[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Spülen von Regenbecken gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die DE-OS 31 21 520 befaßt sich mit einer Einrichtung zur Flüssigkeitsspülung von
in Bahnen aufgeteilten Regenbecken, wobei die einzelnen Bahnen mittels einer an der
Stirnseite der Bahnen angeordneten, quer zum Becken verfahrbaren Spülkippe gespült
werden können.
[0003] Aus der Zeitschrift "Korrespondenz Abwasser" 5/73, 20. Jahrgang, Seiten 115 bis 121,
insbesondere Seite 116, ist ein zweistöckiges Regenbecken bekannt, bei dem das obere
Becken in freiem Gefälle durchflossen und das untere mit Pumpen entleert wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Spülen von Regenbecken
und ein besonders daran angepaßtes Regenbecken anzugeben, wobei ein zweistöckiges
Becken auf einfache Weise gereinigt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrichtung mit dem Merkmal
des Kennzeichens der Patentanspruchs 1.
[0006] Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Regenbeckens werden nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 den Grundriß eines Regenrückhaltebeckens gemäß einer Ausführungsform,
Fig. 2 einen Schnitt durch das R-egenrückhaltebecken entlang der Linie B-B der Fig.
1,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Regenrückhaltebecken der Fig. 1 längs der Linie C-C,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie A-A durch das Regenrückhaltebecken der Fig. 1,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Umlenkvorrichtung (34) und deren Lagerung,
Fig. 6 eine Prinzipskizze einer alternativen Ausführungsform im Grundriß und
Fig. 7 u. 8 eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 6.
[0007] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht im Schnitt auf das Regenrückhaltebecken - nachstehend
kurz Regenbecken genannt - einer Ausführungsform längs der Linie G-G der Fig. 2. Das
Regenbecken besitzt Seitenwände 38,50,51,52 und eine Beckensohle 12 (vgl. auch Fig.
2-4), die auf Pfeilern 54 gelagert ist. Der Zufluß 40 besitzt einen wesentlich größeren
Durchmesser als der Abfluß 20, wodurch eine Drosselung auftritt. Die Drosselung könnte
auch durch einen auf der Abflußseite angeordneten Schieber oder dergleichen veränderbar
gestaltet sein. Die Beckensohle 12-ist vorzugsweise in Spülbahnen, beispielsweise
12a, 12b, durch erhöhte Ränder 56 unterteilt. Die Beckensohle 12 ist gegen die Seitenwand
51 hin nach unten geneigt und endet in einer Rinne 26. Der obere Beckenraum 10 (Fig.
2) kann durch eine Decke 58 überdeckt sein, die zur hinteren Stirnwand 38 hin in einer
senkrecht nach unten ragenden Tauchdiele 60 endet. Die Decke 58 wird durch die durchgehenden
Pfeiler 54 abgestützt.
[0008] In Fig. 1 oben ist auch ein Oberlaufrand 1
6 der Beckensohle 12 ersichtlich, der deutlicher in den Fig. 2, 3 und 5 dargestellt
ist. Zwischen der hinteren Stirnwand 38 und dem Rand 16 liegt der Zwischenraum 36,
der die Grundsohle 18 nach oben freigibt. Die Höhe des Randes 16 bestimmt das Fassungsvolumen
des oberen Beckenraums 10. Wird dieses Volumen überschritten, dann erfolgt ein Oberlauf
in den unteren Beckenraum 14 über diesen Rand 16.
[0009] Die Grundsohle 18 des unteren Beckenraums 14 besitzt eine der Beckensohle 12 entsprechende
Ausbildung. Auch die Grundsohle 18 ist zu einer Rinne 28 hin geneigt, wobei die Neigung
vorzugsweise in der gleichen Richtung läuft wie bei der Beckensohle 12. Prinzipiell
wäre jedoch auch eine Neigung in der anderen Richtung mögliche wobei der untere :kenrand
von Hand gereinigt werden könnte. Die Grundsohle 18 besitzt ferner einen vertieften
Sumpf 22, der über ein oder mehrere Pumpen 24 abgepumpt werden kann.
[0010] fördern Die Pumpen 24 fördern das sich im unteren Beckenraum 14 sammelnde Wasser
zu Zeiten, in denen der obere Beckenraum 10 leer ist, in letzteren oder in anderweitiger
Weise in den Abfluß 20.
[0011] Von besonderer Bedeutung für das erfindungsgemäße Regen- becken, jedoch auch für
einstöckige Regenbecken ist die Ausbildung der Reinigungsvorrichtungen. Hierfür wird
eine Spülkippe 32 verwendet wie sie an sich bekannt ist. Einzelheiten über Anordnungen
und Wirkungsweise von Spülkippen sind aus "Planungs-Richtlinien PR03-2.82" der Fa.
Vollmar GmbH 7000 Stuttgart 50 zu entnehmen, die zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung
gemacht werden.
[0012] Eine Spülkippe ist ein Gefäß, das sich durch Verlagerung des Schwerpunkts beim Füllen
bei einem bestimmten Flüssigkeitsstand selbsttätig entleert, wobei ein Wasserschwall
an der Innenseite der senkrechten Stirnwand 38 hinabläuft und über die gerundete Kehle
68 die Grundsohle 18 mit entsprechender Geschwindigkeit abspült.
[0013] Bisher wurde für jede Spülbahn eine Spülkippe 32 ortsfest vorgesehen, sodaß bei entsprechender
Breite des Regenbeckens eine aro3e Anzahl von Spülkippen 32 erforderlich war . Wie
Fig. 4 zeigt, wären bei 9 Spülbahnen beispielsweise 9 Spülkippen 32 notwendig. Gemäß
einem Grundgedanken der Erfindung wird für die gesamte Breite nur eine einzige Spülkippe
32 verwendet, die längs der Stirnwand 38 verfahrbar ist; hierzu kann die Spülkippe
32 auf einen Gestell 70 angebracht sein, das auf an der hinteren Stirn - wand 38 angebrachten
Schienen 72,74 läuft. Das Verfahren kann im einfachsten Falle von Hand erfolgen. Es
sind jedoch auch die verschiedensten maschinellen Verfahrmöglichkeiten einsetzbar.
So könnte das Gestell 70 beispielsweise mit einer nach Art einer Laufkatze motorbetriebenen
Einrichtung verfahren werden. Andrerseits könnte auch ein Seilzug angebracht sein,
der mittels Motor oder Handkurbel oder dgl. betätigt wird. Die einzelnen Stellungen
1-9 (Fig. 4) können durch Endschalter oder Signalgeber gekennzeichnet sein, sodaß
die verfahrbare Einrichtung automatisch in einer Stellung nach der anderen angehalten
wird. Beim Ausleeren könnte ebenfalls ein Schalter betätigt werden, der das Weiterfahren
in die nächste Stellung steuert. Die Wasserzuführung erfolgt in ähnlicher Weise wie
in den genannten Planungs-Richtlinien PP03 angegeben. Dieses Grundprinzip der verfahrbaren
Spülkippe 32 ist bereits bei einem einfachen dh. einstöckigen Pegenbecken von erfindunnsgemäßer
Bedeutung.
[0014] Bei den zweistöckigen Reaenbecken der Erfindung hesteht ein weiterer Gedanke darin
sowohl die Beckensohle 12 als auch die Grundsohle 18 mit einer einzigen Spülkippe
32 zu spulen. Hierzu wird gemäß der Erfindung eine Umlenkvorrichtung 34 in Form eines
ebenen oder nach oben oder vorzugsweise unten durchgewölbten Bleches aus Stahl oder
dgl. vorgesehen,das vorzugsweise die Breite einer Spülbahn besitzt und in ähnlicher
Weise wie die Spülkippe 32 längs der Stirnwand 38 verfahren werden kann. Die Umlenkvorrichtung
34 deckt den Zwischenraum 36 ab und schafft somit einen praktisch übergangslosen Flußweg
für den Wasserschwall aus der Spülkipppe 32 von der Innenseite der Stirnwand 38 zur
Beckensohle 12, deren Überlaufrand 16 nach Art einer Hohlkehle gerundet ist, wie dies
im Einzelnen Fig. 5 zeigt.
[0015] Die Umlenkvorrichtung 34 läuft vorzugsweise unter entsprechender Lagerung auf einer
Schiene 78 in der Trennwand 38, sowie einer Lauffläche oder einer weiteren Schiene
80 am Rand 16 der Beckensohle 12, wobei die Schienen 78,80 unter einem entsprechenden
Winkel beispielsweise 45° angeordnet sein können. Das Blech 34 ist. seitlich mit Wänden
35 (Fig. 2) versehen um den Wasserschwall in die Spülbahnen 12a,12b zu lenken. Obwohl
bei der bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren der Umlenkvorrichtung 34 vorgesehen
ist, könnte die Umlenkvorrichtung 34 auch auf andere Weise, etwa durch Aufkippen von
der hinteren Stirnwand 38 entfernt werden.
[0016] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung gemäß den Fig. 6 und 7 wird keine
Umlenkvorrichtung 34 verwendet, sondern für die Beckensohle 12 und die Grundsohle
18 je eine verfahrbare Spülkippe 82 bzw. 84 verwendet. Hierbei könnte das Verfahren
der Spülkippen 82 und 84 entweder unabhängig voneinander oder vorzugsweise unter einer
gekopnelten Steuerung erfolgen.
[0017] Obwohl bei den bevorzugten Ausführungsformen nur je eine einzige Spülkippe 32 bzw.
82,84 vorgesehen ist, kann gegebenenfalls auch die Anordnung zweier oder mehrerer
verfahrbarer Spülkippen in Frage kommen, was jedoch die Anordnung verteuert. Das gleiche
gilt für die Umlenkvorrichtung 34, die gegebenenfalls mehrfach vorgegeben sein könnte
oder aber mehr als eine Spülbahn überspannt.
[0018] Erfolgt die Spülung der Beckensohle 12 über eine eigene verfahrbare Spülkippe 82,
so ist diese auf einem Gerüst oder einer Verlängerung 90 des Oberlaufrandes 16 anaebracht,
wobei in Höhe des gewünschten Überlaufes entsprechende Öffnungen vorgesehen sind.
[0019] Bei Auftreten eines starken Regens füllt sich der obere Beckenraum 10 über den Zufluß
40 allmählich, da der Abfluß 20 gedrosselt ist. In den meisten Fällen wird der Zufluß
aufhören, bevor der obere Beckenraum 10 gefüllt ist und ein Oberlauf auftritt. Das
Wasser fließt dann allmählich selbst über den Abflu3 20 ab, ohne daß ein Auspumpen
erforderlich wäre. Bei starken Re
gengüssen läuft das Wasser über den Überlaufrand 16 aus dem ersten Beckenraum 10 über
in den unteren Beckenraum 14. Dieser wird vorzugsweise erst ausgepumpt, wenn sich
der obere Beckenraum 10 im wesentlichen entleert hat.
[0020] Zum Reinigen der unteren Grundsohle 18 wird die Spülkippe 32 von einer Stellung zur
anderen gefahren, und dort mit Wasser gefüllt,bis ein Umkippen auftritt. Zum Reinigen
der oberen Beckensohle 12 wird unter die Spülkippe 32 die Umlenkvorrichtung 34 bewegt.
[0021] Da nur ein geringer Teil des anfallenden Regenwassers abgepumpt werden muß, kommt
man mit einer entsprechend geringen Pumpenleistung aus. Die Vorhaltekosten sind niedrig,
ebenso der Energieverbrauch.
1. Einrichtung zum Spülen von Regenbecken, die in Bahnen unterteilt sind, an deren
einer Stirnseite eine Flüssigkeitszuführvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet
, daß bei einem zweistöckigen Becken (10, 14) eine Umlenkvorrichtung (34) vorgesehen
ist, die wahlweise Bahnen (z.B. 12a) des oberen (10) oder unteren (14) Beckenraums
mit der Flüssigkeitszuführvorrichtung (32) verbindet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Umlenkvorrichtung
als Umlenkblech (34) ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Umlenkblech (34)
eben ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Umlenkblech (34)
nach unten durchgewölbt ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
die Umlenkvorrichtung (34) eine Breite besitzt, die der Breite mindestens einer der
Bahnen (12a) entspricht und daß die Umlenkvorrichtung (34) quer zum Becken bewegbar
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Umlenkvorrichtung
(34) von Hand quer zum Becken zu den einzelnen Bahnen (12a) verfahrbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Umlenkvorrichtung (34) mittels einer motorisch betriebenen Laufkatze, eines Seilzugs
oder dergleichen verfahrbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Umlenkvorrichtung
(34) durch Kippen die Flüssigkeitszuführvorrichtung (32) auf das obere (10) bzw. untere
(14) Becken ausrichtet.
9. Zweistöckiges Regenbecken unter Verwendung einer Einrichtung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß ein quer zum oberen Becken (10) verlaufender
Überlaufrand (16) als kontinuierlicher Übergang zwischen der Umlenkvorrichtung (34)
und der Beckensole (12) ausgebildet ist.
10. Regenbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen dem Überlaufrand
(16) und der hinteren Stirnwand des unteren Beckens (14) ein Zwischenraum (36) vorgesehen
ist, der ein Hindurchfließen des Wassers aus der Flüssigkeitszuführvorrichtung (32)
zur unteren Beckensohle (18) bei entfernter Umlenkvorrichtung (34) ermöglicht.
11. Regenbecken nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeitszuführvcrrichtung
eine Spülkippe (32) ist, die in gemeinsamer Steuerung mit der Umlenkvorrichtung (34)
quer zu dem Regenbecken verfahrbar ist.
12. Regenbecken nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß die
hintere Stirnwand (38) des unteren Beckens (14) über das obere Becken (10) hinaus
erhöht ist und die Flüssigkeitszuführvorrichtung trägt, und daß an der Stirnwand (38)
Schienen zur Führung der Umlenkvorrichtung (34) vorgesehen sind, die zumindest zu
einer weiteren Schiene auf der Überlaufkante (16) des oberen Beckens parallel verlaufen.
13. Regenbecken nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß die
als Umlenkblech (34) ausgebildete Umlenkvorrichtung von der Flüssigkeitszuführvorrichtung
(32) schräg nach unten verlaufend ausgebildet ist.