[0001] Die Erfindung betrifft einen als Gitterträger ausgebildeten Kalottenfußbalken für
den voreilenden Kalottenvortrieb im Tunnel-Teilausbruchverfahren, der mit seinem einen
Ende mittels einer Anschlußverbindung mit dem freien Ende des im Vortrieb vordersten
Kalottenfußbalkens bezüglich senkrecht nach unten und seitlich gerichteter Kräfte
biegemomentsteif verbindbar ist und an beiden Enden je eine über die Enden der Gurtstäbe
des Trägers vorstehende Trägerabschlußplatte in Gestalt des Steges eines U-Profilstückes
aufweist, dessen Schenkel mit den Gurtstäben verschweißt sind, während ein Verbindungsglied
starr von einem Trägerende senkrecht über die Trägerabschlußplatte vorsteht und eine
Durchtrittsöffnung für einen sich auf der Rückseite der Trägerabschlußplatte eines
angrenzenden Kalottenfußbalkens abstützenden Spannkeil aufweist.
[0002] Grundsätzlich sind aus der AT-PS 344 887 für das freie Vorpfänden geeignete, biegemomentsteif
miteinander verbindbare Kalottenfußbalken bekannt, welche jedoch nicht als Gitterträger
ausgebildet sind. Ein Gitterträger eingangs beschriebener Art ist aus der DE-OS 30
14 402 bekannt, findet jedoch im Tunnelausbau seine Anwendung als Teil bogenförmiger
Aussteifungselemente.
[0003] Die Verbindungskupplung des bekannten Gitterträgers weist nun mehrere Nachteile auf.
Die U-Profilstücke, die zwischen die Gurtstäbe der Gitterträgerenden eingeschweißt
werden müssen, müssen in unterschiedlicher Weise bearbeitet werden. Während das eine
U-Profilstück mit drei Bohrungen versehen werden muß, wobei in zwei dieser Bohrungen
eine Rundstaböse einzuschweißen ist, muß das zweite U-Profilstück ebenfalls eine Bohrung
und zusätzlich ein Langloch aufweisen, was nur durch Fräsen, Ausbrennen oder Ausstanzen
herzustellen ist. Neben den dafür entstehenden wesentlichen Kosten wird durch das
Langloch die Festigkeit des U-Profilsteges erheblich vermindert. Darüber hinaus ist
jedoch auch der Arbeitsablauf beim Verbinden zweier Gitterträgerenden umständlich.
Zunächst muß die in das eine U-Profilstück eingeschweißte Rundstaböse durch das Langloch
des anderen Profilstückes hindurchgesteckt und auf dessen Rückseite vorläufig verkeilt
werden, bis dann die endgültige Verbindung der Trägerenden mittels eines mit Schraubenschlüsseln
festzuziehenden Schraubbolzens hergestellt wird, der durch jeweils ein Loch im Steg
der Profilstücke durchgesteckt werden muß, was voraussetzt, daß diese Löcher ziemlich
genau fluchten. Oberdies ist in dem sehr beengten Bereich, in dem beim voreilenden
Kalottenvortrieb ein solcher Schraubbolzen eingesetzt und festgezogen werden muß,
die Handhabung äußerst eingeschränkt und damit schwierig durchzuführen.
[0004] Aus diesen Gründen liegt, ausgehend von einem als Gitterträger ausgebildeten Kalottenfußbalken
eingangs aufgeführter Art, der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Gitterträger
zu schaffen, bei dem die Verbindungselemente der aneinanderzuschließenden Trägerenden
sehr einfach und dabei so ausgebildet sind, daß durch das Einschlagen von Spannkeilen
aus einer am Einsatzort besonders gut zugänglichen Richtung sogleich die exakte, endgültige
Verbindung hergestellt ist, die die Biegesteifigkeit in den benötigten Richtungen
und die Torsionssteifigkeit ergibt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.
[0006] Das Aneinandersetzen der erfindungsgemäßen Kalottenfußbalken ist gegenüber dem Herkömmlichen
wesentlich vereinfacht, da lediglich von oben, wo beim voreilenden Kalottenvortrieb
bereits ausreichend Raum freigebrochen ist, nur zwei Spannkeile eingeschlagen zu werden
brauchen, um die endgültige Verbindung herzustellen, wobei durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Bohrungen in der Verbindungsplatte auch eine exakte Ausrichtung des
neu angesetzten Gitterträgers gegenüber dem vorherigen gewährleistet ist. Neben der
Biegesteifigkeit der Verbindung bezüglich vertikal von oben am angesetzten Gitterträger
angreifender Belastungskräfte ist außerdem aufgrund der zwei Spannkeile eine hohe
Biegefestigkeit bezüglich horizontal angreifender Kräfte und zudem eine hohe Torsionsfestigkeit
gegeben, da sich die eingeschlagenen Spannkeile an den Innenseiten der Schenkel der
U-Profilstücke abstützen. Hierfür ist durch die erfindungsgemäße Lochabstandsbemessung
gesorgt.
[0007] Die Verbindungskupplung ist auch einfacher zu fertigen. Die U-Profilstücke benötigen
keinerlei Bearbeitung. Lediglich in der Verbindungsplatte sind zwei weitere Bohrungen
für die Spannkeile anzubringen. Der Vorteil der Einfachheit bei der Handhabung des
erfindungsgemäßen Kalottenfußbalkens unter den erschwerten Arbeitsbedingungen am Einsatzort
wird ergänzt durch den weiteren Vorteil, daß durch den charakterisierten Lochabstand
einerseits eine genaue Ausrichtung in seitlicher Richtung wie auch die gewünschte
Torsionssteifigkeit durch die Anlage der Spannkeilbolzen an den Innenseiten der U-Profilschenkel
gewährleistet ist, während durch die Montagestütze die vertikale Ausrichtung der Verbindungsstelle
einerseits und andererseits ein Gegenlager für die beim Einschlagen der Spannkeile
auftretenden Reibungskräfte gegeben sind.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargelegten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die beiden Enden eines als Gitterträger ausgebildeten Kalottenfußbalkens gemäß
der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2 denselben Kalottenfußbalken in Draufsicht;
Fig. 3 die Anschlußverbindung zweier zusammengefügter Kalottenfußbalken in Seitenansicht.
[0009] Der in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Kalottenfußbalken der Figuren 1 und 2
hat rechteckigen Querschnitt mit vier an den Kanten verlaufenden Gurtstäben, deren
obere mit 11a und deren untere mit 11b bezeichnet sind. Diese Gurtstäbe sind durch
mit ihnen verschweißte Gitterversteifungen 12 miteinander verbunden. An beiden Enden
sind als geringfügig über die Enden der Gurtstäbe 11a, 11b vorstehende, zu ihnen senkrecht
verlaufende Trägerabschlußplatten U-Profilstücke 13, 14 so zwischen die Gurtstäbe
eingeschweißt, daß jeweils ein Schenkel 13b, 14b der U-Profilstücke 13, 14 einen oberen
und einen unteren Gurtstab 11a, 11b miteinander verbindet. Die Stege 13a, 14a stellen
die Trägerabschlußplatten dar. Das eine U-Profilstück 14 ist in seinem Inneren durch
eingeschweißte Platten 15 ausgesteift, welche die Enden der Schenkel 14b mit der Mitte
des Steges 14a verbinden. Auf das obere Ende des anderen U-Profilstücks 13 ist dagegen
eine Verbindungsplatte 16 aufgeschweißt, die zugleich mit den oberen Gurtstäben 11a
verschweißt ist und vom Gitterträger weg über die Trägerabschlußplatte 13a vorsteht.
In diesem vorstehenden Bereich weist die Verbindungsplatte 16 zwei Löcher 17 auf,
die im vorliegenden Fall kreisförmig sind, um, wie später noch erläutert wird, Spannkeilbolzen
aufzunehmen. Diese Löcher können jedoch auch eingestanzte Schlitze für flache Spannkeile
sein.
[0010] Der Verbindungsplatte 16 gegenüber ist auf der Unterseite des U-Profilstücks 13 eine
Montagestütze 18 festgeschweißt, deren Abstand von der Verbindungsplatte 16 mit zunehmender
Entfernung von der Trägerabschlußplatte 13 geringfügig zunimmt.
[0011] Die Figur 3 zeigt die biegemomentsteife Verbindung zweier erfindungsgemäßer Kalottenfußbalken
10 und 10'. Zur Herstellung dieser Verbindung werden der Kalottenfußbalken 10 mit
seinem das U-Profilstück 14 aufweisenden Ende und der Kalottenfußbalken 10' mit seinem
das U-Profilstück 13' sowie die Verbindungsplatte 16' und die Montagestütze 18' tragenden
Ende aneinandergeschoben, wobei die Abstandserweiterung zwischen der Montagestütze
18' und der Verbindungsplatte 16' das Vordringen des Gitterträgers 10 bis gegen die
Trägerabschlußplatte 13a erleichtert.
[0012] Werden im zusammengeschobenen Zustand dann konische Spannkeilbolzen 19 durch die
Löcher 17 eingesetzt und eingeschlagen, wobei die Montagestütze 18' das Weggleiten
des Kalottenfußbalkens 10 nach unten verhindert, ist eine vollkommen biegesteife,
sehr einfache Verbindung der in waagerechter Richtung zueinander ausgerichteten Kalottenfußbalken
10 und 10' hergestellt.
[0013] Für die exakte Ausrichtung der Kalottenfußbalken 10 und 10' in seitlicher Richtung
ist dadurch Sorge getragen, daß die Löcher 17 symmetrisch zur Längsachse des Trägers
10 angeordnet und ihr Lochmittenabstand so gewählt ist, daß er um einen Lochdurchmesser
geringer als der lichte U-Profilschenkelabstand ist, so daß die Spannkeilbolzen 19
sich nicht nur auf der Innenseite des Steges 14a, sondern auch an den Innenseiten
der Schenkel 14b abstützen.
[0014] Die mit sehr einfachen Mitteln herzustellende Verbindung der Kalottenfußbalken schafft
die für das Vorpfäden erforderliche Biegesteifigkeit in den benötigten Richtungen
und außerdem eine exakte Ausrichtung des vorgepfändeten Kalottenfußbalkens gegenüber
dem bereits in der Kalotte verankerten. Darüberhinaus ist die Verbindung torsionssteif.
Als Gitterträger ausgebildeter Kalottenfußbalken für den voreilenden Kalottenvortrieb
im Tunnel-Teilausbruchverfahren, der mit seinem einen Ende mittels einer Anschlußverbindung
mit dem freien Ende des im Vortrieb vordersten Kalottenfußbalkens bezüglich senkrecht
nach unten und seitlich gerichteter Kräfte biegemomentsteif verbindbar ist und an
beiden Enden je eine über die Enden der Gurtstäbe des Trägers vorstehende Trägerabschlußplatte
in Gestalt des Steges eines U-Profilstückes aufweist, dessen Schenkel mit den Gurtstäben
verschweißt sind, während ein Verbindungsglied starr von einem Trägerende senkrecht
über die Trägerabschlußplatte vorsteht und eine Durchtrittsöffnung für einen sich
auf der Rückseite der Trägerabschlußplatte eines angrenzenden Kalottenfußbalkens abstützenden
Spannkeil aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß das Verbindungsglied eine auf zwei
Gurtstäben (11a) aufgeschweißte, senkrecht zum U-Profilverlauf gerichtete Verbindungsplatte
(16) ist, in der sich symmetrisch zur Trägerachse zwei Löcher (17) mit einem Lochmittenabstand
befinden, der um einen Lochdurchmesser geringer als der lichte Schenkelabstand der
U-Profilstücke (13, 14) ist, und daß, der Verbindungsplatte (16) gegenübergestellt
und zu ihr im wesentlichen parallel, am gegenüberliegenden Ende des U-Profilstückes
(13) vom Trägerende eine Montagestütze (18) absteht.