[0001] Die Erfindung befasst sich mit einem Unterwasserpropellerantrieb gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Hauptanspruches.
[0002] Schiffe, von denen eine besondere Manövrierfähigkeit erwartet werden muß, werden
häufig mit sogenannten Querstrahlrudern ausgestattet. In einem quer zur Schiffslängsachse
im Bugbereich liegende Rohrtunnel ist ein Propeller angeordnet. Ein Antriebsmotor
im Inneren des Schiffes treibt über eine senkrecht zum Querkanal liegende Welle und
eine Getriebegondel den Propeller an. Die Getriebegondel, die die zur Übertragung
der Drehmomente erforderlichen Stirn- und Kegelräder aufnehmen muß, weist daher entsprechend
große radiale Abmessungen auf, die den Querschnitt des Rohrtunnels stark verengen.
Der Ein- und Ausbau dieses Querstrahlantriebes erfordert ein Eindocken, zumindest
aber ein entsprechendes Trimmen des Schiffes. Der elektrische und auch der hydrodynamische
Wirkungsgrad solcher Antriebe sind verhältnismässig schlecht.
[0003] Unterwasserpumpen, z. B. für den Tiefseeeinsatz, arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip.
In die Förderleitung ist ebenfalls ein Schraubenpropeller eingebaut. Der Antrieb des
Propellers kann mit einem Unterwassermotor mit oder ohne Getriebe erfolgen. Mit einem
gefluteten Motor sind derartige Pumpen auch für große Tiefen verwendbar. Motor und
Getriebe liegen bei dieser Ausführung im Strahlbereich des Propellers. Auch hier wird
der Strahlquerschnitt stark verringert. Schließlich ist aus der DE-PS 688 114 ein
elektrisch angetriebener Propeller bekannt, bei dem die Flügelenden des Propellerblattes
mit einem peripheren Ring verbunden sind, der den elektrisch passiven Teil (Rotor)
eines Antriebsmotors aufnimmt. Der elektrisch aktive Teil (Stator) befindet sich in
einer den Propeller aufnehmenden Düse.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist darin zu sehen, einen Unterwasserpropellerantrieb
zu schaffen, der in Rohrtunnel eiri- und ausbaubar ist, einen maximalen Strömungsquerschnitt
und damit einen guten Wirkungsgrad gewährleistet, und bei Nichtbetrieb und ungewollter
Anströmung in technisch einfacher Weise abbremsbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen
Merkmale gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die besonderen Vorteile des Antriebes nach der Erfindung bestehen darin, daß er kleinvolumig
ist, sich leicht austauschen und warten lässt und einen guten Wirkungsgrad besitzt.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbesipiel nach der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt
Figur 1 eine Propellereinheit,
Figur 2 einen Doppelpropeller in einem Querkanal,
Figur 3 eine senkrecht zum Querkanal einsetzbare Baueinheit.
1. Unterwasserpropellerentrieb mit mindestens einem Schraubenpropeller, dessen Flügelenden
über einen peripheren Ring miteinander verbunden sind, der den permanent erregten
Rotor eines elektrischen Antriebsmotors aufnimmt, dessen Stator im ortfesten Teil
untergebracht ist, wobei der Spalt zwischen Rotor und Stator geflutet ist, dadurch
gekennzeichnet, daB der Schreubenpropeller (8) mit seiner Lagerung (3 bis 7) in ein
zylindrisches, an den Stirnflächen offenes Gehäuse (2) eingebaut ist, welches als
Baueinheit in einen bestehenden Rohrtunnel (17) einschiebbar und in der Einbaulage
befestigbar ist, wobei der Stator (12) über ein Stromkabel (21) an einen AnschluBkasten
(23) auBerhalb des wasserbereichs und der AnschluBkasten (23) wahlweise an ein speisendes
Netz oder an einen KurzschluBschalter angeschlossen sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Welle (7) des Propellers
(8) in Armkreuzen (3, 4) gelagert ist, die fest mit dem zylindrischen Gehäuse (2)
verbunden sind.
3. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) an dem Rohrtunnel
lösbar befestigt ist.
4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) an den Stirnflächen
mit Flanschen (26, 27) versehen ist und quer zur Längsrichtung des Tunnels in den
für den Einbau vorgesehenen Tunnelabschnitt einsetzbar ist, und daß die benachbarten
Tunnelenden (30, 31) ebenfalls Flansche (28, 29) aufweisen.
5. Antrieb nach Anspruch 1 in der Verwendung als Querstrahlruder, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propeller mit Lagerung und elektrischem Antrieb in das Ende eines Querkanalabschnittes
(19) lösbar eingebaut ist, der als Einheit in eine Seitenwandöffnung (16) eines Schiffes
bis zum Anschlag (20) gegen den fest eingebauten Querkanalabschnitt (17) einschiebbar
ist.
6. Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daB der einschiebbare Querkanalabschnitt
(19) um die Gehäusebreite länger ist als der feste Querkanalabschnitt (17).
7. Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Querstrahlruder
das an den Stator angeschlossene Stromkabel (21) zwischen der Innenwand des Rohrtunnels
(17) und der Rohreinheit (19) und durch ein Steigrohr (22) zu dem oberhalb der Wasserlinie
angeordneten Kabelanschlußkasten (23) verlegt ist.
8. Antrieb nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch die Verwendung der Baueinheit als
Unterwasserpumpe in einer Pumpenleitung. Der Unterwasserpropellerantrieb gemäß Figur
1 ist für sich als Baueinheit in Rohrtunnel für Querstrahlantriebe von Schiffen oder
in Förderleitungen für Tiefseepumpen einsetzber. Die Baueinheit 1 besteht aus einem
axial kurzen, zylindrischen Gehäuse 2, das an den Stirnseiten offen ist. Mit dem Gehäuse
2 sind Armkreuze 3, 4 verbunden, die Lager 5, 6 für die Welle 7 eines Schraubenpropellers
8 aufnehmen. Die Flügelenden des Propellers 8 sind mit einem Ring 9 verbunden, in
welchem über den Umfang verteilt der Rotor 10 mit Permanentmagneten eines elektrischen
Antriebsmotors eingesetzt ist. Der Ring 9 wird von einer Aussparung 11 im Gehäuse
2 aufgenommen. In dem Gehäuse 2 ist, dem Rotor 10 gegenüber, ebenfalls über den Umfang
des Gehäuses 2 verteilt, der Stator 12 angeordnet. An den Stator 12 ist ein Stromkabel
angeschlossen, das zwecks vereinfachter Montage der Baueinheit in einer Nut 13 des
Gehäuses liegt und am Einbauort durch eine Tunnelöffnung zu einem AnschluBkasten außerhalb
des wasserbereichs geführt wird.
Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Querkanal in einem Schiff mit einer Baueinheit,
hier in Form eines Doppelpropellers, die gegenläufig drehen, um die Drallenergie des
einen Propellers besser ausnutzen zu können und die Schubwirkung zu erhöhen. Mit 15
ist die eine Seitenwand des Schiffes bezeichnet, die eine Öffnung 16 unterhalb der
gestrichelt dargestellten Schiffswasserlinie aufweist. Von dieser Öffnung 16 zu einer
entsprechenden Öffnung in der gegenüberliegenden Schiffswand ist ein Rohrtunnel 17
verlegt. Die Propellereinheit 18 kann nun, wie dargestellt, in einer Werkstatt in
einem Rohrabschnitt 19 fertig montiert werden. Das Rohr mit der Baueinheit 18 wird
danach zum Schiff transportiert und durch die SEitenöffnung 16 in den Rohrtunnel 17
eingeschoben, bis zu einem ringförmigen Absatz 20 im Rohr 17. Der Rohrabschnitt 19
wird dann fest mit der Schiffswand 15 verbunden und das in einer Nut oder einer Doppelwandung
des Rohrabschnittes liegende Stromkabel 21 in einem Steigrohr 22 zu einem Anschlußkasten
23 geführt, der oberhalb der Schiffswesserlinie liegt. Von diesem AnschluBkasten führt
wahlweise der Anschluß zur Einspeisestelle oder zu einer KurzschluBschaltung über
widerstände. Hierdurch wird bei Nichtbetrieb des Querstrahlantriebes oder der Unterwasserpumpe
verhindert, daß durch generatorisches Bremsen des Motors ein unkontrollierter Lauf
des Propellers infolge Anströmung stattfindet und dadurch verursschteStörgeräusche
entstehen.
Eine andere Möglichkeit der Montage der Baueinheit 18 besteht darin, nur diese Baueinheit
durch die Seitenöffnung 16 in einen Rohrtunnel einzuschieben und in der vorbestimmten
Position zu befestigen. Das Steigrohr für den Kabelanschluß kann in diesem Falle direkt
über der Baueinheit angeordnet sein. Der Verlauf des Steigrohres wird dabei jeweils
an die Schiffsräumlichkeiten anzupassen sein.
Schließlich ist es möglich, wie Figur 3 zeigt, die Baueinheit 25 mit Flanschen 26,
27 zu versehen und mit Flanschen 28, 29 an den Enden der fest verlegten Querkanalabschnitte
30, 31 unter Einfügung von Dichtungsringen 32 fest zu verbinden. Bei dieser senkrecht
zur Tunnelachse eingeführten Baueinheit 25 ist der besondere Vorteil festzustellen,
daß die Baueinheit in der Werkstatt, mit Kabelenschluß am Stator, Steigrohr 33 und
AnschluBkasten 34 fertig montiert werden kann. Bei der Montage an Bord ist dann lediglich
noch der Anschluß an den Stromerzeuger oder eine KurzschluBschaltung vorzunehmen.