[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbundbahn mit einer Kunststoffschicht zum Einbau
zwischen einer bituminösen Schicht und einer heiß aufgebrachten Schicht auf Basis
Bitumen bzw. Asphalt für Bauwerks- bzw. Brückenabdichtungei
[0002] Zwischen konstruktiven Teilen von Betonbauwerken und Fahrbahnbelägen sind Feuchtigkeitsisolierungen
besonders wichtig. Die Eignung von Elastomerfolien zur Feuchtigkeits isolierung unter
Gußasphalt ist beispielsweise in der Zeitschrift"Bitumen, Teere, Asphalte, Peche",
Heft 4, 1972 Seite 170 bis 175, ausführlich beschrieben. Als nachteilig bei der direkten
Verlegung von Elastormerfolien hat sich jedoch erwiesen, daß diese Falten bilden kann
und aus die Grunde empfohlen wird, eine Papierzwischenschicht vorzusehen zwischen
Kunststoffolie und Gußasphalt. Dies wieder hat den Nachteil, daß keine direkte Verbindung,
d.h. kein haftfester Verbund zwischen Kunststoffölie und Gußasphalt entsteht.
[0003] Nach der DE-AS 20 26 136 wird vorgeschlagen, eine Polyester trägerfolie mit Polyethylen-Beschichtungen
zum Einbau zwischen die bituminöse-Binderschicht und eine heiß aufgebrachte bituminöse
Deckschicht vorzusehen, die jedoch ebenfalls den Nachteil der möglichen Faltenbildung
aufweist.
[0004] Nach der DE-AS 21 48 448 hingegen wird vorgeschlagen, bei Bauwerksabdichtungen zwischen
einer ersten Bitumenschicht und der heiß aufzutragenden Asphaltschicht eine Verbundbahn
aufzubringen, die aus einer Bitumenschicht und einer Folie besteht. Hierbei ist vorgesehen,
daß die Folienoberfläche uneben ist, um eine bessere Haftung zur Asphaltschicht zu
ermöglichen und als Folie ist entweder eine Metallfolie oder eine Kunststoffolie beispielsweise
aus Polyamid vorge schlagen.
[0005] Die Nachteile von Metallfolien im Straßenbau sind bekannt, da sie durch Tausalz angegriffen
werden und darüber hinaus als Dampfsperre wirken. Letzteres ist auch der Nachteil
bei Polyamidfolien gemäß DE-AS 21 48 448 und Elastomerfolien gemäß dem zitierten Aufsatz
aus"Bitumen, Teere, Asphalte, Peche" und der DE-AS 20 26 136, die als Dampfsperre
wirken und damit insbesondere auch Blasenbildung unter der Dichtungsschicht bewirken.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsschicht für Bauwerksabdichtungen
zu schaffen, die einen vollflächigen Verbund aller Schichten gewährleistet, die tausalzbeständig
ist und die Blasenbildung in Folge hoher Dam
pfdiffusions-Widerstände vermeidet.
[0007] Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe eine Verbundbahn vorgeschlagen, die gekennzeichnet
ist durch eine Kunststoffschicht aus einer in Weich-PVC eingebetteten Verstärkungseinlage
auf Basis von Glasfasern und die mit einer ggf. mehrschichtigen,mit Polymeren modifizierten
Bitumenbahn vollflächig haftfest verbunden ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Kunststoffschicht aus einer Weich-PVC Schicht mit Verstärkungseinlage
gewährleistet die Dichtung schicht, zugleich weist sie einen niedrigen Dampfdiffusion
Widerstand auf, d.h. sie ist diffusionsfreudig und verhindert damit eine Blasenbildung,
des weiteren wirkt sie als Hitzeschutzschild beim Aufbringen des heißen Gußasphaltes
gegenüber der darunterliegenden Bitumenbahn und ermöglicht dennoch einen haftfesten
vollflächigen Verbund mit der Asphaltschicht.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundbahn sieht vor, daß
als Verstärkungseinlage der Kunststoffschicht eine Glasfasermatte, insbesondere Glasfaservlies
mit einem Flächengewicht von 30 bis 150 g/m vorgesehen ist, das mit einer Weich-PVC-Masse
mit einem Verhältnis von PVC zu Weichmacher von 75 : 25 bis 55 : 45 gerechnet in Gewichtsteilen,
kompakt imprägniert ist. Eine solche Kunststoffschicht weist den gewünschten niedrigen
Dampfdiffusions-Widerstandsfaktor µ (gemessen nach DIN 53429) auf, der unter etwa
7000 liegt.
[0010] Geeignete Weichmacher für die Imprägnierung der Glasfasermatten sind die im Anspruch
3 aufgeführten. Zusätzlich kann die Weich-PVC-Masse noch übliche Stabilisatoren, Pigmente
und Hilfsstoffe enthalten. Es ist auch möglich, andere mit PVC verträgliche und für
Abdichtungen geeignete Weichmacher einzusetzen.
[0011] Die für die erfindungsgemäße Verbundbahn einzusetzende Kunststoffschicht weist vorteilhaft
eine mit Weich-PVC imprägnierte Glasfasermatte bzw.-Vlies mit einem Flächengewicht
von 300 bis 800 g/m
2 auf. In dieser Ausgestaltung erfüllen sie die an sie beim Einsatz von Bauwerksabdichtungen
mit dem Aufbringen von heißem Gußasphalt gestellten Bedingungen.
[0012] Als Bitumenbahn wird bevorzugt eine sogenannte Bitumenschweißbahn eingesetzt, die
auch eine Verstärkungseinlage insbesondere eine Glasfasermatte wie Glasfasergewebe
oder Vlies mit einem Flächengewicht von 30 bis 200 g/m
2 enthält, eingesetzt. Die Bitumenbahn enthält bevorzugt neben Bitumen bis zu 50 Gew.-%
Polymere wie vulkanisierte oder unvulkanisierte Natur- oder Synthesekautschuke, wie
Styrolbutadien-Kautschuk, Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk,
Isopren-Kautschuk, Butyl-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere,
Polyisobutylen, chloriertes Polyethylen einzeln oder in Mischungen sowie ggf. zusätzlich
übliche Weichmacher und/oder Klebstoffe und/oder Polyolefine wie Polybuten und/oder
Füllstoffe. Die Bitumenbahnen haben bevorzugt eine Dicke-von 2 bis 6 mm. Die erfindungsgemäße
Verbundbahn wird hierbei im Werk hergestellt, wobei beispielsweise die mit Weich-PVC
imprägnierte Glasfasermatte auf die Bitumenbahn aufkaschiert wird. Diese so werksseitig
hergestellte Verbundbahn wird dann vor Ort für die Bauwerks abdichtungen eingesetzt.
Eine bevorzugte Verwendung der Verbundbahn nach der Erfindung wird zum Herstellen
einer Abdichtung an Bauwerken bzw. Brücken eingesetzt, wobei auf eine Unterkonstruktion
z.B. aus Beton ein Bitumenvoranstric aufgebracht wird, hierauf die Verbundbahn mit
ihrer Bitumen bahnseite unter Anwendung von Wärme vollflächig aufgeschweißt wird,
dann die erste Gußasphaltschicht bei üblich Einbau-Temperatur des Gußasphaltes von
bis etwa 250°C auf Kunststoffschichtseite der Verbundbahn aufgebracht wird und danach
die abschließenden Schichten aufgebracht werden.
[0013] Beim Verlegen der Verbundbahn auf den Bitumenvoranstrich werden die einander überlappenden
Nähte bevorzugt ebenfalls miteinander verschweißt. Auf diese Weise entsteht eine durchgehende
vollflächige Dichtungsschicht, die zudem auf ihrer Oberseite und Unterseite mit den
angrenzenden Schichten vollflächig verklebt ist, womit der gewünschte Verbund des
Gesamtbelages an Bauwerken und Brückenhergestellt wird. Die erfindungsgemäße Verbundbahn
auch in ihrer Verwendung bzw. Anwendung ist absolut tausalzbeständig und weist zudem
einen niedrigen Dampfdiffusions-Widerstand auf, so daß Blasenbildungen unter der Dichtungsschicht
vermieden werden.
[0014] Die Erfindung ist in der Zeichnung an Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt.
[0015] Es zeigen
Figur 1 einen Querschnitt durch die Verbundbahn,
Figur 2 einen auszugsweisen Querschnitt durch eine Bauwerksabdichtung und
Figur 3 einen auszugsweisen Querschnitt durch eine Brückenabdichtung.
[0016] In der Figur 1 ist die Verbundbahn 1 im Querschnitt dargestellt, die aus einer mit
Polymeren modifizierten insbesondere schweißfähigen Bitumenbahn 4 steht, die mit einer
in Weich-PVC 2 eingebetteten bzw. mit diesem imprägnierten Glasfasermatte 3 kaschiert
ist.
[0017] In der Figur 2 ist eine Bauwerksabdichtung unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbundbahn 1 dargestellt. Auf einer Unterkonstruktion, der Betonschicht 5 ist beispielsweise
ein Bitumenvoranstrich 6 aufgebracht. Die Verbundbahn 1 ist mit ihrer Bitumenbahnseite
4 auf den Bitumenvoranstrich 6 aufgeschweißt, so daß ein vollflächiger Verbund entsteht.
Hierauf wird dann die erste Gußasphaltschicht 7 aufgegossen, wobei die Weich-PVC imprägnierte
Glasfasermatte als Hitzeschild dient und zugleich einen vollflächigen haftfesten Verbund
mit der Asphaltschicht 7 eingeht. Danach wird in üblicher Weise die Gußasphaltschicht
8, beispielsweise als Deckschicht aufgebracht.
[0018] In der Figur 3 ist eine Brückenabdichtung dargestellt, wobei der Aufbau der Dichtungsschicht
mit Verbundbahn 1 unter den Gußasphaltschichten 7 und 8 wie nach Figur 2 erfolgt.
[0019] Im seitlichen Begrenzungsbereich ist jedoch unter z.B. Betonschichten bzw. im Brückenbau
unter Betonkappen über der Verbundbahn 1 eine weitere Schutzlage 10 aufgebracht, beispielsweise
aus einer mittels heißflüssiger Bitumenklebemasse aufgeklebten nackten Bitumenpappe
R 500 N nach DIN 52 129 in Verbindung mit einem heißflüssigen Bitumendeckanstrich.
[0020] Im Bereich 11 sind die einander überlappenden Verbundbahnen 1 miteinander verschweißt.
Dieser Bereich wird zusätzlich vor Aufbringung der ersten Gußasphaltschicht mit einem
7 - 10 cm breiten selbstklebenden hitzebeständigen Abeckband 12 auf Kunststoffbasis
abgeklebt.
[0021] Aufgabe des Abdeckbandes ist die Verhinderung eines Herausquellens der Bitumenmassen
der Verbundbahn 1 aus dem Überdeckungsbereich bei Einbau der ersten Gußasphaltschicht.
In dieser Phase erwärmt sich das Bitumen der Verbundbahn 1 durch die Einbautemperatur
des Gußasphaltes und kann durch das Eigengewicht der ersten Gußasphaltschicht in diese
eindringen.
[0022] Das Gußasphaltmaterial würde durch zusätzliches Bitumen in seinen Stoffeigenschaften
verändert. Der erfindungsgemäße Einbau des Abdeckbandes 11 verhindert dieses mit Sicherheit.
1. Verbundbahn mit einer Kunststoffschicht zum Einbau zwischen einer bituminösen Schicht
und einer heiß aufgebrachten Schicht auf Basis Bitumen bzw. Asphalt für Bauwerks-
bzw. Brückenabdichtungen,
dadurch gekennzeichnet , daß die Kunststoffschicht aus einer in Weich-PVC eingebetteten
Verstärkungseinlage auf Basis von Glasfasern besteht und mit einer ggf. mehrschichtigen,
mit Polymeren modifizierten Bitumenbahn vollflächig haftfest verbunden ist.
2. Verbundbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstärkungseinlage
der Kunststoffschicht eine Glasfasermatte insbesondere Glasfaservlies mit einem Flächengewicht
von 30 bis 150 g/m2 vorgesehen ist, das mit einer Weich-PVC-Masse mit einem Verhältnis von PVC zu Weichmacher
von 75 : 25 bis 55 : 45 gerechnet in Gewichtsteilen kompakt imprägniert ist.
3. Verbundbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichmacher
Di-2-Ethylhexylphthalat Diisononylphthalat, Diisodecylphthalat, C ? bis C 9-C9 bis
C 11- C 8 bis C 10-Alkylphthalate, Tri-2-Ethyl- hexylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Di-2-Ethylhexylacelat, Diisodecylsebacat, Di-2-Ethylhexyl-Sebacat für sich oder in
Kombinationen miteinander bzw. mit weiteren Weichmachern eingesetzt sind.
4. Verbundbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
Weich-PVC imprägnierte Glasfasermatte bzw.-Vlies ein Flächengewicht von 300 bis 800
g/m2 aufweist.
5. Verbundbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenbahn
eine Verstärkungseinlage insbesondere eine Glasfasermatte der GlasfaserVlies mit einem
Flächengewicht von 30 bis 200 g/m2 enthält.
6. Verbundbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenbahn
neben Bitumen bis zu 50 Gew.-% Polymere, wie vulkanisierter oder unvulkanisierter
Natur- oder Synthesekautschuk, wie StyrolButadien-Kautschuk, Acrylnitrilbutadien-Kautschuk,
Chloropren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk, Isopren-Kautschuk, Butyl-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk,
Ethylen-Propylen-Dien-terpolymere,Polyisobutylen, chloriertes Polyethylen sowie zusätzlich
übliche Weichmacher und/oder Klebstoffe und/oder Polyolefine wie Polybuten und/oder
Füllstoffe enthält.
7. Verbundbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenbahn
eine Dicke von 2 bis 6 mm aufweist.
8. Verwendung einer Verbundbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Herstellen einer
Abdichtung an Bauwerken bzw. Brücken, wobei auf eine Unterkonstruktion, z.B. aus Beton,
ein Bitumenvoranstrich aufgebracht wird, hierauf die Verbundbahn mit ihrer Bitumenbahnseite
unte Anwendung von Wärme vollflächig aufgeschweißt wird, dann die erste Gußasphaltschicht
bei üblicher Einbau-Temperatur des Gußasphaltes von bis etwa 250°C auf die Kunststoffschichtseite
der Verbundbahn aufgebracht wird und danach die abschließenden Schichten aufgebracht
werden.