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EP 0 115 059 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.08.1984 Patentblatt 1984/32 |
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Anmeldetag: 23.12.1983 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
26.01.1983 DE 3302423
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Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
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D-81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Riegler, Manfred, Dipl.-Ing.
D-8011 Brunnthal (DE)
- Günther, Christian, Dr.-Ing.
D-8033 Haar (DE)
- Weidinger, Hans, Dipl.-Ing.
D-8011 Putzbrunn (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Einrichtung zum Klimatisieren von Reisezugwagen |
(57) Bei einer Einrichtung zum Klimatisieren des Fahrgastraumes von Reisezugwagen durch
Zuleiten von aufbereiteter Luft über wenigstens einen im Dachraum der Wagenlänge nach
sich erstreckenden Kanal (3) wird eine Belästigung der Fahrgäste durch Blasluft weitgehend
ausgeschlossen durch die Paarung von Lufteinblasöffnungen (5) mit Luftabsaugöffnungen
(8) in dachseitiger Positionierung derart, daß nach einem im Fahrgastraum dachseitig
begonnenen, raumeinwärtsdrehenden Kreislauf von Zuluft letztlich wieder dachseitig
Abluft in eine Umluftrückführung (9) abführbar ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Klimatisieren des Fahrgastraumes von
Reisezugwagen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der derzeit in europäischen Eisenbahnpersonenwagen zum Klimatisieren bevorzugten
Zulufteinblasung senkrecht nach oben entlang den Fensterflächen besteht bekanntlich
insbesondere im Kühlbetrieb das Problem von Zuglufterscheinungen. Denn die Forderung
nach Kaltluftverteilung über den gesamten Fahrgastraum bedingt naturgemäß bei aufwärts
gerichteter Zulufteinblasung eine relativ hohe Blasgeschwindigkeit. Entsprechend müßte
bei dachseitiger Zulufteinblasung im Heizbetrieb auch mit einer hohen Blasgeschwindigkeit.
gearbeitet werden mit der zwangsläufigen Folge von Belästigungen der Fahrgäste.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Einrichtung der eingangs gennanten
Art trotz dachseitiger Zuluftzuleitung Belästigungen der Fahrgäste durch Blasluft
weitgehend auszuschließen.
[0004] Diese Aufgabe ist gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst, also durch
einen im Wege der dachseitigen Paarung von Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen bewirkten
Zuluftkreislauf im Fahrgastraum. In Weiterbildung der Erfindung werden hierbei Großraum-Reisezugwagen
Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen vorzugsweise an beiden Wagenlängsseiten im Sinne
der Erzeugung je eines gesonderten Zuluftkreislaufes in den Raumhälften beiderseits
der Wagenlängsmittenebene aufweisen, dagegen wird der Abteil-Reisezugwagen mit solchen
Öffnungen an beiden Abteilwänden im Sinne der Erzeugung je eines gesonderten Zuluftkreislaufes
in den Raumhälften beiderseits der Abteillängsmittenebene versehen. Dies wird nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung und weiterer Ausgestaltungen näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt hierzu nur schematisch in
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Wagenkasten eines Großraum-Reisezugwagens,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Wagenkasten eines Abteil-Reisezugwagens,
Fig. 3 das Abteil gemäß Fig. 2 im Querschnitt.
[0005] Der in Fig. 1 dargestellte Fahrgastraum eines Reisezugwagens mit durch einen offenen
Gang getrennten Sitzen 1 beiderseits der Wagenlängsmittenebene 2, also ein sog. Großraum
ist über zwei im Wagendachraum der Wagenlänge nach sich erstreckende Zuluftkanäle
3 mit einem nicht dargestellten mit Frischluft versorgten Klimaaggregat verbunden,
z.B. eine bekannte Einheit aus einer Kompressorkältemaschine, Luftfiltern, einent
Verdampfer, Lufterhitzern, Ventilatoren und dgl.. Von den Zuluftkanälen 3 zweigen
Verteilungskanäle 4 ab, die über Vverteilungskästen 18 in Lufteinblasöffnungen 5 münden.
Die Verteiiungskästen 18 können bei ausreichendem Raum angebotauch die Funktion der
Zuluft- undVerteilungskanäle 3 bzw. 4 übernehmen, d.h. dann können letztere als solche
eingespart werden. Die Lufteinblasöffnungen 5 sind vorzugsweise am Boden 6 von raumdeckenseitigen
(Klein-) Gepäckablagen so ausgerichtet, daß diese für die angeblasene Luft eine Leitfunktion
erfüllen; andernfalls kann die jeweilige Lufteinblasöffnung auch über der Gepäckablage
unmittelbar an der Raumdecke 7 positioniert sein. Durch eine Paarung dieser Lufteinblasöffnungen
5 mit je einer in deren Nähe an der Wagenseitenwand positionierten Luftabsaugöffnung
8 wird in der durch die Pfeile veranschaulichten Weise in jeder Hälfte des Fahrgastraumes
ein raumeinwärtsdrehender Luftkreislauf bewirkt, wobei die Abluft der Luftabsaugöffnungen
8 über eine Umluftrückführung 9 zum Klimaaggregat gelangt; als Umluftrückführung wird
vorzugsweise der verbleibende Dachhohlraum genutzt. Bei einem solchen Luftkreislauf
nach Art einer Luftwalzenbildung ist eine Belästigung der Fahrgäste durch Blasluft
weitgehendst ausgeschlossen, wobei die dargestellte Erzeugung zweier gegensinnig rotierender
Luftwalzen, d.h. je eines gesonderten Zuluftkreislaufs in den Raumhälften beiderseits
der Wagenlängsmittenebene 2 Geruchsbelästigungen der Fahrgäste der einen Raumhälfte
beispielsweise durch rauchende Fahrgäste der anderen Raumhälfte auf das Geringstmögliche
reduziert. Luftverunreinigungen werden nicht verschleppt, sondern auf kürzestem Wege
abgesaugt.
[0006] Gemäß Fig. 2 und 3 kommt eine derartige Klimatisierung ebensogut für Abteil-Reisezugwagen
in Betracht, wobei gemäß Fig. 3 Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen 5 bzw. 8 an beiden
Abteiltrennwänden 10 im Sinne der Erzeugung je eines gesonderten Zuluftkreislaufes
in den Raumhälften beiderseits der Abteillängsmittenebene 11 bevorzugt werden. Dabei
kann gemäß Fig. 2 Fortluft über Lüftungsgitter 12 in den Wagenseitengang geleitet
und hierin zum Klimatisieren genutzt werden unter Absaugung einerseits in die betreffenden
dachseitigen Umluftrückführungen 9 und andererseits in einen bodenseitigen Fortluftkanal
13 (Fig. 2).
[0007] Die Möglichkeit der bodenseitigen Fortluftabsaugung ist selbstverständlich auch innerhalb
des Abteiles durch einen entsprechenden Fortluftkanal 14 realisierbar, wobei (außer
Lüftungsgittern) hieran z.B. über Stichleitungen zusätzlich angeschlossene Luftabsaugöffnungen
15 vorzugsweise unterhalb der Sitzflächen der beiden Sitzreihen angeordnet sind; diese
Anordnung steigert die Wirksamkeit der Abteil-Luftdurchspülung ganz beträchtlich.
Die Fortluft könnte hierbei selbstverständlich auch, wie in Fig. 1 angedeutet, zur
Fußbodenheizung genutzt werden, wobei dann bloß die an die bodenseitigen Luftabsaugöffnungen
15 angeschlossenen Fortluftkanäle 13, 14 über im Fußboden sich erstreckende Leitungen
16 und einen diesen nachgeschalteten Ventilator 17 mit dem Unterflurraum des Reisezugwagens
zu verbinden sind. Die hierdurch zugleich erzielte Klimatisierung des Unterflurraumes
reduziert die Wärmeverluste, wobei der durch die Lufteinblasung entstehende Überdruck
im Unterflurraum dort zugleich das Eindringen von Verunreinigungen weitgehend verhindert.Sofern
das vorgenannte Klimaaggregat auf entsprechenden Druck ausgelegt ist, kann auf die
vorgenannte bodenseitige Luftabsaugung verzichtet werden, d.h. es genügen bodenseitige
Luftöffnungen zur bloßen Abführung von Fortluft. Selbstverständlich kann bei entsprechender
Anordnung der Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen erforderlichenfalls auch im Abteil,
wie im Großraum, ein quer zur Wagenlängsachse gerichteter Luftkreislauf erzeugt werden.
In allen Fällen hat das erfindungsgemäße Paarungsprinzip von dach- bzw. raumdeckenseitigen
Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen 5, 8 die Induzierung von Klima-Luftwalzen zur
Folge mit intensiver Luftdurchspülung der jeweiligen Fahrgastraumeinheit.
[0008] Die Lufteinblasung kann im übrigen auch nach dem Injektionsprinzip erfolgen.
1. Einrichtung zum Klimatisieren des Fahrgastraumes von Reisezugwagen durch Zuleiten
von aufbereiteter Luft über wenigstens einen im Dachraum der Wagenlänge nach sich
erstreckenden Kanal
, gekennzeinet durch eine Paarung von Lufteinblasöffnungen (5) mit Luftabsaugöffnungen
(8) in dachseitiger Positionierung derart, daß jeweils nach einem im Fahrgastraum
dachseitig begonnenen, raumeinwärtsdrehenden Kreislauf von Zuluft letztlich wieder
dachseitig Abluft in eine Umluftrückführung (9) abführbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 in einem Großraum-Reisezugwagen, gekennzeichnet durch
Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen (5 bzw. 8)
an beiden Wagenlängsseiten im Sinne der Erzeugung je eines gesonderten Zuluftkreislaufes
in den Raumhälften beiderseits der Wagenlängsmittenebene (2) (Fig. 1)..
3. Einrichtung nach Anspruch 1 in einem Abteil-Reisezugwagen , gekennzeichnet durch
Lufteinblas- und Luftabsaugöffnungen (5 bzw. 8) an beiden Abteiltrennwänden (10) im
Sinne der Erzeugung je eines gesonderten Zuluftkreislaufes in den Raumhälften beiderseits
der Abteillängsmittenebene (11) (Fig. 3).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß aus dem jeweiligen
Zuluftkreislauf zusätzlich über bodenseitige Luftöffnungen (15) Fortluft in einen
Unterflurraum des Reisezugwagens abführbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindung der bodenseitigen
(Fort-)Luftöffnungen (15) mit dem Unterflurraum über im Fußboden sich erstreckende
Leitungen (16) hergestellt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 im Abteil-Reisezugwagen mit zwei Sitzreihen je Abteil,
dadurch gekennzeichnet , daß die bodenseitigen (Fort-)Luftöffnungen (15) unterhalb
der Sitzflächen angeordnet sind.