
getrocknet und dann in einem Reduktionsbad aus 2,0 g Citronensäure, 0,35 g Borsäure,
5,0 g Dimethylaminoboran und 85 ml destilliertem Wasser im Verlaufe von 50 Minuten
metallisiert. Man erhält ein metallisiertes Material, dessen Porenstruktur von der
Metallauflage nicht beeinflußt wird.
[0025] 5 g der oben angegebenen metallisierten Festkörper wurden in einem Autoklaven mit
80 ml Ethanol und 12,31 g Nitrobenzol versetzt, bei 100 bar H
2-Druck und 100°C 3 h bis zur Druckkonstanz gerührt und dann abgekühlt. Nach dem Abfiltrieren
des Festkörpers konnte im Filtrat gaschromatographisch kein Nitrobenzol mehr gefunden
werden. Das eingesetzte Nitrobenzol war zu Anilin reduziert worden.
Beispiel 2
[0026] 7,5 g stark saure, makroporöse Festkörper in Wasserstoff-Form mit ca. 18 % DVB vernetzter
Matrix, einem Schüttgewicht von 800 g/l, effektiver Korngröße von 0,6 mm und Sulfonsäure
Anker-Gruppen werden unter Einwirkung von einer schwach schwefelsauren CuSO
4-Lösung mit Cu
2+-Ionen beladen, mit destilliertem Wasser gewaschen, getrocknet in einem Aktivierungsbad
aus 0,65 g Butadienpalladiumdichlorid und 1500 ml 1,1,1-Trichlorethan im Verlaufe
von 5 Min. aktiviert, im Trockenschrank bei 50°C getrocknet und dann in einem Reduktionsbad
aus 1,2 g Formalin, 1,5 g Borsäure, 1,75 g Weinsäure und 82 ml destilliertem Wasser
bei 30°C im Verlaufe von 80 Minuten metallisiert. Man bekommt ein poröses, metallisiertes
Probegut, dessen Hohlraumstruktur vom Metall nicht verändert wird.
Beispiel 3
[0027] 10 g makroporöse Festkörper gemäß Beispiel 1 werden unter Einwirkung von schwach
saurer wäßriger 8 %iger CoSO - Lösung (pH 5) mit Co
2+-Ionen beladen, gemäß Beispiel 1 getrocknet, aktiviert und dann in einem Reduktionsbad
gemäß Beispiel 1 metallisiert. Man bekommt ein durchgehend metallisiertes Probegut,
dessen poröse Struktur von der Metallauflage nicht beeinflußt wird. 10 g der oben
angegebenen metallisierten Festkörper wurden in einem Autoklaven mit 160 ml Ethanol
und 24,62 g Nitrobenzol versetzt, bei 100 bar H
2-Druck und 100°C 2,5 h bis zur Druckkonstanz gerührt. Nach dem Abfüllen des Reaktionsmediums
und der Filtration der porösen Festkörper wurde die Reaktionslösung gaschromatographisch
untersucht. Aus den Analysen geht hervor, daß das eingesetzte Nitrobenzol zu Anilin
reduziert worden ist.
Beispiel 4
[0028] 10 g stark saure, makroporöse Festkörper in Wasserstoff-Form mit ca. 18 % DVB vernetzter
Matrix, effektiver Korngröße von 0,48 mm und S0
3H-Ankergruppen werden unter Einwirkung von schwach saurer CoCl
2-Lösung (pH ~ 5) mit Co-Ionen beladen, mit destilliertem Wasser und dann mit Methanol
gewaschen, gemäß Beispiel 1 aktiviert und anschließend in einem Reduktionsbad aus
5,7 g Dimethylaminoboran und 90 g destilliertem Wasser bei RT im Verlaufe von 30 Minuten
metallisiert. Man erhält ein poröses, metallisiertes Probegut.
Beispiel 5
[0029] 10 g makroporöse Festkörper nach Beispiel 4 werden gemäß Beispiel 1 mit
Ni
2t-Ionen beladen, gemäß Beispiel 2 aktiviert, getrocknet und dann in einem Reduktionsbad
aus 15 g Dimethylaminoboran und 82 g destilliertem Wasser bei 60°C im Verlaufe von
45 Minuten metallisiert. Man erhält ein sowohl an der Oberfläche, als auch in der
Matrix metallisiertes, makroporöses Probegut.
[0030] 10 g der oben angegebenen metallisierten Festkörper wurden in einem Autoklaven mit
160 ml Ethanol und 24,62 g Nitrobenzol versetzt und gemäß Beispiel 4 hydriert. Es
konnte gaschromatographisch nachgewiesen werden, daß aus dem Nitrobenzol mit 100 %igen
Ausbeuten Anilin entstanden ist.
Beispiel 6
[0031] 10 g makroporöse Festkörper gemäß Beispiel 1 werden unter Einwirkung von schwach
saurer wäßriger 8 %iger CoSO
4-Lösung (pH ~ 5) mit Co
2+-Ionen beladen, gemäß Beispiel 1 getrocknet und dann mit einem handelsüblichen, kolloidalen
Pd-Aktivator aktiviert, mit salzsaurer SnCl
2-Lösung (pH 2) sensibilisiert, mit destilliertem Wasser gewaschen und dann in einem
Reduktionsbad gemäß Beispiel 1 metallisiert. Man bekommt ein durchgehend metallisiertes
Probegut, dessen poröse Struktur von der Metallauflage nicht beeinflußt wird.
Beispiel 7
[0032] 10 g der in Beispiel 1 aufgeführten Festkörper werden unter Einwirkung von schwach
saurer, wäßriger Salzlösung aus 3 % NiSO
4 und 9 % CoCl
2 bei RT mit Ni
2+ und Co
2+-Ionen beladen, und dann gemäß Beispiel 4 metallisiert. Man bekommt ein an der Oberfläche
bzw. in der Matrix metallisiertes, poröses Probegut.
Beispiel 8
[0033] 10 g der in Beispiel 1 aufgeführten, makroporösen Festkörper werden nach Beispiel
3 mit Co
2+-Ionen beladen, gemäß Beispiel 1 aktiviert und dann in einem Reduktionsbad, welches
aus 15 g Natriumhypophosphit, 17 g (NH
4)
2SO
4 und 200 ml destilliertem Wasser besteht, bei RT im Verlaufe von 35 Min. mit einer
makroporösen Metallauflage versehen.
Beispiel 9
[0034] 10 g der in Beispiel 2 aufgeführten, porösen Festkörper werden nach Beispiel 1 mit
Ni
2+-Ionen beladen, in einem Aktivierungsbad, welches aus 0,7 g 1,5-Cyclooctadienpalladiumchlorid
und 1 1 Trichlorethan bestehen, im Verlaufe von 2 Min. aktiviert, mit Methanol gewaschen
und dann in einem Reduktionsmittel aus 23 g Dimethylaminoboran, 21 g Malonsäure, 15
g (NH
4)
2S0
4 bei 40°C im Verlaufe von 45 Min. metallisiert. Man bekommt ein poröses, metallisiertes
Probegut.
Beispiel 10
[0035] 50 g handelsübliche Kieselgel mit einer Korngrößenverteilung von 0,2 bis 0,5 mm werden
unter Einwirkung von neutraler, wäßriger 10 %iger NiC1
2-Lösung beladen, bei 50°C unter Vakuum getrocknet, gemäß Beispiel 1 aktiviert und
anschließend gemäß Beispiel 5 metallisiert. Man erhält ein poröses, metallisiertes
Probegut mit einer Metallauflage von 6 Gew.-%.
Beispiel 11
[0036] 50 g der in Beispiel 10 aufgeführten, porösen Festkörper werden unter Einwirkung
von neutraler, wäßriger 15 %iger CuSO
4-Lösung beladen, bei 50°C unter Vakuum getrocknet, gemäß Beispiel 9 aktiviert und
anschließend in einem Reduktionsbad gemäß Beispiel 2 metallisiert. Man bekommt ein
poröses, metallisiertes Probegut mit einer Metallauflage von 8 Gew.-%.
1. Verfahren zur Herstellung metallisierter poröser Festkörper durch Beladen der Oberflächen
der metallfreien Substrate mit übergangsmetallionen und anschließende Behandlung mit
Reduktionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substrate vor oder nach der
Metallionenbeladung mit Elementen der 1. oder 8. Nebengruppe des Periodensystems bzw.
deren Verbindungen aktiviert und gegebenenfalls sensibilisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallfreien Substrate
mit Ni- oder Co-Ionen beladen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung mittels
metallorganischer Verbindungen, die außer den zur Metallbindung erforderlichen Gruppen
mindestens eine weitere funktionelle Gruppe zur Verankerung dieser Verbindungen auf
dem Substrat aufweisen, erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivierungsmetall Palladium
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als poröse Festkörper Ionenaustauscher
metallisiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die porösen Festkörper zur
Fixierung der Metallionen geeignete Ankergruppen wie -S0
3H, -COOH,

wobei n = 0-6, m = 1-6 und Y = OH, Cl, F, Br, J, enthalten.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallanteil 5-95 Gew.-%
des Gesamtgewichtes des metallisierten Festkörpers beträgt.
8. Metallisierte poröse Festkörper erhalten gemäß Verfahren des Anspruchs 1.
9. Verwendung der metallisierten porösen Festkörper gemäß Anspruch 8 als Hydrierkatalysatoren.