(19)
(11) EP 0 116 101 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1984  Patentblatt  1984/34

(21) Anmeldenummer: 83101094.7

(22) Anmeldetag:  05.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E05D 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(71) Anmelder: Mannesmann Kienzle GmbH
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Donner, Bernd
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Siefert, Roland
    D-7737 Bad-Dürrheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lagerung eines an einem Gehäuse schwenkbar angeordneten Deckels


    (57) Die vorgeschlagene bezüglich eines Gehäuses innenliegende Lagerung eines an dem Gehäuse schwenkbar angeordneten Dekkels sieht ausschließlich am Deckel und am Gehäuse ausgebildete Lagerelemente vor, die durch in bezug auf die Drehachse des Deckels radiales Zusammenfügen in ihre Wirklage bringbar sind. Dabei wird der angestrebte, äußerst geringe Abstand der Drehachse des Deckels von dessen Oberfläche, zufriedenstellende Dichtwirkung und ein vorteilhaftes Aussehen des Gehäuses im Bereich der Lagerung mit möglichst einfachen und auf einfache Weise herstellbaren Lagerelementen erzielt.
    Im einzelnen ist am Gehäuse (1) eine Lagerschale (11) vorgesehen, in die einerseits eine am Deckel (2) ausgebildete, zylindrisch geformte Lippe (13) eingreift, andererseits wird die Lagerschale (11) von ebenfalls am Deckel (2) angeordneten Lagerschalen (14) umgriffen. Geeignete sowohl an der Lagerschale (11) als auch an den Lagerschalen (14) ausgebildete Anschläge (15) und (16) dienen dem Deckel als Öffnungsbegrenzung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft die Lagerung eines an einem Gehäuse schwenkbar angeordneten Deckels mit ausschließlich am Gehäuse und am Deckel ausgebildeten Lagerelementen, die durch in bezug auf die Drehachse des Deckels radiales Zusammenfügen in ihre Wirklage bringbar sind.

    [0002] Bekanntlich stören bei Gehäusen mit aufschwenkbaren Deckeln oder Klappen außenliegende Scharniere bzw. Lagerelemente, insbesondere wenn diese an der Frontseite des Gehäuses unter Verwendung von Lagerachsen oder Lagerzapfen angeordnet sind, den ästhetischen Eindruck der betreffenden Gehäuse oder sie schaffen, wenn sie außerhalb des Gehäusequerschnitts, d.h. an den Rand des Gehäuses bzw. außerhalb des aus Gehäuse und Deckel gebildeten Körpers verlegt sind, Einbauprobleme, vor allem wenn mehrere solcher Körper dicht nebeneinander angeordnet werden sollen, oder eine Anordnung angestrebt wird, bei der die Frontfläche des Deckels im wesentlichen in der Einbauebene liegt bzw. der Deckel nur um ein geringes Maß aus der Einbauebene herausragt. Um diesen Einbauproblemen, beispielsweise daß wegen der außenliegenden Lagerelemente spezielle Aussparungen vorgesehen werden müssen oder daß abhängig vom Abstand zwischen .der Einbauebene und der Ebene, in der sich die Drehachse des Deckels im eingebauten Zustand des Gehäuses befindet, unterschiedlich große Schwenkspalte in der Einbaufläche und. dementsprechend geeignete Verblendmaßnahmen vorzusehen sind, auszuweichen und ein universeller und auf einfachere Weise einbaufähiges Gehäuse zu schaffen, ist es erforderlich, die Drehachse des Deckels in das Gehäuse hinein zu verlegen, d.h. derart vorzusehen, daß sie innerhalb der Begrenzungsflächen von Gehäuse und Deckel in einer zur Frontfläche des Deckels parallelen Ebene liegt.

    [0003] Geht man davon aus, daß aus ästhetischen Gründen ein Gehäuse mit ebenflächiger Frontfläche angestrebt wird, daß also dem Deckel, der bei innenliegenden Lagerelementen mehr oder weniger kleiner ist als der Gehäusequerschnitt und sozusagen versenkt in dem Gehäuse angeordnet ist, ein Gehäuseansatz mit einer in der Ebene der Frontfläche des Deckels liegenden frontseitigen Fläche zuzuordnen ist, so muß bei einer derartigen Gehäusearchitektur in Kauf genommen werden, daß das Schwenkspaltproblem in das Gehäuse verlagert ist, daß die Frontfläche des Gehäuses durch eine die geschmackliche Gestaltung beeinträchtigende Fuge geteilt wird und daß erhebliche Dichtprobleme auftreten.

    [0004] Wenn nun, was an sich selbstverständlich ist, einerseits zwischen Deckel und Gehäuse ein möglichst enger Schwenkspalt, andererseits ein möglichst großer Schwenkwinkel des Deckels angestrebt werden soll, so sind diese Forderungen beispielsweise dadurch erfüllbar, daß als Lagerung für den Deckel ein sog. Hebelscharnier Anwendung findet. Mit dieser Lagerung, die bewirkt, daß der Deckel beim Verschwenken vom Gehäuse abgehoben wird, lassen sich die genannten Dichtprobleme jedoch nicht lösen. Im Gegenteil, die Anwendung dieser Lagerung ist insofern zweifelhaft als die Gefahr besteht, daß beim öffnen des Deckels auf diesem liegender Staub und Schmutzteilchen in das Gehäuse fallen. Außerdem ist diese Lösung mit einem relativ hohen Teileaufwand und Raumbedarf verbunden und erfordert einen erheblichen Fertigungs-'und Justieraufwand.

    [0005] Im Gegensatz hierzu wäre hinsichtlich der genannten Probleme eine Filmscharnierverbindung eine nahezu ideale Lösung, jedoch scheitert die Anwendung eines Filmscharniers - vom Problem einer gut reproduzierbaren Montage eines geeigneten Scharnierelementes abgesehen - insbesondere wenn der betreffende Deckel ein nicht mehr vernachlässigbares Gewicht und nicht'ausschließlich nur eine Deckelfunktion aufweist, an mangelnder Führungsgenauigkeit, mangelnder Zuhaltung und einer von der Betätigungshäufigkeit abhängigen, eingeschränkten Lebensdauer.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung war daher - ausgehend von der Erkenntnis, daß ein enger Schwenkspalt und ein möglichst großer Schwenkwinkel im Prinzip dadurch erzielbar sind, daß der Abstand der Drehachse des Deckels von dessen Frontfläche so klein wie möglich gestaltet wird - die Aufgabe gestellt, eine Lagerung für den Deckel eines bündig einbaufähigen Gehäuses der geschilderten Gattung zu schaffen, die die Mängel bekannter Lösungen vermeidet, insbesondere jedoch hohe Führungsgenauigkeit und ausreichende Dichtfunktion bietet und aufgrund einfacher Gestaltung eine problemfreie Fertigung und Montage gestattet.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß an dem Gehäuse wenigstens eine bezogen auf den Innenraum des Gehäuses nach außen offene Lagerschale derart ausgebildet ist, daß die geometrische Achse der Lagerschale den aus Deckel und Gehäuse gebildeten Körper durchdringt, daß an einem ersten Bauteil des Deckels eine im wesentlichen zylindrische Lippe mit einem dem Innenradius der gehäusefesten Lagerschale entsprechenden Rundungsradius angeformt ist, daß an einem zweiten Bauteil des Deckels wenigstens eine weitere Lagerschale mit einem dem Außenradius der gehäusefesten Lagerschale entsprechenden Innenradius ausgebildet ist und daß die beiden Bauteile des Deckels in Zuordnung zur gehäusefesten Lagerschale derart miteinander verbindbar sind, daß die Lippe, die ge-häusefeste und die deckelfeste Lagerschale konzentrisch angeordnet sind.

    [0008] Eine gleichwertige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß am Deckel eine in Richtung der Frontfläche des Dekkels offene Lagerschale ausgebildet ist, daß an dem Gehäuse eine der Lagerschale zugeordnete Lippe angeformt ist und daß an einem mit dem Gehäuse verbindbaren Bauteil wenigstens eine die deckelfeste Lagerschale umgreifende Lagerschale vorgesehen ist.

    [0009] Ferner sieht ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel vor, daß an der gehäusefesten Lagerschale wenigstens ein am Schalenrand ansetzender und im wesentlichen radial in die Schalenöffnung ragender Finger angeformt ist, daß zwischen dem Finger und dem Schalengrund ein Hinterschnitt ausgeformt ist und daß an der Lippe eine dem Finger zugeordnete Freisparung und ein der Querschnittsform des Hinterschnitts entsprechender Steg ausgebildet sind.

    [0010] Abgesehen davon, daß die erfindungsgemäße Lagerung die Nachteile sowohl des Hebelscharniers als auch des Filmscharniers vermeidet, insbesondere aber die Aufgabenschwerpunkte, nämlich Staubdichtung und-Aussehen, in befriedigender Weise löst, ist vorteilhaft, daß die Lagerelemente unmittelbar an den miteinander in Wirkverbindung tretenden Bauteilen, nämlich Deckel und Gehäuse, ausgebildet sind und daß die Lagerung ohne zusätzliche Elemente und Montagearbeitsgänge, wie Verbohren oder Verstiften, komplettierbar ist, d.h. eine besondere Eignung für die Serienfertigung gegeben ist. Dabei ist der Raumbedarf bei guter Führungsgenauigkeit, Belastbarkeit und Verwindungsstabilität außerordentlich gering und die Einschränkung der geschmacklichen Gestaltbarkeit durch den lediglich als Linie in Erscheinung tretenden Schwenkspalt vernachlässigbar.

    [0011] Vorteilhaft ist ferner, daß die Dichtwirkung der gewählten Zylinder-Schalen-Lagerung ohne zusätzliche Dichtmittel erzielbar ist und auch beim Öffnen des Deckels hinsichtlich herunterfallenden Staubes erhalten bleibt. Außerdem ist die erfindungsgemäße Lagerung, die eine räumlich kompakte Bauform des Gehäuses gestattet, bei unterschiedlichen, beispielsweise quader- oder zylinderförmigen Gehäuseformen anwendbar und muß nicht notwendigerweise bei Einbaugehäusen verwirklicht sein. So kann beispielsweise der Deckel des Gehäuses wannenförmig ausgebildet sein, oder es kann die erfindungsgemäße Lagerung im Extremfalle für zwei gelenkig miteinander zu verbindende Gehäusehälften vorgesehen werden.

    [0012] Im folgenden sei die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    FIG. 1A, 1B und 1C der Übersicht dienende Front- und Seiten- 'ansichten eines Gehäuses, an dem die erfindungsgemäße Lagerung verwirklicht ist,

    FIG. 2 einen Gehäuseausschnitt mit Blickrichtung auf die Innenseite des Deckels in perspektivischer Darstellung,

    FIG. 3 eine Schnittdarstellung der Lagerung des Deckels bei geschlossenem Deckel,

    FIG. 4 eine Schnittdarstellung der Lagerung des Deckels bei geöffnetem Deckel,

    FIG. 5 eine Schnittdarstellung der Lagerung des Deckels . mit einer bezogen auf Deckel und Gehäuse umgekehrten Anordnung der Lagerelemente,

    FIG. 6 eine Schnittdarstellung der Lagerung des Deckels in einer Zwischenstellung des Deckels und in einem Zustand, in welchem der Versuch gemacht wird, Deckel und. Gehäuse gewaltsam zu trennen,

    FIG. 7 eine Schnittdarstellung der Lagerung des Deckels in einer der FIG. 6 entsprechenden Zwischenstellung des Deckels mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß ausgebildeten Sicherungsmitteln,

    FIG. 8 in einem vergrößerten Ausschnitt der FIG. 2 dargestellte Sicherungsmittel gemäß dem bevorzugten Ausführuhgsbeispiel.



    [0013] In FIG..1 ist mit 1A eine Frontansicht eines Gehäuses 1 bei geschlossenem Deckel 2, mit 1B eine Seitenansicht des Gehäuses 1 bei geöffnetem Deckel 2 und mit 1C eine Seitenansicht des Gehäuses 1 bei geschlossenem Deckel 2 dargestellt. Der Deckel 2, der in dem gewählten Ausführungsbeispiel mittels eines Schlosses 3 mit dem Gehäuse 1 verriegelbar ist, wird von einem Rahmen 4 mit einem eingesetzten Fenster 5 gebildet - entscheidend ist in diesem Falle die zweiteilige Ausbildung des Deckels, wobei nicht notwendigerweise ein Fenster vorgesehen sein muß - und ist mittels der erfindungsgemäßen, bezüglich des aus Gehäuse und Deckel gebildeten Körpers innenliegenden Lagerung mit dem Gehäuse 1 gelenkig verbunden. Wie dargestellt, liegen bei geschlossenem Deckel 2 die Frontfläche 6 des Deckels 2 und eine frontseitige Fläche 7 eines am Gehäuse 1 ausgebildeten Ansatzes 8 in ein und derselben Ebene, so daß gemäß FIG. 1C bei geeigneter, nicht dargestellter Halterung des Gehäuses 1 eine mit der Oberfläche 9 einer Schalttafel, eines Armaturenbretts und dergl. ebenflächige Anordnung der Gehäusefrontfläche 6, 7 erzielbar ist. Mit 10 ist der zwischen Deckel 2 und Gehäuseansatz 8 erforderliche Schwenkspalt bezeichnet.

    [0014] Im einzelnen zeigt die perspektivische Darstellung FIG. 2, daß an dem Gehäuseansatz 8 eine zylindrische Lagerschale 11 angeformt ist, die sich von der einen Gehäusewand 12 zu einer parallel liegenden, nicht dargestellten Gehäusewand erstreckt. Demgegenüber ist am Rahmen 4 des Deckels 2 eine der Lagerschale 11 zugeordnete, zylindrische Lippe 13 ausgebildet. Dabei entspricht die Länge der Lippe 13 wenigstens der Länge der Lagerschale 11, während der Radius der Lippe 13 mit dem Innenradius der Lagerschale 11 übereinstimmt. Wie weiter aus FIG. 2 ersichtlich ist, umgreift eine - 14 - von zwei an dem Fenster 5 ausgebildeten Lagerschalen die Lagerschale 11, d.h. der Außenradius der Lagerschale 11 entspricht dem Innenradius der Lagerschale 14. Somit ergibt sich,.wenn das Fenster 5 mit dem Rahmen 4 beispielsweise mittels geeigneter, nicht dargestellter Rastmittel zusammengefügt ist, eine formschlüssige Verbindung der miteinander in Wirkverbindung stehenden Lagerelemente 11, 13, 14, bei der, wenn. der Deckel 2 verschwenkt wird, die Lippe 13 sich in der Lagerschale 11 abwälzt, während die Lagerschalen 14 auf der Lagerschale 11 gleiten. Anschläge 15 und 16, die einerseits an der Lagerschale 11, andererseits an jeweils jeder Lagerschale 14 ausgebildet sind, dienen in diesem Falle der Begrenzung des Schwenk- bzw. öffnungswinkels des Deckels 2.

    [0015] Aus den FIG. 3 und 4 ist ersichtlich, daß die erfihdungsgemäße Lagerung einen außergewöhnlich geringen, in der Größenordnung von 1 mm liegenden Abstand a zwischen der Drehachse des Deckels 2 und der gemeinsamen Frontfläche 6, 7 von Dekkel 2 und Gehäuse 1 ermöglicht und somit bei relativ kleinem Schwenkspalt 10 ein ausreichend großer Schwenkwinkel erzielbar ist. Um toleranzbedingtes Lagerspiel aufzufangen, ist es denkbar, die Achse der Lagerschalen 14 um ein geringes Maß exzentrisch und die Lagerschalen 14 ihrerseits federnd auszubilden, so daß die Lagerschalen 14 die Lagerschale 11 federnd umgreifen. Außerdem können, wenn dem Deckel 2 in seiner verschwenkten Stellung eine Tisch- oder Pultfunktion zukommt, also relativ große Kräfte an den Begrenzungsanschlägen zu erwarten sind, beispielsweise Arretierstangen vorgesehen werden, .die einerseits am.Deckel 2 gelenkig gehaltert, andererseits in in den Gehäusewänden 12 angebrachten Führungsnuten verschiebbar gelagert sind. Der Vollständigkeit halber sei ferner erwähnt, daß der Deckel 2 in seiner geschlossenen Stellung mit einem an dessen Rahmen 4 ausgebildeten, verbreiterten Rand 17 unter Zwischenlage einer Dichtung 18 auf dem Gehäuse 1 bzw. auf den nicht näher bezeichneten Stirnflächen der Gehäusewände 12 aufliegt.

    [0016] Die FIG. 5 zeigt eine gleichwertige Variante der bereits beschriebenen Anordnung der Lagerelemente, wobei den Lagerschalen 1,4 entsprechende Lagerschalen 19 an einer mit dem Gehäuse 1 Verbindbaren Brücke 20 angeformt sind. Dabei könnte diese Verbindung einstellbar ausgeführt sein, um auf einfache Weise den Lagerspielausgleich vornehmen zu können. Eine der Lippe 13 entsprechende Lippe 21 ist bei dieser umgekehrten Anordnung am Gehäuseansatz 8 angeordnet, während eine der Lagerschale 11 entsprechende Lagerschale 22 unmittelbar an einem Deckel 23 spritzgußtechnisch angeformt ist. Auch bei dieser Variante tritt die Trennfuge bzw. der Schwenkspalt 10 lediglich als Linie in Erscheinung, so daß mit der erfindungsgemäßen Zylinder-Schalten-Lagerung ein ausreichend guter äußerer Eindruck gegeben ist und - ohne daß zusätzliche Dichtmittel Anwendung finden - eine wirksame Staubdichtung erzielt wird.

    [0017] Im übrigen kann die erfindungsgemäße Lagerung, wenn das Gehäuse nicht frontflächenbündig einbaufähig ausgebildet sein muß, auch an einer Seitenwand des Gehäuses 1 angeordnet sein.

    [0018] Vorzugsweise ist das Gehäuse 1 mit einem abnehmbaren Boden ausgestattet, so daß eine problemlose spritzgußtechnische Herstellung ermöglicht ist. Denkbar ist aber auch eine Ausbildung, bei der der Gehäuseansatz 8 als getrenntes und mit dem Gehäuse 1 zu verbindendes Bauteil herstellbar ist.

    [0019] Die erfindungsgemäße Lagerung weist jedoch in der bisher geschilderten Ausführungsform teils aus Raummangel, teils aufgrund der bei spritzgußtechnischer Ausbildung der Bauteile erforderlichen.Dünnwandigkeit den Nachteil mangelnder Steifigkeit auf. Hinzu kommt, daß beispielsweise für die am Dekkel 2 ausgebildete Lagerschale bzw. Lagerschalen 14, die die gehäusefeste Lagerschale 11 umgreifen, eine gewisse Federungsfähigkeit erwünscht ist, um toleranzbedingtes Lagerspiel auszugleichen, so daß eine Versteifung durch geeignete Verrippungen nicht in Frage kommt, d.h. es besteht die Gefahr, insbesondere wenn der Deckel 2 relativ weit geöffnet und der Überdeckungsgrad zwischen der gehäusefesten Lagerschale 11 und den deckelfesten Lagerschalen 14 klein ist, daß der Deckel 2 aus seiner Halterung an der gehäusefesten Lagerschale 11 herausgerissen werden kann, bei entsprechendem Geschick möglicherweise ohne daß dabei die Lagerelemente 11, 13, 14 zerstört werden.

    [0020] Ein solcher Mangel mit der Möglichkeit,ein Gerät unter Vortäuschung von Fertigungsfehlern außer Funktion setzen zu können, ist vor allem dann nicht vernachlässigbar, wenn es sich bei dem betreffenden Gerät um ein Registriergerät handelt, dessen Aufzeichnungen dokumentarischen Charakter haben und somit fälschungsgefährdet sind.

    [0021] Um daher ein Trennen und möglicherweise ein Wiederineingriffbringen der Lagerelemente 11, 13, 14 zu erschweren, wenigstens jedoch ein Trennen von Deckel 2 und Gehäuse 1 durch ein nicht mehr reparierfähiges Zerstören der Lagerelemente 11, 13, 14 . nachweisbar zu machen, sieht, wie aus den FIG. 7 und 8 entnommen werden kann, das bevorzugte Ausführungsbeispiel vor, daß einem an der gehäusefesten Lagerschale 11 angeformten Finger 24 ein an der Lippe 13 durch eine geeignete Freisparung 25 ausgebildeter Steg 26 zugeordnet ist. Dabei ist der Finger 24 am Rand der gehäusefesten Lagerschale 11 angesetzt und ragt radial in die Schalenöffnung hinein. 27 stellt ein bei der spritzgußtechnischen Fertigung des Fingers 24 erforderlicher Entformungsschlitz dar, während mit 28 ein zwischen dem Schalengrund der gehäusefesten Lagerschale 11 und dem Finger 24 ausgeformter Hinterschnitt bezeichnet ist, in den der Steg 26 beim Öffnen des Deckels 2 eintritt. Die beschriebenen Sicherungsmittel werden vorzugsweise an mehreren, entfernt voneinander liegenden Stellen einer Lagerung vorgesehen, beispielsweise jeweils den deckelfesten Lagerschalen zugeordnet, und sie sind in gleicher Weise auch an der in der in FIG. 5 dargestellten Variante einer Zylinder-Schalen-Lagerung ausbildbar.

    [0022] Die gegenübergestellten Schnittbilder, die FIG. 6 und 7, zeigen einerseits, wie in einer relativ kritischen Zwischenstellung, bei der nur eine geringe überdeckung der gehäusefesten Lagerschale 11 durch die deckelfesten Lagerschalen 14 gegeben ist, die deckelfesten Lagerschalen 14 durch entsprechende Krafteinwirkung beispielsweise in den in FIG. 6 angegebenen Pfeilrichtungen elastisch verformt und die Lippe 13 aus ihrem Sitz in der gehäusefesten Lagerschale 11 herausgehebelt sind, andererseits wie der Finger 24 und der. in dieser Stellung des Deckels 2 bereits in den Hinterschnitt 28 eingreifende Steg 26 dem Heraushebeln entgegenwirken. Dabei ist ersichtlich, daß durch die Sicherungsmittel weder im geschlossenen, noch im geöffneten Zustand des Deckels.2 Behinderungen beim Handhaben des Deckels 2, noch Nachteile bezüglich Schwenkwinkel oder Schwenkspalt, somit also auch Nachteile, die das Aussehen des Gerätes betreffen würden, in Kauf zu nehmen sind.


    Ansprüche

    1. Lagerung eines an einem Gehäuse schwenkbar angeordneten Deckels mit ausschließlich am Gehäuse und am Deckel ausgebildeten Lagerelementen, die durch in bezug auf die Drehachse des Deckels radiales Zusammenfügen in ihre Wirklage bringbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an dem Gehäuse (1) wenigstens eine bezogen auf den Innenraum des Gehäuses (1) nach außen offene Lagerschale (11) derart ausgebildet ist, daß die geometrische Achse der Lagerschale (11) den aus Deckel ( 2 ) und Gehäuse ( 1 ) gebildeten Körper durchdringt, daß an einem.ersten Bauteil (4) des Deckels (2) eine im wesentlichen zylindrische Lippe (13) mit einem dem Innenradius der gehäusefesten Lagerschale (11) entsprechenden Rundungsradius angeformt ist, daß an einem zweiten Bauteil (5) des Deckels (2) wenigstens eine weitere Lagerschale (14) mit einem dem Außenradius der gehäusefesten Lagerschale (11) entsprechenden Innenradius ausgebildet ist und daß die beiden Bauteile (4, 5) des Deckels (2) in Zuordnung zur gehäusefesten Lagerschale (11) derart miteinander verbindbar sind, daß die Lippe (13), die gehäusefeste (11) und die deckelfeste Lagerschale (14) konzentrisch angeordnet sind.
     
    2. Lagerung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die sich quer durch das Gehäuse (1) erstreckende, gehäusefeste Lagerschale (11) sowie die deckelseitig vorgesehene, zylindrische Lippe (13) im wesentlichen gleich lang ausgebildet sind wie die zwischen Deckel (2) und Gehäuse (1) frontseitig verlaufende Trennfuge (10).
     
    3. Lagerung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die gehäusefeste Lagerschale (11) an einem mit dem Gehäuse (1) verbindbaren Gehäuseansatz (8) ausgebildet ist.
     
    4. Lagerung nach Anspruch 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zylindrische Lippe (13).am Rand eines.das erste Bauteil des Deckels (2) bildenden Rahmens (4) derart ausgebildet ist, daß der Abstand zwischen der Mittenachse der Lippe (13) und der frontseitigen Fläche des Rahmens (4) gleich oder kleiner ist als der Radius der Lippe (13).
     
    5. Lagerung nach Anspruch 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die an dem zweiten Bauteil des Deckels (2) angeformte Lagerschale (14) federnd ausgebildet ist.
     
    6. Lagerung eines an einem Gehäuse schwenkbar angeordneten Deckels mit ausschließlich am Gehäuse und am.Deckel ausgebildeten Lagerelementes, die durch in bezug auf die Drehachse des Deckels radiales Zusammenfügen in ihre Wirklage bringbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Deckel (23) eine in Richtung der Frontfläche des Deckels (23) offene Lagerschale (22) ausgebildet ist, daß an dem Gehäuse (1) eine der Lagerschale (22) zugeordnete Lippe (21) angeformt ist und daß an einem mit dem Gehäuse (1) verbindbaren Bauteil (2o) wenigstens eine die deckelfeste Lagerschale (22) umgreifende Lagerschale (19) vorgesehen ist.
     
    7. Lagerung nach Anspruch 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der gehäusefesten Lagerschale (11) wenigstens ein am Schalenrand ansetzender und im wesentlichen radial in die Schalenöffnung ragender Finger (24) angeformt ist, daß zwischen dem Finger (24) und dem Schalengrund ein Hinterschnitt (28) ausgeformt ist und daß an der Lippe (13) eine dem Finger (24) zugeordnete Freisparung (25) und ein der Querschnittsform des Hinterschnitts entsprechender Steg (26) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht