[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Schachtel bestehend
aus wenigstens zwei Materialbahnen sowie auf eine Schachtel, welche nach diesem Verfahren
hergestellt ist.
[0002] In der Verpackungsindustrie gibt es vielfältige Möglichkeiten, eine Schachtel herzustellen.
Je nach Art und Beschaffenheit des Verpackungsgutes sind dazu mehr oder weniger aufwendige
Verfahren erforderlich. Die meisten Schachteln für kleines und mittelgrosses Verpackungsgut
werden als Faltschachteln hergestellt, um das Lagervolumen zu reduzieren und um den
Transport zu vereinfachen. Faltschachteln haben den Nachteil, dass sie vor dem Abfüllen
zuerst wieder geöffnet werden müssen, was einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert.
Bei nichtfaltbaren, fertig hergestellten Schachteln ist die Herstellung verhältnismässig
aufwendig. Es müssen zuerst entsprechende Zuschnitte gestanzt werden, welche zuerst
bedruckt und dann durch Klebe- und Falzoperationen zusammengesetzt werden. Derartige
Schachteln erfordern sehr grosse Lagervolumen und komplizierte Einrichtungen für den
Transport in automatisierten Verpackungsstrassen.
[0003] Lediglich für Spezialverpackungen, insbesondere für das Verpacken von Ampullen, sind
bisher relativ einfache, aus zwei Materialbahnen bestehende Schachteln bekannt geworden,
welche unmittelbar vor dem Füllen hergestellt werden können. So zeigt beispielsweise
die deutsche Patentanmeldung R 11 252 XII/81 a vom 21. März 1953 ein Verfahren zur
Herstellung von Ampullenpackungen, bei dem ein vorfabriziertes Wellenteil auf eine
Materialbahn aufgeklebt wird. Allerdings muss das Wellenteil vorher in einem separaten
Verfahren hergestellt werden. Die Materialbahn steht auf beiden Seiten über das Wellenteil
vor und bildet so einen Randbereich, der nach dem Füllen als Deckel umgeschlagen werden
kann. Jede zweite Welle wird mit einer Ampulle gefüllt, so dass die leer verbleibenden
Wellen mit einem Messer durchgetrennt werden können. Auf diese Weise werden Einzelverpackungen
geschaffen, wobei es selbstverständlich auch denkbar ist, dass mehrere Wellen hintereinander
gefüllt und nur an der gewünschten Trennstelle eine Welle freigelassen wird.
[0004] Trotz den seit langem bekannten Ampullenverpackungen ist es bisher jedoch noch nicht
gelungen, auf ähnlich einfache Art und Weise eine Schachtel herzustellen, bei der
die Dimensionen der Schachtel praktisch beliebig gewählt werden können und welche
sich praktisch für jedes feste oder schüttfähige Verpackungsgut eignet. Es ist daher
eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Schachteln zu schaffen,
bei dem auf optimal einfache Weise die Schachtel unmittelbar vor dem Füllen in beliebigen
Abmessungen hergestellt werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht ausserdem darin,
das Verfahren derart zu rationalisieren und vielseitig abwandelbar zu machen, dass
je nach den Bedürfnissen des Benutzers das Verfahren kurzfristig auf andere Schachteln
umgestellt werden kann. Es soll ausserdem eine stabile und verwindungssteife Schachtel
für vielseitige Anwendungszwecke geschaffen werden. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss
gelöst mit einem Verfahren, welches die Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist, und
mit einer Schachtel, welche die Merkmale von Patentanspruch 5 aufweist.
[0005] Die Verwendung endloser Materialbahnen ermöglicht es, das Rohmaterial in Rollen zu
lagern, welche kurzfristig ausgetauscht werden können. Die Konfiguration der einzelnen
Wellen und der Abstand der Wellenpaare zueinander kann praktisch beliebig eingestellt
werden. Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen derartiger unregelmässiger
Wellenteile ist in der europäischen Patentpublikation Nr. 83,741 ausführlich beschrieben.
Das Hochklappen der seitlichen Randbereiche lässt sich auf relativ einfache Weise
realisieren und auch das Verschliessen der Verpackung mit einer Deckelbahn kann automatisiert
werden. Das Durchtrennen der einstückig hergestellten Schachteln kann entweder vor
oder nach dem Füllen erfolgen. Das Verfahren hat den ausserordentlichen Vorteil, dass
die Verpackung unmittelbar vor der Füllstation hergestellt wird, und dass sich mit
dem gleichen Verfahren Verpackungen-unterschiedlichster Konfiguration oder Beschaffenheit
herstellen lassen. Der Abfüller braucht auf diese Weise überhaupt keine vorfabrizierten
Verpackungen mehr zu lagern und erreicht einen enormen Rationalisierungseffekt. Anstatt
unterschiedliche Schachtelgrössen lagern zu müssen, kann lediglich die Formstation
entsprechend eingestellt werden, wenn ein anderes Gut verpackt werden soll. Der Abfüller
kann die Verpackung ausserdem selber herstellen und ist nicht mehr auf Unterlieferanten
angewiesen. Als Rohmaterial muss er lediglich die einzelnen Materialbahnen, welche
relativ einfach zu lagern sind, einkaufen. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren
hergestellten Schachteln sind ausserdem wesentlich preisgünstiger als konventionelle
Schachteln, da überhaupt kein Abfallmaterial durch Stanzoperationen anfällt und der
Herstellungsprozess völlig automatisiert werden kann.
[0006] Ein weiterer Rationalisierungseffekt lässt sich erreichen, wenn auch die Deckelbahn
als endlose Materialbahn zugeführt und zusammen mit den Materialbahnen der Schachtel
durchgetrennt wird. Auf diese Weise müssen die Deckel nicht als Einzelzuschnitte auf
die Schachteln aufgebracht werden.
[0007] Wenn zwischen den einzelnen Wellenpaaren weitere Wellen zur Unterteilung des Verpackungsraumes
angebracht werden, lassen sich zwei und mehrteilige Schachteln herstellen, welche
mit unterschiedlichem Verpackungsgut gefüllt werden können. Die Schachteln lassen
sich besonders einfach öffnen, wenn die Deckelbahn vor dem Aufkleben mit einer Sollreisslinie
zum Aufreissen eines Deckels versehen wird. Die Sollreisslinie lässt sich ersichtlicherweise
beliebig in die Deckelbahn einstanzen oder einkerben, so dass beim Aufreissen eine
dem Verpackungsgut entsprechende Offnung entsteht, welche ggf. auch wieder verschlossen
werden kann.
[0008] Eine insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte Schachtel weist die Merkmale
von Patentanspruch 5 auf. Eine derartige Schachtel weist sehr gute mechanische Eigenschaften
auf, da wenigstens zwei parallele Seitenwände in Form der Wellen als Doppelwände ausgebildet
sind. Die Schachteln werden dadurch verwindungssteif und können Druckbeanspruchung
verhältnismässig gut aufnehmen. Die erfindungsgemässen Schachteln eigenen sich daher
insbesondere auch zur Aufnehme von relativ empfindlichem Verpackungsgut wie z.B. Pralinen,
Glaswaren, aber auch technische Geräte wie Taschenrechner, Uhren usw.
[0009] Eine Schachtel, bei der zwischen den zwei Seitenwände bildenden Wellen weitere Wellen
zur Unterteilung der Verpackung angeordnet sind, eignet sich besonders vorteilhaft
als Display-Verpackung. So kann die Schachtel beispielsweise zwei Kammern aufweisen,
welche die beiden Tuben eines Zweikomponenten-Klebers aufnimmt. Bisher waren für derartige
Verpackungen aufwendige, tiefgezogene Teile aus Kunststoff erforderlich, welche zudem
hohe Kosten verursacht haben. Eine in mehrere Kammern unterteilte Schachtel könnte
beispielsweise auch unterschiedliche Grössen von Schrauben, Dübel, Bohrer, Nieten
usw. aufnehmen.
[0010] Ein weiterer Vorteil kann erzielt werden, wenn die Deckelbahn derart mit einer Sollreisslinie
versehen ist, dass nach dem Aufreissen des Deckels je ein die äussersten Wellen überdeckender
Materialsteg verbleibt. Wie bereits beschrieben erleichtert die Sollreisslinie das
Offnen der Verpackung. Der verbleibende Materialsteg überdeckt aber auch die Wellen,
so dass diese von aussen nicht als solche erkennbar sind. Dadurch wird die Schachtel
auch ästhetischen Anforderungen gerecht, da sie sich von verbleichbaren, konventionell
hergestellten Schachteln kaum unterscheidet. Der verbleibende Materialsteg hat ausserdem
den Vorteil, dass die Schachtel auch nach dem Offnen des Deckels eine verhältnismässig
stabile Einheit bildet.
[0011] Wenn der Deckel auf einer Seite scharnierartig mit der Verpakkung verbunden ist,
erhält man auf besonders einfache Weise eine wiederverschliessbare Schachtel. Der
Deckel kann beispielsweise als Einsteckdeckel ausgebildet sein, so dass sich die Schachtel
bis zum Aufbrauchen des Inhaltes nach jedem Gebrauch wieder verschliessen lässt. Im
Bedarfsfall kann die Schachtel mehrere, Teilbereiche der Verpackung überdeckende und
unabhängig voneinander öffenbare Deckel aufweisen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Schachtel in verschiedene Kammern unterteilt ist.
[0012] Um zu erreichen, dass der Deckel auch bei mehrfachem Gebrauch zuverlässig schliesst,
ohne dass dadurch die Bauweise der Schachtel kompliziert wird, kann die Schachtel
die Merkmale von Patentanspruch 9 aufweisen.
[0013] Durch das Falten der Deckelbahn auf der Stirnseite der Schachtel wird eine Verdreifachung
der Wandstärke der Schachtel erzielt. Da die Einsteckzunge in der Regel unmittelbar
in die Deckelbahn geschnitten ist, steht der äusserste Materialstreifen der Dekkelbahn
bei aufgerissener Einsteckzunge zum Bilden einer Einstecktasche nicht mehr zur Verfügung.
Dagegen verbleibt immer noch der nach innen gefaltete Materialstreifen und der hochgeklappte
Randbereich der ersten Materialbahn, zwischen welche die Einsteckzunge nach dem erstmaligen
Offnen geschoben werden kann. Der zusätzliche Materialstreifen am Zuschnitt der Deckelbahn
ist ein geringer Mehraufwand, verglichen mit dem damit erzielten Nutzen. Je nach Konfiguration
der Einsteckzunge und Verleimung der einzelnen Materialbahnen kann der Verschlussmechanismus
so ausgebildet werden, dass der Deckel zuverlässig schliesst.
[0014] Besondere Vorteile lassen sich erzielen, wenn wenigstens auf einer Seite der Schachtel
zwei unmittelbar benachbarte Wellen zusammen mit dem nach dem Offnen des Deckels verbleibenden
Materialsteg eine geschlossene Kammer bilden. Die geschlossene Kammer ist vom Verpackungsgut
abgetrennt und bleibt auch nach dem Offnen des Deckels verschlossen. Diese Kammer
lässt sich auf vielseitige Weise nutzen. So kann z.B. die geschlossene Kammer mit
einem Versteifungskörper gefüllt sein. Der Versteifungskörper kann aus Holz, Kunststoffmaterial
oder einem anderen geeigneten Material bestehen. Auf diese Weise lassen sich Schachteln
herstellen, welche aus einem konventionellen Material wie z.B. Karton hergestellt
sind, welche aber trotzdem grosse Druckbeanspruchungen aufnehmen können und somit
besonders gut stapelbar sind.
[0015] Die geschlossene Kammer lässt sich aber auch noch auf andere Weise verwenden, um
das Verpackungsgut zu schützen. So kann beispielsweise die dem Füllraum benachbarte
Welle der geschlossenen Kammer mit Offnungen versehen sein und die geschlossene Kammer
kann mit einer Feuchtigkeit absorbierenden Substanz gefüllt sein. Bekanntlich gibt
es bestimmte Waren, welche besonders feuchtigkeitsempfindlich sind, wie z.B. Medikamente,
elektronische Bauteile usw. Bei derartigen Waren musste bisher ein separates Behältnis
mit der Feuchtigkeit absorbierenden Substanz in die eigentliche Verpackung beigegeben
werden. Mit der geschlossenen Kammer ist dieses Behältnis unmittelbar in die Verpackung
integriert. Die Offnungen in Form von Perforationen lassen sich besonders einfach
vor dem Deformieren der Wellen in die Materialbahn einstanzen. Die Substanz verbleibt
in der Verpackung und wird mit dieser zusammen nach dem Aufbrauchen des Inhalts weggeworfen.
[0016] Wenn die Deckelbahn eine transparente Folie ist, eignet sich die Schachtel besonders
gut als Display-Verpackung. Bei der Verwendung einer transparenten Folie als Deckelbahn
eignet sich die Schachtel aber auch besonders vorteilhaft für kurzfristig zu verbrauchende
Lebensmittel wie z.B. Konfekt, Früchte usw. Die Waren sind stabil verpackt und bleiben
für den Konsumenten trotzdem sichtbar, so dass er sich von deren Qualität und Beschaffenheit
überzeugen kann.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Display-Packung kann auch geschaffen werden, wenn die
Deckelbahn eine über die Grundfläche der Schachtel hinausragende Lasche und im Bereich
des Füllraums ein mit einer transparenten Folie verschlossenes Fenster aufweist. In
der Lasche kann eine Offnung vorgesehen sein, so dass die Schachtel aufgehängt werden
kann.
[0018] Mit einer erfindungsgemässen Schachtel lassen sich schliesslich auch Ampullen besonders
vorteilhaft verpacken, wenn die zweite Materialbahn Wellen in regelmässigen Abständen
aufweist und wenn ein vorstehender Randbereich auf einer Seite neben einer Seitenwand
auch noch eine auf die Oberseite der Wellen geklebte Leiste bildet. Die Leiste verhindert
in an sich bekannter Weise ein Herausfallen der Ampullen beim Aufreissen des Deckels.
Da die Deckelbahn ein separater Zuschnitt ist, ergeben sich insbesondere Vorteile
beim Bedrucken, Perforieren, Stanzen, Prägen usw.
[0019] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachstehend genauer erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Variante eines erfindungsgemässen Verfahrens in schematischer Darstellung,
Figur 2 eine nach dem Verfahren hergestellte Schachtel mit wiederverschliessbarem
Deckel,
Figur 3 eine in zwei Kammern eingeteilte Schachtel mit separaten Deckeln, und
Figur 4 eine Schachtel mit einer separaten, vom Verpackungsgut abgetrennten Kammer
zur Aufnahme einer feuchtigkeitsabsorbierenden Substanz.
Figur 5 eine perspektivische Ansicht einer Schachtel mit Tasche für die Einsteckzunge,
Figur 6 eine Seitenansicht der Schachtel gemäss Figur 5,
Figur 7 eine Draufsicht auf die Abwicklung der Deckelbahn bei einer Schachtel gemäss
Figur 5,
Figur 8 eine Schachtel mit Klarsichtfenster,
Figur 9 eine Schachtel für Ampullen mit längs verlaufender Aufreisszunge, und
Figur 10 die Schachtel gemäss Figur 9 mit geöffnetem Deckel.
[0020] Wie in Figur 1 dargestellt, wird eine erste Materialbahn 2 von einer Rolle 20 und
eine zweite Materialbahn 3 von einer Rolle 21 abgerollt. Die erste Materialbahn 2
ist etwas breiter als die zweite Materialbahn 3, so dass ein vorstehender Randbereich
6 auf beiden Seiten der zweiten Materialbahn gebildet wird. Die beiden Materialbahnen
werden einer Formstation 22 zugeführt, welche in Figur la schematisch dargestellt
ist. Die Formstation ist in der eingangs genannten europäischen Patentpublikation
Nr. 83,741 ausführlich beschrieben. Sie besteht im wesentlichen aus den taktweise
arbeitenden Anpresswerkzeugen 23 und aus dem seitlich einschiebbaren Verformungselement
24, welches die Konfiguration der Wellen definiert. Die Anpresswerkzeuge 23 biegen
die zweite Materialbahn 3 um das Verformungselement 24 und pressen sie auf dem Verformungstisch
25 zum Verkleben auf die erste Materialbahn 2. Je nach Arbeitstakt und Vorschubgeschwindigkeit
lassen sich damit auf der Verformungsstation 22 in bestimmten Abständen Wellenpaare
4 bzw. einzelne Wellen 5 auf die erste Materialbahn 2 aufkleben. Selbstverständlich
können der Verformungsstation noch andere Bearbeitungsstationen wie beispielsweise
Stanz- oder Druckwerkzeuge vorgeschaltet werden, um die beiden Materialbahnen 2 und
3 entsprechend vorzubereiten. Auch das Material der beiden Materialbahnen wird entsprechend
den gewünschten Anforderungen an die Schachtel ausgewählt. Es können auf der Verformungsstation
22 Karton, Kunststoffmaterialien, Metallfolien oder Laminate verarbeitet werden.
[0021] Nach dem Verlassen der Verformungsstation 22 werden die Randbereiche 6 mit Hilfe
von seitlichen Rollen 26 hochgeklappt und an die Stirnseiten der Wellenpaare angelegt
und ggf. verleimt. Dieser Vorgang ist in Figur 1b dargestellt. Die Breite der Randbereiche
6 wird vorteilhaft so gewählt, dass sie etwa der Höhe der Wellen 5 entspricht. Nach
dem Hochklappen der Randbereiche 6 entstehen zwischen den Wellenpaaren 4 bereits Füllräume
34.
[0022] In Figur lc ist eine Füllstation dargestellt, bei der beispielsweise mit einer Zuführschurre
27 Verpackungsgut 28 in die Füllräume 34 zwischen die Wellenpaare 4 eingefüllt wird.
Figur ld zeigt die Schliessstation 30, bei der die Deckelbahnen 35 in Form einer endlosen
Materialbahn von einer Rollen 29 abgewickelt werden.
[0023] Die Deckelbahnen 35 werden auf die Oberseiten der Wellenpaare und/oder auf die hochgeklappten
Randbereiche 6 aufgeklebt.
[0024] Figur le zeigt schliesslich noch die Trennstation 31, bei der mit Hilfe eines Trennmessers
32 die einzelnen Schachteln 1 abgeschnitten werden, wobei der Schnitt ersichtlicherweise
jeweils zwischen den beiden Wellen eines Wellenpaares erfolgt.
[0025] Es sind zahlreiche Modifikationen des erfindungsgemässen Verfahrens denkbar, ohne
dass damit der Gegenstand der Erfindung verlassen wird. So könnte beispielsweise das
Trennen der einzelnen Packungsabschnitte bereits unmittelbar nach der Verformungsstation
22 oder auch unmittelbar vor oder nach dem Abfüllen der einzelnen Füllräume erfolgen.
Das Hochklappen der Randbereiche 6 könnte auch noch mit anderen Mitteln als mit den
dargestellten seitlichen Rollen 26 erfolgen. So wären beispielsweise auch mechanische
Greifarme denkbar. Die Deckelbahnen 35 könnten beispielsweise als Einzelzuschnitte
auf die Füllräume 34 geklebt werden. Schliesslich ist es dem Fachmann auch bekannt,
die geeigneten Klebstoffe in geeigneter Weise auf die Materialbahnen aufzubringen.
Falls die Materialbahnen aus Metall oder Kunststoff-Folien bestehen, könnten anstelle
von Klebstoff auch geeignete Schweissvorrichtungen eingesetzt werden.
[0026] In Figur 2 ist eine nach dem Verfahren hergestellte Schachtel 1 mit geöffnetem Deckel
8 dargestellt. Die erste Materialbahn 2 und die zweite Materialbahn 3 können an der
fertigen Schachtel praktisch nicht mehr unterschieden werden. Die Stirnseiten 7 der
Wellen 5 sind von aussen überhaupt nicht sichtbar, da sie von den hochgeklappten Randbereichen
6 bzw. von den Seitenwänden 12 überdeckt werden. Die beiden Wellen 5 bilden parallele
Seitenwände 11. Der Boden 10 der Schachtel ist ersichtlicherweise doppelwandig und
besteht aus den beiden Materialbahnen 2 und 3. Die Deckelbahn 35 überlappt beim Ausführungsbeispiel
die gesamte Breite der beiden Seitenwände 12, so dass auch diese doppelwandig ausgebildet
sind. Eine Sollreisslinie 9 definiert den eigentlichen Deckel 8 der Verpackung sowie
eine Einsteckzunge 33. Auf einer Seite ist der Deckel 8 mit einer scharnierartigen
Verbindung 15 mit einer Seitenwand 12 verbunden. Die nach dem Aufreissen verbleibenden
Materialstege 13 überdecken die Oberseite 14 der Wellen 5.
[0027] Figur 3 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem eine zusätzliche Welle
5' den Füllraum in zwei Kammern unterteilt. Jede Kammer ist auf ähnliche Weise wie
beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2 mit einem separaten Deckel 8 und 8' verschlossen.
Zwischen den beiden Deckeln 8 und 8' verbleibt wiederum ein Materialsteg 13, der die
Oberseite der Welle 5' verdeckt. Ersichtlicherweise könnte mit Hilfe der Sollreisslinie
9 die Konfiguration des öffenbaren Deckels auch anders gewählt werden. Auch die Konfiguration
der zur Unterteilung des Füllraumes dienenden Wellen braucht nicht unbedingt der Konfiguration
der als Seitenwände 11 dienenden.Wellen 5 zu entsprechen.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 ist mit Hilfe einer zusätzlichen Welle 5'
und eines relativ breiten Materialsteges 13' eine geschlossene Kammer 16 gebildet.
Der Materialsteg 13' ist zu Illustrationszwecken teilweise aufgeschnitten dargestellt,
so dass Versteifungskörper 17 sichtbar werden, welche in die Kammer 16 eingelegt sind.
Zwischen den beiden Versteifungskörpern 17 ist eine feuchtigkeitsabsorbierende Substanz
19 eingebracht. Die Welle 5' ist mit Offnungen 18 versehen, so dass die Substanz 19
die im Füllraum 34 vorhandene Feuchtigkeit absorbieren kann. Selbstverständlich können
auf beiden Seiten des Füllraumes derartige Kammern angeordnet sein. Die Kammern können
ausserdem ausschliesslich mit Versteifungskörpern oder ausschliesslich mit einer Substanz
zum Entfeuchten gefüllt sein. Schliesslich könnten die Kammern 16 noch mit anderen
Substanzen gefüllt sein, welche in irgendeiner Weise einen Einfluss auf das Füllgut
ausüben. Denkbar wären beispielsweise Desinfektionsmittel, Duftstoffe usw.
[0029] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 5 verbleibt eine Tasche 38 zum Einstecken der
Einsteckzunge 33 nach dem erstmaligen Offnen.
[0030] An der dem Scharnier 15 gegenüberliegenden Stirnseite der Schachtel ist die Deckelbahn
um einen unten liegenden Falz 37 einmal nach innen gefaltet, so dass an dieser Stirnseite
der Schachtel insgesamt drei Materialbahnen aufeinander liegen. Es sind dies der hochgeklappte
Randbereich 6 der ersten Materialbahn 2, der gefalzte innere Materialstreifen 36 der
Deckelbahn 35 und der äussere Materialstreifen 39 der Deckelbahn 35. Die Lage der
einzelnen Materialbahnen ist insbesondere auch aus Figur 6 ersichtlich.
[0031] In den äusseren Materialstreifen 39 ist eine Einsteckzunge 33 geschnitten, welche
zum Offnen des Deckels 8 herausgebrochen werden kann. Nach dem erstmaligen Offnen
des Deckels kann die Einsteckzunge 33 in eine Tasche 38 gesteckt werden, welche durch
den inneren Materialstreifen 36 und den hochgeklappten Randbereich 6 gebildet wird.
Durch die drei übereinanderliegenden Materialschichten stehen somit ersichtlicherweise
auch nach dem Ausbrechen der Einsteckzunge 33 noch zwei Materialbahnen zur Verfügung,
zwischen die die Einsteckzunge geschoben werden kann. Dadurch wird ein fester Sitz
der Einsteckzunge gewährleistet, so dass der Deckel auch nach mehrfachem Gebrauch
jederzeit wieder zuverlässig schliesst.
[0032] Figur 7 zeigt eine Abwicklung einer Deckelbahn 35 mit dem integrierten Deckel 8,
der durch die Sollreisslinie 9 begrenzt ist. Die Sollreisslinie 9 kann entweder eine
Perforation des Materials oder eine durch Einkerben bewirkte Schwächungslinie sein.
Das Scharnier 15 ist Bestandteil des Falzes, der an dieser Stelle ohnehin erforderlich
ist. Es ist aber auch denkbar, das Scharnier an einem anderen Ort anzubringen, so
dass der Deckel 8 nur einen Teil der Grundfläche der Verpackung freigibt. Die Einsteckzunge
33 ist in den äusseren Materialstreifen 39 geschnitten. Die Konfiguration der Einsteckzunge
kann ersichtlicherweise beliebig gewählt werden. Der innere Materialstreifen 36 wird
vor dem Verkleben um den Falz 37 gefaltet.
[0033] Die Deckelbahn braucht sich stirnseitig nicht unbedingt über die gesamte Höhe des
hochgeklappten Randbereichs 6 zu erstrecken. Aus ästhetischen Gründen ist dies jedoch
in der Regel empfehlenswert. Je nach Konfiguration der Einsteckzunge 16 muss auch
der innere Materialstreifen 36 nicht unbedingt die gleiche Breite aufweisen wie der
äussere Materialstreifen 39.
[0034] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 8 ragt die Deckelbahn 35 in der Form einer
Lasche 41 über die eigentliche Schachtel hinaus. In der Lasche ist eine Offnung 42
vorgesehen, so dass die Schachtel beispielsweise an einem Verkaufsständer aufgehängt
werden kann. Ein mit einer Klarsichtfolie abgedecktes Fenster 40 erlaubt das Betrachten
des Verpackungsinhalts.
[0035] Die Figuren 9 und 10 zeigen eine Schachtel, die sich vor allem zum Verpacken von
Ampullen eignet. Die Wellen 5 sind über die ganze Länge der Schachtel in regelmässigen
Abständen angeordnet. Einer der vorstehenden Randbereiche der ersten Materialbahn
2 bildet nicht nur eine Seitenwand, sondern auch noch eine auf die Wellen 5 aufgeklebte
Leiste 44. Diese Leiste hält die Ampullen fest. Die Deckelbahn 35 ist nur an den Seitenwänden
12 angeklebt. Eine Aufreisszunge 43 erstreckt sich vorteilhaft im Bereich der Leiste
44 über die ganze Länge der Schachtel.
1. Verfahren zum Herstellen von Schachteln bestehend aus wenigstens zwei Materialbahnen,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) auf eine endlose erste Materialbahn (2) eine endlose zweite Materialbahn (3) geklebt
wird, welche schmaler ist als die erste Materialbahn,
b) dass die zweite Materialbahn (3) vor dem Aufkleben mit quer zur Materialbahn verlaufenden
Wellen versehen wird, deren Höhe etwa der Höhe der Schachtel (1) entspricht,
c) dass die über die zweite Materialbahn (3) vorstehenden Randbereiche (6) der ersten
Materialbahn (2) seitlich hochgeklappt und an die Stirnseiten (7) der Wellen (5) angelegt
werden,
d) dass nach dem Füllen des durch die Wellen und die hochgeklappten Seitenteile gebildeten
Verpackungsraumes die Schachtel mit einer Deckelbahn (35) zugeklebt wird,
e) und dass spätestens nach dem Aufkleben der Deckelbahn die Materialbahnen zwischen
den Wellen (5) zu Einzelpackungen durchgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Materialbahn
vor dem Aufkleben mit quer zur Materialbahn verlaufenden Wellenpaaren (4) versehen
wird, deren Abstand zueinander etwa der Länge der Schachtel entspricht, und dass das
Trennen der Materialbahnen zwischen den Wellenpaaren erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn als endlose
Materialbahn zugeführt und zusammen mit den Materialbahnen durchgetrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn vor dem
Aufkleben mit einer Sollreisslinie (9) zum Aufreissen eines Deckels (8) versehen wird.
5. Schachtel insbesondere hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass sie einen Boden (10) aus einer auf eine erste Materialbahn (2)
aufgeklebten zweiten Materialbahn (3) aufweist, dass je zwei parallele Seitenwände
(11 bzw. 12) durch eine Welle (5) in der zweiten Materialbahn bzw. durch einen hochgeklappten
vorstehenden Randbereich (6) der ersten Materialbahn gebildet sind, und dass eine
Deckelbahn (35) mit den Oberseiten (14) der beiden parallelen, die Seitenwände bildenden
Wellen (5) und/oder wenigstens mit einem Teil der hochgeklappten Randbereiche (6)
der ersten Materialbahn verklebt ist.
6. Schachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn (35) zum
Offnen eines Deckels (8) mit wenigstens einer Sollreisslinie versehen ist.
7. Schachtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn (35) derart
mit einer Sollreisslinie (9) versehen ist, dass nach dem Aufreissen des Deckels (8)
je ein die äussersten Wellen überdeckender Materialsteg (13) verbleibt.
8. Schachtel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (8) zum
Wiederverschliessen der Schachtel auf einer Seite scharnierartig mit der Verpackung
verbunden ist.
9. Schachtel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn (35) auf
der dem Deckelscharnier (15) gegenüberliegenden Stirnseite der Schachtel einmal nach
innen gefaltet und mit dem hochgeklappten vorstehenden Randbereich (6) der ersten
Materialbahn (2) verbunden ist, so dass der nach innen gefaltete Materialstreifen
(17) der Deckelbahn (35) und der hochgeklappte Randbereich (6) der ersten Materialbahn
eine Tasche (19) zur Aufnahme einer Einsteckzunge (16) des Deckels (8) bilden.
10. Schachtel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckzunge (16)
stirnseitig in den äusseren Materialstreifen (20) der gefalteten Deckelbahn (4) geschnitten
ist.
11. Schachtel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Teilbereiche
der Verpackung überdeckende und unabhängig voneinander öffenbare Deckel (8, 8') aufweist.
12. Schachtel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens auf einer Seite
der Schachtel zwei unmittelbar benachbarte Wellen (5, 5') zusammen mit dem nach dem
Offnen des Deckels verbleibenden Materialsteg (13) eine geschlossene Kammer (16) bilden.
13. Schachtel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die geschlossene Kammer
(16) mit einem Versteifungskörper (17) gefüllt ist.
14. Schachtel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Füllraum benachbarte
Welle der geschlossenen Kammer (16) mit Offnungen (18) versehen ist und dass die geschlossene
Kammer mit einer Feuchtigkeit absorbierenden Substanz (19) gefüllt ist.
15. Schachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn eine transparente
Folie ist.
16. Schachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelbahn (35) eine
über die Grundfläche der Schachtel hinausragende Lasche (41) und im Bereich des Füllraumes
ein mit einer transparenten Folie verschlossenes Fenster (42) aufweist.
17. Schachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Materialbahn
(3) Wellen in regelmässigen Abständen aufweist und dass ein vorstehender Randbereich
(6) auf einer Seite neben einer Seitenwand auch noch eine auf die Oberseite der Wellen
geklebte Leiste (44) bildet.