[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verminderung des erodierenden Einflusses
von bewegtem Wasser auf die Grenzbereiche zwischen Wasser und Land und/oder zur Landgewinnung.
[0002] Immer wieder richten schwere Stürme Schäden an Uferbefestigungen, Dämmen und Stränden
an; es werden sogar ganze Landstriche abgetragen. Um den erodierenden Einfluß des
bewegten Wassers zu mindern, sind bereits vielfältige Konstruktionen bekannt. Am einfachsten
ist es, in dem gefährdeten Grenzbereich Steinaufschüttungen vorzusehen. Bekannt ist
es auch, aus Stahlbeton bestehende Spreizböcke anzuordnen, die als Wellenbrecher wirken
sollen. Allen diesen bekannten Konstruktionen haftet jedoch der gemeinsame Nachteil
an, daß sie durch die Druck- und Sogwirkung des Wassers unterspült werden und in sich
zusammensinken oder durch die Gewalt des Wassers von der ursprünglichen Stelle wegbewegt
werden oder mit der Zeit abdriften. Sie können dann nach einiger Zeit die ihnen zugedachte
Aufgabe nicht mehr erfüllen und müssen unter Aufwand hoher Investitionen immer wieder
erneuert werden. Dies gilt nicht nur für Uferbefestigungen am Meer, sondern auch für
solche an Flüssen oder großen Seen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die eine Erneuerung bzw. eine Nachrüstung mit nur geringem Aufwand
ermöglicht, wenn die unvermeidliche Erosionsarbeit des Wassers ihre Wirkung getan
hat und die sich insbesondere durch eine hohe Standfestigkeit sowie durch eine zunehmende
Selbststabilisierung auszeichnet.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch in dem Grenzbereich zwischen Wasser
und Land in den Boden getriebenen Pfähle und durch auf die Pfähle aufgesteckte Sinkkörper,
die mit Führungsausnehmungen versehen sind, durch welche sich die Pfähle mit Spiel
hindurcherstrecken.
[0005] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß die den Boden im Grenzbereich aufwühlende
Wirkung des Wassers ausgenutzt werden soll, um die auf die Pfähle aufgesteckten und
darauf gleitbar sitzenden Sinkkörper in den Boden bis zu einer Tiefe einzuarbeiten,
in der das Wasser keine Wirkung mehr auf den Boden ausübt. Durch einfaches Nachfädeln
von billig herzustellenden Sinkkörpern kann die oberirdische Konstruktion, welche
zum Brechen der Wellen bzw. der kinetischen Energie des Wasser dienen, erneuert, bzw.
nachgerüstet werden, wobei die eingesunkenen Sinkkörper ein die Gesamtkonstruktion
zunehmendem stabilisiertes Fundament bilden.
[0006] Dadurch, daß die Sinkkörper mit Spiel auf den Pfählen sitzen, kann die oberiridische
Konstruktion je nach Bedarf durch Aufstocken oder Abnehmen von Sinkkörpern erhöht
oder erniedrigt werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch zur Landgewinnung verwendet werden, wenn
die Sinkkörper in Reihe nach Art einer Mauer angeordnet werden. In diesem Fall durch
werden
/die Sinkkörper von dem Wasser mitgeschwemmte Bodenteile aufgehalten und angesammelt.
Zur Landgewinnung an Stränden sollte die Mauer etwa parallel zur Land-Wasser-Grenze
verlaufen. Bei Flüssen kann eine solche Mauer die bisher bekannte Wirkung von Bunen
ersetzen.
[0008] Die erfindungsgemäße Anordnung ist besonders vorteilhaft auch zur Dammfußsicherung
am Meer und an Flüssen anwendbar.
[0009] Die Pfähle sollten zumindest bis zu einer Tiefe in den Boden getrieben werden, in
der der Einfluß des bewegten Wassers nicht mehr wirksam ist. Vorzugsweise sollten
sie so tief im Boden sitzen, daß sie auch der stärksten Belastung bei Sturm, Überschwemmung,
Flut oder dergleichen standhalten.
[0010] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, daß der
jeweils oberste Sinkkörper in jedem Pfahl durch ein Arretierelement gegen Auftrieb
gesichert ist. Das Arretierelement sollte zweckmäßigerweise lösbar an dem Pfahl befestigt
sein, um das Nachsetzen von Sinkkörpern bzw. die Abnahme von Sinkkörpern zu ermöglichen.
Es ist beispielsweise denkbar, daß der Sinkkörper-Aufbau an Badestränden im Winter
erhöht wird, um den Strand durch die im Winter besonders stark auftretenden Stürme
zu sichern und ggf. sogar eine weitere Strandanschwemmung zu gewährleisten, im Sommer
kann der Sinkkörper-Aufbau dannwieder durch Abnahme von Sinkkörpern vermindert werden,
um den Badebetrieb nicht zu stören.
[0011] Die Pfähle können beispielsweise Rohre, vorzugsweise verzinkte Stahlrohre sein, die
durch Einspülen, Einbohren oder durch Einrammen in den Boden getrieben werden.
[0012] Um einerseits die notwendige Tiefe zu erreichen und andererseits bei einer Verminderung
des Sinkkörper-Aufbaus aus dem zuvor geschilderten Grund zu gewährleisten, daß dann
nicht von Sinkkörpern unbesetzte RoLrstücke frei nach oben ragen, die den Badebetrieb
gefährden könnten, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Rohre aus mehreren miteinander
verbindbaren Rohrstücken bestehen. Dazu können die Rohrstücke an ihren Endbereichen
mit Innengewinde versehen sein, wobei je zwei Rohrstücke jeweils durch ein mit Außengewinde
versehenes und in die Innengewinde an den aneinandergrenzenden Endbereichen einschraubbares
Verbindungsstück miteinander verbunden sein. Das Arretierelement kann hier eine in
das Innengewinde einschraubbare Verschlußkappe sein, deren Kopf breiter als der entsprechende
Durchmesser der betreffenden Führungsausnehmung in dem zugeordneten Sinkkörper ist.
Vorzugsweise kann die Verschlußkappe noch mit einem Ansatz zum Ansetzen eines Schraubwerkzeuges,
wie beispielsweise einem Vierkant versehen sein.
[0013] Im Falle des oben geschilderten Beispieles der Strandsicherung von Badestränden können
so die oberen Rohrstücke zu Beginn der Badesaison abgeschraubt werden. Im Herbst können
dann die im Wasser bzw. Boden verbliebenen oberen Rohrenden wieder freigespült und
durch Aufschrauben von Rohrstücken wieder verlängert werden.
[0014] Besonders geeignet für die vorliegenden Zwecke ist die Verwendung von Injektionslanzen.
Die Injektion sollte dabei gezielt so vorgenommen werden, daß sich die Injektionswurzel
in der Tiefe des Bodens erstreckt, in der der Einfluß des bewegten Wassers nicht mehr
wirksam ist. Grobe Richtwerte sind beispielsweise, daß das Injektionsrohr 7 bis 8
m tief im Boden sitzt, die Wurzel jedoch erst bei einer Tiefe von 5 bis 6 m beginnt
und sich nach unten fortsetzt. Ähnlich tief sollten auch Pfähle eingerammt werden,
die nicht durch Injektion verankert werden. Derobere Bereich der im Boden sitzenden
Pfähle, der bei Injektionslanzen demjenigen entspricht, der über der Injektionswurzel
sitzt, gewährleistet genügend Raum zum Absinken der Sinkkörper.
[0015] Als Injektionsrohre können solche mit seitlichen Schlitzen verwendet werden. Es ist
aber ebenso möglich, daß die Injektion mit teils gezogenen und wieder zurückgerammten
Rohren vorgenommen wird.
[0016] Bei Verwendung von Injektionsrohren sollten die Verbindungsstücke zwischen den einzelnen
Rohrstücken selbstverständlich hohl sein, um den Durchtritt der Verpreßmasse zu gewährleisten.
[0017] Anstelle einfacher einzurammender Rohre und anstelle von Injektionslanzen können
auch Pfähle verwendet werden, die kein rundes Profil, sondern beispielsweise T-Profil
oder Doppel-T-Profil haben.
[0018] Die Sinkkörper sollen vorzugsweise aus schwerem und möglichst nicht korrosionsempfindlichen
Material, wie Beton, Stahlbeton, Gußeisen oder dergleichen bestehen. Zur Erhöhung
der Korrosionsbeständigkeit können die Sinkkörper auch mit Kunststoff beschichtet
werden. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Sinkkörper im Meer verwendet
werden.
[0019] Die Führungsausnehmungen in den Sinkkörpern können beispielsweise seitliche nutenförmige
Einschnitte sein. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Führungsausnehmungen
als die Sinkkörper durchdringende Führungslöcher ausgebildet sind. Zweckmäßigerweise
sollte jeder Sinkkörper mindestens zwei Führungslöcher aufweisen, mit denen er auf
zwei Pfähle aufgesetzt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Sinkkörper
im Hinblick auf den Wellengang, die Strömung oder dergleichen auszurichten. Unter
diesem Aspekt ist es auch zweckmäßig, wenn die Sinkkörper eine langgestreckte Form
haben, und wenn sich in jedem der beiden Endbereiche eines Sinkkörpers ein Führungsloch
befindet. Um Toleranzen auszugleichen und ein Aufsetzen der Sinkkörper auch bei etwas
schräg in den Boden getriebenen Pfählen zu ermöglichen, wird ferner vorgeschlagen,
daß die Führungslöcher nicht nur ausreichend großesSpiel gegenüber den Pfählen haben,
sondern auch noch in Richtung der Verbindungslinie zwischen zwei Pfählen als Langlöcher
ausgebildet sind.
[0020] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung, der selbständige erfinderische
Bedeutung beigemessen wird, besteht darin, daß an den Sinkkörpern zinkenartige Vorsprünge
und/oder Wasser-Durchtrittsöffnungen so angeordnet sind, daß die Zwischenräume zwischen
den zinkenartigen Vorsprüngen bzw. den Wasser-Durchtrittsöffnungen etwa senkrecht
zu der von den beiden Führungslöchern definierten Ebene verlaufen. Die Sinkkörper
bilden dadurch insbesondere bei einer größeren Neben- und Übereinanderanordnung keine
für das Wasser undurchdringliche Mauer, die der vollen Kraft des Wassers ausgesetzt
ist, sondern sie lassen das Wasser teilweise durch, wodurch sie jedoch die Erosionskraft
dämpfen. Die zinkenartigen Vorsprünge bilden dabei eine Art Sandrechen.
[0021] Die energiedämpfende Wirkung der Anordnung wird dann noch erhöht, wenn die Zwichenräume
zwischen den zinkenartigen Vorsprüngen und/oder die Wasser-Durchtrittsöffnungen sich
etwa senkrecht zu der von den beiden Führungslöchern definierten Ebene verengen und
zwar in der Richtung, in der das Wasser die größere kinetische Bewegungsenergie hat.
Dies bedeutet beispielsweise bei Verwendung der Anordnung an einem Strand derart,
daß sie eine zum Strand parallele Mauer bildet, daß die Verengung vom Wasser zum Land
hin erfolgt. In dieser Richtung haben die gegen die Mauer anlaufenden Wellen eine
größere kinetische Bewegungsenergie als das rücklaufende Wasser. Die Verengung hat
außerdem den Vorteil daß der vom rücklaufenden Wasser mitgenommene Sand bzw. die mitgenommenen
Bodenteilchen von der Rückseite der zinkenartigen Vorsprünge bzw. den übrigen Teilen
der Sinkkörper zurückgehalten werden, was zur Landgewinnung ausgenutzt werden kann.
[0022] Die zinkenartigen Vorsprünge können mindestens an der Unterseite der Sinkkörper vorgesehen
werden. Es ist aber auch möglich, daß sie zusätzlich noch an der Oberseite der Sinkkörper
angeordnet werden.
[0023] Um ein mehrfaches übereinanderstapeln der Sinkkörper insbesondere für den Fall zu
gewährleisten, daß die Sinkkörper von einem Fall aus in verschiedene Richtungen weisen,
um eine räumliche Erstreckung der Anordnung zu gewährleisten, wird weiterhin vorgeschlagen,
daß die Sinkkörper im Bereich der Führungslöcher gegenüber dem übrigen Teil so abgesetzt
sind, daß sie in diesem Bereich eine geringere Höhe haben. Aus dem gleichen Grunde
ist es zweckmäßig, wenn die Sinkkörper an ihren Endbereichen abgerundet sind.
[0024] Es wurde bereits erwähnt, daß die Sinkkörper nach Art einer Mauer in einer Ebene
angeordnet werden können. Größere Stabilität erhält die Anordnung jedoch, wenn die
Pfähle - von oben gesehen - an den Eckpunkten einer gedachten Zick-Zack-Linie gesetzt
sind und daß je zwei Pfähle durch einen oder mehrere übereinander angeordnete Sinkkörper
miteinander verbunden sind. Die von den Sinkkörpern gebildete Zick-Zack-Linie sollte
etwa quer zu der Bewegungsrichtung des Wassers verlaufen, in der das Wasser seine
größte kinetische Bewegungsenergie hat.
[0025] Eine andere Möglichkeit, die Anordnung räumlich zu erstrecken und ihr eine noch größere
Stabilität zu verleihen, kann darin bestehen, daß die Pfähle - vcn oben gesehen -
an den Kreuzungs- bzw. Eckpunkten von ein Rautenmuster ergebenden gedachten Linien
angeordnet sind und daß je zwei Pfähle durch einen oder mehrere übereinander angeordnete
Sinkkörper miteinander verbunden sind. Eine so gestaltete Anordnung kann langgestreckt
sein, wobei sie mit ihrer Längsausdehnung etwa quer zu der Bewegungsrichtung des Wassers
verlaufen sollte, in der es seine größte kinetische Bewegungsenergie hat.
[0026] Bei Anordnungen mit derartiger räumlicher Ausdehnung ist es vorteilhaft, die Sinkkörper
auf jedem Pfahl so zu packen, daß je zwei übereinander angeordnete Sinkkörper zu jeweils
einem anderen benachbarten Pfahl führen. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0027] Es zeigen:
Figur 1,einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Anordnung mit Injektionslanzen
und in einer Ebene angeordneten Sinkkörpern an einem Strand;
Figur 2 die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform nach einem gewissen Zeitablauf;
Figur 3 eine erste Ausführungsform für einen Sinkkörper, wie er bei der in den Figuren
1 und 2 gezeigten Anordnung verwendet ist;
Figur 4 eine teilweise geschnittene Frontansicht auf eine Anordnung mit Sinkkörpern
der in Fig..3 gezeigten Art;
Figur 5 eine Ansicht von oben auf eine Anordnung mit räumlicher Ausdehnung;
Figur 6 eine Ansicht von oben auf eine andere Ausführungsform einer Anordnung mit
räumlicher Ausdehnung;
Figur 7 eine zweite Ausführungsform für einen Sinkkörper;
Figur 8 einen Schnitt VIII-VIII durch die Anordnung mit räumlicher Erstreckung gemäß
Figur 6;
Figur 9 eine dritte Ausführungsform eines Sinkkörpers;
Figur 1o eine Schnittansicht wie Figur 8, hier jedoch unter Verwendung von Sinkkörpern
der in Figur 9 gezeigten Art;
Figur 11 einen Schnitt durch zwei aneinandergrenzende Rohrstücke, die durch ein Verbindungsstück
miteinander verbunden sind;
Figur 12 das Ende eines Rohrstückes mit einer aufgeschraubten Verschlußkappe.
[0028] Figur 1 zeigt einen Schnitt durchweinen flach auslaufenden Strand 1 mit darauf auflaufenden
Wellen 2. Der obere Teil 3 des Bodens des Strandes 1 ist Sand. Unter dem Sandboden
3 befindet sich festerer Boden 4. In den Boden des-Strandes 1 sind Injektionslanzen
5 mit seitlichen Schlitzen 6 eingetrieben. Die Schlitze beginnen erst in einer Tiefe,
in der die Kraft des Wassers 2 selbst bei stärkstem Wellengang den Boden nicht mehr
aufwühlt. Im vorliegenden Beispiels ist das die Tiefe, wo der Sandboden 3 in den festeren
Boden 4 übergeht. Im Bereich des festeren Bodens 4 wird durch die Injektionsschlitze
6 eine zementartige Verpreßmasse mit der herkömmlich bekannten Injektionstechnik ausgepreßt,
wodurch sich nach dem Erhärten eine Verpreßwurzel 7 bildet, die der Injektionslanze
5 einen festen Halt gibt. Auf den oben aus dem Strand 1 herausschauenden Endabschnitt
der Injektionslanze 5 sind zwei Sinkkörper 8 übereinander angeordnet und durch eine
Verschlußkappe 9 gegen Auftrieb gesichert.
[0029] Die in Figur 3 gezeigten Sinkkörper 8 bestehen aus einer ziemlich etwa horizontal
in Längsrichtung erstreckenden Stahlbetonplatte, die mit zwei Führungslöchern 13 für
die Injektionslanzen 5 versehen sind. Die Führungslöcher sind so groß, daß die Injektionslanzen
darin ausreichend Spiel haben. An der Unterseite des Sinkkörpers 8 sind keilförmige
Vorsprünge 11 angeformt, die zwischen sich Zwischenräume 12 freilassen. Diese Vorsprünge
11 erstrecken sich zinkenartig nach unten und bohren sich in den Sand 3 unter dem
Druck des Gewichtes des Sinkkörpers 8 ein. Begünstigt wird das Einsinken noch durch
die Erosionsarbeit des Wassers. Die Zwischenräume 12 zwischen den zinkenartigen Vorsprüngen
11 verengen sich in der Richtung, in der die Wellen gegen den Strand anlaufen. Dadurch
wirken sie auf die Wellen dämpfend.
[0030] Wenn ein Sinkkörper in den Sandboden 3 eingesunken ist, wird der nächste oben auf
das aus dem Strand 1 herausschauende Rohrende der Injektionslanze 5 aufgesetzt. Auf
diese Weise können, wie die Figur 2 erkennen läßt, mit der Zeit eine ganze Reihe von
Sinkkörpern 8 übereinander gesetzt werden und zwarsolange, bis der unterste Sinkkörper
schließlich festen Halt findet. Die ganze Konstruktion stabilisiert sich auf diese
Weise, und die Mehrzahl der übereinander angeordneten Sinkkörper bilden für die darüber
befindlichen Sinkkörper ein festes Fundament.
[0031] Wie man der Figur 3 entnehmen kann, weist jeder Sinkkörper 8 zwei Führungslöcher
13 auf, die es gestatten, den Sinkkörper 8 auf zwei in Reihe angeordnete Injektionslanzen
aufzusetzen. Das Spiel der Führungslöcher 13 gegenüber den Injektionslanzen 5 sollte
dabei so groß sein, daß ein Aufsetzen weiterer Sinkkörper auf die Injektionslanzen
5 bzw. eine Abnahme von Sinkkörpern 8 von den Injektionslanzen 5 auch dann noch möglich
ist, wenn eine der Injektionslanzen oder beide eine leichte Schrägstellung haben.
Auch soll dieses Spiel gewährleisten, daß die Sinkkörper beim Aufsetzen auf den Untergrund
eine leichte Kippbewegung gegenüber den Lanzen ausführen können.
[0032] In den Figuren 1 und 2 sind mehrere Injektionslanzen in Reihe parallel zum Strand
angeordnet. Figur 4 zeigt nun einen Schnitt durch den oberen Teil des Bodens, der
aus dem Sand 3 besteht, sowie eine Ansicht auf die Sinkkörper-Anordnung. Die Injektionslanzen
5 sind hier aus zeichnerischen Gründen unten abgeschnitten; die Injektionswurzel ist
nicht mehr dargestellt. Man erkennt aber hier, wie die zinkenartigen Vorsprünge rechenartige
Bereiche bilden, die ein teilweises Durchströmen des anlaufenden Wassers zulassen
und den von dem rücklaufenden Wasser mitgeschwemmten Sand zurückhalten. In Figur 2
ist dargestellt, wie sich auf diese Weise der Strand 1 mit der Zeit erhöht. Der neu
hinzugewonnene Strand ist mit 1' bezeichnet.
[0033] Die Sinkkörper-Anordnung nach Figur 4 ist von der Meerseite her gesehen. Sie besteht
im wesentlichen aus Sinkkörpern 8 der in Figur 3 gezeigten Art. Um jedoch im oberen
Bereich zwischen den Sinkkörpern 8 keine Lücken entstehen zu lassen, ist im Beispiel
nach Figur 4 an einer Stelle ein Sinkkörper 18 verwendet, der sowohl an seiner Unterseite
als auch an seiner Oberseite mit zinkenartigen Vorsprüngen 11 versehen ist. Dieser
Sinkkörper 18 ist genauer in Fig. 7 dargestellt. Die zinkenartigen Vorsprünge 11 an
der Oberseite sind praktisch genauso gestaltet, wie die zinkenartigen Vorsprünge 11
an der Unterseite.
[0034] Figur 5 zeigt eine Ansicht von oben auf ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung mit
räumlicher Ausdehnung. Die Injektionslanzen 5 sind hier an den Eckpunkten einer Zick-Zack-Linie
gesetzt. Jeweils zwei Injektionslanzen 5 sind durch mehrere übereinander angeordnete
Sinkkörper 8 miteinander verbunden. Die Zick-Zack-Linie ist so ausgerichtet, daß sie
quer zur Richtung der anlaufenden Wellen verläuft. Diese Richtung ist durch den Pfei1,14
gekennzeichnet.
[0035] Bei der in Figur 6 gezeigten Anordnung mit räumlicher Ausdehnung sind die Injektionslanzen
5 auf den Schnitt- bzw. Eckpunkten von Linien gesetzt, die ein Rautenmuster bilden.
Auch hier sind wiederum je zwei benachbarte Injektionslanzen durch mehrere übereinander
angeordnete Sinkkörper 28 miteinander verbunden. Die Sinkkörper 28 sind in Figur 7
gezeigt. Die räumliche Anordnung hat hier eine Längsausdehnung, welche wiederum quer
zur Richtung 14 der anlaufenden Wellen liegt. Der in Figur 8 gezeigte Schnitt VIII-VIII
läßt erkennen, in welcher Weise die Sinkkörper 8 und 28 im Hinblick auf ihre Erstreckung
in mehrere Richtungen übereinander gestapelt sind. An der linken Lanze 5, die einen
Endpunkt des von gedachten Linien gebildeten Rautenmusters darstellt, sind zwischen
den drei sich parallel zur Schnittebene erstreckenden Sinkkörpern 8 und 28 Distanzstücke
15 angeordnet.
[0036] Eine ähnliche Ansicht wie Figur 8 zeigt die Figur 1
0. Hier sind jedoch Sinkkörper 38 verwendet, die in Figur 9 gezeigt sind. Diese Sinkkörper
zeichnen sich dadurch aus, daß sie nicht nur mit zinkenartigen Vorsprüngen 12 an einer
Seite versehen sind, sondern außerdem noch mit sich konisch verengenden Wasser-Durchtrittsöffnungen
16. Die Verengung erfolgt in der Richtung, in der sich auch die Zwischenräume 11 zwischen
den zinkenartigen Vorsprüngen 12 verengen. Ein weiteres unterscheidendes Merkmal des
Sinkkörpers 38 gegenüber den in den Figuren 3 und 7 gezeigten Sinkkörpern ist, daß
die Endbereiche 17, in denen sich die Führungslöcher 13 befinden, gegenüber dem übrigen
Teil des Sinkkörpers abgesetzt sind, .derart, daß ihre Höhe geringer ist. Ferner sind
diese Endbereiche abgerundet. Die abgesetzten Endbereiche 17 ermöglichen die Herstellung
einer geschlosseneren Sinkkörper-Anordnung. Die Abrundung erleichtert es, die Sinkkörper
winklig gegeneinander zu versetzen.
[0037] Die Injektionslanzen 5 bestehen aus zusammengesetzten Rohrstücken. In Figur 11 sind
die Enden zweier aneinandergrenzender Rohrstücke 5a, 5b gezeigt, die durch ein Zwischenstück
19 miteinander verbunden sind. Die Endbereiche der Rohrstücke 5a, 5b sind dazu mit
Innengewinde 2o versehen. Das hohle Zwischenstück 19 ist mit Außengewinde versehen
und in das Innengewinde 2o der Rohrstücke 5a, 5b eingeschraubt. Auf diese Weise sind
die Rohrstücke 5a, 5b nicht nur miteinander verbunden, sondern es ist auch der Durchtritt
von Verpreßmasse möglich.
[0038] In Figur 12 ist gezeigt, wie auf das Ende der Injektionslanze 5 eine Verschlußkappe
9 aufgesetzt ist. Diese besteht aus einem Kopf 18 mit einem daran befindlichen Gewindezapfen
22, der in das Innengewinde 2o am Endbereich der Injektionslanze 5 eingeschraubt ist.
Auf dem Kopf 18 ist ein Vierkant 1o vorgesehen, der das Ansetzen eines Schraubenschlüssels
ermöglicht. Der Kopf 18 ist breiter als der engste Durchmesser der Führungslöcher
13 in den Sinkkörpern 8,28 und 38.
1) Anordnung zur Verminderung des erodierenden Einflusses von bewegtem Wasser auf
die Grenzbereiche zwischen Wasser und Land und/oder zur Landgewinnung, gekennzeichnet,
durch im Grenzbereich in den Boden (3,4) getriebene Pfähle und durch auf die Pfähle
aufgesteckte Sinkkörper (8,28,38), die mit Führungsausnehmungen versehen sind, durch
welche sich die Pfähle mit Spiel hindurcherstrecken.
2) Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle zumindest bis
zu einer Tiefe in den Boden (3,4) getrieben sind, in der der Einfluß des bewegten
Wassers nicht mehr wirksam ist.
3) Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils oberste
Sinkkörper (8,28,38) an jedem Pfahl durch ein Arretierelement (10) gegen Auftrieb gesichert ist.
4) Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pfähle Rohre (5) sind.
5) Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (5) aus mehreren
miteinander verbundenen Röhrstücken (5a,5b) bestehen.
6) Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (5a,5b)
an ihren Endbereichen mit Innengewinde (2o) versehen sind.
7) Anordnung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rohrstücke (5a,4b)
jeweils durch ein mit Außengewinde (21) versehenes und in die Innengewinde--(20) an
den aneinanderstoßenden Endbereichen eingeschraubtes Verbindungsstück (19) miteinander
verbunden sind.
8) Anordnung nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierelement
eine in das Innengewinde (2o) einzuschraubende Verschlußkappe (9) ist, deren Kopf
(18) breiter als der entsprechende Durchmesser der betreffenden Führungsausnehmung
in dem zugeordneten Sinkkörper (8,28,38) ist.
9) Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe (9) mit
einem Ansatz zum Ansetzen eines Schraubwerkzeuges, wie beispielsweise einen Vierkant
(10) versehen ist.
10) Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pfähle Injektionslanzen (5) sind.
11) Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektion gezielt so vorgenommen wird, daß sich
die Injektionswurzel (7) in einer Tiefe des Bodens (3,4) erstreckt, in der der Einfluß
des bewegten Wassers nicht mehr wirksam ist.
12) Anordnung nach Anspruch 7 und 1o, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück
(19) hohl ist.
13) Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle
in den Boden gerammt sind.
14) Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle T-Profil oder
Doppel-T-Profil haben.
15) Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sinkkörper (8,28,38) aus schwerem und möglichst korrisionsunempfindlichem Material,
wie Beton, Stahlbeton, Gußeisen oder dergleichen bestehen.
16) Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinkkörper (8,28,38)
zur Erhöhung der Korrisionsbeständigkeit mit Kunststoff beschichtet sind.
17) Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Sinkkörper (8,28,38) mindestens zwei Führungslöcher (13) aufweist, mit denen
er auf zwei Pfähle aufgesetzt ist.
18) Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinkkörper (8,28,38)
eine langgestreckte Form haben.
19) Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sich an jedem der beiden
Endbereiche eines Sinkkörpers (8,28,38) ein Führungsloch (13) befindet.
20) Anordnung nach einem der Ansprüche 17bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungslöcher
(13) in Richtung der Verbindungslinie zwischen zwei Pfählen als Langlöcher ausgebildet
sind.
21) Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 2o, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Sinkkörpern (8,28,38) zinkenartigen Vorsprünge (12) und/oder Wasserdurchtrittsöffnungen
(16) so angeordnet sind, daß die Zwischenräume (11) zwischen den zinkenartigen Vorsprüngen (12) bzw. die Wasserdurchtrittsöffnungen
(16) etwa senkrecht zu der von den beiden Führungslöchern (13) definierten Ebene verlaufen.
22) Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume (11)
zwischen den zinkenartigen Vorsprüngen und/oder die Wasserdurchtrittsöffnungen (16)
sich etwa senkrecht zu der von den beiden Führungslöchern (13) definierten Ebene verengen,
und zwar in der Richtung in der das Wasser die größere kinetische Bewegungsenergie
hat.
23) Anordnung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die zinkenartigen
Vorsprünge (12) zumindest an der Unterseite der Sinkkörper (8,28) vorgesehen sind.
24) Anordnung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß auch an der Oberseite
der Sinkkörper (28) zinkenartige Vorsprünge vorgesehen sind.
25) Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sinkkörper (38) im Bereich (17) der Führungslöcher (13) gegenüber dem übrigen Teil
so abgesetzt sind, daß sie in diesem Bereich (17) eine geringere Höhe haben.
26) Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sinkkörper (38) an ihren Endbereichen abgerundet sind.
27) Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pfähle - von oben gesehen - an den Eckpunkten einer gedachten Zick-Zack-Linie gesetzt
sind, und daß je zwei Pfähle durch einen oder mehrere übereinander angeordnete Sinkkörper
(8,28,38) miteinander verbunden sind (Fig. 5)
28) Anordnung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Sinkkörpern
(8,28,38) gebildete Zick-Zack-Linie etwa quer zu der Bewegungsrichtung (14) des Wassers
verläuft, in der es seine größte kinetische Bewegungsenergie hat. (Fig. 5)
29) Anordnung nach Anspruch 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle - von
oben gesehen - an den Kreuzungs bzw. Eckpunkten von ein Rautenmuster ergebenden gedachten
Linien angeordnet sind, und daß je zwei Pfähle durch einen oder mehrere übereinander
angeordnete Sinkkörper (28,38) miteinander verbunden sind. (Fig. 6,8 und 1o).
30) Anordnung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß sie langgestreckt ist und
mit ihrer Längsausdehnung etwa quer zu der Bewegungsrichtung (14) des Wassers verläuft,
in der es seine größte kinetische Bewegungsenergie hat (Fig. 6)
31) Anordnung nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinkkörper (28,38) auf jedem Pfahl so gepackt sind,
daß je zwei übereinander angeordnete Sinkkörper zu jeweils einem anderen benachbarten
Pfahl führen.