[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschrumpfen einer Schrumpfhaube, die über
einen insbesondere palettierten Gutstapel gezogen und mit ihrem freien Öffnungsrand
am unteren Ende des Gutstapels oder an der Palette festgelegt wird sowie dann von
außen mit Wärmeenergie beaufschlagt wird. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Für Lagerhaus- und Transportzwecke werden in Kleingebinden verpackte Güter oder auch
Stückgüter auf einer Palette gestapelt. Der Gutstapel wird mit einer Schrumpfhaube
überzogen, die dann durch Zufuhr von Wärmeenergie geschrumpft wird und sich fest an
den Gutstapel anlegt, diesen schützt und hält. Damit die Schrumpfhaube während des
Schrumpfvorganges sich nicht verschiebt und auch eine Verbindung zur Palette herstellt,
wird die Schrumpfhaube während des Einschrumpfens im unteren Bereich des Gutstapels
oder an der Palette festgehalten.
[0003] Vielfach sind Kleingebinde, wie Flaschen, Kartons oder andere kleine Stückgüter ihrerseits
in Kunststofffolien verpackt. Wenn ein aus derartigen Teilen gebildeter Gutstapel
mit einer Schrumpffolie überzogen wird und diese Schrumpffolie eingeschrumpft wird,
dann besteht die Gefahr, daß die Schrumpffolie mit dem Verpackungsmaterial verschweißt.
Das führt zu Problemen beim Entladen der Palette.
[0004] Zur Vermeidung dieser Probleme ist es bekannt, die Kleingebinde in PVC-Folie zu verpacken,
welches mit dem Material der Schrumpfhaube nicht verschweißt. PVC-Folien sind aber
teuer, und die Abfallbeseitigung von PVC ist problematisch.
[0005] Daneben ist es auch bekannt, die Kleingebinde mit Folienmaterial zu verpacken, das
eine größere Dicke besitzt als das Material der Schrumpfhaube. Auch das vergrößert
die Kosten.
[0006] Wenn man unter der Schrumpfhaube eine Haube aus Trennfolie anordnet, müssen für das
Verpacken des palettierten Gutstapels zusätzliche Zeit und zusätzliche Kosten auf
gewendet werden.
[0007] Bei Einsatz von Schrumpfhauben aus sogenannten Trennschichtfolien, - das sind zwei-
oder mehrschichtige koextrudierte Folien -, wird zwar Zeit eingespart, es müssen aber
die zusätzlichen Kosten für die Trennschichtfolie aufgebracht werden. Außerdem hat
die Innenlage.der Schrumpfhaube aus Trennschichtfolie einen höheren Schmelzpunkt,
weshalb die Schrumpfeigenschaften in dieser Folie schlechter sind als die einer Schrumpfhaube
aus einfacher Folie. Die Innenfolie bremst nämlich das Einschrumpfen der üblicherweise
aus PE bestehenden Schrumpfhaube.
[0008] Der Erfindung liegt deswegen die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, mit dem Schrumpfhauben, die insbesondere
aus PE bestehen, auch über einen Gutstapel eingeschrumpft werden können, dessen Kleingebinde
ihrerseits in PE verpackt sind.
[0009] Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingang beschriebenen Gattung dadurch gelöst,
daß der von.der Schrumpfhaube umschlossene Raum unter Überdruck gesetzt wird, bis
die Schrumpfhaube sich aufbläht, wobei der Überdruck geringer ist als die zu erwartenden
Schrumpfspannungen, und daß die Schrumpfhaube dann unter Aufrechterhaltung des Überdrucks
von außen mit Wärmeenergie beaufschlagt wird.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Wandungen der Schrumpfhaube während
des Einschrumpfens im Abstand von den Wandungen des Gutstapels gehalten, so daß ein
Verschweißen des Materials der Schrumpfhaube mit dem Verpackungsmaterial der Kleingebinde,
die den Gutstapel bilden, weitgehend ausgeschlossen ist. Da der Überdruck innerhalb
der Schrumpfhaube in der Regel durch Zufuhr von Frischluft erfolgt, werden die Außenwandungen
des Gutstapels zusätzlich auch gekühlt, so daß sie gar nicht die Temperatur der Schrumpfhaube
annehmen können.
[0011] Insbesondere soll der freie Öffnungsrand der Schrumpfhaube unter der Palette festgelegt
werden und soll gegen die Unterseite der Palette ein Luftstrahl geblasen werden. Da
die Paletten Stützfüße besitzen, die im Abstand voneinander angeordnet sind, kann
die gegen die Unterseite der Palette geblasene Luft zwischen den Stützfüßen austreten
und unter die Schrumpfhaube gelangen, deren freier Öffnungsrand zwischen der Unterseite
der Stützfüße und einer Transportebene, die beispielsweise von den Bahnen eines Kettenförderers
gebildet wird, eingeklemmt ist.
[0012] Die Wärmeenergie zum Einschrumpfen der Schrumpfhaube wird zweckmäßig mit einem Heißgasstrahl
zugeführt, der aus einem um den palettierten Gutstapel herumführbaren Heißgasmast
austritt. Über die Höhe eines solchen Heißgasmastes verteilt sind verschiedene Brenner,
die gegebenenfalls auch unabhängig voneinander gesteuert werden können. Insoweit besteht
auch die Möglichkeit, die Zufuhr von Wärmeenergie im Bereich der Kanten des Gutstapels
zu reduzieren, denn im Bereich der Kanten des Gutstapels liegt die Schrumpfhaube am
Gutstapel an oder legt sich die Schrumpfhaube während des Einschrumpfens frühzeitig
an. Durch Reduzierung der Zufuhr von Wärmeenergie in diesen Bereichen kann auch dort
das Verschweißen des Schrumpfhaubenmaterials mit dem Verpackungsmaterial der Kleingebinde
verhindert werden.
[0013] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist in der Regel einen Kettenförderer
auf, einen im Bereich des Kettenförderers angeordneten Heißgasmast und ein im Bereich
des Kettenförderers unterhalb der Transportebene angeordnetes Gebläse. Bei herkömmlichen
Vorrichtungen ist das Gebläse in Transportrichtung vor dem Heißgasmast angeordnet
und als Sauggebläse ausgebildet. Es dient u.a. dazu, eine Luftströmung zu erzeugen,
die den freien Öffnungsrand der noch nicht geschrumpften Schrumpfhaube unter die Palette
zieht.
[0014] Erfindungsgemäß und zur Lösung der Aufgabe soll das Gebläse oder soll ein weiteres
Gebläse im Bereich des Heißgasmastes angeordnet und als Druckgebläse mit auf die Transportebene
gerichtetem Gebläsestrahl ausgebildet sein. Wenn der palettierte Gutstapel mit der
darübergezogenen Schrumpfhaube in den Bereich des Heißgasmastes gelangt, wird das
Gebläse eingeschaltet und bläht die Schrumpfhaube während des Einschrumpfens auf.
[0015] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung und teilweise eine
Seitenansicht einer Schrumpfvorrichtung für palettierte Gutstapel, die mit einer Schrumpfhaube
überzogen sind.
[0016] Auf einem Kettenförderer 1, dessen im einzelnen nicht dargestellte Bahnen eine Transportebene
2 bilden, wird ein Gutstapel 3 auf einer Palette 4 in Richtung des Pfeils 5 transportiert.
Die bahnenweise angeordneten Ketten des Kettenförderers 1 werden über nicht dargestellte
Umlenkeinrichtungen geführt und in einer unterhalb der Transportebene 2 liegenden
Ebene in Richtung des Pfeils 6 zurückgeführt.
[0017] Über den Gutstapel 2 ist im Bereich einer anderen Station eine Schrumpfhaube 7 gezogen,
deren freier Öffnungsrand 8 zwischen den Stützfüßen 9 der Palette 4 und den Bahnen
des Kettenförderers 1 eingeklemmt wurde.
[0018] Die Palette 4 mit dem Gutstapel 3 und der Schrumpfhaube 7 wird vom Kettenförderer
1 bis in den Bereich einer Schrumpfeinrichtung 10 gebracht, welche einen Träger 11
für einen daran um eine vertikale Achse schwenkbaren Arm 12 aufweist. Am freien Ende
des Arms 12 ist ein Heißgasmast 13 aufgehängt, der sich bis in den Bereich der Palette
4 erstreckt. Der Heißgasmast 10 weist eine Reihe von nicht dargestellten Brennern
auf, deren austretende Heißgasstrahlen 14 auf die Schrumpfhaube 7 gerichtet sind.
Der Heißgasmast 13 kann vom Arm 12 um den Gutstapel 3 herumgefahren werden.
[0019] Unterhalb der Transportebene 2 des Kettenförderers 1 befindet sich ein Druckgebläse
15, dessen Gebläsestrahl 16 auf die Transportebene 2 und damit gegen die Unterseite
der Palette 4 gerichtet ist.
[0020] Wenn sich die Palette 4 mit dem Gutstapel 3 über dem Druckgebläse 15 befindet, wird
das Druckgebläse 15 in Betrieb genommen. Der Gebläsestrahl 16 setzt den von der Schrumpfhaube
7 umschlossenen Raum unter Überdruck und bläht die Schrumpfhaube 7 in der dargestellten
Weise auf.
[0021] Zum Einschrumpfen der Schrumpfhaube 7 werden die Brenner des Heißgasmastes 13 gezündet,
und wird der Heißgasmast 13 um den Gutstapel 3 herumgeführt. Wegen des Abstandes der
Schrumpfhaube 7 von den zum Gutstapel 3 zusammengestellten Stückgütern, die ihrerseits
wieder verpackt sein können, bleibt die Erwärmung der Verpackung dieser Stückgüter
gering und eine Verschweißung des Schrumpfhaubenmaterials mit dem Verpackungsmaterial
wird verhindet. Dazu trägt auch die Kühlwirkung der vom Druckgebläse 15 geförderten
Luft bei.
[0022] Im Bereich der Kanten des Gutstapels 3 können die Brenner des Heißgasmastes 13 mit
verringerter Leistung arbeiten, um ein Verschweißen des Schrumpfhaubenmaterials mit
dem Verpackungsmaterial der Stückgüter in diesen Bereichen zu verhindern.
1. Verfahren zum Einschrumpfen der Schrumpfhaube, die über einen insbesondere palettierten
Gutstapel gezogen wird und mit ihrem freien Öffnungsrand am unteren Ende des Gutstapels
oder an der Palette festgelegt wird sowie dann von außen mit Wärmeenergie beaufschlagt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Schrumpfhaube (7) umschlossene Raum
unter Überdruck gesetzt wird, bis die Schrumpfhaube (7) sich aufbläht, wobei der Überdruck
geringer ist als die zu erwartenden Schrumpfspannungen, und daß die Schrumpfhaube
(7) dann unter Aufrechterhaltung des Überdrucks von außen mit Wärmeenergie beaufschlagt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Öffnungsrand (8)
der Schrumpfhaube (7) oder der Palette (4) festgelegt wird und daß gegen die Unterseite
der Palette (4) ein Luftstrahl (16) geblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Öffnungsrand (8)
der Schrumpfhaube (7) zwischen der Unterseite der Palette (4) und den Bahnen (2) eines
Kettenförderers (1) eingeklemmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeenergie
mit einem Heißgasstrahl (14) zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr
von Wärmeenergie im Bereich der Kanten des Gutstapels (3) reduziert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit
einem Kettenförderer, einen im Bereich des Kettenförderers angeordneten Heißgasmast
und einen im Bereich des Kettenförderers unterhalb der Transportebene angeordneten
Gebläse, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebläse im Bereich des Heißgasmastes (10,
13) angeordnet und als Druckgebläse (15) mit auf die Transportebene (2) gerichtetem
Gebläsestrahl (16) ausgebildet ist.