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EP 0 115 812 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.08.1984 Patentblatt 1984/33 |
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Anmeldetag: 24.01.1984 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: H05B 7/101 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE FR GB IT SE |
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Priorität: |
28.01.1983 CH 507/83
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Anmelder: C. Conradty Nürnberg GmbH & Co. KG |
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D-8500 Nürnberg 1 (DE) |
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Erfinder: |
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- Elsner, Emil, Dr.
CH-4563 Gerlafingen (CH)
- Reiber, Dietfried
CH-4563 Gerlafingen (CH)
- Messmer, Josef
CH-4562 Biberist (CH)
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Vertreter: Eitle, Werner, Dipl.-Ing. et al |
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Hoffmann, Eitle & Partner,
Patent- und Rechtsanwälte,
Postfach 81 04 20 81904 München 81904 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Stromleitende Elektrode für metallurgische Öfen |
(57) Eine solche Elektrode setzt sich aus Teilstücken (5) aus Graphit und einem keramischen
Unterteil (2) zusammen, an den die verzehrbare Graphitspitze (14) anschliesst. Im
Innern der Elektrode ist ein Kühlsystem aus Kupferrohren (4) angeordnet, das sich
bis zu einem Kupfernippel (8) erstreckt, an der die verzehrbare Graphitspitze (14)
befestigt ist. Der keramische Elektrodenteil (2) verhindert, dass die Elektrode durch
hochspritzende Schlacken beschädigt wird, wodurch die Lebensdauer der Elektrode in
einfacher Weise wesentlich erhöht werden kann.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine stromleitende Elektrode für metallurgische Oefen mit
einer verzehrbaren Elektrodenspitze und einem flüssigkeitsführenden Kühlsystem, sowie
ein Verfahren zum Beschichten der Elektrode.
[0002] In der EP-Patentanmeldung Nr. 82109375.4 ist eine Graphit-oder Kohleelektrode für
metallurgische Oefen beschrieben, die durch ein inneres Kühlsystem unter die Abbrandtemperatur
des Graphits gekühlt wird. Beim Einsatz dieser Elektrode hat es sich in Abhängigkeit
vom Kühlsystem gezeigt, insbesondere wenn es aus längslaufenden Kupferrohren besteht,
dass ein Teil oder der gesamte elektrische Strom über die Kupferrohre geleitet werden
kann. Der Strom fliesst dann von den Elektrodenkontaktbacken über den Graphit auf
das Kühlsystem aus Kupferrohren. Der Stromfluss im Graphit wird dadurch positiv beeinflusst,
dass bei der Einsatztemperatur der Elektrode von etwa 600°C der elektrische Widerstand
ein Minimum erreicht.
[0003] Das wasserführende Kühlsystem der Elektrode dient zudem in Verbindung mit den Endflanschen
als Spannsystem, so dass der Graphitkörper auch aus mehreren Stücken zusammengestellt
werden kann.
[0004] In Abhängigkeit von der Ofenfahrweise, beispielsweise wenn mit einer Schaumschlacke
gearbeitet wird, kann es vorkommen, dass Spritzer der heissen aggresiven Schlacke
auf den unteren Teil der gekühlten Graphitelektrode geschleudert werden, ähnlich dem
Vorgang, der in Verbindung mit wassergekühlten Wänden "Selfcoating" genannt wird.
Das kann am unteren Teil der Elektrode zu einer gewissen Erosion durch chemische Reaktionen
führen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Elektrode der eingangs beschriebenen
Art so auszugestalten, dass diese Erosion durch einfache Mittel vermieden und dadurch
die Haltbarkeit der Elektrode verbessert werden kann. Diese Aufgabe wird gemäss der
Erfindung dadurch gelöst, dass zur Vermeidung von chemischer Erosion in ihrem untern
Bereich der Graphit durch mindestens einen keramischen Formstein ersetzt ist.
[0006] Da es möglich ist, den Stromfluss über das Kühlsytem aus Kupfer zu leiten, kann in
vorteilhafter Weise im unteren Teil der gekühlten Elektrode der Graphit durch einen
keramischen Formstein ersetzt werden, der eine gute Wärmeleitfähigkeit hat und resistent
gegen aggresive Schlacken ist. Hier haben sich beispielsweise kohlenstoffhaltige A1
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3- oder Mg0-Steine bewährt. Anstelle eines einzigen Formsteins können zwei oder mehr
Formsteine eingesetzt werden. Zweckmässig können der Formstein und die Formsteine
armiert sein, wobei als Armierung z.B. Stahlwolle verwendet werden kann.
[0007] In der Figur ist eine wassergekühlte Graphitelektrode 1 mit keramischem Unterteil
2 dargestellt. Die Gesamtlänge der Elektrode beträgt beispielsweise etwa 4000 mm bei
einem Durchmesser von 500 mm. Die Höhe des keramischen Teils ist etwa 800 mm und so
bemessen, dass beim Nachsetzen die Kontaktbacken (nicht dargestellt) der Elektrodenhalterung
3 immer mit Graphit in Verbindung stehen.
[0008] Die Kupferrohre mit Kühlwasserzulauf und -ablauf sind mit 4 bezeichnet. In diesem
Beispiel sind zwei Graphitschüsse 5 mit einem Graphitnippel 6 verbunden. Im oberen
Graphitschuss ist die Schachtel 7 erhalten, so dass der gesamte Graphitteil 5 nach
Ausbau aus der Elektrode noch als verzehrbare Spitze an den wassergekühlten Kupfernippel
8 angenippelt werden kann. Der untere Flansch 9 besteht aus Kupfer und ist ebenfalls
gekühlt. Der obere Flansch 10 ist beispielsweise aus austenitischem Stahl. Er steht
etwas über den Graphit 5 vor, um aus Sicherheitsgründen ein Durchrutschen der Elektrode
1 durch die Halterung 3 zu vermeiden. Die Länge der Elektrode ist ebenfalls aus Sicherheitsgründen
so bemessen, dass, wenn sie in der untersten Position des Elektrodenhalters 3 durchrutschen
würde, der wassergekühlte Nippel 8 nicht in das flüssige Bad eintauchen kann.
[0009] Die Flanschen 9 und 10 dienen in Verbindung mit den Kühlrohren 4 und den Muttern
11 als Spanneinheit für die Graphitstücke 5 und den keramischen Teil 2, Diese Verspannung
wäre auch anders lösbar als dargestellt. Ebenso ist es möglich, eine zusätzliche Spannstange
oder Spannrohr 12 aus einem Material mit höherer Festigkeit als Kupfer in das System
einzufügen. Wenn es ein Rohr ist, kann es zudem zur Zugabe von Gasen oder Feststoffen
in der Nähe des Lichtbogens 13 benutzt werden. In diesem Fall sind auch der untere
Kupferflansch 9 mit Kupfernippel 8 sowie die verzehrbare Graphitspitze 14 zu durchbohren
15.
[0010] Der untere Kupferflansch 9 ist in dieser Darstellung aussen mit einer Aussparung
16 versehen, die mit elektrisch isolierenden Massen (im gezeigten Beispiel mit einer
Asbestschnur 17) ausgefüllt ist. Dadurch wird die Bildung von Lichtbögen, die den
Flansch zerstören könnten, vermieden.
1. Stromleitende Elektrode für metallurgische Oefen mit einer verzehrbaren Elektrodenspitze
und einem flüssigkeitsführenden Kühlsystem, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung
von chemischer Erosion in ihrem unteren Bereich der Graphit durch mindestens einen
keramischen Formstein ersetzt ist.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der keramische Formstein
aus einem gut wärmeleitenden Materal besteht.
3. Elektrode nach Anspruch 1 mit mehreren Formsteinen, dadurch gekennzeichnet, dass
die keramischen Formsteine aus einem gut wärmeleitenden Material bestehen.
4. Elektrode nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des
Formsteins bzw. der Formsteine ein oder mehrere Tonerde- oder Magnesiumsteine sind.
5. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Formstein
bzw. die Formsteine armiert sind.
6. Elektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung Stahlwolle
ist.