[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch
1. Derartige Vorrichtungen sind bereits seit einiger Zeit für unterschiedliche Zwecke
bekannt und gebräuchlich. So beschreibt z.B. die US-PS 3,402,092 eine Vorrichtung
zum Herstellen relativ breiter Wellenteile, welche vorwiegend zu Dekorationszwecken
verwendet werden. Derartige Wellenteile werden aber auch für Verpackungszwecke hergestellt,
wo die Massgenauigkeit der einzelnen Wellen eine relativ grosse Rolle spielt. Eine
Vorrichtung, bei der Wellenteile unterschiedlichster Konfiguration auf der gleichen
Maschine hergestellt werden- können, ist in der europäischen Patentanmeldung 82111389.1
ausführlich beschrieben.
[0002] Ein Nachteil bekannter Vorrichtungen besteht darin, dass das Justieren der Andruckvorrichtungen
Probleme bereitet. So sind z.B. bei der genannten US-PS 3,402,092 die beiden Andruckvorrichtungen
nur in der Höhe verstellbar und auch dies nur bei Stillstand der Maschine. Relativ
zueinander und relativ zur Vorschubrichtung der Bahnen können die Andruckvorrichtungen
jedoch nicht justiert werden. Bei rasch arbeitenden Deformationswerkzeugen ist es
jedoch erforderlich, dass die einzelnen Werkzeuge äusserst exakt aufeinander eingestellt
werden können. Dies umso mehr, als bei modernen Vorrichtungen Wandstärke und Beschaffenheit
der Bahnen beliebig ausgetauscht werden können. Ungenau eingestellte Deformationswerkzeuge
reiben aneinander und können zur Beschädigung der Bahnen führen. Ausserdem muss der
Winkel der Andruckvorrichtungen relativ zur Vorschubrichtung exakt eingestellt werden
können, da die deformierte Oberbahn sonst nach dem Verlassen der Formstation im Extremfall
einen leichten Bogen beschreibt, so dass sie mit der Zeit immer mehr von der Trägerbahn
abweicht.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden
und insbesondere eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
die Andruckvorrichtungen in Anpassung auf das zu verarbeitende Bahnmaterial und auf
die spezifischen Betriebsbedingungen justiert werden können. Diese Aufgabe wird durch
eine Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist.
[0004] Dadurch können auf optimal einfache Weise beide Andruckvorrichtungen unabhängig voneinander
justiert werden. Dies ermöglicht eine genaue Anpa sung der Werkzeuge an die zu verarbeitenden
Materialien und an die spezifischen Betriebsbedingungen. Eine besonders rationelle
Arbeitsweise ermöglicht die Vorrichtung, wenn die Führungsvorrichtungen während des
Betriebs der Andruckvorrichtungen verstellbar sind. Die Vorrichtung kann dabei mit
voller Geschwindigkeit laufen, während die Führungsvorrichtungen so lange justiert
werden, bis optimale Betriebsbedingungen erzielt sind.
[0005] Auf besonders vorteilhafte Weise lässt sich dies realisieren, wenn eine Führungsvorrichtung
eine etwa vertikal angeordnete Platte aufweist, die auf beiden Seiten der Bahnen auf
festen Stützen gelagert ist, wobei auf jeder Seite der Bahnen die Relativlage der
Platte zur benachbarten Stütze mit wenigstens einer Stellschraube verstellbar ist.
Um das Spiel an den verstellbaren Teilen auszuschalten, kann dabei die Platte an den
Stützen gegen eine Federvorspannung verstellbar sein.
[0006] Da die Platte auf beiden Seiten der Bahnen verstellbar ist, kann sie sich relativ
zu den Stutzen auf zwei Achsen verschieben. Wird beispielsweise die Platte nur auf
einer Bahnseite verstellt, so bewegt sich die verstellte Seite der Platte auf einer
Kreisbahn mit einem Radius, welcher der Distanz zwischen den beiden Auflagerpunkten
der Platte entspricht. Ein Verstellmechanismus, der diese Relativbewegungen auf besonders
einfache Weise ausgleicht, lässt sich realisieren, wenn die Platte und die Stützen
auf beiden Seiten der Bahnen je wenigstens eine etwa miteinander fluchtende Ebene
aufweisen und wenn im Grenzbereich der festen Ebene der Stützen und der verstellbaren
Ebene der Platte je ein Joch angeordnet ist, dessen eine Seite auf der Stütze und
dessen andere Seite auf der Platte aufliegt und das mittels der Stellschraube auf
die beiden Ebenen
pressbar ist.
[0007] Wenn jedes Joch als ein im Querschnitt etwa U-förmiges Profil ausgebildet ist, kann
die Abstützung über die gesamte Höhe der Platte erfolgen.
[0008] Eine besonders stabile Lagerung ergibt sich, wenn an einer Platte das eine Joch an
der Stütze und an der Platte in einer Führungsschiene liegt und wenn das andere Joch
nur an der Stütze in einer Führungsschiene liegt und auf der Platte frei aufliegt.
Diejenige Seite der Platte, bei der das Joch mit beiden Seiten . in einer Führungsschiene
liegt, wirkt auf diese Weise als Scharnier, während die freie Auflage des Jochs auf
der anderen Seite der Platte einen Ausgleich der Bogenbewegung relativ zur Stütze
ermöglicht.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Konstruktion ergibt sich, wenn an jeder Führungsvorrichtung
ein Kurbelgetriebe zum Umsetzen einer Drehbewegung in eine geradlinige Bewegung für
die Andruckvorrichtung angeordnet ist. Ersichtlicherweise wird so die Führungsvorrichtung
zusammen mit dem ganzen Getriebe verstellt, so dass nicht noch komplizierte mechanische
Kraftübertragungsvorrichtungen vorgesehen werden müssen, welche die Relativverschiebung
der Führungsvorrichtung zum Getriebe mitmachen. Die Drehbewegung auf das Kurbelgetriebe
kann auf einfache Weise mit einem Antriebsriemen übertragen werden, mit dem sich Relativverschiebungen
zwischen Antriebs- und Abtriebsseite ohne weiteres ausgleichen lassen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung in der Ebene A-A
von Figur 2,
Figur 2 eine Draufsicht auf einen Schnitt durch die Ebene B-B in Figur 1,
Figur 3 einen Querschnitt durch die Ebene C-C in Figur 2,
Figur 4 einen Querschnitt durch die Ebene D-D in Figur 2, und
Figur 5 einen Querschnitt durch eine Stellschraube mit Joch in vergrössertem Massstab.
[0011] Wie in Figur 1 dargestellt, wird bei einer erfindungsgemässen Vorrichtung aus einer
taktweise einer Formstation zugeführten Trägerbahn 2 sowie aus einer Oberbahn 3 ein
Wellenteil 1 hergestellt. Die Deformation der Oberbahn 3 erfolgt mit Hilfe von wenigstens
zwei ebenfalls taktweise arbeitenden Andruckvorrichtungen 6 und 6', welche die Oberbahn
über einem zwischen Trägerbahn und Oberbahn einschiebbaren Verformungselement deformieren
und an die Trägerbahn anpressen. Das Funktionsprinzip und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten
der Vorrichtung sind in der europäischen Patentanmeldung 82111389.1 ausführlich beschrieben.
[0012] Die Andruckvorrichtungen 6 und 6' sind jeweils an einer Werkzeughalterung 17 befestigt,
welche mit einem nachstehend noch beschriebenen Kurbelgetriebe in Pfeilrichtung X
auf- und abbewegt wird. Die Werkzeughalterung 17, ihrerseits wird von einer Führungsvorrichtung
geführt, welche eine Platte 7 aufweist. An dieser Platte 7 ist das Kurbelgetriebe
bestehend aus einem Lager 14, einer Exzenterscheibe 15, einer Pleuelstange 18 und
einer Geradeführung 20 befestigt.
[0013] Wie besonders deutlich aus Figur 2 ersichtlich ist, ist jeweils eine Platte 7 relativ
zu auf beiden Seiten der Bahnen angeordneten Stützen 8 verschiebbar. In der horizontalen
Ebene liegen die beiden Platten 7 auf beiden Seiten der Bahnen auf Auflager 22 auf.
Diese Auflager sind aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich. Die Auflager 22 sind auf
beiden Seiten einer zentralen Halteschiene 21 angeordnet. An den Führungsvorrichtungen
5 sind Aussparungen 31 vorgesehen, in welche die Auflager 22 eingreifen können. Da
es sich um eine Gleitlagerung handelt, müssen ersichtlicherweise die aufeinanderliegenden
Oberflächen von Auflager 22 und Führungsvorrichtung 5 entsprechend fein bearbeitet
werden.
[0014] Die beschriebene Lagerung ermöglicht es, dass die Platten 7 in Pfeilrichtung Y, aber
auch relativ zu einer quer zur Vorschubrichtung der Bahnen verlaufenden Ebene verstellt
werden können. Die Verstellung erfolgt dabei mittels Stellschrauben 9 und mit einem
Verstellmechanismus, der in Figur 5 genauer beschrieben ist. Die Stellschrauben 9
sind durch eine Bohrung 32 in der Platte 7 und in der Führungsvorrichtung 5 mit Spiel
hindurchgeführt und in die Halteschiene 21 eingeschraubt. Zwischen der Halteschiene
21 und der Führungsvorrichtung 5 sind mehrere Druckfedern 10 angeordnet, welche die
Führungsvorrichtung 5 von der Halteschiene 21 wegpressen. Die Anordnung der Federn
ist in Figur 3 dargestellt.
[0015] wie aus den Figuren 2 und 5 ersichtlich ist, haben die Platten 7 Und die Stützen
8 eine etwa miteinander fluchtende Ebene. Diese teiden, relativ zueinander verschiebbaren
Ebenen werden mit Hilfe von einem Joch 11 aus einem etwa U-förmigen Profil überbrückt.
Jedes Joch hat eine Lagerpfanne 28 für das kalottenförmige Gegenlager 27 an der Stellschraube
9. Die beiden Enden des Jochs weisen einen runden Querschnitt auf, damit Drehbewegungen
des Jochs aufgenommen werden können. Die Enden eines Jochs 11 liegen in Führungsschienen
12, welche sich etwa über die Länge des Jochs 11 erstrecken. Bei jeweils einem Joch
ist auf der Platte 7 die Führungsschiene 12 durch eine Gleitfläche 25 ersetzt, so
dass auch Relativbewegungen in der gemeinsamen Ebene der Platte 7 und der Stütze 8
aufgenommen werden können.
[0016] Wie in Figur 5 dargestellt, ruht die Plattenseite 29 des Jochs 11 auf der Gleitfläche
25 und die Stützenseite 30 in der U-förmigen Führungsschiene 12. An der Stellschraube
9 ist eine Skala 26 angeordnet, auf der eine bestimmte Einstellung abgelesen werden
kann. Wird die Verstellung einer Platte 7 in einer Ebene genau rechtwinklig zur Vorschubrichtung
der Bahnen gewünscht, so müssen die beiden Stellschrauben 9 auf beiden Seiten der
Bahnen simultan gedreht werden. Das Drehen einer Stellschraube 9 auf nur einer Seite
der Bahnen bewirkt ersichtlicherweise eine Schrägstellung der Platte 7 relativ zur
Vorschubrichtung.
[0017] Die Exzenterscheibe 15 des Kurbelgetriebes ist in einem Lager 14 gelagert, das beispielsweise
ein Kugellagerpaar oder andere geeignete Wälzlager aufweist. Die Exzenterscheibe 15
wird von einem Antriebsriemen 16 angetrieben. Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich
ist, sind in den Führungsvorrichtungen 5 Aussparungen für die Antriebsriemen 16 vorgesehen.
Die Antriebsriemen führen zu einer hier nicht näher beschriebenen Antriebsvorrichtung
33, welche an einer Stütze 8 angeordnet ist. Ein elastischer Antriebsriemen 16 ist
ohne weiteres in der Lage, Relativbewegungen zwischen Antriebsseite und Abtriebsseite
aufzunehmen.
[0018] Die Exzenterscheibe 15 bewegt eine Pleuelstange 18 wie insbesondere aus Figur 4 ersichtlich
ist. Die Pleuelstange 18 ist mit ihrem unteren Ende in einer Geradeführung 20 geführt.
Das obere Ende der Pleuelstange ist mit einer Zuglasche 19 drehbeweglich verbunden,
welche ihrerseits an einem Verbindungsklotz 24 befestigt ist. Damit wird das Kurbelgetriebe
zu einem Koppelgetriebe, bei dem der Koppelpunkt zwischen Zuglasche und Pleuelstange
während einer bestimmten Winkelbewegung der Exzenterscheibe in Ruhe verharrt. Dies
ergibt eine untere Ruhetage der Andruckvorrichtung, welche zum Anpressen der Oberbahn
benötigt wird. Am Verbindungsklotz 24 ist mit Hilfe von zwei Gewindestangen 23 die
Werkzeughalterung 17 befestigt. Zur Verkürzung der Bauhöhe hat die Werkzeughalterung
17 eine etwa V-förmige Aussparung, in der sich das untere Ende der Pleuelstange 18
in der oberen Endlage der Werkzeughalterung 17 bewegt. Die Anordnung des Kurbelgetriebes
an der verstellbaren Platte erlaubt auf überraschend einfache Weise das Justieren
der Andruckvorrichtungen bei vollem Betrieb der Vorrichtung.
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Wellenteils (1) bestehend aus einer Trägerbahn
(2) und einer wellenförmig auf letzterer angeordneten Oberbahn (3), wobei die Oberbahn
mittels einer taktweise arbeitenden Formstation (4) mit wenigstens zwei in einer Führungsvorrichtung
(5) verschiebbaren Andruckvorrichtungen (6, 6') deformierbar und auf die Trägerbahn
anpressbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Andruckvorrichtung (6, 6') eine
separate Führungsvorrichtung (5) aufweist, welche relativ zu einer quer zur Vorschubrichtung
der Bahnen (2, 3) verlaufenden Ebene verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtungen
während des Betriebs der Andruckvorrichtungen verstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungsvorrichtung
eine etwa vertikal angeordnete Platte (7) aufweist, die auf beiden Seiten der Bahnen
auf festen Stützen (8) gelagert ist, wobei auf jeder Seite der Bahnen die Relativlage
der Platte zur benachbarten Stütze mit wenigstens einer Stellschraube (9) verstellbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (7) an den
Stützen (8) gegen eine Federvorspannung verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (7) und die
Stützen (8) auf beiden Seiten der Bahnen (2, 3) je wenigstens eine etwa miteinander
fluchtende Ebene aufweisen und dass im Grenzbereich der festen Ebene der Stützen und
der verstellbaren Ebene der Platte je ein Joch (11) angeordnet ist, dessen eine Seite
(30) auf der Stütze (8) und dessen andere Seite (29) auf der Platte (7) aufliegt und
das mittels der Stellschraube (9) auf die beiden Ebenen pressbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Joch als ein im
Querschnitt etwa U-förmiges Profil ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Platte das eine
Joch an der Stütze (8) und an der Platte (7) in einer Führungsschiene (12) liegt und
dass das andere Joch nur an der Stütze (8) in einer Führungsschiene (12) liegt und
auf der Platte (7) frei aufliegt.
8. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass an jeder Führungsvorrichtung (5) ein Kurbelgetriebe zum Umsetzen einer Drehbewegung
in eine geradlinige Bewegung für die Andruckvorrichtung angeordnet ist.