(19)
(11) EP 0 116 138 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.1984  Patentblatt  1984/34

(21) Anmeldenummer: 83112072.0

(22) Anmeldetag:  01.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04D 13/16, E04D 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.12.1982 DE 3244573

(71) Anmelder: Puren-Schaumstoff GmbH
D-7770 Überlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Patentanwälte Westphal, Buchner, Mussgnug Neunert, Göhring 
Waldstrasse 33
78048 Villingen-Schwenningen
78048 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isolierung für eine Hartsteinbedachung


    (57) Die Hartschaumplatten (4) sind aneinander stossend auf den Dachsparren (1) befestigbar und tragen Dachlatten (7) als Halter für die Hartsteinschicht. Die gegenüberliegenden Längsflächen (5,6) jeder Hartschaumplatte (4) sind als keilförmige Vorsprünge (5) oder der Keilform angepasste Aussparungen (6) ausgebildet, so dass die Hartschaumplatten (4) an den Längsstössen (5,6) ineinander eingreifen. Über die Vorsprünge (5) der Hartschaumplatten (4) greifen winkelförmige Ansätze (8) von sich auf der Oberseite der Hartschaumplatten (4) abstützenden Dachlatten (7), während in die Aussparungen (6) auf den Dachsparren (1) befestigbare Aufnahmewinkel (2) ragen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Isolierung aus vorzugsweise kaschierten Hartschaumplatten für eine Hartsteinbedachung, wobei die Hartschaumplatten aneinanderstoßend auf den Dachsparren befestigbar sind und Dachlatten als Halter für die Hartsteinschicht tragen.

    [0002] Bei einer derartigen im Handel erhältlichen Isolierung werden die Hartschaumplatten, die auf der Ober- und Unterseite mit je einer trittfesten Beschichtung aus Holzspanplatten oder Kunststoff-Formpreßteilen versehen sind, mit Nägeln, die sich durch beide Beschichtungen und die Hartschaumplatte erstrecken, an den Dachsparren befestigt. Die Beschichtung auf der Oberseite weist kuppelförmige Erhebungen auf, die Dachlatten tragen, auf denen eine Hartsteinschicht z.B. eine Ziegeleindeckung in üblicher Weise gehalten ist. Die Breite der Hartschaumplatten, deren Beschichtungen sich an den Längsstößen dachziegelförmig überlappen, ist dabei der jeweiligen Hartsteinschicht angepaßt, d.h. der Abstand zwischen den Dachlatten auf in Gefällerichtung gesehen benachbarten Hartschaumplatten ist gleich derjenigen, die für das gewählte Bedachungselement (Ziegelform) üblicherweise benötigt wird. Nachteilig ist hierbei, daß durch die integrierten Dachlatten relativ schwere und damit unhandliche Bauelemente erhalten werden, die schon während der Herstellung den jeweiligen Ziegeltypen angepaßt werden müssen und damit erhebliche Aufwendungen für Lagerhaltung bedingen.

    [0003] Bei einer anderen im Verkehr erhältlichen Isolierung in Form von auf den Dachlatten festzunagelnden kaschierten und trittfesten Hartschaumplatten, die sich an den Längsstößen mit stufenförmigen Absätzen überlappen, ist die Dachlatte als profilierter Hohlkörper ausgebildet, der an der Hartschaumplatte mit einem in den Schaumkörper eingreifenden Steg befestigt ist. Diese Isolierplatten sind hinsichtlich Handhabung und Lagerhaltung gleichfalls unhandlich und aufwendig, da für jeden gängigen Dachsteintyp eine besondere Hartschaumplatte angefertigt werden muß.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine aus kaschierten Hartschaumplatten bestehende Isolierung für eine Hartsteinbedachung so auszubilden, daß die Plattenbreite und damit der Abstand der Dachlatten auf einfache Art und Weise den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden kann.

    [0005] Nach der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe eine Isolierung der eingangs beschriebenen Art dadurch gekennzeichnet, daß die zu den Dachlatten parallelen Stoßflächen der Hartschaumplatten als sich gegenüberliegende keilförmige Vorsprünge oder der Keilform angepaßte Aussparungen ausgebildet sind, wobei über die Vorsprünge winkelförmige Ansätze an sich auf der Oberseite der Hartschaumplatten abstützenden Dachlatten greifen und in die Aussparungen auf den Dachsparren befestigbare Aufnahmewinkel ragen.

    [0006] Zur Befestigung der erfindungsgemäßen Isolierung auf einem Dachstuhl werden die Aufnahmewinkel, die zur sicheren Vermeidung von Kältebrücken mit einer Isolierschicht überzogen sein können, im Abstand der Dachlatten auf den Dachsparren, z.B. durch Nageln befestigt. Auf die von den Dachsparren wegragenden Schenkel der Aufnahmewinkel werden von der Dachunterkante beginnend die kaschierten Hartschaumplatten mit der Aussparung gesetzt, so daß dieselben mit dem keilförmigen Vorsprung auf den Schenkeln der nach oben folgenden Reihe von Abstandswinkel aufliegen. Die Breite der Hartschaumplatten, die zweckmäßigerweise durch Sägen aus Tafeln im wesentlichen ohne Verschnitt erhalten werden, stimmt mit dem Abstand der Dachlatten und damit der Aufnahmewinkel auf den Dachsparren überein. Vor dem Anordnen jeder an eine Hartschaumplatte nach oben angrenzenden Hartschaumplatte in den Aufnahmewinkeln wird über den Vorsprung der unteren Hartschaumplatte und die daran anliegenden Schenkel der Aufnahmewinkel der winkelförmige Ansatz an einer Dachlatte gehakt, die sich danach auf der Oberseite der Hartschaumplatte abstützt. Dabei hält der winkelförmige Ansatz an der Dachlatte den Vorsprung an der Hartschaumplatte und die daran anliegenden Schenkel der Anschlagwinkel fest zusammen, wodurch unter Mithilfe der über die Vorsprünge und Aussparungen miteinander verzahnten Hartschaumplatten die Isolierung am Dachstuhl sicher befestigt wird, ohne daß die Hartschaumplatten selbst eine Beschädigung durch ein Befestigungselement erleiden. Die freien Schenkel der Aufnahmewinkel können aber auch so gestaltet sein, daß sie über den Vorsprung an der von unten an den Aufnahmewinkel angrenzenden Hartschaumplatte und dem auf dem Vorsprung aufliegenden Ansatz der Dachlatte hinweggreifen.

    [0007] Da die Dachlatten, die zusammen mit den Ansätzen als einstückige Profilschiene ausgebildet werden können, erfindungsgemäß nicht mit den Hartschaumplatten integriert sind, können nicht nur die Isolierelemente raumsparend gelagert oder transportiert, sondern auch kostengünstig gefertigt werden. Es ist somit nur die Breite der aus einer Tafel zu schneidenden Hartschaumplatten der jeweiligen Dachsteinform anzupassen.

    [0008] Zur Erhöhung der Festigkeit im Verbund der auf einem Dachstuhl angeordneten Isolierung hat es sich bewährt, die Querränder der Hartschaumplatten ebenfalls mit keilförmigen Vorsprüngen und Aussparungen zu versehen. Durch diese Maßnahme wird auch in den Querstößen der Platten eine Verzahnung erhalten, was noch den Vorteil bietet, daß diese Stöße nicht über einem Dachsparren liegen müssen, sondern sich an jeder beliebigen Stelle der Dachfläche in Abhängigkeit von der Länge der Hartschaumplatten befinden können, wodurch die Materialverluste bei der Dachmontage auf ein Minimum begrenzt werden.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird noch anhand der Zeichnung beschrieben, in der schematisch in auseinandergezogener perspektivischer Teilschnittansicht ein Teil einer erfindungsgemäßen Isolierung gezeigt ist.

    [0010] Zur Befestigung der erfindungsgemäßen Isolierung dienen auf Dachsparren 1 festgenagelte Aufnahmewinkel 2, deren von den Dachsparren 1 abstehende freie Schenkel 3 die Anlage für die unteren Längsflächen von trittfesten Hartschaumplatten 4 bilden, die als Wärmedämmung auf den Dachsparren 1 angeordnet werden. Diese aus geschlossenzelligem Schaumstoff bestehenden Platten 4 sind an der Unter- und Oberseite mit einer Aluminiumfolie kaschiert und an den Längsflächen mit einem keilförmigen Vorsprung 5 oder einer der Keilform angepaßten Aussparung 6 versehen. Auf der Oberseite jeder Hartschaumplatte 4 stützt sich eine als Profilschiene ausgebildete Dachlatte 7 ab, an die ein winkelförmiger Ansatz 8 angearbeitet ist, dessen Winkel dem Keilwinkel der Vorsprünge 5 an den Hartschaumplatten 4 entspricht und der zur Halterung der Dachlatte 7 um einen Vorsprung 5 greift. Dabei wird der Abstand der Dachlatten 7 durch die Breite der Hartschaumplatten 4 festgelegt, die mit dem zum Dachstein, der als Dacheindeckung gewählt wurde. gehörenden Lattenabstand übereinstimmt.

    [0011] Wie es aus der Zeichnung klar ersichtlich ist, ragt bei fertiggestellter Isolierung der Vorsprung 5 an der Längsfläche jeder Hartschaumplatte 4 in die Aussparung 6 der angrenzenden Hartschaumplatte 4 und sind in den Längsstößen zwischen den Hartschaumplatten 4 sowohl die Ansätze 8 an den Dachsparren 7 als auch die freien Schenkel 3 der Aufnahmewinkel 2 eingebettet. Dadurch wird zwischen den einzelnen Hartschaumplatten 4 ein zahnförmiger Verbund erhalten, in den die sich mit den Ansätzen 8 als Befestigungselemente für die Dachlatten 7 überlappenden freien Schenkel 3 der Aufnahmewinkel 2 als Halterung für die gesamte Isolierung an den Dachsparren 1 fest eingeschlossen sind. Dabei dringen im Gegensatz zur zeichnerischen Darstellung - die ausschließlich aus Gründen der Übersichtlichkeit gewählt wurde - sowohl die in die Längsstöße der Hartschaumplatten 4 ragenden Ansätze 8 an den Dachlatten 7 und freien Schenkel 3 der Aufnahmewinkel 2 als auch der auf den Dachsparren 1 angenagelte und an der Unterseite der Hartschaumplatten 4 anliegende Schenkel der Aufnahmewinkel 2 soweit in den Schaumkörper der Hartschaumplatte 4 ein, daß diese Platten 4 bündig sowohl aneinander als auch auf den Dachsparren 1 liegen. Durch diese erfindungsgemäß formschlüssige Verbindung zwischen den Hartschaumplatten 4, den freien Schenkeln 3, der Aufnahmewinkel 2 sowie den Ansätzen 8

    [0012] der Dachlatten 7 wird eine Befestigung der Isolierung auf dem Dachstuhl erhalten, ohne daß die Hartschaumplatten 4 eine die Wärmedämmung beeinträchtigende Beschädigung durch Befestigungsmittel wie Nägel oder dgl. erfahren.

    [0013] Die Profilschiene jeder Dachlatte 7 weist Ausstanzungen 9 auf, die z.B. durch eine undichte Dacheindeckung eingedrungenes Wasser ungehindert abfließen lassen und außerdem eine Hinterlüftung gewähren.


    Ansprüche

    1. Isolierung für eine Hartsteinbedachung, welche Isolierung aus vorzugsweise kaschierten Hartschaumplatten besteht, die aneinanderstoßend auf den Dachsparren befestigbar sind und Dachlatten als Halter für die Hartsteinbedachung tragen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu den Dachlatten (7) parallelen Stoßflächen der Hartschaumplatten (4) als sich gegenüberliegende keilförmige Vorsprünge (5) oder der Keilform angepaßte Aussparungen (6) ausgebildet sind, wobei über die Vorsprünge (5) winkelförmige Ansätze (8) an sich auf der Oberseite der Hartschaumplatten (4) abstützenden Dachlatten (7) greifen und in die Aussparungen (6) auf den Dachsparren (1) befestigbare Aufnahmewinkel (2) ragen.
     
    2. Isolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachlatte (7) und die über die Vorsprünge (5) an den Hartschaumplatten (4) greifenden Ansätze (8) als einstückige Profilschiene ausgebildet sind.
     
    3. Isolierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querränder der Hartschaumplatten (4) wie deren zu den zu den Dachlatten (7) parallelen Längsränder mit gegenüberliegenden keilförmigen Vorsprüngen und Aussparungen versehen sind.
     
    4. Isolierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmewinkel (2) mit einer Wärmeisolierschicht überzogen sind.
     
    5. Isolierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel der Vorsprünge (5) und Aussparungen (6) an den Hartschaumplatten (4) etwa 45° beträgt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht