(19)
(11) EP 0 115 787 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.08.1984  Patentblatt  1984/33

(21) Anmeldenummer: 84100275.1

(22) Anmeldetag:  12.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B26D 7/01, B26D 7/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 10.02.1983 DE 3304612

(71) Anmelder: Bizerba-Werke Wilhelm Kraut GmbH & Co. KG.
D-72336 Balingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Maurer, Albrecht
    D-7460 Balingen 1 (DE)
  • Frey, Karl
    D-7460 Balingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Hoeger, Stellrecht & Partner 
Uhlandstrasse 14 c
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Halten und Zuführen des Schneidgutes an einer Aufschnitt-Schneidemaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Halten und Zuführen des Schneidgutes an einerAufschnitt-Schneidemaschine. Am freien Ende eines schwenkbar auf dem Schneidgutschlitten gelagerten und quer zu dessen Verschieberichtung gleitverschieblichen Trägers ist ebenfalls schwenkbar ein Greifer mit wenigstens zwei von seiner Schwenkachse abstehenden Fingern angeordnet und von den Fingern steht je eine gekrümmte, spitze Nadel ab. Ferner weist der Greifer einen Handhebel auf, mit dem die gekrümmten Nadeln in das Schneidgut eindrückbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten und Zuführen des Schneidgutes an einer Aufschnitt-Schneidemaschine mit einem Maschinengestell, einem rotierend angetriebenen Kreismesser, einem verschiebbaren Schneidgutschlitten und mit einem schwenkbar auf dem Schlitten gelagerten, quer zu dessen Verschieberichtung gleitverschieblichen Träger, der mit seinem freien Ende auf das Schneidgut aufsetzbar ist.

    [0002] Aufschnitt-Schneidemaschinen dieser Art dienen vor allem zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, Wurst, Käse, und dgl. Die an bekannten Maschinen vorgesehenen Halte- und Zuführvorrichtungen für das Schneidgut zum Kreismesser hin sind auf einer am Schneidgutschlitten befestigten Führungsachse in Zuführrichtung verschieblich und um diese Führungsachse schwenkbar, wobei eine dem Schneidgut zugewandte Fläche mit Spitzen, Zähnen, Kämmen oder Gabeln ausgerüstet ist, die zur Positionierung des Schneidgutes während des Zuführens in das Schneidgut mehr oder weniger tief eingedrückt werden.

    [0003] Dabei ist nachteilig, daß die Spitzen, Zähne und dgl. insbesondere bei weichen Schneidgutsorten, beispielsweise Schmierwurst, keine ausreichende Fixierwirkung haben und/oder das Schneidgut z. B. durch Deformation erheblich beschädigen.

    [0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung so zu gestalten, daß sie das jeweilige Schneidgutstück weitgehend unabhängig von dessen Umfangs- und Querschnittsform sicher und ohne Beschädigung hält.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß. schwenkbar am freien Ende des Trägers ein Greifer mit wenigstens zwei von seiner Schwenkachse abstehenden Fingern angeordnet ist und von den Fingern je eine gekrümmte Nadel absteht, und daß der Greifer einen Handhebel aufweist, mit dem die gekrümmten Nadeln in das Schneidgut eindrückbar sind.

    [0006] Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht einer Aufschnitt-Schneidemaschine;

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine in Richtung des Pfeiles Z in Fig. 1;

    Fig. 3 eine (um 90° verdrehte) Draufsicht in Richtung des Pfeiles C in Fig. 1 und

    Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie 4-4 in Fig. 3.



    [0007] Die auf der Zeichnung schematisch dargestellte Aufschnitt-Schneidemaschine 1 umfaßt ein Maschinengestell 2, auf dem ein Kreismesser 3 drehbar gelagert ist. Ein von einem Gehäuseteil 4 umschlossener, nicht dargestellter Motor treibt das Kreismesser 3 rotierend an. Die Schneidebene des Kreismessers ist mit S bezeichnet. Eine parallel zu dieser Ebene verlaufende, verstellbare Anschlagplatte 5 bestimmt in bekannter Weise die Schnittstärke. Das in Scheiben zu zerteilende Schneidgut 6 (in der Zeichnung eine Wurst) wird auf die Auflagefläche 7 eines Schlittens 8 aufgelegt, der in bekannter Weise parallel zur Schneidebene S des Kreismessers 3 gleitverschieblich ist. Das Schneidgut wird auf dem Schlitten 8 liegend dem rotierenden Kreismesser 3 zugeführt und dabei in Anlage an der Anschlagplatte 5 gehalten. Nach jedem Abschneiden einer Scheibe muß das Schneidgut in Zuführrichtung Z nachgeführt und wieder an die Anschlagplatte 5 angelegt werden.

    [0008] Die auf der Zeichnung dargestellte Aufschnitt-Schneidemaschine ist ein sogenannter "Schrägschneider", bei dem die Schneidebene S, die Auflagefläche 7 des Schlittens 8 und dementsprechend auch die Zuführrichtung Z schräg zur Horizontalen verlaufen. Die im nachstehende zu beschreibende Vorrichtung zum Halten und Zuführen des Schneidgutes gemäß der Erfindung ist jedoch nicht nur für solche Maschinen, sondern auch für Maschinen mit vertikal angeordnetem Kreismesser und horizontal liegender Auflagefläche 7 geeignet.

    [0009] Die gemäß Fig. 2 zur Vorderseite der Maschine hin schräg verlaufende Auflagefläche 7 weist an ihrer Vorderseite einen nach oben umgebogenen Randabschnitt 9 auf, an dem das zugeführte Schneidgut 6 ebenfalls anliegt (Fig. 2). An der dem Randabschnitt gegenüberliegenden Kante ist an der Auflagefläche 7 eine parallel zur Zuführrichtung Z verlaufende Führungsachse 11 starr angeordnet. Auf der Führungsachse 11 ist mittels einer Führungsbuchse 12 ein als Halte-und Zuführvorrichtung dienender Träger 13 in Z-Richtung gleitverschieblich und (in der Ebene der Fig. 2) schwenkbar gelagert. Der Träger 13 hat die in Fig. 2 dargestellte abgewinkelte Gestalt und reicht in Form eines Schwenkbügels von der Führungsachse 11 bis zu dem am Randbereich-9 anliegenden Schneidgut 6, auf dessen Umfang das freie Ende des Trägers 13 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise aufsetzbar ist. Vom Träger 13, der parallel zur Zuführrichtung Z verläuft, steht - parallel zur Schneidebene S und senkrecht zur Zuführrichtung Z - ein plattenförmiger Schenkel 14 ab, der an seiner dem Kreismesser 3 zugewandten Seite mit vorspringenden Spitzen 15 versehen ist.

    [0010] Am freien Ende des.Trägers 13 ist ein Greifer 16 angeordnet, der es gestattet, vorübergehend eine feste Verbindung zwischen dem in Zuführrichtung Z verschieblichen Träger 13 und dem Schneidgut 6 herzustellen, so daß letzteres mit Hilfe des auf der Führungsachse 11 geführten Trägers dem Kreismesser 3 zugeführt werden kann. Der Greifer 16 umfaßt eine starr von dem Schenkel 14 abstehende Schwenkachse 17, auf der durch eine Mutter 18 gesichert, eine Buchse 19 drehbar angeordnet ist. Vcn der Buchse 19 stehen in gegenseitigem Abstand W (Fig. 4) zwei Finger 21 senkrecht ab. Etwa in der Mitte dieser Finger sind ebenfalls abstehend dünne, gekrümmte Nadeln 22 befestigt, die nach unten zum Schneidgut 6 hin weisen. Die Krümmung der dünnen Nadeln 22 verläuft auf:- zur Schwenkachse 17 konzentrischen Kreisen. Wie dargestellt, verläuft die Schwenkachse 17 ihrerseits parallel zur Zuführrichtung Z. Weiterhin ist an der Buchse 19 starr ein Handhebel 23 befestigt, mit dessen Hilfe die Buchse 19 und die mit ihr starr verbundenen Nadeln 22 hin-und herverschwenkbar sind. Zwei Anschläge 24, 25, an denen der Handhebel 23 jeweils anschlägt, begrenzen den Schwenkwinkel α.

    [0011] Der plattenförmige Träger 13 weist parallel zur Schneidebene S Schlitze 26 auf. Die Schwenkachse 17 des Greifers 16 liegt oberhalb des Trägers 13. Wird der Greifer 16 aus seiner in Fig. 2 linken, strichpunktierten Lage durch Anfassen am Griff 23 in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage verschwenkt, so dringen die dünnen, gekrümmten Nadeln 22 leichtgängig in das Schneidgut 6 ein, weil sie konzentrisch zur Schwenkachse 17 gekrümmt verlaufen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, legen sich dabei die freien Endbereiche der Finger 21 tangential auf die Umfangsfläche des Schneidgutes 6 an und begrenzen hierdurch die Eindringtiefe der Nadeln 22 in das Schneidgut. Wegen der verhältnismäßig großen Auflagefläche der Finger 21 am Schneidgut 6 wird dieses dabei nicht deformiert oder beschädigt. Eine Beschädigung des Schneidgutes ist weiterhin auch durch die Führung der Nadeln auf zur Schwenkachse 17 konzentrischen Kreisbahnen ausgeschlossen. Der Abstand W zwischen den Nadeln 22 gewährleistet eine sichere Fixierung am Greifer.

    [0012] Der Greifer wird in einer von der Schneidebene S entfernten Position über die Nadeln 22 in Wirkverbindung mit dem Schneidgut gebracht. Sobald das Schneidgut 6 durch die eingedrungenen Nadeln 22 fest mit dem Träger 13 verbunden ist, kann dieser während des nacheinander erfolgenden Abschneidens von Scheiben zusammen mit dem an ihm festgehaltenen Schneidgut 6 dem Kreismesser 3 zugeführt werden.

    [0013] Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung können an der Buchse 19 auch mehr als zwei Finger 21 mit Nadeln 22 angeordnet werden. Außerdem könnten an jeweils einem Finger mehr als eine konzentrisch zur Schwenkachse gekrümmte Nadel abstehend angebracht sein.

    [0014] Zum Aufschneiden von Schneidgut-Reststücken, die kürzer als der Abstand W zwischen zwei Fingern 21 sind, so daß also nur noch eine der spitzen Nadeln 22 in diese Stücke eindringen und sie festhalten könnte, werden diese kurzen Reststücke zwischen das Kreismesser 3 und den Schenkel 14 des Trägers 13 eingelegt, wobei die am Schenkel 14 vorgesehenen, zum Kreismesser 3 hin gerichteten Spitzen 15 in die am Schenkel 14 anliegende Rückseite des Reststückes eindringen und eine Mitnahme beim Bewegen des Schlittens 8 sicherstellen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Halten und Zuführen des Schneidgutes an einer Aufschnitt-Schneidemaschine mit einem Maschinengestell, einem rotierend angetriebenen Kreismesser, einem verschiebbaren Schneidgutschlitten und mit einem schwenkbar auf dem Schlitten gelagerten, quer zu dessen Verschieberichtung gleitverschieblichen Träger, der mit seinem freien Ende auf das Schneidgut aufsetzbar ist,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß schwenkbar am freien Ende des Trägers (13) ein Greifer (16) mit wenigstens zwei von seiner Schwenkachse (17) abstehenden Fingern (21) angeordnet ist und von den Fingern je eine gekrümmte, spitze Nadel (22) absteht, und daß der Greifer einen Handhebel (23) aufweist, mit dem die Nadeln in das Schneidgut (6) eindrückbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei in das Schneidgut (6) eingedrückten Nadeln (22) die Finger (21) am Schneidgutumfang anliegen und dadurch die Eindringtiefe der Nadeln begrenzen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (22) konzentrisch zur Schwenkachse (17) des Greifers (16) gekrümmt sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (17) des Greifers (16) parallel zur Zuführrichtung (Z) des Schneidgutes zum Kreismesser (3) hin verläuft.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in gegenseitigem Abstand (W) und parallel zueinander zwei Finger (21) mit je einer gekrümmten Nadel (22) am Greifer (16) angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich des Greifers (16) durch Anschläge (24,25) begrenzt ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht