[0001] Die Erfindung betrifft ein rechnergesteuertes Verfahren zum automatischen Ermitteln
des jeweiligen Wertes der Druckqualität eines Druckers in Richtung auf einen optimalen
Wert unter Verwendung sowohl des empirisch ermittelten durchschnittlichen Bildkontrastsignals
PCS als auch der Standardabweichung a PCS, das sich aus der Beziehung

mit R = Reflexion des Hintergrundes und R
i = Reflexion des i-ten Bildelementes oder Bildpunktes ergibt.
[0002] Die Druckqualität ist eine subjektive Größe und kann empirisch aus einer statistisch
relevanten Anzahl von Einzelbeurteilungen einer Reihe von gleich guten oder von stufenweise
oder kontinuierlich in ihrer Qualität zunehmenden (oder auch abnehmenden) Vorlagen
durch eine ebenfalls statistisch relevante Anzahl von Beobachtern ermittelt werden.
Auf diese Weise kann man, wie eingehende Versuche in guter Übereinstimmung miteinander
gezeigt haben, tatsächlich zu einer einigermaßen zuverlässigen Aussage über die Druckqualität
kommen, insbesondere dann, wenn man die Ergebnisse in eine Anzahl von abgestuften
Qualitätsklassen, beispielsweise sechs Qualitätsklassen, einordnet.
[0003] Das neue Verfahren soll vor allen Dingen dazu dienen, das Druckbild eines Zeilendruckers,
Rasterdruckers, oder dgl. ständig zu überwachen und ggf. zu korrigieren. Es gibt dabei
eine ganze Reihe von Parametern für die Druckqualität, die je nach Druckverfahren
und Drucker verschiedene Bedeutung bzw. Wichtigkeit haben. Bei teilweise abgeschnittenen
Buchstaben stimmt beispielsweise die Steuerung der Hammerflugzeit nicht oder es bewegt
sich der Typenträger zu schnell oder zu langsam, die Hammerauslösung erfolgt zu früh
oder zu spät. Undeutlicher oder zu starker Druck kann darauf hinweisen, daß der Anschlag
des Druckhammers oder Druckkopfes beispielsweise zu stark oder zu schwach ist. Dies
kann ferner ein Hinweis darauf sein, daß das Farbband oder Drucktuch ganz neu oder
im Gegenteil schon fast so stark verbraucht ist, daß die Struktur des Farbbandes oder
Farbtusches im Druck zu erkennen ist. Um diesen Schwierigkeiten Herr zu werden, wird
man beispielsweise eine mittlere Druckqualität vorgeben, die trotzdem noch als sehr
gut bezeichnet werden muß und versuchen, auf diese mittlere Druckqualität, die für
Langzeitbetrieb mit Sicherheit das Optimum darstellt, einzuregeln. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß durch optoelektronische Abtastung aller Bildelemente i eines
Zeichens längs der Skelettlinie und des Hintergrundes der tatsächliche Wert des Bildkontrastsignals
aus den Einzelwerten pCS = R
B-R R
B für alle
n Bildelemente gebildet und aus diesen Abtastwerten ein Faktor

abgeleitet wird und ein Druckqualitätsfaktor x
2 PCS σPCS und davon ln x
2 gebildet wird, daß anschließend daraus der tatsächliche Wert der Druckqualität DQ
= a
0 + a
1· lnx
2 ermittelt wird und daß durch iterativen automatischen Vergleich zwischen dem abgespeicherten
optimalen Wert DC
opt der Druckqualität und dem ermittelten Wert der Druckqualität in einer geschlossenen
Regelschleife die Regelgrößen zur Nachregelung der verschiedenen Parameter des Druckers
abgeleitet und benutzt werden.
[0004] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der
beigefügten Zeichnung, auf die im Text bezug genommen werden wird, näher beschrieben.
[0006] Zur Ermittlung eines subjektiven Druckqualitätsfaktors wird eine repräsentative Menge
von Druckvorlagen, die von gleicher und/oder unterschiedlicher Qualität sein können
einer ebenso repräsentativen Gruppe von Bewertern zur Beurteilung vorgelegt. Die Bewerter
werden dabei gebeten, die Qualität mit einem Faktor zwischen 1 und 6 mit der Möglichkeit
von Zwischenwerten 1,5, 2,5, usw., zu bewerten. Diese Beurteilungen werden mit Hilfe
statistischer Verfahren ausgewertet. Dies ergibt eine Formel, die hinreichend genau
die Bewertung durch die Beurteiler mathematisch vorherzusagen gestattet, wenn die
entsprechenden Druckqualitätsparameter durch Messung ermittelt worden sind. Einer
dieser Parameter ist das Druckkontrastsignal PCS (Print Contrast Signal). Dieses wird
entlang der Skelettlinie gemäß DIN 66 223 und auch über den Vorlagenhintergrund durch
Abtastung mittels des oben genannten Abtastverfahrens ermittelt. Dieser Parameter
ergibt sich also aus den unterschiedlichen Reflexionswerten der Skelettlinie zum Hintergrund.
[0007] Bei dieser Abtastung erhält man je nach Qualität der abgetasteten Zeichen einen anderen
Wert. Die Variation dieses Parameters auf der Druckvorlage kann in drei Ausdrücken
beschrieben werden:
1. PCS (Mittelwert),
2. PCS Standardabweichung oder upCS und
3. PCS (Fehlstellen).
[0008] Demgemäß kann der Wert (1-PCS Fehlstellen) als Durchschnittswert auch als Vollständigkeit
eines Zeichens bezeichnet werden. Faßt man diese Begriffe in folgender Formel zusammen:
x
2 = (1 - PCS Fehlstellen) . PCS PCS (Standardabweichung) so ergibt sich eine hinreichend
genaue Beschreibung des Beurteilungsverhaltens dieser Gruppe von menschlichen Bewertern
bezüglich der Druckqualität der Vorlage. Dies zeigt die Zeichnung. Dort sind auf der
Ordinate die Beurteilungswerte abgetragen, während der Druckqualitätsfaktor x
2 auf der Abszisse angegeben ist. Dabei ist unterstellt, daß die Gesamtheit der bewerteten
Druckvorlagen durch diese Untermenge mit einer im Rahmen liegenden Genauigkeit hinreichend
repräsentiert wird. Außerdem wird vorausgesetzt, daß die Standardabweichung einen
von Null verschiedenen Wert aufweist. Dies ist im Normalfall immer der Fall.
[0009] Dieser x
2-Wert kann über den natürlichen Logarithmus linearisiert werden und man erhält dann
eine lineare Skala von 1-6. Dabei ist dann eine Extrapolation auf Werte kleiner als
1 und größer als 6 möglich. In den meisten Fällen ist die Vollständigkeit der Zeichen
sichergestellt; so daß sich die Formel für x
2 vereinfacht zu

[0010] Dies gilt immer entlang der Skelettlinie.
[0011] Für den unwahrscheinlichen Fall, daß PCS Standardabweichung Null ist, ist diese Formel
natürlich nicht anwendbar. Der Grund dafür liegt darin, daß die wahre Funktion von
x
2 erwartungsgemäß logarithmisch ist und GE 982 031 daß die Formel für die Klassifizierung
des Wertes der Druckqualität nur eine Annäherung aus einer Reihenentwicklung ist,
damit die Formel nicht zu abstrakt wird. Für Untersuchungen mit sehr guten Druckqualitäten
oder Schriftqualitäten sollte x
2 durch ln x
2 ersetzt werden. Dadurch erhält man eine lineare Abhängigkeit.
[0012] Diese Formel ist für alle Druckvorlagen anwendbar, bei denen der Druckkontrast, die
Schwankungen des Druckkontrastes längs der Skelettlinie, die Schwankungen des Druckkontrastes
zwischen verschiedenen Zeichen und die Vollständigkeit der einzelnen Zeichen sowie
die Randschärfe der einzelnen Zeichen, die wesentlichen Komponenten für den Druckqualitätsfaktor
sind.
[0013] Das Regelverfahren läuft dabei so ab, daß die in dem Drucker einer Regelung zugänglichen
Parameter in einem Listenspeicher abgespeichert sind, und daß die Regelgrößen die
Nachregelungen der einzelnen Parameter, die ihrer Effizienz nachgeordnet sind, nacheinander
bewirken, bis die optimale Druckqualität durch ständigen Vergleich mit dem eingespeicherten
Wert angenähert oder erreicht ist.
[0014] Die Abtastwerte können dabei prinzipiell entweder aus den Zeichen einer Druckzeile
selbst oder aber durch außerhalb des Schriftbildes zu druckende besondere Zeichen,
die sich für eine genaue Einregelung auf die optimale Druckqualität besonders eignen,
gewonnen werden. Diese Muster können beispielsweise Punktraster, Strichraster, oder
Raster mit nur einem Punkt oder Raster mit konzentrischen Kreisen oder ähnliches sein.
Zur Durchführung des Verfahrens wird man dabei zweckmäßigerweise mit einem auf kleinstem
Raum direkt über der Druckzeile angebrachten photoelektronischen Abtaster die Abtastwerte
erfassen und mit Hilfe einer einfachen Rechenschaltung den Druckqualitätsfaktor DQ
ableiten. GE 982 031
1. Rechner-gesteuertes Verfahren zum automatischen Ermitteln des jeweiligen Wertes
der Druckqualität eines Druckers und zum Regeln dieser Druckqualität in Richtung auf
einen optimalen Wert DQ
opt unter Verwendung sowohl des empirisch ermittelten durchschnittlichen optimalen Bildkontrastsignals
(PCS) als auch der Standardabweichung von PCS, das sich aus der Beziehung RB -
Ri mit R
B = Reflexion des Hintergrundes und
R. = Reflexion eines Bildelementes i oder Punktes i (PEL) ergibt, dadurch gekennzeichnet,
daß durch opto-elektronische Abtastung aller Bildelemente i eines Zeichens längs der
Skelettlinie und des Hintergrundes der tatsächliche Wert des Bildkontrastsignals aus
den Einzelwerten
PCS = RB-R RB für alle n Bildelemente gebildet und aus diesen n Abtastwerten ein Faktor

abgeleitet wird und und ein Druckqualitätsfaktor x2 =

und da-PCS von ln x2 gebildet wird, daß anschließend daraus der tatsächliche Wert der Druckqualität DQ
= a0 + a1 ln x2 ermittelt wird, und daß durch iterativen automatischen Vergleich zwischen dem abgespeicherten
optimalen Wert DQopt der Druckqualität und dem ermittelten Wert der Druckqualität in einer geschlossenen
Regelschleife die Regelgrößen zur Nachregelung der verschiedenen Parameter des Druckers
abgeleitet und benutzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen, im Drucker
einer Regelung zugänglichen Parameter in einem Listenspeicher abgespeichert sind,
und daß die Regelgröße die Nachregelung der einzelnen Parameter, die ihrer Effizienz
nach geordnet sind, nacheinander bewirkt, bis die optimale Druckqualität im ständigen
Vergleich angenähert oder erreicht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Druckzeile
außerhalb des Schriftbildes für eine genaue Einregelung auf optimale Druckqualität
besonders geeignete Zeichen gedruckt werden, die entweder aus einem Punktraster, einem
Strichraster, einem einzelnen Punkt oder einer dunklen Fläche bestehen.