[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von farbigen Dekorpapierfolien
mit einer 3-dimensionalen Oberflächenstruktur durch Bedrucken der Papierfolien mit
einem Muster und Überlackieren, wobei die Druckfarbe, die an den Bereichen aufgedruckt
wird, an denen die Lackschicht dünner als an den anderen Bereichen ist, ein lackabstoßendes
Mittel enthält.
[0002] Ein Verfahren der oben beschriebenen Art ist u.a. in der US-A-3811915 beschrieben.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß das bedruckte Papier
spätestens innerhalb von 20 Stunden lackiert werden muß, da sonst ein 3-dimensionales
Muster nicht mehr erhalten werden kann (vergleiche Spalte 3, Zeile 59-61). Es besteht
jedoch ein Bedürfnis danach, zunächst die Papierfolien zu bedrucken und sie in einem
getrennten Arbeitsgang nach Bedarf zu lackieren. Der Grund hierfür liegt u.a. darin,
daß das Bedrucken von Papierfolien häufig in anderen Fabriken durchgeführt wird, als
das Imprägnieren bzw. Lackieren mit Kunstharzbindemittel enthaltenden Lösungen. Die
bedruckten Papiere können dann gelagert und versandt und zu einem beliebigen Zeitpunkt
lackiert werden unter Herstellung der DekorPapierfolien mit einer 3-dimensionalen
Oberflächenstruktur.
[0003] Ein anderes Verfahren zur Herstellung derartiger Dekorpapierfolien ist in der DE-A
3024391 beschrieben. Die Papierfolien werden gemäß diesem Verfahren durch ein aufeinanderfolgendes
Aufbringen mehrerer Grundfarben bedruckt, wobei die letzte Grundfarbe ein lackabstoßendes.Mittel
enthält, und das Papier wird danach gegebenenfalls imprägniert und anschließend lackiert.
Angaben über geeignete zu verwendende Lacke werden jedoch nicht gemacht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgäbenstellung zugrunde, ein einfaches und großtechnisch
leicht durchzuführendes Verfahren zur Herstellung der eingangs beschriebenen Dekorpapierfolien
zu finden, das zuverlässig zu einer 3-dimensionalen Oberflächenstruktur führt.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem Verfahren von Anspruch 1. Die Papierfolien
werden, wie gemäß dem Stand der Technik, mit einem Muster bedruckt. Wenn nur ein zweifarbiges
Muster gewünscht wird, genügt es, wenn die eine gewünschte Farbe aufweisende Papierfolie
mit einem Muster mit einer anderen Farbe bedruckt wird. Es können aber auch mehrfarbige
Dekorpapierfolien dadurch hergestellt werden, daß die Papierfolien mit mehreren Farben
nacheinander zur Erzielung des gewünschten Musters bedruckt werden. In jedem Fall
muß die letzte Druckfarbe an den Bereichen aufgedruckt werden, an denen die Lackshicht
der fertigen Folie dünner ist als an den anderen-Bereichen. Damit dies erzielt wird,
muß diese zuletzt aufgedruckte Druckfarbe ein lackabstoßendes Mittel enthalten. Als
lackabstoßende Mittel können, wie in den oben genannten Literaturstellen beschrieben,
Polysiloxane auf der Basis von Silikonharzen und ölen sein. Spezielle Beispiele sind
niedere Alkylsilikone wie Dimethyl- und Diethylsilikon. Beispiele für derartige Handelsprodukte
sind Dri-Film 1040 der Firma General Electric und Silikonefluid 1107 der Firma Dow
Corning (eingetragene Warenzeichen). Es können auch niedere Alkylsilikone, welche
einen gewissen Anteil Phenylgruppen enthalten, oder Esterwachse (Wachse auf Basis
Rohmontanwachs) verwendet werden.
[0006] Durch den Gehalt der zuletzt aufgedruckten Druckfarbe an derartigen lackabstoßenden
Mitteln wird erreicht, daß dann, wenn man in der beschriebenen geeigneten Weise lackiert,
an den mit dieser Druckfarbe bedruckten Stellen der Lack abgestoßen wird und deshalb
dünner ausgebildet ist, als.in den anderen Bereichen. Man erzielt so auf einer eine
glatte Oberfläche aufweisenden Dekorpapierfolie eine deutlich 3-dimensionale Oberflächenstruktur,
wie sie eine Holzoberfläche (Furnier) aufweist. Die Dekorpapierfolien gemäß der Erfindung
sind, wenn sie mit einem Holzmuster bedruckt wurden, von einem künstlichen Holzfurnier
praktisch nicht zu unterscheiden.
[0007] Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß die Papierfolie
mit einer wäßrigen Tiefdruckfarbe auf Proteinbasis bedruckt wird. Unter dem Begriff
"wäßrig" wird verstanden, daß die flüssige Phase im wesentlichen aus Wasser besteht.
Als Lösungsvermittler können bis zu etwa 30 Volum%, vorzugsweise bis zu 20 Vol.%,
besonders bevorzugt bis zu 10 Vol.%, bezogen auf die Gesamtmenge der flüssigen Phase,
aliphatische einwertige oder mehrwertige Alkohole in der Druckfarbe enthalten sein.
Beispiele hierfür sind Methanol, Ethanol, Ethylglycol, Propylalkohole, Glyzerin usw..
Bevorzugt sind Ethanol und Ethylglycol oder ein Gemisch davon, wobei in dem Gemisch
aus Ethanol und Ethylglycol der Anteil an Ethylglycol zweckmäßig etwa 10 bis 40 Vol.%,
vorzugsweise etwa 15 bis 30 Vol.% beträgt.
[0008] Die Druckfarbe enthält ein organisches Bindemittel. Ein Bevorzugtes Bindemittel ist
Casein. Außerdem enthält die Druckfarbe naturgemäß die gewünschten farbgebenden Pigmente
sowie gegebenenfalls vorgenannte lacktechnische Zusatzmittel wie Silikonharze bzw.
-öle und spezielle Wachse.
[0009] Ein weiteres wesentliches Merkmal des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß
die bedruckte Dekorpapierfolie getrocknet wird. Sie kann so längere Zeit, d.h. Wochen,
Monate oder sogar Jahre gelagert werden. Die Weiterverarbeitung kann dann an einem
beliebigen Ort bzw. zu einem beliebigen Zeitpunkt auf einer hierfür geeigneten Anlage
erfolgen. Zum Lackieren wird ein wäßriger Lack gemäß der obigen Definition verwendet.
Das wesentliche Merkmal des Verfahrens der Erfindung in dieser Beziehung besteht in
der Verwendung eines wäßrigen Lackes. Auch hier kann, wie bereits in Zusammenhang
mit der Druckfarbe beschrieben, der wäßrige Lack geringe Mengen vorzugsweise bis zu
20 Vol.%, besonders bevorzugt bis zu 10 Vol.%, organische Lösungsmittel als Lösungsvermittler
enthalten. Geeignete organische Lösungsmittel für den Lack sind Ethanol, Glycole,
Methoxybutanol.
[0010] Es ist wichtig, daß der wäßrige Lack eine Verarbeitungsviskosität im Bereich von
15 40" AK 4/20°C aufweist, vorzugsweise 22 - 30". Die Bestimmung der Viskosität im
AK-4 Becher erfolgt nach DIN 53211.
[0011] Eine wesentliche Bindemittelkomponente ist das unter a) definierte Harnstoff- und/oder
Melaminharz. Es handelt sich hier um im Handel erhältliche wäßrige Lösungen solcher
Harze. Beispiele für derartige Handelsprodukte sind
1) Maprenal MF 900 = nichtplatifiziertes Hexamethoxymethylmelaminharz (Hoechst AG)
(eingetragenes Warenzeichen)
2) Maprenal MF 920 = hochreaktives, nicht plastifiziertes Melaminharz (Hoechst AG)
(eingetragenes Warenzeichen)
3) Methanolverätherte Aminoharze der Plastopal- und Luwipal-Reihe (BASF) (eingetragenes
Warenzeichen).
[0012] Derartige Harnstoff- und Melaminharze werden in bekannter Weise mit einer wäßrigen
Säure gehärtet, wie dies dem Fachmann bekannt ist. Es können organische und anorganische
Säuren eingesetzt werden. Beispiele für organische Säuren sind p-Toluolsulfonsäure,
bzw, geblockte p-Toluolsulfonsäure. Beispiel für geeignete anorganische Säuren ist
Phosphorsäure.
[0013] Wichtig ist, daß das Gemisch aus in Wasser gelöstem Harnstoff- und/oder Melaminharz
und der Härtersäure ein langes potlife bei Raumtemperatur (ca. 4 bis 8 Stunden), und
ein kurzes potlife bei erhöhter Temperatur aufweist. Das katalysierte Lackgemisch
muß also, bei Temperatur >100°C, in weniger als 100 Sekunden, zweckmäßig in weniger
als 80 Sekunden und vorzugsweise in weniger als etwa 60 Sekunden härten.
[0014] Um einen guten 3-dimensionalen Effekt zu erzielen, ist es erforderlich, daß der Lack
als Bindemittel die oben beschriebene Komponente B in der oben angegebenen Menge enthält.
Bevorzugt werden auf 100 Gewichtsteile Festkörperbindemittel A mindestens etwa 10
Gewichtsteile, vorzugsweise mindestens etwa 20 Gewichtsteile Bindemittel B eingesetzt.
Andererseits liegt die obere Grenze für den Anteil an Bindemittel B zweckmäßig bei
250 Gewichtsteilen, bevorzugt bei 150 Gewichtsteilen.
[0015] Beispiel für Acrylharze und Glycerinderivate ist das Produkt (eingetragenes Warenzeichen)
[0016] Worleepol V 808 = wasserverdünnbares, niedrigviskoses, . hochreaktives Polyesterharz
(Worlee-Chemie GmbH)
[0017] Beispiel für geeignetes Acrylharz ist (eingetragenes Warenzeichen) Acronal 240 D
= wäßrige, weichmacherfreie Dispersion eines thermisch vernetzbaren Copolymerisates
auf Basis eines Acrylsäureester und Styrol (BASF).
[0018] Beispiel für äthoxylierte Glyzerinderivate ist das Handelsprodukt
[0019] Weichmachungsmittel 9 = Oxäthylierungsprödukt des Glyzerins (BASF).
[0020] Auch hier gilt das Gleiche. Der Lack enthält außer den Bindemitteln geeignete lacktechnische
Zusatzstoffe wie Weichmacher, Mattierungsmittel, Entschäumer, das Absetzen verhindernde
Mittel, wie dies dem Fachmann-bekannt ist.
[0021] Der Lack enthält an Bindemittel etwa 40 bis 60 Gewichtsprozente Festkörper. Er wird
zweckmäßig in einer Menge von 10 bis 50 Gramm Lacklösung pro m
2 Dekorpapierfolie, vorzugsweise 25 bis 35 Gramm pro m
2 aufgetragen.
[0022] Unmittelbar nach dem Lackieren wird die Folie durch Einwirkung von auf mehr als 100°C
erwärmte Luft ohne Einwirkung von Druck gehärtet. Die obere Temperaturgrenze für die
erwärmte Luft wird bestimmt durch die Verhinderung von auf lacktechnischem Gebiet
üblichen unerwünschten Eigenschaften wie Blasenbildung, Lackverlauf.
[0023] Zweckmäßig wird in einem Hängetrockner getrocknet, wobei die Temperatur der erwärmten
Luft ansteigt bis auf etwa 160°0. Zur Herstellung einer Dekorpapierfolie mit besonders
guten mechanischen Eigenschaften ist es zweckmäßig, daß nach dem im Anspruch 2 beschriebenen
Verfahren gearbeitet wird..
[0024] Als Harnstoff-, Melamin-, Polyester- oder Acrylatharze können hier wäßrige Imprägnierharze
eingesetzt werden, wie sie Stand der Technik sind.
[0025] Zur Durchführung dieser Verfahrensstufe kann die mit der Harzlösung imprägnierte
Folie vor dem Einlauf in die Trockenzone über eine gleichlaufende oder gegenläufige
wasserführende Walze geführt werden. Danach wird das durch die Walze aufgetragene
Waschwasser zusammen mit überschüssigem Imprägnierharz von der (bedruckten) Oberseite
der imprägnierten Folie z.B. mittels eines Rakels abgestrichen. Um eine Anreicherung
von Imprägnierharz im Waschwasser, das der Walze zugeführt wird, zu vermeiden, muß
ständig Frischwasser zugeführt und das imprägnierharzhaltige Wasser abgeführt werden.
Die so imprägnierte und an der Oberseite ausgewaschene Folie wird anschließend getrocknet.
Die Trocknung bewirkt eine Härtung des Imprägnierharzes. Es kann in gleicher Weise
gehärtet werden, wie dies oben bei der Lackierung beschrieben wurde. Zweckmäßig wird
jedoch die Härtung dieses Imprägnierharzes bei etwas höheren Temperaturen vorgenommen,
d.h. die erwärmte Luft hat zweckmäßig eine Temperatur von mindestens etwa 100°C, vorzugsweise
mindestens etwa 140°C, und die obere Grenze für die erwärmte Luft liegt zweckmäßig
bei etwa 180°C, vorzugsweise bei 170°C.
[0026] Ein besonders ausgeprägter Effekt hinsichtlich der 3- dimensionalen Oberfläche kann
dadurch erzielt werden, daß die lackierte Folie unmittelbar nach dem Lackauftrag vor
dem Erwärmen mit Luft mit der unbedruckten Seite über eine geheizte Walze mit einer
Walzenoberflächentemperatur von 60°C bis 100°C geführt wird.
[0027] Zweckmäßig beträgt die Walzenoberflächentemperatur mindestens etwa 80
oC. Durch diese Verfahrensvariante wird eine besonders starke Ausbildung der Poren
erzielt..
[0028] Ein besonderer Vorteil des Verfahrens der Erfindung liegt darin, daß aus sehr dünnen
Papierfolien Dekorpapierfolien mit ausgezeichneten mechanischen und chemischen Eigenschaften
erhalten werden können. Gemäß der Erfindung können Papierfolien mit einem Quadratmetergewicht
von 30 bis 250 Gramm eingesetzt werden. Es können sogenannte Laminatpapiere verwendet
werden, die noch keine Imprägnierung mit irgendwelchen Kunstharzen aufweisen.
[0029] Besonders bevorzugt werden einseitig glatte Laminatpapiere eingesetzt, die auf der
glatten Seite bedruckt werden. Auf der glatten Seite tritt die 3-dimensionale Oberflächenstruktur
besonders stark in Erscheinung. Die rauhere Seite ermöglicht andererseits eine bessere
Verbindung mit dem Untergrund, auf den die Dekorpapierfolien appliziert werden.
[0030] Die für den Druck eingesetzten Papiere können auch schon eine Vorimprägnierung aufweisen,
wie sie bei der Herstellung derartiger zu bedruckender Papiere in der Papierfabrik
bereits durchgeführt wird. Solche Papiere sind im Handel erhältlich unter der Bezeichnung
"Spezialpapiere spaltfest".
[0031] Um eine besonders glatte Oberfläche auf der zu bedruckenden Seite zu erhalten, ist
es möglich, die Papiere vor dem Bedrucken mit der zu bedruckenden Seite über sogenannte
Superkalander zu führen.
[0032] In den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung erläutert. Bei den angegebenen
Mengen handelt es sich um Gewichtsteile, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0033] Beispiel für Druckfarben:

[0034] Beispiele für Lacklösungen können Gemische folgender Komponenten sein:

[0035] Beispiele für Imprägnierlösungen:

Beispiel 1
[0036] Ein im Handel erhältliches Papier mit einem Gewicht von 60 gjm
2 (Handelsprodukt Spezialpapier spaltfest 60 g/m
2 der Firma Holtzmann & Cie. AG) wird unter Verwendung der Druckfarbe A im 1. Farbwerk
mit einem Holzmaserungsmuster im direkten Tiefdruck bedruckt und getrocknet. Die so
bedruckte Folie wird im 2. Farbwerk mit der Druckfarbe B bedruckt, die ein lackabstoßendes
Mittel enthält. Der Druck mit dieser Druckfarbe erfolgt lediglich an den Stellen,
an denen eine Porenbildung erzeugt werden soll. Diese Druckfarbe ist dunkler eingefärbt
als die Druckfarbe A. Die Druckfarbe B hat also grundsätzlich die gleiche Zusammensetzung
wie die Druckfarbe A, lediglich mit den vorstehend beschriebenen Abänderungen.
[0037] Die so bedruckte Papierfolie wird nach 2 Monaten mit der Lacklösung A auf der bedruckten
Oberfläche mit einer Auftragsmenge von 12 g/m
2 auf einer üblichen Papierlackiermaschine lackiert, wobei durch einen Rundrakel die
Auftragsmenge eingestellt wird. Die lackierte Folie wird durch einen Trockenkanal
geleitet, in dem die Luft--temperatur von 100°C am Eingang bis 150°C am Ausgang des
Trockenkanals ansteigt. Die Verweilzeit im Trockenkanal beträgt etwa 40 Sekunden.
Beispiel 2
[0038] Es wird zum Bedrucken ein Papier mit einem Gewicht von
70 g/m
2 verwendet, das im Handel unter der Bezeichnung: Dekorpapier satiniert der Firma PWA
Dekor GmbH + Co. erhältlich ist. Dieses Papier wird wie im Beispiel 1 beschrieben
bedruckt.
[0039] Das bedruckte Papier wird mit der Imprägnierlösung A in einer üblichen Papierimprägnieranlage
imprägniert. Überschüssiges Imprägniermittel wird durch Quetschwalzen entfernt, so
daß das Papier mit einer Menge von 4
5 g/m
2 Festkörperimprägnierharz versehen ist. Unmittelbar anschließend wird die Papierfolie
mit der bedruckten Seite über eine in einem Umweltstemperatur aufweisenden Wasserbad
laufende Walze geführt. Dadurch wird das an der bedruckten Seite befindliche, in die
Folie nicht eingedrungene Harz abgewaschen. Der Waschwasserüberzug wird durch einen
Rundrakel abgestrichen. Anschließend wird das imprägnierte Papier in einem Trockenkanal
mit ansteigender Umlufttemperatur von 100°C bis 175°C getrocknet. Diese Papierfolie
kann gelagert und versandt werden.
[0040] Die Lackierung dieser Papierfolie erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben. :
Beispiel 3
[0041] Es wird ein Laminatpapier mit einem Gewicht von 220 g/m
2 verwendet, wie es unter der Bezeichnung Kantenkarton einseitig glatt von der Firma
Holtzmann & Cie. AG erhältlich ist.
[0042] Dieses Papier wird als 4-Farbendruck ausgerüstet. Als Letzte wird im 4. Druckwerk,
also nach der Trocknung der Farben 1. bis 3. die mit Esterwachs modifizierte Druckfarbe
aufgebracht und getrocknet.
[0043] Das bedruckte Papier wird nach 2 Monaten in an sich bekannter Weise einer intensiven
Kernimprägnierung mit der Imprägnierlösung B unterworfen, wobei vor dem Waschen, wie
es in Beispiel 2 beschrieben wurde, eine Imprägnierung von 70 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Papiers, erzielt wird (gerechnet als Festkörperimprägnierharz).
Anschließend wird das imprägnierte Papier wie in Beispiel 2 beschrieben über eine
wasserführende Walze geleitet und getrocknet.
[0044] Die Lackierung erfolgt mit dem Lack C (Mattlack).
[0045] Die Lackauftragsmenge beträgt 15 Gramm Bindemittel des Lackes pro m
2 der Papierfolie. Die mit dem Lackauftrag versehene Folie wird unmittelbar anschließend
über eine Heizwalze geführt, die eine Oberflächentemperatur von 90°C aufweist. Anschließend
wird die Folie durch einen Trockenkanal mit ansteigendem Temperaturprofil von 80°C
bis 170°C geführt, wobei die Verweildauer 40 Sekunden beträgt.
1. Verfahren zur Herstellung von farbigen Dekorpapierfolien mit einer dreidimensionalen
Oberflächenstruktur durch Bedrucken der Papierfolien mit einem Muster und Überlackieren,
wobei die Druckfarbe, die an den Bereichen aufgedruckt wird, an denen die Lackschicht
dünner als an den anderen Bereichen ist, ein lackabstoßendes Mittel enthält,
dadurch gekennzeichnet , daß
1. eine wäßrige Druckfarbe verwendet wird,
2. die bedruckte Folie getrocknet wird,
3. die bedruckte Folie mit einem wäßrigen Lack mit einer Viskosität von 15 bis 40
sec im AK4-Becher enthaltend als Bindemittel im wesentlichen eine Mischung von
A) einem Gemisch aus einem in Wasser gelöstem Harnstoff- und/oder Melaminharz und
einer wäßrigen Säure als Härter, das nach Vermischen der wäßrigen Harzlösung mit der
Säure bei >100°C in weniger als 100 sec härtet,
B) einem Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe
a) wasserverdünnbares Polyesterharz
b) Acrylatharz
c) äthoxyliertem Glyzerinderivat, wobei auf 100 Gewichtsteile Festkörper Bindemittel
A) 10 bis 250 Gewichtsteile Festkörper Bindemittel B) entfallen,
lackiert wird, und
4. die lackierte Folie durch Einwirkung von auf mehr als 100°C erwärmte Luft ohne
Einwirkung von Druck gehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die bedruckte Folie vor
dem Lackieren mit einer wäßrigen Imprägnierlösung mit einer Viskosität von 15 bis
30 sec im AK4-Becher enthaltend ein Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe
i) Harnstoffharze
ii) Melaminharze
iii) Polyesterharze
iV) Acrylatharze
imprägniert und die imprägnierte Folie unmittelbar nach dem Imprägnieren mit der bedruckten
Seite über eine Walze geführt wird, deren Oberfläche mit Wasser beschichtet ist, der
Waschwasserüberzug von der Folie abgestrichen, und die Folie durch Einwirkung von
auf mehr als 100°C erwärmte Luft ohne Einwirkung von Druck gehärtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Anspruch
2 imprgänierte Folie unmittelbar nach dem Lackauftrag vor dem Erwärmen mit Luft mit
der unbedruckten Seite über eine geheizte Walze mit einer Walzenoberflächentemperatur
von 60°C bis 100°C geführt wird.