(19)
(11) EP 0 115 043 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.1984  Patentblatt  1984/32

(21) Anmeldenummer: 83112940.8

(22) Anmeldetag:  22.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A45C 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.12.1982 DE 3248743

(71) Anmelder: KRAUSER Kraftfahrzeug-Zubehör Vertriebs-GmbH
D-8905 Mering (DE)

(72) Erfinder:
  • Krauser, Michael
    D-8034 Germering (DE)

(74) Vertreter: von Kirschbaum, Albrecht, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Postfach 15 20
D-82102 Germering
D-82102 Germering (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Anbringen eines Metall-Kofferrahmens an einer Kofferschale und Teile zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Es ist ein Verfahren zum Anbringen eines Metall-Kofferrahmens an einer Kofferschale bzw. einem Koffereunterteil aus widerstandsfähigem Kunststoff geschaffen, bei welchem die offene Seite des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale bezüglich des Metallrahmens ausgerichtet wird und bei welchem dann zurVerbindung von Kofferrahmen und Kofferunterteil bzw. Kofferschale der Metall- Kofferrahmen und der freie, in sich geschlossene Rand des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale so ineinandergeführt werden, daß ein an dem freien Rand des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale ausgebildeter, im wesentlichen ringsherum verlaufender, im Schnitt widerhakenförmiger Ansatz in eine entsprechend ausgeführte Ausnehmung in der Metall-Kofferrahmen einrastet und dadurch abdichtend an der Ausnehmung anliegt. Ferner ist an dem freien Rand er Kofferschale eine von diesem Rand nach außen vorstehende dünne elastische Lippe ausgebildet, die nach dem Einbringen der Kofferschale in den Kofferrahmen abdichtend im Inneren des Kofferrahmens anliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen eines Metall-Kofferrahmens an einer Koffer schale aus widerstandsfähigem Kunststoff sowie Teile zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere die Koffer schale aus widerstandsfähigem Kunststoff und den Metallkofferrahmen.

    [0002] Üblicherweise sind an Kofferschalen aus Kunststoff bzw. an einem Kofferunterteil und/oder an einem Kofferdeckel zu deren Versteifung Kofferrahmen aus Metall, vorzugsweise aus Leichtmetall, wie beispielsweise aus Al Mg Si oder ähnlichen Legierungen angebracht. Zur Anbringung der Metall-Kofferrahmen an Kofferßchalen bzw. an dem Kofferunterteil und/oder dem Kofferdeckel sind bisher zwei Verfahren bekannt geworden. Bei dem einen Verfahren wird der Metallrahmen mit einer Vielzahl von Hohlnieten, aufspleißbaren Klammern oder ähnlichen Befestigungsmitteln mit dem jeweiligen Kofferteil verbunden. Die Hohlnieten und insbesondere die aufgespleißten Klammern werden dann im Kofferinneren durch ein Klebeband abgedeckt, damit durch diese Verbindungsmittel nicht in dem Koffer untergebrachte Gegenstände beschädigt werden können. Bei dem anderen, bisher bekannten Verfahren wird ein entsprechend ausgebildeter Metall-Kofferrahmen aufgewalzt oder aufgerollt. Beide bisher angewandten Verfahren, um einen Metall-Kofferrahmen mit einer Kofferschale bzw. einem Kofferunterteil und/oder einem Kofferdeckel fest zu verbinden, haben den Nachteil, daß teuere, aufwendige Spezialwerkzeuge benötigt werden, und-daß die Verfahren sehr zeitaufwendig und damit sehr kostenintensiv sind.

    [0003] Gemäß der Erfindung sollen die Nachteile der bekannten Verfahren zum Anbringen von Kofferrahmen an Kofferschalen bzw. -unterteilen beseitigt werden, und gemäß der Erfindung soll ein Verfahren geschaffen werden, durch welches mit einfa - chen Mitteln ein Leichtmetall-Kofferrahmen schnell und genauso fest wie mit den bekannten Verfahren an einem Kofferunterteil oder einer Kofferschale sicher angebracht werden kann; darüber hinaus sollen gemäß der Erfindung Teile zur schnellen und wirksamen Durchführung des Verfahrens geschaffen werden. Gemäß der Erfindung ist dies bei einem Verfahren zum Anbringen eines Metall-Kofferrahmens an einem Kofferunterteil bzw. an einer Kofferschale aus widerstandsfähigem Kunststoff durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht. Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in dem Unteranspruch 2 angegeben. Teile zur schnellen und wirksamen Durchführung des Verfahrens, insbesondere ein Kofferunterteil bzw. eine Kofferschale aus widerstandsfähigem Kunststoff und ein Metall-Kofferrahmen sind in den Unteransprüchen Bund 4 bzw. 5 und 6 im einzelnen angegeben.

    [0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zuerst die offene Seite des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale bezüglich eines ortsfest gehalterten Metall-Kofferrahmens ausgerichtet. Vorzugsweise wird hierzu der Kofferunterteil bzw. die Kofferschale mittels Unterdruck ein Stück über den ortsfest gehalterten Metall-Kofferrahmen angehoben und durch entsprechende Führungen genau bezüglich des Kofferrahmens ausgerichtet. Zu einer festen Verbindung von Metall- Kofferrahmen und Kofferunterteil bzw. Kofferschale werden diese dann ineinandergeführt, wobei vorzugsweise der Kofferunterteil bzw. die Kofferschale in den Metall-Kofferrahmen heineingepreßt wird.

    [0005] Hierzu ist nahe bei dem vorderen Ende des in sich geschlossenen Randes de3.Kofferunterteils oder der Kofferschale ein im wesentlichen ringsherum verlaufender Ansatz ausgebildet, der im Schnitt die Form eines Widerhakens hat. Zur Aufnahme des im Schnitt widerhakenförmigen Ansatzes am vorderen Rand des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale weist der Metall-Kofferrahmen neben einer Führungsöffnung eine im Schnitt etwa trapez-förmige Ausnehmung auf. In diese Ausnehmung des Metall-Kofferrahmens rastet bei dem unter einem entsprechenden Druck erfolgenden Einführen des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale der an diesen ausgebildete, im Schnitt hakenförmige Ansatz so ein, daß dieser Ansatz fest und damit dicht an einem zur Rahmenöffnung etwa senkrecht verlaufenden Teil der Ausnehmung anliegt. Um das Einführen des am vorderen Rand des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale ausgebildeten, im Schnitt widerhakenförmigen Ansatzes zu erleichtern, ist in dem Metall-Kofferrahmen etwa gegenüber der in ihm ausgebildeten Ausnehmung eine flache Ausbuchtung vorgesehen. Ferner ist am vorderen freien Ende des in sich geschlossenen Randes eines Kofferunterteils bzw. einer Kofferschale in dessen bzw.-deren Verlängerung eine dünne, elastische, nach außen hin vorstehende Lippe ausgebildet, die nach dem Einführen des Randes des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale in den Metall-Kofferrahmen umgebogen wird und dadurch abdichtend am Ende der Führungsöffnung in dem Kofferrahmen anliegt.

    [0006] Aufgrund der entsprechenden Ausbildung des vorderen Randes eines Kofferunterteils bzw. einer Kofferschale und einer entsprechend angepaßten Ausbildung der Führungsöffnung bzw. der Ausnehmung in dem Metall-Kofferrahmen ist zum einen erreicht, daß die beiden erwähnten Teile nach einer Ausrichtung in einfacher Weise ineinandergedrückt werden können, wobei dann der im Schnitt widerhakenförmige Ansatz am vorderen Ende eines Kofferunterteils oder einer Kofferschale so in die Ausnehmung des Kofferunterteils einrastet, daß der Kofferunterteil bzw. die Kofferschale fest und sicher mit dem Kofferrahmen verbunden ist . Zum anderen ist durch das feste und damit dichte Anliegen des im Schnitt widerhakenförmigen Ansatzes an einer Wandung der Ausnehmung sowie durch das feste und damit ebenfalls dichte Anliegen der am vorderen Ende des Randes eines Kofferunterteils bzw. einer Kofferschale ausgebildeten Lippe am inneren Ende der Führungsöffnung eine zweifache Dichtung erreicht, durch die auf einfache und zuverlässige Weise gewährleistet ist, daß ein Eindringen von Wasser, Feuchtigkeit, Schmutz u.ä. in das Kofferinnere praktisch ausgeschlossen ist.

    [0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, wobei in der einzigen Figur im Schnitt der vordere Rand eines Kofferunterteils bzw. einer Kofferschale dargestellt ist, der in einen ebenfalls im Schnitt dargestellten Kofferrahmen eingeführt ist. Hierbei ist die Erfindung nur anhand einer möglichen Ausführungsform näher erläutert. Ferner sind erfindungswesentliche Merkmale der Teile zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gerade der Zeichnung entnehmbar.

    [0008] In der Figur ist im Schnitt schematisch ein vorderer Rand 10 eines in sich geschlossenen Kofferunterteils bzw. einer in sich geschlossenen Kofferschale 1 dargestellt. Am vorderen freien Ende des Randes 10 ist eine dünne elastische Lippe 11 ausgebildet, die vor einem Einführen des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale 1 in einen Metall-Kofferrahmen frei nach außen, d.h. in der Figur nach oben vorstehen würde. Nach dem Einführen und Hineinpressen des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale 1 in den Metall-Kofferrahmen 2 wirddie Lippe 11 umgebogen und zusammengedrückt, so daß sie dann fest und damit abdichtend im Inneren des Metallrahmens anliegt.

    [0009] An dem freien Rand 10 eines Kofferunterteils bzw. einer Kofferschale 1 ist ein Ansatz 12 ausgebildet, welcher rings um den oberen Teil einer Kofferschale bzw. eines Kofferunterteils 1 verläuft; dieser Ansatz 12 weist im Querschnitt etwa die Form eines Widerhakens auf, der in einer Richtung von dem vorderen Rand 10 desKofferunterteils bzw. der Kofferschale vorsteht, die von dem freien Ende wegweist, d.h. in der Figur nach schräg rechts unten verläuft. Hierbei weist der Ansatz im Schnitt eine wesentlich geringere Stärke als die Wandstärke des Kofferunterteils bzw. der Kofferschale 1 auf.

    [0010] Ferner ist ebenfalls im Schnitt ein Teil eines Metall-Kofferrahmens 2 dargestellt, welcher einen Führungsschenkel 22 aufweist, der in eine flache Ausbuchtung 21 übergeht, die wiederum zu einer etwa U-förmigen öffnung im Inneren des Rahmens 2 führt. Ge.genüber der flachen Ausbuchtung 21 ist in einem etwas stärker ausgeführten Schenkel 25 des Metall-Kofferrahmens 2 eine Ausnehmung 20 ausgebildet, die in der Schnittdarstellung in Draufsicht etwa trapezförmig ist, wobei der in der Figur untere Teil 20a der Ausnehmung 20 etwa senkrecht zu der öffnung 24 verläuft. Ferner ist in der Figur oberhalb der Ausbuchtung 21 neben der Öffnung 24 noch ein U-förmiger Ansatz 23 vorgesehen, in welchen zur Abdichtung des Kofferunterteils bezüglich eines Kofferdekkels bzw. zur Abdichtung von zwei Kofferschalen ein Dichtteil, im allgemeinen Moosgummi eingebracht ist.

    [0011] Wie aus der Figur zu ersehen ist; ist der vordere Rand 10 des Kofferunterteils 1 eingeführt, wobei dann der Rand in der öffnung 24 des Rahmens 2 zu liegen kommt, während der darunter ausgebildete, im Schnitt widerhakenförmige Ansatz 24 in die Ausnehmung 20 so zu liegen kommt, daß das vordere freie Ende des widerhakenförmigen Ansatzes 12 fest und damit abdichtend an dem Teil 20a derAusnehmung 20 anliegt.

    [0012] Ebenso liegt die zusammengedrückte und umgebogene Lippe 11 in der Darstellung am oberen inneren Ende der öffnung 24 fest und damit ebenfalls dicht an. Somit ist durch das dichte Anliegen sowohl des Ansatzes 12 als auch der umgebogenen bzw. zusammengedrückten Lippe eine doppelt wirkende Dichtung geschaffen, so daß ein Eindringen von Wasser, Feuchtigkeit, Staub, Schmutz u.ä. aufgrund dieser doppelten Abdichtung wirksam unterbunden sein dürfte. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Metall-Kofferrahmens sowie des vorderen Endes eines Kofferunterteils oder einer Kofferschale kann letzter bzw. letztere einfach in den Metall-Kofferrahmen eingeführt und dann hineingepreßt werden, wobei beim Einführen der vordere Rand in Höhe der Ausnehmung etwas in die Ausbuchtung ausweichen kann, bis der widerhakenförmige Ansatz 12 in Höhe der Ausnehmung 20 zu liegen kommt und dann in diese einrastet. Durch dieses Einrasten ist dann eine feste und sichere Verbindung zwischen Kofferrahmen und dem Kofferunterteil bzw. einer Kofferschale gewährleistet, die nach einem Einrasten des Ansatzes 12 in der Ausnehmung 20 absolut sicher miteinander verbunden sindlund ohne ein Zerstören eines der beiden Teile nicht mehr voneinander getrennt werden können und somit eine Einheit bilden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Anbringen eines Metall-Kofferrahmens an einer Kofferschale aus widerstandsfähigem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die offene Seite der Kofferschale (1) bezüglich des Metallrahmens (2) ausgerichtet wird, und daß zur Verbindung von Kofferrahmen (2) und Kofferschale (1) der Metall-Kofferrahmen (2) und der freie, in sich geschlossene Rand (10) der Kofferschale (1) so ineinandergeführt werden, daß ein an dem freien Rand (10) der Kofferschale(1) ausgebildeter, im wesentlichen ringsherum verlaufender, widerhakenförmiger Ansatz (12) in eine entsprechend ausgeführte Ausnehmung (20) in dem Metall-Kofferrahmen (2) einrastet und dadurch abdichtend an der Ausnehmung (20) anliegt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an dem freien, in sich geschlossenen Rand (10) der Kofferschale (1) ausgebildete und von diesem Rand (10) nach außen vorstehende,dünne, elastische Lippe (11) nach dem Einbringen der Kofferschale (1) in den Kofferrahmen (2) abdichtend im Inneren des Kofferrahmens (2) anliegt.
     
    3. Kofferschale aus widerstandsfähigem Kunststoff zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere freie Ende des in sich geschlossenen Randes (10) der Kofferschale (1) in dessen Verlängerung in eine dünne, nach außen vorstehende, elastische Lippe (11) übergeht, und daß nahe beim vorderen Ende des in sich geschlossenen Randes (10) der Kofferschale ein im wesentlichen ringsherum verlaufender Ansatz (12) ausgebildet ist, der im Schnitt die Form eines Widerhakens hat, welcher in einer zu der vorstehenden Lippe (11) entgegengesetzten Richtung vom Rand (10) wegsteht und dadurch mit diesem einen spitzen Winkel (3) einschließt.
     
    4. Kofferschale nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen in sich geschlossene, widerhakenförmige Ansatz (12) an der Außenseite der Kofferschale (1) im Querschnitt erheblich dünner ist als der Querschnitt des in sich geschlossenen Randes (10) der Kofferschale. . .
     
    5. Metall-Kofferrahmen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einführen des freien Endes der Kofferschale (1) der Metall-Kofferrahmen einen Führungsschenkel (22) und eine öffnung (24) aufweist, und daß er (2) zur Aufnahme des im Schnitt widerhakenförmigen Ansatzes (12) eine im Schnitt etwa trapezförmige Ausnehmung (20) aufweist, wobei der Teil der Ausnehmung (20), an welchem der zur Außenseite hin vorstehende, widerhakenförmige Ansatz (12) anliegt, etwa senkrecht zu der Rahmenöffnung (24) verläuft.
     
    6. Metall-Kofferrahmen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß etwa gegenüber der zur Aufnahme des widerhakenförmigen Ansatzes (12)an der Kofferschale (1) vorgesehenen Ausnehmung (20) an dem Führungsschenkel (22) eine Ausbuchtung (21) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung