[0001] Verfahren zur Lederimprägnierung mit merkaptoendständigen Monomeren oder Oligomeren
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Imprägnierung von Leder mit flüssigen, merkaptoendständigen
Monomeren oder Oligomeren.
[0003] Aufgrund der geringen Durchlässigkeiten für Flüssigkeiten und Gase sowie der ausgezeichneten
Lösungsmittelbeständigkeit finden vor allem mit organischen Polysulfiden imprägnierte
Leder in vielen Industriezweigen Anwendung, wie z.B. bei der Abdichtung von Motoren,
hydraulischen.Geräten oder Pumpen, für Treibriemen, Flanschdichtungen oder auch Gaszählermembranen.
[0004] Zur Herstellung derartiger imprägnierter Leder, die aus US-Patent 2 836 972 und aus
technischen Merkblättern der Thiokol Chemical Corp. bekannt ist, wird das unbehandelte
Leder mit einem Polysulfidoligomer, einem Härtungsmittel und/ oder einem Härtungsbeschleuniger
imprägniert und das Oligomer anschließend entweder bei Raumtemperatur oder in einer
Form bei erhöhter Temperatur vernetzt. Für diesen sog. Härtungsvorgang kennt man zwei
Verfahrensvarianten:
a. Die Sikkativhärtung
[0005] Als Härtungsbeschleuniger dienen Trockenstoffe wie Cobaltoktoat, Bleinaphthenat u.a.,
mit denen in einem Vorbad das Leder imprägniert wird. Im Hauptbad wird das Leder mit
dem Polysulfidoligomer getränkt.
[0006] Die Vernetzung der Oligomere erfolgt durch Luftoxidation der Merkapto- zu Disulfidgruppen,
katalysiert durch die Trockenstoffe. Diese Reaktion dauert mehrere Tage. Während dieser
Zeit bleiben die klebrigen Lederstücke wie Wäschestücke an Leinen aufgehängt. Eine
Härtung in der Form ist nicht möglich.
b. Die Hydroperoxidhärtung
[0007] Hierzu wird das unbehandelte Leder mit einer Lösung eines Amins in einem organischen
Lösungsmittel getränkt und anschließend das Lösungsmittel verdampft. Nach dieser Vorimprägnierung
erfolgt die eigentliche Imprägnierung mittels einer Lösung aus Polysulfidoligomer
und einem aminkatalysierten Härtungsmittel, in der Regel einem Hydroperoxid wie z.B.
Cumol-.oder tert. Butylhydroperoxid. Die Härtung erfolgt dann durch Wärmebehandlunq.
Abgesehen davon, daß auch diese Methode zwei Imprägnierstufen benötigt, hat sie den
Nachteil, daß vor allem dickes Leder und größere Teile damit nicht vollständig imprägniert
werden können, denn beim Eindringen des Oligomers in das den Härtungskatalysator enthaltene
Leder beginnt bereits eine Vernetzungsreaktion. Das Oligomer geliert in den äußeren
Zonen und verhindert so die Imprägnierung der inneren Partien. Es bestand demnach
die Aufgabe, ein einfaches Verfahren zur vollständigen Lederimprägnierung mit merkaptoendständigen
Verbindungen zu finden, bei dem nur ein Imprägniervorgang notwendig ist und bei dem
die Vernetzungsreaktion in möglichst kurzer Zeit bei freier Lagerung oder während
der Formgebung in einer Pressform erfolgt.
[0008] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 8.
[0009] Es wurde gefunden, daß Hexamethylentetramin in geringen Anteilen mit merkaptoendständigen
Monomeren oder Oligomeren gelöst werden kann, wobei nicht geklärt ist, ob sich das
Hexamethylentetramin im Monomer oder Oligomer selbst löst oder in den in diesen Substanzen
immer vorhandenen genngen Mengen an Wasser.
[0010] Während nun.derartige Lösungen von Hexamethylentetramin in merkaptoendständigen Verbindungen
lagerstabil sind, wurde überraschenderweise gefunden, daß die Monomere oder Oligomere
vernetzen, wenn man mit derartigen Lösungen imprägniertes Leder auf Temperaturen von
130° und höher erhitzt.
[0011] Die Härtungsreaktion der merkaptoendständigen Verbindungen erfolgt offensichtlich
durch Reaktion der Mercaptogruppen mit Zersetzungsprodukten des Hexamethylentetramins
und wird durch in Leder vorhandene Stoffe katalysiert. Dies deckt sich mit der Erfahrung,
daß die Härtungsreaktion bei verschiedenen Ledersorten mit unterschiedlicher Aktivität-erfolgt.
[0012] Im allgemeinen erfolgt die Härtungsreaktion im Leder bei

Je nach Ledersorte kann eine Nachhärtung des in Form gepreßten Leders bei erhöhter
Temperatur vorgenommen werden, wobei Temperaturen bis 160°C gewählt werden können.
[0013] Dabei zeigt sich ein weiterer unerwarteter Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Durch diese Härtung wird die Temperaturstabilität der Oligomere und der bei ihrer
Vernetzung entstehenden Polymere erhöht. So lassen sich auch Oligomere, die sich normalerweise
ab 130°C zersetzen, ohne Depolymerisation bei 160 - 165°C härten. Da die Härtung bevorzugt
in der formgebenden Presse erfolgt, erlaubt dies die Einhaltung relativ.kurzer Presszeiten.
[0014] Monomere oder Oligomere für.das erfindungsgemäße Verfahren sind alle Verbindungen,
die mindestens zwei Mercaptogruppen besitzen, die bei Raumtemperatur dünn- bis zähflüssig
sind und die nicht unterhalb 160°C sieden. Sie lassen sich durch Verknüpfung der Merkaptogruppen
zu polymeren Verbindungen vernetzen. Dieser Vorgang wird als Härtung bezeichnet.
[0015] Zwar lassen sich alle Verbindungen, die mindestens 2 freie Merkaptogruppen besitzen,
zu polymeren Verbindungen vernetzen, jedoch ist der Einsatz niedrigsiedender Merkaptoverbindungen
wie etwa niedermolekularer Dimerkaptoalkane aufgrund des ihnen eigenen, unangenehmen
Geruchs auch dann nicht ratsam, wenn die Härtungsreaktion unter Druck durchgeführt
wird. Man wählt daher merkaptoendständige Oligomere, die sich meist nicht mehr verdampfen
lassen oder monomere Mercaptoverbindungen, die einen hohen Siedepunkt haben, wie etwa
2,2'-Dimercaptodiäthyläther, Glykoldimerkaptoacetat, Glycoldimerkaptopropionat, Pentaerythritol-
tetra-(3-merkaptopropionat), Pentaerythritoltetrathioglycolat, Trimethyloläthan-tri-(3-merkaptopropionat)
oder Trimethylolpropantrithioglycolat.
[0016] Die wegen der ausgezeichneten Beständigkeit der ausgehärteten Polymere gegen organische
Lösungsmittel und wegen der niedrigen Gasdurchlässigkeit bevorzugten Oligomere sind
die flüssigen Polysulfidoligomere, wie sie unter der Bezeichnung Thiokol® LP im Handel
sind.
[0017] Bei diesen Oligomeren ist die Grundeinheit eine Bisäthylformalgruppe mit einer Disulfidgruppe:

und n liegt zwischen 5 und 25. Dadurch ergeben sich Molekulargewichte zwischen 800
und etwa4000. Verschiedene Typen sind bis zu 2 % trifunktionell vernetzt. Bedingt
durch die unterschiedlichen Molekulargewichte sind auch die Merkaptangehalte der verschiedenen
Oligomeren unterschiedlich . Sie liegen im Bereich von etwa 1,6 bis etwa 7 %. Außerdem
sind die Viskositäten unterschiedlich.
[0018] Polysulfidoligomere mit einem Molekulargewicht von 800 - 1000 haben bei Raumtemperatur
eine Viskosität von etwa 1000 mPa·s. Sie sind demnach so flüssig, daß sie bei Raumtemperatur
leicht in Leder eindringen.
[0019] Polysulfidoligomere mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 4000 haben
bei Raumtemperatur eine Viskosität von etwa 6 · 10
4 mPa.s. Sie sind zähflüssig. Die Tränkung des Leders mit diesen Typen erfolgt daher
zweckmäßigerweise bei erhöhter Temperatur, etwa bei 60 - 70°C.
[0020] Das überraschenderweise als Härtungsmittel wirkende Hexamethylentetramin ist eine
handelsübliche Qualität. Es wird je nach Merkaptangehalt der Monomeren oder Oligomeren
in Mengen von 0,1 bis 1 Gew.-% in der jeweiligen merkaptoendständigen Verbindung gelöst.
Es wurde gefunden, daß bei einem SH-Gehalt von etwa 1,6 % eine Zugabe von 0,1 Gew.-%
Hexamethylentetramin ausreichend für eine Aushärtung in Leder ist. Bei einem SH-Gehalt
von 6 - 7 % erhält man mit 0,5 Gew.-% Hexamethylentetramin eine gute Härtung im Leder.
Ein Oberschuß an Hexamethylentetramin schadet indes nicht.
[0021] Das Hexamethylentetramin kann als Festsubstanz eingegeben werden, wobei es zweckmäßigerweise
fein im Monomer oder Oligomer dispergiert wird und sich nach einiger Zeit löst. Es
kann aber auch vorab in einem Lösungsmittel wie Methylenchlorid, Alkohol, Chloroform,
Glyzerin oder aber auch in einem Hydroperoxid gelöst werden und diese Lösung mit dem
Monomer oder Oligomer vermischt werden.
[0022] Die Lösungsmittel können vor dem Tränkvorgang abgedampft werden oder aber auch in
der Tränklösung verbleiben. Sie erniedrigen dabei einerseits die Viskosität der Tränklösung,
andererseits beeinflussen sie die Qualität des imprägnierten Leders, was durchaus
erwünscht sein kann.
[0023] Je nach Anwendungsgebiet.des imprägnierten Leders wird auf bestimmte Eigenschaften
besonderer Wert gelegt. So wird bei Flanschdichtungen eine besondere Festigkeit gefordert,
bei Abdichtungen für hydraulische Geräte oder Pumpen eine verbesserte Flexibilität,
bei Abdichtungen gegen Lösungsmittel eine erhöhte Lösungsmittelbeständigkeit und bei
Gaszählermembranen neben der Gasdichtigkeit eine gewisse Weichheit.
[0024] Je nach Anforderung können diese gewünschten Eigenschaften des imprägnierten Leders
durch Variationen des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielt werden.
[0025] Es wurde gefunden, daß bei alleiniger Verwendung von Hexamethylentetramin und merkaptoendständiger
Verbindung zur Imprägnierung von Leder ein besonders festes Material erhalten wird.
[0026] Enthält diese Tränklösung zusätzlich Lösungsmittel, das üblicherweise in einer Menge
von 2,5 - 50 Gew.-% zugegeben wird, so wird auch das Lösungsmittel mit in das Leder
aufgenommen und verdampft während und nach der Härtung. Die dabei im Leder entstehenden
Hohlräume bedingen eine Erhöhung der Flexibilität. Andererseits kann die Flexibilität
derart erhöht werden, daß das Leder.regelrecht weich wird,wenn der Tränklösung 5 bis
20 Gew.-% eines mit dem Monomer oder Oligomer und dem vernetzten Polymer verträglichen
Weichmachers zugegeben werden. Derartige Weichmacher sind Phthalsäureester oder flüssige
Chlorparaffine.
[0027] Es hat sich gezeigt, daß die Beständigkeit von mit Polysulfidoligomeren imprägniertem
Leder gegen organische Lösungsmittel etwas verbessert werden kann, wenn diese Polysulfidoligomere
mit Hydroperoxiden oxidativ vernetzt werden.
[0028] Auch dies ist beim erfindungsgemäßen Verfahren möglich, wenn Hexamethylentetramin
und 0,5 - 5 Gew.-% eines Hydroperoxids wie z.B. Cumol-, tert. Butyl-, p-Menthan- oder
Pinanhydroperoxid mit dem Manomer oder Oligomer gemischt werden. Dabei dient einer-
seits das Hydroperoxid als Lösungsmittel für Hexamethylentetramin und während des
Härtungsvorganges bevorzugt das Hexamethylentetramin bzw. das bei seiner Zersetzung
freiwerdende NH
3 als Härtungskatalysator für das Hydroperoxid. Da ein Gemisch aus merkaptoendständigem
Oligomer, einem Hydroperoxid und Hexamethylentetramin bei.Raumtemperatur mehrere Wochen
lang lagerstabil ist ohne auszuhärten oder zu gelieren, ist es mit Hilfe dieses Verfahrens
möglich, auch bei dicken und großen Lederstücken eine vollständige Imrprägnierung
und Hydroperoxidvernetzung zu erzielen.
[0029] Obwohl auch hier die Möglichkeit bestunde, Leder zuerst mit einer Hexamethylentetraminlösung
vor- und anschließend mit Oligomer und Hydroperoxid nachzuimprägnieren, ist es das
bevorzugte Verfahren, das Leder nur einem Tränkvorgang zu unterwerfen und anschließend
zu härten.
[0030] Zum Tränkvorgang wird das zu imprägnierende Leder in die gegebenenfalls erwärmte
Tränklösung eingetaucht und etwa 30 - 60 min darin belassen. Zur Verkürzung der Tränkzeit
wird jedoch die Tränkung unter Vakuum durchgeführt. Bei einem Druck von 1 bis 10 mbar
erhält man eine vollständige Tränkung des Leders innerhalb von 5 - 10 min. Enthält
die Tränklösung niedrigsiedende Lösungsmittel, ist es allerdings angebracht, nur ein
geringes Vakuum anzulegen.
[0031] Nach dem Tränkvorgang wird überschüssige Tränklösung vom Leder abgestreift und das
so vorbehandelte Leder bei 130 bis 165°C, vorzugsweise bei 160 bis 165°C 10 bis 5
min lang gehärtet, wobei die Härtung zweckmäßigerweise unter Formgebung in einer Presse
erfolgt. Hierbei ist es möglich, auch kurze Presszeiten von 3 bis 3 min anzuwenden
und die Monomere oderOligomere nicht voll zu vernetzen. Die endgültige Vernetzung
muß dann bei einer sich anschließenden Nachhärtung in einer Wärmekammer erfolgen.
Beispiele
[0032]
A Oligomer A ist ein oligomeres Polysulfid der durchschnittlichen Struktur

mit etwa 2 % Quervernetzung. Es hat ein durchschnittliches Molekulargewicht von 1000,
einen durchschnittlichen Merkaptangehalt von 6,2 % und eine Viskosität bei 27°C von
700 - 1200 mPa.s.
B Oligomer B ist ein oligomeres Polysulfid der durchschnittlichen Struktur

mit etwa 0,5 % Quervernetzung.
[0033] Es hat ein mittleres Molekulargewicht von 4000, einen durchschnittlichen Merkaptangehalt
von 1,7 % und eine Viskosität bei 27°C von 35000 - 45000 mPa.s und bei 70°C von 5000
- 6000 mPa·s.
[0034] C Oligomer C ist ein Polymerkaptan der durchschnittlichen Struktur

wobei R einen aliphatischen Rest bedeutet. Das Oligomer hat ein durchschnittliches
Molekluargewicht von 6000 und eine Viskosität bei 25°C von 600 mPa.s.
[0035] D Oligomer D ist ein Poly(oxyalkylen)polyesterpoly(sulfid)polythiol mit einer Viskosität
von 7000 mPa·s bei 25°C und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 12000. Es
hat einen durchschnittlichen Merkaptogehalt von 0,9 %.
[0036] E Oligomer E ist ein Oligoäthylenglykoldimerkaptoacetat der durchschnittlichen Struktur

[0037] Es hat ein mittleres Molekulargewicht von 600, einen durchschnittlichen Merkaptogehalt
von 9 % und eine Viskosität bei 25
0C von 3000 - 5000 mPa-s.
Beispiel 1
[0038] Eine runde Lederprobe von 5 cm Durchmesser und einer Dicke von 4 mm wird in eine
Lösung von 0,5 g Hexamethylentetramin in 100 g Oligomer A getaucht und so 5 min lang
unter Vakuum (2mbar) gehalten. Danach wird die getränkte Probe aus der
[0039] Tränklösung geholt, von überschüßiger Tränklösung gereinigt, in eine Form gelegt
und diese in einer auf 165 C beheizten Presse 5 min gepreßt.
[0040] Die erhaltene Probe ist voll druchtränkt, außen und innen klebfrei, hart, quillt
weder im Wasser noch in Mineralölen und nimmt nach dem Verbiegen sofort wieder die
in der Presse aufgeprägte Form ein.
Beispiele 2 - 7
[0041] Analog Beispiel 1 werden Lederproben mit folgenden Lösungen getränkt und gehärtet:

[0042] Die Eigenschaften der gehärteten Proben entsprechen denen der Probe aus Beispiel
1.
Beispiel 8
[0043] Analog Beispiel wird eine Lederprobe in einer Lösung von 0,7 g Hexamethylentetramin,
2,5 g Methylenchlorid und 100 g Oligomer A bei einem Druck von 400 mbar getränkt und
20 min lang bei 150°C gehärtet.
[0044] Die resultierende Probe ist weicher und läßt sich leichter verbiegen als die Probe
aus Beispiel 1.
Beispiel 9
[0045] Analog Beispiel 1 wird eine Lederprobe in einer Lösung aus 0,4 g Hexamethylentetramin,
2,5 g Cumolhydroperoxid (70%ig in Cumol) und 100 g Oligomer A getränkt und 20 min
lang in der Presse bei 150°C gehärtet. Die Eigenschaften der Probe entsprechen denen
der aus Beispiel 1. Lediglich die Lösungsmittelbeständigkeit ist, wie die folgende
Aufstellung zeigt, verbessert.

Beispiel 10
[0046] Analog Beispiel 9 wird eine Lederprobe getränkt und 5 min bei 150°C in der Presse
gehärtet,danach aus der Form entfernt und 2 h bei 130°C im Trockenschrank gelagert.
[0047] Die Eigenschaften entsprechen denen der Probe aus Beispiel 9.
Beispiel 11
[0048] Eine 1 mm dicke Lederfolie wird in einer Lösung aus 0,3 g Hexamethylentetramin, 1,5
g tert. Butylhydroperoxid, 20 g Benzylbutylphthalat und 80 g Oligomer B unter Vakuum
(2 m bar) innerhalb von 5 min getränkt und anschließend während 30 min bei 150°C im
Ofen vernetzt. Die erhaltene Probe ist flüssigkeits- und gasdicht und dabei nahezu
ebenso weich wie entsprechendes unbehandeltes Leder.
1. Verfahren zur Lederimprägnierung mit merkaptoendständigen Monomeren oder Oligomeren,
dadurch gekennzeichnet, daß das Leder mit einer Lösung von 0,1 bis 1 Gew.-% Hexamethylentetramin
in dem merkaptoendständigen Monomer.oder Oligomer getränkt und danach 5 bis 90 min
bei 130 bis 165°C vernetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als merkaptoendständige
Oligomere flüssige Polysulfidoligomere verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkung des Leders
unter Vakuum erfolgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzungsvorgang
in einer Presse unter Formgebung erfolgt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Presse unter
Formgebung nur eine.Vorvernetzung erfolgt und die restliche Vernetzung durch eine
Lagerung bei einer Temperatur im Bereich von 130 - 160°C erzielt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen-1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung aus
Hexamethylentetramin und merkaptoendständigem Monomer oder Oligomer 0,1 - 5 Gew.-%
eines organischen Hydroperoxids zugegeben werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung von
Hexamethylentetramin in organischem Hydroperoxid und/oder merkaptoendständigem Monomer
oder Oligomer 2,5 - 10 Gew.-% eines verträglichen organischen Lösungsmittels zugegeben
werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung von
Hexamethylentetramin in organischem Hydroperoxid und/oder merkaptoendständigem Monomer
oder Oligomer 5 - 20 Gew.-% eines Weichmachers zugegeben werden.